Verwendung von substituierten 2-(2'-Hydroxyphenyl )-benztriazolverbindungen als Lichtschutzmittel
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von substituierten 2-(2'-Hydroxyphenyl) -benztriazolver- bindungen der nachfolgend angegebenen Struktur als Lichtschutzmittel für lichtempflindliche organische Materialien gegen die schädliche Wirkung der UV-Strahlung des Lichtes, z. B. als Bestandteil von Lichtfiltern, indem der Schutz durch Abdeckung mit film artigen Gebilden oder Schutzschichten, welche diese Triazolverbindungen enthalten, geschieht, oder zum Stabilisieren von lichtempfindlichem Material, indem die Triazolverbindungen diesem homogen oder oberflächlich einverleibt werden.
Es wurde gefunden, dass 2-(2'-Hydroxyphenyl)-benztriazolverbindungen der allgemeinen Formel I
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besonders wirksame Lichtschutzmittel sind.
In dieser Formel bedeuten: von X1 und X ein X die Gruppe
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wobei R1 und R2 unabhängig voneinander je Wasserstoff oder einen aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen oder aromatischen Rest und R auch einen Acylrest bedeuten, und R1 und R2 auch miteinander verbunden sein können, und das andere X sowie Y unabhängig voneinander je Wasserstoff, eine Kohlenwasserstoffgruppe, eine Alkoxygruppe oder Halogen bedeuten und der Kern A in den Stellungen 4, 5 und 6 durch Alkyl-, Allioxy-, Carboxyl-, Carbonsäureester-, Carbonsäureamid-, Sulfonsäureamid-, Alkylsulfonylgruppen oder Halogene substituiert sein kann.
Der Benzolring A kann somit in den Stellungen 4, 5 oder 6 beispielsweise noch niedere Alkylgruppen, wie Methyl-, Äthyl-, iso-Butylgruppen, Alkoxygruppen, wie Methoxy- oder Butoxygruppen, Halogene, wie Chlor oder Brom, Carboxylgruppen, Carbonsäureestergruppen, namentlich Carbonsäurealkylestergruppen, wie Carbomethoxy-, Carboäthoxy-, Carbopropoxy- oder Carbobutoxygruppen, gegebenenfalls am Stickstoff aliphatisch, cycloaliphatisch, araliphatisch oder aromatisch substituierte Carbonsäureamid- oder Sulfonsäureamidgruppen, wie Carbonsäure- oder Sulfonsäureamid-, -methylamid-, -äthylamid-, -butylamid-, -cyclohexylamid-, -benzylamid-, -dimethylamid-, -diäthylamid-, -N-Methyl-N- cyclohexylamid-, -r-methoxypropylamid-, piperidid- oder -morpholidgruppen, sowie Alkylsulfonylgruppen,
wie Methylsulfonyl- oder Äthylsulfonylgruppen, enthalten.
Der Benzolring B kann in den Stellungen 3', 4' und 5' noch durch Kohlenwasserstoffgruppen, wie Methyl-, Äthyl-, t.-Butyl-, Benzyl-, Cyclohexyl- oder Phenylgruppen, Alkoxygruppen, wie Methoxy-, Äthoxy-, Propoxy-, Isopropoxy- oder n-Butoxygruppen, oder Halogene wie Chlor oder Brom substituiert sein.
Der Carbonsäurerest COR leitet sich von einer aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen oder aromatischen Carbonsäure ab. Als Reste aliphatischer Carbonsäuren kommen sowohl solche gesättigter als auch solche ungesättigter Carbonsäuren in Betracht, beispielsweise die Reste der Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Pentancarbonsäure, Heptancarbonsäure, Nonancarbonsäure, Undecancarbonsäure, Tridecancarbonsäure, Pentadecancarbonsäure oder Heptadecancarbonsäure, die Reste der Halogenfettsäuren, wie z. B. der Chlor- oder Bromessigsäure, der aoder ss-Chlor- oder der cc- oder ss-Brompropionsäure, die Reste der Acrylsäure, Methacrylsäure oder Allyloxyessigsäure.
Ist -CORa der Rest einer cycloaliphatischen, araliphatischen oder aromatischen Carbonsäure, so handelt es sich beispielsweise um die Reste der Cyclohexyl- carbonsäure, Phenylessigsäure, Phenoxyessigsäure, Hydrozimtsäure, Zimtsäure, a-Phenylacrylsäure, Benzoe- säure, Methylbenzoesäuren oder Chlorbenzoesäuren.
R1 bedeutet Wasserstoff oder einen aliphatischen Rest, insbesondere eine niedere Alkylgruppe, z. B. die Methyl- oder Sithylgruppe, einen cycloaliphatischen Rest, z. B. die Cyclohexylgruppe, einen araliphatischen Rest, z. B. die Benzylgruppe, oder einen aromatischen Rest, wie beispielsweise die Phenylgruppe.
Die Reste R1 und R2 können auch miteinander verbunden sein und bilden dann zusammen mit dem Stick- stoff und der Carbonylgruppe einen Lactamring, beispielsweise den Caprolactam- oder den Succinimidring.
Vorzugsweise ist R1 jedoch Wasserstoff.
Besonders langwellig absorbierende Benztriazolver- bindungen werden erhalten, wenn sich acidifizierende Substituenten in Ring A, basifizierende Substituenten in 3'- und/oder in 5'-Stellung befinden. Benztriazolverbindungen mit besonders hoher molarer Extinktion im Bereich von 330-350 m werden erhalten, wenn basifizierende Substituenten in der 5- und/oder 4'-Stellung vorhanden sind. Die molare Absorption im Gebiet von 300 ms wird durch gegebenenfalls in 3¯Stellung weitersubstituierte AllKylsubstituenten gefördert.
Beispiele basifizierender Substituenten sind Alkoxygruppen, wie die Methoxy-, iso-Propyloxy-, Cyclohexyloxy- und Benzyloxygruppe; Beispiele für acidifizierende Substituenten sind die Alkylsulfonylgruppen, wie die Methyl- und Äthylsulfonylgruppe, die Sulfonsäureamidgruppen, wie die Sulfonsäuremethyl-, -butyl- und -cyclohexylamidgruppe und die Carboxylgruppe sowie deren Ester.
Als besonders geeignete Verbindungen, die erfin dungsgemäss verwendet werden können, seien beispielsweise genannt: 2-(2'-Hydroxy-3'-butyroylamidomethyl-5'-methyl- phenyl)-benztriazol, 2-(2'-Hydroxy-3'-α,α-dimethylpropionylamidomethyl-
5'-methylphenyl)-benztriazol, 2-(2'-Hydroxy-3'-heptadecylcarbamidomethyl-5' methylphenyl)-benztriazol, 2-(2'-Hydroxy-3'-α-äthylpentancarbamidomethyl-5'- tert.-Butylphenyl)-benztriazol, 2-(2'-Hydroxy-3'-α
;-äthyl-pentancarbamidomethyl-5'- benzphenyl) -benztriazol, 2-(2'-Hydroxy-3'-a-äthyl-pentancarbamidomethyl-5'- chlorphenyl)-benztriazol, 2-(2'-Hydroxy-3'-äthylpentancarbamidomethyl-5' cyclohexylphenyl)-benztriazol, 2-(2'-Hydroxy-3'-cyclohexylcarbamidomethyl-5' methylphenyl)-benztriazol, 2-(2'-Hydroxy-3'-acryloylamidomethyl-5'-methylphenyl)
5-chlrobenztriazol, 2-(2'-Hydroxy-3'-acryloylamidomethyl-5'-methyl- phenyl)-benztriazol, 2-(2'-Hydroxy-3'-butoxy-acetamidomethyl-5' methylphenyl)-benztriazol, 2-(2'-Hydroxy-3'-methoxyacetamidomethyl-5' methylphenyl)-benztriazol, 2-(2'-Hydroxy-3'-N-methyl-N-cyclohexylamino acetamidomethyl-5'-methylphenyl)-benztriazol,
2-(2'-Hydroxy-3'-N,N-dibutylamino-acetamidomethyl
5 '-methylphenyl) -benztriazol, 2-(2'-Hydroxy-3'-octylmercapto-acetamidomethyl-5'- methylphenyl)-benztriazol, 2-(2'-Hydroxy-3'-ss-carbotutoxy-äthylmercapto acetamidomethyl-5'-methylphenyl)-benztriazol, 2-(2'-Hydroxy-3'-methacryloylamidomethyl-5' methylphenyl) -benztriazol, 2-(2'-Hydroxy-3'-ss-octylmercapto-a-methylpropionyl- amidomethyl-5'-methylphenyl)-benztriazol, 2-(2'-Hydroxy-3'-ss-hydroxyäthylmercapto-propionyl amidomethyl-5 '-methylphenyl) -benztriazol, 2-(2'-Hydroxy-3'-ss-carbocyclohexyloxyäthylmercapto propionylamidomethyl-5'-tert.-butylphenyl) benztriazol, 2-[2'-Hydroxy-3'-(2"-oxohexamethylenimidomethyl)
5'-methylphenyl]-benztriazol,
2-(2'-Hydroxy-5'-methacryloylamidomethylphenyl)-5 methoxy-6-methylbenztriazol, 2-(2'-Hydroxy-3'-N-methylacetamidomethyl-5' methylphenyl)-benztriazol, 2-(2'-Hydroxy-3'-N-benzylbenzamidomethyl-5' methylphenyl)-benztriazol.
Die erfindungsgemäss zur Verwendung gelangenden substituierten 2-(2'-Hydroxyphenyl)-benztriazolverbindungen können nach an sich bekannten Methoden hergestellt werden, beispielsweise durch Umsetzung einer entsprechernden in 3'- oder 5'-Stellung substituierbaren 2-(2'-Hydroxyphenyl)-benztriazolverbindung mit der N Methylolverbindung eines Carbonsäureamids.
Die 2-(2'-Hydroxy-3'-oder-5'-carbacylamidomethylphenyl)- benztriazolverbindungen sind, je nach Substitution, farblose bis leicht gelbstichig gefärbt und haben eine gute Absorptionswirkung für W-Licht. Gegenüber vorbekannten Verbindungen ähnlicher Konstitution haben sie verbesserte anwendungstechnische Eigenschaften; z. B. zeigen sie bei vergleichbarem Farbton und bei vergleichbarer Absorption eine verbesserte Sublimierechtheit. Je mehr UV-Licht sie absorbieren, desto wertvoller sind sie. Sie werden den lichtempfindlichen Trägern in geringen Mengen von 0,001-5 %, besonders in Mengen von 0,01-2 % des Trägermaterials einverleibt.
Als Trägermaterialien für 2-(2'-Hydroxy-3'- oder -5'-carbacylamidomethylphenyl)-benztriazolverbindungen kommen in erster Linie Polymere in Frage, vor allem vollsynthetische Polymere, z.B. Additionspolymere, insbeson- dere Polymere von Verbindungen mit äthylenischen Dop pelbindungen, wie z.B. Polyvinylchlorid, Polyvinyliden- chlorid, Polymere von Styrol und von Dienen, sowie deren Copolymere, Polyäthylen, Polypropylen, Polyacrylverbin- dungen, insbesondere Polymethylmethacrylat oder Polyacrylnitril, oder Kondensationspolymere, wie Polyester, z. B. Polyäthylenglycolterephthalate, oder Polyamide, z. B.
Polycaprolactam, oder auch gemischte Polymere, die durch Kombination von Polyaddition und Polykon- densation entstehen, wie z. B. Polyesterharze; ferner natürliche Polymere oder deren synthetische Modifikationen, wie z. B. Cellulose, Celluloseester und -äther und Proteine. Daneben kommen auch Fette, ble und Wachse als Trägermaterialien in Frage. Das Molekulargewicht der oben genannten Polymeren spielt eine untergeordnete Rolle, solange es innerhalb der für die charakteristischen mechanischen Eigenschaften der betreffenden Polymeren notwendigen Grenzwerte liegt.
Es kann, je nach Polymeren, zwischen 1000 bis mehreren Millionen betragen.
Das Einverleiben der 2-(2'-Hydroxy-3'- oder -5'carbacylamidomethylphenyl)-benztriazolverbindungen in diese Polymere geschieht beispielsweise - je nach Art der Polymere - durch Einarbeiten von mindestens einer 2-(2'-Hydroxy-3'- oder -5'-carbacylamidomethylphenyl)benztriazolverbindung und gegebenenfalls weiterer Zusätze, wie z. B. Weichmacher und Antioxydantien, Hitzestabilisatoren und Pigmente, in die Schmelze oder plastifizierte Form nach den in der Technik üblichen Methoden vor oder während der Formgebung, bzw. durch Auflösen in dem entsprechenden Monomeren vor der Polymerisation, bzw. durch Auflösen des Polymeren und der Zusätze in Lösungsmitteln und nachträglichem Verdunsten der letzteren. Die 2-(2'-Hydroxy-3'- oder -5'-carbacylamidomethylphenyl)-benztriazolverbindungen können auch aus Bädern, z.
B. aus wässrigen Dispersionen, auf nichttextile Filme oder Fäden aufgezogen werden.
Die lichtempfindlichen Materialien können vor der schädlichen Einwirkung von Licht auch dadurch geschützt werden, dass man sie mit einer mindestens eine definitionsgemässe Verbindung der Formel I enthaltenden Schutzschicht, z. B. einem Lack, anstreicht, oder dass man sie mit solchen Lichtschutzmittel enthaltenden - zweckmässig filmartigen - Gebilden abdeckt. In diesen beiden Fällen ist die Menge der zugesetzten Lichtschutzmittel vorteilhaft 10-30 % (bezogen auf das Schutzschichtmaterial) für Schutzschichten von weniger als 0,01 mm Dicke und 1-10A für Schutzschichten von 0,01-0,1 mm Dicke. Die erfindungsgemässen Benztriazolderivate sind umso wertvoller, je farbloser sie sind, da sie sonst den Endprodukten eine Gelbfärbung verleihen.
In unpolaren Polymeren sind diejenigen Benztriazolverbindungen besonders geeignet, die neben der definitionsgemäss vorhandenen Hydroxylgruppe möglichst wenige Gruppen mit beweglichen Wasserstoffatomen, wie z. B. sekundäre Carbon- oder Sulfonsäureamidgruppen, enthalten. In diesem Falle sind im allgemeinen tiefschmelzende Produkte wegen ihrer Löslichkeit bevorzugt.
Es empfiehlt sich ganz allgemein, die Einsatzmöglichkeit eines spezifischen Produktes durch Löslichkeitsversuche abzuschätzen. Ist beispielsweise das Produkt auch heiss in den Lösungsmitteln, die für das zu schützende Polymere bekannt sind, schwer löslich, so ist eine ungünstige Verträglichkeit in diesem Polymeren zu erwarten.
Bei gewissen Verwendungsarten, besonders wenn warme Schnitzel gepudert werden, sind solche Benztriazolverbindungen, die über der Erweichungstemperatur der betreffenden Polymeren schmelzen und trotzdem im geschmolzenen Polymeren genügend löslich sind, besonders wertvoll.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Darin bedeuten, sofern nichts anderes vermerkt ist, die Teile Gewichtsteile. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. Gewichtsteile stehen zu Volumteilen im gleichen Verhältnis wie Kilogramm zu Liter.
Beispiel 1
100 Teile Polyäthylen-Pulver (DFD 4400 der Firma Union Carbide International Chemical Company, 30 East 42nd Street, New York, N. Y. USA) werden mit 0,25 Teilen 2-(2'-Hydroxy-3 -heptadecylcarb amido- methyl-5'-methylphenyl)-benztriazol gemischt und die Mischung mittels eines Extruders zu einer Blasfolie von etwa 0,06 mm Dicke verarbeitet. Abschnitte dieses Fil mes, der Licht absorbiert, werden während 250 Stunden im Fadeometer belichtet. Der Gehalt des Filmes an Licht schutzmittel wurde vor und nach der Belichtung spektrophotometrisch bestimmt. Der Verlust betrug 10%. Bei Verwendung anderer Lichtschutzmittel wurden die in der Tabelle angegebenen Verluste, die bei der Belichtung entstehen, ermittelt.
Tabelle
Verlust nach Nr. Verbindung 250 Fadeometer stunden
Vergleichsverbindungen ohne die
Carbonsäureamidomethyl-Gruppe
1 2-(2'-Hydroxy-5 '-methylphenyl) benztriazol 72 %
2 2-(2'-Hydroxy-5'-tert.-butylphenyl) benztriazol 50 %
3 2-(2'-Hydroxy-5'-chlorphenyl) benztriazol 50 %
4 2-(2'-Hydroxy-3 '-tert.-butyl
5'-methylphenyl)-benztriazol 33 %
5 2-(2'-Hydroxy-5'-methylphenyl)-
5-chlor-benztriazol 40 %
Erfindungsgemäss verwendbare
Verbindungen
6 2-(2'-Hydroxy-3'-heptadecylcarb- amidomethyl-5 '-methylphenyl)- benztriazol 10 %
7 2-(2'-Hydroxy-3'-octylmercapto-acet amidomethyl-5'-methylphenyl) benztriazol 10 %
8 2-(2'-Hydroxy-3'-N-benzyl-,-butyl-
mercaptopropionylamidomethyl
5'-methylphenyl-benztriazol 12 %
9 2-(2'-Hydroxy-3'-N-octyl-acetamido methyl-5'-methylphenyl)-benztriazol 9 %
10 2-(2'-Hydroxy-3'-N-methylcyclo hexylaminoacetamidomethyl
5'-methylphenyl) -benztriazol 10 %
Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, tritt bei den Verbindungen der vorliegenden Erfindung gegenüber vorbekannten UV-Absorbern ein wesentlich geringerer Verlust bei der Belichtung ein.
Dieser Unterschied ist vermutlich auf die Verbesserung der Sublimationsechtheit der erfindungsgemässen Lichtschutzmittel gegenüber den Vergleichssubstanzen zurückzuführen. Wurde nämlich die Folie, enthaltend die Verbindung 1 der Tabelle, zwischen 2 Quarzplatten eingekittet und in gleicher Weise belichtet, so trat unter diesen Bedingungen ebenfalls nur ein Verlust von 10% auf.
Beispiel 2
Cellulose-Acetat-Filme wurden hergestellt, indem eine Lösung, bestehend aus 150 Teilen Acetylcellulose (21/2 Acetat der Firma Lonza AG., Weil, Deutschland),
20 Teilen Dibutylphthalat, 825 Teilen Aceton und 0,5 Teilen 2-(2'-Hydroxy-3'-methoxyacetamidomethyl-5'- methylphenyl)-benztriazol auf Glas gezogen wurde. Abschnitte dieser Filme wurden während 1000 Stunden im Fadeometer belichtet und ihre Lichtabsorption bei 365 nyl vor und nach der Belichtung gemessen. Die Transmission vor der Belichtung betrug 10 und nach der Belichtung 12%. Der durch die Belichtung eingetretene Gehaltsverlust an US-Absorber beträgt nur 9 %. Die so belichtete Folie zeigt die Versprödungserscheinungen, die bei Filmen gleicher Zusammensetzung, aber ohne Lichtschutzmittel festgestellt werden, nicht.
In analoger Weise können lichtechte UV-absorbierende Filme aus anderen in Aceton löslichen Celluloseestern hergestellt werden; bei Verwendung der folgenden Substanz als Lichtschutzmittel werden ähnliche Resultate erhalten, wie oben beschrieben: 2-(2'-Hydroxy-3'-nonancarbamidomethyl-5'-methyl- phenyl)-benztriazol-5 -carbonsäurebutylester, 2-(2'-Hydroxy-3 '-N,N-diäthylaminoacetamidomethyl-
5'-methylphenyl)-benztriazol-5 -sulfonsäure diäthylamid, 2-(2'-Hydroxy-3'-monancarbamidomethyl-5'-methyl- phenyl)-5 -äthylsulfonyl-benztriazol, 2- (2'-Hydroxy-3 -acryloylamidomethyl-5 -methylphenyl) -
5-chlor-benztriazol, 2-(2'-Hydroxy-3'-butyrylamidomethyl-5'-methylphenyl) benztriazol-5-sulfonsäurephenylester,
2-(2'-Hydroxy-3 '-butoxyacetamidomethyl-5'-methyl- phenyl)-benztriazol-5 -sulfons äurep-kresylester, 2-(2'-Hydroxy-3 '-N,N-diäthylamino-acetamidomethyl-
5 '-methylphenyl)-benztriazol-5 -carbonsäure diäthylamid, 2-(2'-Hydroxy-3'-cyclohexylcarbamidomethyl-5'-methyl phenyl)-benztriazol-5-carbonsäuremorpholinamid, 2-(2'-Hydroxy-3 '-phenylacetamidomethyl-5 '- methylphenyl)-5 -carbäthoxy-benztriazol.
Beispiel 3
100 Teile eines handelsüblichen flüssigen Polyesterharzes (IC-312 der Firma Interchem. Corp. N. Y.) wurden nach der Beimischung von 0,2 Teilen der Verbindung 2-[2'-Hydroxy-3'-(2"-oxohexamethylenimidomethyl)-5'-methylphenyl] -5- chlor-benztriazol (Smp.
1160) und 1 Teil Benzoylperoxyd zwischen zwei Gasplatten als Form bei 800 gehärtet. Die entstandenen, 2 mm dicken Polyesterharzplatten absorbieren praktisch alles UV-Licht der Wellenlänge unterhalb 360 m und sind gegen Vergilbung weitgehend stabilisiert; gegenüber einer sonst gleichen Platte, aber ohne Lichtschutzmittel, werden nur 20S des bei 500stündiger Fadeometerbe- lichtung bei 420 m,a auftretenden Transrnissionsverlustes festgestellt.
Ähnliche Resultate werden erhalten bei der Verwendung von 2-(2'-Hydroxy-3 '-butoxyacetamidomethyl-5'-benzyl- phenyl)-benztriazol, 2-(2'-Hydroxy-3 '-N,N-dibutylaminoacetamidomethyl
5'-methylphenyl)-benztriazol, 2- (2'-Hydroxy-3 '-N-butyl-butyrylamidomethyl-5 ' äthylphenyl)-benztriazol, 2-(2'-Hydroxy-3 '-N-phenyl-acetamidomethyl-5 '- methylphenyl) -5 -brom-benztriazol, 2-(2'-Hydroxy-3'-N-benzyl-ss-butylmercapto-propionyl- amidomethyl-5'-methylphenyl-5 -chlorbenztriazol, oder 2-(2'-Hydroxy-3'-N-cyclohexyl-acetamidomethyl-5'- methylphenyl)-benztriazol.
Beispiel 4
100 Teile granuliertes Nylon 66 (hergestellt durch Kondensation von Hexamethylendiamin und Adipinsäure im Molverhältnis 1. 1 bei etwa 265 unter Ausschluss von Sauerstoff) und 0,5 Teile 2-(2'-Hydroxy-3' α-äthylpentancarbamidomethyl-5'-tert.-butylphenyl)- benztriazol werden trocken vermischt und zu einem kontinuierlichen Film extrudiert. Der Film absorbiert das ultraviolette Licht und ist als UV-absorbierendes Verpackungsmaterial geeignet. Wird anstelle von Nylon 66 ein anderes Polyamid, z. B. Nylon 6 bzw. 11 oder ein Mischkondensat, z. B. 6/10, verwendet, so wird ein ähnliches Ergebnis erhalten.
Beispiel 5
Eine Mischung, bestehend aus 65 Teilen Polyvinylchlorid, hergestellt durch Blockpolymerisation von Polyvinylchlorid mit 0,3 % Benzoylperoxyd (48 Stunden bei 45-520), 32 Teilen Dioctylphthalat, 2 Teilen Barium Cadmiumlaurat und 1 Teil der Verbindung 2-(2'-Hydr oxy-3'-butoxt-acetamidomethyl-5'-methylphenyl)-benztriazol wird auf dem Zweiwalzenstuhl bei 150 zu einem Fell ausgezogen. Die Folie absorbiert das Licht und ist gleichzeitig gegen Lichtschädigung geschützt. Nach 750 Stunden Fadeometerbelichtung war sie noch völlig unverändert, während eine Folie analoger Zusammensetzung, jedoch ohne UV-Absorber, bereits nach 500 Stunden braune Flecken aufwies.
In analoger Weise können weitere lichtechte UV-absorbierende Folien hergestellt werden, da bei Verwendung folgender Substanzen als Lichtschutzmittel ähnliche Resultate erhalten werden, wenn man wie oben beschrieben verfährt und anstelle des 2-(2'-Hyroxy-3' butoxy-acetamidomethyi-5' - methylphenyl)- benztriazols das 2-(2'-Hydroxy-3'-butoxyacetamidomethyl-5'-benzyl- phenyl)-benztriazol, das 2-(2'-Hydroxy-3 '-butoxyacetamidomethyl-5 ' butoxyphenyl)-benztriazol, beziehungsweise das 2-(2'-Hydroxy-3'-butoxyacetamidomethyl-5' cyclopentylphenyl)-benztriazol, beziehungsweise das 2-(2'-Hydroxy-3 '-butoxyacetamidomethyl-5 '- cyclohexylphenyl) -benztriazol, beziehungsweise das 2-(2'-Hydroxy-3'-butoxyacetamidomethyl-5' cyclohexylphenyl)-benztriazol verwendet.
Beispiel 6
100 Teile Methylmethacrylat, 0,1 Teil der Verbindung 2-(2'-Hydroxy-3 '-octylmercapto-acetamidomethyl- 5'-methylphenyl)-benztriazol und 0,2 Teile Lauroylperoxyd als Polymerisationsbeschleuniger werden gemischt und bei 700 in einer Glasform zu einer Platte von
4 mm Stärke polymerisiert. Die Platte wurde während 1000 Stunden im Fadeometer belichtet und die Transmission bei 360 m,u gemessen; diese beträgt weniger als 1 % und unterscheidet sich nicht vom Anfangswert. Die Platte zeigte weder eine Gelbfärbung noch Oberflächenrisse.
Dieses Material kann deshalb als lichtstabiles UV-Filter verwendet werden.
In analoger Weise können lichtechte UV-absorbierende Platten hergestellt werden, indem anstelle des 2-(2'-Hydroxy-3 '-octylmercapto-acetamidomethyl-5 ' methylphenyl)-benztriazols das 2-(2'-Hydroxy-3 '-benzylmercaptoLacetamidomethyl-5 '- methylphenyl)-benztriazol, beziehungsweise das 2-(2'-Hydroxy-3 '-phenylmercapto-acetamidomethyl-5 ¯ methylphenyl)-benztriazol verwendet wird.