DE1502030B2 - Schneidwerkzeug für die spanabhebende Bearbeitung - Google Patents
Schneidwerkzeug für die spanabhebende BearbeitungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Schneidwerkzeug für die spanabhebende Bearbeitung mit einem
in einer Ausnehmung„des Werkzeugschaftes angeordneten
dreh- und wendbaren Schneideinsatz mit zwei parallelen polygönen-'Grundflächen und einer Mehrzahl
von als Freiflächen dienenden Seitenflächen, wobei jeweils eine Seitenfläche mit einer der Grundflächen
eine Schneidkante mit einem Keilwinkel kleiner als 90° bildet.
Ein solches Schneidwerkzeug ist bekannt aus der USA.-Patentschrift 3 137 918. Bei diesem bekannten
Schneidwerkzeug erlangt man einen kleiner als 90° betragenden ; Keilwinkel· an jeder Schneide des
Schneideinsatzes dadurch, daß die Spanfläche mit entlang den Schneidkanten ausgebildeten Spannuten
versehen ist. Durch, die, Neigung des Schneideinsatzes im Werkzeugschaft weist die Freifläche einen Freiwinkel
auf, trotz der negativen Neigung des Schneideinsatzes
entsteht aber ein positiver Spanwinkel, da die positive Neigung der Spannutfläche größer ist als
die negative Neigung des Einsatzes. Nachteilig ist bei diesem bekannten Schneidwerkzeug das Nachschleifen
des Einsatzes, da dies notwendigerweise zu einer Verkleinerung der^ Spannuten oder zu einem sehr
komplizierten Neueinschleifen der Spannutflächen führt. ^,-!:T;' " ■:;·■■.·: ■ .··:·-,;·■■. . .: ■·
Der USA.-Patentschrift 3 142110 ist weiterhin ein Schneideinsatz zu entnehmen, der im wesentlichen
aus zwei Pyramidenstümpfen besteht. Die als Freifläche dienende Stirnfläche bildet mit den Seitenflächen
einen Keilwinkel von weniger als 90°; die Seitenflächen bilden die Spanflächen und die Freifläche
der Nebenschneide, so daß die Schneidspitze einem starken Verschleiß unterliegt.
Schließlich läßt sich der USA.-Patentschrift 3 066 385 ein Schneideinsatz in Form eines Pyramidenstumpfes
als bekannt entnehmen, der jedoch nicht wendbar ist. Bei diesem bekannten Schneideinsatz
bildet eine Stirnfläche die Spanfläche, und die Seitenflächen bilden die Freiflächen, die sämtlich mit
der Stirnfläche den gleichen Winkel einschließen, so daß die Freifläche der Hauptschneide und die Freifläche
der Nebenschneide jeweils unter dem gleichen Winkel zur Spanfläche geneigt sind. Es ergibt sich
eine starke Neigung der unter der Schneidspitze liegenden Berührungskante zwischen den beiden Freiflächen,
was zu einer geschwächten Schneidspitze führt, da keine ausreichende Materialunterstützung
ίο in dem Bereich vorhanden ist, der den höchsten
Werkstückschneidkräften ausgesetzt ist, so daß es zu einem starken Verschleiß kommt.
Die bekannten Schneideinsätze bestehen allgemein aus einem sehr harten Material wie beispielsweise
Karbiden u. dgl. und bilden allgemein prismatische Blöcke mit polygonalen, aber parallelen Stirnflächen
und mehreren Seitenflächen, die in Ebenen angeordnet sind, die parallel zu den Stirnflächen verlaufen
oder in einem Winkel dazu.
Wie den Veröffentlichungen entnommen werden kann, sind solche Schneideinsätze in einer Ausnehmung
des Werkzeugschaftes angeordnet, wobei mit Hilfe einer frei liegenden Schneidkante in das Werkzeug
geschnitten wird; die Schneidkante hat einen negativen Spanwinkel und einen negativen Neigungswinkel
zum Werkstück. Der negative Spanwinkel ist dabei im wesentlichen durch die Spannungsverteilung
im Material des Schneideinsatzes, die Größe der Spanabnahme, die Werkstückoberflächengüte und
die ausgeübte Kraft, der negative Neigungswinkel in erster Linie durch die Geometrie des Schneideinsat-
zesjbestimmt. Bei rechtwinkligen Schneidkanten wird der Schneideinsatz im Werkzeugschaft mit Bezug
zum Werkstück so geneigt, daß sich ein Freiwinkel ergibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schneidwerkzeug für die spanabhebende Bearbeitung
zu schaffen, welcher bei einem Keilwinkel von weniger als 90° dreh- und wendbar ist, dabei jedoch im
Bereich der Schneidkanten und zu deren Unterstützung eine erhebliche Materialstärke aufweist und
ohne Schwierigkeiten nachschleifbar ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Schneidwerkzeug der eingangs genannten Gattung erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die in einer Schneidecke jeweils . zusammenlaufenden zwei Seitenflächen zu den
Grundflächen unter demselben Winkel und in derselben Richtung geneigt sind, wobei diese Seitenflächen
wechselweise mit der einen und der anderen Grund-
.50 fläche die Schneidkanten bilden.
Auf diese Weise erhält die Schnittkante von zwei benachbarten, die Schneidspitzen bildenden Seitenflächen
eine wesentlich geringere Neigung, wodurch die Schneidspitzen stärker unterbaut sind. Die Neigung
der Freifläche der Nebenschneide ist entgegengesetzt der Neigung der Freifläche der Hauptschneide,
bezogen auf die Spanfläche.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist Gegenstand
des Unteranspruches und in diesem niedergelegt.
Im folgenden werden Aufbau und Wirkungsweise von Ausführungsbeispielen der Erfindung an Hand
der Zeichnung im einzelnen näher erläutert. Dabei zeigt
F i g. 1 eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel eines dreh- und wendbaren Schneideinsatzes,
Fig.2 eine Seitenansicht entsprechend der Linie 2-2 der F i g. 1,
Fig.3 eine Vorderansicht gemäß der Linie 3-3 der F i g. 1,
Fig.4 eine Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel
eines Schneideinsatzes,
Fig. 5 eine Seitenansicht entsprechend der Linie 5-5 der F i g. 4,
F i g. 6 eine Vorderansicht gemäß der Linie 6-6 der Fig. 4,
F i g. 7 eine schaubildliche schematische Darsteld Ei
Schneidspitze 78, wobei die Schneidkanten 82 und 88 die Grundfläche 62 begrenzen und ferner die
Schneidkante 84 neben der Schneidspitze 76 und Schneidkante 86 neben der Schneidspitze 80, wobei
die Schneidkanten 84 und 86 die Grundfläche 64 begrenzen. Sämtliche Schneidkanten sind vorzugsweise
unter dem gleichen Winkel angeordnet, der kleiner als 90° ist.
Der prismatische Block 60 kann ferner ein Loch fi i
g p
lung des Einsatzes gemäß Fig.4 bis 6 in seiner i° 90 aufweisen, um ihn an einem Werkzeughalter in
Zd Wkhf bk Wi bfi
g g g
Zuordnung zu Werkzeugschaft und Werkstück bei einem Drehvorgang.
Im Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 1 bis 3 ist ein auswechselbarer, dreh- und wendbarer Schneideinsatz
dargestellt, der aus einem im wesentlichen pnsmatischen, als Ganzes mit dem Bezugszeichen 10 bezeichneten
Block besteht, der zwei polygonale parallele Grundflächen 12 und 14 in der Form eines ungefähren
Dreiecks bzw. eines ungleichseitigen Sechsecks hat. Der prismatische Block 10 hat Seiten 16,
18, 20, 22, 24 und 26, die in bestimmter Winkelbe-Ziehung zu den Grundflächen 12 und 14 unter einem
von 90° abweichenden Winkel stehen, so daß dort Schneidspitzen 28 und 30, 32 und 34 und 36 und 38
bekannter Weise zu befestigen.
Den bisherigen Ausführungen entsprechend weisen also die Schneidbereiche einen Freiwinkel auf, und es
sind an jeder der polygonal ausgebildeten Grundflächen Schneidkanten gebildet, die durch Wenden des
Schneideinsatzes benutzt werden können. Dabei weist jede Grundfläche jeweils die Hälfte der insgesamt
verfügbaren Schneidkanten auf, die mit den zugeordneten Seitenflächen gebildet sind.
Fig.7 zeigt in perspektivischer Darstellung den
Einbau und die Zuordnung des Schneideinsatzes nach F i g. 4 bis 6 in einen Werkzeugschaft. Der
Schneideinsatz ist an einem Werkzeugschaft 92 gehalten und dient nun zum Abdrehen eines Werkstük-
entstehen. Dabei bestimmt die Verbindung der 25 kes 94, das in einer nicht dargestellten Drehbank beGrundfläche
12 mit der Seitenfläche 16 eine Schneid- festigt ist.
kante 40, die von der Schneidspitze 28 ausgeht. In Zur weiteren Erläuterung sei angenommen, daß
ähnlicher Weise bestimmt die Verbindung der Seiten- die gestrichelte Linie 96 die Achse des Werkstückes
fläche 20 mit der Grundfläche 12 die Schneidkante 94 darstellt, die in einer horizontalen Ebene angeord-44
neben der Schneidspitze 32 und die Verbindung 3° net ist; die Linie 98 zeigt den Radius des Werkstükder
Seitenfläche 24 mit der Grundfläche 12 die kes und ist ebenfalls horizontal angeordnet, während
Schneidkante 48 neben der Schneidspitze 36. Die die Linie 100 eine Erzeugende oder eine Mantellinie
Verbindungen der anderen Grundfläche 14 mit den des Werkstückes und den geometrischen Ort dar-Seitenflächen
18, 22 und 26 bilden die Schneidkante stellt, der durch die Schneidspitze 78 des Schneidein-46
neben der Schneidspitze 34, die Schneidkante 50 35 satzes 60 beschrieben wird, wenn die Schneidspitze
neben der Schneidspitze 38 und die Schneidkante 42 78 parallel zur Achse des Werkstückes zum Zweck
neben der Schneidspitze 30. Alle Schneidkanten wei- der Materialabnahme vom Umfang des Werkstückes
sen vorzugsweise den gleichen Winkel auf, der klei- vorgeschoben wird,
ner als 90° ist. Unter diesen Bedingungen ist der Schneideinsatz
Um einen Durchgang für eine Schraube, einen 4° 60 im Werkzeughalter 92 in der Weise angeordnet,
Bolzen, einen Exzenterstift oder irgendein anderes daß die Neigung der Linie 102 zur Definierung der
geeignetes Klemm- oder Haltemittel zum Befestigen Mittellinie der Grundfläche des Schneideinsatzes undes
Schneideinsatzes in der Ausnehmung des nicht ter einem Winkel α zur Linie 98 angeordnet ist. Es
dargestellten Werkzeughalters oder Werkzeugschaf- ergibt sich so, daß der Schneideinsatz das Werkstück
tes zu schaffen, ist ein Loch 52 in der geometrischen 45 mit einem negativen Spanwinkel α schneidet. Ferner
Mitte des prismatischen Blockes 10 vorgesehen. Die- ist die Linie 104, die in der Ebene der Stirnfläche 62
ses Loch bildet jedoch keinen Teil der Erfindung, da und in einer Ebene senkrecht zur horizontalen Ebene
die Schneideinsätze ohne weiteres auch ohne dieses angeordnet ist, unter einem Winkel b zur Linie 100
Loch hergestellt und gehalten werden können. angeordnet. Dieser Winkel b stellt den Betrag des po-
Im Ausführungsbeispiel nach F i g. 4 bis 6 weist 5° sitiven Neigungswinkels des Schneideinsatzes 60 dar.
der rhombenförmige Schneideinsatz einen prismati- Es ergibt sich dann, daß der Schneideinsatz in einem
sehen Block 60 mit parallelen Grundflächen 63 und hd Wkhl d
64 auf, die im wesentlichen parallellogrammartig sind. Der prismatische Block 60 hat Seitenflächen p
66, 68, 70, 72, die in einem von 90° abweichenden 55 schneidet.
Winkel zu den Grundflächen angeordnet sind. Die Es ist einleuchtend, daß die Geometrie der paralle-
Seitenfläche 66 ist parallel zur Seitenfläche 70 und i l h Bd
die Seitenfläche 68 parallel zur Seitenfläche 72. Der
so gebildete Schneideinsatz hat zwei Schneidspitzen , p g yg
74 und 78, die in der Grundfläche 62 liegen, und fer- 6° (Quadrat, Parallelogramm oder Rechteck), ein Sechsner
zwei Schneidspitzen 76 und 80, die der Grund- eck oder ein Achteck ergibt. Es ist ferner einleuchfläche
64 entsprechen. Die Verbindungen zwischen tend, daß die Erfindung auch bei rechts angeordneden
betreffenden Seitenflächen und den Grundflä- ten Schneideinsätzen genau so wie bei den hier darchen
ergeben die Schneidkante 82 neben der gestellten links angeordneten Schneideinsätzen ange-Schneidspitze
74 und die Schneidkante 88 neben der 65 wendet werden kann.
Es g ,
entsprechenden Werkzeughalter so angeordnet werden kann, daß er ein Werkstück mit einem negativen
Spanwinkel und einem positiven Neigungswinkel d
Es ist e, p
len Grundflächen des Einsatzes so lange ohne Bedeurung
ist, als sich ein Polygon mit einer geraden Zahl von Seiten, beispielsweise ein vierseitiges Polygon
Plll d Rhk) i Sh
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Schneidwerkzeug für die spanabhebende Bearbeitung mit einem in einer Ausnehmung des
Werkzeugschaftes angeordneten dreh- und wendbaren Schneideinsatz mit zwei parallelen polygonen
Grundflächen und einer Mehrzahl von als Freiflächen dienenden Seitenflächen, wobei jeweils
eine Seitenfläche mit einer der Grundflächen eine Schneidkante mit einem Keilwinkel
kleiner als 90° bildet, dadurch gekennzeichnet, daß die in einer Schneidecke jeweils
zusammenlaufenden zwei Seitenflächen zu den Grundflächen (12, 14; 63, 64) unter demselben
Winkel und in derselben Richtung geneigt sind, wobei diese Seitenflächen wechselweise mit
der einen und der anderen Grundfläche die Schneidkanten bilden.
2. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem dreieckigen
Schneideinsatz die Seitenflächen je zur Hälfte mit der einen und der anderen Grundfläche die
Schneidkanten bilden.
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