DE1522455A1 - Photochemische Vernetzung von Polymeren - Google Patents
Photochemische Vernetzung von PolymerenInfo
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Description
dr. müller-bor£ JQv^
DIPL. ING. GRALFS. DR. MANITZ
AGFA-GEVAERT AG LEVERKUSEN
PHOTOCHEMISCHE VERNETZUNG VON POLYMEREN
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur photochemischen Vernetzung von Polymeren, die Herstellung von Druckformen und
Ätzreserven und die durch Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens erhaltenen Druckformen und Ätzreserven.
Es ist bekannt, Albuminschichten, Gelatineschichten
und andere Kolloidschichten mittels Einverleibung von Ammoniumdichromat
zu sensibilisieren. Bei der photographischen Belichtung dieser Schichten werden die belichteten Flächenteile
unlöslich, während die nicht-belichteten Flächenteile löslich bleiben und ausgewaschen werden können. Dass diese mit
Dichromat sensibilisierten Schichten gerade vor der Belichtung sensibilisiert werden müssen, weil die sensibilisierte
Oberfläche nicht sehr gut haltbar ist, ist ja eine grosse
Schwierigkeit. Es kommt darauf an, ein Verfahren .zu finden,
ο nach dem eine empfindliche Schicht verwendet wird, die nach
oo ihrer Herstellung eine längere Zeit aufbewahrt werden kann, oo
^ bis sie belichtet und verarbeitet wird.
*- Der vorliegenden Erfindung liegen die Aufgaben zugrunde,
eine neue Klasse von Polymeren oder Polymerzuaammensetzungen vorzusehen, welche photochemisch vernetzt werden können, ver-
BAD OBJQlNAL
besserte photographische Schichten vorzusehen, welche diese neuen Polymeren enthalten, und verbesserte photograph!sehe
Ätzreservematerialien und Druckformen fur Lithographie und andere verwandten Verfahren vorzusehen.
Erfindungsgemäss wird eine härtbare Zusammensetzung vorgesehen,
welche nach der Belichtung eine vernetzte Struktur bilden kann. Diese Zusammensetzung enthält :
A) einen polymeren Stoff, der Gruppen trägt, welche reaktionsfähig
sind gegenüber aus der photochemischen Zersetzung von Thiadiazolgruppen entstandenen Zwischenprodukten, und
B) eine Verbindung, die mehr als eine Thiadiazolgruppe enthält.
Der polymere Stoff A) trägt Gruppen, die reaktionsfähig sind gegenüber aus der photochemischen Zersetzung der Thiadiazolgruppen
entstandenen Zwischenprodukten. Unter diesen reaktionsfähigen Gruppen sind Gruppen, die aktive Wasserstoffatome
enthalten, wie Hydroxylgruppen, Aminogruppen und Thiolgruppen, oder weiter aliphatische oder aromatische Doppelbindungen
usw., von besonderer Bedeutung. Diese reaktionsfähigen Gruppen können sowohl auf der Hauptkette als auch auf
Seitenketten substituiert sein.
Der die reaktionsfähigen Gruppen tragende polymere Stoff kann ein Naturpolymeres sein, ein chemisch modifiziertes
Faturpolymeres, ein synthetisches Polymerisat, PoIykondensat
oder Polyaddukt.
909883/1449 ßAD
Unter den hydroxylgruppenhaltigen Naturpolymeren seien
Cellulose, Stärke, Dextrin and dgl. erwähnt, sowie auch ihre Haltestar und Halbäther, so lange sie noch in ihren Strukturen
eine wesentliche Eenge von freien Hydroxylgruppen besitzen, die
mit aus der photochemischen Zersetzung von Thiadiazolgruppen entstandenen Zwischenprodukten zu reagieren vermögen. Beispiele
solcher modifizierten Naturpolymeren sind Hydroxyäthyl- und Hydroxylpropylderivate von Cellulose und Stärke.
Synthetische Polymerisationsprodukte, welche sich gemäss
dem erfindungsgemäseen Verfahren vernetzen lassen,sind Butylkautschuk,
Poly(vinylalkohol), teilweise acetalisierter oder
veresterter Poly(vinylalkohol) und Mischpolymerisate, welche
in ihrer Struktur eine wesentliche Kenge Vinylalkohol enthalten.
Falls das synthetische Polymerisat ein Mischpolymerisat ist, so kann das Comonomere oder die Comonomeren
aus Styrol und seinen am Ring substituierten Derivaten, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Vinylester, Vinyläthern,
Acrylsäure- und Methacrylsäureβstern, Acrylnitril, Methacrylnitril,
Butadien, u.a. gewählt werden. Diese Comonomeren werden dem synthetischen Polymerisationsprodukt einverleibt,
um den Mischpolymeren nach Belichtung und Vernetzung ein Maximum an Festigkeit und Härte zu geben.
809883/ Ui8
-» — — *
BAD OWQtNAL
In gleicher Weise kann eine gewisse Menge von mehrfach ungesättigten Monomergruppen in das Mischpolymere eingearbeitet
werden, wie Divinylbenzol, Diglycoldiacrylate, N,N'-Alkylenbis-acrylamide
und -methacrylamide, IT-Allyl- und N-Methallylacrylamide,
Ν,Ν-Diallylacrylamid, Äthylendiacrylat und
Triallylcyanurat, vorausgesetzt dass die lichtempfindliche Schicht löslich bleibt, falls sie nicht durch aktinisches
Licht getroffen wurde.
Freie, Hydroxylgruppen enthaltende, synthetische Polykondensate sind z.B. Hydroxymethyl- oder Hydroxyäthylsubstituen
ten enthaltende Polyamide und Epoxyharze, wie der durch Polykondensation von 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan mit Bpichlorhydrin
erhaltene Polyäther.
Natürliche und synthetische, thicL- oder aminogruppenhaltige
polymere Materialien sind auch verwendbar, z.B. thiolierte Gelatine, Poly(thiolstyrol), Poly(vinylmercaptan),
das Kondensationsprodukt aus Poly(isophthalyliden-hexamethylendiamin) und Thioglycölsäure, wie beschrieben in Beispiel 5 der
belgischen Patentschrift 622 556, Gelatine, Poly(vinylamin), Poly(aminostyrol) und Polyamide oder Polyester, welche freie
Aminogruppen an der Polymerkette tragen.
Erfindungsgemäss können den oben aufgezählten polymeren
Materialien kleine Mengen von mehr als eine Thiadiazolgruppe enthaltenden Verbindungen als photochemiscli vernetzende Mittel
zugesetzt werden.
Die Thiadiazolgruppen werden unter dem Einfluss des Lichtes wahrscheinlich in Thiocarbengruppen zersetzt, welche
gleich mit den reaktionsfähigen Gruppen des polymeren Materials
909883/1U8 ■' -
' BAD
reagieren werden and letzteres bis zum unlöslichen Zustand vernetzen. Die partielle Umlagerung zu einer Thioketenstruktur
führt mehr Möglichkeiten zur Vernetzung herbei.
Obige Reaktion wird nur gegeben als Erläuterung von dem, was wirklich geschieht, wenn die erfindungsgemässe
lichtempfindliche Zusammensetzung einer Belichtung mit aktinischen
Lichtstrahlen ausgesetzt wird. Die Erfindung aber ist unabhängig von der wirklichen Reaktion und von
irgendwelchem Vernetzungsmechanismus.
Nach einer sehr interessanten und bevorzugten Ausführungsform
des^erfindungsgemässen Verfahrens trägt der
polymere Stoff, welcher Gruppen enthält, die reaktionsfähig sind gegenüber aus der photochemischen Zersetzung von
Thiadiazolgruppen entstandenen Zwischenprodukten, auch Thiadiazolgruppen, welche der Polymerkette entlang verteilt
sind.
Diese Thiadiazolsubstituenten enthaltenden Polymere Stoffe werden durch Homopolymerisation oder Mischpolymerisation
eines oder mehrerer ungesättigten thiadiazolgruppenha.ltigen
Monomeren erhalten. Im Falle der Mischpolymerisate können ein oder mehrere Oomonomere sowohl aus der Liste der möglichen
obenangegebenen Comonomeren als auch aus den mehrfach ungesättigten monomeren Materialien gewählt werden.
Die thiadiazolsubstituierten polymeren Stoffe können auch durch Polykondensationsreaktionen erhalten werden,
wobei eines der Ausgangsmaterialien wenigstens einen Thia-
80 9 8 8 3 / U 4 8
ORIGINAL
diazolsubstituenten enthält, z.B. der durch Polykondensation von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-propan, Isophthalsäure und
6(3,5-Dicarboxyphenoxysulphonyl)-naphtho-£2,1-d3-1,2,3-thladiazol
erhaltene Polyester.
Bereits vorhandene polymere Materialien kann man mit thiadiazolgruppenlialtigen Verbindungen reagieren lassen. Diese
polymere Stoffe können Naturpolymere, chemisch modifizierte Naturpolymere, synthetische Polymerisationsprodukte, oder
Polykondensationsprodukte^in, wenn sie nur in ihrer Struktur
eine wesentliche Menge reaktionsfähiger Gruppen aufweisen. Die Naturpolymeren, die chemisch modifizierten Naturpolymeren und
die synthetische Polymerisations- oder Polykondensationsprodukte gehören denselben oben schon angegeben Klassen. Von besonderer
Bedeutung sind Poly(vinylbutyral), das noch eine wesentliche Menge freier Hydroxylgruppen enthält, hydroxymethyl- und
hydroxyäthylsubstituierte Polyamide, und der durch Polykondensation
von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-propan und Epichlorhydrin erhaltene Polyäther.
Alle diese natürlichen und synthetischen polymeren Stoffe sind reaktionsfähig gegenüber Thiadiazolderivaten,
wie chlorearbonyl- oder chlorsulphonylsubstituierten thiadiazolgruppenhaltigen
Verbindungen, weil sie alle freie Hydroxylgruppen in ihrer Polymerstruktur enthalten.
Als thiadiazolgruppenhaltige Verbindungen, die mit natürlichen und synth tischen polymeren Materialien zu reaj,
'-jj ü:_ vermögen, eeicu a.B. 4-Chlorcarbonyl-1,2,3-thiadiazol,
Λ- " or.-r"bonyl-5-mathyl-1,2,3-thiadiazol, 6-Chlorcarbonyl-
0O9&83/U48
1,2,3-benzthiadiazol, 6-0hlorsulphonyl-naphtho-[]2,1 -cTJ-i ,2,3-thiadiazol,
u.a. erwähnt.
Befriedigende Reultate werden mit polymeren Zusammensetzungen
erhalten, die uqjfähr 20 (Jew. $>
thiadiazolgruppenhaltige Verbindungen enthalten, bezogen auf das Gesamtgewicht
des polymeren Materials reaktionsfähige Gruppen enthaltenden und der thiadiazolgruppenhaltigen Verbindungen. Wenn die
polymere Zusammensetzung ein natürliches, oder synthetisches
polymeres Material ist, das sowohl reaktionsfähigen Gruppen als auch Thiadiazolgruppen enthält, so wird eine sehr hohe
Vernetzungstendenz erhalten, wenn die Menge der wiederkehrenden thiadiazolgruppenhaltigen Einheiten ungefähr 50 Mol ?£ der
Gesamtmenge des natürlichen oder synthetischen polymeren Materials beträgt. Die stärkste Vernetzungstendenz aber wird
erreicht» wenn zu gleicher Zeit die reaktionsfähigen Gruppen die anderen 50 Mol # der polymeren Zusammensetzung bilden.
Unter thiadiazolgruppenhaltiger polymerer Zusammensetzung wird in der folgenden Beschreibung sowohl ein und dasselbe
reaktionsfähige Gruppen und Thiadiazolgruppen enthal-hnde
Polymere gemeint als auch eine Mischung eines die reaktionsfähigen Gruppen enthaltenden Polymeren und einer mehr als eine
Thiadiazolgruppe enthaltenden Verbindung. Überdies kann die
lichtempfindliche Zusammensetzung andere Polymeren, Aktivierungsmittel, Weichmacher, Streckmittel und dgl. enthalten.
Die Vernetzung der löslichen polymeren Zusammensetzung kann gewissermassen durch einfache Bestrahlung mit aktiniachem Licht
erzielt werden. Um aber sowohl den optimalen Vernetzungsgrad als
9Ö9883/U48 - ·
BAD OWGlNAL
auch eine schnellere Reaktion zu erhalten, wird diese Reaktion vorzugsweise in Anwesenheit katalytischer Mengen aktivierender
Farbstoffe durchgeführt. Als farbstoffe seien erwähnt :
Michler's Keton undAnaloge, 4H-Chinolizin-4-on, gewisse
Naphthothiazoline und Pyrazoline, und dgl.
Die Quelle, zu deren aktinischem Licht die polymere Zusammensetzung ausgesetzt wird kann eines beliebigen Typs
sein. Sie soll vorzugsweise aber nicht notwendigerweise eine wirksame Menge Ultraviolettstrahlung liefern. Geeignete
Quellen sind Kohlenbogenlampen, Quecksilberdampflampen, Fluoreszenzlampen, ArgonglUhlampen, photographische Flutlampen
und Wolframlampen.
Zur Einleitung der photochemisehen Vernetzung mittels
Thiadiazolgruppen ist eine sehr starke Lichtquelle nicht erforderlich. Tatsächlich wird in den meisten hiernach beschriebenen
Beispielen eine 80 Watt-Quecksilberdampflampe verwendet. Stärkere Lichtquellen sind im allgemeinen nicht
erforderlich, weil bei diesen verhältnismässige niedrigen
Lichtintensitäten sich der photochemische Vernetzungseinfluss
der Thiadiazolgruppen genügend stark erwiesen hat.
Bei der photochemischen Vernetzung thiadiaz&gruppentiLtiger
polymerer Zusammensetzungen sind hohe Temperaturen nicht
erforderlich. Die Belichtung aber mit starken Lichtquellen
aus verhältnismässig kurzer Entfernung bringt eine gewisse Erwärmung der zu vernetzenden Masse herbei. Diese Erwärmung
ttbt einen günstigen Einfluss auf die Vernetzungsgeschwindigkeit aus.
909883/ U48 _ "'Xv—.,
BAD ORIGINAL
Es wurde nun gefunden, dass die erfindungsgemäss thiadiazolgruppenenthaltende
polymere Zusammensetzung lichtempfindlich ist in dem Sinne dass sie "bei Belichtung tie zum unlöslichen
Zustand vernetzt wird. Wenn also eine Schicht einer solchen anfänglich löslichen, lichtempfindlichen polymeren
Zusammensetzung auf einen Träger gebracht und photographisch belichtet wird, so werden die belichteten Fläohenteile unlöslich.
Die vorliegende Erfindung ist sehr geeignet für die Herstellung von völlig aus lichtempfindlicher polymerer Zusammensetzung
bestehenden Platten und Filmen. Das vorliegende Verfahren ermöglicht ebenfalls die Herstellung beschichteter
Druckfilme auf einen beliebigen Träger durch Anadnung von Filmen oder Schichtteilen der lichtempfindlichen polymeren
Zusammensetzung gemäss irgendeinem bekannten Verfahren.
Typische Träger sind Ketallfolien (z.B. Kupfer, Aluminium,
Zink, Magnesium, u.s.w. Glas, Celluloseester-Film, Poly
(wiylacetal)-Film, Polystyrol-Film, Polycarbonat-Film,
Poly(äth.ylenterephthalate)-Film, Papier u.s.w. Flir Siebdruck
sind Metallnetze, z.B. Bronzenetze und Stahlnetze, und ebenso Polyamidnetze, wie Nylongeweben, sehr gut geeignet.
Der Träger wird mit einer Lösung der lichtempfindlichen polymeren Zusammensetzung in einem geeigneten Lösungsmittel
beschichtet, worauf das Lösungsmittel oder das Lösungemitte1-gemisch
nach bekannten Verfahren, wie Verdampfung entfernt wird, so dass eine mehr oder wenig dicke Schicht der lichtempfindlichen
polymeren Zusammensetzung auf dem Träger zurückbleibt. Darauf wird die getrocknete lichtempfindliche
Schicht den aktinisohen Lichtstrahlen ausgesetzt. - -* " K
909883/1448 BAD
Wenn das Trägermaterial, auf dem die lichtempfindliche polymere Zusammensetzung aufgetragen wurde lichtreflektierend
ist, so kann z.B. haftend an diesem Träger oder in dessen
Oberfläche, eine das aktinische Licht absorbierende Schicht anwesend sein, um die Reflexion des einfallenden aktinischen
Lichtes auf den zusammengestellten Träger zu vermindern.
Wenn die lichtempfindliche polymere Zusammensetzung wasserlöslich ist, so kann Wasser als Lösungsmittel zur
Beschichtigung des Trägers verwendet werden. Wenn dagegen
wasserunlösliche lichtempfindliche polymere Zusammensetzungen
verwendet werden, so können organische Lösungsmittel, Gemische organischer Lösungsmittel oder Gemische von organischen
Lösungsmitteln und Wasser verwendet werden.
Die ganz aus der lichtempfindlichen polymeren Zusammensetzung
hergestellten oder damit beschichteten Formen eignen sich zur Photographie, zur photomechanischen Reproduktion,
zur Lithographie und zum Tiefdruckverfahren. Weitere besondere Anwendungsbeispiele sind der Offsetdruck, der
Siebdruck, Vervielfältigungen, Beschichtungen für Vervielfältigungsschablonen,
lithographische Formen, Relief- und Gravurformen. Der Ausdruck "Druckformen", wie er in den
Ansprüchen verwendet wird schliesst alle genannten Beispiele ein.
Sine besondere Anwendung der Erfindung wird an Hand der Herstellung einer Druckform erläutert. Bei dieser Anwfcüdur.v
form wird eine gewöhnlich aus Metall bestehende
Platt' i!.-it einem Film de-/ photoempfindlichen Zusammensetzung
909883/U48 *
1522A55
überzogen. Wenn die Platte nicht aas Metall besteht, so kann
sie ganz aus dem photoempfindlichen Gemisch "bestehen oder
sie kann mit einem Film dieses Gemisches aberzogen sein. In
allen Fällen wird die Oberfläche der Platte durch ein aufgelegtes Aufkopierdia, z.B. ein Positiv oder Negativ belichtet
(das nur aus undurchsichtigen und durchsichtigen Flächenteilen, den sogenannten Strichnegativen oder -positiven, besteht,
wobei die undurchsichtigen Stellen die gleiche optische Dichte haben). Das Licht induziert die Reaktion, durch welche
die Teile der Fläche unter den durchsichtigen Teilen des Bildes unlöslich gemacht werden, während die Teile unter den
undurchsichtigen Teilen des Bildes löslich bleiben. Die löslichen Teile der Fläche werden dann durch einen Entwickler
entfernt und die unlöslich gewordenen Teile des Filmes, die zurückbleiben, können als Reservenbild dienen und bilden
bei der Atzung des belichteten Unterlagenmaterials eine Reliefform· Die Form kann aber auch mit Tinte geschwärzt
und direkt in der gebräuchlichen Weise als Reliefdruckform verwendet werden.
Nach dem Abwachsen der nichtbelichteten und daher löslichen Teile der Schicht oder des Films können die
polymeren, durch die Belichtung mit aktinischem Licht unlöslich gemachten Teile nach Belieben noch anderen bekannten
Härtungsverfahren unterworfen werden. Natürlich hängen diese von der Art des verwendeten lichtempfindlichen Polymeren ab.
Wenn z.B. das ursprüngliche Polymere ein Epoxyharz aus 2,2-Bis(4—hydroxyphenyl)-propan und Epichlorhydrin ist, das
Thiadiazolgruppen enthält oder mit einer mehr als eine
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Thiadiazolgruppe enthaltenden Verbindung gemischt ist, so kann der nach Belichtung und Entwicklung zurückbleibende vernetzte
polymere Teil nachträglich noch nach bekannten Verfahren fur Epoxyharze gehärtet werden.
Das Ziel dieser zusätzlichen Härtung besteht darin, die vernetzten polymeren Teile möglichst viel zu verfestigen.
Wenn z.B. die zurückbleibende vernetzte polymere Oberfläche als Druckform verwendet werden soll, so ist eine derartige nachträgliche
Härtung oft wünschenswert.
Die Dicke der lichtempfindlichen Schicht ist eine direkte Punktion der für das Reliefbild erforderlichen Dicke, und diese
hängt von der zu reproduzierenden Vorlage und besonders von der Ausdehnung der nicht-druckenden Flächenteile ab. Im
Falle von Halbtönen spielt auch das Raster eine Rolle. Im allgemeinen liegt die Dicke der lichtempfindlichen Schicht
zwischen ungefähr 0,001 mm bis ungefähr 7 mm. Schichten mit einer Dicke von ungefähr 0,001 mm bis ungefähr 0,70 mm
werden gewöhnlich für Halbtonformen verwendet. Schichten mit einer Dicke von ungefähr 0,25 bis ungefähr 1,50 mm werden für
die meisten Typendruckformen verwendet einschliesslich solcher, bei denen Halbton- und Strichbilder kombiniert werden sollen.
Das zum Abwaschen oder "Entwickeln" der aus der lichtempfindlichen
Zusammensetzung hergestellten Druckformen benutzte Lösungsmittel muss sorgfältig ausgewählt werden da es
gegenüber den nicht-belichteten Flächenteilen eine gute Lösungswirkung besitzen soll, aber nur eine geringe Einwirking
auf das gehärtete Bild oder das Trägermaterial, die Lichthofschutzschicht, oder die Haftschicht, die durch die lichtempfind-
909883/ U48 - - .
BAD ORIGINAL
liehe Zusammensetzung mit dem Träger verbunden ist besitzen
Wenn die lichtempfindliche polymere Zusammensetzung auf
einem Metallträger angeordnet werden muss, so kann als polymerer Stoff ein Polyvinylbutyral oder ein Polyepoxyharz verwendet
werden, die bekanntlich gegenüber Metallen die grösste
Haftfähigkeit aufweisen.
Die Löslichkeit des Ausgangsmaterials sowie das Lösungsmittel das zur "Entwicklung" des photographischen Bildes verwendet
werden wird, kann dem endgültigen Zweck des photochemisch vernetzten polymeren Materials angepasst werden.
Dass die vorliegenden lichtempfindlichen Zusammensetzungen
lange vor ihrer Verwendung hergestellt werden können, ist ein waterer Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens.
Die lichtempfindlichen Polymerzusammensetzungen eignen sich ausser für die oben beschriebenen Druckverfahren auch
für andere Verwendungszwecke z.B. für Ornamentplatten oder zur
Erzeugung von Ornamenteffekten, als Schablonen für automatische Gravurmaschinen, Giessereiformen, Präge und Stempelformen,
Namenstempel, Reliefkarten für Blindenschrift, als Sehnellvulkanisierbeschichtigungen z.B. auf einer Pilmunterlage,
als Tonspuren auf PiIm, als Prägeplatten und -papiere,
z.B. mit einer aus den photohärtbaren Zusammensetzungen, zur Herstellung gedruckter Schaltungen und anderer Kunstatoffgegenstände.
Die folgende Beispiele erläutern die vorliegende Erfindung.
909883/1448
Diäthylcarbonat wird mit Hydrazinhydrat gemäss der in
Berichte, Vol. 47., 2186 (1914) beschriebenen Methode in das Carbazinsäureäthylester umgesetzt. Das Carbazinsäureäthylester
wird dann mit Brenztraubensäure in i&thoxycarbonyl
hydrazinobrenztraubensäure umgesetzt. Letztere bildet mit Thionylchlorid 4-Carboxy-1,2,3-thiadiazol gemäss dem in
J.Am.Chem.Soc., 77., 5362 (1955) beschriebenen Verfahren.
Einer mischung von 30 ml Thionylchlorid und 1 ml Dimethylformamid
werden 10 g 4-Carboxy-1,2,3-thiadiazol zugesetzt. Die Mischung lässt man 4 Stunden bei 80-9O0C reagieren und Übernacht stehen.
Dann wird das Reaktionsgemischdurch Eindampfen in Vakuum bis zur Trockne konzentriert. Der Rückstand wird mit Hexan
unter Rückfluss behandelt. Beim Trocknen fällt kristallines 4-Chlorcarbonyl-1,2,3-thiadiazol aus.Schmelzpunkt : 500C.
1,41 g Polyäther, erhalten durch Polykondensation von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-propan und Epichlorhydrin, wird
zusammen mit 0,74 g dee obenbeschriebenen 4-Chlorcarbonyl-1,2,
3-thiadiazole in 20 ml Pyridin gelöst, und man lässt die Mischung 3 Stunden bei 70 bis 800C reagieren. Nach Verdünnung
der Mischung mit Methylenchlorid wird das Polymere gefällt, wiederholt mit Äthanol gewaschen und schlieeslich in Vakuum
getrocknet. Der erhaltene Polyäther enthält ungefähr 5 Mol # wiederkehrende Einheiten der Formel :
ÖC3883/U48
O
O=O
C β /
CH
25 mg dea modifizierten Polyethers werden in einer
Mischung von 2 ml eym. Tetrachlore than und 1 ml Methylenchlorid
gelöst. Dieser Lusting werden 2,5 ng Michler's Keton zugesetzt.
Die erzeugte Lösung wird auf eine Aluminiumfolie in solcher
Weise vergossen, dass nach der Verdampfung des Lösungsmittels •ine Schicht von ungefähr 1 p. Dicke zurückbleibt. Diese
Schicht wird durch ein Strichnegativ mittels einer 80 Watt Quecksilberdampflampe aus einer Entfernung von 15 cm belichtet.
Die Schicht wird dann mit einer Misohung von gleichen Teilen eym. Tetrachloräthan und Methylenchlorid entwickelt, wobei
die unbelichteten Teilen ausgewaschen werden. Zum Erhalt
eines guten Ätzreservebildes ist eine Belichtungszeit von 22 Sek. erforderlich; Bei Belichtung mit einer üblichen
30 Watt-Lampe ist eine Belichtungszeit von 2 Min. 45 Sek. erforderlich.
3-Hydroxy-2-nitrosocrotonsäureäthylester wird gemäss
dem in Annalen der Chemie, 325» 134 (1902) beschriebenen
Verfahren hergestellt und in 4-Äthoxyearbonyl-5-methyl-1,2,3-thiadiazol umgesetzt, welches dann gemäss Annalen der Chemie,
333» 6 (1904) in 4-lthoxy-carbonyl-5-methyl-1,2,3-thiadiazol
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BAD
umgesetzt wird. Von diesem Produkt werden 10 g mit 25 ml Thionylchlorid und 0,5 ml Dimethylformamid versetzt, und die
Miechung wird 4 Stunden hei 800C unter Rtickflusskühlung erhitzt.
Etwa 60 Stunden später wird das übrigbleibende Thionylchlorid in Vakuum abdestilliert und es bleiht 4-Chlorcarbonyl-5-methyl-1,2,3-thiadiazol
in der Form einer öligen Flüssigkeit zurück. Eine Menge von 1 ml dieses frisch destillierten in Vakuum
Carbonsäurechlorids wird einer Lösung in 20 ml Pyridin von 1,41 g Polyäther, erhalten durch Polykondensation von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-propan
und Epichlorhydrin, zugesetzt. Nach 2-stündiger Reaktion hei 50-6O0C wird das Reaktionsgemisch mit Methylenchlorid verdünnt. Das Polymere wird mit
Methanol gefällt,wiederholt mit Äthanol gewaschen and in Vakuum getrocknet. Es enthält 35 Mol fo wiederkehrende Einheiten
der formel :
<fH3
-C- ^^ -0-CH2-CH-CH2
CH1 0
3 ι
C=O
C=C- CH
J NS
Durch Modifizieren der Menge Carbonsäurechlorid in der
obenbeschriebenen Reaktion werden Polyäther erhalten, worin
eine entsprechende Menge wiederkehrenden Einheiten mit einer Thiadiazolgruppe substituiert iet. Wie im Beispiel 1 werden
Mengen von 25 mg des modifizierten Polyäthers jeweils in Mischungen von 2 ml sym.Tetrachloräthan und 1 ml Methylenchlorid
entwickelt .Mengen von 2,5 mg eines Sensibilisators
oU90o3/|448
BAD
können gegebenenfalls zugesetzt werden. Eine Schicht wird auf eine Aluminiumfolie vergossen, getrocknet, zu einem
Strichnegativ belichtet und wie im Beispiel 1 entwickelt. Die Resultate werden in der folgenden Tabelle gegeben.
Ver such |
• Mol $> L Thia- diazol in PoIy- äther |
Sensibilisator | Erforderliche Belichtungszeit | mit gewöhnlichem Licht |
1 | 35 | — | mit U.V. Licht |
|
CVl | 37,5 | Michler's Keton | 15' | |
3 | 37,5 | p-Dime thylamino- benzophenon |
1' | • |
4 | 37,5 | p-(4,5-Dihydro- | 5'3O» | |
pyrazolyl)-phenol | ||||
5 | 37,5 | 3,7-Dimethylamino- thioxanthen-5,5- dioxid |
5'3O» | |
6 | 37,5 | 1,3-Diphenyl-5-(p- 3 odphenyl)-2-pyra- zolin |
5'3O" | |
7 | 37,5 | 4,4'-Bis(dimethyl- amino)-benzhydrol |
31 | |
8 | 65 | Michler's Keton | 1'30" | 7'30" |
9 | 65 | p-Dime thylaminobe nz- aldehyd |
1*30" | 7'30" |
10 | 65 | p-Dimethylamino- acetophenon |
1. | 15· |
11 | 65 | 1,1-Bis(p-dimethyl- aminophenyl)-äthylen |
1' | |
7'30» |
6-Carboxy-1,2,3-benzthiazol wird erzeugt gemäss dem in
Annalen der Chemie, 277 % 209-261 (1893) beschriebenen Verfahren
909883/U48 .__,
BAD
und besonders gemäss den Seiten 239, 249, 251, 253 und 255.
Einer Mischung von 20 ml Thionylchlorid und 1 ml Dimethylformamid wird 1 g dieses Produktes zugesetzt, und das
Gemisch wird 90 Hin. unter Rtickflussktlhlung erhitzt. Das
Überschüssige Thionylchlorid wird abgedampft und das Reaktionsprodukt durch Umkristallisierung aus einer Mischung von
gleichen Teilen Hexan und Benzol gereinigt. Das gereinigte 6-Chlorcarbonyl-i,2,3-benzthiadiazol wird in Vakuum getrocknet.
Einer Lösung von 0,750 g des Polyethers aus 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-propan
und Epichlorhydrin in 15 ml Pyridin wird 1,2 g 6-Chlorcarbonyl-i,2,3-benzthiadiazol zugesetzt.
Die Reaktion wird 72 Stunden bei Raumtemperatur fortgesetzt, worauf das Gemisch mit Methylenehlorid verdünnt wird. Das Poly
mere wird mit Äthanol geffillt, wiederholt mit Äthanol
gewaschen und schliesslich in Vakuum gfcrocknet. Das erhaltene
Polymere enthält 12,5 KoI $>
wiederkehrende Einheiten laut der Formel :
-0-CH9-CH-CH9-
0
I
O=C-^^.^ N
L JLi
Wie im Beispiel 1 werden 25 mg dieses modifizierten
Polymeren gelöst und auf eine Aluminiumfolie in der Form
Schicht
einer 1 u dieken/vergossen. Das Material wird dann durch ein Diapositiv mit einer 80 Watt Quecksilberdampflampe belichtet und wie im Beispiel 1 entwickelt. Die erforderliche Belichtungszeit zum Erhalt eines guten Reliefbildes
einer 1 u dieken/vergossen. Das Material wird dann durch ein Diapositiv mit einer 80 Watt Quecksilberdampflampe belichtet und wie im Beispiel 1 entwickelt. Die erforderliche Belichtungszeit zum Erhalt eines guten Reliefbildes
909883/U48
BAD ORIGINAL-
beträgt 11 Min. Setzt man der Lösung aber 2,5 mg Michler's
Keton zu, so wird die Belichtungszeit auf 2 Min. vermindert. Wenn die 10 Gew. f>
Michler's Keton enthaltende Schicht mit einer Kohlenbogenlampe (5A/5OV) aus einer Entfernung von
30 cm belichtet wird, so beträgt die erforderliche Belichtungezeit
2 Min. 30 Sek.
Das Dinatriumsalz von 1,5-Disulpho-2-naphthylamin
wird gemSss Friedländer (Fortschritte der Teerfarbenfabrikation
und verwandter Industriezweige, J5_, S. 327) nach Diazotierung
durch Reduktion mit Natriumsulfid in das Natriumsalz des 6-Sulphonaphtho-f2,1-d]-1,2,3-thiadiazol umgesetzt.
Eine Menge von ^4,5 g des letzteren Produktes wird 30 ml
destillierter Chlorsulphonsöure zugesetzt. Die Mischung wird
2 Stunden und 30 Sek. bei 1000C auf einem Ölbad erhitzt,
gekühlt und in Eiswasser gegossen. Der erhaltene Niederschlag wird abgenutscht und mit Wasser gewaschen. Das endgültige
Produkt wird dann in Kethylenchlorid aufgelöst und die erhaltene Lösung auf Calciumchlorid getrocknet und
nach der nitrierung ausgedampft. Das erhaltene Sulphochlorid
hat einen Schmelzpunkt von 1980C. Einer Lösung von 1 g des Polyethers aus 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-propan und
Bpichlorhydrin in 10 ml Methylenchlorid und 1 ml Pyridin
Q wird 1 g 6-Chlorsulphonylnaphtho-[]2,1-d^-1,2,3-thiadiazol zu-
oo gesetzt. Nach 48 stündiger Reaktion bei Raumtemperatur wird
ω die Lösung mit Methylenchlorid verdünnt und das Polymere
^ mit Methanol gefällt. Es wird wiederholt mit Methanol ge-
eo waschen und in Vakuum getrocknet. Das Polymere enthält
28 Mol *£ wie de ζ kehrende Einheiten der Formel : ~
BAD
CH,
ι 3
-0- ^"~% -C- <f~%, -0-CH0-CH-CH0-
ι 3
-0- ^"~% -C- <f~%, -0-CH0-CH-CH0-
CH
Das modifizierte Polymere wird wie in Beispiel 1 aber ohne Zusatz von Sensibilisator gelöst. Die erhaltene Lösung
wird auf eine Schicht vergossen, 2 Min. durch ein Strichnegativ mittels einer 80 Watt Quecksilberdampflampe belichtet
und entwickelt. Eine Belichtungszeit von 2 Minuten gentigt um ein gutes Reliefbild zu erhalten. Eine Belichtungezeit
von 1 Min. reicht aue, wenn eine Menge von 10 Gew. i°
Michlerfs Keton zugesetzt wurde. Eine Belichtungezeit von
5 1/2 Min. ist erforderlich, wenn Llichler'e Keton zugeeetzt
wurde und eine gewöhnliche 300 Watt Lampe verwendet wurde.
In einem mit einem Rührwerk und Tropftrichter versehenen
250 ml Kolben gibt man eine Lösung von 60 ml Dioxan,
1,42 g 2,2-Bie(4-hydroxyphenyl)-propan (0,005 Mol) und
2,85 g 6-Chlorsulphonylnaphtho-£2,1-d3-1,2,3-thiadiazol
(0,01 Mol). Letzteres Produkt wurde gemäss Beispiel 4
o hergestellt. Das Reaktionsgemisch wird gertihrt während
bei Raumtemperatur 12 ml einer 5 ^ wässrigen Fatriumcarbonatlösung
langsam zugetropft wird. Der Zusatz wird beendet wenn das Gemisch alkalisch wird. Das Produkt wird durch
Zusatz von Wnsrer gefällt, mit Wasrer gewaschen, abgenutscht
und in Vakuum getrocknet. Das erhaltene 2,2-Bis^p- £(6-naphtho-£2,1-d3~1
,2, 3-thiadiazolyl)-sulphonyloxy]-phenyll
propan hat einen Schmelzpunkt von ungefähr 2100C und entspricht
der folgenden Formel :
Nun wird eine Lösung von 50 mg Polyäther aus 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-propan
und Epichlorhydrin, 2 mg
Hichler's Keton und 10 mg der oben synthetisierten Thiadiazolverbindung
in 2 ml Methylenchlorid und 1 ml eym. Tetrachloräthan hergestellt. Diese Lösung wird auf eine
Aluminiumfolie aufgetragen wie in Beispiel 1. Die Sohioht
wird getrocknet und dann mit einem Strichnegativ oder -positiv aus einer Entfernung von 15 em mittels einer
80 Watt Queckälterdampflampe belichtet und schliesslich
entwickelt. Zum Erhalt eines guten Reliefbildea ist eine Belichtungszeit von 15 Min. erforderlich.
In einem mit Etlhrwerk und Tropf trichter versehenen
250 ml Kolben gibt man eine Lösung von 1,82 g 5-Hydroxyisoco
phthalsäure (0,01 Mol) und 1,2 g Natriumhydroxid (0,03MoI)
oo in 50 ml Wasser. Unter Ruhren wird eine Lösung von 2,85 g
■"-« 6-Chlorsulphonylnaphtho£2,1-d3-1 ,2,3-thiadiazol (siehBei-
*" apiel 4) (0,01 Mol) in 30 ml Aceton zugetropft. Die
BAD ORIGINAL
Mischung wird weitere 30 Min. gerührt und dann filtriert, mit Chlorwasserstoffsäure angesäuert und in Wasser gegossen.
Der erhaltene Niederschlag von 6-(3,5-üicarboxyphenoxysulphonyl)-naphto-£2Ji-d]]-li2>3-thiadiazol
wird abgenutscht und bei 1000C getrocknet· Einer Menge von 2 g dieses
Produktes werden eine Losung von 20 ml Thionylchlorid und O15 ml Dimethylformamid zugesetzt. Erst wird das Gemisch
unter Rückflusskühlung bis zur volligen Auflosung erhitzt
und dann noch eine weitere Stunde auf dieselbe Weise erwärmt. Dann wird das Reaktionsgemisch eingedampft und
der Rückstand aus Benzol· oder Hexan umkristallisiert, filtriert und in Vakuum getrocknet· Das erhaltene 6-(3,5-Dichlorcarbonylphenoxysulphonylj-naphto-^jl-dj-l^^-thiadiazol
hat einen Schmelzpunkt von l60°C. In einem mit Rührwerk und Tropftrichter versehenen 150 ml Kolben werden 0,912 g
2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-propan (0,004 Mol) und Ö ml ϊη
Natriumhydroxyd bis zur Auflösung gerührt. Dann werden
2 al Methylenchlorid zugesetzt· Unter Rühren wird eine Losung in Ö ml Methylenchlorid von 0,406 g Iaophtaloylchlorid
(0,002 Mol) und 0,934 g wie oben beschriebe
hergestelltes 6-(3,5-Dichlorcarbonylphenoxysulphonyl)-naphtho-C2,l.-d]-l,2,3-thiadia*ol
zugetropft. Das Rühren
<p wird noch 30 Min. ßrtgesetzt. Die polyeerhaltige Flüssigem
<o keitsschicht wird in Äthanol gegossen, worauf das gefällte
<o keitsschicht wird in Äthanol gegossen, worauf das gefällte
Polymere abgenutscht und in Vakuum getrocknet wird· Das
Il Polymere enthält 37,5 Mol > wiederkehrende Einheiten der
**· Formel :
-0-
lh
CH-
-0-0C-
-CO-
(C OO OO
S.— N
während der Rest aus wiederkehrenden Einheiten der folgenden Formel besteht :
> -0-OC- *^. -CO
CH,
Eine Losung τοη 25 mg dieses modifilierten Polyesters
und 2,5 mg Michler's Keton wird auf eine Aluminiumfolie
rergossen durch ein Strichnegativ mittels einer ÖÜ Watt
Quecksilberdampflampe belichtet, und wie im Beispiel 1 entwickelt. Eine Belichtungszeit von 5 l/2 Min. ist
erforderlich zum Erhalt eines guten Reliefbildes.
Beispiel 1 wird wiederholt doch mit anderen Mengen von Polyether und 4-Chlorcarbonyl-l,2,3-thiadiazol, so dass
modifizierte Polyether mit verschiedenen Substitutionsgraden an 1,2,3-Thiadiazolgruppen erhalten werden. Jeder dieser
modifizierten Polyather wird gelost, zu einer Schicht vergossen, mitteln einer βθ Watt-Quecksilberdampflampe belichtet,
BAD OWGINAL
und wie im Beispiel 1 entwickelt.
Die Resultate werden in der folgenden Tabelle gegeben.
Versuch | Mol i» an 1,2,3- Thiadiazolgruppen |
Erforderliche Holichtungs zeit |
1 | + 10 | ± e»30" |
2 3 |
15,5 t 20 |
3 »30« + 3'15" |
4 5 |
25 96 |
2t 23" |
In einem Kolben gibt man 34 g Phenylchlorkohlensaureester,
34 g Natriumthiocyanat und 100 ml destilliertes Benzol, und lässt das Gemisch im Dunkeln bei Raumtemperatur
reagieren. Dann wird es filtriert und eingedampft, worauf der Rückstand in Vakumm destilliert wird. Ausbeute : 23 g
Phenylisothiocyanatformiat. Zu 10 g dieses Phenylisothiocyanatformiats set zt man eine Losung von 3 g Diazomethan in
l60 ml Äther zu, und bewahrt die Mischung 24 Stunden im
Dunkeln und bei Raumtemperatur. Der gebildete Niederschlag wird abgenutccht und ;Jatrocknet. Aufb» utc : 3 g 5-(Phenoxy·
carbonaraido)-!,2,3-thiadiazol. Diese 3 g werden 120 ml
Äthanol und 50 ml Aceton zugesetzt, j>
..>t,unden unter Rückflusskühler
erhitzt in Anwesenheit ν<·τ>
3 r, Magnesiumoxid, abgenuti-cht und <
; nr;edampft. Ausbeute : 2 g 5-Amino-l,2,3-thiadiazcl,
das aur> Aceton umkristallif icrt v/ird.
9 0 9 8 B 3 / U L B BAD ~ ~
Schmelzpunkt : ungefähr l3Q°C.
In einem mit Rührwerk und Tropfentrichter versehenen lOO ml Kolben gibt man 1 g Polystyrolsulphochlorid und
10 ml Aceton. Eine Losung von 0,5 g 5-Amino-l,2,3-thiadiazol in 5 ml Aceton und 5 ml Dioxan wird »ugetropft. Dann wird
eine Losung von 0,25 g natriumcarbonat in 3 ml Wasser
zugesetzt und das erhaltene Gemisch 30 Min· gerührt. Nach
der Eindampfung wird der erhalten· Niederschlag abgenutscht und mit Wasser gewaschen. Das modifizierte Polymere
enthält 65 Mol. % Einheiten der folgenden Struktur :
CH
Eine Menge von 25 mg des modifizierten Polymeren wird zusammen mit 2,5 mg Michler's Keton in 3 ml Ithylenglykolmonomethyläther
gelost und in solcher Weise auf eine Aluminiumfolie vergossen, dass nach der Trocknung ein·
Schicht mit einer Dicke von ungefähr 1 ρ erhalten wird.
Diese Schicht wird durch ein negatives Strichdiapositiv aus einer Entfernung von 15 cm mittels eine 00 Watt-Quecksilberdampflampe
belichtet. Die unbelichteten Plächenteile werden dann in einer Mischung von Äthylenglykolmonomethylather
Λ/;ν 909883/1JU8 bad ORIGINAL
und Cyclohexanon ausgewaschen, so dass ein Reliefbild erhalten wird· Eine Belichtungszeit von 2 Min· genügt um
ein Reliefbild von guter Qualität zu erhalten·
»09883/U48
Claims (8)
- l.j Verfahren zur Herstellung von photographischen Reservebildern bzw. Druckformen durch photochemische Vernetzung eines Polymeren, dadurch gekennzeichnet, dass ein photographisches Element durch ein Diapositiv mit aktinischem Licht belichtet wird, wobei dieses photographische Element einen Träger enthält, welche eine lichtempfindliche Schicht tragt, die (A) einen polymeren Stoff enthalt mit Gruppen, die reaktionsfähig sind gegenüber aus der photochemischen Zersetzung von Thiadiazolgruppen entstandenen Zwischenprodukten, sowie (B) eine mehr als eine Thiadiazolgruppe enthaltende Verbindung, wodurch an den belichteten Stellen dieser polymere Stoff zum unlöslichen Zustand vernetzt wird, und dass der losliche polymere Stoff an den unbelichteten Stellen herausgelost wird, wobei ein photographisches Reservebild bzw. eine photographisehe Druckform erzeugt wird.
- 2. Verfahren zur Herstellung von photographischen Roeervebildern bzw. Druckformen durch photochemische Vernetzung eines polymeren Stoffes dadurch gekennzeichnet, dass ein photographisches Element durch ein Diapositiv mit altinischem Licht belichtet wird, wobei dieses photographischo Element einen Träger enthält, welche eine lichtempfindliche Ürhicht träft, die einen polymeren Stoff enthält mit (A) Gruppen, die gegenüber aus der photechemischen Zersetzung von Thiadiazole ruppen entstandenen Zwischenprodukten reaktionsfähig sind, sowie (B) Thiadiazolgruppen, wodurch an909883/144 8'den belichteten Stellen dieser polymere Stoff zum unlöslichen Zustand vernetzt wird, und dass der lösliche polymere Stoff an den unbelichteten Stellen herausgelöst wird, wobei ein photographisches Reservebild bzw. eine photographische Druckform erzeugt wird.
- 3. Fhotographische Reservebilder bzw. Druckformen, erzeugt nach einem Verfahren gemäss Ansprüchen 1 und 2.
- 4. Aufnahmematerial, das eine Schicht enthält oder aus einer solchen Schicht besteht, welche (A) einen polymeren Stoff mit Gruppen die reaktionsfähig sind gegenüber aus der photochemischen Zersetzung von Jhiadiazolgruppen entstandenen Zwischenprodukten, sowie (B) eine mehr als eine Thiadiazolgruppe enthaltende Verbindung enthält.
- 5« Aufnahmematerial, das eine Schicht enthält oder aus einer solchen Schicht besteht, die einen polymeren Stoff enthält, der (A) Gruppen, die reaktionsfähig sind gegenüber aus der photoehemischen Zersetzung von Thiadiazolgruppen entstandenen Zwischenprodukten, und (B) Thiadiazolgruppen trägt.
- 6. Aufnahmematerial gemäss einem der Ansprüche 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass es ein oder mehrere zusätzliche Ingredienzien enthält.
- 7· Aufnahmeverfahren, dadurch gekennzeichnet, dass ein Aufnahmematerial, das eine Schicht enthält" oder aus einer solchen Schicht besteht, die (A) einen polymeren Stoff mit Gruppen, die reaktionsfähig sind gegenüber aus der photochemischen Zersetzung von Thiadiazolgruppen entstandenen, 90988 3/14 48Zwischenprodukten, sowie (B) eine mehr als eine Thiadiazolgruppe enthaltende Verbindung enthält j zu einem aus aktinischem Licht "bestehenden Bild einer zu reproduzierenden Vorlage "belichtet wird, so dass diese Schicht auf selektive oder differenzielle Weise unlöslich gemacht wird.
- 8. Aufnahmeverfahren, dadurch gekennzeichnet, dass ein Aufnahmematerial, das eine Schicht enthält oder aus einer solchen Schicht "besteht, die (A) einen polymeren Stoff mit Gruppen, die reaktionsfähig sind gegenüber aus der photochemischen Zersetzung von Thiadiazolgruppen entstandenen Zwischenprodukten, sowie (B) Thiadiazolgruppen enthält, zu einem aus aktinischem licht "bestehenden Bild einer zu reproduzierenden Vorlage "belichtet wird, so dass diese Schicht auf selektive oder differenzielle Weise unlöslich gemacht wird.BAD OfflQINAL 909883/U48
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