DE1495949A1 - Polyharnstoffe und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Polyharnstoffe und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Polyharnstoffe aus (1) einem Amin, das wenigstens 75 iviol-# dimeres
Di. ami η enthält, das aus dimerisierten Fettsäuren hergestellt
worden ist, und (2) einem Harnstoff oder Thioharnstoff, wobei das Molverhältnis von (l) zu (2) etwa 1:1 beträgt und
ein Verfahren zur Herstellung derartiger Polyharnstoffe durch
Umsetzung eines Harnstoffs oder Thioharnstoffs mit einer etwa äquimolaren Menge eines ÜLamins bzw. einer DLaminmisehung,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man als Mamin ein Amin
verwendet, das mindestens 75 M0I-9& dimeres DLamin enthält,
das aus dimerisierten Fettsäuren hergestellt worden ist.
DLe erfindungsgemäßen Polyharnstoffe können leicht
unter Bildung von zähen, knetbaren Materialien geschmolzen werden. Sie werden besonders für überzieh-, Klebe- und Guß zwecke
verwendet.
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Die als Ausgangsmaterialien verwendeten Diamine werden aus polymeren Fettsäuren gewonnen. Der vorstehend verwendete
Ausdruck "Fettsäure" bezieht sich auf natürlich vorkommende und synthetische, monobasische aliphatische Sauren
mit Kohlenwasserstoffketten von etwa 8 bis 24 Kohlenstoff atomen. Der Ausdruck "Fettsäuren" bezieht sich daher auf gesättigte,
äthylenisch ungesättigte und acetylenisch ungesättigte
Säuren, Diese Säuren werden im allgeißeinen nach etwas
unterschiedlichen Verfahren polymerisiert, sie werden jedoch -wegen der funktionell en Gleichheit der Polymerisationsprodukte
im allgemeinen als "polymere Fettsäuren" bezeichnet. Die polymeren Fettsäuren enthalten gewöhnlich eine üb erwie gende
Menge an dimerisierten Fettsäuren, eine kleinere Menge an triflierisierten und höheren polymeren Fettsäuren und etwas
restliche monomeren.
Gesättigte Fettsäuren sina schwierig zu polymerisieren,
jedoch kann man die Polymerisation bei erhöhten Temperaturen mit Hilfe eines Peroxydreagens, wie Di-t-butylperoxyd
durchführen, ifegen der geringen .ausbeuten an- polymeren Produkten
sind diese Materialien in der Technik nicht von Bedeutung. Geeignete gesättigte Fettsäuren sind z.B. ver zweigt-
und geradkettig» öäuren, wie z.B. Caprylsäure, Pelargonsäure,
Caprinsäure, Laurinsäure, kyristinsäure, Palmitinsäure,
Isopalmitinsäure, Stearinsäure, Arachinsäure, Behensäure
und Lignocerinsäure.
Die äthylenisch ungesättigten ,Säuren sind wesentlich
leichter zu polymerisieren. Es können katalytisch^ oder nichtkatalytische
Verfahren an^ewenüet werden. lie nicht-kataly—
tische Polymerisation erfordert im allgemeinen eine höhere Temperatur. Geeignete Polymerisationsmittel sind z.B. saure
oder alkalische Tonerden, M-t-butylperoxyd, Bortrifluorid
und andere Lewis-Säuren, üjathrachinon, Schwefeldioxyd und
dergleichen. Geeignete Monomeren sind z.B. die verzweigt— und geradkettigen poly- und monoäthyleniscn ungesättigten Säuren,
wie 3-Oetensäure, 11-Itodecensäure, Lauroleinsäure, Myristolein-
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säure, Tsuzuinsäure, Palmitoleinsäure, Petroselinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Vaccensäure, Gadoleinsäure, Cetoleinsäure,
Nervonsäure, Linolsäure, Linolensäure, Eleostearinsäure,
Hiragonsäure, Moroctinsäure, Timnodonsäure, Eieosatetraensäure,
Nisinsäure, Scoliodonsäure und Ghaulmoogra säure. Acetylenisch ungesättigte Säuren, wie Isansäure und
Isanolsäure können gleichfalls zu brauchbaren polymeren Säuren
polymerisiert werden. DLe acetylenisch ungesättigten Säuren kommen nur selten in der Natur vor, und ihre Synthese
iat teuer. Daher sind sie z.Zt. in der Technik nicht von Bedeutung.
Es kann zwar jede der vorstehend beschriebenen gesättigten,
äthylenisch ungesättigten und acetylenisch ungesättigten Fettsäuren zur Herstellung der polymeren Fettsäuren
verwendet werden, es ist jedoch in der Technik allgemein üblich, Gemische von Säuren (oder die einfachen aliphatischen
Alkoholester, d.h. die Methylester) zu polymerisieren, welche von den natürlich vorkommenden trocknenden und halbtrocknenden
Ölen abgeleitet werden. Geeignete trocknende oder halbtrocknende
Öle sind z.B. Sojabohnenöl, Leinsamenöl, Tallöl,
Tungöl, Perillaöl, Akazienöl, Baumwollsamenöl, Maisöl, Sonnenblumenöl, dehydratisiertes Rizinusöl und dergleichen.
DLe am leichtesten erhältlichen Säuren sind die Öl- und Linolsäure, und sie werden daher bevorzugt als Ausgangs materialien
zur Herstellung der polymeren Fettsäuren verwendet. Verhältnismäßig reine dimerisierte Fettsäuren können
beispielsweise aus Gemischen der polymeren Fettsäuren durch Destillation unter hohem Vakuum oder Lösungsmittelextraktion
gewonnen werden.
Die Diamine werden aus den polymeren Fettsäuren dadurch erhalten, daß man die polymeren Fettsäuren zu den entsprechenden
Polynitrilen umwandelt und die Nitrile unter Bildung von Polyaminen hydriert. DLe Polynitrile werden durch Umsetzung
der polymeren Fettsäuren mit Ammoniak unter Bedingungen erhalten, bei denen Nitrile gebildet werden. DLe Einzelheiten dieser
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Umsetzung werden in Kapitel 2 von "Fatty Acide and their Derivatives " von AoW. Ralston, John Wiley & Sons Inc. New
York (1948) beschrieben. IiLe Polyamine werden durch Hydrieren der Polynitrile in Gegenwart von Ammoniak und einem Katalysator
wie Raney-Mckel erhalten. JJiLe Herstellung der DL-amine
kann durch die folgenden Gleichungen erläutert wer den:
COOH 2 + 2NH5 >
D ί GNJ2 +
Ί NI% Γ Ί
GK L + 4H9 ■ * » D —4- CH9NH9
J^ ά Katalysator l_ J
wobei D ein dimerer Fettrest ist.
Vorzugsweise wird ein vernältnismäßig reines dimeres
HLarnin als Ausgangsmaterial bei der Herstellung der er findungsgemäßen
Polyharnstoffe verwendet. Man verwendet dabei eine verhältnismäßig reine dimerisierte Fettsäure
und/oder destilliert das entsprechende Polynitril und/oder die entsprechenden Polyamine. Das diniere DLamin kann jedoch
kleine H eng en an Monoaminen, die von den als Ausgangsmaterialien
verwendeten Fettsäuren stammen und/oder kleine Mengen an Polyaminen, die von trimerisieren und höher polymeren
Fettsäuren stammen, enthalten. Me Gesamtmenge solcher Amine soll unter etwa 10 fo liegen und vorzugsweise
weniger als etwa 5 Gew.% betragen.
Die erfindungsgemäßen Polyharnstoffe können entweder
aus Harnstoff oder Thioharnstoff hergeste3.lt werden. DLe Verwendung von Harnstoff wird vorgezogen.
Ein Teil des dimeren Amins kann durch ein zweites
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■;-r\
Hämin mit der folgenden Formel ersetzt werden:
H0N-R- NH,
J2
wobei R eine aliphatische oder aromatische Gruppe mit etwa 2 bis etwa 20 Kohlenstoffatomen bedeutet.
Beispiele solcher Verbindungen sind : Äthylendiamin,
Propylendiamin, 1,2-DLaminobutan, 1,3-Diaminobutan, Trimethylendiamin,
Tetramethylendiamin, Pentamethylendiamin,
Hexamethylendiamin, Decamethylendiamin, Octadecamethylendiamin,
Phenylendiamin, m-Xyloldiamin, p-Xyloldiamin,
Cyclohexandiamin und bis-Aminoalkyläther.
Andere Diamine der vorstehend angegebenen Formel sowie Gemische derselben können ebenfalls verwendet werden.
Vorzugsweise ist das zweite DLamin ein aliphatisches DLamin.
Der erfindungsgemäße Polyharnstoff wird durch Um setzung
des dimeren DLamins oder eines Gemischs aus dem selben und einem zweiten DLarnin mit Harnstoff oder Thioharnstoff
bei Temperaturen erhalten, die zur Bildung des Polymerisats ausreichen. Im allgemeinen wird die Umsetzung
bei etwa 120 bis 300 C durchgeführt. Temperaturen oberhalb von etwa 300 C sollten vermieden werden, da ihre Anwendung
zu einer gewissen Zersetzung oder einem Abbau des Polyharnstoffe führen könnte. Reaktionstemperaturen zwischen
140 und 25O°C werden bevorzugt. Gewünschtenfalls kann die
Polymerisation in Gegenwart von geeigneten Lösungsmitteln oder dispergierenden Mitteln durchgeführt werden, vorausgesetzt,
daß derartige Mittel nicht in größerem Ausmaß mit den Reaktionsteilnehmern kollidieren und Siedepunkte haben,
die ausreichend hoch sind, um die Temperatur auf der gewünschten Höhe zu halten. Die Umsetzungszeit ist nicht kritisch
und schwankt in Abhängigkeit von den besonderen Reaktionsteilnehmern und der verwendeten Menge derselben,
der Reaktionstemperatur und der Gegenwart oder Abwesenheit
CWGINAL INSPECTED
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von Lösungs- oder Verdünnungsmitteln. Im allgemeinen ist
die Umsetzung innerhalb von einigen stunden, d.h. 5 Stunden abgeschlossen.
Das Molverhältnis des als Reaktionstexlnehmer verwendeten LLamins zu dem Harnstoff oder Thioharnstoff liegt
bei etwa 1:1. Jedoch kann ein leichter Überschuß an Harnstoff oder Thioharnstoff verwendet werden. Bis zu etwa
25 Μο1-9& des dimeren üamins können durch das vorstehend
beschriebene zweite Amin ersetzt werden.
In einen mit einem Rührwerk, Thermometer, Stickstoffeinlaß und -auslaß versehenen Dreihalsrundkolben wurden
274 g destilliertes dimeres Diamin (1,0 Äquivalent), 33 g Harnstoff (1,1 Äquivalent = 10 fo-iger Überschuß) und
drei Tropfen einer 0,1 Gew.$-igen Xylollösung des Anti schauinmittels
L der Firma Dow Gorning gegeben. Das dimere Diamin stammte von einer aimerisierten Fettsäure, die aus
dem im Tallöl erhaltenen ü-emisch von Säuren hergestellt
wurde. Die dimerisierte Fettsäure bestand im wesentlichen aus einem Gemisch von dimerisierter Linol- und Ölsäure.
Das dimere Diamin hatte die folgenden Eigenschaften: Gewichtsprozent des iiLmeren = 98, iüainäquival entgewicht =
274. Das Gemisch wurde eine Stunde bei 140 C und 4 Stunden bei 225 bis 235 G unter einer Stickstoffatmosphäre erhitzt.
Das Reaktionsgemisch wurde dann weitere 40 Minuten unter einem mit einer Wasserpumpe erzeugten Vakuum (20 mm) erhitzt. Es
wurde ein kautschukartiges Polymeres mit einer Aminzahl von 2,3 und einer Viskositätszanl von 0,442 in m-Cresol (1 Gew.$,
30°) erhalten.
Der Polyharnstoff des Beispiels 1 wurde in einer erhitzten
Form von 15 x 15 cm bei einem Stempeldruck von
. :--Λ ° zzzzzzd
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4.540 kg (Stempelgröße 10 cm) und bei 120 G gehalten und
ergab einen gegossenen Bogen mit einer Stärke von 1,14 mm. Aus dem gegossenen Bogen wurden Proben geschnitten und auf
ihre Dehnung«- und Zugfestigkeit bei einer Belastung von
5 cm/Min, untersucht, wobei nach AbTM D-1248-58T eine Tensile
Testing Machine, Instron Model TTG verwendet wurde. BLe maximale Dehnung betrug 625 % und die Zugfestigkeit be
trug 34,45 kg/cm . Der gegossene Bogen hatte eine Härte nach Shore A von 60.
Ein Teil des Polyharnstoffe nach Beispiel 1 wurde geschmolzen und in ein Metallgefäß gegeben und gekühlt. Die
Adhäsion des Polymeren war so groß, daß bei einem Versuch zur Entfernung des Polymeren die Metallhülle der Gefäßstruktur
zum Bersten gebracht, jedoch die Bindung nicht zerrissen wurde.
Die Beispiele 2 und 3 zeigen, daß die erfindungsge mäßen Polyharnstoffe besonders wertvoll zur Herstellung von
ziemlich starken und flexiblen Gußgegenständen und beispielsweise als Kleber für Metalle von Wert sind.
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Claims (7)
- Patentansprüche:ti. Polyharnstoffe aus (1) einem Amin, das wenigstens 75 Mol-$ dimeres Mamin enthält, das aus dimerisierten Fettsäuren hergestellt worden ist, und (2) einem Harnstoff oder Thioharnstoff, wobei das Molverhältnis von (l) zu (2) etwa IiI beträgt.
- 2. Polyharnstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Amin (l) enthalten, das mindestens 75 Mol-$ dimeres KLamin der FormelJ 2enthält, in der D den Kohlenwasserstoffrest der dimerisierten Fettsäure bedeutet.
- 3. Polyharnstoffe nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Amin (1) enthalten, das bis zu etwa 25 Mol-# eines HLamins der Formel-R-enthält, in der R einen aliphatischen oder aromatischen Rest mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen darstellt.
- 4. Polyharnstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im wesentlichen das gesamte Amin (l) ein ausNeue-909815/0994dimer!alerten Fettsäuren abgeleitetes dimeres Biamin ist.
- 5. Verfahren zur Herstellung von Polyharnstoffen nach Anspruch 1 bis 4, durch Umsetzung eines Harnstoffs oder Thioharnstoffs mit einer etwa äquimolaren Menge eines BLamins bzw. einer BLaminmischung, dadurch gekennzeichnet, daß man als DLamin ein Amin verwendet, das mindestens 75 Mol-rfo dimeres BLaniin enthält, das aus dimerisierten Fettsäuren hergestellt worden ist.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, daß man ale Diainin ein Amin verwendet, das mindestens 75 dimeres DLainin der FormelCH2NH2in der D den Kohlenwasserstoffrest der dimerisierten Fettsäure bedeutet, und bis üu 25 M0I-9& eines Diamins der FormelH2N-R-NH2enthält, in der £ einen aliphatischen oder aromatischen Rest mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen darstellt.
- 7. Verfahren nach Anspruch 5» dadurch gekenn -90981 5/0994zeichnet, dai3 man ein Hämin ve:rv?enci.et, das im wesent liehen aas defu von dimer! si ert en fettsäuren, abgeleiteten dimeren liLaißin besteht«Für flenerai* Mills IneRechts90981 5/0994
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