DE1533347C - Duktile Legierungen auf Wolframbasis - Google Patents

Duktile Legierungen auf Wolframbasis

Info

Publication number
DE1533347C
DE1533347C DE1533347C DE 1533347 C DE1533347 C DE 1533347C DE 1533347 C DE1533347 C DE 1533347C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
manganese
tungsten
sintering
rhenium
mixture
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Clayton D Port Washing ton N Y Mazza Edmund N Ringlewood Cliffs N J (VStA) Dickinson
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Pechiney SA
Original Assignee
Pechiney SA
Publication date

Links

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Legierungen auf Wolframbasis, die sich durch Übergangstemperaturen vom duktilen zum spröden Zustand auszeichnen, die bei Temperaturen unter derjenigen unlegierten Wolframs liegen.
Es ist bekannt, daß die Temperatur für den Übergang vom duktilen zum spröden Zustand von Wolfram durch Zusatz von Rhenium herabgesetzt werden kann. Obgleich Wolframdraht schon mit einer gewissen Duktilität bei Zimmertemperatur ohne Zusatz von Rhenium hergestellt wurde, sind für die Fertigung von Blechen, Rohren und anderen geformten Produkten aus Wolfram etwa 22 bis 25% Rhenium zur Erzielung einer Duktilität bei Zimmertemperatur erforderlich.
Wegen der Seltenheit und des hohen Preises des Rheniums erscheint es jedoch günstig, eine Legierung verfügbar zu machen, die bei Zimmertemperatur oder noch darunter duktil ist und dabei aber weniger von diesem relativ seltenen Metall enthält. Weiterhin sollte die Legierung zumindest die gleiche Festigkeit wie unlegiertes Wolfram und eine nicht niedrigere Rekristallisationstemperatur als dieses Metall haben.
Es ist daher ein Zeil der Erfindung, eine Legierung auf Wolframbasis vorzusehen, die bis 1% Rhenium enthält und deren Temperatur für den Übergang vom duktilen zum spröden Zustand dabei jedoch niedrig ist.
Weiterhin soll die Legierung auf Wolframbasis bei niedriger Temperatur duktil sein und trotzdem im wesentlichen die gleiche Festigkeit und die gleichen Hochtemperatureigenschaften wie unlegiertes Wolfram haben.
Die erfindungsgemäßen Legierungen mit derart günstigen Eigenschaften bestehen im wesentlichen aus 0,GOOl bis 0,0035% Mangan, bis 1% Rhenium, Rest Wolfram und unvermeidlichen Verunreinigungen.
Gemäß der Erfindung werden diese Legierungen auf Wolframbasis hergestellt, indem man Wolframpulver mit 0,1 bis 0,3% Mangan und gegebenenfalls weniger als 1% Rhenium, beides in Pulverform, mischt (alle "/eingaben bedeuten Gewichtsprozent bezogen auf Wolfram) und vorzugsweise die Mischung zu einem Block preßt, diese Mischung erst bei 13000C im Vakuum oder in einer Inertgasströmung vorsintert, dnach unter gleichen Bedingungen bei 16500C vorsintert und schließlich, wie bei der Herstellung von Wolframsinterkörpern bekannt, bei 235O0C sintert und je nach Wunsch eine Warmverformung anschließt.
Das Vorsintern bei 13000C dient zur Umsetzung von Mangan mit Restsauerstoff der Mischung unter Bildung von Mangandioxyd (MnO2), und beim Vorsintern bei 16500C verflüchtigt sich ein Teil des Manganoxyds und viel des restlichen Mangans. Diese beiden Vorsinterstufen bei 1300 und bei 16500C sollten im allgemeinen je 4 Stunden dauern, während der abschließende Sintervorgang bei 23500C vorzugsweise 6 Stunden dauert. Das Pressen der Mischung zu einem Block geschieht vorzugsweise unter einem hydrostatischen Druck von etwa 3500 kg/cm2.
Das Vorsintern bei 1300 und 1650° C wird alternativ
entweder im Vakuum bei einem Druck von vorzugs-. weise 2 · 10~e Torr oder in strömendem Wasserstoff oder auch Intergas ausgeführt. In einer solchen Atmo-Sphäre sollte die Strömungsgeschwindigkeit des Gases ausreichend sein, um sowohl die Mangan- als auch die Manganoxyddämpfe zu entfernen, so daß ihr jeweiliger Druck im Block geringer als der normale Dampfdruck dieser Stoffe bei der Vorsintertemperatur ist.
Nach den beiden Vorsinterstufen wird die Mischung bei 235O0C 6 Stunden lang unter den gleichen Atmosphären-Bedingungen wie beim Vorsintern gesintert. Während des Sinterns wird die Legierung verdichtet, und nahezu der gesamte Rest des Sauerstoffs verbindet sich mit Mangan und entweicht als Manganoxyd. Nach dem Sintern wird die Legierung auf die gewünschte Dicke gewalzt und gereinigt.
Emissions- und massenspektrometrische Analysen von Proben der resultierenden Legierung zeigen, daß sie 0,0001 bis 0,0035% Mangan enthält. Das ist bedeutend weniger als die Menge des ursprünglich in die Mischung eingebrachten Mangans, obgleich es mehr als der Restmangangehalt von 0,00003 bis 0,00004% ist, der in einem typischen unlegierten Wolframblock gefunden wird. Der %"Ciehalt des Rheniums in der Legierung bleibt im wesentlichen unverändert gegenüber der ursprünglich in. die Mischung eingebrächten Menge. Der Sauerstoffgehalt der Legierungsproben ist bedeutend niedriger als derjenige von unlegiertem Wolfram, das zwischen 0,005 und 0,01 % Sauerstoff enthält.
Die Temperaturen für den Übergang vom duktilen zum spröden Verhalten wurden bei einer Anzahl von Zusammensetzungen bestimmt, indem Proben von 25 mm Länge, 10 mm Breite und 1 mm Dicke über einen Radius von der vierfachen Probendicke um einen Winkel von 105° bei verschiedenen Temperaturen zu biegen versucht wurden. Die minimale Temperatur, bei der die Proben nach einer geringen, aber wahrnehmbaren Biegung reißen (nicht duktil), wurde festgestellt sowie die minimale Temperatur, bei der die Proben ohne zu reißen um 105° gebogen werden (duktil).
Legierungen in Blechform mit 1 mm Dicke wurden in der bereits beschriebenen Weise durch Mischen von Mangan, Rhenium und Wolfram in den in der nachfolgenden Tabelle angegebenen Mengen hergestellt. Die (spröde -> duktil)-Übergangstemperaturen, der Sauerstoffgehalt, die Zugfestigkeit und Rekristallisationstemperatur von Proben wurden bestimmt.
Tabelle I
Ausgangslegierung (Mischung) W Mn-Endcehalt Übergangstemperatur duktil 0C) des Sauerstoff
(Gewichtsprozent) spröde —► (0Q ' duktilen gehalt
Rest Temperatur ( Zustande
Re Rest (Gewichts nicht duktilen 125 (Gewichts
Mn Rest prozent) Zustande 25 prozent)
I
0,00
Rest < 0,0001 100 0 0,0022
0,10 0,20 Rest 0,0001 10 2 0,0009
0,10 0,50 0,0001 - 5 40 0,0016
0,10 0,75 0,0002 -20 0,0038
0,10 0,00 0,0001 25
0,15
Tabelle I (Fortsetzung)
Re W Mn-Endgehalt Übergangstemperatur duktilen Sauerstoff
gehalt
spröde —► duktil
(0C)
Zustands
Ausgangslegierung (Mischung)
' (Gewichtsprozent)
0,00 . Rest (Gewichts Temperatur (° C) des 70 (Gewichts
0,50 Rest prozent) nicht duktilen 10 prozent)
Mn 0,00 Rest 0,0002 Zustands 50 0,0013
0,50 Rest 0,0004 50 10 0,0002
0,20 1,00 Rest 0,0003 0 35 0,0028
0,20 0,0013 35 0,0026
0,30 0,0035 0 ' —
0,30 25
0,30
Der Re-Endgehalt entsprach dem Re-Gehalt der Ausgangslegierung.
Die vorstehenden Legierungen zeigen eine Zugfestigkeit bei 16500C von etwa 9,80kg/mma und Rekristallisationstemperaturen im Bereich von 1400 bis 155O0C. Diese Werte sind etwas höher als diejenigen, die bei unlegiertem, nach dem beschriebenen Verfahren hergestellten Wolfram erhalten werden. Die Übergangstemperatur (nicht duktil) von unlegiertem Wolfram liegt bei 75° C und die Temperatur, bei der Duktilität festgestellt wird, bei 8O0C.
Die emissionsspektrometrische Anlyse der Legierungen zeigte, daß der Restmangangehalt bei allen höchstens gleich 0,0035% war. Massenspektrometrische Analysen von ausgewählten Legierungen, die durch Vermengen von elementarem Mangan und Rhenium in Pulverform mit Wolfram vor dem Vorsintern erhalten wurden, zeigen, daß der Manganrückstand mit der Manganzugabe zunimmt, wie aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich ist.
Tabelle II
Gehalt der Mischung
vor dem Sintern (%)
Mn I Re I W
0,5
0,75
ohne
0,5
Rest
Rest
Rest
Rest
Gesinterte Legierung (%)
Mn
Re
I W
0,0001
0,0002
0,0003
0,0013
unverändert
unverändert
unverändert
unverändert
Rest Rest Rest Rest
40
45
Wie die Tabelle zeigt, betrug der mit dem Massenspektrometer bestimmte Gehalt der endgültigen Legierungen an Mangan 0,0001 bis 0,0013%· Der Prozentgehalt des Rheniums in der endgültigen Legierung wurde auf ebenfalls emissionsspektroskopischem Wege als im wesentlichen unverändert gegenüber dem Wert in der ursprünglichen Mischung gefunden.
55

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Duktile Legierung auf Wolframbasis, bestehend aus 0,0001 bis 0,0035% Mangan, bis 1% Rhenium, Rest Wolfram und unvermeidlichen Verunreinigungen.
2. Legierung nach Anspruch 1, bestehend aus 0,0001 bis 0,0002% Mangan, 0,1 bis 1 % Rhenium, Rest Wolfram und unvermeidlichen Verunreinigungen.
3. Legierung nach Anspruch 2, bestehend aus 0,0002% Mangan, 0,75% Rhenium, Rest Wolfram und unvermeidlichen Verunreinigungen.
4. Legierung nach Anspruch 1, bestehend aus 0,0001 bis 0,0035% Mangan, Rest Wolfram und unvermeidlichen Verunreinigungen.
5. Verfahren zur Herstellung der Legierungen auf Wolframbasis nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
a) Mischen von Wolfram mit 0,1 bis 0,3% Mangan und gegebenenfalls bis zu 1 % Rhenium, sämtlich in Pulverform, und vorzugsweise Verdichten dieser Mischung unter Druck zu einem Block,
b) Vorsintem der Mischung bei 13000C im Vakuum oder in einer Inertgasströmung bis zur Umsetzung von Mangan mit dem Restsauerstoff,
c) anschließendes Vorsintern bei 1650° C unter gleichen Bedingungen bis zur weitgehenden Verflüchtigung von Mangan und teilweisen Verflüchtigung von Manganoxyd,
d) Sintern dieser Mischung in für Wolframsinterkörper bekannter Weise bei 23500C bis zur Vereinigung der Legierungspartner, und
e) gegebenenfalls Warmverformung.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsinterung gemäß b) und c) innerhalb von je 4 Stunden und das Sintern gemäß d) innerhalb von 6 Stunden durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorsintern und Sintern gemäß b) bis d) unter einem Druck von 2 · 10~· Torr oder in einer Wasserstoff- oder Inertgasströmung ausgeführt wird, deren Strömungsgeschwindigkeit zur Entfernung von Mangan und Manganoxyd in Dampfform in Mengen ausreicht, daß ihr jeweiliger Partialdruck in.der Mischung unter ihrem normalen Dampfdruck bei den betrachteten Temperaturen gehalten wird.

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3122188C2 (de) Getterwerkstoff
DE2141860A1 (de) Dispersionsverfestigte Zircomumer Zeugnisse und Verfahren zu ihrer Her stellung
DE60318865T2 (de) Getterzusammensetzung die reaktivierbar ist bei niedriger temperatur nach aussetzung reaktiver gase bei höherer temperatur
DE19813988C1 (de) Verfahren zur Herstellung eines aus durch feinverteilte, kleine Teilchen aus Unedelmetalloxid dispersionsverfestigtem Platinwerkstoff bestehenden, geschweißten, insbesondere mindestens eine Innenwand aufweisenden Formkörpers, isnbesondere eines Rohres
DE3531769A1 (de) Verfahren zur herstellung von multifilament-supraleiterdraehten aus nb(pfeil abwaerts)3(pfeil abwaerts)sn- oder v(pfeil abwaerts)3(pfeil abwaerts)ga-filamenten, eingebettet in einer cu- oder cu-legierungs-matrix, welche metallische zusatzelemente enthalten, mit vorbestimmten supraleitenden eigenschaften
DE3700659A1 (de) Feinkoerniger versproedungsfester tantaldraht
WO1990005200A1 (de) Hartmetallkörper
DE2631906C2 (de) Metallpulvermischung zur Herstellung von Zahnamalgam durch Verreiben mit Quecksilber
DE1169593B (de) Kathode hoher Elektronenemission
DE2549298C2 (de) Verfahren zur Herstellung einer gesinterten Silber-Cadmiumoxyd-Legierung
DE1533347C (de) Duktile Legierungen auf Wolframbasis
DE1533347B1 (de) Duktile Legierungen auf Wolframbasis
DE2909290C2 (de) Verfahren zur pulvermetallurgischen Herstellung eines supraleitenden Faserverbundmaterials
DE19607355C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Wolframdraht, Wolframdraht und Glühlampe mit einem solchen Wolframdraht
DE1558719A1 (de) Verfahren zum pulvermetallurgischen Herstellen chromhaltiger Legierungen
DE3030751A1 (de) Verfahren zur herstellung von halbzeugen aus dispersionsgehaertetem platin
DE2411324A1 (de) Verfahren zum herstellen von dispersionsverfestigtem knetnickel
DE2042226C3 (de) Gesinterte Wolfram-Legierung für elektrische Glühkörper
DE2825424C2 (de) Siliciumhaltiges Tantalpulver, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung
DE1483241C3 (de) Titanlegierung
DE880181C (de) Elektrodenelement fuer Vakuumroehren
AT351645B (de) Erschuetterungs- und stosssichere kathode und verfahren zu ihrer herstellung
AT264147B (de) Bearbeitete Tantallegierung
DE653085C (de) Leichtmetallegierung, ihre Verwendung und Verfahren zu ihrer Herstellung
EP0608692A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Werkstoffes auf der Basis einer dotierten intermetallischen Verbindung