-
Die Erfindung betrifft eine Fadenbremse für Webschützen mit von einer
Leiste getragenen und in Abstand zueinander angeordneten U-förmigen, von einer Längskante
der Leiste zur anderen sich erstreckenden Federelementen, deren Enden parallel zur
Leistenunterseite verlaufend abgebogen und auf dieser befestigt sind.
-
Das allgemeine Problem bei der Herstellung von Fadenbremsen für Webschützen
der vorgenannten Art liegt in der Verankerung der Enden der U-förmigen bzw. schlaufenartigen
Federelemente am Webschützen. Dieses Problem ist vor allem dann besonders groß,
wenn das Federelement aus einem glatten Draht oder Kunststoffaden besteht, dessen
Enden im wesentlichen den gleichen Durchmesser aufweisen wie die Mitte des Drahtes.
Für die Verankerung derartiger Draht- oder Kunststoffadenenden sind bereits verschiedene
Lösungen vorgeschlagen worden. So ist beispielsweise eine Haltevorrichtung für eine
Schußfadenspule (deutsche Patentschrift 810 738) bekannt, deren die Schußfadenspule
haltende Federelemente aus U-förmig gebogenen Bügeln bestehen, deren freie Enden
in entsprechende Löcher einer Befestigungsplatte eingesetzt sind. Die Enden greifen
dabei nur mit einer sehr geringen Tiefe in die Löcher ein, und sind durch Nieten,
Löten, Schweißen oder auf irgendeine andere geeignete Weise mit der Befestigungsplatte
verbunden. Die vorgenannten Befestigungsarten setzten voraus, daß sowohl das Federelement
wie auch die Befestigungsplatte aus verlötbarem und verschweißbarem Material bestehen.
Diese Art der Befestigung ist äußerst umständlich, zeitraubend und kostspielig.
Darüber hinaus dürfte diese Verbindung zwischen Federelement und der Tragplatte
nicht die erforderliche Festigkeit aufweisen, da die sehr dünne Platte die Enden
des Federelements nur zu einem geringen Teil aufnimmt und daher nicht in der Lage
ist, dem Federelement einen entsprechenden Halt zu geben. Wollte man beispielsweise
eine Fadenbremse der eingangs genannten Art in der oben aufgezeigten Weise herstellen,
ginge sie bereits nach verhältnismäßig kurzer Betriebszeit zu Bruch, da die Verbindung
zwischen den Federelementen und der Tragplatte sehr schwach ist.
-
Weiterhin ist eine Fadenbremse für einen Wehschützen mit auf einer
Leiste angeordneten bogenförmigen Federelementen bekannt (deutsches Gebrauchsmuster
1900 996).
-
über die Verankerung und Befestigung der Federelemente an der Leiste
ist der diese Fadenbremse beschreibenden Literaturstelle nichts zu entnehmen. Es
ist dort lediglich ausgeführ4 daß die freien Enden der Federelemente in die Leiste
eingeführt sind bzw. in die Leiste einlaufen. Ein Einfügen der freien Enden der
Federelemente in die Leiste ergibt keinen sicheren Halt der Federelemente, so daß
ein Loslösen unvermeidlich ist. Ein Einlaufen der bogenförmigen Federelemente, und
hierunter dürfte wohl Einstückigkeit von Federelementen und Tragleiste zu verstehen
sein, hätte zur Folge, daß das Federelement und die Tragleiste aus gleichem Material
bestehen würden, so daß man bei der Wahl des Werkstoffs auf einen Kompromiß hinsichtlich
Festigkeit der Leiste und Elastizität des Federelements anaewiesen wäre. Um eine
sichere Verbindung zwit> schen Federelement und Tragleiste zu gewährleisten, müßte
ein Werkstoff von entsprechender Festigkeit gewählt werden, wodurch zwangläufig
bei Einstückigkeit mit dem Federelement dieses nur geringe Elastizität aufweisen
würde, was der diesem Element zukommenden Aufgabe nicht dienlich sein würde.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Fadenbremse für
Webschützen zu schaffen, deren aus einem Draht oder Kunststoffaden bestehende Elemente
mit ihren Enden auch an einer sehr dünnen Leiste so fest verankert sind, daß ein
.4ufreißen der Verankerung unmöglich ist.
-
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Feder--lemente durch in
der Leiste angeordnete Löcher hindurchgeführt sind, die in auf der Leistenunterseite
vorgesehene nutenförmige Ausnehmungen münden, die eine der Materialstärke der abgebogenen
Enden der Federelemente entsprechende Verengung aufweisen und sich in Längsrichtung
der Leiste erstrecken, und daß die abgebogenen Enden der Federelemente in den Ausnehmungen
mittels eines aushärtbaren Kunststoffs eingebettet sind.
-
Mit Hilfe der vorstehend genannten Lösungsmittel ist die erfindungsgemäße
Fadenbremse äußerst billig herzustellen. Die wahlweise sehr dünn ausbildbare Leiste
kann beispielsweise aus Kunststoff, wie Nylon, gegossen werden. Sie eignet sich
daher besonders gut für eine Massenherstellung. Die beispielsweise aus Nylonfäden
bestehenden Federelemente werden automatisch vorgeschnitten und durch Löcher in
der Leiste hindurchgesteckt, wo sie innerhalb einer Aussparung umgebogen, zwsichen
zwei eine Verengung bildende Vorsprünge festgeklemmt und anschließend mit
- aushärtbarem Kunststoff ausgegossen werden. Bei dieser Fadenbremse ist
es beispielsweise vollkommen unmöglich, die Federelemente von Hand selbst bei größter
Kraftanstrengung aus der Leiste herauszuziehen. Da die im Betrieb der Fadenbremse
auftretenden Kräfte wesentlich geringer sind, ist die Lebensdauer der Verbindung
zwischen Federelement und Leiste praktisch unbegrenzt.
-
Im Nachstehenden wird eine Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung
an Hand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt F i g. 1 eine Draufsicht
auf einen eine Spule enthaltenden Webschützen mit eingebauter Fadenbremse, F i
g. 2 eine Draufsicht auf den Webschützen nach Herausnähme der Spule, F i
g. 3 einen Längsschnitt gemäß Linie 3-3 in F i iz. 2.
-
gig' 4 schaubildliche Darstellung einer Fadenbremse, F i
g. 5 gleichfalls eine Fadenbremse mit auf der Leistenunterseite angebrachtem
und abgedecktem Klebemittel, F i g. 6 eine vergrößerte Unteransicht der Leiste
vor Anbringung der Federelemente und des Klebemittels, F i g. 7 die Verankerung
eines Endes einer federnden Schleife in der Leiste, F i g. 8 einen senkrechten
Schnitt gemäß Linie 8-8
in F i g. 6,
F i g. 9 einen Schnitt
durch die mit Federelementen versehene Leiste, F ig. 10 einen Längsschnitt
der Fadenbremse.
-
In der Zeichnung ist mit 15 ein Webeschütze bekannter Art bezeichnet,
der in einem automatischen Webstuhl benutzt wird und eine Längsausnehmung
16 zur Aufnahme der Garnspule 17 besitzt, die von
einer
üblichen Spulenklemme 18 an ihrem einen Ende gehalten wird. Der Webschütze
weist ferner einen Einfädler 19 auf, durch welchen der Faden 20 beim Schützenflug
hmidurchgeführt wird. Außerdem sind an den Seitenwänden der Längsausnehmung
16
des Webschützens Fadenbrernsen 21 vorgesehen. Eine dieser Fadenbremsen
21 ist in den F i g. 4, 5 und 10 dargestellt.
-
Sie besitzt eine vorgeformte Leiste 23, die im wesentlichen
rechteckig ist und eine etwas größere Länge als Breite aufweist. Jede Leiste23 ist
etwa 25,4mm breit und 38mm lang. Ihre Dicke beträgt etwa 1,6 mm. Diese
Abmessungen können jedoch etwas abgeändert werden. Eine Fläche 24 der Leiste
23 ist eben, während die gegenüberliegende Fläche 25 mit länglichen
Stegen26 versehen ist, die sich zwischen den Längskanten der Leiste 23 erstrecken.
-
Unterhalb der Stege26 ist die Leiste23 auf ihrer flachen Seite24 mit
einer Mehrzahl im gleichen Abstand voneinander angeordneten T-förmigen Ausnehmungen
27 gleichmäßiger Tiefe versehen, die sich in Längsrichtung der Stege
26 erstrecken, wie aus F i g. 6 ersichtlich ist. Vorteilhaft sind
drei derartige Ausnehmungen entlang jedes Steges 26 in der Platte
23 vorgesehen, wobei die Ausnehmungen 27 der beiden parallellaufenden
Stege 26 parallel zueinander liegen. Jede Ausnehmung 27 besitzt einen
im wesentlichen rechteckigen erweiterten vorderen Abschnitt 28 -mit daran
anschließendem Abschnitt 29 geringerer Breite. Etwa in der Mitte jedes Abschnittes
29 weisen die Seitenwandungen der Ausnehmung 27 ein paar entgegengesetzter,
dicht aneinander reichender Vorsprünge 30 auf, die abgerundet sind und eine
Verengung bilden. Etwa in der Mitte jedes Abschnittes 28 ist die Ausnehmung
27 mit Löchern 31 versehen, die durch die obere Fläche der Stege
26 hindurchgeführt sind. Die Löcher 31 verlaufen unter einem Winkel
von etwa 30' zur Oberfläche 24 und besitzen einen Durchmesser von ungefähr
0,8 mm. Die Seitenwandungen der Abschnitte 29 liegen senkrecht zu
der Oberfläche 24. Die Bodenflächen der Ausnehmungen 27 liegen parallel zu
der Fläche 24. Die Vorsprünge 30 besitzen eine Neigung von 451> zu der Fläche
24. Der Zwischenraum zwischen den Flächen der Vorsprünge 30 beträgt etwa
0,8 mm.
-
Eine entsprechende Anzahl stark federnder etwa U-förmiger Schleifen
32 aus Polyamid sind auf jeder Fadenbremse 21 vorgesehen und besitzen ein
Kaliber oder einen Durchmesser, entsprechend einem Faden, der bei einer Länge von
1000 m 453 g wiegt. Die Schenkel der Schleife 32 werden durch
die parallelliegenden Löcher 31 von der die Stege 26 aufweisenden
Seite der Leiste her eingeführt und sodann, wie in den F i g. 7 und
9 gezeigt, in die Ausnehrnungen 27 eingelegt. Die Endteile
33 besitzen einen Preßsitz zwischen den Vorsprüngen 30 inerhalb des
Abschnittes 29 (F i g. 7). Die Schleifenenden sitzen auch in den Löchern
31. Auf diese Weise werden die Schleifen während der Herstellung in der Leiste
23
jeder Fadenbremse 21 gehalten. Danach werden die Ausnehmungen
27 bei 34 mit geeignetem Klebestoff oder Zement, wie z. B. wäßrigem Phenol,
gefüllt. Die Endteile 33 sind völlig in dem Klebematerial eingebettet, welches
die Aussparungen einschließlich der verengten Teile 29 ausfüllt. Danach kann
eine nicht dargestellte Rolle über die ebene Fläche 24 geführt werden, um das Klebematerial
zu verdichten. Die Einheit kann sodann etwa 20 sec in kochendes Wasser gelegt werden,
um ein Härten des Klebe-Materials zu bewirken. Durch dieses Härten sind die Schleifen
32 so fest in der Leiste 23 verankert, daß sie nicht ohne Brechen
der Schleifen aus der Leiste herausgezogen werden können. Eine derartige Hergtellung
vermeidet die Anweridung extremer Hitze, welche die Polyamidschleifen brüchig Machen
würde. Die eingesetzten Schleifen behalten ihre volle Festigkeit und Federung, was
für ihre Wirkung im Schiffchen wesentlich ist.
-
Die eingesetzten Schleifen 32 haben gleiche Höhe und Breite
und eine gleiche Neigung in bezug auf die Platte 23 entsprechend der Richtung
der Löcher 31.
Wie aus F i g. 4 ersichtlich ist, erstrecken sich die
Schleifen über den größten Teil der Breite ihrer Leiste 23. Die Schleifen
ragen ungefähr 22,5 bis 25,4 mm über die Fläche 25 der Leiste
23 hinaus. Von diesen Maßen kann aber etwas abgewichen werden.
-
Nach dem Einsetzen der Schleifen in die Leiste 23 kann die
Fläche 24 der Platte bei 35 mit druckempfindlichem Klebestoff versehen werden
von der Art, wie er für Klebestreifen benutzt wird. Diese Klebestoffschicht wird
durch einen leicht abnehnibaren Deckstreifen 36 aus Papier od.dgl. bedeckt
und geschützt. Damit ist die Herstellung der der Erfindung entsprechenden Einheit
21 beendet. Wie aus den F i g. 1 bis 3 ersichtlich ist, ist es zur
Anbringung der Fadenbremsen 21 am Webschützen lediglich erforderlich, den Abdeckstreifen
36 von der Einheit abzuziehen und die mit Klebestoff bedeckte Fläche der
Leiste 23 gegen die Innenfläche der Seitenwandung des Webschützens zu pressen,
wobei die Schleifen 32 von der Klebefläche gegenüberliegenden Fläche in geeigneter
Richtung abstehen, wie in F i g. 2 dargestellt ist. Für den Webstuhlmechaniker
ist es außerordentlich einfach, die erforderliche Anzahl von Einheiten an den geeigneten
Stellen des Webschützen genau anzubringen. Mindestens zwei Fadenbremsen 21 werden
in der Nähe des vorderen Endes der Spule angeordnet. Meistens werden drei Fadenbremsen
benutzt werden, wie es in F i g. 1
und 2 gezeigt ist. In einigen Fällen kann
eine vierte Fadenbremse 21 auf der in F i g. 1 nahe dem hinteren Ende der
Spule nicht ausgenutzten Fläche angeordnet werden.
-
Die Polyamidschleifen 32 üben auf das Garn genau den richtigen
Druck aus, und zwar über die erforderliche Fläche der Spule, um ein weiches und
gleichmäßiges Abspulen des Garnes 20 zu sichern. Die Polyamidschleifen wirken selbstschmierend,
wodurch sie für die Führung und das Spannen des Garnes ideal sind, ohne auf dasselbe
einen übermäßigen Zug auszuüben. Es ist zu beachten, daß die verhältnismäßig breiten,
allmählich gebogenen Schleifen 32
fast die gesamte Umfangsfläche der Spule
17 bedecken und sich dem Spulenumfang anpassen, wenn die Garnschicht dünner
wird. Ihre Federung ist derart, daß sie im wesentlichen konstante Führungs-und Spannwirkung
auf das Garn während der gesamten Dauer des Abspulens ausüben.
-
Der Ersatz der Fadenbremse 21 ist außerordentlich einfach. Er ist
sehr selten notwendig. Jede Einheit kann mittels einer Messerklinge od. dgl. ab-,gelöst
und eine Ersatzeinheit schnell auf ihren Platz gepreßt werden, ohne daß der Webschütze
irgendwie beschädigt wird.