DE1536066C - Stehbehalter aus Kunststoffolie mit Kartontrager - Google Patents
Stehbehalter aus Kunststoffolie mit KartontragerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Stehbehälter aus durch eine Öffnung eines Kartonträgers hindurch verformter
und mit deren Rand verbundener Kunststofffolie, der mittels einer aus der Öffnung des Kartonträgers
ausgewinkelten, mit der Kunststoffolie verbundenen Lasche bei aufrechter Stellung des Kartonträgers
standfähig ist.
Ein solcher aus der USA.-Patentschrift 3 018 879 bekannter Behälter dient zum Verpacken von festen
Gegenständen, z. B. Tablettenschachteln, wobei diese durch die etwas engere Öffnung des Kartonträgers
hindurch in den Behälterhohlraum gedrückt werden und dort durch Klemmkraft festgehalten sind. Die
Lasche ist an der unteren Kante der Kartonträgeröffnung abgewinkelt und bildet bei lotrechtem
Kartonträger eine waagerechte Standfläche.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine andere Stehpackung dieser Art für andere Verwendungszwecke
zu schaffen, nämlich eine Stehpackung für flüssigen oder pastigen Inhalt.
Es ist zwar aus dem Gebrauchsmuster 1 732 871 eine im Querschnitt dreieckige und durch eine über
ihre Öffnung gesiegelte Abdeckfolie verschlossene Stehpackung bekannt, die für flüssigen Inhalt bestimmt
ist. Diese Packung hat jedoch keine Kartonversteifung. Außerdem ist es bei dieser bekannten
Packung schwierig, einen flüssigen Inhalt nur teilweise zu entnehmen oder einen zähflüssigen Inhalt
auslaufen zu lassen. Die erfindungsgemäße Packung soll insbesondere so gestaltet sein, daß sie den Entnahmevorgang
bei flüssigem und insbesondere bei zähflüssigem oder breiigem Inhalt erleichtert.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß bei einem in an sich bekannter Weise im Längsschnitt
dreieckigen und mit einer auf den die tiefgezogene Öffnung umgebenden Rand aufgesiegelten Abdeckfolie
verschlossenen Behälter die um ihre obere Kante als Scharnierlinie abgewinkelte Lasche die
Rückwand des Behälters versteift, die dreieckigen Flanken und/oder der Boden des Behälters blasebalgartig
eingezogen sind und eine enge Austrittsöffnung für den Behälterinhalt in der Nähe der
Scharnierlinie vorgesehen ist.
Ein solcher Behälter hat Ähnlichkeit mit einem Blasebalg, d. h. er besteht aus zwei scharnierartig verbundenen,
verhältnismäßig steifen Wandteilen und dazwischen angeordneten, leicht verformbaren Flanken,
so daß man durch Druck auf die beiden steifen Wandteile den Behälterinhalt leicht durch die enge
Austrittsöffnung austreten lassen kann. Der Behälter ist also nach Art einer Tube verwendbar. Die erfindungsgemäß
vorgesehene und ermöglichte enge Ausbildung der Austrittsöffnung erschwert ein ungewolltes
Auslaufen des Behälterinhaltes, z. B. wenn der Behälter umfällt.
Zur Herstellung eines Behälters kann ein bekanntes Verfahren zur Herstellung von kartonversteiften
Tiefziehbehältern verwendet werden, welches darin besteht, daß man eine Kartonträgerbahn in einer
Stanzstation mit Laschenausschnitten versieht und gemeinsam mit einer thermoplastischen Folie einer
Tiefziehstation zuführt, die thermoplastische Folie durch die Öffnungen des Kartonträgers tiefzieht und
dabei an dieser ansiegelt und die so gebildeten Behälter füllt, durch Aufsiegeln einer Verschlußfolie
verschließt und dann vereinzelt. Wegen der dreieckigen Form des Behälters wird dieses Verfahren
nun erfindungsgemäß so durchgeführt, daß die Kartonträgerbahn während des Füllens lotrecht geführt
wird und das Füllen jedes Behälters bei schon teilweise, aber noch nicht vollständig aufgesiegelter
Abdeckfolie erfolgt.
■ "Die' Zeichnungen zeigen beispielsweise Ausführungsformen
der Erfindung. Es zeigt
Fig. 1 in Vorderansicht einen leeren als Flüssig-
keits-Standpackung verwendbaren Tiefziehbehälter, Fig. 2 eine Flüssigkeits-Standpackung nach
ίο F i g. 1 in Rückansicht und teilweise gefüllt und
F i g. 3 schematisch das Verfahren zur Herstellung eines Tiefziehbehälters.
Wie aus F i g. 1 und 2 ersichtlich, besteht der Tiefziehbehälter aus einem Kartonträger 1, aus dem durch
dreiseitiges Ausschneiden und Abwinkein einer Lasche 2 eine rechteckige Öffnung 3 ausgebildet ist.
Durch die Öffnung 3 ist eine Tiefziehfolie 4 unter Ansiegeln an den rahmenartigen Teil des Kartonträgers
und an die Lasche tiefgezogen, so daß ein dreieckiger Behälter entsteht, dessen noch offene Seite
nach dem Füllen des Behälters mit dem gewünschten Inhalt durch Aufsiegeln einer Verschlußfolie 5 verschlossen
wird. In F i g. 1 ist die Verschlußfolie 5 nur der Deutlichkeit halber teilweise abgezogen dargestellt.
In der Nähe der Knicklinie der Lasche, die die obere Begrenzung des eigentlichen Behälters bildet,
ist in beliebiger Weise eine vorzugsweise als Aufreißöffnung ausgebildete Behälteröffnung 6 vorgesehen,
aus der man nach dem Aufreißen den Behälterinhalt ausgießen oder durch Druck auf die Lasche
auspressen bzw. ausspritzen kann. Um dieses Zusammendrücken des Behälters zu erleichtern, ist die
Tiefziehfolie am Behälterboden und an den dreieckigen Behälterflanken, wie bei 7 ersichtlich, eingezogen.
Durch die Federkraft in der Knicklinie der Lasche sowie auch durch die Elastizität der zusammengedrückten
Folie, kehrt die Lasche beim Aufhören des Druckes in ihre Ausgangsstellung zurück, wodurch in
der Behälteröffnung ein Rücksog entsteht, der einen dort eventuell noch befindlichen Tropfen wieder in
den Behälter zurückbefördert.
Als Tiefziehfolie kann eine übliche thermoplastische Tiefziehfolie, die auch selbsttragend sein
kann, beispielsweise eine Folie aus PVC oder PoIyäthylen verwendet werden. Die Versteifung des Behälters
durch den Kartonträger und die Lasche bietet jedoch in vorteilhafter Weise die Möglichkeit, auch
• dünne, nicht selbsttragende Folien zu verwenden. Dies ermöglicht insbesondere die Verwendung von
vakuum- und aromadichten Folien, beispielsweise Polyesterfolien. Zur Erleichterung des Ansiegelns der
Folie kann der verwendete Kartonträger mit einer heißsiegelfähigen thermoplastischen Beschichtung
versehen sein. Als Verchlußfolie kommt ebenfalls eine der genannten thermoplastischen Folien in Frage, jedoch
kann auch eine thermoplastisch beschichtete Metallfolie oder Kartonfolie Verwendung finden. Die
verwendeten thermoplastischen Folien können Klarsichtfolien oder gefärbte Folien sein. Auf dem Kartonträger,
insbesondere der abgeknickten Lasche, sowie gegebenenfalls auf der Verschlußfolie können in beliebiger
Weise Aufdrucke vorgesehen sein.
Zur Herstellung der beschriebenen Tiefziehbehälter, beispielsweise des Behälters nach Fig. 1 und 2
wird, wie aus F i g. 3 ersichtlich, eine vorzugsweise heißsiegelfähig beschichtete kontinuierliche Kartonträgerbahn
21 von einer Rolle 22 abgezogen und in Richtung des Pfeiles zunächst durch eine Stanzstation
23 geführt. Hier werden durch dreiseitiges Ausstanzen von Laschen 24 Öffnungen in der Kartonträgerbahn
ausgebildet. Die Kartonträgerbahn wird sodann mit einer von einer Rolle 25 abgezogenen thermoplastischen
Folie 26 einer Tiefziehstation 27 zugeführt. Hier werden durch Tiefziehen der Folien 26
im Längsschnitt dreieckige Behälter 28 gebildet, wobei die Folie 26 gleichzeitig an den an der Kartonträgerbahn
21 bzw. die sich hierbei abspreizenden Laschen 24 angesiegelt wird.
Die Bahn gelangt sodann in eine Füllstation 29 und in eine Verschlußstation 30. Hier werden die
Behälter durch Auf siegeln einer Folie 31, die von einer Rolle 32 abgezogen wird, verschlossen. Danach
können die Behälter in einer Stanzstation 33 vereinzelt werden. Bis zur Stanzstation 33 dient die Kartonträgerbahn
gleichzeitig als'Transportelement für die Behälter durch die verschiedenen Stationen der Vorrichtung.
Dies ist von besonderem Vorteil, da sonst insbesondere bei Verwendung von nicht selbsttragender
thermoplastischer Folie Transportbänder mit Formen zur Aufnahme der Behälter verwendet werden
müßten.
Es ist bei dem beschriebenen Herstellungsverfahren von Vorteil, die Bahn, wie in Fig. 3 gezeigt, zumindest
während des Füllens und Verschließens vertikal zu führen. Da das Füllen der Behälter stets nur
bis einige Millimeter unter den jeweils oberen Rand möglich ist, geht bei senkrechter Führung der Bahn
am wenigsten Behältervolumen für die Füllung verloren, weil sich die Spitze, d.h. der engste Teil des
Behälters oben befindet. Bei waagerechter Führung der Bahn würde sich der breiteste Teil des Behälters
oben befinden und daher ein erheblicher Teil des Behältervolumens ungefüllt bleiben. Bei senkrechter
Führung der Bahn muß allerdings das Füllen, wie angedeutet, gleichzeitig und gleichlaufend mit dem
Aufsiegeln der Abdeckfolie erfolgen. Selbstverständlich kann während des Füllens und Verschließens
ein Evakuieren des Behälters und nachfolgendes Füllen mit einem inerten Gas zwecks Konservierung des
Behälterinhalts erfolgen.
Claims (2)
1. Stehbehälter aus durch eine Öffnung eines Kartonträgers hindurch verformter und mit deren
Rand verbundener Kunststoffolie, der mittels einer aus der Öffnung des Kartonträgers ausgewinkelten,
mit der Kunststoffolie verbundenen Lasche bei aufrechter Stellung des Kartonträgers
standfähig ist, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem in an sich bekannter Weise im Längsschnitt dreieckigen und mit einer auf den
die tiefgezogene Öffnung umgebenden Rand aufgesiegelten Abdeckfolie (5) verschlossenen Behälter
die um ihre obere Kante als Scharnierlinie abgewinkelte Lasche (5) die Rückwand des Behälters
versteift, die dreieckigen Flanken und/oder der Boden des Behälters blasebalgförmig eingezogen
sind und eine enge Austrittsöffnung (6) für den Behälterinhalt in der Nähe der Scharnierlinie
angeordnet ist.
2. Verfahren zur Herstellung eines Behälters nach Anspruch 1, bei dem eine Kartonträgerbahn
in einer Stanzstation mit Laschenausschnitten versehen und gemeinsam mit einer thermoplastischen
Folie einer Tiefziehstation zugeführt wird, die thermoplastische Folie durch die Öffnungen
des Kartonträgers tiefgezogen und dabei an dieser angesiegelt wird, und die so gebildeten Behälter
gefüllt, durch Aufsiegeln einer Verschlußfolie verschlossen und dann vereinzelt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kartonträgerbahn (21) während des Füllens lotrecht geführt wird
und das Füllen jedes Behälters bei schon teilweise, aber noch nicht vollständig aufgesiegelter
Abdeckfolie (31) erfolgt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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