DE1234485B - Schneidkoerper aus Hartmetall oder keramischem Schneidstoff - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

B 23 b

Deutsche Kl.: 49 a-33/04

Nummer: 1234 485

Aktenzeichen: H 504761 b/49 a

Anmeldetag: 9. April 1957

Auslegetag: 16. Februar 1967

Die Erfindung betrifft einen aus einem harten Schneidwerkstoff wie z. B. Hartmetall oder Sinterkeramik bestehenden Schneidkörper mit mehreren in Schneidstellung bringbaren Schneiden, welcher in eine seiner Form angepaßte Ausnehmung eines Werkzeugschaftes einsetzbar ist.

Es ist eine Vielzahl derartiger Schneidkörper bekannt, die die Form eines Prismas aufweisen. Insbesondere ist ein Schneidkörper bekannt, welcher als sogenanntes Schneidplättchen die Form eines flachen Quaders aufweist. Bei diesem Quader bilden die Begrenzungskanten der einander gegenüberliegenden Deckflächen die Hauptschneiden des Schneidkörpers. Somit weist dieser Schneidkörper acht wahlweise in Schneidstellung bringbare Schneiden auf. Dieser Schneidkörper hat jedoch den Nachteil, daß er nur eine relativ geringfügige Anzahl von Schneiden aufweist und seine flache Ausbildung eine nur geringe Bruchfestigkeit zur Folge hat. Diesen Nachteil vermeidet der Gegenstand der Erfindung.

Der vorliegende Schneidkörper weist gemäß der Erfindung die Form eines Würfels auf. Derartige Schneidkörper eignen sich insbesondere für Schrupparbeiten, bei denen es weniger auf eine genaue Maßhaltigkeit als auf eine hohe Zerspanungsleistung ankommt. Der wesentliche Vorteil der Würfelform des Schneidkörpers gegenüber der bekannten Quaderform liegt darin, daß an jede der acht Würfelecken sich zwei, theoretisch sogar drei Kanten anschließen, die als Schneidkanten in Schneidstellung bringbar sind. Dies ist jedoch nur dadurch möglich, daß der Schneidkörper die Form eines Würfels aufweist, dessen sämtliche Deckflächen im Gegensatz zu einem Quader quadratisch und gleich groß sind. Nur durch die Würfelform des Schneidkörpers ist es beispielsweise möglich, den in einer beliebigen Schneidkörperstellung an die Schneidkörperspitze angrenzenden Teil einer die Nebenschneide darstellenden Würfelkante zur Hauptschneide zu machen. Dies kann nämlich nur durch eine derartige Drehung des Würfels erreicht werden, daß die vorher die Freifläche der Nebenschneide darstellende Deckfläche nach der Drehung die Spanfläche des Schneidkörpers darstellt, während die vorher die Spanfläche bildende Deckfläche des Würfels nunmehr die Freifläche der Hauptschneide darstellt. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Schneidkörpers als Würfel erhält man demnach sechzehn nacheinander in Schneidstellung bringbare Schneidkanten. Theoretisch sind sogar vierundzwanzig Schneidkanten an dem würfelförmigen Schneidkörper vorhanden.

Gemäß einer Weiterbildung des Erfindungsgegen-

Schneidkörper aus Hartmetall oder
keramischem Schneidstoff

Anmelder:

Karl Hertel, Nürnberg, Oedenberger Str. 29

Als Erfinder benannt:
Karl Hertel, Nürnberg

Standes weist dieser mindestens eine senkrecht zu zwei Deckflächen verlaufende und diese mittig durchstoßende Befestigungsbohrung auf. Vorzugsweise sind bei dieser Weiterbildung drei zueinander rechtwinklig angeordnete Befestigungsbohrungen vorgesehen, die jede für sich zwei zueinander parallele Deckflächen des Würfels mittig durchstoßen. Diese Befestigungsbohrungen sind mit einem Gewinde versehen, welches in eine in den Schneidkörper eingebrachte Füllung niedrigen Schmelzpunktes geschnitten ist. Gemäß weiterer Ausbildung weist die Füllung die Form zweier an den oberen Stumpfflächen aufeinandergesetzter Kegelstümpfe auf, wodurch eine besonders vorteilhafte Verankerung der Füllung innerhalb der Bohrungen gewährleistet ist.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigt

F i g. 1 einen Werkzeugschaft mit einem würfelförmigen Schneidkörper nach der Erfindung,

F i g. 2 den Werkzeugschaft ohne Schneidkörper und ohne Spannschraube,

F i g. 3 den Schneidkörper im Werkzeugschaft nach F i g. 1 in schaubildlicher Darstellung,

F i g. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der

Fig-1»

F i g. 5 einen Werkzeugschaft anderer Ausbildung

für einen würfelförmigen Schneidkörper nach der Erfindung,

F i g. 6 den Werkzeugschaft nach F i g. 5 mit einem eingesetzten Schneidkörper,

F i g. 7 den Schneidkörper nach F i g. 6, losgelöst vom Werkzeugschaft,

F i g. 8 ein Zwischenplättchen, das zum Einlegen in die Ausnehmung des Schaftes nach F i g. 5 bestimmt ist.

In den F i g. 1 bis 4 ist der Werkzeugschaft mit 1 bezeichnet. Er weist an seinem vorderen Ende die würfelförmige Ausnehmung 2 auf, die der Aufnahme des Schneidkörpers 3 dient. In der Ausnehmung 2 ist

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der Schneidkörper 3 mittels der Zugschraube 5 gehalten, die den Schneidkörper gegen die Fläche 6 zieht, wobei die Lage des Durchgangsloches 7 im Werkzeugschaft 1 für die Schraube 5 derart gewählt ist, daß der Schneidkörper 3 auch formschlüssig auf der Fläche 8 aufliegt und ebenso formschlüssig an der seitlichen Fläche anliegt, von der lediglich die Kanten 9 sichtbar sind.

Der Schneidkörper 3 ist würfelförmig ausgebildet. Die Auflagefläche 8 in der Ausnehmung 2 ist zur Spitze hin um den Freiwinkel geneigt, so daß sich dadurch ein negativer Spanwinkel der jeweils oberen .Fläche 10 des Schneidkörpers 3 ergibt. Der Schneidkörper 3 ist mit drei sich kreuzenden Ausnehmungen versehen, welche mit einem leicht schmelzbaren Metall, beispielsweise einer Kupferlegierung ausgegossen sind. In die Füllung sind zwei sich kreuzende Gewindebohrungen 12 eingeschnitten, in die die Zugschraube 5 einschraubbar ist. Demnach ergeben sich im Inneren des Schneidkörpers drei sich kreuzende Gewindebuchsen 11, die durch die Kreuzform daran gehindert sind, etwa durch Anziehen der Schraube 5 herausgerissen zu werden.

In den Ecken der Ausnehmung 2 sind Hinterschneidungen 13 eingearbeitet, so daß die scharfen Reserveschneiden des eingesetzten Schneidkörpers im Betrieb nicht beschädigt werden können, wie es wegen ihrer Verwendung als Schneidkante notwendig ist. Außerdem ist durch die Hinterschneidungen 13 bei der Herstellung die Bearbeitung der Auflageflächen in der Ausnehmung 2 erleichtert.

Das in den F i g. 5 und 6 dargestellte Ausführungsbeispiel ist dem nach den Fig. 1 bis 4 ähnlich. Abweichend davon ist jedoch nicht nur eine Schraube für das Festziehen des Schneidkörpers im Werkzeugschaft vorgesehen, sondern es sind zwei bzw. drei Zugschrauben vorhanden. Der Werkzeugschaft ist mit 1' und der im einzelnen in F i g. 7 dargestellte Schneidkörper mit 3' bezeichnet. Alle übrigen Bauteile und baulichen Merkmale sind mit den gleichen Bezugsziffern versehen wie die in den F i g. 1 bis 4. Die Zugschrauben 5 stehen rechtwinklig zueinander und durchdringen jeweils die zwei bzw. drei Begrenzungsflächen der Ausnehmung 2. Für die Aufnahme der Zugschrauben 5 sind die Bohrungen 7 vorgesehen, die insbesondere aus der F i g. 5 zu ersehen sind. Der Schneidkörper 3' ist im wesentlichen ebenso wie der nach F i g. 3 ausgebildet. Er unterscheidet sich von diesem lediglich dadurch, daß in allen drei Richtungen Gewinde 12 in den eingegossenen Buchsenkörper .11 eingeschnitten sind. In die Gewinde 12 greifen jeweils die Zugschrauben 5 ein. Zum Ausgleich etwa vorhandener Unebenheiten der Auflageflächen liegt zwischen dem Schneidkörper 3' und den Flächen der Ausnehmung 2 ein dünnes Plättchen 32, dessen Ausbildung im einzelnen aus der F i g. 8 zu ersehen ist. Es setzt sich aus drei rechtwinklig zueinander stehenden Lappen zusammen. Jeder dieser Lappen ist mit einer Bohrung 34 versehen, durch welche die Zugschrauben 5 greifen. Die Ecken sind jeweils wie bei 33 nach außen herausgedrückt und liegen nach dem Einsetzen des Plättchens 32 in den Hinterschneidungen 13 im Werkzeugschaft. Die Anordnung eines Plättchens 32 ist besonders vorteilhaft, wenn der Schneidkörper aus besonders sprödem Werkstoff gefertigt ist. Besteht das Plättchen 32 beispielsweise aus Kupfer, dann ist eine besonders gute

ίο Ableitung der an der Schneidkante auftretenden Wärme in den Werkzeugschaft 1' gewährleistet.

Claims (8)

Patentansprüche:

1. In eine seiner Form angepaßte Ausnehmung eines Werkzeugschaftes einsetzbarer, aus einem

harten Schneidwerkstoff, wie z. B. Hartmetall, bestehender Schneidkörper mit mehreren in Schneidstellung bringbaren Schneiden, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidao körper die Form eines Würfels aufweist.

2. Schneidkörper nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens eine senkrecht zu zwei Deckflächen verlaufende und diese mittig durchstoßende Befestigungsbohrung.

3. Schneidkörper nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch drei zueinander senkrecht angeordnete Befestigungsbohrungen, die jede für sich zwei zueinander parallele Deckflächen des Würfels mittig durchstoßen.

4. Schneidkörper nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen in an sich bekannter Weise mit einem Gewinde versehen sind.

5. Schneidkörper nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindebohrungen (12) in eine in den Schneidkörper eingebrachte Füllung (11) niedrigen Schmelzpunktes geschnitten sind.

6. Werkzeughalter für einen Schneidkörper nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Begrenzungsflächen der Ausnehmung (2) im Halterschaft (1') und den entsprechenden Flächen des Schneidkörpers dünne Zwischenplättchen (32) liegen.

7. Werkzeughalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenplättchen (32) Teile eines einstückigen Plättchenzuschnitts sind, an dessen einem quadratischen Teil zwei etwa quadratische Teile in rechtwinkliger Anordnung über je eine Biegekante (33) angewinkelt sind.

8. Werkzeughalter nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegekanten (33) der Zwischenplättchen (32) in Hinterschneidungen (13) hineinragen.

In Betracht gezogene Druckschriften:
American Machinist vom 29. März 1954, S. 170.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen