DE1515671B2 - Vorrichtung zur herstellung eines lenkkabels fuer raketen - Google Patents
Vorrichtung zur herstellung eines lenkkabels fuer raketenInfo
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- H01B13/02—Stranding-up
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung eines Lenkkabels für Raketen aus miteinander
vereinigten, elektrisch leitenden Adern und elektrisch nichtleitenden Füllfäden, mit einer Einrichtung
zum Konstanthalten der Zugspannung der Adern, die von außerhalb der Vorrichtung angeordneten Vorratsspulen
ablaufen und auf dem Wege zu einem gemeinsamen Punkt durch eine Hilfsabzugseinrichtung
und durch untereinander gleiche, auf den Eckpunkten eines Dreiecks angeordnete Rollen, von denen eine
gegenüber den beiden anderen durch eine von einem einzigen Punkt aus vorgebbare Belastung bewegbar
ist, unter Zugbelastung gehalten sind.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1 132 204 ist es bekannt, einen aus Kupferleitungen und Füllfäden gebildeten
Strang unter Vorspannung des Füllfadens zu umwickeln und dadurch die Haltbarkeit des so gebildeten
Kabels gegen Zug- und Biegebeanspruchung zu erhöhen. Auf diese Weise entsteht ein biegsames,
elektrisches Kabel für die Steuerung von Flugkörpern, das aus parallelen Kupferleitern und Naturseidefäden
besteht, die von weiteren Naturseidefäden umwickelt sind, wobei die zum Umwickeln verwendeten weiteren
Naturseidefäden unter Vorspannung stehen.
Weiterhin ist aus der deutschen Auslegeschrift 151 576 eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art bekannt. Dieser bekannten Vorrichtung ist der Nachteil eigen, daß sie im Aufbau sehr kompliziert
ist und daß sie verhältnismäßig umständlich zu bedienen ist. Weiterhin ist der Raumbedarf der bekannten
Vorrichtung verhältnismäßig groß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Herstellung eines Lenkkabels für
Raketen der eingangs genannten Art zu schaffen, welche bei geringem gerätetechnischen Aufbau zugleich
eine selektive sowie eine besonders gleichmäßige Vorspannung für die elektrischen Adern
einerseits und die Füllfäden andererseits ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß für die Adern und die Füllfäden jeweils eine
eigene Rollenanordnung zum Konstanthalten der Zugspannung vorgesehen ist, deren bewegbare Rollen
jeweils für die Gesamtheit der Adern einerseits und der Füllfäden andererseits auf je einer gemeinsamen
Welle drehbar angeordnet sind, daß die Welle für die Adern und die Füllfäden jeweils auf einem
Schwenkhebel angeordnet sind, daß die Schwenkhebel jeweils durch eine kalibrierte Feder vorspannbar
sind und daß für die Adern und die Füllfäden im Bereich vor dem gemeinsamen Einlaufpunkt ein einziger
Fadensammler vorhanden ist, der eine der Summe von Adern und Füllfädem entsprechende
Anzahl von Führungsrohren aufweist.
Nach dem Grundgedanken der Erfindung wird eine gleichmäßige Spannung zwischen den Füllfäden einerseits
und den elektrischen Adern andererseits sowie eine geeignete Verteilung dieser beiden Spannungswerte als unerläßliche Voraussetzung für die Bruchsicherheit
eines Lenkkabels zur Verbindung zwischen einer Kommandostelle und einer fliegenden Rakete
erachtet. Das Verhältnis zwischen der Spannung der Füllfäden und der Spannung der elektrischen Adern
ist gemäß der Erfindung derart dimensioniert, daß die Spannung der elektrischen Adern etwas geringer
ist als diejenige der Füllfäden, das heißt, daß die Füllfäden gegenüber den elektrischen Adern unter
Vorspannung stehen.
Gegenüber der Belastung von Führungsrollen durch ein Gewicht, wie es bei der bekannten Vorrichtung
der Fall ist, weist die gemäß der Erfindung vorgesehene Federvorspannungseinrichtung in Verbindung
mit der Anordnung sämtlicher zugehöriger Rollen auf einer einzigen Welle den Vorteil auf, daß
sich einerseits die gewünschte Vorspannung besonders einfach einstellen läßt und andererseits für
sämtliche über die gemeinsame Rollenanordnung laufende Füllfäden oder Adern eine gleichmäßige
Vorspannung gewährleistet ist.
Weiterhin ist gemäß der Erfindung der wesentliche Vorteil erreichbar, daß sich die Vorrichtung außerordentlich
kompakt und zugleich robust ausbilden läßt, was sich vorwiegend dann als besonders vorteilhaft
erweist, wenn eine größere Anzahl von Füllfäden und Adern zu einem Kabel vereinigt werden soll.
In der Praxis hat sich gezeigt, daß Lenkkabel, die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung hergestellt
wurden, eine außerordentlich hohe Bruchsicherheit und Haltbarkeit gezeigt haben, was auf den guten
Spannungsausgleich zwischen den einzelnen Füllfäden und auf ihre gleichmäßige Verteilung zurückzuführen
ist. Zweifellos spielt dabei auch die Tatsache eine Rolle, daß durch die Verwendung von kalibrierten
Vorspannungsfedern die Vorspannung der Füllfäden gegenüber den elektrischen Adern besonders exakt
und reproduzierbar einstellbar ist.
Vorzugsweise bestehen die Rollen in der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus Metall, wenn es sich
um den Spannungsausgleich von Füllfäden handelt, die aus synthetischen, mineralischen oder pflanzlichen
Werkstoffen bestehen. Hingegen werden diejenigen Rollen, welche dem Spannungsausgleich der metallischen,
elektrischen Adern dienen, vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt, beispielsweise aus Nylon.
Nach einem weiteren Vorteil läßt sich gemäß der Erfindung durch geeignete Wahl der Federcharakteristik
ein Spannungsausgleich zwischen den einzelnen Fäden derart erreichen, daß sowohl der Elastizität des
Fadenmaterials als auch den beim Abwickeln eventuell auftretenden Spannungsschwankungen und den
Reibungsverhältnissen der Hilfsabzugsvorrichtung Rechnung getragen werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben.
Die Vorrichtung besitzt mit Rillen versehene Rollen, die im Dreieck angeordnet sind. Die obere und
gleichzeitig mittlere Rolle I ist elastisch aufgehängt und die beiden anderen Rollen 2 und 3 laufen auf
festen Achsen. Die feinpolierten Rillen in den Rollen haben gleiche Tiefe und gleichen Abstand. Ihre Anzahl
entspricht der Anzahl der zu verteilenden und in der Spannung auszugleichenden Fäden.
Alle Rollen sind auf Kugellagern gelagert, und die
Achse der oberen Rolle 1 ist am einen Ende eines Hebels 6 angebracht, der im Drehpunkt 7 gelagert ist.
Am anderen Ende dieses Hebels kann an verschiedenen Punkten eine Feder 8 eingehängt werden. Diese
Feder 8 verbindet den Hebel 6 mit einem festen Teil, das bevorzugt von einer Stange 9 gebildet wird, die in
gleicher Weise verschiedene Angriffspunkte für die Feder besitzt.
In Fig. 1 ist eine Spannungsausgleichvorrichtung für zehn von Spindeln 10 ablaufende Fäden a, ... /
dargestellt. Bevor die Fäden die Verteilvorrichtung erreicht haben, werden sie mit Hilfe der Gabeln 11
einer Vorspannung unterworfen und durchlaufen einen Kamm 12.
Bei dieser Verteilvorrichtung mit Rollen, die zehn Rillen haben, befindet sich eine zweite Verteilvorrichtung
mit Rollen, die nur zwei Rillen haben, die die Spannung zwischen zwei lackierten elektrischen
Adern I und II ausgleicht; beide durchlaufen vorher eine vorzugsweise aus Aluminium hergestellte Führungsdüse
13.
Die Bahn der gleichmäßig gespannten und richtig verteilten Füllfäden sowie die beiden Adern I und II
durchlaufen nach der Rollenanordnung Aluminiumdüsen 14, die derart angeordnet sind, daß die beiden
Adern in eine zentrale Düse einlaufen und die Bahn der Füllfäden in Außendüsen einläuft.
Nachdem die Füllfäden und die beiden Adern so verteilt sind, durchlaufen sie einen Fadensammler 15,
der ebenso viele Einzelführungsrohre 16 (F i g. 2) besitzt, wie Düsen 14 vorhanden sind. In der Zeichnung
ίο sind sechs Außendüsen und sechs Außenführungsrohre
vorhanden, die so ausgebildet sind, daß einige Düsen und Führungsrohre mehr als einen Füllfaden
gleichzeitig aufnehmen können, wenn die Anzahl der Füllfäden größer als sechs ist. Selbstverständlich kann
man in diesem Fall eine der Fadenzahl entsprechende Anzahl von Düsen und Führungsrohren vorsehen.
Der Fadensammler ist in einer herkömmlichen Umspinnmaschine 17 angebracht, die mit einem Abzug
19 (mit Ziehrichtung in Pfeilrichtung Z1) ausgerüstet
ist, wobei die Scheibe 19 α bevorzugt die Treibscheibe ist.
Das Lenkkabel, das die in F i g. 1 dargestellte Maschine verläßt, ist ein Kabel mit zwei Adern und
mit parallelen Füllfäden. Dieser Kabelaufbau benötigt eher eine Umwicklung als eine Umspinnung, um die
ganze Anordnung zusammenzuhalten.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird Vorsorge getroffen, eine gleiche Spannung und Verteilung
zwischen den Füllfäden und den Adern aufrecht zu erhalten, sowohl, wenn diese parallel laufen,
als auch, wenn sie verseilt werden.
Die Spannung wird vor der Verarbeitung eingestellt, und zwar durch unterschiedliches Anbringen
der Federn 8 zwischen Hebel 6 und Stange 9 der Verteilvorrichtung; diese Federn sind wegen der
hohen Anforderungen des Herstellverfahrens geeicht. Immer wird die Spannung der elektrischen Leitungsdrähte
etwas kleiner als die Spannung der Füllfäden gewählt.
Die Erfindung gestattet die Verwendung von Füllfäden
jeden Werkstoffs: Synthetischer, mineralischer oder pflanzlicher Herkunft. Vorteilhaft kann man
z. B. Glasfaden einsetzen.
Nach dem Umwickeln oder Umspinnen wird das Lenkkabel zweckmäßig nach einem bestimmten Pro-
^ gramm lackiert und getrocknet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorrichtung zur Herstellung eines Lenkkabels für Raketen aus miteinander vereinigten, elektrisch leitenden Adern und elektrisch nichtleitenden Füllfäden, mit einer Einrichtung zum Konstanthalten der Zugspannung der Adern, die von außerhalb der Vorrichtung angeordneten Vorratsspulen ablaufen und auf dem Wege zu einem gemeinsamen Punkt durch eine Hilfsabzugseinrichtung und durch untereinander gleiche, auf den Eckpunkten eines Dreiecks angeordnete Rollen, von denen eine gegenüber den beiden anderen durch eine von einem einzigen Punkt aus vorgebbare Belastung bewegbar ist, unter Zugbelastung gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß für die Adern (I, II) und die Füllfäden (a, ... j) jeweils eine eigene Rollenanordnung (1 a, 2 a, 3 α bzw. 1, 2, 3) zum Konstanthalten der Zugspannung vorgesehen ist, deren bewegbare Rollen (1 α bzw. 1) jeweils für die Gesamtheit der Adern (I, II) einerseits und der Füllfäden (a,... j) andererseits auf je einer gemeinsamen Welle drehbar angeordnet sind, daß die Welle für die Adern (I, II) und die Füllfäden (a, ... ;) jeweils auf einem Schwenkhebel (6 α bzw. 6) angeordnet sind, daß die Schwenkhebel (6 α und 6) jeweils durch eine kalibrierte Feder (8 α bzw. 8) vorspannbar sind und daß für die Adern (I, II) und die Füllfäden (a, ... /) im Bereich vor dem gemeinsamen Einlaufpunkt ein einziger Fadensammler (15) vorhanden ist, der eine der Summe von Adern (I, II) und Füllfäden (a, ... /) entsprechende Anzahl von Führungsrohren (16) aufweist.
Applications Claiming Priority (1)
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