DE1495624A1 - Verfahren zum Stabilisieren von Polyvinyl-Halbacetalen u.dgl. - Google Patents

Description

U95624

J. Eberspächer Esslingen/Nr. den 15. Januar 1969

P 833

Verfahren zum Stabilisieren von Polyvinyl-Halbaootclen u« dgl.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stabilioieren von HaIbacetalen oder Ketalen, bei denen die Ausgangsprodukte, z. B. Polyvinylalkohol und Acetaldehyd, in einem bestimmten Liengenverhältnis gemischt und zur Beschleunigung des eingeleiteten Acetalisierungeprozessee ein Katalysator, z. B. Salzsäure, zugesetzt und sodann der Aoetalisierungsprozess durch Beigabe eines Neutralisa- ) tore abgebrochen und die Salze und UbersohUssigen Chemikalien ausgewasohen werden.

Partiell acetalisierte Polyvinylalkohole, insbesondere Polyvinylalkohol-Acetaldehyd-Halbacetale werden heute u. a. zur Herstellung von Filmen bei Mehrsohichtenglasschoiben mit veränderlicher Lichtdurchlfissigkeit verwendet. Der temperaturbedingte optische Effekt dieses Glases wird in einem Zwischenschichtfilm aus wasserhaltigem Halbacetal mit verschiedenen Zusätzen hervorgerufen. Diese gewöhnlich zwischen zwei Silikatglasscheiben eingebetteten Filme besitzen auch bei starker optischer und thermischer Belastung eine gute chemische Beständigkeit. Dagegen tritt bei sehr feuchter Lagerung in Gegenwart von Luft im Laufe längerer Zeit unter Bildung freien Aldehyde eine allmähliche Änderung im Acetalisierungsgrad des Halbacetals und damit eine unerwünschte Veränderung seiner Eigenschaften (Umachlagspunktänderung) ein, Da bei der Herstellung Lagerung und Verarbeitung der Halbacetale ein ausreichender Luftabsohluss kaum möglich ist, wurde versucht, das Acetal auf ohemischem Wege zu sohützen.

Es wurde nun gefunden, daß man bei Zusatz von Ascorbinsäure bzw. Aaeorbaten während der Acetalisierung vorzugsweise im Anschluss an den Spülvorgang eine Stabilisierung erzielt. Diese tritt schon bei Zusatz von 0,01 bis 0,5 # Gewichtsprozenten ein. Überraschenderweise zeigen nur die Salze der Ascorbinsäure dieoon Wirkungeeffekt· Andere, selbst stärkste Reduktionsmittel, wie

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ζ. E. Salzo der unter phosphorigen Säure, waren nicht im Sinne dor Erfindung wirkaam, wie folgende Vergleichaanalyaen veranschaulichen mögen:

	Probe	^Acetaldehyd	nach ·> 7/ochen
Stabilisator	1	Anfar.^Dwert	0,095
Hyροphosphat	2	0,023	0,137
Hypophoophat	3	0,046	0,018
Ascorbat	4	0,016	0,000
Ascorbat	0,000

Ganz offenbar wirkt das Ascorbat hier nicht oder jedenfalls nicht nur als Antioxydans, sondern als spezifischer Stoff zur Verhinderung der Acetalaufspaltung. Dies läßt sich auch aua folgendem Versuch schließlen; Man wäscht feinkörniges Halbaoetal zwecks Beseitigung des Restaldeüydgehaltes mit 70 $> warnen neutralem destilliertem Wasser. Auch bei noch so langer Aucv/aachung gelingt es nicht, den Restaldehydgehalt unter 0,01# Aldehyd zu senken, weil für den mit dem \Va3chwaaaer entfernten Aldehyd gleichzeitig durch Verseifung fortlaufend etv/as Aldehyd neu gebildet wird, liaoh Zusatz von Natriumascorbat läßt eich aber schon nach kurzem Waschen kein Aldehyd mehr nachweisen. Vorteilhaft wird deshalb das Aeoorbat bereitB bei der Herstellung, und zwar gegen Ende der Auswaschung desselben zugesetzt.

Rezeptur-Beispiel

10 Liter einer 10bigen Lösung von Polyvinylalkohol werden bei 20⁰C mit 500 ml Acetaldehyd unter Rühren gemischt. Dann fügt man 600 ml 2-normale Salzsäure zu und rührt weiter. 20 liinuten nach erfolgter Salzsäure-Zugabe neutralisiert man diese durch Zufügen von 600 ml 2-nomaler Natronlauge, worauf das Halbaoetal in feinen Körnchen ausfällt. Diese werden so lange in fliessendcn warmem V/asser gewaschen bis ein Leitwert von 15 Siemens erreicht ist. Dann fügt man 100 ml einer 1/50 molaren Hatriumascorbatlösung hinzu, rührt weitere 5 Minuten und seiht ab. Daa bo erhaltene Halbaoetal ist vollkommen aldehydfrei und auoh an der Luft ohne jede Veränderung haltbar.

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Claims (1)

3 U9562A J. Eberspäoher Esslingen, den 15. Januar 1969 P 833 P atentansprüche

1. Verfahren zum Stabilisieren von Halbacetalen oder -ketalen, inabeoondero zur Herstellung von Filmen, die eine temperaturbedingte Lichtdurchlässlgkeit aufweisen, wobei die Ausgangsprodukte, z. B. Polyvinylalkohol und Acetaldehyd, in einem bestimmten Mengenverhältnis gemischt und zur Beschleunigung des eingeleiteten Acetalisiörungsprozesscs ein Katalysator, z. B. Salzsäure, zugesetzt und der Acetaliölerungsprozess duroh Beigabe eines basischen Neutrallsators, z. B. llatriuinhydroxyd, ™ bei Erreichen des gewünschten Acetälisierungsgrades unter·»*- broohen wird und eodann die Salze und Ubersohüuuige Chemikalien unter Rühren ausgewaschen werden, dadurch gekennzeichnet, daß während der eingeleiteten Aoetalisierung oder im Anschluß an den Spülvorgang Ascorbinsäure bzw. Ascorbate zugegeben und z. B. duroh Rühren mit dem Halbacetal gemischt wird.

2· Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Zusatz·* löeung-Gemischverhältnis von 0,01 bis 0,5 $.

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Hm» UnteHogen (Art. 7 § I Abs. 2 Nr. l Safe 3 <*» Anderungjg«. _v. 4. t. .