DE1187768B - Verfahren zum Herstellen von Giessereiformmasken - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Giessereiformmasken

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DE1187768B
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Theodore Operhall
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Howe Sound Co
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    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22CFOUNDRY MOULDING
    • B22C9/00Moulds or cores; Moulding processes
    • B22C9/12Treating moulds or cores, e.g. drying, hardening
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22CFOUNDRY MOULDING
    • B22C1/00Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds
    • B22C1/16Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents
    • B22C1/167Mixtures of inorganic and organic binding agents

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  • Materials Engineering (AREA)
  • Mold Materials And Core Materials (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen von Gießereiformmasken Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Gießereiformmasken. Es ist bereits ein Verfahren zur Herstellung von Gießereiformen, Gießereikernen, insbesondere Hohlkernen od. dgl. bekannt, bei dem beheizte Modelle, Modellplatten oder Kernkästen aus Metall, Porzellan oder anderen geeigneten Werkstoffen mit einer Isolierschicht versehen werden, wobei auf diesen Modellen, Modellplatten oder Kernkästen durch Aufbringen von schütt- oder blasfähiger Formmasse und Anhärten durch Kontakt mit der Modell- oder Kernkastenoberfläche und Entfernen der überschüssigen Formmasse Formmasken erzeugt werden, wonach die erzeugte Maske durch Wärme aushärtet, gelöst und abgehoben wird, und wobei die Rückseite der Modellmaske in geeigneter Weise zur Aufnahme des beim Gießen entstehenden statischen Druckes verstärkt wird.
  • Bei diesem bekannten Verfahren ist zwar angegeben, daß das Aushärten stufenweise erfolgen kann, wobei der Füllstoff Bindemittel enthält, die nacheinander bei verschiedenen Temperaturen aushärten, damit man die mit den Masken versehenen Modelle durch einen Härteofen kontinuierlich laufen lassen kann. Hierbei erfolgt das Aushärten aber immer bei hohen Temperaturen, da grundsätzlich geheizte Modelle verwendet werden. Hierbei zeigt sich unter anderem der Nachteil, daß teure, hitzebeständige Modelle verwendet werden müssen, so daß insbesondere bei kleinen Serien die Stückkosten außerordentlich hoch liegen.
  • Es ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer Gießform bekannt, bei dem eine Mischung aus feuerfesten Teilchen mit einem bei niedrigen Temperaturen aushärtbaren Harz und einem Hochtemperatur-Bindemittel auf ein auf 200 bis 500° C erhitztes Modell aufgetragen wird. Hierbei ist beispielsweise umständlich, daß das Modell vorher erhitzt werden muß. Auf dieses warme Modell mit einer Temperatur von 200 bis 500° C muß dann die Mischung sorgfältig unter Ausfüllung sämtlicher Winkel und Kanten aufgebracht werden, was nur mit besonderen Werkzeugen erfolgen kann. Da das Modell bis auf 500° C erhitzt werden muß, ist die Anwendung dieses bekannten Verfahrens praktisch auf Metallmodelle beschränkt, deren Herstellungskosten auch bei einer großen Stückzahl von Abgüssen verhältnismäßig hoch liegen.
  • Darüber hinaus ist ein Verfahren zur Herstellung von Gießformen unter Verwendung von Modellen aus erstarrtem Quecksilber bekannt, wobei das ; Quecksilbermodell durch Überziehen mit einer Suspension hitzebeständiger, anorganischer fester Teilchen in einem flüchtigen organischen Stoff gefertigt wird, der bei atmosphärischem Druck unter 20° C siedet und wenigstens einen unterhalb der Erstarrungstemperatur des Quecksilbers wirksamen, die Haftung der aufgetragenen Suspension an dem Erstarren des Quecksilbers bewirkenden Bindergelös enthält und durch darauffolgendes Verdunstenlassen des organischen Stoffes unterhalb der Erstarrungstemperatur des Quecksilbers das Modell mit einer selbsttragenden Schale umschließt, die nach dem Ausschmelzen des Quecksilbers ausgebacken wird. Nach diesem bekannten Verfahren wird also eine Suspension zum Überziehen des Modells verwendet. Hierbei ist selbstverständlich nachteilig, daß diese Flüssigkeit unterhalb 25° C sieden muß, weil man die Flüssigkeit verdampfen lassen muß.
  • Schließlich ist auch noch ein Verfahren zur Herstellung von Formen aus einer Mischung von feuerfesten Mitteln mit wärmehärtenden Harzen bekannt, nach dem die Formen in einem Stempel unter Anwendung von Druck und hoher Temperatur hergestellt werden. Hierbei müssen jedoch gleichfalls teure Metallformen verwendet werden, da dieselben auf sehr hohe Temperaturen zu erwärmen sind. Die nach diesem bekannten Verfahren hergestellten Formen sind daher für Metalle mit hohem Schmelzpunkt nicht geeignet. Eine weitere Schwierigkeit tritt beim Ausbacken der Formen innerhalb des die Formen allseitig umschließenden Preßwerkzeugs auf, da die flüchtigen Bestandteile kaum entweichen können. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, welche wesentlich wirtschaftlicher arbeitet als die bekannten Verfahren, und zwar insbesondere dadurch, daß auf die Verwendung kostspieliger, hitzebeständiger Modelle verzichtet werden kann und daß mit einem Modell ein Vielfaches an Masken hergestellt werden kann, ohne daß das Ausbacken der Maske abgewartet werden muß.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß vorgesehen, daß eine Formstoffmischung aus feuerfestem Material, einem Vorbindemittel und einem Hochtemperatur-Bindemittel bei Raumtemperatur auf das kalte Modell aufgegeben, durch Druckmittel eines Preßstempels zur Maske geformt wird und dann die Maske vom Modell abgenommen und bei einer Temperatur von 420° C oder mehr ausgehärtet wird. Auf diese Weise kann mit einem kalten Modell gearbeitet werden, so daß die hierdurch bedingten Vorsichtsmaßregeln entfallen und eine höhere Arbeitsleistung erzielt wird. Außerdem können die Masken bei sehr viel höheren Temperaturen ausgehärtet werden, da keine Rücksicht auf das Modell genommen werden muß.
  • Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nun folgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Masken von bestimmter Dicke trocken gepreßt, und zwar aus Material, das eine gute Hitzeschock-Widerstandsfähigkeit und Dimensionsstabilität bei erhöhter Temperatur aufweist. Dadurch wird es möglich, die Maske für den Gießvorgang auf höhere Temperaturen zu bringen, womit Gießstücke erzielt werden können, die neue und verbesserte Merkmale aufweisen. Dadurch können die einzelnen Verfahrensschritte in besserer Weise kombiniert werden, so daß eine größere Produktion von Teilen möglich wird.
  • Bei der Herstellung von Masken wird ein, feuerfestes Material verwendet, das in einem feinverteiltem Zustand vorliegt und welches mit einem Vorbindemittel verbunden wird, welches unmittelbar nach der trocknen Kompression oder Trocknung wirksam wird. Dadurch erhält das maskenartig geformte Produkt seine Festigkeit zwecks Aufrechterhaltung der Dimensionsmerkmale und der Form der Maske während der nachfolgenden Behandlung. Das Produkt enthält weiter ein feuerfestes Bindemittel, das wirksam wird, wenn dieses auf eine erhöhte Temperatur erhitzt wird, und welches der geformten Masse Festigkeit und Dimensionsstabilität verleiht, wenn das geschmolzene Metall in die Maske gegossen wird. Eine bestimmte Menge der Verbindung wird zur Kompression in eine Form gegeben, und zwar auf ein Modell oder einen Stempel. Anschließend wird das Material komprimiert, und es fließt dabei genügend, um jede Einzelheit des Stempelteiles anzunehmen und eine Maskenform zu bilden, die durch das Vorbindemittel zusammengehalten wird, das sofort ohne oder mit Erwärmen aktiv wird. Das so geformte Material hat eine genügende Kaltfestigkeit. Die Maske wird anschließend vom Stempel entfernt und dann einer Wärmebehandlung unterworfen, und zwar bei einer Temperatur, die genügt, um das Hochtemperatur-Bindemittel zu aktivieren und im wesentlichen das verflüssigbare Material in der Maske zu eliminieren. Die Temperatur soll dabei aber nicht so hoch sein, daß eine Glasbildung oder eine Sinterung des Bindemittels eintritt, welche genügen würde, um die Permeabilität der Maske, ihre Form und ihre Dimensionscharakteristiken zu zerstören.
  • Die so hergestellten Formteile haben eine gute Hitzeschockbeständigkeit und eine gute Festigkeit. Sie werden vor oder nach der Wärmebehandlung in geeigneter Weise zusammengefügt, um eine Form zu ergeben, die für den Gießvorgang bei höheren Temperaturen gehalten werden kann. Durch die erhitzte Form wird die Fließfähigkeit des Metalls über eine längere Zeitdauer erhalten, was bewirkt, daß sich die Form besser füllt und sich ein dichtes Produkt bildet, das der Form besser entspricht und welches eine gute Oberflächenbeschaffenheit aufweist, so daß im wesentlichen ein fertiger Körper entsteht. Wenn die Maskenteile in zusammengefügtem Zustand einer Wärmebehandlung unterworfen werden, wird hierdurch zusätzlich die Verbindung der Teile untereinander bewirkt. Wenn das Zusammensetzen nachher stattfindet, ist es erforderlich, ein Bindemittel oder andere geeignete Mittel zu verwenden, welche das Zusammenhalten der zusammengesetzten Maskenteile bewirken. Wenn die Form bei erhöhter Temperatur verwendet wird, können die durch Wärmebehandlung zusammengefügten Masken direkt bei dieser oder ungefähr bei dieser Temperatur der Wärmebehandlung für das Gießverfahren verwendet werden, anderenfalls ist es erforderlich, die zusammengefügten Teile für den Gießvorgang wieder zu erwärmen.
  • Beispiel 1 Zubereitung für die Maskenherstellung 95 Gewichtsteile kalzinierte Tonerde, 3 Gewichtsteile Feldspat, 2 Gewichtsteile Schlämmkreide, 5 Gewichtsteile Paraffinwachs, 95 Gewichtsteile Trichloräthylen.
  • Das Wachs wird bis zum Schmelzen erhitzt und dann durch langsamen Zusatz des Trichloräthylens in Lösung übergeführt. Diese Lösung wird der Mischung der trockenen Pulver zugegeben, und die gebildete Aufschlämmung wird zwecks Verkleinerung bis zu einer Teilchengröße für ein Sieb mit lichter Maschenweite von 0,04 mm oder weniger in eine Kugelmühle gegeben. Gewöhnlich werden für diesen Mahlvorgang ungefähr 24 Stunden oder etwas mehr benötigt.
  • Das Lösungsmittel wird durch Verdampfen in offenen Pfannen aus dem gemahlenen Produkt entfernt, gegebenenfalls unter Wärmeanwendung und vorzugsweise unter Rühren, um eine Trennung der Lösungsmittelphase von den festen Teilchen zu vermeiden. Anderenfalls werden die Teilchen vom Wachsbindemittel nicht homogen überzogen. Das trockene Produkt wird pulverisiert, vorzugsweise bevor alles Lösungsmittel entfernt ist, denn, wenn eine kleine Menge des Lösungsmittels verbleibt (etwa 3 bis 10 Gewichtsprozent), wird der Arbeitsaufwand für die Pulverisierung geringer. Das trockene Produkt muß nicht wieder auf eine Teilchengröße für ein Sieb mit lichter Maschenweite von 0,04 mm zerkleinert werden. Es ist erwünscht, das Produkt zu Kugeln oder Würfel zu verdichten, welche durch mechanische Mittel leichter den für die Verformung benötigten Stempeln zugeführt werden können. Anschließend wird das Produkt so getrocknet, daß es nicht mehr als 1 bis 2 Gewichtsprozent Feuchtigkeit, bezogen auf die Feststoffe, enthält.
  • Eine abgemessene Menge Pulver wird in den Hohlraum der Form eingeführt und unter einem Druck von 70 bis 1400 kg/cm2 derart gepreßt, daß ein Kompressionsverhältnis von ungefähr 1:3 daraus resultiert. Die so entstandene Form weist eine Wandstärke von etwa 3,2 bis 12,7 mm auf.
  • Die so gebildete Maske wird dann einer Wärmebehandlung bei Temperaturen von etwa 400 bis 1100° C unterworfen, und zwar so lange, bis ein ausgedunsteter Zustand erreicht ist. In diesem ist das feuerfeste Bindemittel aktiviert, jedoch ohne daß Glasbildung oder Sinterung in einem solchen Ausmaß auftritt, daß eine Schrumpfung oder ein wesentlicher Verlust der Durchlässigkeit der Maske zustande käme. Unter diesen Bedingungen wird das organische Bindemittel, welches die Maske vorübergehend in der gewünschten Form hält, und jegliches andere verfiüchtigbare Material aus der Maske abdestilliert oder ausgebrannt. Eine solche Destillation oder ein solches Ausbrennen wird unter oxydierenren Bedingungen durchgeführt, damit eine gänzliche Entfernung aus der Maske erreicht wird. Gewöhnlich werden diese Bedingungen durch die natürlichen Luftzüge in den Öfen und anderen Brennanlagen, in denen die Masken gebrannt werden, ohnehin geschaffen. Das Brennen kann in Serien oder kontinuierlich vor sich gehen. Wenn bei einer Temperatur von 1040° C gebrannt wird, dann dauert die Behandlung 2 bis 10 Stunden, je nach der Wandstärke der Maske und der Masse des zu behandelnden Materials.
  • Das Gießen, das Kühlen, das Entfernen der Gußstücke und das Reinigen derselben sind im wesentlichen ähnlich wie beim konventionellen Maskenformverfahren, mit der Ausnahme, daß gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung die Masken bei einer gewünschten erhöhten Temperatur gehalten werden oder sonst auf eine erhöhte Temperatur erhitzt werden, um das Metall in die Masken zu gießen. Dies hat zum Ergebnis, daß das Metall frei in und durch die dünnen Teile der Maske fließt und dieselbe im wesentlichen gänzlich füllt. Dabei wird ein festes und dichtes Gußstück erhalten, das die Oberfläche der Maskenwände in allen Einzelheiten wiedergibt. Ein solches Gußstück erfordert wenig zusätzliche Oberflächenbehandlung.
  • Als Vorbindemittel können auch andere natürliche und synthetische Wachse verwendet werden, wie Carnauba-VVachse, Bienenwachs, Petroleumwachs, mehrwertige Alkoholwachse, Organsilicon-Polymere u. ä.; Petroleumdestillate und Kohlenteerrückstände; Asphalt, Kolophonium und Teere; natürliche Harze und Gummi, wie Manilakopal, Tragacanth, Gummiarabikum, Karaya, Coumaron und Indenharze u. ä.; synthetische Harze vom wärmehärtbaren und vom thermoplastischen Typ, wie Phenolformaldehyd, Harnstofformaldehyd, Resorcinolformaldehyd, Polyesterharz und ähnliche wärmehärtbare Harze von Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, Polyvinylbutyrat, Polyäthylacrylat, Polybutylmethacrylat, Polystyrol von niedrigem Molekulargewicht, Zellulosepropoinat, Butyrat, Butylzellulose, Polyäthylen, Polybutylen und ähnliche thermoplastische Harze, Kohlehydrate, Protein, wie Casein, Zein, Alginate, Albumine, Gelatinen, animalische Leime, Stärken. Es kann auch ein anorganisches Bindemittel, wie Borax, Natriumsilicat, Natriumtetraborat, Feldspat, Aluminiumsulphat u. ä., verwendet werden.
  • Vorzugsweise werden ein oder mehrere organische Bindemittel, am besten Paraffin oder Petroleumwachse, verwendet, da die Bindemittelkomponente die Hauptkosten des zur Maskenformung verwendeten Materials ausmacht. Wenn ein warmhärtbares Harz verwendet wird, kann die harzartige Komponente in der Maske nach der Formung mittels erhitzten Formen in einen verfestigten Zustand übergeführt werden. Die Wärme kann auch anderswie oder durch Katalysatoren zugeführt werden mit dem Ergebnis, daß der verfestigte Zustand ohne die Anwendung übermäßigen Druckes oder sogar durch Kontaktverformung erzielt wird.
  • Beste Resultate werden erzielt, wenn das Bindemittel in einer Menge von 3 bis 7 Gewichtsprozent der Formzubereitung verwendet wird. In gewissen Systemen können bis hinunter zu 2% Bindemittel und in anderen bis hinauf zu 10% Bindemittel Verwendung finden.
  • Um eine homogene Verteilung des Bindemittels bei der Maskenformfertigung zu erzielen, ist es am besten, das Bindemittel in Lösung einem Verdünnungsmittel zuzugeben, wobei die Teilchen der feuerfesten Materialien vollkommen benetzt werden können, womit jedes Teilchen eine dünne Schicht des Bindemittels erhält. Um eine Unhomogenität in der Verteilung zu verhindern, ist es wünschenswert, die Teilchen in homogener Mischung mit der Lösung zu halten, insbesondere während der Eliminierung des Verdünnungsmittels. Dies geschieht am besten durch fortlaufendes Rühren. Aus anderen als wirtschaftlichen Gründen ist es vorzuziehen, ein Lösungsmittelsystem zu verwenden, das durch Verdampfung aus offenen Pfannen bei ungefähr Raumtemperatur eliminiert werden kann, um eine im wesentlichen gänzliche Trocknung zu erzielen. Die teuren Lösungsmittel können durch zahlreiche konventionelle Mittel wiedergewonnen werden.
  • Von Standpunkt der Sicherheit und der Kosten ist es jedoch vorzuziehen, eine wäßrige Lösung zu verwenden. Wenn das Bindemittel in die zur Verteilung genügend feine Teilchengröße übergeführt werden kann, können wäßrige Emulsionen oder Dispersionen verwendet werden, aber es ist wünschenswert, die Verwendung des Bindemittels mit großen Teilchen zu vermeiden, da die geformte Maske dann in gewissen Gebieten einen ungenügenden Bindemittelgehalt aufweist, während überschüssiges Bindemittel in anderen Teilen vorhanden ist und dort während des Brennens und während des Gebrauchs Schwierigkeiten macht.
  • Als Hochtemperatur-Bindemittel können Materialien, wie Glasfritte, Feldspat, Borax, Borate, Natriumtetraborat und ähnliche Materialien, verwendet werden, die einen Erweichungsschmelzpunkt unter 1371° C aufweisen und die eine Aktivierung der Bindemittelphase bis zu einem Ausmaß bewirken würden, das keine Deformation oder Schrumpfung der geformten Maske während der Wärmebehandlung verursacht.
  • Im nachfolgenden werden weitere Beispiele von Zusammensetzungen gegeben, die für die Herstellung Verwendung finden können. Beispiel 2 94 Gewichtsteile Zirkonit, 5 Gewichtsteile Polyvinylalkohol (mittlerer Viskosität), 1 Gewichtsteil Siliziumoxyd, 5 Gewichtsteile Glasfritte, 100 Gewichtsteile Wasser.
  • In der oben angegebenen Zubereitung wird der Polyvinylalkohol in Wasser aufgelöst, und die anderen Materialien werden dann zu dieser Lösung zugegeben, und die Teilchen werden mittels einer Kugel- oder Rollenmühle so zerkleinert, daß sie ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,04 mm passieren können.
  • Beispiel 3 40 Gewichtsteile Siliziumoxyd, 50 Gewichtsteile kalzinierte Tonerde, 10 Gewichtsteile Feldspat, 4 Gewichtsteile Kolophonium, 90 Gewichtsteile Äthylalkohol.
  • Das Kolophonium wird in Athylalkohol aufgelöst, und die anderen Materialien werden dieser Lösung zugegeben, und das Ganze wird gemahlen (entsprechend einer lichten Maschenweite von 0,04 mm).
  • Beispiel 4 90 Gewichtsteile Magnesiumoxyderz (lichte Maschenweite 0,16 mm), 10 Gewichtsteile Feldspalt (lichte Maschenweite 0,16 mm), 5 Gewichtsteile Glasfritte, 5 Gewichtsteile Phenolformaldehydharz in wasserlöslichem A-Zustand, 5 Gewichtsteile Natriumtetraborat (lichte Maschenweite 0,16 mm), 90 Gewichtsteile Wasser.
  • Das Phenolformaldehydharz wird in Wasser aufgelöst, und die anderen Materialien werden dieser Lösung zugemischt, und das Ganze wird dann getrocknet, um die gewünschten Kugeln zu ergeben, wie sie für den Formvorgang ohne vorangegangenes Mahlen verwendet werden können.
  • Von den in den obigen Zusammensetzungen angegebenen feuerfesten Materialien können normalerweise viel gebundenes Wasser enthalten. Sie müssen deshalb vor der Einverleibung in die Zubereitung kalziniert werden, um das gebundene Wasser und andere verflüchtigbare Bestandteile zu entfernen. Der Zubereitung können auch andere Materialien, wie Pigmente und Füllmittel, beigemischt werden, aber der Anteil an solchen Füllmitteln und Pigmenten sollte 5 Gewichtsprozent der Zubereitung nicht übersteigen.
  • Im beschriebenen Verfahren ist es nicht notwendig, erhitzte Muster zu verwenden, es sei denn, daß ein wärmehärtbares Bindemittel verwendet wird, das durch Hitze verfestigt werden soll, da das Vorbindemittel im allgemeinen bei innigem Kontakt mit den Teilchen bei der Kompression wirksam wird und so die kompakte Form bildet. Es können deshalb Modelle oder Stempelteile verwendet werden, die aus anderen Materialien als Metall bestehen, und zwar ohne Beschränkung hinsichtlich des Schmelzpunktes des Materials, wie Plastik, Holz u. ä. Wenn Metall verwendet wird, können niedrig schmelzende Legierungen oder Metalle gebraucht werden, welche es erlauben, die Stempelteile oder die Mutter in billiger Weise und in Massen herzustellen. Dies geschieht z. B. durch Spritzguß von Aluminium, Kontaktverformung oder ein ähnliches Verfahren. Auf diese Weise kann auch das Produkt selbst wieder als Modell verwendet werden.
  • Die Oberflächen des Stempels können vor der Maskenformung mit einer abstoßenden Verbindung behandelt werden, wie einer Organosilikon-Flüssigkeit oder Pulver, um die Ablösung der geformten Maske zu erleichtern. Wenn eine solche Verbindung gebraucht wird, ist es nicht notwendig, die Stempeloberfläche zwischen jeder Formungsoperation zu schmieren, da die abstoßende Verbindung über mehrere Formungsoperationen wirksam ist. Erhitzte Formstempel können gewünschtenfalls verwendet werden, wenn ein Bindemittel verwendet wird, das bei erhöhten Temperaturen besser wirksam ist; das erfindungsgemäße Verfahren stützt sich jedoch nicht auf die Umwandlung des Bindemittels in einen verfestigten Zustand, wies dies in den bisher verwendeten Maskenformverfahren der Fall war, da das Bindemittel während des nachfolgenden Pressens eliminiert wird. Bloße Kompression, die genügt, um eine kompakte Masse zu bilden, die nachher entfernt und gebrannt werden kann, ist alles, was erforderlich ist, wodurch eine Maskenserienproduktion von einer einzigen Form möglich wird.
  • Im Vergleich zu den nach den bekannten Verfahren hergestellten Masken sind die erfindungsgemäß hergestellten Masken relativ undurchlässig. Es ist deshalb wünschenswert, das flüchtige Material während des nachfolgenden Brennens im wesentlichen gänzlich zu entfernen. Es ist weiter wünschenswert, eine übermäßige Glasbildung oder Sinterung des feuerfesten Materials zu verhindern, da eine solche Sinterung nicht nur die Permeabilität der Maske weiter reduzieren würde, sondern sie würde auch eine Umlagerung der Materialien bewirken mit dem Ergebnis, daß eine unkontrollierte Schrumpfung und Deformation eintreten würde. Die geformte Maske kann als semipermeable Struktur definiert werden, die genügende Permeabilität aufweist, damit die entstehenden Dämpfe und Gase daraus entweichen können. Für den Fall, daß größere Permeabilität erwünscht ist, kann die Formmasse so zubereitet werden, daß sie 10 Volumprozent eines verbrennbaren Materials, wie Holzmehl, Sägemehl, oder ein ähnliches Material enthält, das darin homogen verteilt ist.
  • Im allgemeinen liegt die Brenntemperatur im Bereich von 399 bis 1316° C und vorzugsweise in einem Bereich von 816 bis 1093° C. Wenn die geformte Maske über die Destillationstemperatur oder über die thermische Zersetzungstemperatur (ungefähr 260° C für die meisten organischen Materialien) erhitzt wird, dann kommen die organischen Komponenten des Vorbindemittels heraus und brennen, bis sie gänzlich entfernt sind, im allgemeinen unter oxydierenden Bedingungen. Solange das Bindemittel weniger als 10 Gewichtsprozent der geformten Maske ausmacht, kann dieses ohne feststellbare Dimensionsänderungen des Produktes entfernt werden. Wenn die Temperatur erhöht wird, bis das feuerfeste Bindemittel den ausgedunsteten Zustand erreicht, dann werden das Vorbindemittel und jegliche andere verflüchtigbare Materialien eliminiert, und es entsteht eines Maske, die im wesentlichen aus keramischen Materialien besteht. Diese Maske weist eine gute Hitzeschockwiderstandsfähigkeit und gute Dimensionsstabilität bei erhöhten Temperaturen auf, so daß die Maske im nachfolgenden Gießverfahren in heißem Zustand verwendet werden kann.
  • Eine gewisse Verglasung kann toleriert werden, solange sie nicht genügt, um Dimensionsänderungen oder die Impermeabilität der Maske für Gase zu bewirken.
  • Die Hitzeschockwiderstandsfähigkeit der erfindungsgemäß hergestellten Masken bewirkt, daß die zusammengestellten Masken auf eine Temperatur erhitzt werden können, die näher bei der derjenigen des geschmolzenen Metalls oder niedriger als die Schmelztemperatur oder die Verglasungstemperatur des feuerfesten Bindemittels liegt. Alternativ können auch geformte Masken bei niedrigeren Temperaturen bis hinunter zur Raumtemperatur verwendet werden, wenn das Metall in den Hohlraum gegossen wird. Wenn die Formen auf erhöhte Temperatur erhitzt werden, können die Metalle im allgemeinen bei einer um 38 bis 93° C niedrigeren Temperatur gegossen werden, als dies für andere Gießverfahren notwendig ist, d. h. also bei ungefähr 1649 bis 1871° C für die meisten Stahlgußsorten und speziellen Legierungen, wie sie in der Präzisionsgießerei verwendet werden. Da die Methode des Schmelzens und Gießens des Metalls für das vorliegende Verfahren von den bisher verwendeten Techniken in mehreren Formverfahren nicht wesentlich abweicht, ist eine ausführliche Beschreibung hierüber nicht notwendig. Da die Gewinnung der Gußstücke aus den Behältern oder Formen nach der üblichen Praxis vor sich geht, kann auf eine Beschreibung ebenfalls verzichtet werden.
  • Die Elimination der verdampfbaren Materialien aus der geformten Maske hat zur Folge, daß das geschmolzene Metall in die Masken gegossen werden kann, während diese eine erhöhte Temperatur aufweist. Dabei wird die Erzeugung von Gasen und Dämpfen im wesentlichen gänzlich eliminiert im Vergleich mit den bisherigen Maskenformverfahren, bei welchem das flüssige Metall in die Masken gegossen wird, welche immer noch ihre harzartigen Bindemittel und andere verflüchtigbare Materialien enthalten, die während des Gießverfahrens teilweise freigesetzt werden und die Qualität des gegossenen Produktes beeinträchtigen. Nach den bekannten Verfahren war es deshalb notwendig, hochdurchlässige Masken zu verwenden, durch welche die Gase und Dämpfe entweichen konnten. Solche hochdurchlässigen Masken waren jedoch nicht geeignet, dem Gußstück die Oberflächenbeschaffenheit und die Einzelheitenausbildung zu verleihen, die mit erfindungsgemäß hergestellten Masken erzielt wird. Bei den bekannten Verfahren wurden die flüchtigen Stoffe bei verschiedenen Temperaturen aus den geformten Masken freigesetzt, was Fehler in den geformten Produkten bewirkte. Dies bewirkte nicht nur eine Abnahme der Ausbeute an annehmbaren Gußstücken, sondern es vergrößerte auch die Kosten der Nachbehandlung der annehmbaren Gußstücke.

Claims (17)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Herstellen von Gießereiformmasken, dadurch gekennzeichnet, daß eine Formstoffmischung aus feuerfestem Material, einem Vorbindemittel und einem Hochtemperaturbindemittel bei Raumtemperatur auf das kalte Modell aufgegeben, durch Druck mittels eines Preßstempels zur Maske geformt wird, dann die Maske vom Modell abgenommen und bei einer Temperatur von 420° C oder mehr ausgehärtet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formstoffmischung während der Trockenformung mit einem Druck von 70 bis 1400 kg/cm2 belastet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die geformten Masken vor der Wärmebehandlung zur kompletten Form zusammengefügt und in der anschließenden Wärmebehandlung durch das darin enthaltene, zur Wirkung gelangende Hochtemperatur-Bindemittel verbunden werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Masken nach der Wärmebehandlung zusammengefügt werden und vor dem Gießen auf eine Temperatur über 427° C erwärmt werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung der trocken geformten Maske so lange und mit solcher Temperatur durchgeführt wird, daß das verflüchtigbare Material in der Maske abgetrieben und das Hochtemperatur-Bindemittel oder die gesamte Maske in einen ausgedunsteten Zustand übergeführt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung unter oxydierenden Bedingungen ausgeführt wird, damit das organische Bindemittel aus der geformten Maske vollkommen ausbrennt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Aufbereitung der Formstoffmischung das Vorbindemittel in einer verflüchtigbaren Flüssigkeit aufgelöst, diese Lösung mit dem feuerfesten Material und den Hochtemperatur-Bindemittel vermischt und die Mischung durch Abtreiben der flüchtigen Bestandteile getrocknet wird. B.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das feuerfeste Material und/oder der Hochtemperaturbinder vor der Verformung kalziniert wird, um verflüchtigbare Komponenten und gebundenes Wasser abzutreiben.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung vor dem Abtreiben der Flüssigkeit auf eine Teilchengröße gemahlen wird, die einer lichten Maschenweite von 0,75 mm entspricht.
  10. 10. Formstoffmischung zur Verwendung für das Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie im wesentlichen aus 2 bis 12 Gewichtsteilen eines unter Druckeinwirkung bindenden Mittels (Vorbindemittel), 2 bis 12 Gewichtsteilen eines Hochtemperatur-Bindemittels und aus 80 bis 96 Gewichtsteilen eines feuerfesten Materials in feinverteilter Form besteht.
  11. 11. Formstoffmischung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie 3 bis 7 Gewichtsprozent des Vorbindemittels, 3 bis 7 Gewichtsprozent des Hochtemperatur-Bindemittels und im übrigen kalziniertes, feuerfestes Material in feinverteilter Form enthält.
  12. 12. Formstoffmischung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie noch 1 bis 10 Gewichtsprozent eines Füllmaterials enthält, welches oberhalb einer Temperatur von 427° C ausbrennt.
  13. 13. FormstofEmischung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllmaterial homogen verteiltes Holzmehl ist.
  14. 14. Formstoffmischung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Vorbindemittel ein organisches Bindemittel enthält, das während der Wärmebehandlung aus der Maske ausbrennt.
  15. 15. Formstofimischung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß sie als organisches Vorbindemittel 2bis 12GewichtsprozentWachs enthält.
  16. 16. Formstoffmischung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Hochtemperatur-Bindemittel Materialien enthält, die zwischen 420 und 1320° C in einen ausgedunsteten Zustand übergehen.
  17. 17. Formstoffmischung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie das feuerfeste Material und/oder das Hochtemperatur-Bindemittel in feinverteilter Form entsprechend einem Sieb mit weniger als 0,75 mm lichter Maschenweite enthält. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 832 934; österreichische Patentschrift Nr. 193 083; schweizerische Patentschrift Nr. 295 744; USA: Patentschriften Nr. 2 797 457, 2 873 493.
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