DE1521621A1 - Glasartige Emaille und Verfahren zu ihrer Anwendung - Google Patents

Glasartige Emaille und Verfahren zu ihrer Anwendung

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DE1521621A1 DE19641521621 DE1521621A DE1521621A1 DE 1521621 A1 DE1521621 A1 DE 1521621A1 DE 19641521621 DE19641521621 DE 19641521621 DE 1521621 A DE1521621 A DE 1521621A DE 1521621 A1 DE1521621 A1 DE 1521621A1
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enamel
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Bersticker Albert Charles
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Sweo Benjamin Joseph
Cleveland Burgyan Stephan
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Description

Glasartige Emaille und Verfahren zu ihrer Anwendung
Die Erfindung bezieht sich auf die Zusammensetzung glasartiger Beläge und auf die Art der Aufbringung dieser Be läge auf Werkstücke. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf eine trübe glasartige Emaille, die trocken auf Metallgußwerkstücke aufgebracht werden kann und naß auf Metallbleche kommt. Ganz besonders bezieht sich die Erfindung auf mit Titan getrübte Emaille-Zusammensetzungen, die auf auf Eisen beruhende Metallkörper aufgebracht werden können.
Die Benutzung der Erfindung wird anhand der folgenden Verfahrensschritte erläutert.
1.) Vermischung von Materialien, die zu einer glasartigen Zusammensetzung zusammenschmelzen und die ein lösbares Trübemittel enthalten.
2.) Verschmelzung dieser Materialien.
3·) Abschrecken der geschmolzenen Masse zu einer Pritte.
4.) Regelung der Temperatur der Pritte und Konstanthaltung dieser Temperatur auf einen Wert über der anfänglichen Kristallisierungstemperatur des lös- . liehen ttxrapifitels, aber niedriger als die Schmelz· temperatur der Pritte, und zwar solange* daß wenigstens ein Teil des Trübemittels in seine kristalline Form in der Pritte ausfällt, während der die Pritte auf dieser Temperatur gehalten wird.
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025 WO/ÄS T - 2 - BAD
5.) Abkühlung der Pritte auf unterhalb der anfänglichen Kristallisationstemperatur.
6.) Aufbringen und Aufschmelzen der Pritte auf das Werkstück.
Bezüglich der nachfolgenden gebrauchten Terminologie wird folgendes bemerkt. Soweit nichts besonderes bemerkt, soll hinsichtlich anderer Ausdrücke die übliche Wortbedeutung gelten.
1.) Unlösliches Partikel
Soweit von einem unlöslichen Partikel gesprochen wird hinsichtlich des Trübungsmechanismus, so ist dann ein Partikel oder Kristall geraeint, das auf einer glasartigen Zusammensetzung verhältnismäßig unlöslich ist, unabhängig von der Temperatur dieser Zusammensetzung odör auch unabhängig von mehrfachen Erwärmungen· Eine Trübung, die mittels unlöslicher Partikel einer glasartigen Zusammensetzung gegeben wird, ist verhältnismäßig unveränderlich und nicht eine Funktion von Temperaturänderungen der glasartigen Zusammensetzung zwischen Raumtemperatur und Io95° C.
2.) Lösliches Partikel
Hierunter wird eine Trübung erzeugendes Partikel ▼erstanden, wie beispielsweise Titanoxyd und/oder Zirkonoxyd, die in einer glasartigen Zusammensetzunf verhältnismäßig lösbar sind, wenn diese Zusammensetzung nicht aus der Schmelztemperatur frlttet. Für diese Löslichkeit 1st typisch eine geringe Trübung« die nahe an Trasparenz grenzt.' Das lösliche Partikel fällt bei Wiedererwärmung der Pritte auf Kernbildungstemperatur in Form eines Kristalls aus, und die Anwesenheit eines solchen Kristalls
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ist sichtbar in einer starken Trübung, oder auch nur Röntgen-Analyse.
3>.) Kernbildungs-Temperatur
Hierunter wird die kritische Temperatur, nach Wiedererwärmung einer glasartigen Zusammensetzung nach einmal erfolgter Frittung, verstanden, bei der die Ausfällung löslicher Partikel aus der Lösung auftritt. Diese Ausfällung erfolgt gewöhnlich durch trübende Kristalle, wie beispielsweise Rutil und/ oder Anatas, wenn Titanimoxyd das lösliche trübende Partikel ist. Eine beginnende Ausfällung bei niedrigeren Temperaturen ist mit dem Auge nicht immer durch größere Trübung erkennbar, wie sie auftritt, bei Kristallwachstum.
4·) Kristalline Form
Hierunter soll eine Form des löslichen Partikels verstanden werden, wenn dieses sich bei siner Kernbildungs-Temperatur ausgefällt hat und wächst und so die Funktion einer Trübung ausübt. Beispiele einer kristallinen trübenden Form von Titaniumdioxyd sind Rutil und Anatas.
5.) Glasartige Zusammensetzung
Hierunter soll jedes anorganische, nicht-metallische, siliziumhaltige homogene Material verstanden werden, das bei hohen Temperaturen zu Glas geschmolzen ist.
6.) Geschmolzene Masse
Hierunter soll verstanden werden eine glasartige Zusammensetzung in geschmolzenem Zustand.
7.) Rohmaterialien
Hierunter sollen die einzelnen Bestandteile verstanden werden, die, bei Mischung und Schmelzung, eine glasartige Zusammensetzung ergeben. »09843/0816
8.) Fritte
Hierunter soll die glasartige Zusammensetzung verstanden werden, wenn sie durch Abschrecken aus ihreir. geschmolzenen Zustand abgekühlt ist.
9·) Abschrecken
In Verbindung mit dem Wort "Fritte" soll unter Abschreckung verstanden werden ein verhältnismäßig plötzliches Abkühlen einer glasartigen Zusammensetzung, bis diese aus dem geschmolzenen Zustand den verfestigten Zustand erreicht. Das Abschrecken kann erfolgen durch plötzliches Eintauchen in Wasser durch plötzlichen Kontakt mit Kühlflächen oder Luft. Soweit in Zusammenhang mit dem Wort "Glühen" in der Glasindustrie benutzt, soll dagegen unter Abschrekken ein verhältnismäßig langsames und allmähliches Abkühlen einer glasartigen Zusammensetzung verstanden werden, und zwar vom geschmolzenen Zustand bis zum Zustand mit einer gewissen inneren Festigkeit.
Trocken aufgebrachte Emaillen werden am weitesten verwendet bei sanitären Artikeln, für das Belegen von Badewannen aus Gußeisen, für Toiletten, für Küchenspülbecken. Da der Verbraucher weiße oder helle Pastellfarben wünscht wurde meistens eine Emaille mit einer gewissen Trübung verwendet. Wenn man die Entwicklung der Industrie für sanitäre Artikel zurückverfolgt, so ist immer das hauptsächliche Trübungsmittel Antimon in dieser oder Jenaer Form gewesen. Obwohl Antimon im allgemeinen befriedigt hat, entstehen ProduktionsProbleme, weil die Arbeitskosten steigen, und weil immer mehr Erzeugnisse pro Zeiteinheit erzeugt werden sollen. Bei dem Aufbringen von durch Antimon getrübten glasartigen Emaillen auf Gußeisen artikel entstehen dann weiter unten erläuterte Schwierigkeiten. Außerdem aber entsprechen bestimmte physikalische und chemische Eigenschaften durch Antimon getrübter E-maillen bei Gußeisen/mehr den Anforderungen der Verbrau-
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eher. Auch diese physikalischen und chemischen Nachteile von durch Antimon getiübten Emaillen werden weiter unten näher erläutert.
Wie bekannt, beruht die Trübung von Emaillen durch Antimon auf der Theorie des unlöslichen Partikels, d.h. die trübende Antimon-Zusammensetzung ist im wesentlichen in der Pritte unlöslich, und zwar während der ganzen Schmelz- und Prittierungsvorgänge. Die Verbindung bleibt verhältnismäßig ständig unlöslich über einen weiten Temperaturbereich, unabhängig davon, ob mehrfache Erhitzungen stattfinden. Beispielsweise ist eine mit Antimon getrübte Schmelze beim Austritt aus einer Schmelzvorrichtung bei etwa 126o° C stark undurchsichtig und bleibt dies auch während des Prittierens, und bei nachfolgenden Erhitzungen beim Aufbringen auf ein Werkstück aus Eisen. Weiterhin ist bekannt, daß der Grad der Trübung, der durch unlösliche Partikel, wie beispielsweise Antimonverbindungen, erreichbar ist, pro Dickeneinheit wesentlich geringer ist als die durch lösliche Partikel erreid! bare Trübung. Lösliche Partikel, wie beispielsweise Titanoxyd, rekristallisieren, wie dies weiter unten näher erläutert wird. Aus diesen Gründen mußten durch Antimon getrübte Emaillen in mehreren Lagen aufgebracht werden, mindestens zwei Lagen, wenn man einen Belag von minimal 60 mils Dicke erreichen wollte.
Vom Herstellungsstandpunkt aus hat natürlich ein so dicker Belag verschiedene Nachteile. Die Arbeltskosten sind natürlich bei zwei Vorgängen höher als bei nur einem Vorgang. Die Brennstoffkosten, um das Werkstück wieder auf Temperatur zu bringen, verringern sich pro portional zur Anzahl der Beläge. Die Emaillemenge bei zwei Belägen beträgt bei einer Badewanne durchschnitt liche» Größe etwa 5 kg, und das ist natürlich unerwünscfci hoch, wenn auch ein Belag mit einem Aufwand von etwa 1,8 kg genügen würde.
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Vom Standpunkt des Verbrauchers aus betrachtet, wird ein sehr dicker glasf3rmiger Belag sich natürlich mehr aufrauhen und absplittern als ein dünnerer Belag. Außerdem ergibt sich beim Aufbringen mehrerer Beläge bei einer Dicke von 6o mils häufig eine Oberflächenbeschadigung dadurch, daß der glasartige Belag seitwärts an den senkrechten Werkstückseiten herunterfließt. Auf diese Weise ergibt sich eine unerwünschte gerippte Oberfläche. Ein dünnerer Belag hat diesen Nachteil nicht, weil er bei der Schmelzung sich nicht seitwärts überrollt.
Die Industrie war daher lange bestrebt, eine Emaille zu entwickeln, die die vorbeschriebenen Schwierigkeiten von mit Antimon getrübten Emaillen vermeidet, gleichzeitig aber auch für das Belegen von Gußeisenflächen verwendbar
ist.
Dabei versprach eine durch lösliche Partikel getrübte Pritte am ehesten die Möglichkeit, die Dicke des Emaillebelages zu verringern. Wie oben gesagt, sind die lösbarer Partikel, wie beispielsweise Zirkonoxyd oder Titanoxyd in der geschmolzenen Pritte verhältnismäßig lösbar, und die latente Trübung zeigt sich nicht, wenn die Schmelze aus der Schmelzvorrichtung heraustritt, und auch in der Fritte nicht. Infolgedessen ist eine mit Titanoxyd getrübte Emaille beispielsweise verhältnismäßig transparent oder durchscheinend, und zwar sowohl im geschmolzenen Zustand als auch im Zustand der Fritte. Erhitzt man aber eine mit Titanoxyd getrübte Pritte nochmals, beispielsweise beim Aufbringen auf Stahlblech, dann besteht beim Wiedererhitzen von Raumtemperatur aus eine kritische Temperatur mit einem plötzlichen Kernbildungs-Phaenomen mit einer Ausfällung von Rutil- und/oder Anatas-Kristallen,und dadurch ergibt sich eine sehr starke Trübung. Bei gleichbleibender Dicke des Belages ist der
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Trübungsgrad bei einem mit Titanoxyd getrübten Belag viel größer als bei einem mit unlöslichem Partikel, wie Antimon oder seinen Verbindungen, getrübten Belag. Wenn es also gelingt, bei trockenem Aufbringen eines mit Titanoxyd getrübten Belages den gleichen Belegungsgrad zu erreichen, wobei die Pritte nur einen Bruchteil der bei Antimon erforderlichen Fritte beträgt, dann wären eine ganze Anzahl der bei der Herstellung und bei dem Aufbringen entstehenden Probleme gelöst.
Bei den bisherigen Versuchen, eine miti Titanoxyd getrübte Fritte für das trockene Emaillieren zu benutzen, ergaben sich aber mehrere bisher nicht überwindbare Schwierigkeiten.
Wie bekannt, wird beim Emaillieren das Gußeisen oder ein anderes Metallwerkstück vor dem Aufbringen der gepulverten Pritte in einem Ofen erhjiitzt auf eine Temperatur von etwa 870 bis 9800 C. Dann wird ein Belag der gepulverten Fritte auf das heiße Werkstück aufgebracht, wodurch der Belag teilweise schmilzt, und dann wird das Werkstück schnell wieder in den Ofen gebracht, um das Schmelzen des Belages zu vervollständigen. Das kann mehrere Male wiederholt werden, bis die gewünschte Dicke des Belages erreicht ist, und danach läßt man das belegte Werkstück abkühlen.
Das Werkstück, besonders aber beispielsweise eine große Badewanne aus Gußeisen, kann nicht gleichmäßig auf einer bestimmten Temperatur gehalten werden, wenn es sich außerhalb des Ofens befindet und dabei belegt wird, d.h. die Temperatur jedes Werkstücksegments, und auch der Grad der Abkühlung ist verschieden von jedem anderen Segment. Der ungleiche Hitzeverlust rührt her von Luftströmen und von den verschiedenen Werkstückdicken.
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Wenn also eine mit einem unlöslichen Partikel, beispjdsweise Antimon getrübte Pritte aufgebracht wird, haben die Verschiedenheiten hinsichtlich Temperatur und Hitzeverlust praktisch keinen Einfluß auf das Aussehen des endgültigen Werkstücks, soweit Homogenität und Trübung in Frage kommen, weil, wie oben erläutert, der Trübungsgrad bei einer durch unlösliche Partikel getrübten Pritte nicht abhängt von der Temperatur beim Aufbringen des Belages.
Frühere Versuche mit einer durch gepulvertes Titanoxyd getrübten Fritte, nach der Theorie mit löslichen Partikeln, ergaben aber einen höchst unansehnlichen Belag mit verschiedenartigem Aussehen mit unregelmäßigen Flecken von blauweiß und grau bis gelb oder sogar braun, oder von Farbmischungen davon. Man nimmt an, daß die unvorhersehbare und nicht meßbare Änderung der Temperatur und der Abkühlung der verschiedenen Werkstücksegmente verschiedene Kernbildung und Kristallisation des Titanoxyds in der Fritte zur Folge hatte, und daß infolgedessen der Grad der Trübung, die Stabilität der Farbe und das allgemeine Aussehen des Endproduktes litten.
Beim nassen Aufbringen von mit Titanoxyd getrübten Emaillen entstand diese Schwierigkeit nicht. Beim nassen Aufbringen wird die Emaille-Fritte flüssig bei Raumtemperatur aufgespritzt, und das Werkstück und die Emaille werden dann in einem Ofen erhitzt, wobei der Emaillebelag schmilzt. Unter diesen Bedingungen stellt eine mit Titanoxyd getrübte Fritte du* chaus zufrieden. Hierbei kann man die kritische Kernbildungstemperatur (die weitgehend von der Zusammensetzung der Fritte abhängt, aber gewöhnlich zwischen 315 und 7o5° C liegt) allmählich erreichen und es ergibt sich eine Gleichmäßigkeit und optimale Trübung und Farbe«- Beim Trockenprozess dagegen wird die mit Titanoxyd getrübte Fritte plötzlich aufgebracht und die Temperaturerhöhung ergibt sich durch das rotheiße Werk-
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stück. Dann sinkt die Temperatur der Fritte beim Aufbringen leicht ab, und wird wieder erhöht, wenn das Werkstück wieder in den Ofen gebracht wird, um das Schmelzen zu vervollständigen. Wie oben gesagt, haben solche Bedingungen bei einer mit Antimon getrübten Emaille keine Auswirkung auf das allgemeine Aussehen oder auf dje Trübung. Versuche, die mit Titanoxyd getrübte für das übliche Naßverfahren verwendete Pritte für ein Trockenverfahren zu verwenden, haben aber wenig Erfolg gehabt wegen der Empfindlichkeit bei plötzlichen Hitzestößen, wie sie auftreten beim "Aufbringen auf ein heißes Werkstück. Ebenso wirken sich die unkontrollierbaren und nicht voraussehbaren Wärmebedingungen in der Gesamtoberfläche aus, wodurch nicht nur der Trübungsgrad von Bereich zu Bereich anders wird, sondern auch wegen der zufälligen Kernbildung und Kristallisation. Es bilden sich also neben gelbweißen blauweiße Bereiche, die je eine verschiedene Reflektion haben.
Zweck der Erfindung ist es, die Zusammensetzung für eine glasartige Emaillefritte zu schaffen, die eine hohe Trübung hat und im Trockenverfahren als Belag aufgebracht werden kann, wobei die Pritte gut fließend sein soll und homogen.
Die Zusammensetzung soll eine Porzellan-Emaille-Pritte mit genügender Deckkraft ergeben und bei Belegen von Gußeisen dünner sein als bisher. Bei Aufbringen auf ein Werkstück auf Eisenbasis soll die Emaille dünn,' glänzend und stärk getrübt sein und ausreichende Deckkraft haben. Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Auf bringen einer Porzellan-Emaille im Trockenverfahren mit weniger als zwei Betriebsvorgängen" und mit einer geringeren Emaillemenge pro Flächeneinheit.
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- Io -
Die glasartige Emaillefritte soll auch geringe Viskosität haben und demgemäß auf Metallbleche aufgebracht werden können, und dabei bei niedrigen Temperaturen gut fließen unter Verringerung von Oberflächenflecken.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf die Herstellung der glasartigen Pritte mit dem Trübungsmittel, wobei die Fritte nach dem Abkühlen, aber vor dem Aufbringen auf das Werkstück erhitzt wird, und wobei sich ein Belag ergibt, der farbenstabil ist und getrübt, und wobei der Widerstand gegen Säureangriffe größer ist, so daß dünnere Beläge verwendet werden können als bisher.
Erfindungsgemäß hat sich überraschenderweise gezeigt, dai eine Vorerhitzung einer mit Titanoxyd getrübten Pritte, vor ihrem trockenen Aufbringen auf ein Werkstück auf eine Temperatur wo die Kernbildung und die Kristallvergrößerung eintritt, eine Pritte ergibt, die hoch„widerstandsfähig ist beim trockenen Aufbringen auf Gußmetallstücke.
Im wesentlichen besteht also die Erfindung aus dem Abschrecken des geschmolzenen Rohmaterials in seinem Schmelzpunkt bis zum Stadium der Pritte, und dieses.Abschrecken erfolgt bei der Kristallisierungstemperatur des löslichen Trübungsmittels oder bei einer hohen Temperatur, und dann wird die Temperatur der Fritte auf eine gewünschte Temperatur innerhalb des Ktistallisierbereiches des Trübungsmittels gebracht, und ,zwar vor der Abkühlung auf den kritischen Kristallisierungsbereich, und die Fritte wird solange bei dieser. Temperatur gehalten, daß KtKk ein gewünschter Anteil., des Trübungsmittels während, dieser Temperatur ausfällt. Dann wird die Fritte bis unterhalb der Kristallisierungstemperatur abgekühlt.
- 11 -309843/0816 °°PY
BAD ORIGINAL
- XX -
Um die abgeschreckte Fritte auf die gewünschte Temperatur innerhalb des Kristalliesierungsbereiches zu bringen, braucht man die noch heiße Fritte nur in einen elektrischer Ofen einzubringen, der die erforderliche Kristallisierungstenperatur hat, und die Fritte stabilisiert sich dann auf diese Kristallisierungstemperatur innerhalb Io Minuten. Die Dauer der Zeit, während der die Fritte die Kristallisierungstemperatur haben muß, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der spezifischen Temperatur, während des kritischen Bereiches, der Zusammensetzung der Fritte usw. Zur Aufrechterhaltung der konstanten Temperatur während der Kristallisierung können die üblichen Mittel eingewendet werden.
Die folgenden Beispiele zeigen die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens im Vergleich zum Stande der Technik.
VERFAHREN:
Es wurden drei Fritten A, B, C angewendet mit folgenden Ansätzen:
Rohmaterial ABC
Dehydriertes Borax 909843/0816 22 23.81 23 .44 C
Kalzinierte Soda - 1 .14
Kohlensaures Kali - .89 3 .2o
Natronnitra& 1 7.66 2 .21
Kalisalpeter - .28 0.72 - --
TG TIO2 15 .99 14.98 14 .72
Kalikieselfluorid 17 .55 9.67 3 .90
Lithiumkarbonat 2 2.24 O .55
kalziniertes Magnesit O .85
gemahlenes Zirkon - .43 2.24 — .
Natriumtripoly-Phosphat 1 .28 —- 4 .80
Tetrakalium-Pyrophosphat 1 I.7I
Petalith .91 9. .72
Quarz ?6 .o4 36.78 •?7
loo 99.8I 99' .90
- 12
Alle Schmelzen wurden in einem gasbeheizten Schmelztiegel bei 817 geschmolzen bis zu einer homogenen Masse, bei einer Schmelzdauer von etwa 45 Minuten. Ungefähr looo g der geschmolzenen Pritte wurden in einer Stahlpfanne angerührt bis zu einer Tiefe von 6 mm, und die Fritte wurde dann in einem Ofen bei 24o° erhitzt. Nachdem sich die Temperatur des Ofens und der Pritte angepasst hatten, wurde die Pritte noch zusätzlich 8 Minuten bei Kristallisierungstemperatur im Ofen belassen und dann herausgenommen. Der Rest des geschmolzenen Glases wurde dann im Wasser abgeschreckt und in einer gasbeheizten Trockenvorrichtung bei 2oo° C getrocknet, looo g wurden ohne weitere Behandlung gelassen und weitere looog wurden in eine flache Stahlpfanne gebracht, und zwar in einer Lage von weniger als 6 mm Dicke und während 8 Minuten auf 24o° C efchitzt.
Jede dieser drei Frittentypen wurde dann mit folgenden
Mahlζus
mahlen.
Mahlzusätzen in einer Ku-gelraühle J5 4 Stunden lang ver-
Fritte l.ooo.ooo g
roter Ton 30.000 g
Kalikarbonat I.850 g
Natriumnitrat 625 g
Keltex 625 g
Natriumaluminat 625 g
Magnesiumkarbonat 1.25o g
Bentonit 2.500 g
Wasser 42o.ooo cm
Die Emailleteile wurden mit 2o g/sq.ft. aufgestreut auf grundierte Stahlbleche 2oo χ 15o mm mit ο,4# Nickel. Die Reflektanz (Rd) und die Farbe (a & b) wurden in einem Hunter -Farbdifferenzmesser gemessen. Rd ist die Reflektanz oder die Helle, basiert auf einem MgO-Standard, a gibt die rot-grün-Farbe an und b die gelb-blaue Farbe.
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ERGEBNISSE:
Vergleiche die nachfolgende Tabelle;
Muster 4O C Brennt eraperatür C und Zeit % Rd unbehandelt 9 b 2 • Kristallisieruntzshitze a 5 b I
O
CO
C 64.1 a 6 - 1. 6 % Rd - 1. 5 - 0, V>
A co 7o5° C 4 λ'2 Min. öl.5 - 2. 5 -0. 5 74.I - 1. 5 - 0, I
*■> 718° C 59-7 - 2. 5 τ °« 5 75.7 - 1. ,4 - 0
O
ro
752° C 57.6 - 2 ,1 + 0. 1 75.6 - 1. 5 - 0
■Μ» 746° 57.4 - 2. + 1. 75.5 - 1. ± 0
cn 760° C - 2. .5 2 72.7 ,8
C 64.2 .2 + 0. 6 - 0. ,8 + 1
752° C 4 1^2 Min. 6^.6 - 2, .1 ■f 0. 2 75.5 - 0, ,8 + 2
746° C 6I.7 - 2. .9 -r 1. 0 72.0 - 0. .8 + 2 cn
76o° C 59.0 - 2. .7 -r 2. 8 70.4 - 0, .0 + 2 K)
774° C 56.9 - 1. .3 + 2. ,1 69.8 - 1, .5 + 5 CD
■ . 788° C 75.8 _ τ .3 + 1. 5 68.9 - 4, .5 - 6 K)
■ 788° C 4 X//2 Min. 72.9 - 1 .1 + 1. ,4 75.6 - 5 .5 - 5
8ol° C 75.0 - 1 .1 + 2. ,6 78.5 — "5 .9 - 5
816° C 71.2 - 1 .1 + 2. ,2 78.0 - 2 .5 - 2
829° 70.7 - 1 + 5. 78.6 - 1 + 0
845° - 1 80.6
ö
.5
• 3
.1
.5
.0
.7
.9
.3
.0
.6
.9
.9
.9
Oxydzusammensetzung in Prozenten;
A B
Na2O 8.21 10.75 I0.94
B2O5 15.55 17.48 16.53
TlO2 15-11 15.89 15· 00
K2O 8.26 4.72 4.87
SiO2 41.34 41.8ο 44.70
P 9.17 5.28 2.05
Li2O l.ol 0.94 0.67
P2O5 1.35 0.76 2.81
ZrO2 2.38
MgO 0.83
A12°3 I.60
loo.oo $ loo.oo % loo.oo
Trotzdem die neue Vorbehandlung der Fritte gemäß der Erfindung ein 'zusätzlicher Verfahrensschritt ist, was ein Grund sein mag, weshalb bisher aus wirtschaftlichen Gründen niemand solche Untersuchungen gemacht hat, gleicht die erhebliche Qualitätsverbesserung sowohl bei Gußeisen - als auch bei Stahlemaillen, die mit einem löslichen Trübemittel getrübt sind, den zusätzlichen Herstellungsaufwand durchaus aus. Bisher war es praktisch unmöglich, sanitäre Artikel mit durch Titan getrübten Emaillen zu belegen, und der diesbezügliche Portschritt der Erfindung ermöglicht dies mit besonderen Belägen und mit geringeren Kosten.
- 15 909843/081 6

Claims (5)

- 15 PATENTANSPRÜCHE:
1.) Verfahren zur Herstellung eines mit einer glasartigen Emaille belegten Werkstückes, dadurch gekennzeichnet, daß eine glasartige Zusammensetzung mit einem innig gemischten löslichen Trübungsmittel, insbesondere Titandioxyd, zu einer Masse geschmolzen wird, die dann zu einer Fritte abgeschreckt wird, und daß dieTemperatur dieser Pritte so eingeregelt und konstant beibehalten wird, daß sie höher ist als die anfängliche Kristallisierungstemperatur des Trübungsmittels, aber niedriger als der Schmelzpunkt der Pritte, und daß diese Temperatur solange beibehalten wird, daß wenigstens ein Teil des Trübungsmittels in seine Kristallisationsform in der Pritte ausfällt, worauf die Fritte auf eine Temperatur unter der anfänglichen Kristallisierungstemperatur abgekühlt wird und auf das Werkstück aufgeschmolzen wird.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der Pritte zwischen ^15° C und 7o5° C gehalten wird, und daß die Fritte nach Ausfällung des Trübungsmittels auf unter ^15° C abgekühlt wird.
3·) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pritte auf ein Werkstück aus einer Aluminiumlegierung aufgebracht wird.
4·) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pritte auf ein metallenes Werkstück auf Eisenbasis aufgebracht wird.
5.) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pritte auf ein keramisches Werkstück aufgebracht wird.
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