DE1495501B2 - Polymerisationskatalysatoren fuer cyclische organosilicium verbindungen - Google Patents
Polymerisationskatalysatoren fuer cyclische organosilicium verbindungenInfo
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- C08G77/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing silicon with or without sulfur, nitrogen, oxygen or carbon in the main chain of the macromolecule
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Description
Für die Herstellung von elastomeren Formkörpern oder hochviskosen Flüssigkeiten auf Organopolysiloxangrundlage,
die im wesentlichen aus Diorganopolysiloxanen aufgebaut sind, müssen als Ausgangsstoffe
sehr reine Diorganosiloxane verwendet werden. Es ist bekannt, hierfür cyclische Diorganosiloxane
mit 3 bis 7, üblicherweise 4 Si-Atomen je Molekül einzusetzen, die durch einfache Destillation aus Gemischen
verschiedener Siloxane mit dem erforderlichen Reinheitsgrad gewonnen werden können.
Weiterhin ist bekannt, daß cyclische Siloxane unter geeigneten Bedingungen in lineare Siloxane jeder
beliebigen gewünschten Molekülgröße im Bereich von dünnflüssig bis zu steifen hochviskosen Massen
umgewandelt werden können. Als Katalysatoren wurden hierfür beispielsweise Alkalimetallhydroxyde,
-alkoxyde und -silanolate, Tetraorganoammonium und -phosphoniumhydroxyde und -silanolate, Salzsäure,
Schwefelsäure, Trifiuoressigsäure und Phosphorsäure verwendet.
Die genannten Katalysatoren führen jedoch zu einem Verteilungsgleichgewicht zwischen cyclischen
und linearen Siloxanen, wobei die Gleichgewichtslage von der Art der Siloxane abhängig ist. So sind
bei den am häufigsten verwendeten Dimethylsiloxanen im Gleichgewichtszustand etwa 12 Gewichtsprozent
cyclischer Produkte vorhanden.
Diese flüchtigen Siloxane gehen beim Erhitzen des Polymerisats verloren, was zu einer Störung des Gleichgewichts
führt, so daß unter Einwirkung des Polymerisationskatalysators, sofern dieser nicht desaktiviert
und/oder entfernt worden ist, nunmehr erneut cyclische Produkte auf Kosten der linearen Produkte
gebildet werden. Dies kann dazu führen, daß schließlich die gesamte Masse in cyclische Produkte umgewandelt
und verflüchtigt wird.
Für die Gewinnung der linearen Produkte ist daher die Desaktivierung oder Entfernung des Katalysators
unbedingt erforderlich. Das ist jedoch beschwerlich und kostspielig, wenn die gewünschten linearen Produkte
flüssig sind und außerordentlich schwierig und mitunter unmöglich, wenn diese hochviskose Massen
sind, die für die Elastomerenherstellung Verwendung finden.
Bei der Polymerisation anderer Siloxane nach den angeführten Verfahren ist der prozentuale Gehalt
an cyclischen Produkten im Gleichgewichtszustand noch höher. Bei bestimmten Siloxanen ist dieser Prozentsatz
so hoch, daß die cyclischen Produkte bei Kontaktnahme mit den genannten Katalysatoren
scheinbar nicht reagieren.
Es wurde jedoch gefunden, daß bei Einsatz von cyclischen trimeren Siloxanen die Polymerisation
unter Bildung der linearen Produkte so rasch verläuft, daß bereits vor Erreichen des Gleichgewichtszustandes
ein hochmolekulares Polymerisat erhalten wird, wobei gleichzeitig der Katalysator desaktiviert werden
muß. Dieses Verfahren wird in der deutschen Patentschrift 1 124 701 beschrieben.
Eine andere Gruppe von cyclischen Organosiliciumverbindungen, die für die Herstellung von linearen
Produkten verwendet werden kann, wird in der USA.-Patentschrift 3 041362 beschrieben. Hierbei
handelt es sich um cyclische Silarylensiloxane der allgemeinen Formel
worin X einen Alkyl-, Cyclohexyl- und/oder Phenylrest bedeutet, die unter Anwendung der genannten
Katalysatoren polymerisiert werden können.
Ihre außerordentlich rasche Umwandlung in lineare Produkte ermöglicht die Durchführung der Polymerisation
bei mäßigen Temperaturen oder mit milderen Katalysatoren, wie Natrium- oder Lithiumhydroxyd.
Durch Desaktivierung und/oder Entfernung der Katalysatoren kann die Polymerisation wie
bei den genannten Cyclotrisiloxanen kurz vor Erreichen des Gleichgewichtszustandes gestoppt werden.
Wenngleich in diesem System die Gleichgewichtsverhältnisse von cyclischen zu linearen Produkten
mehr auf seiten der linearen Produkte liegen als bei den genannten Cyclotrisiloxanen, ist die Entfernung
und/oder Desaktivierung des Katalysators trotzdem notwendig, um ein bei hohen Temperaturen stabiles
Polymerisat zu erhalten. Die Desaktivierung des Katalysators ist jedoch ebenso schwierig wie bei den
genannten Siloxanen.
Es wurde nun eine neue Gruppe von Verbindungen gefunden, die die Polymerisation von cyclischen Organosiliciumverbindungen
zu linearen Produkten katalysieren, ohne eine nachfolgende Äquilibrierung zu verursachen, so daß ihre Desaktivierung und/oder
Entfernung zwecks Stabilisierung des Polymerisats nicht erforderlich ist.
Erfindungsgemäß werden Verbindungen der allgemeinen Formel
■ (OM),,
als Polymerisationskatalysatoren für Cyclotrisiloxane (1) und/oder Cyclosiläthylensiloxane (2) der
allgemeinen Formeln
bzw.
/Os | S^ | |
R1Si -| |
SiR2 | |
I O \ |
O / |
|
R2 | ||
(1) | ||
/Os | ||
X2Si | SiX2 | |
H2C | — | CH2 |
(2) |
X,SiCH,CH,SiX, .
verwendet, ( R' = Halogen und/oder einwertige, gegebenenfalls halogenierte Kohlenwasserstoff- oder
Kohlenwasserstoffoxyreste mit 1 bis 10 C-Atomen, M = Alkalimetall oder Reste der Formeln NR4-
oder PR4-, R" = Alkyl- und/oder Aryl, m = 0, 1, 2
oder 3,/i= 1,2 oder 3, m + η = 1,2,3 oder 4,R = einwertiger,
gegebenenfalls Halogenatome oder Cyangruppen tragender Kohlenwasserstoffrest, X = einwertiger,
gegebenenfalls Halogenatome oder Cyangruppen tragender Kohlcnwasserstoffrest ohne aliphatische
Mehrfachbindungen.)
Die Polymerisation kann bei jeder beliebigen Temperatur, einschließlich Raumtemperatur, durchgeführt
werden, wobei sich Temperaturen zwischen
50 bis 200° C besonders bewährt haben. Längeres Erhitzen auf Temperaturen über 200° C sollte jedoch
vermieden werden, da hierbei die Gefahr besteht, daß sich der Katalysator zersetzt. Außerdem verläuft
die Polymerisation bei diesen hohen Temperaturen so rasch und vollständig, daß sich längeres Erhitzen
erübrigt.
Beispiele für Reste R in den Cyclotrisiloxanen (1) sind Alkylreste, wie Methyl-, Äthyl-, Butyl-, Octadecyl-
und Myricylreste, die geradkettig oder verzweigt sein können; ungesättigte aliphatische Reste, wie
Vinyl-, Allyl-, Methallyl-, Propargyl- und Butadienylreste; cycloaliphatische Reste, wie Cyclobutyl-, Cyclopentenyl-
und Cyclohexadienylreste; Aralkylreste, wie Benzyl-, 2-Phenylpropyl- und Phenäthylreste; Arylreste,
wie Phenyl-, Xenyl-, Naphthyl-, Benzylphenyl- und Anthracylreste; Alkarylreste, wie Tolyl-, Xylyl-
und tert.-Butylphenylreste; Halogenatome enthaltene Reste, wie Chlormethyl-, Brombutenyl-, Dibromcyclopentyl-,
α,α-Difluorbenzyl-, Perchlorphenyl- und
Hexafiuoroxylylreste, oder Cyanoalkylreste, wie 2-Cyanoäthyl-, 2-Cyanopropyl-, 4-Cyanoisohexyl- und Cyanooctadecylreste.
Bevorzugt sind Methyl-, Äthyl-, Vinyl-, Allyl-, 2-Phenylpropyl-, Phenyl-, Xenyl-,
3,3,4,4,4 - Pentafluorbutyl-, 3,3,3 - Trifiuorpropyl-, a-Cyanoäthyl- und y-Cyanopropylreste.
Die Cyclotrisiloxane (1) können aus 1, 2 oder 3 verschiedenen R2SiO-Einheiten aufgebaut sein; im
allgemeinen sind die 3 Einheiten jedoch gleich. Ihre Herstellung kann gemäß deutscher Patentschrift
1044 814 erfolgen, wonach Siloxane aus Einheiten der Formel R2SiO, gegebenenfalls zusammen mit
Siloxanen aus Einheiten der Formeln R3SiO0 5 und
RSiO15 in Gegenwart eines alkalischen Katalysators
erhitzt und die entstehenden Cyclotrisiloxane aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert werden. Cyclotrisiloxane
mit 2 oder sogar 3 verschiedenen Diorganosiloxaneinheiten können durch Mischhydrolyse
oder nach anderen bekannten Verfahren gewonnen werden.
Die Cyclotrisiloxane (1) können einheitliche Trimere oder gemischte trimere Verbindungen und/oder
Gemische hiervon sein; außerdem können die jeweils an die Si-Atome gebundenen Reste R gleich oder
verschieden sein. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Katalysatoren können daher bei Einsatz von gemischten
Trimeren, d. h.Verbindungen mit 2 oder 3 verschiedenen Siloxaneinheiten oder von Gemischen
verschiedener trimerer Verbindungen Mischpolymerisate hergestellt werden.
Beispiele für Reste X in den cyclischen Siläthylensiloxanen (2) sind Alkylreste, wie Methyl-, Äthyl-,
Propyl-, Butyl-, Hexyl-, Octyl-, Dodecyl-, Octadecyl-
und Myricylreste; Cycloalkylreste, wie Cyclobutyl-, Cyclopentyl- und Cyclohexylreste; Aralkylreste, wie
Benzyl-, Phenäthyl-, 2-Xenylpropyl- und 4-Naphthyl-7-toyldodecylreste;
Arylreste, wie Phenyl-, Xenyl-, Naphthyl-, Anthracyl-, Phenanthryl-, Fluorenyl-,
Naphthacenyl-, Pyrenyl-, Indenyl- und Acenaphthenylreste;
Alkarylreste, wie Tolyl-, Xylyl-, Äthylpheny 1-, tert.-Butylxenyl-, Octadecyl-naphthyl-, Cumenyl- und
Durenylreste; Halogenatome enthaltende Reste, wie Chloräthyl-, 3-Chlorpropyl-, Dibromoctadecyl-, Jodcyclopentyl-,
3,3,3-Trirluorpropyk 3,3,4,4.5.5.6,6, 7,7,8,8,9,9,9-Pentadecylfluornonyl-, 2,2-Bis-(trifluormethyläthyl-,
Chlorphenyl-, «,«-Dilluorbenzyl- und
Bis-(trifluormethyl)-phenylreste; und Cyanoalkylreste,
wie /i-Cyanoäthyl, y-Cyanopropyl-, Λ-Cyanohexyl-
und ω-Cyanooctadecylreste. Bevorzugt sind Methyl-, Äthyl-, Cyclohexyl-, Phenyl- und 3,3,3-Trifluorpropylreste.
Wenn das Produkt höheren Temperaturen ausgesetzt werden soll, ist es vorteilhaft, wenn mindestens
einer, vorzugsweise zwei oder mehr der Reste Phenylreste sind.
Die Herstellung der cyclischen Silarylensiloxane (2)
kann gemäß der USA.-Patentschrift 3 041 362 erfolgen. Die Reste X können gleich oder verschieden
sein. Außerdem kann die Polymerisation in Gegenwart der erfindungsgemäß zu verwendenden Katalysatoren
mit Gemischen aus zwei oder mehr der cyclischen Silarylensiloxane (2) durchgeführt werden.
Darüber hinaus ist es möglich, Gemische von Cyclotrisiloxanen (1) und cyclischen Siläthylensiloxanen (2)
einzusetzen.
Die Reste R' in den erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren können aliphatische Reste, wie Methyl-,
Äthyl-, tert.-Butyl-, Vinyl-, Allyl-, Butadienyl-, Propargyl- und Decylreste; cycloaliphatische Reste, wie
Cyclobutyl-, Cyclopentenyl- und Cyclohexadienylreste; aromatische Reste, wie Phenyl-, Naphthyl-,
2-Phenylpropyl-, Tolyl-, Xylyl- und Phenäthylreste; halogenierte Reste, wie Chlormethyl-, Trifiuoräthyl-,
Dibromcyclopentyl-, Chlorphenyl- und Trifiuortolylreste; Halogenatome, wie Fluor-, Chlor-, Bromoder
Jodatome, oder Kohlenwasserstoffoxyreste, wie Methoxy-, Äthoxy-, Allyloxy-, Decoxy-, Cyclohexoxy-
und Phenoxyreste sein. Wenn mehr als ein Rest R' vorhanden ist, können diese gleich oder verschieden
sein. Katalysatoren, die keine Reste R' enthalten, sind am einfachsten herzustellen, aber durch die Anwesenheit
dieser Substituenten wird in manchen Fällen die Verträglichkeit und/oder Löslichkeit des Katalysators
in der zu polymerisierenden Mischung gesteigert. Das ist besonders dann von Vorteil, wenn das
Ausmaß der Polymerisation einer vorgegebenen cyclischen Verbindung teilweise von der Konzentration
des Katalysators abhängig ist, denn ein unlöslicher oder vorwiegend unlöslicher Katalysator ist nur an
seiner Oberfläche wirksam, während ein löslicher Katalysator molekular-dispers wirken kann, so daß
die aktive Katalysatorkonzentration durch den Grad der Löslichkeit bestimmt werden kann.
Die Löslichkeit des Katalysators in der zu polymerisierenden Mischung ist jedoch nicht unbedingt
erforderlich. Manchmal ist es sogar vorteilhaft, wenn der Katalysator unlöslich ist und die Polymerisation
nur an der Oberfläche des Katalysators stattfinden kann. Die große Auswahl der Reste R' ermöglicht
eine genaue Kontrolle der Löslichkeitsverhältnisse der Katalysatoren für jede bestimmte Siloxanmischung.
Das Alkalimetall M kann beispielsweise Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium oder Caesium sein. Die
Reste R" in den Ammonium- bzw. Phosphoniumgruppen können gleich oder verschieden sein und sind
beispielsweise Methyl-, Äthyl-, tert.-Butyl-, Octadecyl-, Myricyl-, Phenyl-, Tolyl- oder Benzylreste. Wenn
mehr als ein OM-Rest vorhanden ist, können die Reste M gleich oder verschieden sein, obgleich sie
üblicherweise gleich sind. Als Reste M bevorzugt sind Lithium-, Natrium-, Kalium- und Tetramethylammoniumreste.
Die erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren
werden vorteilhaft in hier nicht beanspruchter Weise
durch Umsetzung stöchiometrischer Mengen eines
Phenols der Formel
■ (OH)n
und einer Base der Formel MOH, worin den Resten R', M, m und η die oben angegebene Bedeutung
zukommt, in einem gemeinsamen, nicht mit den Komponenten reagierenden Lösungsmittel, wie Wasser
oder Wasser/Alkohol, hergestellt. Die beiden Komponenten reagieren unmittelbar, meist unter Wärmeentwicklung.
So können beispielsweise 1 Mol Trichlorphenol mit 1 Mol Tetrabutylphosphoniumhydroxyd
oder 1 Mol tert.-Butylhydrochinon mit 2 Mol Kaliumhydroxyd umgesetzt werden.
Wenn sich das verwendete Lösungsmittel gegen die cyclischen siliciumorganischen Verbindungen indifferent
vorhalt, kann der gebildete Katalysator in gelöster Form für die anschließende Polymerisation
verwendet werden.
Im Hinblick auf Lagerung, leichtere Handhabung und Abmessung ist es jedoch vorteilhaft, das Lösungsmittel
zu entfernen und das Produkt zu trocknen.
Die erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren sind vollkommen feuchtigkeitsstabil, leicht zu entwässern
und in wasserfreiem Zustand gut lagerfähig. Sie unterscheiden sich hierdurch vorteilhaft von den
als Polymerisationskatalysatoren bekannten Silanolaten
und Alkoholaten, die außerordentlich hygroskopisch sind und in Gegenwart von Feuchtigkeit rasch
und vollständig hydrolysieren und von den entsprechenden Hydroxyden, die sehr leicht hydratisieren.
Beispiele für die erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren sind Lithiumphenolat, Natrium-p-methylphenolat
und Phenolate der Formeln
CsOC6H4C6H5 [(CH3)4NO]2C6H2(CH3)(CF3)
Bu3PhPOC6H4C6Hn ClC6H4OX
(RbO)2C2H3ONa KOC6H4(OC2H5)
(RbO)2C2H3ONa KOC6H4(OC2H5)
und
(NaO)2C6H3(OC6H5)
(NaO)2C6H3(OC6H5)
Für die Polymerisation genügen im allgemeinen Katalysatormengen von 0,01 bis 1 Gewichtsprozent,
insbesondere wenn der Katalysator in den cyclischen Organosiliciumverbindungen gut löslich ist. Größere
Katalysatormengen schaden nicht, bringen jedoch auch keinen Vorteil.
Gegebenenfalls kann die Reaktion in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels, das mit den Reaktionsteilnehmern
nicht reagiert, durchgeführt werden;
ίο Lösungsmittel, worin sich auch die linearen Polymerisate
lösen, sind besonders bevorzugt.
Beispiele für geeignete Lösungsmittel sind Kohlenwasserstoffe, wie Hexan, Heptan, Cyclohexan, Benzol,
Toluol und handelsübliche Kohlenwasserstoffgemische mit festgelegten Siedebereichen; Äther, wie Dibutyläther,
Diäthyläther, Methylamyläther und Äthylenglykoldimethyläther; Ester, wie Butylacetat; halogenierte
Kohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid, Chlorbrombutan und Difluorhexachlorpentan; Ketone,
wie Aceton, Methylisobutylketon und Difluortetrachloraceton;
halogenierte Äther, wie ß,ß'-Dibromidäthyläther und Nitrile, wie Acetonnitril und
Benzonitril.
Bei der Herstellung von hochviskosen Polymerisaten ist auf den Ausschluß von Wasser und Luftfeuchtigkeit
zu achten. Das kann in üblicher Weise mit Hilfe von inerten Gasen, wie Stickstoff oder durch Arbeiten
im Vakuum und durch Vortrocknen der Reaktionsteilnehmer erfolgen.
Nach beendeter Polymerisation ist es nicht erforderlich, den Katalysator zu entfernen oder zu desaktivieren,
da sich dieser gegenüber den hochpolymeren Produkten indifferent verhält. Wenn aus bestimmten
Gründen dennoch eine Entfernung des Katalysators gewünscht wird, kann das durch einfaches Waschen
des Polymerisats mit Wasser erfolgen, da die Katalysatoren wasserlöslich sind.
Die erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren eignen sich besonders zur Herstellung von linearen
Polymerisaten in hochreiner Form, die zu elastomeren Formkörpern auf Organopolysiloxangrundlage
verarbeitet werden können.
Eine Mischung aus 74,25 g (0,375 Mol) cyclischem auf 21O0C in Gegenwart von trockenem Stickstoff
trimerem Diphenylsiloxan. 17,00 g (0,125 Mol) cycli- erhitzt. Das erhaltene Polymerisat war ein bei Raum-
schem trimerem Phenylmethylsiloxan und 0,0025 g temperatur sehr harter undurchsichtiger Feststoff
Lithiumphenolat wurde unter Rühren I1Z4 Stunde 50 mit einem Erweichungspunkt von über 200°C.
Eine Mischung aus 20 g cyclischem trimerem Di- 190° C erhitzt. Das erhaltene hochpolymere Produkt
methylsiloxan und 0,0027 g Lithiumphenolat wurde 55 hatte eine Williams-Plastizität von 0,102 cm
in einem verschlossenen Glasrohr 6 Stunden auf (0,040 inch).
Es wurden 7 Polymerisate aus jeweils 77,67 g 60 Si/Li-Verhältnis, die Polymerisationszeit in Stunden,
(0,4979 Mol) cyclischem trimerem 3,3,3-Trifiuorpro- die Williams-Plastizität in Zentimeter (inch) (gemessen
pylmethylsiloxan und 0,181 g (0,0021 Mol) cyclischem mit einer Probe von 4,2 g) und der prozentuale Umtrimerem
Methylvinylsiloxan und unterschiedlichen wandlungsgrad der cyclischen Produkte in Gewichts-Mengen
an Lithiumphenolat und unterschiedlicher prozent (hierzu wurde das Polymerisat gewogen,
Polymerisationszeit hergestellt. Alle Polymerisationen 65 dann die nicht umgewandelten cyclischen Produkte
wurden bei 188 bis 1900C unter Rühren und unter verflüchtigt und der Gewichtsverlust bestimmt) anStickstoff
durchgeführt. In der folgenden Tabelle gegeben.
sind für die einzelnen Polymerisate das molare
sind für die einzelnen Polymerisate das molare
Polymerisat | Si/Li-Verhältnis | Polymerisationszeit in Stunden |
Williams-Plastizität in cm (inch) |
Umwandlung in Gewichtsprozent |
1 | 5 000 | 2V2 | 0,091 (0,036") | 89,1 |
2 | 10 000 | I1I2 | 0,201 (0,079) | 97,1 |
3 | 20 000 | 17 | 0,185 (0,073) | 90,3 |
4 | 20 000 | 2 | 0,208 (0,082) | 97,2 |
5 | 40 000 | 2 | 0,216 (0,085) | 96,0 |
6 | 80 000 | 2 | 0,213 (0,084) | 95,9 |
7 | 100 000 | 4 | flüssig | 32 |
Da der Katalysator in den verwendeten cyclischen Siloxanen nicht löslich ist, spielt die Dispersion eine
bedeutende Rolle. Das wird bei einem Vergleich der Proben 3 und 4 deutlich: Für Probe 3 wurde nur
eine sehr mangelhafte Dispersion des Katalysators erreicht, so daß der Umwandlungsgrad nach 17 Stunden
geringer als bei Probe 4, bei der eine gute Dispersion des Katalysators erzielt wurde.
Auch der Umwandlungsgrad der Proben 5 und 6 mit weit voneinander abweichenden Katalysatorkonzentrationen
zeigt die entscheidende Wirkung der Dispersion. Hier bewirkt die bessere Dispersion eine
offensichtlich raschere Umsetzung. Der niedrige Umwandlungsgrad von Probe 7 ist ohne Zweifel eine
Folge der mangelhaften Dispersion. In Anbetracht des molaren Katalysatorverhältnisses und der offensichtlich
wesentlich geringeren Dispersion zeigt diese letzte Probe deutlich, daß für die Umwandlungsreaktion
nur eine sehr geringe Katalysatormenge zur Verfügung steht.
Dieses Beispiel zeigt die günstige Wirkung der Verwendung eines Wasserfängers bei der Polymerisation
und zeigt auch die Irreversibilität der Polymerisation im Gegensatz zu den bekannten Katalysatoren.
Als cyclische Verbindung wurde das cyclische trimere 3,3,3 -Trifluorpropylmethylsiloxan verwendet.
Probe A wurde mit Natriumhydroxyd, einem Standardkatalysator für dieses System, polymeriert in
einer Menge von 1 Na/5000 Si. Probe B wurde mit Kaliumhydroxyd polymerisiert, in einer Menge von
1 K/5000 Si. Beide Proben wurden unter Rühren und unter trockener Stickstoffzufuhr polymerisiert.
Die Proben C, D und E wurden in verschlossenen Flaschen polymerisiert. Das Mischen erfolgte von
Hand durch Schütteln in regelmäßigen Abständen. Probe C enthielt Natriumphenolat in einer Menge
1 Na/5000 Si. Probe D enthielt die gleichen Bestandteile wie Probe C und zusätzlich 3 Gewichtsprozent
gepulvertes calciniertes Calciumoxyd. Probe E enthielt Kaliumphenolat in einer Menge von 1 K/5000 Si
und 3 Gewichtsprozent gepulverter calciniertes Calciumoxyd.
Alle Polymerisationen wurden bei 1500C durchgeführt.
Die in bestimmten Zeitabständen gemachten Beobachtungen sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt
:
Probe | Zeit | Beobachtung |
A | 5 Minuten | Einsetzen der Polymerisation |
20 Minuten | nicht mehr fließend (mindestens 100 000 cSt/25°C) | |
1 Stunde | desgl. | |
8 Stunden | dickflüssig (etwa 50 000 cSt/25°C) | |
24 Stunden | dünnflüssig (weniger als 1000 cSt/25°C) | |
3 Tage | Analyse ergab etwa 95 Gewichtsprozent cyclische Tetramere | |
B | 15 Sekunden | Einsetzen der Polymerisation |
1 Minute | nicht mehr fließend (mindestens 100 000 cSt/25°C) | |
5 Minuten | entpolymerisiert | |
1 Stunde | Analyse ergab etwa 95 Gewichtsprozent cyclische Tetramere | |
C | 1 Stunde | nicht mehr fließend (mindestens 100 000 cSt/25°C) |
65 Stunden | dickflüssig (etwa 50 000 cSt/25°C) | |
D | 3/4 Stunde | nicht mehr fließend (mindestens 100 000 cSt/25°C) |
4 Stunden | desgl. | |
17 Stunden | desgl. | |
3 Tage | desgl. | |
12 Tage | desgl. | |
E | 1 Stunde | desgl. |
3 Stunden | desgl. | |
6 Stunden | desgl. | |
12 Stunden | desgl. |
109 547/455
Ein Vergleich von Probe A und C zeigt, daß der Polymerisationsgrad der beiden Natriumkatalysatoren
derselbe ist, aber daß das Natriumhydroxyd das lineare Polymerisat angriff unter Rückbildung der
für die Gleichgewichtseinstellung erforderlichen cyclischen Produkte. Die dickflüssige Probe C mit einer
Viskosität von etwa 50 000 cSt/250 C war im wesentlichen frei von flüchtigen Bestandteilen. Aus den Beobachtungen
von Probe D, worin Calciumoxyd als Trockenmittel wirkte, ist ersichtlich, daß Wasser die
lineare 3,3,3 - Trifluorpropylmethylpolysiloxankette
ίο
unter den gegebenen Bedingungen aufspalten kann. Es ist bekannt, daß Wasser unter Druck und in
Gegenwart 'von Ammoniak oder einem primären organischen Amin, Siloxanbindungen unter Bildung
kurzer linearer Ketten aufspalten kann.
Die unterschiedliche Wirkungsweise von Hydroxyd undjPhenolat wird am deutlichsten bei einem Vergleich
der|Proben B und E. Kaliumhydroxyd depolymerisiert das Polymerisat in einer Stunde vollständig,
während das unter Verwendung von Kaliumphenolat hergestellte Polymerisat nach 12 Stunden unverändert ist.
Die folgenden Mischpolymerisate wurden unter weitgehender Veränderung des Phenylmethylsiloxan-
und 3,3,3-Trifluorpropylmethylsiloxan-Gehaltes hergestellt.
Alle Polymerisationen wurden unter Rühren und 2stündigem Erhitzen auf 1900C in Gegenwart
von trockenem Stickstoff durchgeführt. Die Zugabe der cyclischen Trimeren erfolgte jeweils zusammen
mit einer bestimmten geringen Menge (0,5 Molprozent) an Methylvinylsiloxan. Als Katalysator wurde Lithiumphenolat
in Pulverform zugegeben mit einem Li/Si-Verhältnis von 1:10000. Die Zugabe erfolgte
nach dem Erhitzen der cyclischen Trimeren auf 190° C. Dann wurde die Williams-Plastizität in Zentimeter
(inch) der Polymerisate bestimmt (gemessen mit einer Probe von 4,2 g). Anschließend wurden gewogene
Mengen jedes Mischpolymerisats mit noch gegenwärtigem Katalysator 24 Stunden auf 1500C in einem
Umluftofen erhitzt, abgekühlt, erneut gewogen, weitere 4 Tage in dem Umluftofen erhitzt, abgekühlt und
wieder gewogen. Aus den drei Gewichten wurde der prozentuale Gewichtsverlust bestimmt. Der nach
24 Stunden auftretende Gewichtsverlust ist im wesentlichen auf alle nicht umgewandelten cyclischen Trimeren
zurückzuführen. Der praktisch unbedeutende zusätzliche Gewichtsverlust nach dem weiteren Erhitzen
zeigt, daß der Katalysator keine Depolymerisation verursacht.
Probe | Molprozent CF3CH2CH2(CH3)SiO-Einheiten |
Molprozent C6H5(CH3)SiO- Einheiten |
Williams-Plastizität in cm (inch) |
Gewichtsv nach 24 Stunden |
ärlust in % nach 5 Tagen |
1 | 94,5 | 5,0 | 0,190 (0,075) | 19,1 | 19,8 |
2 | 89,5 | 10,0 | 0,208 (0,082) | 18,0 | 19,0 |
3 | 79,5 | 20,0 | 0,249 (0,098) | 16,0 | 17,2 |
4 | 49,5 | 50,0 | * | 5,3 | 5,6 |
5 | 20,0 | 79,5 | * | 3,3 | 4,1 |
6 | 10,0 | 89,5 | * | 1,7 | 2,4 |
7 | 5,0 | 94,5 | 0,358 (0,141*) | 1,1 | 2,1 |
*) Mischpolymerisat war zäh, filmbildend, trocken und in Aceton vollständig löslich.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel>=tils Polymerisationskatalysatoren für Cyclotrisiloxane (1) und/oder Cyclosiläthylensiloxane (2) der allgemeinen Formeln55R2Si
OSiR2
OR2
(i),OxX7SiSiX2H2C CH2(2)(R' = Halogen und/oder gegebenenfalls halogenierte Kohlenwasserstoff- oder Kohlenwasserstoffoxyreste mit 1 bis 10 C-Atomen, M = Alkalimetall oder Reste der Formeln NR4- oder PR^-, R" = Alkyl- und/oder Aryl, m = 0, 1, 2 oder. 3, η = 1, 2 oder 3, m + η = 1/2, 3 oder 4,R = einwertiger, gegebenenfalls Halogenatome oder Cyangruppen tragender Kohlenwasserstoffrest, X = einwertiger, gegebenenfalls Halogenatome oder Cyangruppen tragender Kohlenwasserstoffrest ohne aliphatische Mehrfachbindungen.)
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---|---|---|---|---|
US3974120A (en) * | 1975-05-05 | 1976-08-10 | General Electric Company | Fluorosilicone copolymers and process for the preparation thereof |
-
1964
- 1964-02-28 DE DE19641495501 patent/DE1495501B2/de active Pending
- 1964-03-23 AT AT253364A patent/AT242950B/de active
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE1495501A1 (de) | 1970-04-16 |
AT242950B (de) | 1965-10-11 |
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