DE1494787A1 - Verfahren zur Herstellung schwefelwasserstofffreier Gase - Google Patents
Verfahren zur Herstellung schwefelwasserstofffreier GaseInfo
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Description
Verfahren - zur Herstellung Schwefelwasserstofffreier Gase
Zur Erzeugung von Synthesegasen kann man u.a. von Generatorgas oder Kokereigas ausgehen. Diese Rohgase enthalten in der Regel
höhere Anteile an Schwefel und zwar meistens in Form von Schwefelwasserstoff und Kohlenoxysulfid. In der Regel wird das Gas
- eventuell unter Zwischenschaltung einer Kohlenoxysulfid-Hydrolyse
- durch eine selektive Schwefelwasserstoff-Wäsche vom Hauptanteil des Schwefels befreit, anschließend durchläuft es eine
Kohlenoxyd-Konvertierung mit nachfolgender Kohlendioxyd-Wäsche und geht dann zur Entfernung der letzten Kohlenoxydanteile in
die Methanisierung. Bei hohen Kohlenoxydgehalten der Rohgase
führt man die Kohlenoxyd-Konvertierung oft in zwei Stufen durch, wobei zur Verbesserung der Gleichgewichtsverhältnisse in der
zweiten Konvertierungss.tufe eine Kohlendioxyd-Wäsche vorgeschaltet wird. Bei Verwendung von schwefelempfindlichen Katalysatoren
in dieser Konvertierungsstufe oder auch in der Methanisierung ist die Entfernung des Schwefelwasserstoffs erforderlich.
Es ist bereits bekannt, daß man saure Bestandteile aus Gasgemischen,
z.B. aus Synthesegas oder anderen schwefelwasserstoffhaltigen Gasen mit hohem Kohlendioxydgehalt, mit alkalisch
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reagierenden Waschlösungen mehr oder weniger gut auswaschen kann. Diese beladenen Lösungen werden anschließend durch Entspannen
und/oder durch Einblasen von Dampf oder Inertgasen, wie Luft, regeneriert. Man hat auch schon die Abtrennung saurer Bestandteile
aus einem für die Herstellung von Ammoniak bestimmten Synthesegas in zwei Stufen mit einer wässrigen, alkalisch reagierenden
Lösung verschiedener Konzentration durchgeführt. Auch die Verwendung zweier alkalischer Lösungen des gleichen Salzes, z.B.
einer Alkalicarbonatlösung, bei verschiedenen Temperaturen für die Grob- und Peinwäsche, ist bekannt. Die Nachteile dieser bekannten
Verfahren bestehen darin, daß zwar das Kohlendioxyd im Reingas auf sehr niedrige Werte ausgewaschen werden kann, jedoch
gelingt es nach keinem dieser Verfahren, gleichzeitig auch den Schwefelwasserstoff soweit auszuwaschen, wie dies der Prozeß erfordert.
Es wurde nun gefunden, daß man bei einem Verfahren zur Entfernung von Schwefelwasserstoff aus Gasen, die neben Schwefelwasserstoff
einen hohen Anteil an Kohlendioxyd besitzen, durch eine Lösungsmittelwäsche in zwei Stufen besonders vorteilhaft arbeitet, wenn
man in der ersten Stufe den Hauptanteil des Kohlendioxyds zu-.sammen
mit einer der Löslichkeit entsprechenden Menge an Schwefelwasserstoff mit Triäthanolamin bei einem p^-Wert von 8 bis 10
entfernt, anschließend in der zweiten Stufe die selektive Schwefelwasserstoff-Peinwäsche
mit einem stärker alkalischen Lösungsmittel, z.B. bei PtT 10 bis 11,5-oder darüber, durchführt und
dieses, an sich nur wenig mit Schwefelwasserstoff beladene, stärker alkalische Lösungsmittel für eine Schwefelwasserstoff-
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Vorwäsche an anderer Stelle des Verfahrens verwendet. Die Selektivität
für Schweielwasserstoii icann noch dadurch erhöht werden,
daß man die Wäsche in der zweiten Sture, z.B. mit aminosäuren
Alkalisalζen bei Temperaturen von 20 bis 400C,und mit Triäthanolamin
in der ersten Stufe bei höheren Temperaturen von 30 bis 600C
durchführt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man beispielsweise mit besonderem Vorteil bei Gasreinigungsprozessen arbeiten, bei denen
vor aer Hochtemperatur-Konvertierung zunächst der Hauptanteii des
Schwefelwasserstoffes mit Monoäthanoiamin, oder mit einer wässrigen,
aminosäuren Alkaiisaizlösung in einer Vorwäsche herausgewaschen
wird. Vor dem Eintritt in die Tieitemperaturkonvertierung
wird die Hauptmenge an Kohlendioxyd und Schwelelwasserstoff aus
dem Gas mit Triäthanoiamin ausgewaschen. Die selektive Schwefelwasserstoff-Feinwäsche
erfolgt mit dem zweiten Lösungsmittel derart, daß dieses unter Einhaltung eines möglichst großen "treibenden
Gefälles" der Absorption zunächst nur geringfügig mit Schwelelwasserstoif
und möglichst kaum mit Kohlendioxyd beladen und anschließend in einer Schwefelwasserstoff-Vorwäsche nochmals
wiederverwendet wird. Man kann eine selektive Schweielwasserstoff-Feinwäsche
beispielsweise dadurch bewirken, daß man das Gas durch eine Bodenkolonne leitet, deren einzelne Böden aus einer Sammelleitung
mit frischem Lösungsmittel beschickt werden, das nach einer Kontaktzeit zwischen Flüssigphase und Gas von weniger als
10 Sekunden aus jeaem der Einzelböaen getrennt abgezogen wird.
Nach dieser Vorwäsche wird in einem Desorber aas Lösungsmittel mit Wasserdampf regeneriert und steht dann wieder für die
selektive Schwefelwasserstoft-Feinreinigung erneut zur Verfügung
.
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Das erhaltene Reingas ist praktisch frei von Schwefelwasserstoff und kann ohne weiteres in einer nachfolgenden Tieftemperaturkonvertierung
oder einer Methanisierung weiterverarbeitet werden.
Im nachstehenden Beispiel wird anhand der Abbildung die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutert.
Ein kohlendioxydhaltiges Gas mit ca. 3000 mg Schwefelwasserstoff/ Nnr wird in einer Schwefelwasserstoff-Vorwäsche (l) mit einer
wässrigen Lösung von ALKAZID DIK bis auf einen Gehalt von 20 mg Schwefelwasserstoff/Nm ausgewaschen. Die für diese Wäsche verwendete
Lösung von ALKAZID DIK kommt aus der selektiven Schwefelwasserstoff-Feinwäsche (4) und ist mit 1,5 bis 2 mg Schwefelwasserstoff/Nnr
vorbeladen.
Das vorentschwefelte Gas wird einer Hochtemperaturkonvertierung (2) zugeführt und dort weiter verarbeitet. In einer darauffolgenden
Kohlendioxyd-Vorwäsche (3) mit Triäthanolamin wird neben dem Hauptanteil an Kohlendioxyd der Schwefelwasserstoff bis auf eine
Menge von etwa 10 mg/Nm entfernt. Bei der anschließenden selektiven
Schwefelwasserstoff-Feinwäsche (4) wird ALKAZID DIK verwendet, das vorher in einem Desorber (6) durch Strippen mit
Wasserdampf weitgehend von Schwefelwasserstoff und Kohlendioxyd befreit wurde. Diese selektive Schwefelwasserstoff-Feinwäsche
w'ird in einer Bodenkolonne bei ca. 300G durchgeführt, wobei jedem
einzelnen Boden kontinuierlich über eine Verteilerleitung
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soviel frische Waschlösung zugeführt wird, daß sich in der
gleichzeitig aus jedem Boden abgezogenen und in einer Sammelleitung vereinigten Waschflüssigkeit ein Spiegel von etwa 1,5 bis 2 mg Schwefelwasserstoff/Nm einstellt. Das am Kopf der Bodenkolonne austretende Reingas hat einen Restgehalt an Schwefelwasserstoff von weniger als 1 mg/Nm und kann nunmehr ohne Schwierigkeit in der Tieftemperaturkonvertierung (5) bzw. in der Methanisierung (7) weiterverarbeitet werden.
gleichzeitig aus jedem Boden abgezogenen und in einer Sammelleitung vereinigten Waschflüssigkeit ein Spiegel von etwa 1,5 bis 2 mg Schwefelwasserstoff/Nm einstellt. Das am Kopf der Bodenkolonne austretende Reingas hat einen Restgehalt an Schwefelwasserstoff von weniger als 1 mg/Nm und kann nunmehr ohne Schwierigkeit in der Tieftemperaturkonvertierung (5) bzw. in der Methanisierung (7) weiterverarbeitet werden.
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Claims (4)
1. Verfahren zur Entfernung von Schwefelwasserstoff aus Gasen, die neben Schwefelwasserstoff einen hohen Anteil an Kohlendioxyd
enthalten, durch eine Lösungsmittelwäsche in zwei Stufen, dadurch gekennzeichnet f daß man in der ersten Stufe
den Hauptanteil des Kohlendioxyds zusammen mit einer der Löslichkeit entsprechenden Menge an Schwefelwasserstoff mit Triäthanolamin
bei einem ρττ-Wert von 8 bis 10 entfernt, anschließend
in der zweiten Stufe die selektive Schwefelwasserstoff-Peinwäsche mit einem stärker alkalischen Lösungsmittel,
z.B. bei P11 10 bis 11,5 oder darüber, durchführt und dieses,
an sich nur wenig mit Schwefelwasserstoff beladene, stärker alkalische Lösungsmittel für eine Schwefelwasserstoff-Vorwäsche
an anderer Stelle des Verfahrens nochmals verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Schwefelwasserstoff-Feinwäsche des Gases in hintereinandergeschalteten
Waschkammern vornimmt, wobei jede für sich mit frischem Lösungsmittel beschickt wird, das nach einer
Kontaktzeit zwischen Flüssigphase und Gas von weniger als 10 Sekunden aus jeder Waschkammer getrennt abgezogen wird.
3.Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man in der zweiten Stufe als stärker alkalisches Lösungsmittel Monoäthylamin oder eine wässrige Lösung von aminosäuren Alkalisalzen
verwendet.
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4. Veriahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daü die Schwereiwasserstotr-Feinwäsche mit Triäthanoiamin
bei 30 bis 6O0C, mit aminosäuren Aikalisalzen bei 20 bis 4O0C
durchgerührt wird.
BADISCHE ANILIN- & SODA-FABRIK AG
909827/UOb
-2-
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB0086690 | 1966-04-15 |
Publications (3)
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DE1494787C3 DE1494787C3 (de) | 1975-01-23 |
Family
ID=6983483
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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1967
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- 1967-04-14 BE BE697031D patent/BE697031A/xx not_active Expired
- 1967-04-14 GB GB1717367A patent/GB1173969A/en not_active Expired
Also Published As
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BE697031A (de) | 1967-10-16 |
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |