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Für die Hereingewinnung von Kohle od. dgl. in Kurzstreben sowie zum
Auffahren von Maschinenställen, Strecken oder Aufhauen, insbesondere Breitaufhauen,
sind kombinierte Gewinnungs- und Fördereinrichtungen bekannt, die im Prinzip aus
einem sich annähernd über die ganze Breite des Abbaustoßes erstreckenden und in
ganzer Länge auf dem Liegenden gleitend vorschiebbaren, aus lösbar miteinander verbundenen
Schüssen zusammengesetzten Führungsträger, einem in diesen eingegliederten Förderer
für die Abbeförderung des hereingewonnenen Gutes sowie am Führungsträger längsbewegten
Gewinnungswerkzeugen bestehen. Im Rahmen dieses Grundaufbaus unterscheiden sich
die vielfach bekannten Vorschläge im wesentlichen nur hinsichtlich der Ausbildung
und Funktion der Gewinnungseinrichtung sowie des Förderers. Obschon angenommen werden
könnte, daß es sich bei diesen Unterschieden lediglich um bauliche Abweichungen
handelt, die die Funktion und Wirkungsweise in dem angestrebten Sinne nicht wesentlich
beeinflussen, hat die Erfahrung gezeigt, daß diese Unterschiede für einen befriedigenden
Einsatz solcher kombinierter Gewinnungs- und Fördereinrichtungen sehr wohl entscheidend
sein können. Tatsächlich haben sich von den aus der Literatur zahlreich bekannten
Vorschlägen für die bauliche Gestaltung dieser Maschinengattung nur wenige überhaupt
realisieren lassen, und nicht einmal diese haben sich in der Praxis mit Erfolg durchsetzen
können.
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Die Ursache hierfür bilden weniger bauliche oder funktionstechnische
Mängel als vielmehr in erster Linie der Umstand, daß sich die Anschaffung und der
Einsatz solcher Geräte nur dann lohnt, wenn sie sich leicht und ohne Beeinträchtigung
ihrer Funktionstüchtigkeit an veränderte Verhältnisse, insbesondere hinsichtlich
der Breite der Abbaufront und der Flezmächt:gkeit, anpassen lassen. Während die
Anpassung an eine unterschiedliche Breite der Abbaufront durch Verwendung eines
aus Schüssen lösbar zusammengesetzten Führungsträgers verhältnismäßig leicht erfüllbar
ist, hat es sich als um so schwieriger erwiesen, die Gewinnungseinrichtung so auszubilden,
daß sie ohne umständlichen Umbau oder komplizierten konstruktionstechnischen Aufwand
imstande ist, sich unterschiedlichen Flözmächtigkeiten anzupassen.
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Allein dieser Schwierigkeiten wegen haben sieh namentlich diejenigen
Vorschläge nicht durchsetzen können, bei denen die Gewinnungseinrichtung aus in
horizontaler oder vertikaler Ebene an Zugmitteln, insbesondere Ketten, umlaufenden
Schäl- oder Schrämwerkzeugen besteht (vgl. zum Beispiel deutsche Patentschriften
533 119 und 938 543, deutsche Auslegeschriften 1200 773 und 1212 468); denn
in beiden Fällen bereitet es erhebliche Schwierigkeiten, auf genügend einfache Weise
eine Anpassung sowohl an unterschiedliche Flözmächtigkeiten wie auch an unterschiedliche
Abbaufrontbreiten vorzunehmen.
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Grundsätzlich besser geeignet sind demgegenüber diejenigen, gleichfalls
bekannten Bauarten, bei welchen die Gewinnungseinrichtung aus rotierenden Schrämwalzen
besteht (vgl. zum Beispiel deutsche Patentschrift 939441, französische Patentschriften
1276 927 und 1368 895, britische Patentschriften 813 706, 842 614 und 849162 sowie
deutsche Auslegeschrift 1191775). Diese bieten nämlich sowohl bei horizontaler wie
auch bei vertikaler Anordnung prinzipiell die Möglichkeit, ihre wirksame Länge dadurch
zu verändern, daß eine mehr oder weniger große Anzahl kürzer bemessener Schrämwalzen
auf einer Achse hintereinander angeordnet wird. Trotzdem hat sich diese verhältnismäßig
einfach erscheinende Möglichkeit in der Praxis deswegen nicht mit Erfolg durchführen
lassen, weil es sich als zu schwierig erwiesen hat, aus mehreren, gegebenenfalls
aber einer unterschiedlichen Anzahl Einzelwalzen zusammengesetzte Schrämwalzen antriebsmäßig
sicher zu beherrschen. Es ist zwar bereits vorgeschlagen worden, die einzelnen Schrämwalzen
mit eingebauten Antrieben zu versehen; da die Schrämwalzen jedoch bei horizontaler
Anordnung zugleich in vertikaler Richtung und bei vertikaler Anordnung in horizontaler
Richtung geschwenkt werden müssen, wird der Aufbau der Maschinen hierdurch noch
verwickelter und die Störungsanfälligkeit für den rauhen Untertagebetrieb zu groß.
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Als prinzipiell am besten geeignet haben sich noch diejenigen Bauarten
erwiesen, bei denen das Gewinnungsgerät aus einer längs des Führungsträgers hin-und
herbewegbaren Walzensciirämmaschine mit insbesondere höheneinstellbaren, um eine
vertikale oder horizontale Drehachse rotierenden Schrämwalzen besteht (vgl. zum
Beispiel französische Patentschrift 1368 895, deutsche Auslegeschrift
1197 832 und deutsches Gebrauchsmuster 1927 621); denn die Hin- und Herbewegung
des Gewinnungsgerätes längs des Führungsträgers ermöglicht noch am einfachsten eine
Anpassung der Maschine an unterschiedliche Abbaufrontbreiten ohne Beeinträchtigung
des Schrämbetriebes, während die Höhenverstellung andererseits die Möglichkeit bietet,
sich auch unterschiedlichen Flözmächtigkeiten leicht anzupassen. Dies setzt allerdings
bei um eine vertikale Drehachse rotierenden einteiligen Schrämwalzen voraus, daß
entweder die Schrämmaschine oder der ganze Führungsträger zum Zweck der Hereingewinnung
einer höheren Flözlage vom Abbaustoß abgerückt und erneut in diesen eingefahren
wird. Die damit verbundenen Umrüstzeiten sind erheblich und fallen im praktischen
Betrieb äußerst nachteilig ins Gewicht. Bei um eine horizontale Drehachse rotierenden
und in der Vertikalebene schwenkbaren Schrämwalzen entfällt zwar dieser Nachteil,
an seine Stelle tritt jedoch ein anderer Nachteil, der nämlich, daß hierbei zwei
zueinander benachbarte Schrämwalzen vorgesehen sein müssen, um sicherzustellen,
daß die Schrämmaschine den Führungsträger in den beiden Endstellungen freischneidet,
obschon in jeder Fahrtrichtung nur eine der beiden Schrämwalzen für die Gewinnungsleistung
ausgenutzt werden kann.
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Den zuletzt beschriebenen Nachteil vermeidet auch nicht eine andere
bekannte Bauart, bei welcher die zwei zueinander benachbarten, höheneinstellbar
gelagerten Schrämwalzen um eine horizontale, jedoch senkrecht auf den Abbaustoß
zu gerichtete Drehachse umlaufen (vgl. zum Beispiel deutsche Auslegeschrift 1060
821). Denn auch hierbei bietet der auf die Breite der Abbaufront zugeschnittene
und geradlinig vor dem Stoß verlegte Förderer mit Rücksicht auf die an seinen Enden
vorgesehene Antriebs- und Umkehrstation nur unter der Voraussetzung die
Mög-
lichkeit, sich beim Vortrieb freizuschneiden, daß zwei zueinander im
Abstand benachbarte Schrämwalzen verwendet werden. Die Höheneinstellbarkeit der
horizontal umlaufenden Schrämwalzen hat zwar gegenüber
der vorbeschriebenen
Bauart den Vorteil, die Einrichtung ohne umständliche Umrüstungen leicht an unterschiedliche
Flözmächtigkeiten anpassen zu können. Dieser Vorzug wird jedoch mit dem Nachteil
erkauft, daß die Schrämwalzen erst in die ihnen eigene radiale Arbeitsstellung am
Abbaustoß gebracht werden müssen. Beim üblichen Strebbau bildet dies zwar keine
Schwierigkeit, weil dort die Grundstrekken ohnehin in der Regel um das erforderliche
Maß vorgetrieben oder sogenannte Maschinenställe vorgesehen sind, die es zulassen,
die Walzenschrämmaschine am Ende des Strebs in die radiale Arbeitsstellung am Abbaustoß
zu bringen. In solchen Fällen aber, in denen die Grundstrecken nicht vorgetrieben
sind, z. B. bei Breitaufhauen od. dgl., oder in denen sich wegen der Kürze der Abbaufront
nicht die Einrichtung von Maschinenställen lohnt, lassen sich die Schrämwalzen nur
dadurch in die ihnen eigene radiale Arbeitsstellung am Abbaustoß bringen, daß sie
nicht nur umfangsseitig, sondern auch stirnseitig mit Schrärnwerkzeugen bestückt
sind, um sich selbst axial in den Abbaustoß einschneiden zu können. Da die Gewinnungsleistung
solcher Schrämwalzen naturgemäß um .3o größer ist, je größer ihr Durchtiesser sein
kann, andererseits aber das axiale Umreiben der Schrämwalzen in den Abbaustoß um
so schwieriger ist und mit um so schlechterem Wiri ungsgrad erfolgt, je größer die
axial schneidende Stirnfläche bemessen ist, stellt auch diese Anordnungsweise der
Schrämwalzen deswegen noch keine betriebstechnisch befriedigende Lösung dar, weil
der mit dem axialen Einschneiden der Schrämwalzen in den Abbaustoß beire jedesmaligen
Ansetzen eines neuen Arbeitsschnittes verbundene Zeit- und Arbeitsaufwand im Verli«Itnis
zu der eigentlichen produktiven Gewinn iaii(Ysleistung allzu groß ist.
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De-; kürzeren Abbaufrontbreiten bzw. in solchen Streben, insbesondere
Kurzstreben, <die endseitig keine vorgetriebenen Grundstrecken aufweisen, haben
sieh daher diese bekannten Walzenschrämrnaschinen mit zwei zueinander benachbarten
hölrcnverste ilbaren Schrärnwalzen mit horizontalen, senkrecht auf den Stoß zu gerichteten
Drehachsen noch weniger einführen können als solche mit horizontalen, aber parallel
zum Abbaustoß oder vertikal gerichtctcn Schräinwalzenachsen.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, kombinierte Gewinnungs-
und Fördereinrichtungen der hier in Rede stehenden Gattung unter Vermeidung der
vorheschriebenen Mängel so zu verbessern, daß sie bei konstruktiv einfachem Aufbau
und jederzeitigcr leichter Anpaßbarkeit an unterschiedlicl.e Abbaufrontbreitcn und
Flözrrlächtigkeiten mit bevorzugt nur einer einzigen Schrärnwalze einen im wesentlichen
ununterbrochenen, d. h. von Urnrüst-und Einrichtzeiten praktisch freien Gewinnungsbetrieb
mit voller Betriebsleistung ermöglichen, ohne hierbei an den Enden des Strebes bzw.
Abbaustoßes zuvor Grundstrecken auffahren zu müssen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich die Erfindung durch die
Vereinigung folgender, für sich im wesentlichen bekannter Merkmale: a) der Führungsträger
ist im Grundriß L-förrnig ausgebildet, wobei dem längeren, parallel zum Abbaustoß
gerichteten Abschnitt ein zu diesem unter Zwischenschaltung eines bogenförmigen
Verbindungsstückes senkrecht und parallel zur Vorschubrichtung angeordneter kürzerer,
in der Länge nur etwa entsprechend der Länge des Gewinnungsgerätes bemessener Längenabschnitt
angeordnet ist; b) die die ungleichen Längsabschnitte und das diese im rechten Winkel
miteinander verbindende Bogenstück bildenden Schüsse des Führungsträgers bestehen
aus je zwei im Abstand zueinander angeordneten, längsverlaufenden Tragschienen für
die Führung des auf ihnen brückenartig verfahrbaren Gewinnungsgerätes sowie einem
die Tragschienen in Querrichtung miteinander verbindenden Trog für die. Aufnahme
eines mit seinem hochgezogenen Austragsende aus dem kürzeren Längenabschnitt des
Führungsträgers herausragenden Einketten-Kratzförderers, wobei an der dem Abbaustoß
zugekehrten Seite eine Schrägrampe für die überleitung des hereingewonnenen Gutes
in den Förderer vorgesehen und an der dieser gegenüberliegenden Seite zwischen Hangendern
und Liegendem verspannbare Vorschubaggregate angelenlLt sind; c) die über beide
Längenabschnitte sowie übe. das bogenförmige Verbindungsstück hin- und herverfahrbare
Schrämmaschine weist an einem in der Vertikalebene schwenkbaren Arm eine radial
schneidende Schrämwalze mit horizontaler, senkrecht auf den Stoß zu gerichteter
Drehachse auf.
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Der Gedanke, unter Verwendung von an den Enden senkrecht zum Stoß
bogenförmig umglenkten Führungsträgern die mindestens einseitig mitgeführte Abbaustrecke
beim Vortrieb gleichzeitig freizuschneidcn und dadurch einen im wesentlichen unterbrechungsfreien
Betrieb zu ermöglichen, st in Verbindung mit schälenden Gewinnungsgeräten in Form
von Hobeln oder Schrappern z. B. durch die USA.-Patentschriften 2 391584 und 2 414
.112 sowie durch die am 11. Juni 1952 ausgelegte deutsche Patentanmeldung G 4552
an sich bekannt. Durch die deutsche Auslegeschrift 1212 468 ist es ferner auch bekannt,
den Führungsträger im Grundriß Uförmig auszubilden, wobei dem längeren, parallel
zum Abbaustoß gerichteten Abschnitt ein zu diesem unter Zwischenschaltung eines
bogenförin:gen Verbindungsstückes senkrecht und parallel zur Vorschubrichtung angeordneter
kürzerer Längenabschnitt zu-L, ist. Hierbei ist jedoch das abbaustoßseitig am Führungsträger
längsgefüArte hi Form von durch Ketten gezogenen Kohlenhobeln nur über den parallel
zum Abbaustoß gerichteten größeren Längenabschnitt gefiilirt, so daß nur der in
dem Führungsträger verlegte Einketten-Kratzförderer mit mittlerer Zugkette den Umlenkungsbogen
durchläuft, um das durch die Hobel hereingewonnene Gut quer in den eigentlichen
Strebförderer abzufördern.
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Auch das Kombinationsglied b) ist insoweit teilweise bekannt, als
es z. B. durch die französische Patentschrift 1368 895 und das deutsche Gebrauchsmuster
1927 621 bereits zum Stande der Technik gehört, den hierbei allerdings nur geradlinig
vor dem Abbaustoß verlegten, gleichfalls aus Schüssen zusammengesetzten Führungsträger
aus je zwei im Abstand zueinander angeordneten, längsverlaufenden Tragschienen für
die Fühlung des auf ihnen brückenartig verfahrbaren Gewinnungsgerätes sowie einem
die Tragschiene in Querrichtung miteinander verbindenden Trog für die Aufnahme eines
Einketten-
Kratzförderers zu bilden, wobei an der dem Abbaustoß
zugekehrten Seite eine Schrägrampe für die überleitung des hereingewonnenen Gutes
in den Förderer vorgesehen und an der dieser gegenüberliegenden Seite zwischen Hangendem
und Liegendem verspannbare Vorschubaggregate angelenkt sind.
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Schließlich ist durch die deutsche Auslegeschrift 1060 821 für allerdings
andere Zwecke auch eine Schrämmaschine mit zwei radial schneidenden Schrämwalzen
bekannt, die im Sinne des Kombinationsgliedes c) an je einem in der Vertikalebene
schwenkbaren Arm so gelagert bzw. angeordnet sind, daß ihre horizontalen Drehachsen
senkrecht auf den Stoß zu weisen.
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Gegenüber diesem Stand der Technik beruht die in der gemeinsamen Anwendung
der Kombinationsglieder a), b) und c) liegende Erfindung unter Berücksichtigung
der einleitend aufgezeigten Problemstellung zunächst auf der wesentlichen Erkenntnis,
daß sich die aus dieser Problemstellung ergebenden Anforderungen nur dann befriedigend
erfüllen lassen, wenn bereits durch die Ausbildung des Führungsträgers die Voraussetzung
dafür geschaffen wird, daß das an diesem längs hin- und herverfahrbare schneidende
Gewinnungsgerät - lediglich mit Ausnahme der eigentlichen Vorschubbewegung des Führungsträgers
- mit der ganzen wirksamen Arbeitsfläche seiner Schrämwalze ständig im Eingriff
mit dem Abbaustoß gehalten werden kann. Diese Möglichkeit bietet im Gegensatz zu
den einleitend behandelten bekannten Bauarten mit im wesentlichen geradlinig vor
dem Abbaustoß verlegtem Führungsträger ein im Grundriß L-förmig ausgebildeter Führungsträger
in Verbindung mit einer auf diesem hin- und herverfahrbaren Schrämmaschine, deren
an einem in der Vertikalebene schwenkbaren Arm angeordnete und nur radial schneidende
Schrämwalze um eine horizontale und hierbei senkrecht auf den Stoß zu gerichtete
Drehachse rotiert. Denn mit Ausnahme des kurzen Zeitbedarfs für das Heranrücken
des Führungsträgers an den Abbaustoß, während dem sich die Schrämmaschine im Bereich
des kürzeren Längenabschnittes des Führungsträgers vorübergehend in Ruhestellung
befindet, kann die Schrämwalze hierbei trotz ihrer nur radial schneidenden Arbeitsweise
bereits von dem Augenblick an ihre normale Gewinnungsarbeit leisten, in dem die
Schrämmaschine bei erneuter Aufnahme ihrer Fahrbewegung das Bogenstück zwischen
den beiden zueinander senkrecht gerichteten, ungleich langen Abschnitten des Führungsträgers
erreicht. Dabei bietet die erfindungsgemäße Einrichtung den besonderen Vorzug, unter
entsprechender baulicher Vereinfachung mit nur einer einzigen Schrämwalze auszukommen,
die dank ihrer Anordnung am äußeren vorderen Ende der Gewinnungsmaschine das Freischneiden
sowohl des - in Vorschubrichtung gesehen - linken wie des rechten Seitenstoßes übernehmen
kann, ohne hierin durch den Platzbedarf für die Umkehrstation des Förderers behindert
zu sein. Da die Schrämwalze in ihrer Endstellung am Ende des größeren Längenabschnittes
des Führungsträgers in bekannter Weise in eine der Flözmächtigkeit entsprechende
größere Höhenlage geschwenkt werden kann, ohne ihre Gewinnungsarbeit hierbei unterbrechen
zu müssen, leistet sie in beiden Bewegungsrichtungen praktisch ununterbrochen volle
Gewinnungsarbeit, so daß diese nur vorübergehend in dem Augenblick ruht, in dem
sie in den Bereich des kürzeren Längenabschnittes des Führungsträgers eingeschwenkt
ist, um den Abbaustoß für das Heranrücken des Führungsträgers frei i zu machen.
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Schließlich hat die erfindungsgemäße Bauart den weiteren wesentlichen
Vorteil, in Verbindung mit dem bogenförmig umgelenkten Führungsträger einen baulich
verhältnismäßig einfachen und daher kaum störungsanfälligen Einketten-Kratzförderer
verwenden zu können, dessen zum Zweck der Übergabe des Fördergutes in einen Anschlußförderer
hochgezogenes Austrags- und Antriebsende aus dem kürzeren Längenabschnitt des Führungsträgers
herausgeführt ist. Im Gegensatz hierzu sind die vorbekannten Bauarten mit geradlinig
vor der Abbaufront angeordneten Führungsträgern im allgemeinen darauf angewiesen,
kompliziertere und daher durchweg auch störungsanfälligere Fördermittel einzusetzen,
die das Fördergut von den beiden Enden des Führungsträgers her zu dessen Mitte hin
transportieren und es von dort aus quer zur Längsrichtung des Führungsträgers austragen
(vgl. zum Beispiel französische Patentschrift 1368 895 oder deutsches Gebrauchsmuster
1927 621).
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Der bei der erfindungsgemäßen Bauart verwendete Einketten-Kratzförderer
bildet zwar in an sich bekannter Weise bevorzugt einen Mittelketten-Förderer, doch
ist es ohne weiteres möglich, auch einen Flügelförderer mit an der Zugkette einseitig
angelenkten Mitnehmern zu verwenden.
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Die den Führungsträger nach der Rückkehr der Schrämmaschine in die
Ausgangsstellung im Bereich des kürzeren Längenabschnittes des Führungsträgers an
den dadurch frei gewordenen Abbaustoß um jeweils eine Schältiefe in einem Zuge heranrückenden
Vorschubaggregate bestehen zweckmäßig aus an sich bekannten hydraulisch betätigten,
doppeltwirkenden Vorschubzylindern, deren mit ihnen gekuppelte, zwischen Hangendem
und Liegendem verspannbare und selbsttätig nachholbare Widerlager gleichfalls durch
hydraulische Spannstempel gebildet sind. Diese Vorschubzylinder-Einheiten sind in
bekannter Weise so ausgebildet und zentral derart gesteuert, daß sich die Spannzylinder
nach dem Heranrücken des Führungsträgers um jeweils eine Schälbreite an den Abbaustoß
selbsttätig lösen und nach Beendigung des Nachholvorganges selbsttätig wieder zwischen
Hangendem und Liegendem verspannen.
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Obschon die dem Führungsträger an der Seite des Abbaustoßes zugeordnete
Schrägrampe die Voraussetzung dafür schafft, daß das hereingewonnene Gut beim Heranrücken
des Führungsträgers an den freigeschälten Abbaustoß weitgehend selbsttätig in den
Förderer übergeleitet wird, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die nur radial
arbeitende Schrämwalze in an sich bekannter Weise mit in Umfangsrichtung spiralförmig
seitlich zueinander versetzten Schrämwerkzeugen zu versehen, derart, daß sie in
Verbindung mit ihr an der Schrämmaschine zugeordneten Aufleitblechen zugleich als
Transportschnecke für die Überleitung des hereingewonnenen Gutes in den Förderer
dient. Da auf diese Weise der überwiegende Teil des während des Schrämvorganges
hereingewonnenen Gutes unmittelbar durch die Transportwirkung der Schrämwalze und
des dieser zugeordneten Aufleitbleches in den Förderer übergeleitet wird, wird die
Neigung des Führungsträgers, sich beim
Heranrücken an den Abbaustoß über das am Lie- |
genden befindliche Haufwerk zu schieben, d. h. zu |
»klettern«, erheblich vermindert. |
Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, die |
Schrämmaschine auf den Tragschienen des Füh- |
rungsträgers gleitend zu verfahren und im Bereich |
der dem Abbaustoß abgekehrten, höher bemessenen |
und zugleich als Zwangsführung dienenden Trag- |
schiene an eine angetriebene endlose Mitnehmerkette |
anzuschlagen und sie auf diese Weise durch Ketten- |
zug zu bewegen, da diese baulich verhältnismäßig |
einfache Lösung angesichts der harten Anforderun- |
gen im rauhen Grubenbetrieb am wenigsten störungs- |
anfällig ist. Es steht der Erfindung aber selbstver- |
ständlich nicht entgegen, die Schrämmaschine auf |
den Tragschienen des Führungsträgers rollend zu |
verfahren und durch andere geeignete Mittel zu |
bewegen, z. B. mittels im Führungsträger verlegter |
Zahnleisten und angetriebener Ritzel od. dgl. |
Um den Gewinnungs- und Rückvorgang weit- |
aehend zu automatisieren und die Bedienung auf |
diese Weise zu erleichtern, ist es gemäß einem wei- |
teren wesentlichen Merkmal der Erfindung zweck- |
mäßig, im Bereich des freien Endes sowohl des lan- |
aen als auch des kurzen Längenabschnittes des Füh- |
rungsträgers Endschalter für die selbsttätige Um- |
steuerung der Fahrtrichtung der Schrämmaschine in |
den beiden Endstellungen unter gleichzeitiger Ände- |
rung der Höheneinstellung der Schrämwalze am |
Ende des größeren Längenabschnittes vorzusehen so- |
wie mittels des oder eines weiteren am Ende des |
kurzen Längenabschnittes des Führungsträgers vor- |
gesehenen Endschalters zusätzlich den Vorschubvor- |
aang auszulösen bzw. zu steuern. Da das automati- |
sche Heranrücken des Führungsträgers an den frei- |
aeschälten und auch von der Schrämmaschine bzw. |
Schrämwalze freien Abbaustoß keinen längeren Zeit- |
raum erfordert als die kurze Stillstandszeit der |
Schrämmaschine am Ende des kürzeren Längen- |
abschnittes des Führungsträgers vor der erneuten |
Fahrtaufnahme in Richtung auf den größeren Län- |
genabschnitt zu, kann auf diese Weise ein nahe- |
zu ununterbrochener Gewinnungsbetrieb mit ständig |
im wesentlichen voller Betriebsleistung gewährleistet |
werden. |
Da auch die Antriebswinde für die Mitnehmer- |
kette der Schrämmaschine - ebenso wie die Vor- |
schubzylinder - bevorzugt hydraulisch betrieben |
wird, d. 1i. als zweckmäßig langsamlaufender hydro- |
statischer Antrieb ausgebildet ist, können die End- |
schalter in einfacher Weise als durch Anschlag be- |
tätigte Ur: ste-erventile ausgebildet sein, decn ist es |
selbstverständlich auch möglich, sie als einfache stö- |
ßelbetätiate elektromagnetische Schalter ausz@abacen, |
da beide Ausführungsformen so robust gestaltet |
werden können, daß sie selbst bei stärkerer be- |
triebsbedingter Verschmutzung völlig betriebssicher |
arbeiten. |
In der Zeichnung ist die Erfindung an dem A 11s- |
führungsbeispiel des Auffahrens eines Breitaufhauens |
erläutert. Es zeigt |
F i g. 1 eine Seitenansicht der Einrichtung parallel |
zum kürzeren Längenabschnitt des Führungsträgers |
in einem Längsschnitt durch das Aufhauen, |
F i g. 2 eine Draufsicht auf die Einrichtung in |
einem Grundruß und |
F i g. 3 eine Ansicht der Schrämmaschine in einem |
Querschnitt durch den Führungsträger. |
In der Zeichnung ist der bereits freigekohlte |
Raum des Aufhauens mit 1, das Hangende mit 2, das |
Liegende mit 3 und der Abbaustoß mit 4 bezeichnet. |
Der Pfeil X gibt die Vortriebsrichtung an. |
Wie insbesondere aus F i g. 2 ersichtlich, ist der |
Führungsträger 5 im Grundriß L-förmig ausgebildet, |
wobei dem längeren, parallel zum Abbaustoß 4 ge- |
richteten Abschnitt 5 a ein zu diesem unter Zwischen- |
schaltung eines bogenförmigen Verbindungsstückes |
5 c senkrecht und parallel zur Vorschubrichtung
X |
angeordneter kürzerer, in der Länge nur etwa ent- |
sprechend der Länge des Gewinnungsgerätes 14 be- |
messener Längenabschnitt 5 b zugeordnet ist. Wie in |
F i g. 2 angedeutet, sind die Längenabschnitte des |
Führungsträgers aus einzelnen Schüssen lösbar zu- |
sammengesetzt, wobei die Verbindungen im übrigen |
in bekannter Weise so gestaltet sind, daß sich der |
Führungsträger einem etwaigen unebenen Verlauf |
des Liegenden anpassen kann, jedoch in der Ebene |
des Liegenden relativ steif ist. Die Zusammensetzung |
der Längenabschnitte des Führungsträgers aus Schüs- |
sen ermöglicht in einfacher und bekannter Weise |
eine Längenanpassung des Führungsträgers an ver- |
änderte Abbaufrontbreiten. |
In den Führungsträger 5 ist ein Mittelketten- |
Kratzförderer 6 eingegliedert, dessen Umkehrstation |
6 a am Ende des größeren Längenabschnittes 5 a des |
Führungsträgers 5 vorgesehen ist. Im Bereich des |
bogenförmigen Verbindungsstückes 5 c des Füh- |
rungsträgers ist der Förderer gleichfalls bogenförmig |
umgelenkt und mit seinem hochgezogenen Austrags- |
und Antriebsende 6 b aus dem kürzeren Längen- |
abschnitt 5 b des Führungsträgers herausgeführt. An |
seinem Austragsende übergibt der Förderer 6 das |
Fördergut auf einen nachgeschalteten Streckenförde- |
rer 7, der in üblicher Weise als Doppelketten-Kratz- |
förderer ausgebildet ist. Der Antrieb des dem Füh- |
rungsträger 5 zugeordneten Einketten - Kratzförde- |
rers 6 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel |
ein an das Winkelgetriebe angeflanschter Elektro- |
motor; statt dessen kann selbstverständlich ebensogut |
auch ein zweckmäßig langsamlaufender hydrostati- |
scher Antrieb Verwendung finden. |
Auf der dem Abbaustoß 4 sowie dem Seitenstoß |
4 a zugekehrten Seite sind die Längenabschnitte so- |
wie das bogenförmige Verbindungsstück des Füh- |
rungsträgers mit einer schrägen Aufleitrampe 8 ver- |
sehen. Auf der dem Abbaustoß 4 abgekehrten Seite |
ist der größere Längenabschnitt 5 a des Führungs- |
trägers gelenkig mit hydraulisch betätigten, doppelt- |
wirkenden Vorschubzylindern 9 gekuppeh, die rück- |
seitig gegen zwischen d;.ä Hangenden und Siegri- |
den verspannbare hydraulische Abstützstempel 10 |
abgestätzt sind. |
Wie besonders deutlich aus F i g. 3 ersichtlich, bil- |
den die Längenabschnitte bzw. Schüsse des Führungs- |
trägers 5 im Bereich ihrer Längsmitte einen Trog für |
die Aufnahme des Einketten-Kratzförderers 6, der an |
der Seite des Abbaustoßes durci die als Tragschiene |
dienende Rückfläche 11 der Sclirägrarape 8 und .auf |
der dieser gegenüberliegenden Seite durch die Seiten- |
fläche 12 einer ebenfalls als Tragschiene dienenden |
Konsole 13 begrenzt wird. Die mit der Sciräaraml;e |
verschweißte Oberführung des Förderers sowie die |
obere Stirnfläche der Konsole 13 bilden die beiden |
Tragschienen für die den Förderer brückenartig über- |
greifende Schrämmaschine 14. Im Bereich der von |
der Konsole 13 gebildeten Tragschiene ist die |
Schrämmaschine 14 mittels der Seitenrollen 15 und
15 a zwangsgeführt,
während ein nach unten gerichteter Ansatz 16 der Schrämmaschine an die endlos umlaufende
Mitnehmerkette 17 angeschlagen ist. Aus F i g. 2 ist ersichtlich, daß die Mitnehmerkette
17 im Endbereich des größeren Längenabschnittes
5 a des Führungsträgers mittels
der Rolle 18 umgelenkt ist, während die Antriebsrolle Bestandteil des hydrostatischen
Antriebs 19 am Ende des kürzeren Längenabschnittes des Führungsträgers bildet.
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Die den Förderer 6 bzw. den Führungsträger brükkenartig quer übergreifende
Schrämmaschine 14 weist nur eine einzige, ausschließlich radial schneidende Schrämwalze
20 auf, deren Drehachse horizontal und hierbei senkrecht auf den Stoß 4 bzw. 4 a
zu gerichtet ist. Die Schrämwalze befindet sich an dem vorderen äußeren Ende der
Schrämmaschine und ist an einem in der Vertikalebene bei 22 schwenkbar angelenkten
Arm 21 gelagert, so daß sie entsprechend der Flözmächtigkeit höheneinstellbar ist.
Die Höheneinstellung erfolgt mittels eines an dem Schwenkarm 21 angelenkten und
am gegenüberliegenden Ende am Maschinenrahmen schwenkbar abgestützten doppeltwirkenden
Hydraulikzylinders 23.
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Wie aus F i g. 3 ersichtlich, ist die Schrämwalze 20 am Umfang mit
in Umfangsrichtung gesehen spiralförmig seitlich zueinander versetzten Schrämwerkzeugen
20 a bestückt, so daß sie im Zuge ihrer radial schneidenden Arbeitsweise gleichzeitig
eine Transportfunktion auf das hereingewonnene Gut in Richtung auf den Förderer
6 zu ausübt. Um die überleitung des Haufwerkes zu erleichtern, ist der Schrämwalze
20 ein an der Schrämmaschine befestigtes, pflugscharartig gewölbtes Aufleitblech
24 zugeordnet, dessen der Schrämwalze 20 abgekehrte, symmetrisch ausgebildete Hälfte
bei der Rückbewegung der Schrämmaschine zugleich mit dem Aufleitblech 25 zusammenwirkt,
das am Ende des kürzeren Längenabschnittes 5 b des Führungsträgers angeordnet
ist. Der Antrieb der Schrämwalze 20 erfolgt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
über einen in dem Schwenkarm 21 angeordneten Kettentrieb mittels des Elektromotors
14 a.
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Die in F i g. 2 veranschaulichte Stellung der Schrämmaschine 14 entspricht
dem Zustand unmittelbar nach dem Heranj7ücken des Führungsträgers 5 an den freigeschälten
Abbaustoß 4, d. h. dem Augenblick, in dem die Schrämmaschine sich nach der Umsteuerung
ihrer Fahrtrichtung erneut in Richtung auf den größeren Längenabschnitt zu in Bewegung
setzt.
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Die Umsteuerung der Fahrtrichtung sowie die Auslösung des Vorschubvorganges
wird automatisch durch den Endschalter 26 am Ende des kürzeren Längenabschnittes
des Führungsträgers bewirkt. Am Ende des größeren Längenabschnittes bewirkt der
dort vorgesehene Endschalter 26 a gleichfalls die selbsttätige Richtungsumkehr
der Schrämmaschine sowie gleichzeitig das Anheben der Schrämwalze 20 in den höhergelegenen
Flözabschnitt, der bei der Rückbewegung der Schrämmaschine zum kürzeren Längenabschnitt
hin hereingewonnen werden soll.
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Der aus F i g. 2 ersichtliche, für die Erfindung charakteristische
sichelförmige Ausbruch des Abbaustoßes ist einerseits durch die bogenförmige Umlenkung
des Führungsträgers und andererseits - in Verbindung hiermit - dadurch bedingt,
daß sich die Schrämwalze am linken vorderen Ende der Gewinnungsmaschine befindet.
Der parallel zur Vorschubrichtung angeordnete kürzere Längenabschnitt des Führungsträgers
ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel nur gerade so lang bemessen wie die
Gewinnungsmaschine. Er könnte selbstverständlich ebensogut länger bemessen sein,
doch ist eine längere Bemessung weder notwendig noch zweckmäßig, da es für die Zielsetzung
der Erfindung lediglich darauf ankommt, daß die Schrämwalze nach dem Freischälen
des Abbaustoßes das in einem Zuge erfolgende Heranrücken des Führungsträgers an
den Abbaustoß nicht behindert und aus dieser Ausgangsstellung zu-. nächst - zu Beginn
der erneuten Fahrtaufnahme der Gewinnungsmaschine - das Freischneiden des Führungsträgers
am linken Seitenstoß und anschließend gewissermaßen übergangslos das Abschälen des
Abbaustoßes bewirkt.