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Sägeeinrichtung mit verfahrbarem Sägeschlitten Die Erfindung betrifft
eine Sägeeinrichtung mit einem schräg zur Durchlaufrichtung des zu trennenden, stetig
durchlaufenden Walzgutes verfahrbaren Säkp schlitten, der im Kreuzungsbereich seiner
Fahrtrichtung mit der Durchlaufrichtung des Walzgutes einen Trennschnitt ausführt
und sodann unter Vermeidung einer Berührung des, Walzgutes in seine Ausgangsstellung
zurückgeführt wird. Bei einer bekannten Einrichtung (USA Patentschrift 2
580 959) wird zum Schneiden von durchlaufendem Walzgut eine Sägeeinrichtung
benutzt, bei der die Säge im wesentlichen aus einem oberhalb der Walzgutlängsachse
in der vertikalen Ebene dieser Achse geführten, fliegend gelagerten Sägeblatt besteht.
Die Sägeblattlagerung und der zugehörige Antriebsmotor sind starr mit dem Ende eines
quer zur Walzgutachse auf zwei endlosen Transportketten befestigten Stützbalkens
verbunden. Die den Stützbalken haltenden Transportketten sind neben der Walzgutader,
jedoch im spitzen Winkel zur Walzgutlängsachse nach Art einer schiefen Ebene in
Walzguttransportrichtung abfallend so gehalten, daB sich die auf dem Stützbalken
befestigte Säge in Durchlaufrichtung des Walzgutes von oben nach unten auf letzteres
absenkt. Die den Stützbalken tragenden Transportketten sind dabei in quer zur Walzgutachse
verlaufender Richtung benachbart zueinander um jeweils zwei Kettenräder gelegt.
Dadurch wird bewirkt, daß der Stützbalken, in seiner Achse senkrecht zur Walzgutlängsachse
bleibend, mit der Sägeeinrichtung bei einem vollem Umlauf der Transportketten eine
annähernd rechteckige Umlaufbahn beschreibt. Nach vollzogenem Trennschnitt des Sägeblattes
am ersten Wendepunkt dieser Umlaufbahn wird der Stützbalken mit der Sägeeinrichtung
etwa rechtwinklig zur Walzgutlängsachse um die Kettenräder herum und auf der Rücklaufseite
der Transportketten wieder in die Ausgangsstellung für den nächsten Arbeitshub befördert.
Eine derartig aufgebaute Sägeeinrichtung ist jedoch zum Trennen von
mit
sehr hoher Geschwindigkeit-durchlaufendem Walzgut wenig geeignet. Nachteilig hierbei
ist die Verwendung von Transportketten zum Tragen des Stützbalkens mit der Sägeeinrichtung
und die Führung derselben auf einer fast rechteckigen Bahn. Infolge der plötzlichen
Richtungsänderung der Bewegung des Sützbalkens treten sehr große Beschleunigungskräfte
auf. Außerdem zeigen die Kettentriebe bei höheren Beschleunigungen ein unruhiges
Betriebsverhalten. Ferner nimmt die Geschwindigkeitskomponente des Sägeblattes in
Walzgutlängsrichtung beim Herausfahren aus der Walzgutachse bei gleichbleibender
Umlaufgeschwindigkeit der Kettenräder ab, wodurch das Sägeblatt senkrecht zu seiner
Fläche von dem mit größerer Geschwindigkeit laufenden Walzgut stark belastet wird
bzw. das Walzgut im Lauf gehemmt wird. Ein weiterer Nachteil dieser Anordnung besteht
darin, daß die Sägeeinrichtung zur Zurückführung in die Ausgangsstellung einen@um
die doppelte Umlenkung längeren Weg zurücklegen muß. Dieser große Rücklaufweg der
Sägeeinrichtung macht diese für eine schnelle Schnittfolge wenig geeignet.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Säge zu schaffen,
die zum Trennen von insbesondere mit hoher Geschwindigkeit durchlaufendem Walzgut
betriebssicher einsetzbar ist, indem die die Durchlaufgeschwindigkeit des Sägeschlittens
begrenzenden Faktoren auf ein Mindestmaß herabgesetzt sind.
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Diese Aufgabe wird nach der vorliegenden Erfindung dadurch gelöst,
daß bei einer Sägeeinrichtung mit einem schräg zur Durchlaufrichtung des Walzgutes
verfahrbaren Sägeschlitten dieser in an sich bekannter Weise als auf Laufschienen
hin- und herfahrbarer Wagen ausgebildet ist, wobei die Laufschienen an heb- und
senkbaren Kippr*nen befestigt sind und die Walzgutader oberhalb der letzteren in
horizontaler Ebene unter einem voreinstellbaren spitzen Winkel kreuzen.
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Bei dieser erfindungsgemäßen Sägeeinrichtung ist die Länge des Rücklaufhubes
des Sägeschlittens gleich der Länge seines Arbeitshubes. Die Dauer des Rücklaufhubes
kann damit sehr kurz gehalten
werden. Nach erfolgtem Trennschnitt,
bei dem das Sägeblatt bis auf die dem Schnittansatz entgegengesetzte Seite des Walzgutes
geführt wird, werden die die Laufschienen für den Sägeschlitten tragenden Kipprahmen
so weit angehoben, daß das Walzgut beim Rückhub des Sägeschlittens nicht mehr mit
dem Sägeblatt in Berührung kommt. Die Geschwindigkeitskomponente des Sägeschlittens
und Sägeblattes in Walzgutrichtung bleibt während der ganzen Dauer des Schnittes
und der Berührung mit dem Walzgut konstant. Ferner kommt man durch die in jeder
Betbiebsphase gradlinigen Bewegung des Sägeschlittens zu technisch einfach erfaßbaren
Antriebs- und Beschleunigurgverhältnissen und zu verhältnismäßig kleinen und geradlinig
bewegten Massen. Infolge dieser technisch günstigen Bauweise ist mit der erfindungsgemäßen
Sägeeinrichtung eine hohe Schnittleistung an durchlaufendem Walzgut erzielbar.
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Das Anheben der Laufschienen läßt sich mit Vorteil dadurch ausführen,
daß sie in mehteren Kipprahmen befestigt sind, die von einem gemeinsamen aus einer
entsprechenden Anzahl von Kurbeln gebildeten Antrieb kippbar sind. Zur weiteren
Herabsetzung der Massenkräfte wird der Sägeschlitten von einem mit Umlenkrollen
zusammenwirkenden Seiltrieb betätigt. Hierbei ist es zweckmäßig, wenn eine der Umlenkrollen
gleichzeitig als federnde Spannrolle ausgebildet ist, um einen spielfreien Seiltrieb
zu gewährleisten. In weiterer Ausbildung der Erfindung wird im Wirkbereich der Säge
eine das Walzgut gegen die Sägekraft abstützende, für den Durchgang des Sägeblattes
räumlich ausgesparte Schleißschale angeordnetr Die Sägeeinrichtung läßt sich mit
Vorteil auch zum Trennen für Walzgut mit extrem hohen Durchlaufgeschwindigkeiten
einsetzen. In diesem Fall wird mit Rücksicht auf die hierbei immer geringer werdenden
Zwischenzeiten zum Zurückfahren der Säge in die Arbeitsstellung, das Walzgut in
Vielfachhandelslängen, die vom Kühlbett noch aufgenommen werden können, unterteilt.
Das Unterteilen in Handelslängen erfolgt dann anschließend von der Kaltsäge.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Fig.
1 zeigt eine Seitenansicht der Säge in Richtung A der Fig. 2, Fig. 2 eine Draufsicht,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III/III der Fig. 2 und Fig. 4 in Vektordarstellung
die Resultierende c der Schlittengeschwindigkeit mit den Komponenten a und b. In
den Figuren ist mit 1 das durchlaufende Walzgut bezeichnet, das im vorliegenden
Fall aus einem Rohr besteht. Die Durchlaufrichtung des Walzgutes ist mit dem Pfeil
2 veranschaulicht. Der Sägeschlitten besteht aus dem Wagen 3, der an seinem unteren
Teil den Antriebsmartor 4 mit Sägeblatt 5 trägt. Zur Erzielung einer betriebssicheren
Führung sind Laufräder 6 und 7, die die Laufschienen 8 oben und unten umfassen,
am Wagen angeordnet. Die Laufschienaz 8 sind an den Kipprahmen 9, 1o und 11, z.B.
durch Anschweißen befestigt und schräg zur Durchlaufrichtung 2 des Walzgutes angeordnet.
Die Kipprahmen sind an Lagerböcke 12, 13 und 14 angelenkt. Auf ihrer anderen Seite
sind sie an den mit der Kurbelwelle 15 korrespondierenden Kurbelstangen 16 schwenkbar
befestigt. Die Kippbewegung der Rahmen um die Achse 17 erfolgt durch Betätigung
des Kurbelwellenantriebs 18 mit zwischengeschaltetem Untersetzgetriebe 19. In dem
dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Arbeitsstellung der Säge mit abgesenktem
Kipprahmen für die Laufschienen 8 gezeigt. An dem Kipprahmen 9 ist gleichzeitig
eine Aufnahmeplatte 2o für die beiden Umlenkrollen 21 und 22 befestigt. Die Umlenkrolle
22 ist als federnde Spannrolle für das Seil 23 ausgebildet. Die beiden Seiltrumme
sind oberhalb des Sägeblattes am Wagen befestigt bzw. geführt, damit sie außerhalb
des Sägeblattes 5 liegen. Der Antrieb des Seiles 23 zum Verfahren des Sägeschlittens
3 erfolgt durch die Seiltrommel 24, die über das Zwischengetriebe 25 vom Antriebsmotor
26 angetrieben wird. Das durchlaufende Rohr 1 wird von den Rollen 27 sowie im Schnittbereich
der Säge von der Schleißschale 28 abgestützt.
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Die Wirkungsweise der Säge ist folgende: Durdh einen nicht dargestellten
Schaltmechanismus wird zum Schnitt der Säge der Motor 4 für das Sägeblatt 5 und
der Motor 26 zum Verfahren des Wagens 3 eingeschaltet.
Der Wagen
3 muß hierbei eine solche Geschwindigkeit c erhalten, daß seine Geschwindigkeitskomponente
b, die in Durchlaufrichtung 2 des Walzgutes 1 gerichtet-ist, während des Trennschnitten
im Bereich der Schleißschale 28 der Durchlaufgeschwindigkeit des Walzgutes entspricht.
Sobald der Schnitt erfolgt ist, wird,
der Wagen 3 abgebremst und durch Hochkippen
der Kipprahmen in seine dargestellte Anfangsstellung durch Umkehrung der Drehrichtung
des Motors 26 verfahren. Anschließend werden die Kipprahmen 9, 1o, 11 durch Betätigung
der Kurbelwelle 15 wieder in die in Fig. 3 dargestellte Arbeitslage abgekippt. Damit
ist die Säge für den nächsten Schnitt wieder arbeitsbereit. Durch entsprechende
Wahl des Winkels h" zwischen der Durchlaufrichtung 2 des Walzgutes bzw. der
Geschwindigkeitskomponente b des Wagens 3 und der in Verfahrriehtung wirkenden Resultierenden
c des Wagens 3 wird die Geschwindigkeitskomponente a in Richtung zum
Walzgut verändert. Damit läßt sich die
Schnittzeit entsprechend der
Schnittleistung des Sägeblattes 5 einstellen.