DE1543716C3 - Verfahren zur Gewinnung von Asparaginsäure oder Glutaminsäure - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Asparaginsäure oder GlutaminsäureInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Asparaginsäure oder Glutaminsäure aus ihren
bei mikrobiellen Herstellungsverfahren anfallenden Fermentationslösungen mit Hilfe von Ionenaustauschern.
Bei einem bekannten Verfahren (DT-AS 1088975) wird eine auf einen pH-Wert von 3,2 bis
7 eingestellte, Glutaminsäure enthaltende Lösung über ein stark saures Kationenaustauscherharz in der
Η-Form, die sich dabei ergebende Glutaminsäurefraktion über ein Anionenaustauscherharz in der
OH-Form und die sich dabei ergebende Glutaminsäurefraktion über ein schwach basisches Anionenaustauscherharz
in der OH-Form geleitet. Alternativ kann eine auf einen pH-Wert unter 3,2 eingestellte,
Glutaminsäure enthaltende Lösung zunächst über das Anionenaustauscherharz und die sich dabei ergebende
Glutaminsäurefraktion über das stark saure Kationenaustauscherharz geleitet werden. Nachteilig
ist hierbei die Verwendung mehrerer verschiedener Austauscherharze sowie die im Zuge einer kontinuierlichen
Verfahrensdurchführung wiederholt erforderliche Regeneration dieser Ionenaustauscherharze.
Bei einem anderen bekannten, ähnlich arbeitenden Verfahren (DT-AS 1250445; Chemical Abstracts, 55
(1961) Referat 5879c über JA-PS 7461/60) wird die auf einen pH-Wert unter 3,2 eingestellte, Glutaminsäure
enthaltende Lösung lediglich über ein einziges Austauscherharz, und zwar ein stark saures Kationenaustauscherharz
in der Η-Form geleitet und die Glutaminsäurefraktion aufgefangen. Auch hier stört, daß
das Austauscherharz zyklisch mit Salzsäure oder Schwefelsäure regeneriert werden muß.
Bei einem weiteren bekannten Verfahren (GB-PS 947797) wird die die Glutaminsäure enthaltende Lösung
unmittelbar, d.h. ohne pH-Wert-Einstellung, über ein einziges, in Strömungsrichtung der Lösung
gesehen zunächst schwach saures und anschließend stark saures Kationenaustauscherharz in der H-Form
geleitet und die am Austauscherharz adsorbierte Glutaminsäure anschließend eluiert. Für eine weitere
Adsorption und Eiuierung von Glutaminsäure muß auch hier das Austauscherharz zuvor mit viel Mineralsäure
regeneriert werden. Nachteilig ist weiterhin, daß die Glutaminsäurekonzentration der Ausgangslösung
nicht zu hoch liegen darf, weil die Adsorptionsfähigkeit des fraglichen Kationenaustauscherharzes mit zunehmender
Glutaminsäurekonzentration der durchgeleiteten Ausgangslösung nach Durchlaufen eines
Maximalwertes bis auf Null abnimmt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, anzugeben, wie Asparaginsäure oder Glutaminsäure mit ei-.
ίο nem einzigen Austauscherharz gewonnen werden kann, ohne daß das Austauscherharz ständig regeneriert
werden muß.
Die Erfindung besteht darin, daß man eine auf einen pH-Wert von 0,5 bis 3 eingestellte, Asparaginsäure
oder Glutaminsäure enthaltende Lösung über ein in der Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalzform
vorliegendes Kationenaustauscherharz vom Sulfonsäuretyp leitet, gegebenenfalls das mit der Aminosäure
beladene Kationenaustauscherharz mit Wasser wäscht und sodann in üblicher Weise mit einer verdünnten
wäßrigen Alkalilösung eluiert.
Die Erfindung nutzt hierbei die überraschende Tatsache, daß ein in der Salzform vorliegendes Kationenaustauscherharz
vom Sulfonsäuretyp im Gegensatz zu ' einem entsprechenden, in der Η-Form vorliegenden
Kationenaustauscherharz bei höheren Aminosäurekonzentrationen keinen Abfall, sondern ein weiteres
Ansteigen der Adsorptionsfähigkeit zeigt, wenn der pH-Wert der Ausgangslösung zwischen 0,5 und 3
liegt, und nach einer Eiuierung der Aminosäure mit Alkalilösung sofort, d.h. ohne Regenerierung für eine
weitere Asparaginsäure oder Glutaminsäureadsorption wieder zur Verfügung steht.
Gegenüber den aus DT-AS 1088975, DT-PSl250445 bzw. Chemical Abstracts (I.e.) bekannten
Verfahren besteht der durch die vorliegende Lehre erreichte technische Fortschritt darin, daß zur Gewinnung
der Asparaginsäure bzw. Glutaminsäure nur ein einziges, nicht zu regenerierendes Austauscherharz
erforderlich ist. Gegenüber dem Verfahren gemäß GB-PS 947797 werden folgende Vorteile erreicht:
Das vorliegende Verfahren ist schneller durchführbar, weil die pH-Wert-Einstellung der Ausgangslösung
weniger Zeit in Anspruch nimmt als die Regeneration des Austauscherharzes; das Verfahren ist billiger, weil
zur pH-Wert-Einstellung der Ausgangslösung erheblich weniger Mineralsäure benötigt wird als für die
Regeneration des Austauscherharzes; die Aminosäureausbeute wird von 95,5 auf 99,1% gesteigert.
Ein besonderer Nutzen des erfindungsgemäßen ( Verfahrens ist in der Gewinnung der Asparaginsäure
oder Glutaminsäure aus darüberstehender Fermentationslösung zu sehen. Die Asparaginsäure oder Glutaminsäure
enthaltende Lösung kann bis zu einem entsprechenden pH-Wert (zur Adsorption der Aminosäure
auf dem Kationenaustauscherharz) mit Hilfe einer Mineralsäure, z.B. Schwefelsäure oder Salzsäure,
angesäuert werden.
Das Kationenaustauscherharz kann z.B. in der Kaliumsalzform
in der Adsorptionsstufe angewendet werden, vorzugsweise wird es aber in der Natriumoder
Ammoniumsalzform verwendet. Mischungen dieser Formen können auch benutzt werden. Die Eiuierung
wird vorzugsweise mit verdünntem wäßrigen Ammoniak ausgeführt. Es ist üblich, die Kolonne
zwischen Adsorptions- und Eluierungsstufe zu waschen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann kontinu-
ierlich oder zyklisch angewendet werden. Fig. 2 zeigt
das in Form eines Diagrammes, in welchem eine punktierte Linie die Reihenfolge der bei Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens vom Austauscherharz durchlaufenen Stufen verdeutlicht. Die
Lösung, welche Asparaginsäure oder Glutaminsäure bei einem entsprechenden pH-Wert nicht über 3 enthält,
wird mit dem Kationenaustauscherharz vom SuI-fonsäuretyp in der Salzform zusammengebracht, wobei
die Aminosäure auf dem Harz adsorbiert wird; danach wird die Aminosäure mit einer verdünnten alkalischen
Lösung eluiert und aus dem Eluat isoliert. Das Harz liegt jetzt wieder in der Salzform vor und
ist so für einen weiteren Adsorptionsvorgang bereit; jedoch ist es im allgemeinen erwünscht, das Harz vor
der nächsten Adsorptionsstufe mit Wasser zu waschen. Das in Fig. 2 dargestellte Verfahren wird im
folgenden als Salztyp-Zyklus bezeichnet.
Die Menge der auf dem Harz adsorbierten Aminosäure hängt vom pH-Wert der Aminosäurelösung ab.
So zeigt die in Versuch I ermittelte Fig. 3 die adsorbierte Menge an Glutaminsäure in Gramm pro Liter
eines handelsüblichen Kationenaustauscherharzes
J vom Sulfonsäuretyp als Funktion des pH-Wertes der
Glutaminsäurelösung. Dabei ist zu beobachten, daß bei einem pH-Wert über 3 eine sehr geringe Adsorption
stattfindet, und daß die Adsorption bei einem pH zwischen 2 und 0,5 am stärksten ist. Bei einem pH
unter 0,5 ist die Wasserstoffionenkonzentration so hoch, daß die Adsorptionsfähigkeit des Harzes vermindert
wird.
Fig. 1 erläutert eine als H-Typ-Zyklus bezeichnete, bekannte Methode zur Gewinnung von Asparaginsäure
oder Glutaminsäure. Eine Lösung, welche Asparaginsäure oder Glutaminsäure enthält, wird mit
einem Kationenaustauscherharz vom Sulfonsäuretyp in der Η-Form zusammengebracht, wobei die Aminosäure
auf dem Harz adsorbiert wird. Anschließend wird die Aminosäure mit einer verdünnten alkalischen
Lösung eluiert und die Aminosäure kann aus dem Eluat isoliert werden. Das Harz, das nun in der Salzform
vorliegt, wird erneut in die Säureform mit Hilfe einer verdünnten Mineralsäure übergeführt und kann
dann wieder zur Adsorption verwendet werden.
« In Versuch (II) wird der Salztyp-Zyklus gemäß der Erfindung mit dem vorher in Vorschlag gebrachten
H-Typ-Zyklus verglichen. Versuch (III) erläutert die Einsparung an Mineralsäure beim erfindungsgemäßen
Salztyp-Zyklus. - ■■·■- — ,::„,;
:■.·■-.■,; i,;- Versuch (I) ;; ,
Natriumglutamat-Lösungen werden mit Schwefelsäure und Wasser auf verschiedene pH-Werte, aber
die gleiche Konzentration von 35 mg/ml Glutaminsäure verdünnt. Dann schickt man 60 g jeder Lösung
durch eine Kolonne, die mit 20 ml eines handelsüblichen Kationenaustauscherharzes vom Sulfonsäurety
in der Natriumform beladen ist. Das Harz wird dann mit Wasser gewaschen; danach werden die Glutaminsäuremengen
im Waschwasser und Ablauf bestimmt. Die adsorbierte Glutaminsäuremenge in Abhängigkeit
vom pH-Wert ist in Fig. 3 dargestellt. Aus Fig. 3 ist zu ersehen, daß Glutaminsäure aus einer Lösung
mit einem pH-Wert von über 3 kaum adsorbiert werden kann, während die adsorbierte Menge an Glutaminsäure
steigt, wenn man den pH-Wert insbesondere auf 2 erniedrigt.
Versuch '(II)
Eine glutaminsäurehaltige Fermentationslösung, die einen pH-Wert von etwa 7 und eine Glutamin-Säurekonzentration
von 28,2 mg/ml hat, wird mit 2N Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 1,5 eingestellt
und dann durch eine Kolonne mit einem Durchmesser von 6 cm gegeben, welche 1 1 eines handelsüblichen
Kationenaustauscherharzes vom Sulfonsäuretyp in
ίο der Ammoniumform enthielt. Die Menge an adsorbierter
Glutaminsäure in Gramm pro Liter Austauscherharz in Abhängigkeit von der Menge der Fermentationslösung
in Liter pro Liter Austauscherharz ist in Kurve B der Fig. 4 dargestellt.
Zum Vergleich wurde die Kolonnenfüllung mit wäßrigem Ammoniak eluiert, gewaschen und mit 1,2 1
einer 2N Schwefelsäure regeneriert, um ein Austauscherharz vom Η-Typ zu erhalten. Durch dieses
wurde eine glutaminsäurehaltige Fermentationslösung (pH 7, Glutaminsäurekonzentration 28,2 mg/
ml) geschickt. Diese Versuchsdurchführung ergibt Kurve A der Fig. 4. Wie in Fig. 4 gezeigt, kann die
letztere Behandlung sogar eine Eluierung der bereits adsorbierten Glutaminsäure verursachen, wenn eine
gewisse kritische Menge der Lösung behandelt ist, wahrscheinlich weil andere Kationen (z.B. Ammonium-,
Natrium- oder Kaliumionen), die in der Lösung vorhanden sind, sich beteiligen können und
Glutaminsäureionen ersetzen, welche eine geringere selektive Adsorptionsfähigkeit haben als die genannten
Kationen. Daher kann die Glutaminsäure im Ablauf auftreten. Andererseits ist beobachtet worden,
daß die Menge an adsorbierter Glutaminsäure sogar noch erhöht werden kann, insbesondere wenn mehr
als das doppelte Volumen der Lösung beim pH-Wert 1,5 mit einer gegebenen Harzmenge in der Salzform
behandelt wird, verglichen mit jenem Volumen an Lösung, das durch dieselbe Menge an Harz in der H-Form
behandelt worden ist. Das kommt daher, daß die Glutaminsäure im wesentlichen als Kation vorliegt,
wenn die Lösung einen pH-Wert von nicht mehr als 3, vorzugsweise nicht mehr als 2, aufweist, und daß
bei Glutaminsäurekationen die selektive Adsorptionsfähigkeit erhöht ist und diese daher im wesentlichen
ausschließlich durch das Kationenaustauscherharz adsorbiert werden. -:-;. :·..-.·
; ^Versuch (III), ,
An Hand der Fig. 4 soll die gegenüber dem H-Typ-Zyklus erreichte Ersparnis an Schwefelsäure
beim erfindungsgemäßen Salztyp-Zyklus ermittelt • werden.'. . ■■- ■;'■■■-■■'■...■v.iv. .· .... ' . ,-■; ·.::. "ν··-;,ν τ·· -Ein
Liter Harz (Salzform) erfordert 1,2 Liter 2N
Schwefelsäure (2,4 VaI) zum Regenerieren. Da das Harz nunmehr im H-Typ-Zyklus ist, kann es maximal
60 g/I Glutaminsäure (wie durch Kurve A in Fig. 4 gezeigt) adsorbieren; insgesamt sind 40 VaI Schwefelsäure
zur Regenerierung, bezogen auf jedes Kilogrammadsorbierter
Glutaminsäure, erforderlich. Andererseits zeigt die Kurve B in Fig. 4, daß 60 g
Glutaminsäure durch 11 Harz aus 2,5 1 Fermentationslösung beim pH-Wert 1,5 adsorbiert wurden;
1,152 VaI Schwefelsäure waren notwendig, die Fermentationslösung anzusäuern. Das bedeutet, daß 19,2
VaI Schwefelsäure erforderlich sind zur Ansäuerung eines solchen Volumens an Fermentationslösung, das
ausreichend ist, um 1 kg adsorbierte Glutaminsäure zu ergeben. Somit war das Verhältnis von Schwefel-
säure, die erforderlich ist, um Fermentationslösung für
den Salztyp-Zyklus anzusäuern zu Schwefelsäure, die erforderlich ist, Harz im H-Typ-Zyklus zu regenerieren
etwa 1:2.
. .. Die Glutaminsäure wird mit einer geeigneten verdünnten alkalischen Lösung (z.B. wäßrigem Ammoniak)
eluiert. Als Ergebnis kann das Harz im Salztyp ohne zusätzliche Behandlung erhalten werden. Die
Menge an verdünnter alkalischer Lösung, die erforderlich ist, die adsorbierte Glutaminsäure zu eluieren,
ist eigentlich dieselbe, ob der H-Typ-Zyklus oder der Salztyp-Zyklus angewendet wird. Andererseits ist es
möglich die erforderliche Menge an Mineralsäure wesentlich zu reduzieren, wenn der Salztyp-Zyklus angewendet
wird.
Jede Salzform des Sulfonsäureharzes, welche nach der Adsorption mit einem verdünnten alkalischen Lösungsmittel
eluiert wird, kann mit Vorteil als Harz vom Salztyp verwendet werden. Es ist jedoch vorzuziehen,
das Harz vor der nächsten Adsorptionsstufe mit Wasser zu waschen; so kann jede übliche Regenerationsstufe
ausgelassen werden. Das Weglassen der Regenerationsstufe und das Herabsetzen der Mineralsäuremenge,
die im Salztyp-Zyklus erforderlich ist, bedeutet, daß Asparaginsäure oder Glutaminsäure im
allgemeinen mit reduzierten Kosten, verbesserter Produktivität und Einsparung von Zeit erhalten werden
kann.
Das Kationenaustauscherharz kann nach wiederholten Adsorptionszyklen vom einfachen Salztyp zum
gemischten Salztyp umgewandelt werden, da ein Gemisch von Salzen, z.B. des Ammoniums, Kaliums,
Natriums und Magnesiums, das in der Fermentationslösung vorhanden ist, infolge der aufeinanderfolgenden
Zyklen auf das Harz aufgebracht worden sein kann. Jedoch fand man, daß solche Harze vom gemischten
Salztyp in bezug auf ihr Adsorptionsvermögen für Glutaminsäure sich wenig von einem Harz des
einfachen Salztyps unterscheiden, so daß beide, sowohl Harze vom einfachen als auch vom gemischten
Salztyp, bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ohne irgendeinen praktischen Unterschied verwendet werden
können.
Harze vom Η-Typ haben den Nachteil, daß die Glutaminsäure, nachdem sie durch das Harz adsorbiert
worden ist, von dem Harz verdrängt werden kann, wenn ein Überschuß an Glutaminsäure enthaltender
Lösung mit dem Harz behandelt wird. Austauscherharze vom Salztyp können größere Mengen
an Glutaminsäure adsorbieren, als es dieselbe Menge . an Harzen von Η-Typ kann. Wenn ein Harz vom Salztyp
verwendet wird, ist es vorzuziehen, mehr als zwei in Serie geschaltete Kolonnen zu verwenden, wobei
jeder Verlust an Glutaminsäure aus der letzten Kolonne verhindert werden kann. Um die Menge an
Glutaminsäure, die durch jede Harzkolonne behandelt wird, zu erhöhen, ist es vorteilhaft, die Harzkolonnen
in solcher Weise anzuordnen, daß die Glutaminsäuremenge, die durch die erste Kolonne
adsorbiert wird, anfänglich steigt, daß die erste Kolonne dann durch eine geeignete verdünnte alkalische
Lösung zur. Gewinnung der Glutaminsäure eluiert wird, während eine andere Kolonne nach der EIuierung
mit der letzten Stufe der Kolonnen in Serie geschaltet wird.
Es ist weiter beobachtet worden, daß ein Harz vom Salztyp, das zur Gewinnung von Asparaginsäure aus
Fermentationslösung mit Vorteil verwendet werden kann, eigentlich dasselbe erzielt wie ein bei der Gewinnung
von Glutaminsäure eingesetztes Harz. Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung:
Ein Liter eines handelsüblichen Kationenaustauscherharzes vom Sulfonsäuretyp in der Ammoniumform
wufde in eine Kolonne von 6 cm Durchmesser gefüllt. Inzwischen wurde eine glutaminsäurehaltige
Fermentationslösung, die durch Züchten von Micrococcus glutamicus auf einem Nährmedium erhalten
worden war, mit Wasser und Schwefelsäure verdünnt, um ihren pH-Wert auf 1,5 einzustellen.
Dann ließ man 3 1 der überstehenden Lösung, die durch Zentrifugieren erhalten worden war, und eine
Glutaminsäure-Konzentration von 34,5 mg/ml hatte, mit einer Durchlaufgeschwindigkeit von 2 Liter pro
Liter Harz und Stunde durch die Kolonne laufen und wusch anschließend die Kolonne zwecks Erhalt eines
Ablaufs mit 2 1 Wasser. Die Konzentration an Glutaminsäure in 5 1 Ablauf lag bei 2,8 mg/ml.
Somit wurden 89,5 g Glutaminsäure durch 1 1 Harz adsorbiert. Man erhielt die Kolonne bei einer Temperatur
von nicht weniger als 40° C und behandelte sie mit 1,2N wäßrigem Ammoniak, um 1,2 1 Eluat zu erhalten,
welches Glutaminsäure einer Konzentration von 71,9 mg/ml enthielt.
Die eluierte Harzkolonne wurde dann gründlich mit Wasser gewaschen. Sofort danach schickte man 3 1 einer
ähnlichen Glutaminsäure-Fermentationslösung durch die Kolonne. Es wurde gefunden (nach der oben
beschriebenen Methode), daß 89,0 g Glutaminsäure durch 1 1 Harz adsorbiert waren.
Nach Eluierungder Glutaminsäure mit 1,2 N wäßrigem
Ammoniak wurde das Harz mehrere Male in der oben beschriebenen Weise wiederverwendet, dabei
wurden 88,2; 88,8 und 88,4 g Glutaminsäure im 3., 4. und 5. Durchlauf adsorbiert.
Ein Liter eines handelsüblichen Austauscherharzes vom Sulfonsäuretyp in der Ammoniumform wurde in
eine Kolonne von 6 cm Durchmesser gefüllt. Inzwischen wurde eine asparaginsäurehaltige Fermentationslösung,
die aus Micrococcus glutamicus und Ammoniumfumarat als Nährmedium erhalten worden
war, verdünnt und in ähnlicher Weise wie im Beispiel 1 beschrieben auf einen pH-Wert von 1,2 angesäuert.
Dann schickte man 3 1 der überstehenden Lösung, die man durch Zentrifugieren erhalten hatte und
die eine Konzentration an Asparaginsäure von 38,2 mg/ml besaß, durch die Kolonne; anschließend wusch
man die Kolonne in gleicher Weise wie in Beispiel 1 beschrieben. Im Ablauf betrug die Konzentration an
Asparaginsäure 2,6 mg/ml. Es wurde berechnet, daß 101,6 g Asparaginsäure durch 1 1 Harz adsorbiert
wurden. Die Kolonne wurde in ähnlicher Weise wie in Beispiel 1 behandelt. Man erhielt 1,2 1 Eluat, welches
Asparaginsäure in einer Konzentration von 84,0
mg/ml enthielt. ·...··
Die Kolonne wurde dann in gleicher Weise wie in Beispiel 1 wiederverwendet und adsorbierte 102,1 g
Asparaginsäure pro Liter Harz.
Man füllte 1 1 eines handelsüblichen Harzes vom Sulfonsäuretyp in der Ammoniumform in zwei in Serie
geschaltete Kolonnen von 6 cm Durchmesser. Beim
ersten Versuch ließ man 3 1 einer durch Kultivierung von Micrococcus glutamicus erhaltenen glutaminsäurehaltigen
Fermentationslösung, die in gleicher Weise wie in Beispiel 1 beschrieben, erhalten worden
war (Glutaminsäurekonzentration 34,5 mg/ml; pH = 1,5), durch die erste und dann durch die zweite Kolonne
laufen. Sofort danach schickte man nacheinander durch die Kolonne 2 1 Wasser und entfernte dann
die erste Kolonne aus dem System.
Beim zweiten Versuch wurde die ursprüngliche zweite Kolonne als erste Kolonne verwendet, und eine
andere in oben beschriebener Weise beschickte Kolonne wurde an diese erste Kolonne in Serie als zweite
Kolonne angehängt. Dann ließ man 3 1 glutamin-
säurehaltige Fermentationslösung und 21 Wasser diese beiden Kolonnen in gleicher Weise, wie in Beispiel
1 beschrieben, passieren.
In beiden Versuchen wurde kaum ein Austreten von Glutaminsäure aus der letzten Stufe beobachtet.
Die erste Kolonne aus dem ersten Versuch und die erste und zweite Kolonne aus dem zweiten Versuch
hielt man auf einer Temperatur von über 40° C und dann eluierte man mit 1,2 N wäßrigem Ammoniak,
ίο um 1,2 1 der jeweiligen glutaminsäurehaltigen Eluatproben
zu erhalten. Die Analyse der entsprechenden Proben zeigte, daß die Mengen an gewonnener Glutaminsäure
86,5, 98,4 und 20,3 g betrugen (Glutaminsäure-Ausbeute 99,1%, Reinheit 98%).
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
609 539/470
Claims (2)
1. Verfahren zur Gewinnung von Asparaginsäure oder Glutaminsäure aus ihren bei mikrobiellen
Herstellungsverfahren anfallenden Fermentationslösungen mit Hilfe von Ionenaustauschern,
dadurch gekennzeichnet, daß man eine auf einen pH-Wert von 0,5 bis 3 eingestellte,
Asparaginsäure oder Glutaminsäure enthaltende Lösung über ein in der Natrium-, Kalium- oder
Ammoniumsalzform vorliegendes Kationenaustauscherharz vom Sulfonsäuretyp leitet, gegebenenfalls
das mit der Aminosäure beladene Kationenaustauscherharz mit Wasser wäscht und
sodann in üblicher Weise mit einer verdünnten wäßrigen Alkalilösung eluiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Eluieren mit wäßrigem
Ammoniak durchführt.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP1695765 | 1965-03-25 | ||
DEK0058788 | 1966-03-22 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1543716C3 true DE1543716C3 (de) | 1977-05-05 |
Family
ID=
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