DE1517303B - Aromatisiertes Tabakerzeugnis - Google Patents

Aromatisiertes Tabakerzeugnis

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DE1517303B
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John Dwight Crayton Frank Hugh Richmond Va Hind (V St A )
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Philip Morris USA Inc
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Philip Morris Inc

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Description

1 2
Es ist seit langem üblich, den Geruch und das haben den Vorteil, daß sie das Verbrennen des Tabak-Aroma von Tabakprodukten durch Einführung der produkts selbst dann nicht stören, wenn sie in verhältverschiedensten Aromastoffe und anderer Zusätze nach nismäßig hohen Mengen zugegen sind. Alle diese den verschiedensten Verfahren zu verändern und zu Aromastoffe sind nämlich flüchtig, d. h. sie verdampfen verbessern. 5 bei einer Temperatur unter der Pyrolysetemperatur des
Aus der deutschen Patentschrift 952 511 ist beispiels- Tabaks und destillieren vor dem Verkohlen ohne Verweise ein Verfahren zur Umstimmung der Rauch- brennung ab. Die Zusätze, mit denen das erfindungsqualitäten von Tabaken einer Provenienz auf die einer gemäße Tabakerzeugnis aromatisiert wird, sind zum anderen Provenienz bekannt. Die gewünschte Um- Einführen in Tabak in jeder gewünschten Kombination Stimmung wird bei diesem Verfahren dadurch erzielt, io und in jedem gewünschten Verhältnis brauchbare, neue daß dem umzustimmenden Tabak für die Rauch- und zarte, angenehme Aromastoffe. Gemäß einer Ausqualitäten maßgebende Tabakinhaltsstoffe in solchen führungsform der Erfindung werden für die Einführung Mengen zugeführt oder entzogen werden, daß die im in Tabakprodukte gut geeignete und angenehme Vergleich zu dem anderen Tabak zu geringen oder zu Aromastoffe, die sich durch Flüchtigkeit und ein süßes hohen Anteile dieser Inhaltsstoffe ausgeglichen werden. 15 Aroma auszeichnen, verwendet, die durch Alkoholyse Ferner ist in der deutschen Auslegeschrift 1003 639 von Sacchanden hergestellt werden. Weitere angenehme ein Verfahren zur Beseitigung des scharfen und und gut brauchbare Produkte, die dem Tabakprodukt kratzenden Geschmacks von Tabak beim Rauchen vor und während des Rauchens erwünschte und chamittels eines zusammengeschmolzenen Gemischs von rakteristische Gerüche verleihen, werden durch Alkohöheren aliphatischen Paraffinen und aliphatischen 20 holyse von im Tabak natürlich vorkommenden or-Oxycarbonsäuren beschrieben. Zur Erhöhung der ganischen Säuren unter Bildung von Produkten, die Süße und zur weiteren Verbesserung des Geschmacks sich unter der Pyrolysetemperatur des Tabaks ver- und Geruchs müssen aber bei beiden Verfahren zu- flüchtigen, erhalten.
sätzliche Aromastoffe und Süßungsmittel eingesetzt Die erfindungsgemäß verwendeten Aromastoffe
werden. 25 können einzeln, mit oder ohne andere allgemein ver-
Es ist bekannt, Tabak zur Erhöhung der Süße mit wendete Aromastoffe, Befeuchtungsmittel und andere Zuckerstoffen, z. B. Melassen, zu behandeln. Derartige gebräuchliche Zusätze in den Tabak eingeführt werden Stoffe verändern zwar das Aroma des Tabakprodukts, oder man kann sie selektiv kombinieren und in anhaben jedoch den Nachteil, daß sich ihre Brenn- gemessenen Verhältnissen vermischen, um zu anderen eigenschaften von denen des Tabaks stark unter- 30 feinen und gefälligen Aromaeigenschaften des Tabaks scheiden. Besonders wenn mittlere oder höhere Süße- und des Rauchs zu gelangen.
grade allein oder zur Ergänzung anderer Zusätze oder Für die erfindungsgemäßen Zwecke sind die Reak-Aromastoffe gewünscht werden, wird durch Beladung tionsprodukte von niederen Alkylalkoholen mit 1 bis mit größeren Mengen solcher Zucker die Verbrennung 6 Kohlenstoffatomen geeignet. Weitere geeignete Aides Tabaks in einem nicht tragbaren Ausmaß gestört. 35 kohole lassen sich durch einfachen Versuch ermitteln, Wie weiter aus der deutschen Auslegeschrift 1018769 da lediglich die Forderung erfüllt sein muß, daß das bekannt ist, kann Rauchtabak durch Behandlung mit Reaktionsprodukt unterhalb der Pyrolysetemperatur einem im wesentlichen nicht flüchtigen Stoff, der in des Tabaks flüchtig ist und die erwünschten Eigen-Berührung mit dem Tabak beständig ist, veredelt schäften hinsichtlich Geruch und/oder Aroma besitzt, werden. Aus diesem Zusatzstoff wird jedoch beim 40 Zur Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Rauchen des Tabaks eine flüchtige organische Säure Aromastoffe können verschiedene Saccharide verwenmit mindestens drei Kohlenstoffatomen freigesetzt. det werden, z. B. Monosaccharide, Disaccharide, Tri-Ein zartes und süßes Aroma kann deshalb mit solchen saccharide, Tetrasaccharide und Polysaccharide, so-Zusätzen nicht erzielt werden. lange ihre Reaktionsprodukte mit Alkohol, wie oben
Es wurde nun gefunden, daß zum Einführen in 45 erwähnt, flüchtig und angenehm sind. Im allgemeinen Tabakprodukte besonders gut geeignete Süßungs- sind Monosaccharide, Disaccharide und Polysacchamittel aus im Tabakblatt von Natur aus enthaltenen ride bevorzugt, insbesondere die Hexosen, Pentosen Substanzen durch Umsetzung mit niederen alipha- und Dihexosen wie Saccharose und die Polyhexosen tischen Alkoholen hergestellt werden können und daß wie Dextrine, Stärken und Fructosane.
solche Derivate unabhängig davon, ob sie aus dem 5° Die mit Vorteil verwendbaren organischen Säuren Tabak selbst oder synthetisch gewonnen sind, die ge- sind gleichfalls solche, die bei der Umsetzung mit dem wünschte Süße ergeben, jedoch die Verbrennung des verwendeten Alkohol oder Alkoholgemisch flüchtige Tabakprodukts nicht stören. Ferner wurde gefunden, Produkte mit den gewünschten Eigenschaften ergeben, daß Derivate von im Tabak vorkommenden Natur- Von den im Tabak natürlich vorkommenden orgastoffen, unabhängig davon, ob sie aus Stoffen, die aus 55 nischen Säuren werden die aliphatischen Di- und Tri-Tabak stammen, oder synthetisch hergestellt sind, dem carbon- und Hydroxycarbonsäuren, z. B. Malonsäure, Rauch noch andere angenehme und sehr gefällige Apfelsäure, Bernsteinsäure, Weinsäure und Zitronen-Eigenschaften als Süße verleihen. säure, besonders bevorzugt. Den Zweck erfüllende
Gegenstand der Erfindung ist ein aromatisiertes aromagebende Stoffe sind beispielsweise die niedrigen
Tabakerzeugnis, das dadurch gekennzeichnet ist, daß 60 Alkylester von Apfelsäure, Malonsäure, Bernstein-
der Tabak als Aromastoff mindestens ein Reaktions- säure, Weinsäure und Zitronensäure,
produkt eines niederen aliphatischen Alkohols mit Zu weiteren gut geeigneten, einen süßen Geruch oder
einem im natürlichen Tabak vorkommenden Saccharid ein süßes Aroma verleihenden Stoffen gehören unter
oder mit einer im natürlichen Tabak vorkommenden anderem die niedrigen Alkylderivate von Oxymethyl-
organischen Säure enthält, der unterhalb der Ver- 65 furfurol und die niedrigen Alkylester der Laevulin-
brennungstemperatur des Tabaks flüchtig ist. säure.
Die Süßungsmittel und anderen Aromastoffe des Die erfindungsgemäß in den Tabak eingeführte
aromatisierten Tabakerzeugnisses nach der Erfindung Menge an Aromastoff ist weitgehend dem Belieben
3 4
überlassen. Es soll wenigstens eine solche Menge ein- matographischem Wege als Laevulinsäureäthylester
geführt werden, die zur Erzielung eines deutlichen (Kp.2 mm — 51 bis 640C) bzw. als Äthoxymethyl-
Aromas und/oder Geruchs in dem Produkt oder furfurol identifiziert. Die mittleren Fraktionen sind
seinem Rauch wirksam ist. Alle darüber hinausgehen- Gemische dieser beiden Stoffe. Die Ausbeute an
den Mengen richten sich nach dem gewünschten Cha- 5 Laevulinsäureäthylester beträgt 6,25 0I0, die an Äthoxy-
rakter und dem Ausmaß der Verbesserung, wobei sich methylfurfurol 9,0 % und die Gesamtausbeute 23,5 °/0. gezeigt hat, daß ihre Wirkung am angenehmsten zur
Geltung kommt, wenn sie fein und zart ist. Es wurde B e i s ρ i e 1 3
ferner gefunden, daß die erfindungsgemäß verwendeten
Aromastoffe einander und die üblicherweise verwen- io 12 ml konzentrierte wäßrige Salzsäure und 500 ml
deten Aromazusätze ergänzen können und daß durch n-Propylalkohol werden in einem mit einem luft-
Variieren der Verhältnisse und Mengen in an sich be- getriebenen Rührer und einer Fraktionierkolonne aus-
kannter Weise außergewöhnlich angenehme und gün- gestatteten 1-1-DreihaIskolben eingebracht. Der KoI-
stige Wirkungen erzielt werden können. Die Aroma- beninhalt wird mit Hilfe eines Glascol-Mantels auf
stoffe können durch Sprühen, Tauchen oder andere 15 60° C gebracht, und 50 g Saccharose werden unter
übliche Maßnahmen in den Tabak eingeführt werden. ständigem Rühren in den Kolben eingesiebt. Der
Für die Herstellung der erfindungsgemäß verwen- Zucker löst sich in etwa 1 bis I1Z2 Stunden auf. Die
deten Aromastoffe geeignete Verfahren und Vorrich- Reaktion wird von Farbänderungen von klar und farb-
tungen sind dem Fachmann ohne weiteres erkenntlich los über Gelb, Orange und Rot bis schließlich Schwarz
und bilden keinen Teil der Erfindung. Die folgenden 20 begleitet.
Beispiele dienen der Erläuterung, ohne die Erfindung Dann wird die Lösung bei einer Kopftemperatur von
zu beschränken. Wenn nichts anderes angegeben ist, 87 bis 970C destilliert, wobei etwa 200 ml Destillat
beziehen sich Teile auf das Gewicht. erhalten werden, die hauptsächlich aus dem azeotropen
. ■ 1 1 Gemisch von Wasser mit n-Propanol bestehen.
Beispiel 1 25 Die in dem Kolben zurückbleibenden Anteile werden
3500 ml absolutes Methanol und 138,5 ml konzen- unter ständigem Rühren 14 Stunden bei 95° C unter
trierte wäßrige Salzsäure werden in einem 5-1-Dreihals- . Rückfluß gehalten und dann bis zum Erreichen einer
kolben auf 40° C erwärmt. Nach Zugabe von 400 g Kopf temperatur von 95° C destilliert, bei welchem
Saccharose wird die Temperatur auf etwa 80°C er- Punkt das Destillat trocken ist (in dem Sinne, daß es
höht. Die Reaktionsteilnehmer werden 4 Stunden 3° ein Natriumchloridkristall nicht löst). Es werden etwa
unter gelegentlichem Umrühren bei dieser Temperatur 250 ml Produkt-Destillat gewonnen,
gehalten, wonach das Reaktionsgemisch bei einer Der Geruch des Produkts, eine pecannuß- oder
Temperatur von 860C destilliert wird. Das Destillat schwarzwallnußartige Note, läßt erkennen, daß eine
wird dann durch Vakuumdestillation in zwei Frak- Veresterung erfolgt ist. Der Destillationsbereich des
tionen zerlegt. Die erste Fraktion besteht gemäß der 35 Produkts entspricht den Siedepunkten von Laevulin-
analytischen Bestimmung praktisch vollständig aus säure-n-propylester und n-Propoxymethylfurfurol, was
Laevulinsäuremethylester, der sich durch einen frucht- zeigt, daß diese erwarteten Verbindungen sich gebildet
artigen Geruch auszeichnet. Die zweite Fraktion be- haben. Das Produkt wird durch Vakuumdestillation
steht im wesentlichen aus Methoxymethylfurfurol und in zwei Fraktionen zerlegt, und die berechnete Ge-
hat einen an Maraschinokirschen erinnernden Geruch. 4° samtausbeute beläuft sich auf 16,7 °/0. Die Fraktion 1,
Die Gesamtausbeute beträgt 25,3 °/0. der Laevulinsäuren-n-propylester, hat einen ätherischen
n . holzartigen Geruch. Die Fraktion 2, das n-Propoxy-
B e 1 s ρ 1 e 1 2 methylfurfurol, hat einen sehr gefälligen fruchtartigen
151 wasserfreies Äthanol, 457 ml konzentrierte HCl Geruch, nämlich einen pfirsichsüßen Geruch mit über- und 2000 g Saccharose werden in einen Ballon mit 45 lagerten Nuancen von Pecannuß.
einem Fassungsvermögen von etwa 19 1 (5 gallon) ein- .
gebracht, der gelegentlich geschüttelt und dann über Beispiel
Nacht stehengelassen wird. Am nächsten Morgen 500 ml 99°/oiges Isopropanol werden in einen mit wird der Ballon 3 Stunden in einem Bad mit konstanter einem luftgetriebenen Rührer und einer Fraktionier-Temperatur bei 50° C gehalten, wobei ständig gerührt 5° kolonne ausgerüsteten 1-1-Dreihalskolben eingebracht, wird, um die vollständige Lösung des Zuckers zu er- 12 ml konzentrierte wäßrige Salzsäure werden zureichen. Das Bad wird dann auf 75° C erwärmt, und gesetzt, und die Temperatur wird auf 60°C erhöht, der Inhalt des Ballons wird 24 Stunden bei dieser Nach Einsieben von 50 g Saccharose wird das Gemisch Temperatur gehalten. Danach wird das Gemisch ab- ständig gerührt, während der Zucker innerhalb von gekühlt und mit 391 ml einer 41°/0igen Natronlauge 55 etwa I1Z8 bis 2 Stunden in Lösung geht. Der Kolbenbis zu einem pH-Wert von 6,5 neutralisiert. inhalt wird dann zur Entfernung des Wassers destilliert.
Das Reaktionsgemisch wird zur Entfernung über- Dann wird der Inhalt etwa 14 Stunden unter ständigem
schüssigen Alkohols unter ständigem Wasserstrahl- Rühren bei 80 bis 82° C im Rückflußsieden gehalten
vakuum destilliert. Der sirupöse Rückstand wird in und dann bei einer Kopftemperatur von 820C destil-
zwei Anteilen in einem kontinuierlich arbeitenden 60 liert.
Flüssig-Flüssig-Extraktor mit Äthyläther extrahiert, Aus dem Kolben werden etwa 220 ml Produkt abwonach der Äther durch mäßiges Erwärmen bei gezogen. Der Geruch ist dem des nach Beispiel 3 her-Atmosphärendruck entfernt wird. Die zwei Anteile gestellten Laevulinsäure-n-propylesters und n-Propoxyextrahierten Materials werden bei 1 bis 2 mm Hg einer methylfurfurols ähnlich, jedoch etwas davon verschie-Vakuumdestillation unterworfen. Der Anteil 1 wird 65 den. Er erinnert an Nüsse, hat jedoch nicht die deutin vier Fraktionen und der Anteil 2 in drei Fraktionen liehe Pecannußnote, die das n-Propoxymethylfurfurol zerlegt. Die Fraktionen 1 und 4 des Anteils 1 und die kennzeichnet.
Fraktionen 1 und 3 des Anteils 2 werden auf gaschro- Durch Vakuumdestillation wird das Produkt in einer
Ausbeute von 19,95 °/0 erhalten. Es hat einen süßen ätherischen Geruch.
Beispiel 5
50 g Saccharose, 500 ml Isobutylalkohol und 12 ml konzentrierte wäßrige Salzsäure werden nach der im Beispiel 3 beschriebenen Arbeitsweise miteinander umgesetzt. Es wird eine Ausbeute von 17,45 % erhalten.
Die Produkte werden durch ihre Destillationstemperaturen als Laevulinsäureisobutylester und Iso- butoxymethylfurfurol identifiziert. Ihr Geruch ist stärker und deutlicher ausgeprägt als der Geruch der aus den niedrigeren Gliedern der Alkylalkoholreihe hergestellten Produkte.
15 Beispiel 6
50 g Saccharose und 500 ml n-Butylalkohol werden in einen mit einem luftgetriebenen Rührer und einer Fraktionierkolonne ausgerüsteten 1-1-Dreihalskolben eingebracht. Die Temperatur wird mit Hilfe eines Glascol-Mantels allmählich auf 6O0C erhöht. Das Gemisch wird 3 Stunden gerührt und dann über das Wochenende stehengelassen. Die Temperatur wird erneut 1 Stunde unter Rühren bei 60° C gehalten, wobei weiteres Wasser zugesetzt wird, um den Zucker völlig in Lösung zu bringen. Dann werden 12 ml konzentrierte Salzsäure zugesetzt.
Die Aufarbeitung wird wie im Beispiel 3 beschrieben durchgeführt, wobei eine Ausbeute von 16,1 °/o erhalten wird. Die Produkte werden im Vakuum destilliert und auf Grund ihrer Destillationstemperaturen als Laevulinsäure-n-butylester und n-Butoxymethylfurfurol identifiziert. Der Laevulinsäure-n-butylester hat einen holzartigen ätherischen Geruch, der ziemlich scharf ist. Das n-Butoxymethylfurfurol hat einen süßen, aber holzartigen Geruch.
Beispiel 7
10 g Saccharose, 100 ml n-Hexanol und 0,5 ml konzentrierte Salzsäure werden in eine Druckflasche eingebracht. Die Flasche wird verschlossen und teilweise in ein thermostatisch regelbares Wasserbad eingetaucht. Die Reaktionsteilnehmer werden 72 Stunden bei 77°C und 24 Stunden bei 84° C gehalten, worauf man sich das Bad mit der noch eingetauchten Flasche abkühlen läßt.
Ein aliquoter Anteil des dunkelgefärbten Reaktionsprodukts wird mit Natriumhydroxyd bis zu einem pH von 7 neutralisiert, bis zu einem halbtrockenen Zustand eingedampft und hinsichtlich seines Geruchs von mehreren Versuchspersonen bewertet. Es werden folgende feine Noten festgestellt: süß und würzig, nußartig (ein Geruch nach grüner Wallnuß), fruchtartig. Alle diese Noten unterscheiden sich von den bei Saccharose oder Hexanol feststellbaren, und es ist offensichtlich, daß ihr Vorliegen eine direkte Folge der Umsetzung ist.
Beispiel 8
In eine Druckflasche werden 5 g Saccharose, 10 g saures Kaliumsulfat (KHSO4) und 100 ml neutraler Äthylalkohol eingeführt. Die Flasche wird lose verschlossen und 2 Stunden in ein Wasserbad von 70° C eingetaucht, wobei gelegentlich geschüttelt wird.
Das Reaktionsgefäß wird dann in einen Umluftofen von 60°C eingebracht und 16 Stunden darin belassen. Beim Herausnehmen aus dem Ofen ist der Inhalt hellgelb gefärbt und hat einen sehr angenehmen Geruch, der von dem des Alkohols sehr verschieden ist, woraus zu ersehen ist, daß die gewünschte Umsetzung stattgefunden hat. Versuchspersonen stellen folgende Geruchsnoten in der Probe fest: Apfel, Fruchtaroma, Kokosnuß.
Beispiel 9
In 3 Erlenmeyerkolben werden jeweils 300 g getrocknete helle Stengel (etwa 8 °/o reduzierende Zucker) mit jeweils 700 ml wasserfreiem Äthanol bedeckt. Der Alkohol im Kolben 1 wird mit 58 ml HCl angesäuert, der in den Kolben 2 mit einem Gemisch aus 29 ml HCl und 10 ml konzentrierter H2SO4 und der im dritten Kolben mit 20 ml konzentrieter H2SO4. Alle drei Kolben enthalten stöchiometrisch die gleichen Säureäquivalente.
Die Kolben werden 15 Stunden in einem Wasserbad von 750C belassen, und ihr Inhalt wird anschließend neutralisiert. Dann werden Proben entnommen und verdünnt. Es zeigt sich, daß Geruch und Aroma des mit H2SO4-Katalyse erzeugten Produkts am besten, des mit der gemischten Säure hergestellten Produkts als an zweiter Stelle stehend und des mit HCl erhaltenen Produkts als an dritter Stelle stehend bewertet wird.
Beispiel 10
100 g Stärke (Trockengewicht) und 500 ml Äthanol mit einem Gehalt von 7°/0 HCl werden in einem 1-1-Kolben eingebracht und 5 Stunden zum Sieden unter Rückfluß erhitzt. Durch Vakuumdestillation des Reaktionsprodukts erhält man 11 g Laevulinsäureäthylester und 3,9 g Äthoxymethylfurfurol.
Beispiel 11
In einen Kolben werden 5 g Melasse, 200 ml wasserfreies Äthanol und 7,3 ml konzentrierte H2SO4 eingebracht. Die Reaktionsteilnehmer werden 18 Stunden auf 75°C erwärmt. Die Aromanoten lassen erkennen, daß die Umsetzung der oben beschriebenen Art stattgefunden hat.
Beispiel 12
5 g Fructose, 150 ml SDNr. 30 Alkohol und 7,3 ml konzentrierte H2SO4 werden 96 Stunden bei Temperaturen zwischen 50 und 70° C umgesetzt. Eine Probe wird mit einem gleichen Volumen Wasser verdünnt und mit NaOH auf einen pH-Wert von 6,5 neutralisiert. Ein süßer Geruch, der dem Geruch sehr ähnlich ist, der bei der gleichen Umsetzung mit hellen Stielen erhalten wurde, läßt sich feststellen und kann selbst dann noch wahrgenommen werden, wenn das Reaktionsgemisch auf 1: 2000 verdünnt wird.
Beispiel 13
In einen 1-1-Kolben werden 40 g LD-Äpfelsäure, 1000 ml wasserfreies Äthanol und 70 ml angesäuerter Alkohol (16,2 g HCl/100 ml Äthanol) eingeführt. Der Kolben wird mit einem aufsteigenden Luftkühler und einem absteigenden Wasserkühler verbunden, und der Kolbeninhalt wird 6 Stunden und 43 Minuten erwärmt, während welcher Zeit 474 ml Alkohol abgezogen werden. Der Kolbeninhalt wird dann mit 41°/oiSer NaOH auf pH 7,0 neutralisiert. Eine 40,04 g (73 °/o)
ausmachende Ausbeute an Destillat mit dem erwarteten Siedepunkt wird erhalten, wenn der Rückstand bei 2,5 mm Hg einer Vakuumdestillation unterworfen wird. Das Produkt läßt sich gaschromatographisch als Äpfelsäurediäthylester identifizieren.
Beispiel 14
Nach der im Beispiel 13 beschriebenen Arbeitsweise wird aus n-Butanol und Bernsteinsäure Bernsteinsäuredi-n-butylester hergestellt, der eine Geruchsnote von Buttersäure und einen süßen Geruch von verhältnismäßig geringer Gesamtintensität besitzt.
Beispiel 15 1S
In einen Pyrexglasballon mit einem Fassungsvermögen von 19(5 gallon) werden 5,66 kg (12,5 pounds) Tabak (getrocknete helle Stengel) eingebracht und mit einem Gemisch aus 12 1 Äthanol und 1000 ml konzentrierter Salzsäure bedeckt. Der Kolben wird 17V2 Stunden bei einer konstanten Temperatur von 680C ge-)'' halten. Dann wird die Temperatur auf 75° C erhöht und 4 V2 Stunden bei diesem Wert belassen. Der flüssige Inhalt des Ballons wird auf 12 1 mit frischem Äthanol und Säure in den gleichen Mengenverhältnissen verdünnt und in einen zweiten Ballon gegossen, der 5,66 kg frischer getrockneter heller Stiele enthält. Es wird wie vorstehend beschrieben gearbeitet, wobei die Flüssigkeit auf die gleiche Weise gewonnen und mit Stielen in einem dritten Ballon umgesetzt wird.
Die aus dem dritten Ballon der Gegenstromreihe erhaltene Produktflüssigkeit wird mit Natriumhydroxyd auf pH 6,3 neutralisiert und zur Entfernung überschüssigen Alkohols an eine Wasserstrahlpumpe angeschlossen. Der Rückstand wird in eine kontinuierlich arbeitende Extraktionsvorrichtung überführt und etwa 18 Stunden mit Äther extrahiert. Der Äther wird bei Atmosphärendruck abgedampft, und etwa noch verbleibende Ätherspuren werden im Vakuum einer Wasserstahlpumpe entfernt. Das Produkt wird in einem Claisenkolben bei 2 bis 3 mm Hg einer Vakuumdestillation unterworfen.
Zu einer alkoholischen Lösung eines Teils des hellgelben Destillats wird eine Reagenzlösung aus 2,4-Dinitrophenylhydrazin gegeben, wobei vier Derivate erhalten werden. Zwei dieser Derivate schmelzen bei dem für Laevulinsäureäthylester und Äthoxymethylfurfurol zutreffenden Punkt. Die gaschromatographische Trennung der Produkte des Destillats zeigt, daß sie vorwiegend aus Äpfelsäurediäthylester, Bernsteinsäurediäthylester, Laevulinsäureäthylester und Äthoxymethylfurf urol bestehen. Diese Bestandteile werden außerdem durch Massenspektrometrie und Infrarotspektrophotometrie identifiziert.
Die getrennten Komponenten können einzeln oder in gewünschten Gemischen mit Tabak vermischt werden.
Beispiel 16
diäthylester, Bernsteinsäurediäthylester und Zitronensäurediäthylester besprüht. Die Hälfte des Gemischs besteht aus dem nach Beispiel 2 hergestellten Äthoxymethylfurfurol und Laevulinsäureäthylester, und die andere Hälfte besteht aus praktisch gleichen Teilen der drei anderen genannten Verbindungen (alle Teile beziehen sich auf das Gewicht). Die auf das Material aufgebrachte Menge an Aromastoffgemisch beträgt etwa 0,3 Gewichtsprozent. Mengen im Bereich von 0,1 bis 1 Gewichtsprozent haben sich als befriedigend erwiesen, wobei 0,2 bis 0,4 °/„ bevorzugt sind.
Das behandelte Material wird getrocknet und zur Bewertung des Geruchs und Geschmacks zu Zigaretten verarbeitet. Die so hergestellten Zigaretten und nicht behandelte Kontrollzigaretten werden drei Bewertern vorgelegt, die zur Bewertung eine von 0 bis 10 reichende Intensitätsskala verwenden.
Die Bewerter stellen fest, daß sich die Zigaretten, die die aromatischen Zusätze gemäß der Erfindung erhalten, durch eine fruchtartige Note im Geschmack beim Ziehen im unentzündeten Zustand sowie im Geschmack des Rauchs auszeichnen und von den Kontrollzigaretten ohne weiteres zu unterscheiden sind. Es wird festgestellt, daß die Aromastoffe den Geschmack und Geruch des zum Füllen verwendeten Tabaks beträchtlich verbessern. Die bei diesem Versuch erhaltenen Daten sind im folgenden wiedergegeben:
60
Zigaretten
mit Aroma
stoffen
Kontroll
zigaretten
Bewertung des Geruchs
Gesamtbewertung 7,0 0,0
Mittelwert
Bewertung/Bewerter ... 2,33 0,0
Bewertung des Geschmacks
beim Zug im unentzündeten
Zustand
Gesamtwert 3,0 0,0
Mittelwert
Bewertung/Bewerter ... 1,0 0,0
Bewertung des Rauch
geschmacks
Gesamtbewertung 7,0 0,0
Mittelwert
Bewertung/Bewerter ... 2,33 0,0
Das erfindungsgemäße aromatisierte Tabakerzeugnis ist, soweit dieses nicht zur Lieferung in Gebiete außerhalb des Geltungsbereiches des Lebensmittelgesetzes bestimmt ist, zur Zeit auf Grund der Verordnung über Tabak und Tabakerzeugnisse (TabakVO) vom 19. Dezember 1959 (BGBl. Teil I, Nr. 52 vom 22. 12.1959, S. 730) nicht zugelassen.
Die gefälligen, deutlichen und feinen Nuancen, die durch das Einbringen von beispielhaften Aromastoffen gemäß der Erfindung in Rauchwaren erzielt werden, werden durch das folgende Beispiel veranschualicht. 6g Drei Anteile eines üblichen Zigarettenmaterials von jeweils 10 g werden mit einem Gemisch aus Äthoxymethylfurfurol, Laevulinsäureäthylester, Äpfelsäure-

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Aromatisiertes Tabakerzeugnis, dadurch gekennzeichnet, daß der Tabak als Aromastoff mindestens ein Reaktionsprodukt eines niederen aliphatischen Alkohols mit einem im natür-
•109 545/310
lichen Tabak vorkommenden Saccharic! oder mit einer im natürlichen Tabak vorkommenden organischen Säure enthält, der unterhalb der Verbrennungstemperatur des Tabaks flüchtig ist.
2. Tabakerzeugnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Saccharid im Reaktions-
produkt Hexose, Saccharose, Pentose, Dextrin, Stärke oder Fructosan darstellt.
3. Tabakerzeugnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Säure im Reaktionsprodukt Apfelsäure, Bernsteinsäure, Zitronensäure, Malonsäure oder Weinsäure darstellt.
. ■*.·.<■

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