DE3030751A1 - Verfahren zur herstellung von halbzeugen aus dispersionsgehaertetem platin - Google Patents
Verfahren zur herstellung von halbzeugen aus dispersionsgehaertetem platinInfo
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- C22C32/0015—Non-ferrous alloys containing at least 5% by weight but less than 50% by weight of oxides, carbides, borides, nitrides, silicides or other metal compounds, e.g. oxynitrides, sulfides, whether added as such or formed in situ with only oxides with only single oxides as main non-metallic constituents
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Description
DEGUSSA AG
Verfahren zur Herstellung von Halbzeugen aus dispersionsgehärtetem
Platin.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Halbzeugen aus mit Unedelmetalloxiden dispersionsgehärtetem
Platin und/oder sonstigen Platinmetallen durch gemeinsames chemisches Ausfällen der Komponenten,
Erzeugung eines Sinterkörpers aus dem Pulvergemisch, gegebenenfalls Oxydation der Unedelmetallkomponente
und Weiterverarbeitung zu Halbzeug.
Edelmetalle und Edelmetall-Legierungen, insbesondere Platinmetalle und Platinmetall-Legierungen, finden
ausgedehnte Anwendung in solchen Fällen, in denen es auf hohen Widerstand gegen Korrosion oder gegen Oxydation
bei hohen Temperaturen ankommt. Ein Nachteil dieser Werkstoffe ist aber die relativ geringe Festigkeit
bei hohen Temperaturen.
Es hat deshalb nicht an Versuchen gefehlt, die Edelmetalle und ihre Legierungen durch Zusatz von in oxydierender
Atmosphäre inerten Stoffen, wie z.B. von hochschmelzenden Oxiden, zu härten und zu verfestigen.
So ist es beispielsweise möglich, feinkörniges Platinpulver mit feinkörnigem Pulver hochschmelzender Oxide
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mechanisch zu vermischen und dieses Gemisch auf pulvermetallurgischem
liege zu verarbeiten. Die Reproduzierbarkeit
der Eigenschaftsverte eines so erhaltenen Materials ist allerdings venig befriedigend,
und die Verbesserung beispielsweise der Zeitstandfestigkeit eines solchen Materials bei hohen Temperaturen
gegenüber Materialien ohne Zusätze ist nur relativ gering, da es bei diesem Verfahren sehr
schwierig ist, eine homogene Verteilung der Oxidteilchen in dem Platin zu erreichen.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, die Zeit- -Standfestigkeit von Platizunetallen bei hohen Temperaturen
dadurch wesentlich zu erhöhen, daß sie nach Zulegieren eines Metalles, dessen Oxid eine sehr hohe
Bildungswärme aufweist, durch innere Oxydation bei Temperaturen zwischen 900 und 1^00 C dispersionsgehärtet
werden.
Durch diese Verfahren sind neben höheren Zugfestigkeiten und Härten bei Raumtemperatur höhere Zeitstandfestigkeiten
bei höheren Temperaturen erreichbar.
Der Durchmesser der so durch innere Oxydation erzeugten Oxidpartikel liegt allerdings in der Größenordnung
von einigen /um, so daß der durch sie erzielbare Dispersionshärtungseffekt
nur relativ gering ist. Wegen der geringen Diffusionsgeschvindigkeit von Sauerstoff
im metallischen Platin ist es außerdem sehr zeitaufwendig, einen durchoxydierten Werkstoff zu erhalten.
Es ist weiter bekannt, die Einbrigung der härtenden
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Teilchen durch Simultanfällung aus Salzlösungen, durch Eindampfen von Lösingen, die beide Komponenten enthalten
oder durch Versprühen solcher Lösungen in Flammen durchzuführen. Weitere Verfahren sind die
oberflächliche Oxydation von Legierungspulvern durch eine Kombination von galvanischer Abscheidung und
Elektrophorese.
Alle diese Verfahren haben den Nachteil, daß die
Durchführung relativ umständlich und kostspielig ist, ohne daß eine wesentliche Verbesserung der Eigenschaftswerte
erreicht werden kann.
Bei der gemeinsamen chemischen Ausfällung von Platin und Unedelmetallen aus Lösungen bekommt nan zwar eine
homogene Verteilung der Komponenten in dem gefällten Pulver, bei der konventionellen Weiterverarbeitung
durch Glühen des Pulvers bei 800 C, Pressen zu einem Formkörper, Sintern und Verformung zu Halbzeugen erhält
man jedoch Produkte, die beim Glühen zur Blasenbildung neigen und daher nur beschränkt einsetzbar
sind.
Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von Halbzeugen aus mit Unrtrt
edelmetallen dispersionsgehärtetem Platin und/oder sonstigen Platinmetallen zu finden, durch gemeinsames
chemisches Ausfällen der Kocponenten, Erzeugung- eines
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Sinterkörpers aus dem Pulvergemisch, gegebenenfalls Oxydation der Unedelmetallkomponente und Weiterverarbeitung
zu Halbzeug, bei dem ein Produkt entsteht, das beim Glühen nicht zur Blasenbildung neigt.
Diese Aufgabe vird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
'" daß zur Erzeugung des Sinterkörpers das Pulver in
lockerer Schüttung in einer ersten Stufe bei 700 bis
ο ο
1100 C gesintert, danach der Sinterkörper um 180
gedreht und in einer zweiten Stufe bei 13OO bis
1600 C fertiggesintert vird. Vorzugsweise wird in
"5 der ersten Stufe eine Temperatur von 800 C, in der
zweiten Stufe eine Temperatur von I6OO C angewendet.
Das Sintern kann in Luft, in Wasserstoff oder im Vakuum erfolgen. Besonders bewährt hat es sich jedoch,
als Sinteratmosphäre Argon zu verwenden, ins-
zw besondere in der zweiten Sinterstufe.
Das Sintern in lockerer bzw. loser Schüttung bedeutet, daß das Platinpulver vor dem Sintern nicht
durch mechanisches oder isostatisches Pressen vor- ·" verdichtet wird, wie es bisher zur Herstellung entsprechender
Sinterkörper üblich war. Das durch chemische Ausfällung gewonnene Pulver wird in einen
Tiegel gefüllt und lediglich leicht eingerüttelt.
Als Ausgangsmaterial wird vorzugsweise ein Platinpulver verwendet, das 0,05 bis 1 Gewfi Zirkonoxid
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enthält. Jedoch können auch andere Platinmetallpulver, vie Palladium, Iridium, Rhodium, Ruthenium
oder Osmium bzw. Gemische dieser Metalle, und andere TJnedelmetalloxide Vervendung finden, vie beispielsweise
Titan, Thorium, Beryllium, Aluminium oder Tantal, einzeln oder zu mehreren. Die Gehalte der
"(0 zugesetzten oxidbildenden Metalle liegen im allgemeinen zwischen 0,05 und 5 Gev?°i berechnet als Oxid.
Die ¥eiterverarbeitung der Sinterkörper zu Halbzeug erfolgt vorzugsweise durch eine Schmiedebehanlung
bei 1200 bis 14OO°C in Wasserstoffatmosphäre, bis
der Körper eine Dichte von mehr als 809ε der theoretischen
Dichte erreicht hat. Anschließend erfolgt vorteilhafterweise eine weitere Kaltverformung mit
Zwischenglühungen bei 10000C an Luft. Dabei hat es
sich bewährt, die Richtung der Verformung, insbesondere beim Walzen, mehrmals zu wechseln.
Die so hergestellten Halbzeuge zeigen nach Glühungen bei 14OO°C an Luft auch nach 100 Stunden keine BIasenbildungen.
Die Zeitstandfestigkeiten bei 100 Stunden (i400 C, Luft) lagen zwischen 6 und 8,5 N/mm ,
die Härten HV3 nach 1000 Stunden (i^00°C, Luft) noch bei 56Ο bis 66Ο N/mm2.
Folgendes Beispiel soll das erfindungsgemäße Verfahren
näher erläutern:
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1 kg eines Pulvers aus Platin mit etwa Ο,ΐ6?ό Zirkonoxid,
das durch eine bekannte Simultanfällung aus
Hexachloroplatxnsäure und Zirkonnitrat hergestellt worden var, wurde in einen Graphit-Tiegel gegeben
und 1 bis 2 Minuten eingerüttelt. Unter einem Argondruck von ca. 1025 mbar wurde in einem Ofen in der
'" ersten Sinterstufe in einem Zeitraum von etwa 6 Stunden
die Temperatur auf 800 hochgefahren und etwa 2 Stunden bei dieser Temperatur belassen. Der Sinterkörper
wurde dann um 180 gedreht und auf einer Keramik-Unterlage in einer zweiten Stufe weiterge-
^ . sintert. Dazu wurde die Temperatur innerhalb von
k Stunden auf I6OO C gebracht und 3 Stunden bei dieser
Temperatur belassen.
Man erhält so einen Körper mit etwa 6ofo Sinterdichte, der durch Schmieden bei 1200 C unter ¥asserstoff
Man erhält so einen Körper mit etwa 6ofo Sinterdichte, der durch Schmieden bei 1200 C unter ¥asserstoff
weiterverarbeitet wird, bis er eine Dichte von 90$
theoretischer Dichte erreicht. Die Herstellung von Blech erfolgt durch Kaltwalzen unter Zwischenglühungen
(20 Minuten, 1000°C, Luft).
Die so hergestellten Bleche zeigten auch bei 1000 "" Stunden Glühung (i400°C, Luft) keine Blasenbildung,
die Zeitstandfestigkeit lag bei 7,5 N/mm (i00h 1*100° C, Luft).
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Halbzeugen aus mit
Unedelmetalloxiden dispersionsgehärtetem Platin und/oder sonstigen Platinmetallen durch gemeinsames
chemisches Ausfällen der Komponenten, Erzeugung eines Sinterkörpers aus dem Pulvergemisch,
gegebenenfalls Oxydation der Unedelmetallkomponente und Weiterverarbeitung zu Halbzeug, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung des Sinterkörpers das Pulver in lockerer Schüttung in einer ersten
Stufe bei 700 bis 110O0C gesintert, danach der
Sinterkörper um 180 gedreht und in einer zweiten Stufe bei 1300 bis i600°C fertiggesintert wird.
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: . Γι Π O U -J U /
2. Verfahren zur Herstellung von Halbzeugen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der
ersten Stufe bei 8OO°C und in der zweiten Stufe bei 16OO°C gesintert wird.
3· Verfahren zur Herstellung von Halbzeugen nach
Anspruch 1 und 2, dadurch, gekennzeichnet, daß als Sinteratmosphäre Argon verwendet wird.
k. Verfahren zur Herstellung von Halbzeugen nach
Anspruch 1 bis 3» dadurch, gekennzeichnet, daß als Pulvergemisch Platin mit 0,05 bis 1 Gew$ Zirkonoxid
verwendet wird.
5« Verfahren zur Herstellung von Halbzeugen nach Anspruch 1 bis k, dadurch, gekennzeichnet, daß die
Sinterkörper bei 1200 bis 14OO°C unter ¥asserstoffatmosphäre
einer Schmiedebehandlung bis zu einer Dichte größer 809ε theoretischer Dichte unterworfen
werden.
25
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6. Verfahren zur Herstellung von Halbzeugen nach
Anspruch 1 bis 51 dadurch gekennzeichnet, daß die
geschmiedeten Sinterkörper unter Zwischenglühungen kaltverformt werden.
30
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ORIGINAL INSPECTED
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