DE1508848B1 - Trockenpulvermasse zur Herstellung von feuerfesten Schutzueberzuegen - Google Patents
Trockenpulvermasse zur Herstellung von feuerfesten SchutzueberzuegenInfo
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Description
1 2
Die Erfindung bezieht sich auf eine Trockenpulver- auf Kokillen ist zeitraubend und kostspielig, da sie
masse zur Herstellung von feuerfesten Schutzüber- mehrere Arbeitsvorgänge erfordert,
zügen auf dem Unterteil oder der Bodenplatte einer Es ist ferner aus der britischen Patentschrift
Blockform. 747 579 ein Formanstrich bekannt, der 55 bis 60 Ge-Blockformen haben gewöhnlich konische Wände 5 wichtsprozent Silicatmehl, 42 bis 36 Gewichtsprozent
und werden je nachdem, ob das weitere Ende sich eines wärmehärtbaren Phenolformaldehydharzes (das
oben oder unten an der Form befindet, als Form mit in einem organischen nichtentflammbaren Lösungsoberem
weiterem Ende oder unterem weiterem Ende mittel gelöst ist und bis zu 2 Gewichtsprozent
bezeichnet. Bei Formen mit oberem weiterem Ende festes Harz im Anstrich hinterläßt) sowie 2 bis 6 Geist
das Unterteil der Form gewöhnlich einstückig mit io wichtsprozent eines Nadelholzharzes und 3 Gewichtsihren
Seiten ausgebildet, und der Block wird aus der prozent Wasser enthält.
Form entfernt, indem man ihn einfach aus der Form Derartige Formanstriche würden für den Schutz
heraushebt. Bei Formen mit unterem weiterem Ende des Unterteils oder der Bodenplatte einer Blockform
ist dies nicht ausführbar, und dementsprechend sind völlig ungeeignet sein, weil das Wasser zu einem
derartige Formen gewöhnlich mit einem Gehäuse 15 »Kochen« des geschmolzenen Metalls führen würde,
ausgebildet, das die Wände der Form darstellt, die Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer
auf einer Bodenplatte oder dem sogenannten Stuhl Trockenpulvermasse zur Herstellung von feuerfesten
oder Schemel ruhen. Ein Abstreifen des Blockes wird Schutzüberzügen, die sich in einem Arbeitsgang aufdann
dadurch bewerkstelligt, daß man das Gehäuse bringen lassen und geeignet sind, wirksam die Zerweghebt,
wobei der auf der Bodenplatte stehende 20 störung des Unterteils oder der Bodenplatte einer
Block zurückbleibt. Blockform während längerer Zeit zu verhindern und
Bei jeder der geschilderten Arten von Formen demgemäß ihre Lebensdauer wesentlich zu verwind
gewöhnlich das geschmolzene Metall, z. B. Stahl, längern.
von oben eingegossen und trifft so auf das Unterteil Die Trockenpulvermasse gemäß der Erfindung auf
oder die Bodenplatte der Form auf. Das AuftreSen 25 der Basis von feinzerteiltem feuerfestem Material
des heißen Materials auf das Unterteil oder die Bo- und Harzbindemittel zur Herstellung von feuerfesten
denplatte führt gewöhnlich zu einer Erosion oder Schutzüberzügen auf dem Unterteil oder der Bodeneinem
Anfressen, so daß schließlich die Form, wenn platte einer Blockform ist dadurch gekennzeichnet,
sie ein einstückiges Unterteil hat, verworfen werden daß sie flüssiges Phenolformaldehydharz und pulver-
oder die Bodenplatte ersetzt werden muß. 30 fönniges Phenolformaldehydharz in solchen Anteilen
Es ist bekannt, zum Schutz der Oberfläche der enthält, daß das Gewichtsverhältnis von flüssigem zu
Kokillen oder Teilen "von ihnen die Oberflächen mit pulverf örmigem Harz innerhalb des Bereiches von
einer Schlichte, d. h. mit einer dünnen Schutzschicht, 1:1 bis 1: 4 liegt und der Gesamtharzgehalt in der
zu bedecken, die gewöhnlich vor jedem Gießen auf- Mischung 3 bis 40 Gewichtsprozent beträgt,
gebracht wird. Derartige Schlichten sind in großer 35 Obwohl die Pulvermasse gemäß der Erfindung
Zahl und in den verschiedenartigsten Zusammen- einen wesentlichen Anteil an flüssigem, wärmehärtsetzungen
beschrieben worden. Die üblichen Kokil- barem, synthetischem Harz enthält, ist sie trocken
lenschlichten stellen wäßrige Suspensionen dar, die und frei fließend, weil das flüssige Harz in den Teilauf
die Kokillenwände aufgesprüht, aufgespritzt oder chen von feinzerteiltem feuerfestem Material absoraufgestrichen
werden. Es ist schwierig, derartige 40 biert oder einen Überzug auf diesen Teilchen bildet,
wäßrige Suspensionen gleichmäßig aufzutragen, unter Bei der praktischen Herstellung der Trockenpulveranderem,
weil sie zum Absetzen neigen. masse gemäß der Erfindung wird zweckmäßig zu-Aus den Unterlagen der deutschen Patentanmel- nächst eine Mischung des teilchenförmigen, feuerdung
B 14632,31c, ist es bekannt, vor dem Vergießen festen Materials mit dem flüssigen synthetischen Harz
von hoch schmelzenden Metallen, wie Eisen und 45 ausgeführt und danach das pulverförmige, syntheti-Stahl,
.in metallische Gießformen eine Masse mög- sehe Harz hinzugefügt. Die Masse, die ursprünglich
liehst dünn auf die erwärmte Formoberfläche aufzu- pastenförmig war, wird krümelig und nimmt schließtragen,
die infolge Erweichens an der Form haftet lieh die Form eines trockenen Pulvers an, möglicherund
bei der Berührung mit dem Gießwerkstoff mög- weise infolge der Absorption oder Adsorption der
liehst restlos vergast. Für diese Masse kann ein 50 Flüssigkeit durch die feuerfesten Teilchen und gege-Kunstharz
oder ein entsprechender thermoplastischer benenfalls infolge einer Änderung des Zustandes des
Stoff verwendet werden, der als Puder aufgebracht flüssigen Harzes während des Mischvorgangs. Wenn
wird und nach Vergasen nur einen hauchdünnen man nur pulverförmiges Harz verwenden würde,
Schleier zwischen Kokille und Gußkörper bildet. dann tritt ein Absetzen des feinen Pulvers beim
Derartige äußerst dünne Schutzschichten sind nicht 55 Mischen ein, während bei Anwendung des flüssigen
geeignet, den hohen Beanspruchungen, denen das Harzes dieses zunächst die Teilchen aus feinzerteil-Unterteil
oder die Bodenplatte einer Blockform beim tem, feuerfestem Material überzieht, an denen dann
Eingießen von z. B. flüssigem Stahl unterworfen sind, die feinen Teilchen des pulverförmigen Harzes
standzuhalten. klebenbleiben. Die Umwandlung der Masse aus Aus der französischen Patentschrift 1094 840 ist 60 einem pastenförmigen in einen trockenen Zustand
ein besonderes Zweistufenverfahren zum Präparieren kann durch mildes Erhitzen, gegebenenfalls durch
einer Kokille bekannt, gemäß welchem zunächst eine Anwendung von warmen Teilchen des feuerfesten
Schicht einer pulverförmigen Silicium-Sand-Harz- Materials, unterstützt werden.
Mischung einer gewissen Zusammensetzung auf der Da das Auftreffen des geschmolzenen Metalls dazu
Kokille abgesetzt wird und dann mit einer Sand- 65 führt, daß die harzförmigen Bestandteile des Schutz-Harz-Mischung
einer unterschiedlichen Zusammen- Überzuges zum Brennen neigen, ist es wichtig, daß
setzung überzogen wind. der Überzug so zusammengesetzt wird, daß er nur
Diese Art der Aufbringung von Schutzüberzügen eine minimale Menge von Rauch entwickelt. Es ist
auch, wichtig, daß der Überzug sehr fest an dem Unterteil oder der Bodenplatte anhaftet. Diese Erfordernisse
werden bei Anwendung der Trockenpulvermasse gemäß der Erfindung erfüllt.
Das feuerfeste Material kann aus irgendeinem derjenigen
Materialien bestehen, die zur Verwendung in der Gießereiindustrie und bei der Stahlherstellung
bekannt sind. Beispiele hierfür sind Sand, Dolomit, Schamotte, Olivin, Sillünanit, Magnesiumoxyd, zerkleinerte
gebrannte Steine bzw. gemahlene Schamotte, Zirkonerde, Aluminiumoxyd oder Aluminiumsilicat.
Vorzugsweise soll die Teilchengröße derart sein, daß die Hauptmasse des Materials durch ein Sieb von
1,676 mm lichter Maschenweite, insbesondere durch ein Sieb von 0,699 mm lichter Maschenweite, geht.
Es ist auch vorteilhaft, zur Erleichterung der »Pakkung« der feuerfesten Teilchen bestimmte Teilchengrößenbereiche
zu wählen. Beispielsweise ist ein feuerfestes Material, das sich als sehr geeignet erwiesen
hat, zerkleinerte Schamotte (totgebrannter Aluminiumoxydstein) mit folgender Korngrößenk
verteilung:
0%> 1,676 mm
1 bis 5% > 0,699 mm < 1,676 nun
25 bis 30 % > 0,353 mm < 0,699 mm a5
25 bis 30 % > 0,353 mm < 0,699 mm a5
15 bis 20 % > 0,251 mm < 0,353 mm
10 bis 15% > 0,152 mm < 0,251 mm
15 bis 20% > 0,076 mm < 0,152 mm
10 bis 15% > 0,152 mm < 0,251 mm
15 bis 20% > 0,076 mm < 0,152 mm
15 bis 20% < 0,076 mm
30
lichter Maschenweite.
Die verwendeten Phenolformaldehydharze sind an sich bekannte Materialien.
Bei Anwendung der Trockenpulvermasse gemäß der Erfindung wird eine Schutzschicht erhalten, die
leicht zu einem gleichmäßigen Überzug verschmelzen kann. Dies erfolgt am zweckmäßigsten durch die
Wirkung der von einer früheren Verwendung der Kokille zurückgebliebenen Restwärme an dem Unterteil
oder der Bodenplatte oder durch eine Vorerhitzung der betreffenden Kokillenteile, z. B. auf
eine Temperatur von 130° C oder darüber und zweckmäßig wenigstens auf eine Temperatur von 180° C.
ψ Die aufgebrachte Menge der Trockenpulvermasse kann von Fall zu Fall variieren. Es gelangt jedoch
zweckmäßig eine Dicke von etwa 1,5 bis 3,2 mm zur Anwendung.
Bei einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann die Trockenpulvermischung in Form einer
Platte von zweckmäßiger Dicke verdichtet und als solche auf das Unterteil oder die Bodenplatte der
Form aufgebracht werden.
Die Anwendung der Trockenpulvermasse gemäß der Erfindung führt zu wesentlichen Vorteilen gegenüber
den bekannten Arbeitsweisen, bei denen im allgemeinen Suspensionen von feinzerteiltem, feuerfestem
Material in flüssigen Medien benutzt werden. Die Trockenpulvermasse gemäß der Erfindung ist
einfach aufzubringen, sauber im Gebrauch und erfordert keine besondere Ausrüstung für ihre Aufbringung.
Bei Anwendung der Trockenpulvermasse gemäß der Erfindung werden insbesondere die Nachteile
vermieden, die üblicherweise bei Schlichten auf Flüssigkeitsbasis auftreten (z. B. Absetzen von
suspendiertem Material und bakterieller Angriff).
Überdies wurde gefunden, daß die bei Anwendung der Trockenpulvermasse gemäß der Erfindung erhaltenen
Überzüge einen hohen Widerstand gegenüber Wärmestößen haben und einen ausgezeichneten
Schutz gegen Erosion liefern.
Wenn der Überzug nur teilweise auf der Bodenplatte gehärtet ist, bevor die Form auf ihn herabgesenkt
wird und der Überzug dann vollständig gehärtet wird, liefert die Masse als weiteren Vorteil
einen ausgezeichneten Abschluß zwischen der Form und der Bodenplatte.
Claims (2)
1. Trockenpulvermasse auf der Basis von feinzerteiltem feuerfestem Material und Harzbindemittel
zur Herstellung von feuerfesten Schutzüberzügen auf dem Unterteil oder der Bodenplatte
einer Blockform, dadurch gekennzeichnet, daß sie flüssiges Phenolformaldehydharz
und pulverförmiges Phenolformaldehydharz in solchen Anteilen enthält, daß das Gewichteverhältnis
von flüssigem zu pulverförmigem Harz innerhalb des Bereiches von 1:1 bis 1:4 liegt
und der Gesamtharzgehalt in der Mischung 3 bis 40 Gewichtsprozent beträgt.
2. Trockenpulvermasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Schamotte mit
folgender Korngrößenverteilung enthält:
0%> 1,676 mm
1 bis 5 % > 0,699 mm < 1,676 mm
25 bis 30% > 0,353 mm < 0,699 mm
15 bis 20% > 0,251 mm < 0,353 mm
10 bis 15% > 0,152 mm < 0,251 mm
15 bis 20% > 0,076 mm < 0,152 mm
15 bis 20 %< 0,076 mm
25 bis 30% > 0,353 mm < 0,699 mm
15 bis 20% > 0,251 mm < 0,353 mm
10 bis 15% > 0,152 mm < 0,251 mm
15 bis 20% > 0,076 mm < 0,152 mm
15 bis 20 %< 0,076 mm
lichter Maschenweite.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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