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Fälschungssicherer Schraubverschluß.
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Ziel der Erfindung ist ein Schraubeverschluß mit Sicherung gegen unbefugtes
Offnen fUr Flaschen oder andere Gefäße, die an ihrem Hals oder am Auslaufstutzen
Außengewinde aufweisen.
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Bekannt geworden sind SchraubverschlUsse mit einem mantelformigen
Fortsatz, der sich eng an die Außenwand des Flaschenhalses unterhalb des Gewindes
ans-ut oder eine Hinterschneidung an Flaschenhals untergreift. Um die Flasche erstmalig
zu offnen, muß dabei zunächst dieser Mantel-Fortsatz aufgeschnitten oder mittels
einer Lasche aufgerissen werden.
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Es sind auch Schraubverschlüsse aus Kunststoff oder aus dunnem Metallblech
bekannt geworden, bei denen der erwahnte Mantel-Fortsatz mit der eigentlichen Schraubkappe
nur an einigen sehr schmalen Stellen verbunden ist, die beim erstmaligen Offnen
der Flasche zerreissen. Das Lösen solcher Verschlüsse ist jedoch meist nur unter
erheblichem Kraftaufwand möglich ; dabei kommen bei Metallverschlüssen oftmals Handverletzungen
vor. Andererseits bereiten derartige Verschlüsse aus Kunststoff erhebliche Herstellungsschwierigkeiten
und lassen sich insbesondere nicht maschinell auf die Flaschenmündungen aufbringen.
Darüber hinaus ist der Bruch des Siegels (Bruch der ReiBstellen) nur schwer erkennbar,
wenn der erstmalig geöffnete Verschluß wieder mit Geschick aufgesetzt wird.
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Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, einen fälschungssicheren
SchraubverschluB für Flaschen und andere Gefäße, bestehend aus einer Kunststoffschraubkappe
und einer becherformigen f. Tberkappe zu schaffen, der die vorgenannten Nachteile
vermeidet.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Uberkappe mit
der Schraubkappe mittels Linksgewinde verbunden ist und Endanschläge die relative
Verdrehbarkeit von Uberkappen und Schraubkappe in beiden Richtungen begrenzen, und
daß die Uberkappe ein an ihr festes oder ein zwischen ihr und der Schraubkappe
oder
einem Flaschenteil angeordnetes Bauteil aulweist, das bei Linxsdrehung der oberkappe
an der Schraubkappe bzw. dem Flaschenteil zur Anlage kommt und vor Erreichung des
Endanschlages und Mitnahme der Schraubkappe nach außen sichtbar zerbricht oder sich
abtrennt.
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Entweder weist der Boden der oberkappe eine linienförmige Sollbruchstelle
auf, so daB während des Lösungsvorganges des Schraubverschlusses, also bei Linksdrehung
der Oberkappe, das entsprechend abgesetzte Dach der Schraubkappe gegen den Teil
des Bodens der Uberkappe gepreßt wird, der innerhalb der erwähnten Sollbruchstelle
liegt. Dadurch wird dieser Teil ausgebrochen. Es kann aber auch ein besonderer Ring
aus dünnem Kunststoff zwischen der Flaschenschulter und dem unteren Hand der Uberkapre
vorgesehen werden, der dann bei Linksdrehung aufgesprengt wird. Zweckmäßig weist
dieser Ring vertikal laufende Sollbruchstellen auf.
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In jedem Fall wird also und bleibt erkennbar, daB die Flasche erstmalig
geöffnét war.
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Bei einer anderen Ausführungsform der beschriebenen Erfindung kann
der Boden der Oberkapre eine trtnung aufweisen, die dmh eine Folie abgedeckt ist,
die während des Lösungsvorganges des Schraubverschlusses durch das Dach der Schraubkappe
oder einen Vorsprung auv dieser zerstört wird. Die Folie kann aus
diinnem
Papier, Aluminium oder Kunststoff bestehen.
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Um sicherzustellen, daB wahrend des Lösungstorganges des Schraubverschlusses
zunächst die oben erwähnte Sollbruchstelle oder die besagte Folie zerstört wird,
daß also der Schraubverschluß nicht etwa schon durch Reibungskräfte vorzeitig mitgenommen
wird, kann es zwedmäßig sein, den unteren Rand der Schraubkappe mit einem Innenwulst
zu versehen, der den unteren abgesetzten Rand des Flaschengewindes untergreift,
so daß die Lösung der Schraubkappe erschwert wird.
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Dasselbe Ziel wird erleichtert, wenn stattdessen der untere Rand der
Schraubkappe innen mit Sagezahnen oder Nocken versehen ist, die in den entsprechend
geformten unteren Rand des Flaschengewindes eingreifen und damit der Liksdrehung
der Schraubkappe Widerstand entgegensetzen.
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Es ist weiterhin von Vorteil, die Schraubkappe aus einem weich elastischen
Kunststoff zu fertigen, da damit eine besondere Dichtungseinlage in der Schraubkappe
entbehrlich wird ; auch kann eine solche Schraubkappe einen in die Flaschenmündung
hineinagenden Dichtungsfortsatz haben. um die Verwendung der Uberkappe als MeB-oder
rinkgefä} zu ermöglichen, kann weiterhin das Dach der Schraubkappe so
gestaltet
werden, dak es mit Beendigung des Lösungsvorganges des Schraubverschlusses die Öffnung
im Boden der Uberkappe nach der Zerstörung der Sollbruchstelle oder der Folie abdichtend
ausfüllt.
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Damit der beschriebene Schraubverschluß nach dem Offnen der @ Flasche
als Ganzes wieder aufgesetzt werden kann, muB dateur Sorge getragen werden, daß
die Schraubkappe in der aberkappe unverlierbar gehalten ist. Das wird erreicht duch
Anschläge, die das Linksgewinde bei Rechtsdrehung begrenzen.
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Auch für das erstmalige Aufsetzen des Verschlusses, insbesondere wenn
dies mittels eines Verschlußautomaten geschieht, ist die Untrennbarkeit der beiden
Teile notwendig.
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Nach einem weiteren Erfindungsgedanken trägt das Dach der Schraubkappe
einen Ausgießstutzen, während das Dach der Uberkappe in einen oben geschlossenen,
zylindrischen Fortsatz ausläuft, der den besagten Ausgießstützen umschließt und
gleichzeitig dessen Öffnung abdichtet. Der Übergang zwischen dem Dach der Uberkappe
und dem zylindrischen Fortsatz ist in Form einer Sollbruchatelle ausgebildet.. Bei
erstmaliger Linssirehung der oberkappe also wird die Sollbruchstelle gesprengt,
der zylindrische Fortsatz l§ßt sich abnehmen und die Ofinung des Ausgießstutzens
wird frei. Erst bei weiterer Linksdrehung lost sich der gesamte Verschluß von der
Flaschenmündung. Die Flasche kann also einerseits
über die Offnung
des Ausgießstutzens oder auch durch die volle Flaschenmündungsöffnung entleert werden.
lmmer aber bleibt an der Sollbruchstelle erkennbar, daß die Flasche erstmalig geöffnet
war.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand der in den Zeichnungen veranschaulichten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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In den Zeichnungen zeigt : Fig. 1) einen vertikalen Schnitt durch
eine erste Ausftihrungsform des errindungsgemäßen Schraubverschlusses im Zustand
nach Beendigung des Verschlußvorganges ; Fig. 2) den Schraubverschluß nach Fig.
1 in Draufsicht und Teilschnitt gem§ß der Linie A in Fig. 1 ; Fig. 3) einen vertikalen
Schnitt durch den SchraubverschluB nach Fig. 1 während des Lösungsvorganges ; Fig.
4) einen vertikalen Schnitt durch eine etwas abgeänderte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Schraubverschlusses nach Beendigung des Verschlußvorgangs ; Fig. 5) den Schraubverschluß
nach Fig. 4 in Draufsicht und Teilschnitt gemäß der Linie B in Fig. 4 ; Fig. 6)
eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schraubverschlusses, im vertikalen
Schnitt ;
Fig. 7) eine weitere Auai'ührungsform des enindungsgemäßen
Schraubverschlusses mit Kennungsring nach Beendigung des Versohlußvorganges, in
Seitenansicht und Teilschnitt ; Fig. 8) eine Seitenansicht des Schraubverschlusses
nach Fig. 7 während des Lösungsvorganges und Fig. 9) eine weitere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schraubverschlusses mit Ausgießstutzen nach Beendigung des
Verschlußvorganges, in Seitenansicht und Teilachnitt.
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Wie aus den Figuren 1 bis 6 ersichtlich, besteht der fdlschungssichere
SchraubverschluB aus zwei Teilen, der Schraubkappe 2, die den eigentlichen Verschluß
der Flaschenmündung 1 bildet, und aus einer becherförmigen Uberkappe 3. Die Schraubkappe
2 ist mit rechtsgängigem innengewinde 4 versehen, das mit dem Rechtsgewinde der
Flaschenmündung korrespondiert. Die Schraubkappe besteht aus Kunststoff, vorzugsweise,
um die Abdichtung gegenüber der Flaschenmündung ohne eine besondere Dichtungseinlage
zu ermög'ichen, aus einem weichelastischen Thermoplasten. Der Mantel der Schraubkappe
trägt auBen ein Linksgewinde 5, das mit einem Innengewinde 6 der tberkappe korresponidiert.
Die relative Verdrehbarkeit der Uberkappe zur Schraubkappe an diesem Linksgewinde
ist durch Anschlage in
beiden Drehrichtungen begrenzt, die in den
Zeichnungen in verschiedenen Ausführungsformen veranschaulicht sind.
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Gemäß Fig. 1 bis 3 trägt der Mantel der Uberkappe 3 unten eine nach
innen vorspringende Nase 11, die bei Rechtsdrehung gegen die Nase 12 am unteren
Rand der Schraubkappe 2 anschlagt und damit verhindert, daß sich bei weiterer Drehung
die beiden Verschlußteile voneinander lösen können. Die Begrenzung in der entgegengesetzten
Drehrichtung bildet der Anschlagring 13 auf dem Dach der Schraubkappe. Dieses Dach
trägt einen ringförmigen Fortsatz 8, der bei Linkedrehung liez her als der Anschlagring
13 an der Unterseite des Dachs der Uberkappe zur Anlage kommt. Dabei wird das Mittelteil
9 der Uberkappe, das nur mit einigen Stegen 7 mit deren Dach verbunden ist, nach
oben gedrtekt, bis die Stege 7 reißen oder zerbrechen und das Mitteilteil 9 ausgestoßen
wird, wie das Fig. 3 veranschaulicht. Erst nach diesem Siegelbruch erfolgt die Mitnahme
der Schraubkappe bei weiterer Drehung der Uberkappe und damit Lösen des Verschlusses.
Der untere Rand der Schraubkappe trägt einen Innenwulst 10, der den unteren Rand
des Flaschengewindes untergreift. Dieser Wulst erschwert also das Losen der Schraubkappe
und sichert damit, daß zunächst der Deckel 9 innerhalb der Sollbruchstellen abgesprengt
wird, bevor durch Mitnahme über den Anschlagring 13 das Loden des Verschlusses von
der Flaschenmündung erlolgt.
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Die Fig. 4 und 5 zeigen etwas abgeanderte Ausführungsformen des fälschungssicheren
Schraubverschlusses. Die Sollbruchstelle 14 auf dem Dach der Überlappe zeigt einen
anderen linienformigen Verlauf. Weiterhin ist der untere Rand der Schraubkappe 2
innen mit Sågeæähnen 15 versehen und korrespondierend dazu der Flaschenhals unterhalb
des Gewindes mit einem Sägezahnrad 16. Die Flanken der Sägezähne sind so gestellt,
daB der Rechtsdrehung der Schraubkappe nur wenig, der Linksdrehung dagegen mehr
Widerstand entgegengesetzt wird, so daB die Mitnahme der Schraubkappe bei Linksdrehung
der Uberkappe nicht etwa schon durch Reibung erfolgen kann.
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Anstelle der Anschlagstücke 11 und 12, wie sie die Fig. 2 erkennen
läßt, zeigt Fig. 4 einen Anschlagring 17 am unteren Ende des Mantels der uberkappe.
Dieser Anschlagring verhindert die Trennung der beiden Verschlußteile bei Rechtsdrehung
der Überkappe.
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In der Fig. 6, die eine weitere Ausbildung des Erfindungsgedankens
zeigt, ist der untere Anschlagring 17, wie er aus der Fig. 4 ersichtlich ist, ersetzt
durch kreisförmig im Mantel der Uberkappe angeordnete, nach innen vorspringende
Nocken 18. Ebenfalls abweichend zu den Fig. 1 bis 5 zeigt Fig. 6 das Dach der uberkappe
eine Ofrnung 19, die durch eine Folie 20 abgedeckt ist, die während des Ldsungsvorganges
durch den zentralen Vorsprung 21 im Dach der Schraubkappe
zerstort
wird. Um die Verwendung der Uberkappe als Meß-oder Trinkgefäß zu ermöglichen, trägt
der Mantel der Schraubkappe an seinem unteren Ende einen nach außen vorstehenden
Dichtungsflansch 22.
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Bei der weiteren Ausführungsform nach Fig. 7 und 8 ist ein Kunststoff-Ring
23 zwischen dem unteren Rand der Uberkappe 3 und der Flaschenschulter angeordnet.
Seine Hoche ist so bemessen, daß der Ring nach Beendigung des VerschluBvorganges
gerade eben auf der Flaschenschulter aufliegt. Während des Lösungsvorganges bewegt
sich die Uberkappe 3 infolge des Linksgewindes in Richtung zur Flaschenschulter,
so daß der Ring an den Sollbruchstellen 24 autplatzt und damit anzeigt, daß die
Flasche erstmalig geöffnet wurde.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 trägt das Dach der Schraubkappe
2 einen Ausgießstutzen, während das Dach der oberkappe 3 in einen oben geschlossenen
zylindrischen Fortsatz 26 ausläurt, der den Ausgießstutzen 25 umschließt und gleichzeitig
dessen Offnung abdichtet. Der tbergang zwischen dem Dach der Uberkappe und dem zylindrischen
Fortsatz 26 ist in Form einer sollbruchstelle 27 ausgebildet. Bei erstmaliger Linksdrehung
der Uberkappe wird daher die Sollbruchstelle gesprengt, der zylindrische Fortsatz
26 läßt sich abnehmen und die offnung des Ausgießstutzens 25 wird frei.
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Es wurde gefunden, daB es zweckmäßig ist, den Gewindegang am oberen
Ende der Flaschenmündung nicht wie üblich flach auslaufen zu lassen, sondern mit
einer im wesentlichen radialen Endfläche abzuschließen und das Gewinde am Grund
der Schraubkappe 2 ebenso auszubilden. Hierdurch ergibt sich eine Begrenzung beim
Aufschrauben der Schraubxappe 2 und es wird verhindert, daß sich diese durch unmäßig
testes Anziehen verwölbt und dadurch die ordnungsgemäße Funktion des fälschungssicheren
Verschlusses hindert.
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Zur besseren Signalisation der erstmaligen 5ffnung des Verschlusses
ist es vorteilhaft, die Schraubkappe und die Uberkappe in unterschiedlichen Faruen
auszuftihren.