DE154590C - - Google Patents
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- DE154590C DE154590C DENDAT154590D DE154590DA DE154590C DE 154590 C DE154590 C DE 154590C DE NDAT154590 D DENDAT154590 D DE NDAT154590D DE 154590D A DE154590D A DE 154590DA DE 154590 C DE154590 C DE 154590C
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Durch die britische Patentschrift 13352 vom Jahre 1900 ist ein Verfahren zum Anlassen
oder Zähemachen von Stahl, Eisen oder anderen Metallen bekannt geworden, nach welchem das zu behandelnde Metall in einem
Quecksilberbad bis zu 523 ° C. erhitzt wird. Da nun das Gefäß, welches das betreffende
Metall enthält, zur Erreichung eines gleichmäßigen Prozesses vollständig mit Quecksilber
angefüllt ist, wird infolge des hohen spezifischen Gewichtes des Quecksilbers, sowie
durch die durch die hohe Temperatur desselben erfolgende Ausdehnung ein bedeutend
großer Druck im Gefäß hervorgebracht, so daß, um für eine gesicherte praktische Ausführung
des Prozesses bürgen zu können, sich die Verwendung von überaus starkwandigen Gefäßen und dichten, festen Verschlüssen
nötig macht. Außerdem, daß bei der Behandlung großer Metallplatten oder dergl. Körper sich eine sehr große Quantität
Quecksilber nötig macht, wodurch sich dieser Prozeß sehr teuer gestaltet, wird das Erkalten
des behandelten Metalles, welches doch von einer großen Masse flüssigem Metall umgeben
ist, sehr in die Länge gezogen, wobei andererseits die Verwendung von starken und
schweren Behältern bei Temperaturaussetzung den Prozeß sehr erschwert und durch das
hohe Gefäßgewicht der Transport in und aus dem Ofen sich sehr mühevoll gestaltet.
Die vorliegende Erfindung soll nun diesen Übelständen Abhilfe schaffen und behandelt
ein Verfahren zum Anlassen oder Zähemachen von Stahl, Eisen oder anderen Metallen,
dessen Eigentümlichkeit darin besteht, daß das zu behandelnde Metall in einem dicht
abgeschlossenen Behälter untergebracht und in diesem der Beeinflussung von unter Druck
stehendem Quecksilberdampf unterworfen wird, wobei man, um die Widerstandsfähigkeit
des Metalles zu erhöhen, vorteilhaft einen elektrischen Strom durch dasselbe gehen läßt,
während bei der Behandlung der Behälter samt dem Metall einer Feuerglut ausgesetzt
und nachdem langsam zum Abkühlen gebracht wird.
Gegenüber dem bekannten Verfahren gestaltet sich das vorliegende bedeutend einfacher,
indem bei diesem die zur Erzeugung des nötigen Quecksilberdampfes zur Verwendung
erforderliche Quantität Quecksilber bedeutend geringer als bei dem bekannten Verfahren
ist, so daß sich der Prozeß entsprechend billiger gestaltet, während durch den geringeren, im Gefäße auftretenden Druck,
welcher mit der Quecksilberdampftemperatur im bestimmten Verhältnis steht, die Verwendung
von weniger starkwandigen Gefäßen zulässig ist. Dadurch wird aber nicht nur der Prozeß beschleunigt, sondern auch, weil
die Gefäße infolge ihres geringeren Gewichtes leichter zu transportieren sind, ganz bedeutend
an Zeit gespart, so daß auch in dieser Hinsicht der ganze Prozeß ein verhältnismäßigbilligerer als nach dem bekannten Verfahren ist.
Durch das vorliegende Verfahren soll nun erreicht werden, sowohl die Elastizitätsgrenze
als auch die Bruchgrenze des Metalles zu erhöhen, so daß dasselbe widerstandsfähiger
gegen das Eindringen von Geschossen und durch die erhaltene größere Dichtigkeit wider-
standsfälliger gegen den ätzenden Einfluß von Seewasser und Wetter ist.
Der zur Verwendung kommende Behälter, welcher beliebig gestaltet sein kann, wird mit
einem dichtschließenden Deckel versehen, so daß er dem auftretenden Drucke, welcher die
Wirksamkeit des Verfahrens in hohem Maße fördert, Stand halten kann. Zur Erleichterung
des Transportes in den Ofen wird man
ίο den Behälter vorzugsweise fahrbar einrichten
oder aber mit dem Ofen in direkte Verbindung bringen.
Nachdem die zu behandelnden Platten und Körper in dem Behälter untergebracht sind,
wird derselbe mit so viel Quecksilber versehen, als nötig ist, um genügend Dampf zu
erzeugen und den Behälter vollständig zu füllen. Darauf wird der Deckel dicht aufgebracht,
der Behälter in den Ofen eingeführt und etwa 12 Stunden lang· einer Hitze von
523° C. ausgesetzt, wobei die Platten und Körper dem dieser Temperatur entsprechenden
Drucke unterworfen sind. Nachdem dieses geschehen, wird der Behälter aus dem Ofen
entfernt und der Inhalt langsam abgekühlt.
Die Dauer der Erhitzung und Abkühlung ist von der Größe und der Zusammensetzung
des zu behandelnden Körpers abhängig, wie auch die Stärke des mit Unterbrechung während
der Erhitzung und Abkühlung durch das Metall geleiteten Stromes von der Größe und chemischen Zusammensetzung der Platten
und Körper abhängig ist.
Während der Behälter erhitzt wird, wird der Absperrhahn eines vorgesehenen Ableitungsrohres,
welches die erhitzte Luft durch den Ofen hindurch ins Freie leitet, geöffnet und bleibt so lange offen, bis der Quecksilberdampf
sich verdichtet hat und aus dem Rohr heraustropft; sobald aber der Behälter mit Quecksilberdampf gefüllt ist, wird der
Absperrhahn geschlossen.
Claims (1)
- Patent-AnSpruch :Verfahren zum Anlassen oder Zähe-. machen von Stahl, Eisen oder anderen Metallen, dadurch gekennzeichnet, daß die zu behandelnden Metalle in einem geschlossenen Behälter unter Druck stehendem Quecksilberdampf unterworfen und erforderlichenfalls einem elektrischen Strom ausgesetzt werden, um nachher langsam abzukühlen, zum Zwecke, die Elastizitätsund Brachgrenze des Metalles zu erhöhen und dasselbe dadurch widerstandsfähiger gegen das Eindringen von Geschossen und durch die erhaltene größere Dichtigkeit widerstandsfähiger gegen den ätzenden Einfluß von Seewasser und Wetter zu machen.
Publications (1)
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