DE1544677B2 - Herstellung von stabilen thermoplastischen Massen - Google Patents
Herstellung von stabilen thermoplastischen MassenInfo
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Description
Gelegentlich ist es zweckmäßig. Ruß in normalerweise
feste thermoplastische Oxymethylenpolymcre einzumischen, um die Einflüsse der Bewitterung und
insbesondere die Einflüsse von IJItravioleltstrahlen
zu mildern. Bcrci's ein sehr geringer Rußanteil, der
weit geringer ist als /ur Erzielung einer tiefen Pigmentierung
erlorderlich, hat eine er h'.bliche Wirkung,
so daß der Ruß zur Herstellung eines gleichmäßigen Gemisches am besten mit einer verhältnismäßig geringen
Menge des Oxymed-iylcnpolymeren gemischt
und das Gemisch in die Hauptmasse des Polymeren eingearbeitet wird. Es hat &;--li ee/eigt. daß bei dieser
Aibeitswcise der Kuß in verhältnismäßig hoher Konzentration
das Polymere abzubauen pflegt, wobei Formaldehyd frei wird, und daß dies auch der Fall
ist, wenn der Ruß direkt mit der Hauptmasse des
Oiynielhvlcnpolymeien gemischt wird.
Die der Hrlindtmg zugrundeliegende Aufgabe war
es d ilter, den UV- und wetterstdbilisiereiiden Ruß
dein Polymeren in einer derartigen Form einzuverleiben,
(I.ifl die Polymer ketten nicht angegiiifen werden.
Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 (.1,Iigestellte Verfahieii gelöst.
(!(.maß der Ei !'milling nimmt man eine Vermischung
und Dispergicrung des Rußes in einem thermoplastischen Polymeren vor. ι las geuenüber Ruß
auch in verhältnismäßig hohen Konzentrationen inert ist, und mischt erst dann das Gemisch in das Oxy·
mclliylcnpolyincre ein. D.rs thermoplastische MuIeti.il
muß natürlich inert gegenüber den Oxymethylenjh»I\niere«
sein tiiUl darf weder sauer sein noch /ti
Zersetzung zu sauren Produkten neigen. Geeignet zu diesem Zweck sind Polyolefine, wie Polyäthylen,
Polypropylen, Polybuten und Polyisobutylen, sowie deren Gemische und Copolymere, Polystyrol, PoIy-(Vmcthylstyrol),
Polymethyimethacrylat, Poly(n-butylmelhacrylal), Poly(n-amylmclhaerylat), Polytctrafluoräthylen
und Polychlortrifiuoräthylen. Neben den
festen hochmolekularen Polymeren, die normalerweise unter Wärme und Druck geformt werden, können
Polymere verwendet werden, die Molekularo gewichte von nur 1500 oder weniger haben. Das
Molekulargewicht des Polymeren Materials kann somit zwischen 500 und 100 000 liegen.
Von dem Gemisch aus Ruß und polymerem Material macht das letztere wenigstens 15 Gewichtsprozent
aus.
Mit etwa 50 Gewichtsprozent werden scwöhnücii
ausgezeichnete Ergebnisse erhalten, und höhere Mengen, z. B. bis zu 75 Gewichtsprozent, können
verwendet werden. Das Gemisch aus Ruß und polyirrerem Material wird anschließend in dor M^ni^:, die
zur Einführung der gewünschten Rußmenge in das Endprodukt erforderlich ist, mit dem Oxymethylenpolymeren
gemischt und darin dispergiert. Rußmenven
von 0,25 bis r? Gewichtsprozent, bezogen auf die Polymer m;:sse insgesamt, werden <n den meisten
Fälkn ,-■rwcni'et. jedoch könn.-n auch viel höhere
Mengen, /. B bis zu 25 ' „ de* Gewichts des Endprodukts,
gemäß tier Erfindung erfolgreich ciiv'emischi
werden. Die Erfindung ist auch in Fallen anwendbar, in denen der Rußanteil im Endprodukt weniger und
sogar viel weniger als 0,25 Gewichtsprozent sein soll.
Besonder* geeignet sind saure Ruße, ζ B. C hannel-Ruße,
deren Teilchen einen mittleren Durchmesser im Bereich von 5 bis 30 nm haben. Alkalische Ruße,
z. B. Furn ice-Ruße, vorzugsweise mit mittleren 'Icilchengrößen im Bereich von 20 bis 30 nm, können
ebenfalls verwendet werden. Die vorstehend genanmen
'(cilclicngroßen der Ruße sind die arithmetischen
minieren Durchmesser, «lie aus elektronenmikroskopischen
Aul nahmen der Ruße ermittelt wurden, ßcvor/uct werden Ruße, die einen pH-Wert
von 3 bis 10 haben.
Besonders wichtig ist die Anwendung der EjSn
dung bei der Eier .teilung von rußhaltigcn Massen aus normalerweise festen thermoplastischen Oxyrii'ihv
leupol} nieren, die andere Fintierten mit Kohlen-.tolf-Koiileiislnlf-EiirachbiiKiii'Vicn unter den
Oxynjcthyleneinheiti-n verteilt enthalten, die den
Hauptteil der Ketten bl.leu. Ein Beispiel hierfür sin.I
Produkte, die durch Copolymerisation von Triox.in mit benachbarte KohlenstolTatome enthaltenden
cyclischen Athcrn, /. B. \lhylenoxyd oder Trioxolan
errVitt,ή werden. Diese speziellen Polymeren sinii
nach Stabilisation durch l-.nifcmune von cndstäiuiigen
Oxynrelhvjenanippen und !■inniischung von
chemischen Stabilisatoren, wie Antioxidantien, /. B.
2,2'-Melhylen-his-(4-ineth\l f>-tert.-but)!phenol), und
eines die Kettenspaltung verhindernden Mittels, z. Ii
Cyanguanidin gegen thermischen Abbau so bestün dig, daß mit ihnen Sprit/- und l'reßteile erhalten werden,
deren Oberflächen außergewöhnlich jilatt mit
frei von Fehlern sind, die als Ausgangspunkte für eine Schädigung bei Einwirkung der Witterum» wirken
könnten. Der zusätzliche Schutz, den der nach dem Verfahren gemäß der Erfindung eingearbeitete Ruß
gegen den Einfluß längerer Einwirkung von Ukraviolettlicht
gewährt, macht diese Polymeren für die 1 lerstellung von Gegenständen wertvoll, bei denen
mit längerer Einwirkung des Wetters zu rechnen ist.
Oxymelhylenhomopolymerc, d. h. Polymere, deren Molekülketten aus Oxymethylengruppen bestehen,
können ebenfalls gemäß der Erfindung behandelt werden. Insbesondere kommen Homopolymere in
Frage, in denen die Endgruppen zur Verbesserung der thermischen Stabilität mit einer Alkansäure, wie
Essigsäure, oder einem Äther, wie Dimethyläthcr, umgesetzt worden sind. Ebenso ist die Erfindung auf
Polymere anwendbar, die in der Polymerkette neben Oxymethyleneinheiten zwei oder mehr andere Typen
von Einheiten enthalten, z. B. auf Polymere, wie sie durch Copolymerisation von Trioxan, einem cyclischen
Äther, der benachbarte Kohlenstolfatoine enthält,
und einem weiteren Monomeren, ζ. Β. einem Glycidyläther oder einem Lacton, erhalten werden.
Die Vormischung des Rußes mit dem polymeren Maleiial kann dem Oxymelhylenpolymeren mit Sta-
Das verwendete Oxymelhylenpolymere war ein Copolymeres \on Trioxan und Äthylenoxyd, das
s etwa 2,0 Gewichtsprozent Oxyäthyleneinheiten enthielt,
und das durch Entfernung instabiler endständiger Oxymethylengruppen und Zumischung von 0,1 Λ ο
Cyanguanidin und 0,5 "ίο 2,2'-Methylen-bis-(4-methyl-6-tert.-butyiphenol)
stabilisiert worden war.
7,5 kg Polyäthylen vom Molekulargewicht von etwa IiOO wurden mit etwa 7,5 kg Ruß (pH = 5) gemischt,
der nach dem Channel-Verfahren hergestellt worden war. Der Ruß hatte einen Teilchendurchme^ser
von durchschnittlich etwa 17 nm und war vorher mit einer geringen Wassermenge zu Agglomeraten
eines Durchmessers von 0,25 bis 0,75 mm verpcrlt worden. Die Substanzen wurden bei Raumtemperatur
in einen Banbury-Mischer eines Fassungsvermögens von etwa 20 kg gegeben. Während des
bilisatoren gegen thermischen Abbau, deren Einarbeitung
in das Polymere gewünscht wird, zugegeben 20 M's<;.hcns vvurdcn dcr Manlcl otkr die Läufcr nidlt
oder in das Oxvmethylenpolvmere nach Kinarbei- beheizt.
In einem Bandmischer wurde
tung der Stabilisatoren in das letztere eingemischt
werden F.s ist pewölmlich zweckmäßig, das Oxymelhylenpolymere
mit den Stabilisatoren, / B. einem phenolischen Antioxydans, und einem die Kettcnspaltung
verhindernden Mittel beispielsweise zu einem Zeitpunkt während der Syn'hetisierung de>
Polymeren zu mischen und erst dann das Voraemisch aus Ruß und polymeren! Material einzuarbeiten. So
1 Teil des PoIyäihylen-Ruß-Gemisches mit 1W Teilen des Oxymelhyleneopolymeien
etwa 15 Minuten gemischt. Das gemischte Material wurde in einen zweistufigen
lfo-mni-Sterling-Extruder eingeführt, der bei einer
Ma'tiiaUemperatur von 180 bis 200 C arbeitete.
Nach dem Strangpressen wurde das Materia! granuliert und dann in einer 227-g-Reid-Prenlice-Spritz-
is: es häufig vorteilhaft, das phenolische Antioxydans 30 gußmaschinc zu Probeformteilen verarbeitet. Die
und das die Kettenspallune verhindernde Mittel dem £?rl* w"r ausgezeichnet,_die Oberfläche stretfeiifrei.
gesamten Polymeren zuzugeben, das in einer Produk- Dic Eigenschaften der SpntzgußteiL waren gut. Naihtionseinheit
hergestellt wird. Später kann man das Vorgemisch aus Ruß und polymeren! Material nur
dem die Formteile iVei Wochen bei 82 C gehalten
worden waren, war keine Ausschwitzung, an der
Breite und eine Zugschlag/ähigkcit von 5,8 mkg
2,51 cm-'. Die Geschwindigkeit des Wärmeabbaiies.
,0 d. h. der Gewichtsverlust pro Mimitc, wenn das Polymere
in einem offenen Gefäß in einem Wärmeschrank mit Zwangsbelüftung bei einer Temperatur von
230 C gehalten wird, betru«» 0,017 '...
Da·* Vermischen des KiiÜes mit »lern inerten ther-
der Einwirkung von Ultraviolettstrahler« stark ausgesetzt
sind, wie es bei Verwendung im Freien der Fall ist.
Es wurde festgestellt, daß bei Zumischung von Ruß zu anderen Oxymethylenpolymcren, als sie im
Rahmen der Erfindum; vorgesehen sind, dem l'oly-
meien ein Säuieakzeplor zugesetzt werden muß. Die- , . , .. . , . ,
scr Säureakzeptor kann die Fo.ni einer zusätzlichen ts ™>Γ loschen Material «wie dasV, rniischen da-.r
Menge des KettenspaltinhihiUus haben oder ein anderes
Material sein, von dem bekannt ist, diß e·. mil fieier Säure reagiert. Im Rahmen der I linuluiiü
winde testgestellt, daß ein sole hei Säureak/eptor
licht ei foulet lieh ist und daß nur die Menge an 5°
Kettenspaltinhibitor gebraucht wird, die noini.ilervveise
für das Oxyniethylenpolyniere verwende! 'viiil.
Fs ist möglich, daß bei Verwendung eines t.uk sauren Rußes ein gewisser Zusatz eines Saurcak/cptors
erwünscht sein kann. In diesem Fall wate die er- 55 vvcrtIi;n>
forderliche Menge jedoch viel geiinpu ils ohne \n nal i«->b»li«·"1 wlltl
1 der F.i lindiing.
Bei einer hevorzupten Ausfühiiiii>"fnnn der t r 1 ftu
dung wird ein Ruß \ ei wendet, des en win/me l'ul
V01 mischung mit dem Oxymeihyleupolyineren kann
nach beliebigen Methoden ei folgen, bei denen iinii'-e
Vetmcngung gewählleistet ist, z.B. durch mechanisches
Mischen der Bestandteile. Fällung eines oder mehrerer Bestandteile nit ändert1 Bestmdteile und
Einschließung des einen Bestandteils durch einen anderen. Beispielsweise können »lie l-'in/elteileheii des
Rußes mit dem inerten thmiioplastiiihcn Maleini
während eines Poly met isation- pioze^e« eingehüllt
incite tlu 1 iiii>pl istische M.ileispictswci
>e kann der Ruß in einem flüssigen Medium divciuicit weiden (/· ΙΪ. in
ein Katalysator /u«ii!ihen und dann
\th>lengns durch die Suspension μιΊι-ilet wild, .0
«lung wird ein Ruß vciwendet, des en »in/ieu IuI J g y p
dien mit einer entsprechenden W Lsserinenpe /u 60 tl:1 V'as Äthylen direkt auf der Olvilliche der Ruß
teilchen poljmerisiert wobei die e unt t nullt weiden
Peilen eines Dun limes >ers /'vistlien 0.2.S iiiul
0,75 mm agglomeriert winden sind Die kleinen Perlen haben ikn Voili.il, daß sie si.h leichter handliahen
lassen und ilie lliilUeilnste hierbei geiinger
sind.
teilchen poljmerisiert, wobei die
>e unt t nullt weiden. Dieses Veifnhren ist in einer \ibiil von Ikilvit
P. James -New Method Mie.itir» Fibers in Polyäthylen«
auf S. 1 des Daily News Recoid, New Yoik
City, vom ll). 6. t*>βΛ besdniibui.
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen von Ruß enthaltenden stabilen thermoplastischen Oxymethylenpolymer-Massen,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den Ruß zuerst innig mit 15 bis 75 Gewichtsprozent, bezogen auf das Vorgemisch,
eines ruß-inerten thermoplastischen Polymeren
mischt und anschließend das so erhaltene Vorgemisch mit den Oxymeihylenpolymeren verschneidet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als ruß-inertes thermoplastisches Polymeres Polyäthyler verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß man den Ruß in Form von
Perlen mit einem Durchmesser zwischen 0.25 und 0,75 mm verwendet, wobei die Perlen durch
Agglomeration kleinerer Teilchen mit Feuchtigkeit gebildet werden.
4. Veifahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3.
dadurch gekennzeichnet, daß man Oxymethylenpolymerc verwendet, die in ihren Molekülketten
der den größten Teil der Kette bildenden Oxyniethyleneinhciten
verteilt Einheiten mit KohlenstorT-Kohlcnstoff-Einzelbindun:>en
enthalten.
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