DE1494095B2 - Stabilisieren von lichtempfindlichem, polymerem organischem Material - Google Patents
Stabilisieren von lichtempfindlichem, polymerem organischem MaterialInfo
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Description
Erfindungsgegenstand ist die Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel I
X-CO
O —CH-C = C-R2
I I I
R3 R1 H
in Mengen von .0,001 bis 5% als stabilisierender
Zusatz zu lichtempfindlichem polymerem organischem Material, wobei A einen Benzolkern, X einen aromatischen
Rest der Benzolreihe, der auch mit der 6-Stellung des Kerns A mittels einer Sauerstoffbrücke verbunden
sein und so ein Xanthon bilden kann, oder einen Alkoxy-, Alkenyloxy-, Cyclohexyloxy-, Benzyloxy-
oder Phenyloxyrest und R1 Wasserstoff oder
den Methylrest, R2 Wasserstoff, einen niederen Alkylrest
oder den Phenylrest und R3 Wasserstoff oder niederes Alkyl bedeutet, im Kern A mindestens die
3- und 5-Stellung unbesetzt ist und X, falls es einen
Benzolring bedeutet, sowie der Kern A weitere, inerte Substituenten enthalten können.
Die Benzolringe können beispielsweise Alkylgruppen, wie die Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-,
n-, iso- oder tert-Butyl- oder n-Octylgruppe, Cycloalkylgruppen,
wie die Cyclohexylgruppe, Aralkylgruppen, wie die Benzylgruppe, oder Arylgruppen,
beispielsweise die Phenyl- oder die 2-, 3- oder 4-Chlor-
oder 2-, 3- oder 4-Methylphenylgruppe, Äthergruppen,
z. B. Alkoxygruppen, wie die Methoxy- oder Äthoxygruppe, oder Alkenyloxygruppen, wie die Allyloxy-
oder Methallyloxygruppe, Cycloalkoxygruppen, wie die Cyclohexyloxygruppe, Aralkoxygruppen, wie die
Benzyloxygruppen, oder Aryloxygruppen, beispielsweise die Phenoxygruppe, oder Halogene, beispielsweise
Chlor oder Brom, enthalten.
Ist X ein Alkoxyrest, so bedeutet es beispielsweise den Methoxy-, Äthoxy-, einen Propoxy-, einen Butoxy-
oder einen Oktyloxyrest; ist es ein Alkenyloxyrest, so bedeutet es z. B. den Allyloxyrest.
Bei R2 oder R3 bedeutet der niedere Alkylrest den
Methyl-, Äthyl-, einen Propyl- oder einen Butylrest;
R3 ist vorzugsweise Wasserstoff. .-......· .
Bevorzugt sind solche Verbindungen der Formel I, in denen X ein direkt an das Kohlenstoffatom der
Carboxylgruppe gebundener aromatischer Rest der Benzotreihe, irisbesondere der Phenylrest ist. Ferner
solche Verbindungen, welche in !de"r 4-Steilung des
Benzolkerns A eine Äthergruppe, insbesondere AIkoxygruppe enthalten. ... . ...
Man erhält erfindungsgemäß verwendbare Verbindungen der Formel I beispielsweise durch Alkeny-:
lierung der entsprechenden Hydroxylverbindung mit einem Alkenylhalogenid der Formel II
HaI-CH-C = CH
I Il
R3 R1 R2
αϊ)
in der R1, R2 und R3 die unter Formel I stehende
Bedeutung haben, in alkalischem Medium.
Verbindungen der Formel I, in denen X ein direkt an das Kohlenstoffatom der Carbonylgruppe gebundener
Rest der Benzolreihe ist, kann man in manchen Fällen durch Einführung des X — CO-Restes
in das entsprechende Alkenyloxybenzol, welches in o-Stellung zur. Alkenyloxy gruppe ein ersetzbares
Wasserstoffatom enthält,, nach F r i e d e 1 —
Crafts erhalten. Man kondensiert beispielsweise
eine Säure X - COOH mit einem in 2-Stellung reagierenden
Alkenylphenyläther bei höchstens 200C.
Verbindungen der Formel I, in denen X einen
Alkoxy-, Alkenyloxy-, Cycloalkoxy-, Aralkoxy- oder
. Aryloxyrest bedeutet, lassen sich durch Veresterung
der entsprechenden 2-Alkenyloxybenzoesäuren mit
den gewünschten organischen Hydroxylverbindungen
nach üblichen Methoden herstellen.
Verbindungen der Formel I lassen sich leicht in organische polymere Materialien einarbeiten, weil sie
darin gut löslich sind; ferner sind sie sublimierecht. Sie werden dem lichtempfindlichen Material insbesondere
in Mengen von 0,01 bis 1% des Materials einverleibt.
Als polymere Materialien kommen vor allem vollsynthetische Polymere, insbesondere Polymere von
Verbindungen mit äthylenischen Doppelbindungen, wie z. B. Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polymere
von Styrol, Polymere von Dienen sowie deren Copolymere, Polyäthylen, Polypropylen, PoIyacrylverbindungen,
insbesondere Polymethylmethacrylat oder Polyacrylnitril, ferner Kondensationspolymere,
wie Polyester, z.B. Polyäthylenglykolterephthalate, oder Polyamide, z. B. Polycaprölactam,
oder auch gemischte Polymere, wie z. B. Polyesterharze; ferner natürliche Polymere oder deren synthetische
Modifikationen, wie Cellulose, Celluloseester und -äther und Proteine. Das Einverleiben der Verbindungen
der Formel I in diese Polymere geschieht — je nach Art der Polymeren — durch Einarbeiten
von mindestens einer dieser Verbindungen, und gegebenenfalls weiterer üblichen Zusätze in die Schmelze,
vorzugsweise bei 140 bis 3500C, nach den ^üblichen
Methoden vor oder während der Formgebung bzw. durch Auflösen in dem entsprechenden Monomeren
vor der Polymerisation bzw. durch Auflösen des Polymeren und der Zusätze in Lösungsmitteln und
nachträgliches Verdunsten der letzteren. Die Verbindungen der Formel I können auch aus Bädern,
z. B. aus wäßrigen Dispersionen, auf Filme oder Fäden
aufgewogen werden.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Darin bedeuten, sofern nichts anderes ver-
; merkt ist, die Teile Gewichtsteile. Die Temperaturen
sind in Celsiusgraden angegeben. Gewichtsteile stehen zu Yolumteilen im gleichen Verhältnis wie KiIogramm
zu Liter.
1000 Teile Polypropylengranulat und 6 Teile 2-A1-lyloxy-4-butoxybenzophenon
(Verbindung 1/1) werden trocken vermischt und daraus mittels einer
Schneckenpresse bei 240° eine Folie von 0,1mm
Dicke hergestellt. Die Folie absorbiert das ultraviolette Licht der Wellenlängen von 300 bis 365 ιημ und ist
gegenüber einer Folie aus demselben Polymeren, aber ohne Stabilisatorzusatz gegen Versprödung unter dem
Einfluß des Sonnenlichtes um einen Faktor von 6 bis 8 stabiler.
IO
20
Eine ähnliche Folie wird erhalten, wenn an Stelle der oben verwendeten Verbindung eine der nachstehenden
Verbindungen verwendet wird:
1/2) Bis-2,2'-allyloxy-4-methoxybenzophenon,
1/3) 2-Allyloxybenzoesäure-p-tert.-butylρhenyl-
ester,
1/4) 2-Methallyloxy-4-methoxybenzoesäure-
1/4) 2-Methallyloxy-4-methoxybenzoesäure-
p-tert.-octylester,
1/5) 2- Methally loxy-4-methoxybenzoesäure-
1/5) 2- Methally loxy-4-methoxybenzoesäure-
cyclohexylester,
1/6) 2-Allyloxy-4-methoxybenzoesäure-methyl-
1/6) 2-Allyloxy-4-methoxybenzoesäure-methyl-
' ester,
1/7) 2-Allyloxy-4-methoxybenzoesäure-butylester,
1/8) 2-Allyloxy-4-methoxybenzoesäure-allylester, 1/9) 2-Allyloxy-4-methoxybenzoesäure-benzyl-
ester,
1/10) 2-Allyloxy-5-cyclohexylbenzoesäure-phenyl-
1/10) 2-Allyloxy-5-cyclohexylbenzoesäure-phenyl-
ester,
1/11) i-Methallyloxy-S-tert.-butylbenzoesäure-
1/11) i-Methallyloxy-S-tert.-butylbenzoesäure-
phenylester oder
1/12) ^-Methallyloxy-S-octylbenzoesäure-phenylester.
1/12) ^-Methallyloxy-S-octylbenzoesäure-phenylester.
Die in diesem und den nachfolgenden Beispielen verwendeten Benzophenon verbindungen sind folgendermaßen
hergestellt worden:
Man setzt die äquivalenten Mengen eines entsprechenden
o-Hydroxybenzophenons mit Alkenylhalogeniden in Gegenwart von trockenem Kaliumcarbonat
durch Kochen unter Rückfluß um, bis eine Probe nach Zugabe von Natronlauge keinen Farbumschlag
mehr gibt. Das anorganische Salz wird abfiltriert und im Filtrat das Aceton durch Destillation
" am Vakuum abdestilliert. Das so erhaltene Produkt wird durch Waschen mit Wasser von den anhaftenden
anorganischen Salzen befreit und, wenn nötig, d. h., wenn es stark gelb gefärbt ist, durch Hochvakuumdestillation
gereinigt, wobei die Temperatur nicht über 170° gesteigert werden soll. Auf diese Art wurden
die Verbindungen 1/1, 1/2, 2/1, 2/2, 4/1, 4/2, 5/1 bis 5/8 hergestellt.
Man erhitzt die äquivalenten Mengen einer Benzophenonverbindung mit Methallylchlorid in Gegenwart
von Kaliumcarbonat und katalytischen Mengen Kaliumjodid zum Rückfluß und arbeitet wie vorstehend
beschrieben auf. Man erhält so die Verbindung 3/1. Bei Verwendung von zl2-Butenylchlorid
an Stelle von Methallylchlorid und sonst gleichem Vorgehen wird die Verbindung 4/3 erhalten.
Werden an Stelle der obengenannten Benzophenonverbindungen gegebenenfalls substituierte Salicyl- '
säureester verwendet und mit Alkenylhalogeniden nach einer der beiden genannten Methoden umgesetzt,
so erhält man die Verbindungen 1/3 bis 1/12, 4/4, 4/5, 4/6 und 4/8. _
Die Verbindungen 4/7 und 6/1 bis 6/7 können durch Umsetzung einer äquivalenten Menge einer gegebenenfalls
substituierten Hydroxyxanthonverbindung mit Alkenylhalogeniden unter den im vorletzten Abschnitt
beschriebenen Bedingungen hergestellt werden.
B e i s ρ i e 1 2
100 Teile Polyäthylenterephthalat und 2 feile 2-A1-lyloxy-4-methoxybenzophenon
(Verbindung 2/1)'werden trocken vermischt und die Mischung mittels
eines Extruders bei einer Temperatur von 285° zu einer kontinuierlichen Folie von etwa 0,2 mm Dicke
verarbeitet. Die durchsichtige, praktisch farblose Folie absorbiert das UV-Licht der Wellenlängen unter
370 πΐμ und ist als verschweißbares Verpackungsmaterial
für UV-empfindliche Güter geeignet.
Ähnliche Folien werden erhalten, wenn an Stelle der oben verwendeten Verbindung das 2,4-Diallyloxybenzophenon
(Verbindung 2/2) verwendet wird.
B e i s ρ i el 3
100 Teile Polyamidschnitzel und 1 Teil 2-Methallyloxy-4-methoxybenzophenon
(Verbindung 3/1) werden vermischt und die Mischung mittels eines Extruders, der mit einer Ringdüse ausgerüstet ist, bei einer Temperatur
von 245 bis 255° zu einer kontinuierlichen Blasfolie von etwa 0,08 mm Dicke verarbeitet. Die
durchscheinende Folie absorbiert UV-Licht und zeigt bei der Wellenlänge von 365 πΐμ einen Durchlaßgrad
von weniger als 10%.
100 Teile Polyvinylchlorid, 1 Teil Dibutylzinn-diisooctylthioglykolat,
0,5 Teile Dibutylzinnlaurat, 1 Teil eines gehärteten Wachses aus hydrierten pflanzlichen
ölen und 1 Teil 2-Allyloxy-4'-chlor-4-methoxybenzophenon (Verbindung 4/1) werden auf dem Mischwalzwerk
während 10 Minuten bei 180° vermischt und als Fell von 0,5 mm Dicke abgezogen. Die steife, praktisch
farblose und durchscheinende Folie absorbiert praktisch alles UV-Licht der Wellenlängen unter 380 πΐμ.
Die Folie kann nachträglich noch zu Formartikeln, die z. B. zum Aufbewahren von UV-empfindlichen
Gütern dienen,, verformt werden.
Ähnliche Folien werden erhalten, wenn an Stelle der oben verwendeten Benzophenonverbindung eine
der nachfolgenden Verbindungen verwendet wird:
4/2) 2-Allyloxy-4'-methyl-4-methoxybenzophenon,
4/3) 2-J2'-Butenyloxy-4'-phenyl-4-methoxybenzophenon,
4/4) 2-Allyloxy-4-phenoxybenzoesäure-p-tertbutylphenylester,
4/5) 2-Allyloxy-4-methoxybenzoesäure-p-chlorphenylester,
4/6) 2-Allyloxy-4-methoxybenzoesäure-phenylester,
4/7) l-Allyloxy-4-chlorxanthon (die Numerierung
des Xanthons ist dem Werk Patterson, Ca pe 11, »The Ring Index«, 2nd Edition, Nr. 3571, American Chemical Society, entnommen)
oder
4/8) 2-Allyloxy-4-benzoyloxybenzoesäure-phenylester.
100 Teile Methacrylatharz und 0,2 Teile 2-AUyloxy-4-methoxybenzoesäure-phenylester
(Verbindung 4/6) werden trocken vermischt und bei einer Temperatur von 195 bis 205° zu Uhrgläsern von 2 mm
Dicke verspritzt. Die Uhrgläser absorbieren praktisch alles UV-Licht und sind besonders für die Abdeckung
von farbigen Zifferblättern geeignet.
Ähnliche Gläser werden erhalten, wenn an Stelle von 2-Allyloxy-4-methoxybenzoesäure-phenylester
5/1) 2-Allyloxy-4-octyloxy-5-chlorbenzophenon,
5/2) 2-Allyloxy-4-butoxy-5-tert.-butyl-4'-chlor-
5/2) 2-Allyloxy-4-butoxy-5-tert.-butyl-4'-chlor-
benzophenon,
5/3) 2-Methallyloxy-4-methoxy-5-cyclohexyl-
5/3) 2-Methallyloxy-4-methoxy-5-cyclohexyl-
2'-chlorbenzophenon,
5/4) 2-/l2"-Octenyloxy-4-methoxybenzophenon,
5/5) 2-α-Amyl-allyloxy-4-methoxybenzophenon,
5/6) 2-Allyloxy-4-methoxy-5-α-phenyläthylbenzophenon,
5/7) 2-Cinnamyloxy-4-methoxybenzophenon, 5/8) 2-Cinnamyloxy-4-butoxybenzophenon
verwendet werden.
6/6) l-Methallyloxy-3-butoxyxanthon oder
6/7) 1 -Cinnamyloxy-3-methoxyxanthon
6/7) 1 -Cinnamyloxy-3-methoxyxanthon
verwendet werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel IO — CH — C = C-R2IO100 Teile Granulat von Polyglykolterephthalat werden mit einer benzolischen Lösung, die 0,2 Teile (bezogen auf den Polyester) l-Allyloxy-4-chlorxantnon (Verbindung 4/7) enthält, besprüht, das Lösungsmittel im Vakuum verdampft und die stark getrockneten Schnitzel auf dem Extruder nach dem Blasverfahren mit einer Hohldüse zu Folien verarbeitet. Proben davon zeigen nach 500 Stunden Belichtung im UV-Licht keine merkliche Veränderung und sind für "UV-Strahlen praktisch undurchlässig und zur Verpackung von lichtempfindlichen Lebensmitteln geeignet.Ähnliche Folien werden erhalten, wenn an Stelle der oben verwendeten Verbindung das256/1) l-Allyloxy-3-methoxyxanthon, 6/2) l-Allyloxy-3-butoxyxanthon, 6/3) 1,3-Bis-ällyloxyxanthon,
6/4) 1 -Allyloxy-S^-dimethoxyxanthon, 6/5) l-Methallyloxy-3-methoxyxanthon, X-COR1 H(I)in Mengen von 0,001 bis 5% als stabilisierender Zusatz zu lichtempfindlichem polymerem organischem Material, wobei A einen Benzolkern, X einen aromatischen Rest 'der Benzolreihe, der auch mit der 6-Stellung des Kerns A mittels einer Sauerstoffbrücke verbunden sein und so ein Xanthon bilden kann, oder einen Alkoxy-, Alkenyloxy-, Cyclohexyloxy-, Benzyloxy- oder Phenyloxyrest und R1 Wasserstoff oder den Methylrest, R2 Wasserstoff, einen niederen Alkylrest oder den Phenylrest und R3 Wasserstoff oder niederes Alkyl bedeutet, im Kern A mindestens die 3- oder 5-Stellung unbesetzt ist und X, falls es einen Benzolring bedeutet, sowie der Kern A weitere, inerte Substituenten enthalten können.
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