DE1517935A1 - Mittel zur Gelchromatographie - Google Patents
Mittel zur GelchromatographieInfo
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Description
151793:-
Merck- Anlagen 17. Januar 1970
Gesellschaft mbH
Darmstadt
Mittel zur Gelchromatographie
Es sind oereits verschiedene Substanzen bekannt geworden, die
als Molekularsiebe in der GelChromatographie verwendet werden
können. Hierher gehören insbesondere mit Divinylbenzol vernetztes Polystyrol, mit Äthylenglykol-dimethacrylat vernetztes
Polymethylmethacrylat, mit Methylen-bis-acrylamid vernetztes
Acrylamid sowie vernetzte Dextrane, Cellulosen, Polysaccharide und Polyvinylalkohole.
Es wurde nun gefunden, daß man ein besonders vorteilhaftes, zur Gel-Permeations-Chromatographie geeignetes Gel dann erhält,
wenn man einen bis zu 20 C-Atome enthaltenden Vinylester und/oder Vinylencarbonat mit einer oder mehreren vernetzungsfähigen
Vinylverbindung(en) copolymerisiert und dabei entweder
direkt oder in einer anschließenden Reaktion eine Vernetzung bewirkt. Die dabei erhaltenen Produkte können anschließend
partiell oder vollständig verseift werden. Diese neuen Mittel zur Gelchromatographie besitzen den besonderen Vorteil, daß die
an sich organophilen Copolymerisate durcn Hydrolyse beliebig partiell verseift werden und damit in Gele mit, definierten hydrophilen
Eigenschaften überführt werden können. Darüberhinaus besitzen die vollständig verseiften, hydrophilen Gele nach der
Erfindung insbesondere gegenüber den vernetzten Dextrangelen die Vorteile einer erhöhten Hydrolysebeständigkeit und einer
erheblich größeren Resistenz gegen Bakterien- oder Pilzbefall.
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Durch die Copolymerisation der Vinylester bzw. des Vinylencarbonats
mit der vernetzenden Komponente erhält man im Gegensatz zu Produkten, die durch nachträgliche Vernetzung löslicher
Polymerer hergestellt worden sind, Gele mit besonders vorteilhaften Eigenschaften. Die Polymerisate nach der Erfindung
weisen in ihrer molekularen Struktur eine wesentlich größere Inhomogenität auf, wodurch erheblich günstigere mechanische
Eigenschaften der Gele erreicht werden. Deshalb weisen insbesondere auch die vollständig verseiften Gele nach der Erfindung
gegenüber nachträglich vernetzten Polyvinylalkoholen bei gleichen Vernetzergehalten eine erheblich höhere Festigkeit der
Gelpartikel auf, so daß z. B. höhere Filtriergeschwindigkeiten, gegebenenfalls Anwendung von Druck, und längere Säulen bei der
Chromatographie und damit höhere Trennleistungen möglich sind.
Gegenstand der Erfindung sind somit Mittel zur Gelchromatographie,
die aus einem vernetzten Copolymer!sat bestehen, das
erhalten wurde durch Copolymerisation unter gleichzeitiger oder anschließender Vernetzung eines bis zu 20 C-Atome enthaltenden
Vinylesters und/oder von Vinylencarbonat mit einer oder mehreren vernetzungsfähigen Vinylverbindung(en). Weiterhin sind Gegenstand
der Erfindung solche Produkte, die durch partielle oder vollständige Verseifung eines solchen vernetzten Copolymerisats
erhalten werden.
Ferner ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur Trennung von Substanzen mit unterschiedlichem Molekulargewicht unter
Verwendung der Mittel zur GelChromatographie nach der Erfindung.
Als Vinylester können alle Ester von Carbonsäuren mit 1 bis 18 C-Atomen verwendet werden, wobei die Vinylester der niederen
Fettsäuren mit bis zu 4 C-Atomen, also die Formiate, Acetate, Propionate und Butyrate, von besonderem Vorteil sind. Bevorzugt
werden Vinylacetat oder Vinylpropionat verwendet, weil diese Verbindungen großtechnisch leicht zugänglich sind. Es lassen
sich aber, insbesondere für spezielle Verwendungszwecke, mit
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Vorteil auch die Vinylester z. B. der höheren Fettsäuren verwenden,
insbesondere die der Stearin-, Palmitin-, Myristin-
und Laurinsäure. Neben den Estern aliphatischer Monocarbonsäuren
kommen jedoch zur Herstellung der neuen Gele auch die Vinylester aliphatischer Dicarbonsäuren sowie die vinylester aromatischer
oder cycloaliphatischer Säuren in Präge. Beispielsweise seien
hier Benzoesäure, Toluylsäure, Cyclohexancarbonsäure, Bernsteinsäure,
Adipinsäure, Glutarsäure und Malonsäure genannt. Für besondere Anwendungsgebiete ist es auch vorteilhaft, Gemische
dieser Vinylester untereinander oder mit Vinylencarbonat einzusetzen. Besonders wichtig sind z. B. Gemische von Vinylestern
niederer aliphatischer Carbonsäuren mit bis zu 20 % an Estern
der höheren Fettsäuren.
Um die zur Chromatographie geeigneten Gele nach der Erfindung zu ernalten, werden die Vinylester und/oder das Vinylencarbonat,
mit vernetzungsfähigen Vinylverbindungen copolymerisiert. Entscheidend ist hierbei die Struktur CHp=CH-, so daß sowohl die
eigentlichen Vinylverbindungen als auch die entsprechenden (die Vinylgruppe enthaltenden) Allylverbindungen verwendet werden
können.
Zur Vernetzung befähigte Substanzen sind bekanntlich solche, die zwei reaktionsfähige Gruppen im Molekül besitzen, mit deren
Hilfe· die Verknüpfung der Polymerketten erfolgen kann. In der Regel sind diese vernetzungsfähigen Gruppen endständig angeordnet.
Zur Vernetzung befähigte Vinylverbindungen sind z. B. solche, die mindestens 2 Vinylgruppen im Molekül enthalten und bei denen
diese Vinylgruppen durch C-C-Bindungen verknüpft sind. Besonders geeignet sind <x,co-Divinylalkylene mit bis zu 20 C-Atomen,
z. B. 1,5-Hexadien, 1,9-Dekadien oder 2-Ohlorbutadien. Es ist
jedoch auch möglich, solche Verbindungen zu verwenden, bei denen die Vinylgruppen statt durch Alkylengruppen durch Heteroatome
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oder -gruppen verknüpft sind, ζ. B. durcxi Si, SO2 oder 0. Hierher
gehören beispielsweise Diallyldimethylsilan, Methyltriallylsilan, Tetraallylsilan, Divinyl- oder Diallylsulfon sowie
die Vinyl- oder Allyläther von 2- bis 6-wertigen Alkoholen, die gegebenenfalls auch nur partiell veräthert sein können, z. B.
Alkandioldivinyl- oder -diallyläther wie die Divinyl- oder Diallyläther von Äthylenglykol, Propylenglykol, Butandiol, Hexandiol
sowie die Di- oder Trivinyl- bzw. -allyläther des Glycerins oder Divinyl- oder Diallyläther des Sorbits. In Betracht kommen
ferner die Divinyl- oder Diallyläther des Di- und Triäthylenglykols
sowie die der Polyäthylen- und Polypropylenglykole und die Trivinyl- und Triallyläther des Polypropylentriols.
Weitere zur Vernetzung der Vinylester oder von Vinylencarbonat geeignete Verbindungen sind z. B. die Divinyl- oder Diallylester
von Dicarbonsäuren, bei denen die Verseifung durch sterische Hinderung erschwert ist. In Betracht kommen hier vor allem die
Ester der Terepnthalsäure, der Tetramethylbernsteinsäure und der Cyclohexanol,4)-dicarbonsäure.
Neuen solchen Verbindungen, die mindestens zwei CHp=CH-Gruppen
enthalten, sind zur Vernetzung von Vinylencarbonat oder der Vinylester ferner solche Substanzen geeignet, die neben einer
Vinylgruppe noch mindestens eine andere, zur Vernetzung befähigte Gruppe enthalten. Solche Gruppen sind vorzugsweise Epoxyd-
oder Aldehydgruppen. Verbindungen mit einer Epoxyd-Gruppierung sind z. B. das ßutadienmonoepoxyd, das Vinylcyclohexenmonoepoxyd
oder das Alloocimendioxyd. Diese Epoxyde können mit dem Vinylencarbonat oder den Vinylestern in an sich üblicher ,Veise ·
copolymerisiert werden, wobei zunächst linearpolymere Verbindungen mit freien Epoxydgruppen entstehen. Anschließend findet
die eigentliche Vernetzung statt; dabei kann entweder eine unmittelbare Reaktion der Epoxyde nach einem ionischen Mechanismus
erfolgen, der beispielsweise durch Alkalialkoholate katalysiert wird, oder man kann die Epoxydgruppen mit anderen bifunktionellen
Verbindungen reagieren lassen, wobei eine Ver-
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netzung der Polymerketten über die dadurch gebildeten Brücken erfolgt. Solche bifunktionellen Verbindungen sind insbesondere
mehrwertige, vorzugsweise 2- bis 6-wertige, Alkohole wie Glykol, Glycerin oder Sorbit, ßutandiol, Hexandiol, Dekandiol, Propylenglykol,
Pentaerythrit, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol oder Verbindungen wie Glyceringlycid. Derartige Umsetzungen zwischen
Epoxyden und Alkoholen sind an sich Gekannt und in der Literatur vielfältig beschrieben. Verwendet man eine Verbindung mit einer
Aldehydgruppe als vernetzungsfähige Vinylverbindung, so kommt
insbesondere Acrolein in Betracht, wobei zu beachten ist, daß die Vernetzung erst durch die während der Polymerisation ablaufende
geringfügige Verseifung eintritt, die durch die gegebenenfalls anschließende partielle oder totale Verseifung vervollständigt
werden kann.
Die Herstellung der vernetzten Copolymerisate des Vinylencarbonats
und/oder der Vinylester mit bis zu 20 C-Atomen kann nach allen üblichen Methoden erfolgen. So kann die Polymerisation
z. B. in Substanz, in Lösung, in Emulsion, als Pällungs- oder
Perlpolymerisation durchgeführt werden. Bevorzugt wird zur Herstellung der G-ele nach der Erfindung die Perlpolymerisation angewendet,
da hierbei die Teilchengröße der Gele von vornherein gesteuert werden kann und damit Verluste, die sonst beim Zerkleinern
und Sieben entstehen, vermieden werden können. Die bevorzugte Teilchengröße der Gele liegt je nach dem geplanten Verwendungszweck
zwischen 0,001 und 5 mm, vorzugsweise zwischen 0,01 und 0,5 mm.
Die Herstellung der Gele nach der Erfindung durch Perlpolymerisation
bietet darüberhinaus den Vorteil, daß man diese Perlpolymerisation als 01-in-tfasser-Polymerisation durchführen kann, die
bekanntlich technisch erheblich leichter zu beherrschen ist als die Polymerisation in der umgekehrten Phasenverteilung, die z. B.
bei der nachträglichen Vernetzung von Polyvinylalkohol allein möglich ist.
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Die Perlpolymerisation selbst erfolgt nach allen üblichen, in der Literatur hinlänglich beschriebenen Verfahren. Häufig wird
eine radikalische Initiierung bevorzugt, die z. B. durch Oxydationsmittel wie Peroxyde, insbesondere Dibenzoylperoxyd, Dilauroylperoxyd,
Di-o-tolylperoxyd, Y/asserstoffperoxyd oder auch
Salze der Peroxydischwefelsäure oder durch Azoisobutyrodinitril
hervorgerufen werden kann. Auch eine Redox-Initiierung ist möglich,
z. B. durch Verwendung des Systems Natriumdithionit/ Alkaliperoxydisulfat. Me Initiatoren werden in an sich üblicher
Weise in Konzentrationen von 0,01 bis 10 ^, vorzugsweise 0,1
bis 2 c«, eingesetzt. Die Perlpolymerisation selbst wird im allgemeinen
im Temperaturbereich von etwa 200C bis zum Siedepunkt des am niedrigsten siedenden Monomeren durchgeführt, vorzugsweise
bei etwa 50 bis 800C.
Die Polymerisation kann als Substanz-, Lösungs- oder Fällungspolymerisation
aucri mit ionischer Initiierung durchgeführt werden,
wobei man allgemein bei niedrigeren Temperaturen und in Gegenwart von Lewis-Säuren als Katalysatoren arbeitet. Auch hier
gelten die üblichen Reaktionsbedingungen·
Sowohl die Perl- als auch die Emulsionspolymerisation wird in Gegenwart von Wasser durchgeführt. Um ein vorzeitiges Abbrechen
der Polymerisation zu verhindern, sollte die Reaktion zweckmäßig bei pH-Werten zwischen 5 und 8, vorzugsweise bei 7,5» erfolgen.
Deshalb gibt man normalerweise Puffersubstanzen in wäßriger Lösung hinzu, z. B. Alkaliphosphate, Citrate oder tert.
Amine.
Bei der Emulsions- und Perlpolymerisation werden die üblicherweise
angewendeten oberflächenaktiven Stoffe zugesetzt; das sind bei der Emulsionspolymerisation vorzugsweise ionogene Stoffe wie
beispielsweise Seifen oder Paraffinsulfonate in den gebräuchlichen
Konzentrationen von 0,01 bis 10 $, vorzugsweise 0,1 bis
2 %. Bei der Perlpolymerisation werden im allgemeinen wasserlösliche
Kolloide bevorzugt, insbesondere Polyvinylalkohol oder
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teilweise verseiftes Polyvinylacetat, Stärke, Pektine und ähnliche, für diesen Verwendungszweck bekannte Stoffe. Hier
werden Konzentrationen von etwa 0,01 bis 10 ^, vorzugsweise
0,1 - 2 <fo, bevorzugt.
Das Verhältnis von, organischer zu wäßriger Phase liegt bei der
Perlpolymerisation im allgemeinen zwischen 1:1 und 1:20, vorzugsweise
zwischen 1:5 und 1:5.
Durch Variation der Polymerisationsbedingungen ist es möglich, die Porengröße der erfindungsgemäßen Verbindungen zu beeinflussen.
Eine wesentliche Möglichkeit besteht im Variieren der Konzentration des zugesetzten Vernetzers. Mit zunehmendem Vernetzeranteil
werden die Gele weniger quellbar und ihre Formstabilität wird erhöht.
Eine weitere Möglichkeit, die Ausbildung der Poren zu beeinflussen,
besteht insbesondere bei der Perlpolymerisation oder bei der Polymerisation in Substanz in der Zugabe bestimmter
Stoffe, die vor oder während der Polymerisation zugegeben werden. Hierfür kommen in erster Linie solche Verdünnungsmittel
in Betracht, die für das eingesetzte Monomere Lösungsmittel und für das entstehende Polymere Quellungsmittel sind (z. B.
Äthylacetat); ferner solche Substanzen, die für das Monomere Lösungsmittel, für das Polymere aber Fällungsmittel sind. Hierher
gehören z. B. aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Octan,
Dodecan, Petroläther oder auch Alkohole, insbesondere Hexylalkohol,
Decylalkohol, Heptylalkohol oder Amylalkohol und Äther, vorzugsweise Dibutyläther. Es können aber auch solche
Inertstoffe ohne chemische Bindung in das Polymere eingebaut werden, die später wieder aus dem Gel entfernt werden. Hierfür
kommen vor allem Polymere wie Polyvinylacetat oder Polystyrol sowie Erdalkalicarbonate, insbesondere Calciumcarbonat, Zucker
oder Salze wie NaCl in Betracht. Die Zusatzstoffe müssen natürlich
abgestimmt sein auf die übrigen Polymerisationsbedingungen, insbesondere auf die dabei verwendeten Lösungs- und/oder
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Fällungs- und/oder Suspendierungsiiiittel. Je nach der gewünschten
Porengröße des Gels können natürlich auch verschiedene solcher Zusatzstoffe gleichzeitig angewendet werden.
Durch diese Zusätze können die verschiedensten Ausschlußgrenzen erreicht werden. Die Ausschlußgrenze ist ein Maß für den Porendurchmesser
eines Gels, wobei üblicherweise das Molekulargewicht der kleinsten Moleküle angegeben wird, die gerade nicht mehr in
die Poren des Gels eindringen können. So erzielt man durch die Beifügung der Fällungs-/Lösungsmittel Ausschlußgrenzen bis zu
Molekulargewichten im Bereich von etwa 10 » vorzugsweise 10^
bis 10 . Die Zugabe von löslichen Polymersubstanzen ermöglicht die Herstellung von Gelen mit Ausschlußgrenzen, die in der
Größenordnung der Molekulargewichte der zunächst eingebauten Polymeren liegen. Durch Zusätze von Peststoffen, die nach der
Herstellung des Gels wieder entfernt werden, lassen sich aber auch noch Gele mit wesentlich höheren Ausschlußgrenzen herstellen.
Die nach der Erfindung durch Vernetzung von Vinylestern oder
Vinylencarbonat erhaltenen Gele können durch partielle oder vollständige Verseifung in ihren Eigenschaften weitgehend verändert
und insbesondere hydrophil gemacht werden. Es ist ein besonderer Vorteil der neuen Gele, daß die Verseifung auf jeder beliebigen
Stufe abgebrochen werden kann, so daß man je nach dem geplanten Verwendungszweck Gele mit verschiedenen organophilen bzw. hydrophilen
Eigenschaften herstellen kann.
Unter der anschließend an die Polymerisation gegebenenfalls
durchzuführenden Verseifung sollen hier alle Verfahren verstanden sein, durch die die Hydroxylgruppen des vernetzten Polyvinylfcdencarbonats
oder der Polyvinylester in Freiheit gesetzt werden.
Normalerweise wird die Verseifung entweder im sauren oder im alkaliscnen Medium durchgeführt. Sofern zur Herstellung der Gele
Vinylformiat verwendet worden ist, kann die Verseifung auch durch einfaches Erwärmen mit Wasser durchgeführt werden.
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Die alkalische Verseifung wird vorzugsweise in solchen Fällen angewendet, wo eine totale Verseifung erwünscht ist. Normalerweise
erfolgt die Reaktion mit alkoholischem Alkali, vorzugsweise durch methanolische oder äthanolische Lösungen von
Alkali- oder Erdalkalihydroxyden. Neben Methanol und Äthanol lassen sich natürlich auch andere Alkohole, insbesondere Isopropanol,
sowie Alkohol/Wasser-Gemische verwenden. Man läßt die Gele mit dem Alkali entweder mehrere Stunden bis Tage bei Raumtemperatur
stehen oder man kocht einige Minuten oder Stunden unter Rückfluß. Die Verseifung kann auch in rein wäßrigen Lösungen
durchgeführt werden, doch sind dann die benötigten Verseifungszeiten wesentlich langer.
Die saure Verseifung ist dann bevorzugt, wenn eine partielle Verseifung angestrebt wird. Sie wird beispielsweise in wäßriger
Lösung unter Zusatz von starken Säuren, z. B. Salzsäure, Schwefelsäure,
Bromwasserstoffsäure, Phosphorsäure oder p-Toluolsulfonsäure,
durchgeführt. Erfolgt die Reaktion bei höheren Temperaturen (etwa 1000C), so können die Säuren in geringerer
Konzentration eingesetzt werden, während bei Verwendung höherer Konzentrationen (15 bis 20 %) die Verseifung auch bei niederen
Temperaturen (20 bis 600O) erfolgt. Wird die Reaktion bei Raumtemperatur
durchgeführt, so muß gegebenenfalls mehrere Stunden gerührt werden. Die Verseifung kann auch so gelenkt werden, daß
ein beispielsweise aus Vinylacetat erhaltenes vernetztes Polymeres in Gegenwart von methanolischem Chlorwasserstoff mit
Methanol behandelt wird. Durch Umesterung entsteht dabei Methylacetat, das abdestilliert werden kann, während der verseifte,
vernetzte Polyvinylalkohol zurückbleibt. Es ist auch möglich, die Hydroxylgruppen des Vinylesters oder des Vinylidenearbonats
in dem vernetzten Polymeren durch aminolytische Verfahren in
Freiheit zu setzen. So kann man beispielsweise das aus Vinylacetat hergestellte Gel mit niederen sekundären Aminen, beispielsweise
Diäthylamin, Dimethylamin, Piperidin oder Morpholin, umsetzen, wobei man das Polyvinylalkoholgel neben leicht auswaschbaren,
substituierten Acetamiden erhält. Auch dieses Ver-
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fahren ist besonders vorteilhaft bei der Herstellung partiell verseifter Gele, da der Verseifungsgrad besonders gut durch
Zusatz einer ganz bestimmten Aminmenge geregelt werden kann.
Die naoh der Erfindung erhaltenen Gele sind normalerweise in
den üblichen Lösungsmitteln unlöslich. Die unverseiften (organophilen)
Gele sind in den meisten organiscnen Lösungsmitteln gut quellbar„ Eine Ausnahme bilden die gesättigten Kohlenwasserstoffe,
die beispielsweise bei vernetzten Polyvinylacetatgelen nur eine geringe (wie z. 3. η-Hexan) oder gar keine (wie z. B.
n-Octan) Quellung hervorrufen. Naturgemäß hängt das Quellverhalten
der Gele sehr stark von der Esterkomponente der Polyvinylester ab. So haben selbstverständlich Gele, die beispielsweise
ganz oder teilweise aus vinylstearat hergestellt wurden, erheblich organophilere Eigenschaften und zeigen stärkere
Quellbarkeit gegenüber Kohlenwasserstoffen als solche Gele, die aus Vinylacetat oder gar dem sehr hydrophilen vinylformiat hergestellt
wurden.
Die verseiften Gele sind vor allem mit Wasser und auch den niederen Alkoholen quellbar. Je nach Vernetzergehalt können die
verseiften Gele ein Mehrfaches ihres Volumens an Wasser durch Quellung aufnehmen.
Die Gele nach der Erfindung lassen sich praktisch zu allen Trennungen verwenden, für die eine Gel-Permeations-Chromatographie
in Frage kommt. Bekanntlich erfolgt dabei eine molekulargewichtsabhängige Trennung. Moleküle oberhalb einer bestimmten
Teilchengröße (Ausschlußgrenze) können überhaupt nicht in die Poren des Gels eindringen und werden zuerst eluiert.
Substanzen mit einem Molekulargewicht im Bereich oder unter der
Ausschlußgrenze des jeweiligen Gels werden im allgemeinen umso langsamer eluiert, je kleiner ihr Molekulargewicht ist.
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Die neuen (JeIe können ζ. B. zur Trennung von Substanzen mit
sehr weit streuenden Molekulargewichten angewendet werden. Das Gel wird im Hinblick auf den geplanten Verwendungszweck, d. h.
die zu trennenden Substanzen, die gewünschte Trennungskapazität und die Filtergeschwindigkeit ausgewählt. Sowohl niedermolekulare
als auch hochmolekulare Substanzen können mit den Gelen nach der Erfindung getrennt werden.
Besonders gut geeignet sind die neuen Gele zur Abtrennung von Substanzen mit Molekulargewichten über 500, z. B. auch über
1000, weil solche Substanzen sehr oft durch andere Methoden nur schwierig zu trennen sind·
Spezielle Anwendungen der neuen Gele sind z. B. die Bestimmung der Molekulargewichtsverteilung von Polymeren. Im oligomeren
Bereich lassen sich Substanzen molekulareinheitlich isolieren. Es ist auch möglich, Substanzen gleichen Molekulargewichts voneinander
zu trennen, wenn die Polarität hinreichende Unterschiede aufweist.
So lassen sich z. B. Oligophenylene, Oligourethane, Oligoäthylenglykole
und Oligostyrole in molekulareinheitliche Fraktionen zerlegen.
Bei Polymeren, beispielsweise Polystyrol, Polyvinylacetat oder Polyvinylchlorid läßt sich die Molekulargewichtsverteilung bis
zu Molekulargewichten von etwa 10 bestimmen.
Die neuen Gele können mit Vorteil auch verwendet werden zur Trennung kolloidaler Substanzen von Substanzen in echter Lösung,
insbesondere auch zur Trennung empfindlicher Kolloide, z. B. Enzyme oder Viren.
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Vorteile ergeben sich auch bei der Behandlung von Mischungen, die Proteine oder Polypeptide, z. B. Plasmaprotein, Enzyme
wie Pepsin oder Pankreasenzyme oder Hormone, zo B. Insulin,
enthalten. Auch die Trennung von Polysacchariden wie Amylodextrinen,
Heparin oder Amylosen ist möglicho
Die neuen Gele können auch Anwendung finden zur Auftrennung komplizierter Gemische, die mehrere ganz verschiedene Verbindungen
enthalten, z. B. biologische Flüssigkeiten wie Pflanzenextrakte oder Extrakte aus Mikroorganismen oder tierischen
Organen. Dabei kann sowohl eine Auftrennung als auch eine Reinigung erfolgen. In Präge kommt z. B. die fraktionierte Auftrennung
von Blutplasma, Seren, Enzymen und anderen Proteinen, Peptiden, Nucleinsäuren, Vitaminen, Coenzymen, Hormonen, Antibiotika,
Alkaloiden und Kohlenhydraten.
Speziell die hydrophilen Gele eignen sich beispielsweise zu Trennungen von hochmolekularen und ionischen Substanzen, z. B.
zu Entsalzungen von Eiweißstoffen, die sich quantitativ und verlustlos durchführen lassen, wobei in den ersten Fraktionen
der Gelchromato^raphie der hochmolekulare Anteil eluiert wird.
In ähnlicher V/eise kann man z. B. hochmolekulare Naturstoffe wie Eiweißstoffe, Kohlenhydrate und Nucleinsäuren, von einem
Ionenmilieu in ein anderes Ionenmilieu überführen. Dabei kann sowohl die Natur der Ionen, ihre Konzentration und/oder der
pH-Wert der Lösung geändert werden.
Die Anwendungstechnik der neuen Gele nach der Erfindung unter- ■
scheidet sich nicht von der der bekannten stationären Phasen in der Gelchromatographie. Üblicherweise füllt man die Gele in
Säulen, die ab- oder aufsteigend von den Elutionsmitteln durchströmt
werden. Häufig ist es zweckmäßig, während des Füllens der Säule das Lösungsmittel strömen zu lassen, um damit eine
gleichmäßige Packung des Gels zu erzielen. Das Gel muß bis zur Erreichung des Gleichgewichtszustandes vorgequollen sein. Normalerweise
wird zu diesem Vorquellen das gleiche Lösungsmittel
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verwendet, das für die spätere Elution vorgesehen ist. In
vielen Fällen ist es bei der Herstellung der hydrophilen Gele auch vorteilhaft, die Verseifung gleichzeitig mit der Vorquellung
durchzuführen, so daß die Gele in gequollenem Zustand anfallen und nach dem Auswaschen unmittelbar verwendet werden
können. Zweckmäßigerweise werden hierbei die Gele vor der Verseifung gesiebt.
Zuweilen ist es aus Zeitersparnis auch günstig, die Chromatograpnie
unter Druck durchzuführen. Die Anwendung erhöhter Temperaturen Cz. B. 30 bis 1500C) bei der Gelchromatographie begünstigt
die Einstellung des Gleichgewichts und erhöht damit häufig die Trennschärfe.
Selbstverständlich können für die Chromatographie auch die verschiedensten
Mischungen der neuen Gele verwendet werden. Solche Mischungen sind z. B. besonders dann erwünscht, wenn eine
breitere PorengrÖßenverteilung erreicht werden soll, mit der ein größerer Molekulargewichtsbereich erfaßt werden kann. Das
kann z. B. bei der Trennung von Polymeren mit hohen und niedermolekularen Anteilen der Pail sein.
A: Herstellung der Gele
a) 1200 ml einer 0,5 %igen Polyvinylalkohol-Lösung werden in
einen Kolben gefüllt. Die Luft im Reaktionsgefäß wird durch Stickstoff verdrängt und die Lösung auf etwa 800C erwärmt.
Unter kräftigem Rühren wird eine entstabilisierte Mischung aus 99,5 g Vinylacetat und 0,5 g Butandiol-(1,4)-divinylätner
und 0,2 g AzoisoDutyrodinitril zugetropft. Durch Zugaoe von 6 g Na2HPO. und 0,35 g NaH2PO^ wird der pH-Afert der
Lösung auf etwa 6 bis 8 eingestellt. Nach etwa 5 Stunden
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wird das Reaktionsgemisch mit 3 1 Wasser gemischt. "Das entstandene
Perlpolymerisat setzt sich am Boden ab. Das Wasser wird abdekantiert und das Polymerisat mehrfach mit Wasser
gewaschen und anschließend getrocknet. Ausbeute 90 bis 95 %,
Spezifisches Gelbettvolumen (Tetrahydrofuran): 8,7 ml/g.
b) 50 g des nach Beispiel 1 a) hergestellten Gels werden in
einer Lösung von 20 g NaOH in 500 ml Methanol 10 Stunden unter Stickstoff gerührt, das Gel wird abfiltriert und sorgfältig
mit Metnanol und vif asser gewaschen. Das Quellmittel
wird im Rotationsverdampfer entfernt.
a) Analog Beispiel 1 a) wird eine in 1000 ml einer 0,5 <#igen
Polyvinylalkohol-Ldsung suspendierte Mischung von 184 g
Vinylacetat, 16 g iiutandiol-(1 ,4)-divinyläther und 0,5 g Azoisobutyrodinitril polymerisiert und aufgearbeitet. Ausbeute
etwa 95 i>. Gelbettvolumen (Tetrahydrofuran): 3,9 ml/g.
b) 50 g des nach Beispiel 2 a) hergestellten Gels werden mit
500 ml 18 ^iger Salzsäure unter Stickstoff 10 Stunden gerührt und analog Beispiel 1 b) aufgearbeitet. Sofern das
Produkt vor der Verseifung auf die gewünschte Perlengröße gesiebt worden ist, kann die gut mit Wasser gewaschene Suspension
unmittelbar verwendet werden.
c) Je 5 g des mit 8 0I Butandiol-(1,4)-divinyläther vernetzten
Polyvinylacetatgels werden in 100 ml Erlenmeyer-Kolben einge wogen und unter unterschiedlichen Bedingungen bei Zimmertemperatur
partiell verseift. Das Gel wird anschließend mit Wasser auf eine Nutsche gespült, neutral gewaschen und bis
zur Gewichtskonstanz im Vakuumtrockenschrank getrocknet.
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Probe | 1 | 2 | 5 | 4 | 5 | 6 |
konzentrierte HCl (ml) |
0 | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 |
H2O (ml) | 0 | 5 | 5 | 5 | 15 | 5 |
CH^COOH (ml) | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 10 |
Zeit (Stdn.) | 0 | 1 | 5 | 24 | 24 | 24 |
Trockengewicht d. verseiften Probe |
5 | 4,8 | 5,4 | 5,1 | 4,9 | 5,8 |
Acetylgruppen- gehalt (unver- seiftes Pro dukt = 100) |
100 | ca. 100 | 49 | 25 | ca. 100 | 62 |
Analog Beispiel 1 a) wird eine in 1200 ml einer 0,5 'folgen Polyvinylalkohol
-Lösung suspendierte Mischung von 184 g vinylacetat,
16 g Butandiol-(1,4)-divinyläther, 86 g Amylalkohol und 0,5 g Azoisobutyrodinitril polymerisiert und aufgearbeitet. Ausbeute
90 ^. Das erhaltene Perlpolymerisat besitzt eine makroporöse
Struktur und hohe mechanische Stabilität. Gelbettvolumen (Tetrahydrofuran): 6,6 ml/g.
In ein mit Stickstoff gespültes und auf 800C erw'irmtes Reaktionsgefäß
wird im Verlauf von etwa 2 Stunden eine Mischung aus 50 g Vinylpropionat, 2 g Diäthylenglykol-divinyläther und 0,5 g
Dibenzoylperoxyd zugetropft. Nach 3 Stunden wird die Temperatur
auf 1200C gesteigert. Nach weiteren 2 Stunden wird das Reaktionsgemisch
auf Raumtemperatur abgekühlt und gemahlen. Das Produkt ist ein unschmelzbares, farbloses Harz, das in Tetrahydrofuran
nicht löslich, aber quellbar ist.
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10Og Vinylacetat und 4 g Diäthylenglykol-divinylether werden
entstabilisiert (durch Destillation) und mit einer Lösung von 5 g eines Emulgators (Gemisch von Natrium-alkylsulfonaten),
0,5 g Kaliumperoxydisulfat und 0,2 g Natriumdithionit in 300 ml
Wasser unter Überleiten von Stickstoff und Rühren bis 800O
erwärmt. Der pü-,Vert der Lösung wird durch gegebenenfalls mehrfache
Zugabe einer Natriumphosphatpufferlösung auf etwa 7,5
gehalten. Nacn etv/a 2 Stunden wird das Reaktionsgemisch auf
Raumtemperatur abgekühlt, das Polymerisat abgesaugt und mit Wasser gewaschen. Nach H-stündigem Trocknen im Vakuumschrank
bei etwa 500O erhält man ein farbloses Pulver mit einer Teilchengröße
unter 10 mm, die z. T. zu größeren Partikeln agglomeriert sind.
Analog Beispiel 1 a) wird eine Mischung aus 150 g Vinylacetat,
45 g Vinylstearat und 5 g Butandiol-(1,4)-divinyläther mit 0,6 g Azoisobutyrodinitril als Initiator in 1000 ml einer
0,5 "bigen wäßrigen Polyvinylalkohollö sung suspendiert, bei 600O
polymerisiert und aufgearbeitet. G-elbettvolumen (Tetrahydrofuran):
5 ml/g.
Analog Beispiel 1 a) wird eine Mischung aus 195 g Vinylacetat und 5 g Hexandiol-(1,6)-divinyläther mit 1 g Azoisobutyrodinitril
als Initiator in 1500 ml einer 0,5 ^igen wäßrigen Polyvinylalkohollö
sung suspendiert, bei 800O polymerisiert und aufgearbeitet.
Gelbettvolumen (Tetrahydrofuran): 4,3 ml/g.
Eine Mischung aus 50 g vinylacetat, 5 g Tetraallylsilan und
0,2 g Azoisobutyrodinitril wird portionsweise in einen mit
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Rückflußkühler versehenen Kolben gegeben, der mit Stickstoff gespült wird und auf 800O geheizt ist. Nach 3 Stunden kühlt man
ab und zerkleinert das Gemisch mechanisch auf eine Teilchengröße von etwa 0,5 mm. Das Polymerisat ist unlöslich, aber
quellbar in Lösungsmitteln wie Tetrahydrofuran und Methanol.
Analog Beispiel 1 a) wird eine in 1200 ml einer 0,5 °4igen PoIyvinylalkohollösung
durch kräftiges Rühren suspendierte Mischung von 188 g Vinylacetat, 12 g Butandiol-(1,4)-divinyläther und
0,4 g Azoisobutyrodinitril polymerisiert und aufgearbeitet» Ausbeute 90 - 95 ^, Gelbettvolumen (Tetrahydrofuran): 4,1 ml/g.
a) Analog Beispiel 1 a) wird eine in 1200 ml einer 0,5 folgen
Polyvinylalkohollösung suspendierte Mischung von 198 g
Vinylacetat, 2 g Butandiol-(1,4)-divinyläther und 0,4 g Azoisobutyrodinitril
polymerisiert und aufgearbeitet. Gelbettvolumen (Tetrahydrofuran): 7,5 ml/g.
Die Quellung dieses Gels wird in verschiedenen Lösungsmitteln
bestimmt. Je 1 g des trockenen Gels wird mit je 20 ml des Lösungsmittels überschichtet. Die Gelbettvolumina (ml/g)
betragen:
Hexan 2,5; Cyclohexan 3,0; n-Heptan 1,8; n-0ctan 1,8;
Benzol 6,7; Toluol 5,0? Methylenchlorid 10,0; Chloroform 10,0? Tetrachlorkohlenstoff 7,5; Chlorbenzol 7,3; o-Dichlorbenzol
6,9; Methanol 4,2; Äthanol 3,5? i-Amylalkohol 4,0?
Diäthyläther 4,6? Di-n-butyläther 3,1? Tetrahydrofuran 7,2;
Dioxan 7,7; Äthylacetat 6,8? n-Butylacetat 5,5; Aceton 6,9;
Methylethylketon 6,6; Dimethylformamid 7,4; Dimethylsulfoxyd
4,8.
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b) 50 g eines nach Beispiel 10 a) Hergestellten und gesiebten
(iels werden unter N2 mit einer Lösung von 25 g NaOH, 415 ml
Methanol und 415 ml Wasser etwa 10 Stunden bei Zimmertemperatur gerührt und dann 2 Stunden auf 6O0C erwärmt. Das verseifte
Gel wird abgesaugt und mit Yasser neutral gewaschen. Das Gel wird im gequollenen Zustand unter Wasser aufbewahrt.
Es besitzt ein Gelbettvolumen von 170 ml.
a) Analog Beispiel 1 a) wird eine in 1200 ml einer 0,5 #igen
Polyvinylalkohol^ sung suspendierte Mischung von 196 g Vinylacetat,
4 g Butandiol-(1,4)-divinyläther und 0,4 g Azoisobutyrodinitril
polymerisiert und aufgearbeitet. Gelbettvolumen (Tetrahydrofuran): 5,4 ml/g»
b) Analog Beispiel 10 b) werden 35 g eines nach Beispiel 11a)
hergestellten Gels verseift. Das Gel besitzt in Wasser ein Gelbettvolumen von 100 ml.
Analog Beispiel 1 a) wird eine in 1200 ml einer 0,5 ^igen Polyvinylalkohollösung
suspendierte Mischung von 184 g Vinylacetat, 16 g Butandiol-(1,4)-divinyläther, 0,6 g Azoisobutyrodinitril,
86 g Hexylalkohol und 86 g Di-n-butyläther polymerisiert und aufgearbeitet.
Eine Mischung aus 50 g Vinylacetat, 2,9 g Dimethyl-diallylsilan und 0,3 g Azoisobutyrodinitril wird unter Stickstoff in einem
mit Riickflußkühler versehenen Kolben auf 700C erwärmt. Nach 4
Stunden wird das Reaktionsgemisch bis auf 1200C erwärmt und
nach weiteren 3 Stunden abgekühlt. Als Reaktionsprodukt wird ein farbloses, zähelastisches Harz erhalten, daa in Tetrahydrofuran
quellbar ist.
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Das in Tetrahydrofuran gequollene G-el wird durcn ein Sieb mit
einer Maschenweite von 0,1 nun gepreßt und in die 10f ache Menge
fesser eingetragen. Durch drei- bis viermaliges Dekantieren und Waschen mit der gleichen Menge Wasser wird das G-el vollständig
entquollen. Das granulierte Produkt wird im Vakuumtrockenschrank bei 500O von anhaftendem Wasser befreit und kann dann
gesiebt werden.
Eine Mischung aus 25 g Vinylacetat, 2,5 g Divinylsulfon und
0,2 g Azoisobutyrodinitril wird unter Stickstoff in einem mit
Rückflußkühler versehenen Kolben auf 600C erwärmt und 12 Stunden
bei dieser Temperatur gehalten. Danach läßt man erkalten und erhält ein weißes, undurchsichtiges, zähes Harz, das in Tetrahydrofuran
quellbar iete
Analog Beispiel 1 a) wird eine in 1000 ml 0,5 ^iger Polyvinylpyrrolidonlösung
suspendierte Mischung von 140 g Vinylacetat, 16 g Butandiol-(1,4)-divinyläther, 44 g Adipinsäuredivinylester,
200 ml n-Heptylalkohol, 100 ml n-0ctan und 4 g Azoisobutyrodinitril
polymerisiert und aufgearbeitet. Gelbettvolumen (Tetrahydrofuran): 6,0 ml/g.
Analog Beispiel 1 a) wird eine in 1000 ml einer 0,3 ^igen
wässerigen Polyvinylpyrrolidonlösung suspendierte Mischung von 140 g Vinylacetat, 16 g Butandiol-(1,4)-divinyläther, 44 g
Adipinsäuredivinylester, 150 ml n-Heptylalkohol, 100 ml n-Octan
und 4 g Azoisobutyrodinitril polymerisiert und aufgearbeitet. Gelbettvolumen (Tetrahydrofuran): 8,6 ml/g.
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Analog Beispiel 1 a) wird eine in 2000 ml 0,25 °'iger Polyvinylpyrrolidon^
sung suspendierte Mischung von 520 g vinylacetat, 80 g Adipinsäuredivinylester, 8 g Azoisobutyrodinitril und
600 ml n-Heptylalkohol polymerisiert und aufgearbeitet.
Gelbettvolumen (Tetrahydrofuran): 6,2 ml/g.
Analog Beispiel 1 a) wird eine in 2000 ml 0,5 ^iger Polyvinylpyrrolidonlösung
suspendierte Mischung von 280 g Vinylacetat, 55 g Adipinsäuredivinylester, 6,5g Azoisobutyrodinitril,
340 ml n-Heptylalkohol und 340 ml n-Octan polymerisiert und
aufgearbeitet. Gelbettvolumen (Tetrahydrofuran): 9,3 ml/g.
14 g Polyvinylpyrrolidon werden in 1400 ml destilliertem Wasser
zusammen mit 8,4 g sekundärem und 0,5 g primärem Natriumphosphat gelöst. Zu der klaren Lösung gibt man die Mischung aus 190 g
Vinylacetat, 10 g Divinyladipat und 0,4 g Azoisobuttersäuredinitril. Die Luft im Kolben wird durch Stickstoff verdrängt und
das Gemisch wird auf 5O0C erwärmt. Anschließend wird die Temperatur
langsam auf 70° gesteigert und 4 Stunden beibenalten,,
Nach beendeter Reaktion gießt man das Reaktionsgemisch auf etwa 3 1 Wasser. Das Perlpolymerisat sinkt langsam zu Boden. Nach
einiger Zeit wird dekantiert und das Polymerisat mehrfach mit frischem Wasser gerührt, Dis das Wasser über dem Bodensatz
klar bleibt. Ausbeute: 89 Io des eingesetzten Monomerengemiscnes.
93 % des Perlpolymerisates besteht aus klaren runden Perlen der
Größe 0,05 - 0,15 mm. Das Ausscnlußmolekulargewicht des in Tetrahydrofuran gequollenen Gels beträgt 1,15 x 10 .
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Analog Beispiel 19 wird die Mischung aus 150 g vinylacetat,
50 g Divinyladipat, 123 g n-Octan, 184 g n-Heptylalkohol und
4 g Azoisobuttersäuredinitril in der Lösung von 10g Polyvinylpyrrolidon,
6,0 g sekundärem und 0,35 g primärem Natriumphosphat
in 1000 ml Wasser durch Rühren dispergiert. Man erhitzt das Semisch langsam auf 75°O und steigert die Temperatur nach
2 Stunden auf 850C. Die Verdünnungsmittel werden durch eine
''.Vas & er dampf destillation entfernt. Die weitere Aufarbeitung erfolgt
analog Beispiel 19.
Die Ausbeute beträgt 85 > der eingesetzten Monomeren. 80 "h des
Perlpolymerisats Destenen aus trüben, runden Perlen der Größe
0,015 - 0,05 mm. Das Ausschlußmolekulargewicht des in Tetrahydrofuran gequollenen Gels beträgt 2,5 x "ΙΟ-*.
Analog Beispiel 1 a) wird eine in 1200 ml einer 2 ^igen wässrigen
Polyvinylpyrrolidon!^ sung suspendierte Mischung von 120 g Vinylacetat, dO g Divinyladipat, 200 ml n-Butylacetat und 1,2 g
Azoisobuttersäuredinitril polymerisiert und aufgearbeitet. Gelbettvolumen (Tetrahydrofuran): 3,6 ml/g.
Ausschlußmolekulargewicht für Polystyrol in Tetrahydrofuran; 31000.
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B: Anwendung der SeIe in der Chromatographie
Ein mit 6 l% Butandiol-(1,4)-divinyläther vernetztes Polyvinylacetat
(hergestellt nach Beispiel 9) wird in Tetrahydrofuran 24 Stunden gequollen. Die Suspension wird in ein Chromatographierohr
(1,15 x 100 cm), das im oberen Teil graduiert ist, gefüllt. Während des Sedimentierens des Gels läßt man das
Slutionsmittel scnwach strömen, um eine gleichmäßige Packung
zu erzielen. Das Gelbettvolumen kann am graduierten Teil unmittelbar
abgelesen werden. Je 1 mg der folgenden 4 Substanzen wird in 0,5 ml Tetrahydrofuran gelöst.
1. Octamethyloctiphenyl (M = 723)
2. Tetramethyl-quaterphenyl (M = 362)
3. p-Terphenyl (M * 230)
4. Toluol (M = 92).
Die Lösung wird auf das Gelbett gegeben und die Säule mit Tetrahydrofuran
eluiert. Die UV-Durchlässigkeit des Eluates wird kontinuierlich registriert. Die 4 Substanzen erscheinen auf dem
Diagrammstreifen in Form von 4 getrennten Peaks. Bei einem Gelbettvolumen von 99,7 ml erhält man folgende Elutionsvolumina
(Peakmaximum): für Substanz 1) 42,3 ml; 2) 53,8 ml; 3) 65,4 ml;
4) 72 ml.
Analog Beispiel I wird eine Säule mit einem Polyvinylacetatgel,
das mit 1 ^ Butandioldivinylather vernetzt ist (hergestellt
nach Beispiel 10 a), gefüllt, und 10 mg eines Oligourethangemisches
werden getrennt. Pur das aus 3 Substanzen bestehende
Gemisch erhält man 8 verschiedene Peaks. Bei einem Gelbettvolumen von 97,0 ml werden folgende Werte erhalten:
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Substanz Molekulargewicht Elutionsvolumen (ml)
42,1 45,3 48,8 53,6 58,3 65,8 74,5 81,4
Tetradeca-urethan | 2001 |
Dodeca-urethan | 1727 |
Deca-urethan | 1442 |
Octa-urethan | 1167 |
Hexa-urethan | 893 |
Tetra-urethan | 618 |
Di-urethan | 344 |
Diphenylharnstoff | 212 |
Beispiel III |
Ein analog Beispiel 11b) verseiftes und aus Vinylacetat und
2 Io Butandiol-(1 ,4)-divinyläther hergestelltes Copolymerisat
(Perlgröße des unverseiften Produktes 0,05 bis 0,1 mm) wird in
gequollenem Zustand in eine Säule von 1,6 χ 33 cm gefüllt und
mit Wasser vom pH-Wert 8 äquilibriert. Auf diese Säule wird ein Gemisch von 20 mg Azoalbumin und 20 mg !Natriumchlorid, gelöst
in 1 ml ,Vasser vom pH 8, gegeben. Ss wird mit ,Vasser vom pH-tfert
8 eluiert und das Eluat in .Fraktionen von 3,5 ml aufgefangen.
Die Durcnlaufgeschwindigkeit beträgt 42 ml/h. Die
Elution des Eiweißstoffes wird durch Messung bei 280 nm, diejenige
des Salzes durch Leitfähigkeitsmessung verfolgt. Das gesamte Azoalbumin wird in den Fraktionen 5 und 6 wiedergefunden.
'Die Fraktionen 11 und 12 enthalten das gesamte Natriumchlorid. Das Azoalbumin wird quantitativ eluiert, ohne daß auf
der Säule ein Rest zurückgehalten wird.
Ein analog Beispiel 10 b) erhaltenes, verseiftes Oopolymerisat
aus Vinylacetat und 1 % Butandiol-(1,4)-divinyläther wird in gequollenem
Zustand in eine Säule von 1,6 χ 35 cm gefüllt und mit
Wasser vom pH-Wert 8 äquilioriert. Eine Probe von 20 mg Azoalbumin und 20 mg Natriumchlorid, gelöst in 1 ml Wasser, wird
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unter denselben Bedingungen wie in Beispiel 3 getrennt. Die
Durchlaufgeschwindigkeit beträgt 25 ml/h. Das Azoalbumin wird mit den Fraktionen 6 bis 8 quantitativ eluiert, während das
Natriumchlorid erst in den Fraktionen 11 bis 14 erscheint.
Über eine analog Beispiel III gefüllte Säule wird unter den dort geschilderten Bedingungen eine Lösung von 60 mg Dextran-Blau
2000 (Handelsprodukt der Fa. Pharmacia, Schweden) und
60 mg Kaliumchromat in 2 ml Wasser vom pH-Wert 8 gegeben. Die Elution erfolgt analog Beispiel III. Das Dextran-Blau wird in
den Fraktionen 5 bis 7 quantitativ eluiert, das Kaliumchromat wird in den Fraktionen 11 bis 13 gefunden.
Ein nach Beispiel 11b) hergestelltes Gel wird in eine Säule
von 1,5 x 26 cm gefüllt und mit NagHPO, / Citrat-Puffer-Losung
0,1 / 0,05 m pH 6,0 äquilibriert. In einem Volumen von 0,5 ml dieser Pufferlösung wird ein Gemisch aus 25 mg Insulin und 5 mg
Oxytocin aufgegeben und mit dieser Pafferlösung eluiert. Das
Fraktionsvolumen beträgt 1,5 ml, die Durchflußgeschwindigkeit 60 Fraktionen/h. Die Elution wird durch Umsetzen der Fraktionen
mit Folin-Reagenz und Messung bei 750 nm verfolgt. Das Insulin
wird in den Fraktionen 14 - 22, das Oxytocin in den Fraktionen 29 - 36 aufgefangen.
9 8 2 1/17 0 9
Claims (6)
1. Mittel zur Gelchromatographie, bestehend aus einem vernetzten Copolymerisate daa erhalten wurde durch Copolymerisation
mit gleichzeitiger oder anschließender Vernetzung eines bis zu 20 C-Atome enthaltenden Vinylesters und/oder
von Vinylencarbonat mit einer oder mehreren vernetzungsfähigen Vinylverbindung(en) und/oder bestehend aus einem
durch partielle oder vollständige Verseifung eines solchen vernetzten Copolymerisate erhaltenen Produkt.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vernetzungsfähige
Vinylverbindung ein Divinyläther eines Alkandiols,
vorzugsweise 1,4-Butandiol-divinyläther, ein Divinyläther
eines Oligoäthylenglykols, vorzugsweise Diäthylenglykoldivinyläther,
oder Tetraallylsilan ist.
3. Mittel nach den Ansprüchen 1 und/oder 2, dadurcn gekennzeichnet,
daß der Vinylester Vinylacetat oder Vinylpropionat oder ein Gemisch von Vinylacetat und/oder Vinylpropionat
mit Vinylestern höherer Fettsäuren mit 12 bis 18 C-Atomen ist.
4. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß es durch Perlpolymerisation hergestellt worden ist.
5. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeicnnet, daß es durch
Perlpolymerisation in Gegenwart eines Alkohols und/oder Äthers, vorzugsweise in Gegenwart eines Gemisches aus Hexylalkohol
und Di-n-butyläther, hergestellt worden ist.
6. Verfahren zur Trennung von Substanzen mit unterschiedlichem Molekulargewicht, gekennzeichnet durch die Verwendung eines
Mittels nach einem der Ansprüche 1 bis 5.
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Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM0068996 | 1966-03-31 | ||
DEM0068996 | 1966-03-31 |
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Publication Number | Publication Date |
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DE1517935C DE1517935C (de) | 1973-01-18 |
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Also Published As
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NL6702806A (de) | 1967-10-02 |
US3586626A (en) | 1971-06-22 |
SE336914B (de) | 1971-07-19 |
BE696252A (de) | 1967-09-29 |
GB1135302A (en) | 1968-12-04 |
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CS150534B2 (de) | 1973-09-04 |
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SH | Request for examination between 03.10.1968 and 22.04.1971 | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E771 | Valid patent as to the heymanns-index 1977, willingness to grant licences | ||
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