DE153795C - - Google Patents
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- DE153795C DE153795C DENDAT153795D DE153795DA DE153795C DE 153795 C DE153795 C DE 153795C DE NDAT153795 D DENDAT153795 D DE NDAT153795D DE 153795D A DE153795D A DE 153795DA DE 153795 C DE153795 C DE 153795C
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, zum Umwandeln von Gleichstrom
in Gleichstrom abweichender Spannung mittels eines innerhalb eines feldmagnetlosen Doppelringinduktors
umlaufenden'Feldes.
Derartige Doppelringinduktoren, d. h. dynamoankerähnliche, mit in sich geschlossener
Ringwicklung bi- oder multipolar gewickelte Induktorkörper, mit einem Eisenrückschlußring,
der jenseits einer das Eisen durchsetzenden Nutenreihe vorgesehen ist, sind bereits zum Umformen von Drehstrom in
Gleichstrom benutzt worden (vergl. Elektrotechnische Zeitschrift 1900, S. 60). Durch
Drehstrom, welcher einer in sich geschlossenen Wicklung eines solchen Doppelringinduktors
an drei festen Punkten mittels der drei Drehstromleiter zugeführt wird ähnlich wie dem
Ständer eines Drehstrommotors, läßt sich hier leicht ein kreisendes Feld erzeugen, welches
ähnlich wirkt wie das von einem umlaufenden Feldmagneten erzeugte Feld. Dieses kreisende
Feld gestattet, durch passend angeordnete Bürsten einen Gleichstrom aus der Wicklung
zu entnehmen, Wenn die Bürsten mit dem Felde auf einem Kollektor rotieren, der
an die in sich geschlossene Wicklung nach Art eines Dynamoankers angeschlossen ist.
Es ist auch verschiedentlich vorgeschlagen worden, umgekehrt mittels derartiger Induktoren
Gleichstrom in Wechselstrom zu verwandeln.· Die praktische Ausführung dieses
Vorschlages scheiterte indessen an dem Umstände, daß man durch umlaufende Bürsten
in einem einfachen oder doppelten dynamoankerartigen Ringinduktor zwar wohl ein kreisendes Magnetfeld erzeugen kann, daß
dieses Feld jedoch im Gegensatz zu dem durch Drehstrom erzeugten Felde nicht ohne
weiteres eine nach außen wirksame Induktion hervorbringt.
Es ist eine bekannte Tatsache, daß in einem feldmagnetlosen Motoranker durch einen
mittels der Bürsten zugeführten Gleichstrom, Ringwicklung angenommen, ein Feld entsteht,
welches, wie in Fig. 1 angedeutet, in der Ebene der Bürsten ab Doppelpole, in
der senkrecht dazu liegenden Ebene seine Maxima entwickelt. Drehen sich die Bürsten
bezw. der Anker bei stillstehenden Bürsten, so läuft dieses Magnetfeld mit den Bürsten
derart um, daß die Pole in der Ebene der Bürsten stehen bleiben; da der Gleichstrom
in jeder Stellung der Bürsten die gleiche Wirkung hat. Durch den Umlauf des Feldes
werden in der Ringwicklung c die durch die Pfeile angedeuteten Induktionen erzeugt,
deren Richtung sich durch den Umstand bestimmt, daß von den Bürsten α bezw. b aus
bis zum Feldmaximum eine Zunahme der Kraftlinien, von da ab eine Abnahme derselben
stattfindet. Die Induktionen haben also in jedem der beiden Quadranten der zwischen den Bürsten a b jeweilig hintereinander
geschalteten beiden Wicklungshälften entgegengesetzte Richtung. Da diese Induk-
tionen außerdem gleich groß sind, so können sie in bezug auf den äußeren Stromkreis der
Bürsten α b keine Wirkung haben. Ständen Bürsten, wie bei Dynamos üblich, in der
Ebene de der Feldmaxima, so würden für diese Bürstenstellung die gesamten elektromotorischen
Kräfte wirksam sein, da, wie ohne weiteres aus Fig. ι ersichtlich, in den
beiden jeder der Bürsten a b benachbarten
ίο Quadranten die Richtung der Induktionen
die gleiche ist. Um die durch den zugeführten Gleichstrom mittels der umlaufenden
Bürsten erzeugte Induktion vollständig wirksam zu machen, müßte also das kreisende Feld
um 900 gegen die Bürstenebene verschoben werden.
Diese Tatsache findet eine entfernte Analogie in dem Umstände, daß bei durch
Wechselstrom erzeugten Magnetfeldern der Magnetisierungsstrom gegen die elektromotorische
Kraft des speisenden Stromes um 900 zeitlich verschoben ist.
Vorliegende Erfindung beruht nun auf der neuerkannten und experimentell festgestellten
Tatsache, daß sich das durch umlaufende Bürsten in einem derartigen feldmagnetlosen
Induktor erzeugte Feld zwar nicht durch die felderzeugende Wicklung selbst oder durch
einen einer sekundären Wicklung entnommenen Wechselstrom, wohl aber unter gewissen Umständen
durch einen mittels einer zweiten Wicklung und durch synchron rotierende Bürsten zugeführten oder aus diesen entnommenen
Gleichstrom aus seiner indifferenten Stellung in eine wirksame Lage verschieben läßt.
Dies soll zunächst an der Hand der Fig. 2 bis 7 erläutert werden. In einigen dieser
Figuren sind der Einfachheit halber die beiden in sich geschlossenen Wicklungen des
Induktors durch einfache Kreislinien c bezw. d, die Bürsten α b bezw. ef durch gerade Striche
angedeutet.
Wird der Wicklung c durch die Bürsten α b Gleichstrom zugeführt, so entsteht das
durch die eingezeichneten Kurven schematisch angedeutete Doppelfeld, dessen Pole in der
Ebene der Bürsten a b liegen. Rotieren diese Bürsten α b, so folgt das Feld diesen
Bürsten und bleibt in bezug auf den äußeren Stromkreis, wie vorhin erörtert, im wesentlichen
induktionsfrei,
Wird der zweiten Wicklung d mittels der Bürsten ef ebenfalls ein Gleichstrom zugeführt,
so hat dieser das Bestreben, ein gleiches Feld wie das von der Wicklung c erzeugte
herzustellen. Die beiden Bürstenpaare sind, wie in Fig. 2 angenommen, um 900 versetzt.
Das Entstehen eines solchen zweiten Feldes in demselben Ankereisen ist aber unmöglich;
die beiden von den Wicklungen d und c ausg'eübten magnetomotorischen Kräfte müssen
sich vielmehr zu einer einzigen resultierenden, magnetomotorischen Kraft zusammensetzen,
die ein einziges resultierendes Magnetfeld hervorbringt. Sind beispielsweise die beiden
Bürstenpaare α b und e f in zueinander senkrecht stehenden Ebenen angeordnet,
wie in Fig, 2 angenommen, so setzen sich die beiden magnetomotorischen Kräfte g
bezw. h, welche, wie im Diagramm in Fig. 3 angedeutet, zueinander senkrecht stehen, zu
einer gemeinsam resultierenden magnetomotorischen Kraft ζ zusammen, welche, die Gleichheit
der beiden Komponenten g und h vorausgesetzt, mit jeder dieser beiden einen
Winkel von 450 bildet. Hieraus ergibt sich, daß durch die Wirkung der beiden unter
900 angeordneten Bürstenpaare das in Fig. 4 angedeutete gemeinsame Feld entsteht, das,
da es sich den Strom zuführenden Bürsten gegenüber nicht mehr in einer indifferenten
Lage befindet, bei der Rotation der Bürsten auch demgemäß induzierend in bezug auf
deren äußere Stromkreise ist.
Liegen die Bürsten, wie in Fig. 5 angedeutet, in genau derselben Ebene und werden
beide Wicklungen von Gleichstrom durchflossen , so addieren bezw. subtrahieren sich,
je nachdem die Ströme gleich- oder entgegengesetzt gerichtet sind, die mägnetomotorischen
Kräfte g und h und das resultierende Feld würde bei ruhenden Bürsten naturgemäß
immer noch seine Pole in der Bürstenebene haben, also induktorisch unwirksam sein.
Sobald jedoch eine der beiden magnetomotorischen Kräfte, wie in Fig. 6 angedeutet, um
einen kleinen Winkel (beispielsweise den Hysteresewinkel α) gegen die Bürstenebene
verschoben ist, so tritt bei entgegengesetzter Richtung des Stromes und der magnetomotorischen
Kräfte beider Stromkreise eine resultierende, zur Bürstenebene annähernd um 900 verdrehte magnetomotorische Kraft i
auf, die ein entsprechendes Feld erzeugt, welches in Fig. 5 durch Kraftlinienschwärme
angedeutet ist. Dieses Feld ist auf beide Stromkreise wiederum ohne weiteres induktorisch
wirksam, sobald es mit den Bürsten umläuft.
Aber auch ohne Vorhandensein eines der zweiten Wicklung d von außen zugeführten
Stromes kann die vorstehend erörterte Veränderung des Feldes zustande kommen, welches
durch den der primären Wicklung c zugeführten Gleichstrom erzeugt wird, wenn
der äußere Stromkreis der Bürsten ef geschlossen
ist und dadurch das Zustandekommen eines sekundären Stromes ermöglicht wird. Bei senkrechter Bürstenstellung
gemäß Fig. 2 sind, wie auch aus Fig. I ersichtlich ist, die inneren Induktionen, welche
durch das für die Strom zuführenden Bürsten selbst induktionsfreie Feld erzeugt werden,
5 ohne weiteres wirksam. Es entsteht also in der zweiten Wicklung d bei senkrechter
Bürstenstellung ohne weiteres ein kräftiger sekundärer Strom, welcher nun aber auch
seinerseits eine magnetomotorische Kraft hervorbringt, die gegenüber der des primären
Stromes um 900 versetzt ist und daher auch die oben an der Hand der Fig. 3 und 4 erörterte
Verschiebung des Feldes hervorbringt. Die Gleichheit der magnetomotorischen Kräfte
ergibt sich daraus, daß, von Verlusten abgesehen, die Amperewindungszahl des primären
Stromes gleich der des sekundären sein muß. Das Feld wird also bei senkrechter Bürstenstellung
sich von selbst unter annähernd 450 einstellen.
Wenn die Bürstenpaare genau in gleicher Ebene stehen, so könnte im sekundären
Stromkreise mangels jeder nach außen hin wirksamen induzierenden Wirkung des unverschobenen
Feldes kein Strom entstehen, wenn nicht, wie bereits erwähnt, eine ganz geringe, das Gleichgewicht zwischen den
inneren induzierten elektromotorischen Kräften um ein weniges störende Verschiebung des
Feldes beim Umlauf der Bürsten durch die Hysterese im Eisenkörper hervorgebracht
werden würde.
Durch diese kleine Verschiebung des Feldes werden also im sekundären Kreise elektromotorische
Kräfte nach außen wirksam, und es entsteht daher ein sekundärer, zunächst außerordentlich schwacher Strom, welcher
indessen, da er dem Primärstrom immer entgegengesetzt verläuft, gemäß dem Diagramm
nach Fig. 7 die feldverschiebende Wirkung der Hysterese erhöht und so wiederum eine
weitere Verstärkung des Stromes zur Folge hat, Welche sich von selbst so weit steigert,
bis die sekundäre magnetisierende Kraft, von Verlusten abgesehen, der primären das
Gleichgewicht hält und somit das resultierende Feld die in Fig. 6 und 7 angedeutete Stellung
angenommen hat, bei welcher die Pole des Feldes senkrecht zur Bürstenebene, die
Maxima in dieser Bürstenebene selbst liegen. Aus Fig. ι ist hierbei ohne weiteres ersichtlich,
daß die durch das so gestellte resultierende Feld erzeugten Induktionen in bezug
auf die beiden äußeren Stromkreise ihre maximale induktorische Wirksamkeit haben,
während bei der senkrechten Bürstenstellung zwar auch Induktionen nach außen wirksam
werden, die Leistungsfähigkeit der Maschine aber, wie leicht ersichtlich, nur halb so groß
sein kann wie bei paralleler Bürstenstellung.
Es ist nun allerdings bereits früher vorgeschlagen worden, durch feldmagnetlose
Doppelringinduktoren, welche mit zwei an je einen Stromwender angeschlossenen, in sich geschlossenen
Wicklungen versehen sind, Gleichstrom in Gleichstrom abweichender Spannung umzuformen. Diese älteren Vorschläge sind
indessen von einer unrichtigen Vorstellung bezüglich des in einem solchen Induktor bestehenden
Feldes ausgegangen und konnten auch, abgesehen hiervon, zu einem technisch brauchbaren Ergebnis nicht führen. Nach
diesem Vorschlage sind nämlich die einzelnen Spulen der primären Wicklung einerseits und
der sekundären andererseits auf je einem der beiden durch die zum Durchgang der Wicklungen
dienende Nutenreihe getrennten Ringe des Doppelringinduktors angeordnet.
Bei dieser Anordnung werden die durch die primäre Wicklung erzeugten Kraftlinien
nur vermöge der Leitungsfähigkeit des Eisens durch das Kerneisen der sekundären Wicklung
hindurchgetrieben. Sobald sich aber nun in dieser sekundären Wicklung infolge des Umlaufs des primären Feldes ein Strom
entwickelt, so kommt zu dem an sich äußerst geringen Widerstand des Rückschlußeisens
die magnetomotorische Gegenkraft dieses Sekundärstromes, welche wie eine äußerst
kräftige Drosselung wirkt und eine ungewöhn- go Hch große Streuung zur Folge hat, da die
magnetomotorischen Kräfte bezw. Amperewindungen bei Vollast sehr hohe Werte erreichen
und diese Werte in ihrer Gesamtkraft auf das Eisen wirken. Es läßt sich dieses leicht in folgende, besonders im Gegensatz
zur Spulenanordnung nach vorliegender Erfindung wichtige Gleichung fassen:
. __ AW1. (Wi+ AW,) .
Streuung: = —
λνεηη
Wi .
C
= primäre magnetomotorische Kraft, = sekundäre magnetomotorische Kraft,
. Widerstand des Eisens (Permeabilität) (sehr gering),
eine Konstante, die dem Widerstand des Streuweges entspricht und hier
des eingeschalteten Luftweges halber sehr hoch ist.
Der Einfluß der Streuung auf die Stellung des resultierenden Feldes ist aus Fig. 7 leicht
ersichtlich. Zum Ausgleich der Streuung muß auf der Primärseite eine beispielsweise
um den Betrag k größere magnetomotorische Kraft aufgewendet werden, wie sie auf der
Sekundärseite wirksam wird. Fig. 7 läßt leicht erkennen, daß, je größer dieser durch
die Streuung bedingte Mehraufwand der mag-
netomotorischen Primärkraft ist, um so mehr sich das resultierende Feld der Stellung des
unverschobenen Primärfeldes nähert bezw. daß der in günstigem Sinne feldverschiebende
Einfluß des sekundären Stromes um so geringer wird, je größer die Streuung ist.
Da nun, wie aus vorstehendem ersichtlich, die Stellung des wirksamen resultierenden
Magnetfeldes von dem Stärkeverhältnis der
ίο beiden dasselbe zusammensetzenden magnetomotorischen
Kräfte abhängt, so ist klar, daß bei Anordnung der beiden Wicklungen auf getrenntem Kerneisen die Lage des resultierenden
Feldes mit der Belastung schwanken muß. Dies ist nun für die Stromwendung
im höchsten Grade ungünstig, da mit der Änderung der Stellung des resultierenden
Feldes auch die Selbstinduktion der Stromwendespulen, welche durch die Bürsten jeweilig
kurzgeschlossen werden, auf ein schädliches Maß wächst, da sie nicht in der neutralen
Zone kommutieren. Außerdem könnte infolge einer stets ungenügenden Feldverschiebung
die Leistungsfähigkeit der Maschine mit getrennter Spulenanordnung nur verhältnismäßig
gering sein.
Nach vorliegender Erfindung wird nun zwar ein ganz ähnlicher Doppelringinduktor
benutzt, dessen beide Wicklungen an je einen Strormvender nach Art einer Ankerwicklung
angeschlossen sind, indessen sind hier die beiden Wicklungen auf dem gleichen Kerneisen
angeordnet.
Die Streuungsverhältnisse werden in diesem Falle durch folgende Gleichung ausgedrückt:
_ (AW1 —AW.J- Wi
Streuung: =
Wie leicht ersichtlich, ist der Streuungsverlust praktisch Null, da hier kaum die
Differenzen der Kräfte vorhanden sind.
Fig. 8 zeigt in schematischer Darstellung einen Gleichstrom-Gleichstromumformer mit
so angeordneten Wicklungen, Fig. 9 einen Schnitt durch den Induktor eines solchen
Umformers.
Der Induktor des Stromumwandlers ist ein Doppelringinduktor, besteht also aus einem
kreisförmigen oder polygonalen Eisenkörper 1, welcher durch ringförmig angeordnete Nuten
in zwei einzelne Ringkörper geteilt ist, die durch die zwischen diesen Nuten vorhandenen
Zähne verbunden sind. Der eine dieser beiden Einzelringe ist mit zwei nach einer der bei
Gleichstromdynamomaschinenankern üblichen Methoden ausgebildeten, in sich geschlossenen
Ring- oder Trommelwicklungen 2, 3 versehen. In den Zeichnungen ist Ringwicklung angenommen.
Bei der Ausführung nach Fig. 9 sind die beiden Wicklungen in Form von Doppelspulen 4 ausgeführt gedacht, von denen
die eine die andere umschließt. Statt dessen können die Spulen der beiden Wicklungen
auch, wie in Fig. 8 schematisch angedeutet, so angeordnet sein, daß neben je einer primären
Spule je eine sekundäre Spule angeordnet ist. Das Wesentliche hierbei ist, daß die primären mit den sekundären Wicklungen
gemeinsames Spuleneisen haben. Die Wicklungen 2 und 3 sind nach Art der Dynamoankerwicklungen
in gleichen Abständen bezw. zwischen je zwei der Spulen mit entsprechenden Stegen 5 bezw. 6 zweier Stromwender
verbunden, die im vorliegenden Fall ebenso wie der Induktorkörper feststehend gedacht
sind. Auf den primären Stromwenderstegen 5 läuft ein Bürstenpaar 7, 8, auf den sekundären
Stegen. 6 ein zu den Bürsten 7, 8 beispielsweise annähernd parallel gestelltes Bürstenpaar
9, 10. Die auf der Zeichnung der Einfachheit halber angenommenen Plankollektoren
werden bei der wirklichen Ausführung zweckmäßig als Trommelkollektoren ausgebildet.
Die vier Schleifbürsten sind beispielsweise durch einen Rahmen 11 (Fig. 8) mechanisch
fest miteinander verbunden und zusammen drehbar auf der Welle 12 angeordnet.
Durch ein beliebiges Antriebsmittel, · beispielsweise
einen Elektromotor, wird der Bürstenrahmen 11 in beständiger Umdrehung
erhalten. Die Stromzuführung und Entnahme wird bei kreisenden Bürsten, wie üblich, durch
Schleifringe 13, 14 bezw. 15, 16, deren jeder
mit einer der Bürsten 8, 7, 9, 10 verbunden ist, und Schleifkontakte 17, 18, 19, 20 bewirkt.
Wird nun, wie erwähnt, von einer Dynamo 21 durch die Leitungen 22, 23 den
Schleifkontakten 17, 18 Strom zugeführt, so gelangt derselbe durch die Schleifringe 13, 14
zu den zugehörigen Bürsten 7, 8 und wird durch diese mittels zweier gegenüberstehender
Stromwenderstege 5 zwei gegenüberstehenden Punkten der ringförmigen Wicklung 2 zugeführt, so daß wie im Motoranker
der Strom sich in zwei gleiche Teile teilt, die im Induktoreisen innerhalb der Wicklungen
ein doppeltes magnetisches Feld erzeugen, welches sich durch den außerhalb der Wicklungen
liegenden wicklungsfreien, beispielsweise inneren Ring des Induktorkörpers 1
schließt. Da der Kerneisenring der Spulen mit dem Rückschlußeisenring 24, wie bei den
Nutenwicklungen üblich, durch zahnförmige Vorsprünge verbunden ist, so daß das von
den primären Spulen erzeugte Feld nicht nur von zwei in der Ebene der Stromzuführungsbürsten
einander gegenüberliegenden Polen, sondern auch zwischen diesen Punkten durch das Rückschlußeisen schließen kann, so verteilt
sich das Feld, wie in Fig. 2 schematisch
durch Einzeichnung der Kraftlinien angedeutet ist, im ganzen Induktorkern so, daß
es von den jeweilig unter den Bürsten liegenden Stromwendespulen an nach den in der
Mitte zwischen diesen Spulen befindlichen Punkten allmählich, bis zu einem Maximum
anwächst.
Entstehen nun infolge der Drehung der Bürsten und der damit verbundenen Rotation
ίο des Feldes im Ankereisen Induktionen in der
Primärwicklung, so werden diese im Sekundärkreise, wie vorstehend entwickelt, in einem
infolge der Verschiebung des Feldes sich mehr und mehr steigernden Maße wirksam,
dadurch, daß in der Sekundärwicklung ein Strom entsteht, welcher eine magnetomotorische
Gegenkraft entwickelt. Da hier nun aber die sekundäre und die primäre Wicklung
auf das gleiche Kerneisen wirken, so wird von vornherein nur die Differenz der magnetomotorischen
Kräfte, Kraftlinien erzeugend, wirksam, und die Leitungsfähigkeit des Induktoreisens
wird durch die sekundär entwickelte magnetomotorische Gegenkraft in keiner Weise beeinflußt. Die Verteilung des
Feldes im Induktoreisen wird also einerseits nur von einer örtlich veränderlichen magnetomotorischen
Differenzkraft, andererseits von der überall gleichen und unveränderlichen Leitungsfähigkeit des Induktoreisens beeinflußt,
so daß sich das Feld, unbeeinflußt durch die Einwirkung der hier verschwindend kleinen
Streuung, über das ganze Induktoreisen ebenso verteilen kann, wie wenn es nur durch den
Primärstrom allein hervorgebracht werden ■ würde.
Die Stellung des Feldes ergibt sich demgemäß hier — unbeeinflußt durch die bei
getrennter Anordnung der primären und sekundären Spulen unvermeidliche Streuung des
Feldes — annähernd in der Mitte der Bürstenpaare. Wenn die Bürsten, wie in Fig. 5, 8
und 9 angenommen, in gleicher Ebene stehen, so stellen sich demgemäß die Feldmaxima
von selbst in diese Bürstenebene ein, so daß die unter den Bürsten jeweilig liegenden
Stromwendespulen sich stets im indifferenten Feldmaximum befinden und daher im Augenblick
der Stromwendung selbst induktionsfrei sind. Es bedarf daher bei dieser Bürstenstellung
keiner weiteren Hilfsvorrichtungen, um die Selbstinduktion der Stromwendespulen
zu unterdrücken, denn die Stromwendung vollzieht sich unter ganz ähnlichen Bedingungen
wie im Anker einer Dynamo. Da bei der beschriebenen Anordnung der Wicklungen stets nur die Differenzen der magnetomotorischen
Kräfte der primären und sekundären Wicklung wirksam sind und bei entsprechender Zunahme des Sekundärstromes auch der
aufgenommene Primärstrom entsprechend wächst, also die Differenz im wesentlichen
gleich bleibt, so hat hier die Belastung des Umformers keinen Einfluß mehr auf die
Stellung des Feldes, sobald der vorhandene Sekundärstrom genügt, um das Feld aus der
indifferenten Lage in die wirksame Mittelstellung zu bringen. Hierzu genügt erfahrungsgemäß
ein verhältnismäßig sehr schwacher Sekundärstrom.
Der beschriebene Umformer kann statt, wie in Fig. 8 und 9 angenommen, zweipolig
auch nach Belieben mehrpolig ausgebildet werden. In diesem Falle werden sich die
Pole des wirksamen resultierenden Feldes zwisehen den zweckmäßig in gleichen Ebenen
anzuordnenden Primär- und Sekundärbürsten einstellen. Genau genommen ist natürlich
die Stellung der Bürsten selbst für die Lage des Feldes nicht maßgebend, da man den
Stromwender gegenüber der zugehörigen Wicklung verdrehen kann. Die resultierende Feldstellung
bestimmt sich somit, genauer genommen , durch die gegenseitige Lage der PoIe, der primären und sekundären Wicklung.
Zwischen diesen Polen wird das resultierende Feld immer in der Mitte liegen, wenn Primär-
und Sekundärbürsten in gleichen Ebenen stehen.
Die Anordnung der Wicklungen auf dem gleichen Kerneisen braucht nicht so ausgeführt
zu sein, daß, wie in Fig. 8 und 9 angenommen, sämtliche Wicklungen auf dem einen
Teilringe des Doppelringinduktors sitzen, während der andere Teilring vollkommen
frei von Wicklungen ist. Man kann vielmehr auch auf dem zweiten Ringe einen.Teil
der Wicklungen anbringen; diese müssen jedoch dann ebenfalls aus primären und sekundären
Wicklungen entsprechend dem Über-Setzungsverhältnis des Umformers zusammengesetzt
sein, daß überall nur die Differenzen der magnetisierenden Kräfte der beiden Wicklungen
auf das Eisen wirksam werden.
Statt, wie vorstehend angenommen, die Bürsten um die mit dem Induktor feststehenden
Stromwender laufen zu lassen, kann man auch umgekehrt Induktor nebst Stromwender
umlaufen und die Bürsten feststehen lassen. Natürlich kann man auch statt einer sekundären
oder primären Wicklung deren zwei oder mehr anbringen, um gleichzeitig mehrere Ströme beliebiger verschiedener Spannung
entnehmen oder zuführen zu können.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Maschine zum Umwandeln von Gleichstrom in Gleichstrom abweichender Spannung mittels zweier auf gemeinsamem doppelringförmigen Induktoreisen ange-ordneten, nach Art von Ankerwicklungen untereinander und mit je einem Stromwender verbundener Spulen oder Einzelleiter, dadurch gekennzeichnet, daß die Wicklungen des primären und sekundären Kreises auf gemeinsamem Kerneisen angeordnet sind, so daß nicht die einzelnen magnetomotorischen Kräfte, sondern nur ihre Differenzen auf das Induktoreisen wirken und ein gemeinsames, ohne wesentliehe Streuung aus der indifferenten Lage gedrehtes Feld erzeugen.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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DE153795C true DE153795C (de) |
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ID=420389
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT153795D Active DE153795C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE153795C (de) |
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- DE DENDAT153795D patent/DE153795C/de active Active
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