DE1534632C - Einrichtung zum Abbauen von Boden beim Vortrieb von Tunneln, Stollen, Gräben od. dgl - Google Patents
Einrichtung zum Abbauen von Boden beim Vortrieb von Tunneln, Stollen, Gräben od. dglInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Abbauen
von Boden beim Vortrieb von Tunneln, Stollen. Gräben od. dgl. mit mehreren, sich über die Abbaufläche
erstreckenden Abbauvorrichlungen in Form von Scliürfwalzen, deren Drehachsen parallel
zueinander und parallel zur Abbaufläche verlaufen und die zu einer die Abbaufjäche abdeckenden und
zugleich einen Vorbau bildenden Schüifwand zusammengefaßt sind.
'.Einrichtungen dieser Art sind z.B. durch die
deutsche Patentschrift 620 827 und die französische Patentschrift 704 606 bei Vortriebsschilden bekannt:
Hei diesen bekannten Einrichtungen sind die Scliürfwalzen so angeordnet, daß sie eine einfache, möglichst
geschlossene Schürfwand bilden, innerhalb der /wischen den Schiiri'walzen nur geringe gegenseitige
Abstände bestehen, damit das Erdreich nicht durch die Spalten zwischen den Scliürfwalzen in den Vortriebsschild
eindringen kann. Infolge dieser dichten gegenseitigen Anordnung der Scliürfwalzen in nur
einer einfachen Schürfwand sind die bekannten Einrichtungen im allgemeinen mir für den Abbau von
feinkörnigem Boden geeignet, der keine größeren Steine enthält. Auch wenn die Scliürfwalzen, wie
dies (lurch die deutsche Patentschrift 620 827 bekannt ist, unabhängig'voneinander in der Längsrichtung
des Vortriebs einzeln verschiebbar sind, so können im Boden enthaltene größere Steine nur .schwierig entfernt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs angegebenen Art so auszubilden,
daß sowohl der Durchtritt von Erdreich durch die Schürfwand verhindert als auch das Entfernen
von größeren Steinen im [Joden in einfacher Weise ermöglicht ist.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß der Erfindung darin, daß die Schürfwalzen mit ihren Drehachsen
übereinanderliegend oder nebeneinanderstehend in zwei liintereinanderliegenden Ebenen derart
versetzt zueinander angeordnet sind, daß jeweils ein einen Bodendurchlaßschlitz bildender Zwischenraum
zwischen zwei Schürfwalzen tier einen Ebene durch eine Schürfwalze der anderen Ebene abgedeckt
ist, und daß mindestens einige der Schürfwalzen zum Abbauen von Steinen oder Findlingen
aus der Schürfwand heraus bewegbar sind.
Eine gemäß der Erfindung ausgebildete Einrichtung
ist insbesondere zur Verwendung in Verbindung mit einem Vortriebsschild rechteckigen oder quadratischen Querschnitts geeignet, kann aber gegebenenfalls
auch ohne Vortriebsschild und je nach der Anordnung und Bewegung der Schürfwalzen auch zur
Abdeckung und Bearbeitung vieleckiger Abbauflächen mit mehr als Vier Ecken oder von aus Rechtecken
bzw. Quadraten und teilkreisförmigen Flächen zusammengesetzten Abbauflächen verwendet werden.
Dabei sind zwischen den jeweils in einer Ebene liegenden Schüifwalzen verhältnismäßig breite Durchlaßschlitze,
zwischen den Schürfwalzen beider Ebenen aber enge Bodendurchlaßschlitze gebildet, die
auch bei stark fließfähigem Boden verhindern, daß Erdreich in unerwünschtem Umfang . durch die
Schürfwand hindurchtreten kann. Andererseits ermöglichen jedoch die verhältnismäßig breiten Durchlaßschlitze zwischen den Schürfwalzen der vorderen
Ebene, daß im abzubauenden Boden befindliche Steine bis zu einer der Breite der Durchlaßschlitze
entsprechenden Größe durch die Schürfwand hindurchgelassen werden, wenn die eine oder andere
der Scliürfwalzen der hinteren Ebene aus der Schürfwand z. Ii. durch Ausschwenken um eine an ihrem
einen Ende angeordnete Schwenkachse oder durch Ausbauen aus der Schürfwand herausbewegt wird.
Da der Abstand zwischen je zwei benachbarten Scliürfwalzen z. B. der vorderen Ebene im wesentlichen
von dem Durchmesser der diesen Abstand überbrückenden' Schürfwalze der hinteren Ebene
»ο abhängig ist und der Durchmesser der hinteren
Schürfwalze in bestimmten Grenzen beliebig groß sein kann, können die Zwischenräume zwischen den
Schürfwalzen der vorderen Ebene den jeweiligen Bodenverhältnissen und .vorkommenden Steingrößen
weitgehend angepaßt werden.
Infolge der Anordnung der ..Scliürfwalzen in zvvei
hintereinundcrliegufulen Ebenen eifibt sich eine besonders
vorteilhafte Einstellutigsmöglichkeit für die Weite der zwischen' den vorderen .und hinteren '
Schürfwalzen gebildeten Bodendurchlaßschlilzein der
Weise, daß alle oder einige der Schürf walzen der hinteren Ebene in ihrem Abstand von den vorderen
Schürf walzen verstellbar Kind. Durch die Verämlerbarkeit der Weite der Bodeiulurehlaflschlitze ist z. B.
bei Verwendung der Einrichtung in Verbindung mit einem Vortriebsschild eine solche Einstellung der
Einrichtung ermöglicht, daß von den Schiirfwal/en
abgeschürfter Boden nur in einer dem Vortriebsmaß des Vortiieb.s.M.'iildes entsprechenden Menge zwisehen
den Schüifwalzen hindurch in den .Schildraum
eintreten kann. Hierdurch wird verhindert, daß aus der durch die Sehürfwaben gebildeten Schürfwand
zuviel Boden austreten kann und vor dem Vortriebsschild Hohlräume im Untergrund entstehen können.
die zu Setzungen Anlaß geben könnten. Es ist auch möglich, insbesondere bei großem Schildquerschiiitt,.
die Weite der Bodendurcjilaßschlitzc zwischen den .Schürfwalzen in verschiedenen Bereichen der Schürfwand
verschieden einzustellen und damit die Weite der Üodendiirchlaßsclilitze etwaigen Verschiedenheiten
der in diesen Bereichen anstehenden Bodenarten anzupassen.
Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der'Zeichnung beschrieben, in*der
die Einrichtung in Verbindung mit einem Vortriebsschild gezeigt ist. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 den mit der Einrichtung nach der Erfindung
versehenen Vortriebsschild in einem vertikalen Längsschnitt,
Fig. 2 den Vortriebsschild nach Fig. 1 in Vorderansicht
und
Fig. 3 den Vortriebsschild nach Fig. 1 und 2 in einem waagerechten Längsschnitt.
Der dargestellte Vortriebsschild besitzt gemäß Fig. 2, einen rechteckigen Schildquerschnitt, kann
aber sonst in der üblichen Weise ausgebildet sein. Der Vortrieb des Schildes erfolgt durch am Umfang
des Schildmantels 8 angeordnete Pressen 9, die sich mit ihren hinteren Enden gegen den bereits fertiggestellten
Tunnelausbau 12 abstützen und vorn an einem Innenring des Schildmantels angreifen. Abschnittsweise
zusammengefaßt, können die Vortriebspressen 9 auch eine Kurvensteuerung des Schildes
ermöglichen. l
Im Bereich der Schildschneide sind Schürfwalzen 1,2 angeordnet, die mit Abbau werkzeugen 3,
z. B. Schürf- oder Fräsmessern, besetzt sind und deren waagerecht liegende Drehachsen parallel zur
Abbaufläche an der Ortsbrust verlaufen. Bei der
dargestellten Ausführimgsform sind die Schürfwalzen in zwei durch eine kurze vertikale Mittelwand 7 voneinander
getrennten Abbaufeldern nebeneinander und innerhalb der Abbaufeldcr der Höhe nach entsprechend
Fig. L derart versetzt übereinander angeordnet,
daß die Drehachsen der Schürfwalzen 1 in einer vorderen Ebene und die Drehachsen der Schürfwalzen
2 in einer hinteren lotrechten Ebene liegen. Die'· Schürfwalzen I und 2 sind in Lagern 6 am
Schildmantel 8 und der kurzen Mittelwand 7 drehbar gelagert und decken unter Bildung einer Schürfwand
die gesainte Ortsbrust derart ab, daß das zwischen den Schürfwalzen der vorderen und. der hinteren
Ebene bestehende Spiel im wesentlichen nur so groß ist, daß ihre Drehbewegung nicht behindert ist und
durch das jeweilige Spiel für den Durchlaß des an
der Ortsbrust abgeschürften Bodens Durchlaßschlitze gebildet sind, deren Weite so bemessen ist, daß durch
.sie nicht mehr Boden in den Schildinnenrauiu ein- »o
treten kann als der Schürf leistung und dem Vortriebsmuß des Schildes entspricht. Die Bodendurch-Jaßschlit/e
können auf diese Weile eingestellt und entsprechend der Betriebsdrehzahl der Schürfwalzen
etwaigen verschiedenen Bodenarten 'angepaßt werden. as
Hierzu sind die hinteren Walzen 2 in ihren Lagern 6 in!waagerechter Richtung über Lenker oder sonstige
Übertragungsglieder 10 mittels der Pressen 11 verschiebbar:
Die Sehürfwalzen 1,2 weiden über an ihren Stirn- 3<>
enden angeordnete Antriebsgliedcr 4 durch Motoren 5 angetrieben, die vorzugsweise durch langsam
laufende Ilydraulikmotoien gebildet sind. Je nach
den örtlichen Verhältnissen und Bedingungen können die Schürfwalzen hierbei alle in der gleichen J5
Drehrichuing angetrieben werden, was den Vorteil hat, daß die Durchlaßschlitze zwischen den Sehürfwalzen
sehr eng bemessen werden können, da sich die Abbauwerkzeuge 3 der Schürfwal/en bei gleicher'
Drehrichtung gegenseitig nicht stören. Eine solche Betriebsweise der Sehürfwalzen kann z. B. angebracht
sein, wenn Fließsandschichten zu durchfahren sind und die Bodendurchlaßschlitze zwischen den
Sehürfwalzen !sehr klein gehalten werden müssen, damit nicht zuviel Fließsand durch die Durchlaßschlitze
hindurch in den Schildinnenrauni eintritt.
Die Sehürfwalzen können jedoch z. B. mit Hilfe von miteinander kämmenden Zahnrädern auch abwechselnd
in verschiedener Drehrichtung angetrieben werden, so daß die entstehenden Rückdrehmomente
in der senkrechten Ebene aufgehoben werden. Auch kann die Drehrichtung mindestens bei einigen
der Sehürfwalzen umkehrbar sein. Weiterhin kann die Ausbildung derart sein, daß die Drehzahl der
Sehürfwalzen verändert werden kann.
Damit beim Auftreten von Findlingen oder sonstigen größeren Fremdkörpern diese ausgebaut werden
können, sind die gleichzeitig als Brustverbau dienenden Sehürfwalzen vorzugsweise derart gelagert,
daß sie vorübergehend je nach Bedarf einzeln nach hinten aus der Schürfwand herausgeschwenkt oder
herausgenommen werden können.
Die an den Sehürfwalzen 1,2 angeordneten Abbauwerkzeuge
3, d. h. die Schürf- oder Fräsmesser, können so ausgebildet sein, daß die Sehürfwalzen
bei entsprechender Drehzahl als Gesteins-Walzenfraser
arbeiten können. Vorzugsweise sind die Abbauwerkzeuge durch in beiden Drehrichtungen arbeitende ' Werkzeuge gebildet. Im· übrigen sind die
Sehürfwalzen 1,2 und ihre Lager 6 so bemessen, daß sie außer dem statischen Druck der anstehenden Bodenmassen auch den Vorpreßdruck beim Vortreiben
des Schildes aufnehmen können. Durch die aus F i g. 2 ersichtliche Anordnung der Schürfwalzen
in einzelnen Abbaufeldern wird die jeweilige Länge der Sehürfwalzen begrenzt und damit die Stützweite
verringert, so daß der voii der ein/einen Schürf walze
aufzunehmende Erd- und Vorpreßdnick ebenfalls
verringert wird.
Die Sehürfwalzen 1, 2 sind ferner Vorzugs wiese als Hohlkörper ausgebildet.
Der von den Sehürfwalzen gelöste Boden fällt in den vorderen unteren Schild raum und kann von dort
aus mittels Kratzer, Bänder od. dgl. nach hinten gefördert werden.
1st der vordere Teil des Timnelschildes als Druckr'aum
ausgebildet, so wird die Schürf- bzw. Schneidwand innerhalb des Druckraums angeordnet und der
abgeschürfte Boden durch eine Materialschleuse in den druckfreien Schildraum gefördert.
Claims (8)
1. Hinrichtung zum Abbauen von Hoden beim Vortrieb von Tunneln, Stollen, Graben od. dgl. mit
mehreren sich über die Abbau!lache erstreckenden
Abbauvorrichtungen in -Form von Sehürfwalzen, deren Drehachsen parallel zueinander und
parallel zur Abbauflächc verlaufen und die zu eitler die. Anbaufläche abdeckenden und zugleich
einen Verbau bildenden Schürf wand zusammengefaßt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schürfwal/en (1, 2) mit ihren Drehachsen übereinanderliegend oder nebeneinanderstehend in
zwei hintereinanderliegenden Ebenen derart versetzt zueinander angeordnet sind, daß jeweils ein
einen Bodendurchlaßschlitz bildender Zwischenraum zwischen zwei Schürfwal/cn (1 bzw. 2) tier
einen Eibene durch eine Schürf walze (2 bzw. L) der anderen Ebene abgedeckt ist, und daß mindestens
einige der Schürfwalzen (2) zum Abbauen von Steinen oder Findlingen aus der Schürfwand
heraus bewegbar sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle oder einige der Sehürfwalzen
(2) der hinteren Ebene zur Veränderung der Weite der zwischen den Sehürfwalzen (1, 2)
gebildeten Bodendurchlaßschlitze in ihrem Abstand von den vorderen Schürfwalzen (1) verstellbar
sind. ,
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß alle Sehürfwalzen
(1,2) in der gleichen Drehrichtung um ihre Drehr achsen drehbar sind.
. 4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß je zwei benachbarte
Sehürfwalzen (1,2) in verschiedener Drehrichtung um ihre Drehachsen drehbar sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sehürfwalzen (1,2) an
mindestens einem ihrer Enden mit gegenseitig kämmenden Zahnrädern versehen sind.
6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß alle
Sehürfwalzen (1, 2) mit gleicher Drehzahl antreibbar sind.
7. Einrichtung nach einem der vorhergendcn
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drchrichlung mindestens einiger der Schürfwal·
zen (1,2) umkehrbar ist;
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schürfwerkzeuge (3j) der
Schürf walzen (1,2) als in beiden Dreh richtungen arbeitende Werkzeuge ausgebildet sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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