DE1486954C3 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von mit einem Träger aus steifem Material versehenen Tiefziehbehältern - Google Patents

Description

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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von mit einem Träger aus steifem Material, wie Karton od. dgl., versehenen Tiefziehbehältern, bei denen der mit mindestens einer Öffnung versehene Träger gemeinsam mit einer thermoplastischen Folie einer Tiefziehstation zugeführt und die Folie im Bereich der Trägeröffnung tiefgezogen wird.

Ein derartiges Verfahren kann zur Herstellung von leeren Verpackungsbehältern dienen, die an beliebiger anderer Stelle zur Verpackung von Gegenständen Verwendung finden können; bevorzugt findet das Verfahren jedoch Anwendung als Teil eines Verpakkungsvorganges, bei.dem die Behälter im unmittelbaren Anschluß an ihre Formung gefüllt und verschlossen werden.

Bei einem bekannten Verfahren der genannten Art werden zunächst aus einer thermoplastischen Folie und aus dem steifen Material, z. B. Karton, jeweils Zuschnitte ausgestanzt und diese dann miteinander verbunden, so daß Verbundzuschnitte entstehen, bei denen die thermoplastische Folie eine öffnung des Kartonzuschnitts überspannt. Diese Verbundzuschnitte werden dann einer Tief ziehvorrichtung zugeführt, um die thermoplastische Folie durch die Öffnung des Trägers hindurch zu verformen. Bei einem derartigen Verfahren sind jedoch bereits die vorbereitenden Arbeitsschritte des Ausstanzens und Verbindens der Zuschnitte zeitraubend und kostspielig. Ferner müssen die Zuschnitte als Einzelstücke der Tiefzieh vorrichtung zugeführt und in dieser erfaßt, gefördert und zentriert werden; hierbei sind komplizierte Einrichtungen erforderlich, die störanfällig und in ihrer Arbeitsgeschwindigkeit begrenzt sind. Auch sind diese Einrichtungen auf eine bestimmte Form und Größe der Zuschnitte abgestimmt, und eine Umstellung auf andere Verpackungsformen ist nur schwer möglich.

Bei einem bekannten Verfahren, welches nicht zur Herstellung von Verpackungsbehältern, sondern von sogenannten Stretch-Packungen dient, ist es bekannt, die zu verpackenden Gegenstände zwischen einer Kartonbahn und einer Folienbahn anzuordnen und die Folie rund um den Gegenstand mit dem Kartonträger zu verbinden, wobei sie straff gespannt wird. Dieses Verfahren ist aber nur zur Verpackung von körperlichen Gegenständen, nicht aber z.B. von flüssigen oder breiigen Substanzen, da es nicht zur Formung eines Behälterhohlraumes kommt. Ferner kann das Verfahren nur mit einer speziell oberflächenbehandelten Folie und einem porösen Trägermaterial durchgeführt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß es einfacher, schneller, mit geringerem apparativen Aufwand und mit einer geringeren Anzahl von Arbeitsschritten durchführbar ist und eine größere Freiheit bei der Gestaltung des Verpackungsbehälters bietet.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß der mit einer Folge von öffnungen versehene Träger und die thermoplastische Folie der Tiefziehvorrichtung in Form von nicht miteinander verbundenen, kontinuierlichen Bahnen zugeführt und in der Tiefziehvorrichtung beim Verformen der thermoplastischen Folie miteinander verbunden werden, wobei die thermoplastische Folie nach der vom Träger abgewandten Seite hin verformt wird.

Es werden also zwei bisher gesonderte Arbeitsschritte, nämlich das Verbinden von Folie und Träger und das Verformen der Folie in einem Arbeitsgang durchgeführt, und außerdem liegt dieser Arbeitsgang vor dem Vereinzeln der Verpackungen, so daß man in vorteilhafter Weise »im Band« arbeiten kann, wobei die Trägerbahn als Transportmittel für beide Bahnen bzw. für die durch Tiefziehen gebildeten Behälter dient; man benötigt somit keinerlei umlaufende Förder- und Zentriermittel, wie sie bei der Verarbeitung von Einzelzuschnitten nötig sind, sondern lediglich Vorschubzangen od. dgl., die an dem von der Eintrittsstelle entfernten Ende der Bahn des Trägers taktweise angreifen. Die Vorrichtung kann auf diese Weise vereinfacht und in ihrer Arbeitsgeschwindigkeit gesteigert werden.

Vorteilhafterweise führt man das Verfahren so durch, daß an den Rändern der öffnungen stehengelassene Teile der Trägerbahn beim Tiefziehen mit in die Tiefziehform eingezogen und an den Seitenwänden des Behälters angesiegelt werden. Hierdurch entstehen besonders stabile, den Inhalt des Behälterhohlraumes gut schützende Behälterformen.

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Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfah- geheftet werden. Selbstverständlich kann statt dessen

rens ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch eine oder zusätzlich in üblicher Weise das Aufsiegeln

Einrichtung zum Führen einer Tiefziehfolienbahn ge- einer von oben zugeführten Abdeckfolie auf die Be-

meinsam mit einer Bahn aus Karton od. dgl. durch hälteröffnungen erfolgen.

eine Tiefziehstation mit einer Vorrichtung zum Hei- 5 Schließlich erfolgt mittels einer Stanzstation 21 das

zen der Tiefziehfolie und einer auf der der Karton- Vereinzeln der Behälter. Selbstverständlich können

bahn abgewandten Seite der Tiefziehfolie angeordne- dort auch Einheiten abgetrennt werden, die mehrere

ten Tiefziehform. Vorzugsweise ist eine Fördervor- Behälter umfassen.

richtung für das gebildete Behälterband in Form von Unmittelbar vor der Stanzstation sind schematisch an der Kartonbahn angreifenden Förderzangen in io angedeutete Fördereinrichtungen 20 vorgesehen, die einem Abstand hinter der Tiefziehvorrichtung und an der Kartonbahn angreifen und den Transport des vor einer Stanzstation zum Vereinzeln der Behälter gesamten Behälterbandes durch die Vorrichtung beangeordnet, wirken. Es kann also auch eine dünne thermoplasti-

Die Erfindung wird im folgenden an Hand der sehe Folie Verwendung finden, die normalerweise

Zeichnungen näher erläutert. 15 nicht zugfest genug wäre, um auf diese Weise durch

F i g. 1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel die Vorrichtung gezogen zu werden,

einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Die der Tiefziehstation vorgeschaltete Heizvor-

gemäß der Erfindung. richtung kann in beliebiger Weise als Kontakthei-

F i g. 2 zeigt einen gemäß der Erfindung hergestell- zung, Infrarotheizung usw. ausgebildet sein. Selbst-

ten Behälter. 20 verständlich kann die Erhitzung der Tiefziehfolie

F i g. 3 zeigt einen Querschnitt durch den Behälter auch in der Tiefziehstation selbst erfolgen,

von F i g. 3 mit aufgesiegelter Abdeckfolie. Als weitere Station kann nach der Füllstation eine

Bei der Vorrichtung nach F i g. 1 wird eine Kar- (nicht dargestellte) Einrichtung zum Evakuieren so-

tonbahn 1 von einer Rolle 2 abgenommen und einer wie gegebenenfalls zum Begasen der Behälter mit in-

Stanzstation 3 zugeführt, in der Öffnungen 4 in die 25 ertem Schutzgas vorgesehen sein. Dies erfordert al-

Kartonbahn 1 eingestanzt werden. Dies geschieht un- lerdings das Verschließen der Behälter mittels einer

ter Stehenlassen von Abschnitten oder Laschen 5 an aufgesiegelten Abdeckfolie.

den Rändern der Öffnungen 4. In der gleichen Stanz- Einen in dieser Weise hergestellten Behälter zeigt station können durch Anbringen seitlicher Ein- beispielsweise F i g. 2. Während der Boden 22 und schnitte 6 seitliche Lappen 7 in der Kartonbahn aus- 30 die beiden Stirnwände 23, 24 des Behälters aus ungebildet werden. , verstärkter Tiefziehfolie bestehen, sind die Oberseite

Von der Stanzstation 3 gelangt die Kartonbahn 1 des überstehenden Behälterrandes 25 und die beiden

in die Tiefziehstation 11. Dieser Tiefziehstation wird Längsseitenwände 26, 27 des Behälters durch den

eine Tiefziehfolie 12 von einer Rolle 13 zugeführt. Kartonträger versteift. Deutlicher wird der Aufbau

Die Tiefziehfolie wird mittels einer unmittelbar vor 35 des Behälters aus dem in F i g. 3 dargestellten Quer-

der Tiefziehstation angeordneten Heizvorrichtung 10 schnitt. Man erkennt insbesondere, daß von dem

erhitzt und dann in der Tiefziehstation 11 in die überstehenden Rand 25 der Kartonverstärkung nach

Tiefziehform bzw. -formen eingezogen und dabei innen abgeknickte Laschen 26, 27 an der Außenseite

gleichzeitig mit der über ihr befindlichen Kartonbahn völlig von der Tiefziehfolie 12 bedeckt sind. Diese

durch Ansiegeln verbunden. Die Tiefziehfolie ist bei 40 Laschen eignen sich daher besonders zur Anbringung

dem dargestellten Beispiel schmaler als die Karton- eines Werbeaufdruckes od. dgl., was natürlich die

trägerbahn, so daß die seitlichen Ansätze 7 nicht mit Verwendung einer Klarsichtfolie als Tiefziehfolie

der Tiefziehfolie verbunden werden. voraussetzt. Falls auch die aufgesiegelte Abdeckfolie

Von der Tiefziehstation 11 gelangt das durch die 28 eine Klarsichtfolie ist, kann auch die Oberseite

Kartonbahn versteifte, aus der Tiefziehfolie 12 gebil- 45 des überstehenden Randes 25 der Kartonverstärkung

dete Behälterband 14 in eine schematisch angedeu- mit einem Aufdruck versehen werden, der dann

tete Füllstation 15, wo die Behälter wie üblich gefüllt ebenfalls gegen Beschädigungen usw. geschützt ist.

werden können. Das Verschließen der Behälter kann Wenn, wie in F i g. 1 dargestellt, seitliche Abschnitte

vorteilhafterweise dadurch geschehen, daß die seitli- der Kartonträgerbahn auf die offenen oder mittels

chen Ansätze 7 mittels einer (nicht dargestellten) 50 Abdeckfolie verschlossenen Behälteröffnungen auf-Umlenkschiene auf die Behälteröffnungen aufgefaltet gefaltet werden, steht noch eine wesentlich größere, und beispielsweise durch Punktschweißen mittels der die ganze Behälteroberseite einnehmende Fläche zum schematisch angedeuteten Schweißvorrichtung 18 an- Bedrucken zur Verfügung.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von mit einem Träger aus steifem Material, wie Karton od. dgl., versehenen Tiefziehbehältern, bei denen der mit mindestens einer Öffnung versehene Träger gemeinsam mit einer thermoplastischen Folie einer Tiefziehstation zugeführt und die Folie im Bereich der Trägeröffnung tiefgezogen wird, d a durch gekennzeichnet, daß der mit einer Folge von Öffnungen (4) versehene Träger (1) und die thermoplastische Folie (12) der Tiefziehvorrichtung (11) in Form von nicht miteinander verbundenen, kontinuierlichen Bahnen zügeführt und in der Tiefziehvorrichtung beim Verformen der thermoplastischen Folie miteinander verbunden werden, wobei die thermoplastische Folie nach der vom Träger abgewandten Seite hin verformt wird. ao

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Rändern der öffnungen stehengelassene Teile (5) der Trägerbahn (1) beim Tiefziehen mit in die Tiefziehform -eingezogen und an den Seitenwänden des Behälters an- _a5 gesiegelt werden.

3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 . oder 2, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (2, 13, 20) zum Führen einer Tiefziehfolienbahn (12) gemeinsam mit einer Bahn (1) aus Karton od. dgl. durch eine Tiefziehstation (11) mit einer Vorrichtung zum Heizen der Tiefziehfolie und einer auf der der Kartonbahn abgewandten Seite der Tiefziehfolie angeordneten Tiefziehform.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Fördervorrichtung für das gebildete Behälterband in Form von an der Kartonbahn angreifenden Förderzangen {20) in einem Abstand hinter der Tiefziehvorrichtung und vor einer Stanzstation (21) zum Vereinzeln der Behälter angeordnet ist.