DE1494868A1 - Geschlichtetes Glasfasermaterial - Google Patents

Description

FARBENFABRIKEN BAYER Aktiengesellschaft

Krefeld-Uerdingen, d. 2. August 196!; Dr.V/·Be.2134

Geschlichtetes Glasfasermaterial.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein geschlichtetes Glasfasermaterial, wobei die Schlichte aus hochmolekularem, thermoplastischem Polycarbonat besteht.

Gegenüber Glasfasern, die mit den herkömmlichen Schlichten, s.limit Stärke, Chromkomplexverbindungen, Umsetzungsprodukten ungesättigter Polyamide mit Epoxyharzen, Butadien-Styrol-Kopolyrr; ■ risaten, Silanen u.dgl., gegebenenfalls im Gemisch mit Polyvinylalkohol, Weichmachern, Antistatika und Gleitmitteln, versehen sind, sind mit den erwähnten Polycarbonaten geschlichtete; Fasern nicht klebrig, haben ein ansprechenderes Aussehen und einen besonders angenehmen Griff und sind baumwollähnlich. Dys Material eignet sich u.a. für Dekorationszwecke, so z.B. als Gardinen, sowie für technische Zwecke aller Art.

Unter Glasfasermaterial ist Glasseide sowie alle sich davon ableitenden Glasfasermaterialien, wie Glasfasergewebe, Rovings, Stapelfasern, Glasfasermatten u.dgl., zu verstehen.

Als Schlichte besonders geeignet sind namentlich hochmolekulare, thermoplastische Polycarbonate, die aus aromatischen Dihydroxyverbindungen, insbesondere aus Bisphenylolalkanen, -oycloalkanen,

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-äthern, -sulfiden, -sulfonen und -sulfoxyden, oder Mischungen aromatischer und aliphatischer bzw. cyclai^Hphatischer Dihydroxyverbindungen hergestellt sind, wie g£t z.B, in den deutschen Patentschriften 971 790, 971 777, 1 QÖ7 996 u*¹'¹ 1 011 14-8 beschrieben sind.

Zur Herstellung des polycarbonatgeschlichteten Glaafasermaterials behandelt man die Glasfasern mit verdünnten, beispielsweise etwa 0,5 -5 %igen Lösungen von Polycarbonat in z.B. aromatischen Kohlenwasserstoffen, wie Benzol, Toluol und Xylol, oder niedersiedenden chlorierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen, wie Methylenchlorid, Äthylenchlorid, Chloroform und Tetrachlorkohlenstoff, gegebenenfalls unter Zusatz höhersiedender Lösungsmittel, wie Mono- und Dichlorbenzol oder Anisol, oder mit wässrigen Polycarbonatdispersionen, wie sie z.B. in der deutschen Patentschrift 1 041 245 beschrieben sind.

Die Schlichte wird am zweckmäßigsten, v/ie an sich bekannt, unmittelbar bei der Herstellung der Glasfasern aufgebracht, wie nachstehend im Beispiel 1 beschrieben. Man kann aber auch eine herkömmlich geschlichtete Faser entschlichten, z.B. durch Abbrennen, und dann die Polycarbonatschlichte auftragen (s. Beispiel 2) oder eine herkömmlich geschlichtete Paser mit einer Polycarbonatschlichte überziehen (s.Beispiel 3).

Beispiel 1;

In bekannter Weise wird eine Glasmasse mit geringem Alkaligehalt geschmolzen und kontinuierlich zu etwa 200 Einzelfäden voc je 10 μ Stärke versponnen. Die Einzelfäden berühren nach kurzem Abstand von der Düse eine rotierende Walze, die aus einer Wanne einen Plüssigkeitsfilm mitführt, der die Einzelfaden benetzt. Etwa 100 Einzelfasern werden nach Verlassen der W Si JJ en ο Ό erfläch e zu einem Faserbündel vereinigt und dieses aufgewickelt.

• BAD ORIGINAL

• 3 —

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Als Flüssigkeit wird eine wässrige Emulsion verwendet. 100 g der Emulsion sind wie folgt zusammengesetzt:

1,5 Gewichtsteile Polycarbonat, dessen Bisphenolanteile zu Γ"

Mol# aus 4,4'-Dio:jcydiphenyl-2,2-propan und ;\ 50 Mol# aus 4,4^l-Dioxydiphenyl-l,l-cyclc:¹ ;: ι bestehen, mit der relativen Viskosität e:"i:.<-- ·:· 0,5 #igen Lösung in Methylenchlorid bei f^' G von 1,240

1,5 Gewichtsteile eines Gemisches von o- und p-Chlortoluol

(1 : D

0,12Gewichtsteile eines Emulgators
96,88 Teile Wasser

Die Fasern trocknen sofort nach Verlassen der Walze, sind nicht klebrig und besitzen einen schönen Glanz. Sie sind sehr griffig und besitzen eine gute Festigkeit.

Beispiel 2:

Eine handelsübliche Stapelglasseide mit sog. "Chromkomplex-Schlichte" mit einer durchschnittlichen Schnittlänge von 3 mm (Schlichtegehalt etwa 1,2 $) wird in einer Höhe von 3 cm auf ein Blech geschichtet und in einem Ofen bei 40O⁰G behandelt. Nach etwa 15 - 30 Minuten beginnt sich die Schlichte unter Braunfärbung zu zersetzen. Nach etwa 4-6 Stunden besitzt die Stapelglasseide eine helle glänzende Oberfläche.

200 g der so entschlichteten Glasfaser werden in 2700 g einer 1 $igen Lösung eines Polycarbonates auf Basis von Bisphenol A (relative Viskosität 1,313) in Methylenchlorid gegeben und 1 Minute kräftig umgerührt. Die dann auf einem Blech 3 Stunden bei 80° G getrocknete Glasfaser besitzt eine Polycarbonatschlichte von etwa 2 $.

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Beispiel 3:

Eine aus etwa 200 Einzelspinnfäden "bestehende Paser mit einer Beschichtung von etwa 0,8 # Butadien-Styrol-Copolymerisat wird durch eine Lösung von 2 Gewichtsteilen hochmolekularem Polycarbonat auf Basis von 4,4'-Dioxydiphenyl-2,2-propan mit der relativen Viskosität einer 0,5 $igen Lösung in Methylenchlorirt bei 25⁰C von 1,313 geführt.. Die die Lösung verlassende Faser ist bereits nach'einer Entfernung von wenigen Metern völlig trocken und klebt nicht.

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Claims (1)

1. 2134 .

   Patentanspruch:

   Geschlichtetes Glasfasermaterial, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlichte aus hochmolekularem, thermoplastischem Poly carbonat besteht.

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