DE921125C

DE921125C - Zerspanungswerkzeug mit hierin befestigten Schnellstahl- oder Hartmetallschneiden

Info

Publication number: DE921125C
Application number: DEG5296D
Authority: DE
Inventors: Ernst Dipl-Ing Hoessrich
Original assignee: Guenther and Co GmbH
Current assignee: Guenther and Co GmbH
Priority date: 1942-05-07
Filing date: 1942-05-07
Publication date: 1954-12-09

Description

Zerspanungswerkzeuge, wie Reibahlen, Senker u. dgl., bestehen im allgemeinen aus Vollmaterial. Soweit derartige Werkzeuge bereits mit Schnellstahlschneiden versehen waren, wurden diese meist eingesetzt oder aufgeschraubt.
Demgegenüber sind die neuartigen Zerspanungs-Werkzeuge in der Weise ausgebildet, daß der Schneidenträger bzw. Werkzeugkern aus Spritzmetall, Preßstoffen oder ähnlichen formbaren Werkstoffen besteht und die Schneiden in dieses Vergußmetall oder in Kunststoffe eingegossen sind. Die Gießtemperatur des Vergußmetalls oder der Kunststoffe liegt unterhalb der Anlaßbeständigkeit der einzugießenden Schneiden.
Die aus geschliffenen und gehärteten Schnellstahlplättchen bestehenden eigentlichen Schneiden bzw. die Hartmetallmesser werden ergänzt durch ebenfalls eingegossene Führungen, die etwa in Richtung der Schneidkanten verlaufen, die jedoch auch getrennt von den Schneiden angeordnet sein können. Je nach der Art des Werkzeuges weist dieses vorteilhaft eine Stahlbüchse auf, die in den eigentlichen Schneidenträger aus Kunststoffen eingegossen ist. Statt einer Büchse kann auch ein Stahlkern vorgesehen sein, und die Mitnehmernuten sind mit in diesen Teilen vorgesehen. Die Stahlbüchse hat den Vorteil, daß eine Deformierung der Bohrung und der Mitnehmernuten weitestgehend vermieden wird. Die Befestigung der eingegossenen Schneiden, Führungen, Stahlbüchse oder Stahlkern erfolgt in der Weise, daß gerändelte Teile, Ausbiegungen oder Durchbrechungen vorgesehen werden, die die Vergußmasse ausfüllt, wodurch gleichzeitig die Sicherung gegen Verschieben oder Verdrehen erfolgt.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstands wiedergegeben, und zwar zeigen Fig. i und 2 eine Aufsteckreibahle in einer Stirnansicht und in einem Teilschnitt, während Fig. 3 und 4 ein ähnliches Werkzeug, jedoch mit einer anderen Schneidenanordnung wiedergeben. Mit i ist ein aus Spritzguß oder Preßstofhergestellter Werkzeugkörper bezeichnet, in den eine Aufnahmehülse :2 mit einer Mitnehmernut g eingegossen ist. In den Werkzeugträger i sind Schnellstahlmesser 3 bzw. Hartmetallschneiden 4 eingegossen und gegebenenfalls zusätzliche Führungen 5. Die Messer sind mit Durchbrechungen 6 und die Büchse 2 ist mit einer Ränderung 7 bzw. Ausbiegung 8 versehen. Das Spritzmetall bzw. die Kunststoffe füllen die Durchbrechungen 6 aus bzw. umschließen die Riffelung 7, so daß dadurch jedes Verdrehen oder Verschieben der einzelnen Teile vermieden ist. Die Sicherung der Hülse 2 in axialer Richtung erfolgt durch die Ausbiegung B.
Bei der Ausführungsform nach Fig. i und 2 setzen die Führungen 5 die Hartmetallschneiden 4 gleichsam fort. Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 und 4 wechseln die eingesetzten Schneiden 4 auf dem Umfang des Werkzeuges mit Führungsplättchen 5 ab. Letztere bestehen aus normalem Stahl.
An Stelle der Büchse :2 kann auch ein massiver Kern, beispielsweise auch aus Stahl, verwendet werden, was insbesondere dann vorteilhaft ist, wenn es sich um Werkzeuge mit Schaft handelt.
Durch den Erfindungsgegenstand wird der Vorteil erreicht, daß die Herstellung des gegossenen Werkzeugkernes gegenüber der früheren Herstellungsweise aus Vollmaterial eine wesentliche Zeitersparnis erbringt, ohne daß eine Verschlechterung bezüglich der Genauigkeit und Stabilität in Kauf genommen werden müßte. Außerdem lassen sich Schneiden jeder Form und diese in jeder in Betracht kommenden Stellung anordnen. So können zum Beispiel, wie in Fig. i angedeutet, die Messer in axialer Richtung aus dem Werkzeugkörper hervorstehen, so daß es möglich ist, mit einer solchen Reibahle alle Sacklöcher bis zum Grund zu reiben. Die eingegossenen Schneiden werden mit völliger Sicherheit unverrückbar gehalten. Durch die Führungen 5 wird das Werkzeug im gebohrten Loch geführt. Die gemäß der Erfindung hergestellten Werkzeuge sind ebenso wie aus Vollmaterial hergestellte Werkzeuge zu handhaben.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Zerspanungswerkzeug mit hierin befestigten Schnellstahl- oder Hartmetallschneiden, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidenträger bzw. Werkzeugkern (z) aus Spritzmetall oder Preßstofffen besteht, und die Schneiden (3, 4) mittels des Spritzmaterials, dessen Spritztemperatur unterhalb der Anlaßbeständigkeit der eingegossenen Schneiden liegt, in Stellung gehalten sind.
2. Werkzeug nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneiden (3, 4) durch Führungsplättchen (5) ergänzt sind, die etwa in Richtung der Schneidkanten verlaufen oder auch getrennt von den Schneiden angeordnet sein können.
3. Werkzeug nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidenträger mit einer eingegossenen Stahlbüchse (2) versehen ist oder einen Stahlkern aufweist, die gleichzeitig die Mitnehmernuten aufweisen.
4. Werkzeug nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die eingesetzte Stahlbüchse (2) bzw. der eingegossene Kern sowie die Schneiden (3, 4) und Führungen (5) durch gerändelte Teile (7), Ausbiegungen (8) oder Durchbrechungen (6), die von dem Spritzmaterial ausgefüllt werden, gegen Verschieben bzw. Verdrehen gesichert sind. Angezogene Druckschriften: USA--Patentschriften Nr. 1 273 248, 1:277 44i.