DE1490562B1 - Elektrischer Fluessigkeitsschalter - Google Patents
Elektrischer FluessigkeitsschalterInfo
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Description
1 2
Die Hauptpatentanmeldung P 14 90 378.7-34 be- daß die unterschiedliche Beschleunigung des Schaltfaßt
sich mit einem elektrischen Flüssigkeitsschalter Stiftes durch eine Dämpfungseinrichtung hervormit
einem beweglichen Schaltstift mit Isolierstoff- gerufen wird, die einen mehr oder weniger großen
spitze und mit einer mit Löschflüssigkeit gefüllten Teil der Antriebskraft, je nach der Stellung des
Kammer, aus der die Löschflüssigkeit beim Aus- 5 Schaltstiftes, aufbraucht.
schalten durch eine in einem Isolierstoffkörper an- Als Dämpfungseinrichtung ist insbesondere ein im
geordnete Düse abströmt, durch die der Schaltstift Boden der Kammer angeordneter Dämpfungszylinder
hindurchragt, wenn er in der Einschaltstellung mit gut geeignet, der mit einer als Kolben dienenden
einem außerhalb der Kammer liegenden feststehen- Verdickung des Schaltstiftes zusammenwirkt. Diese
den Schaltstück im Eingriff steht. Bei diesem Schalter io Dämpfungseinrichtung erfordert nur wenige zusätz-
ist nach dem Vorschlag der Hauptpatentanmeldung liehe Teile. Sie kann mit der Löschflüssigkeit als
vorgesehen, daß die Düse über einen Kanal im Dämpfungsmittel arbeiten.
Isolierstoffkörper mit der Kammer derart verbunden Der Zylinder der vorgenannten Dämpfungseinrich-
ist, daß die aus dem Kanal austretende Löschflüssig- tung kann mit Vorteil von einem Rohr gebildet wer-
keit den Lichtbogen in der Düse von mehreren Seiten 15 den, das in eine in die Kammer eingesetzte Kappe
bespült. eingeschraubt ist. Die Kappe bildet dann den Ver-
Beim Schalter nach der Hauptpatentanmeldung schluß des Zylinders, so daß das Rohr selbst eine
wird der Druck, den der Lichtbogen durch Ver- Durchgangsbohrung aufweist, die leicht bearbeitet
dampfen der Löschflüssigkeit erzeugt, durch das Zu- werden kann. Der Zylinder kann z. B. an seinem
sammenwirken der Isolierstoffspitze mit der Düse ao dem Schaltstift zugekehrten Ende einen Bereich
und dem Kanal so gesteuert, daß die Löschflüssigkeit kleineren Durchmessers als der anschließende Beaus
dem Kanal in die Düse strömt und den dort reich aufweisen. Dieser Bereich kleineren Durchbrennenden
Lichtbogen intensiv bespült und zum messers führt zu einer kräftigen Dämpfung, so daß
Erlöschen bringt. Die Löschflüssigkeitsströmung ist die anfänglich schnelle Ausschaltbewegung stark abam
kräftigsten, solange die Isolierstoffspitze bei der 35 gebremst wird. Hat der Schaltstift diesen Bereich
Ausschaltbewegung zwar die Mündung des Kanals in passiert, so wird die Bewegung weniger stark geder
Düse freigegeben hat, das untere Ende der Düse dämpft. Die weitere Dämpfung bemißt man zweckjedoch
noch verschlossen hält. Deshalb ist es günstig, mäßig so, daß der Schaltstift zügig, aber ohne starken
wenn diese Stellung über eine so lange Zeit bei- Stoß in die Endstellung gelangt. Um eine stärkere
behalten wird, daß der Lichtbogen insbesondere bei 30 Dämpfung am Ende des Ausschalthubes zu erhalten,
Wechselstrom im natürlichen Stromnulldurchgang kann man außerdem das dem Schaltstift abgekehrte
zum Erlöschen kommen kann. Ende des Rohres ebenfalls mit einem kleineren
Das genannte Ziel wird erfindungsgemäß durch Durchmesser als der mittlere Bereich versehen,
einen Antrieb erreicht, der den Schaltstift beim Aus- Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird im
schalten stark beschleunigt, bis die Isolierstoffspitze 35 folgenden an Hand der Zeichnung ein Ausführungs-
die Mündung des Kanals erreicht hat, dann ver- beispiel beschrieben.
zögert, bis die Isolierstoffspitze die Düse verläßt, Mit 1 ist das feststehende Schaltstück des Schalters
und dann wieder beschleunigt. bezeichnet. Es besteht in bekannter Weise aus
Durch die Erfindung wird dafür gesorgt, daß die Kontaktlamellen, die mit einer Kappe bis auf eine
Stellung der oben beschriebenen intensivsten Lösch- 40 Öffnung für den Eintritt des Schaltstiftes abgedeckt
wirkung schnell erreicht werden kann, weil durch das sind. Das Schaltstück 1 wird von Rippen 2 eines
anschließende Abbremsen der Schaltstiftbewegung Ringes 3 getragen, der an dem metallischen Schalterdennoch
eine genügend lange Verweilzeit in dem kopf 4 befestigt ist. Mit dem feststehenden Schalt-Bereich
der intensivsten Löschmittelströmung sicher- stück 1 wirkt der bewegliche Schaltstift 7 zusammen,
gestellt ist. Zusätzlich ergibt die Erfindung den Vor- 45 Dieser trägt an seinem oberen Ende eine Isolierstoffteil,
daß die Lichtbogenlängen, die sich bis zur spitze 8. Das Isoliermaterial der Spitze ist z. B. ein
Löschung des Lichtbogens durch den unterschied- Hartgewebe oder ein Kunststoff auf der Basis von
liehen Ausschaltaugenblick im Verhältnis zum Strom- Acrylsäure. Die Länge der Spitze beträgt etwa die
verlauf bei Wechselstrom ergeben können, verhältnis- Hälfte des Schaltstiftdurchmessers. An ihrem oberen
mäßig klein bleiben, wie an sich bekannt ist. Nach 50 Ende ist die Spitze konisch ausgebildet,
der Löschung des Lichtbogens gelangt der Schaltstift Am unteren Ende des Schaltstiftes 7 greift über beim Schalter nach der Erfindung dann unter er- einen Lenker 9 eine Kurbel 10 an, die auf der neuter Beschleunigung schnell in die Endlage der Schalterantriebswelle 11 sitzt. Der Schaltstift wird Ausschaltstellung, in der eine große Trennstrecke von zwei Kontaktrollenpaaren 13 geführt, die zuvorliegt. 55 gleich den Stromübergang zu zwei feststehenden
der Löschung des Lichtbogens gelangt der Schaltstift Am unteren Ende des Schaltstiftes 7 greift über beim Schalter nach der Erfindung dann unter er- einen Lenker 9 eine Kurbel 10 an, die auf der neuter Beschleunigung schnell in die Endlage der Schalterantriebswelle 11 sitzt. Der Schaltstift wird Ausschaltstellung, in der eine große Trennstrecke von zwei Kontaktrollenpaaren 13 geführt, die zuvorliegt. 55 gleich den Stromübergang zu zwei feststehenden
Die Erfindung kann beispielsweise so verwirklicht Stangen 14 vermitteln. Die Stangen 14 sind an ihrem
werden, daß man mit einem Druckmittelantrieb oberen Ende an einer mit Bohrungen versehenen
arbeitet, den man je nach der Stellung des Schalt- Platte 15 befestigt. Ihr unteres Ende ist in das
Stiftes mit unterschiedlichen Drücken beaufschlagt. metallische Getriebegehäuse 16 eingelassen. In diesem
Es ist ferner möglich, den Schalter mit einem Druck- 60 Gehäuse ist auch die Schalterwelle 11 gelagert, die
mittelantrieb zu betätigen, dessen Kolbenfläche je von dem außerhalb des Gehäuses liegenden Hebel 17
nach der Schaltstiftstellung verschieden groß ist. Bei in Bewegung gesetzt werden kann. Unterhalb des
einem solchen Kolben, beispielsweise einem Stufen- Getriebegehäuses liegt ein nicht dargestellter Stützkolben,
kann der Druck unabhängig von der Schalt- isolator, der den Schalter gegen Erde isoliert.
Stiftstellung gleich groß sein. 65 Mit dem Schalterkopf 4 und dem Getriebegehäuse
Stiftstellung gleich groß sein. 65 Mit dem Schalterkopf 4 und dem Getriebegehäuse
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der 16 ist ein Schichtstoff rohr 20 flüssigkeitsdicht verErfindung
besteht jedoch darin, daß der Antrieb bunden. Das Rohr 20 bildet mit dem Getriebestets
mit annähernd konstanter Kraft arbeitet und gehäuse zusammen eine Kammer 19, die an ihrem
oberen, dem feststehenden Schaltstück 1 zugekehrten Ende durch einen Isolierstoffkörper 21 abgeschlossen
ist. Die Kammer ist vollständig mit Löschflüssigkeit gefüllt. Der Flüssigkeitsstand im Schalter ist bei 22
angedeutet.
Der Isolierstoffkörper 21 besitzt eine zentrische Bohrung 24. Die Bohrung bildet eine Düse, durch
die der Schaltstift 7 in der Einschaltstellung in das feststehende Schaltstück 1 hineinragt. Die Länge der
Düse beträgt etwa das Dreifache des Schaltstiftdurchmesser. Im oberen Drittel der Länge der Düse
mündet ein Ringkanal 25 in die Düse, dessen Höhe sich in Richtung auf die Düse verringert. Der Ringkanal
teilt die Düse in einen oberen, dem feststehenden Schaltstück zugekehrten Teil 26 und einen
unteren Teil 27 zwischen der Kanalmündung und der Kammer. Im Ausführungsbeispiel ist der untere
Teil 27 der Düse im Durchmesser nur wenig, z. B. um 1 mm, der obere Düsenteil 26 dagegen etwas
mehr, beispielsweise um 2 mm, größer als der Schalt-Stiftdurchmesser.
Der Isolierstoffkörper 21 besitzt auf der der Kammer zugekehrten Seite eine ringförmige Wand
30, die sich in die Kammer hinein erstreckt. Die Wand 30 ist über Rippen 31 mit dem an der Innenwand
des Rohres 20 anliegenden Teil 32 des Isolierstoffkörpers verbunden.
In den Boden 35 des Getriebegehäuses ist eine Kappe 36 mit einem Gewinde 37 eingeschraubt.
Diese Kappe trägt ihrerseits ein Rohr 38, dessen Außendurchmesser über die ganze Länge konstant,
dessen Innendurchmesser jedoch abgestuft ist. Der dem Schaltstift zugekehrte Bereich 39 ist verengt.
Sein Innendurchmesser ist bis auf ein geringes Spiel gleich dem Außendurchmesser einer kolbenähnlichen
Verdickung 40 am unteren Ende des Schaltstiftes 7. Der mittlere Bereich 41 des Rohres besitzt einen um
etwa 2 mm größeren Innendurchmesser. Der untere Bereich 42 ist wiederum verengt. Sein Durchmesser
ist etwa ebenso groß wie der Durchmesser des Bereiches 39. Das Rohr 38 wirkt zusammen mit
dem Kolben 40 als Dämpfungseinrichtung. Als Dämpfungsmittel dient die Löschflüssigkeit.
Zum Ausschalten wird der Schaltstift nach unten in die Kammer 19 gezogen. Dabei wird auf den
Antriebshebel 17 eine annähernd konstante Antriebskraft, beispielsweise von einer Feder, einem Druckluftantrieb
od. dgl., ausgeübt. Beim Beginn der Ausschaltbewegung wird der Schaltstift 7 von dieser
Antriebskraft stark beschleunigt. Hat der Schaltstift 7 die in der Figur in vollen Linien dargestellte Lage
erreicht, in der die Isolierstoffspitze 8 die Mündung des Kanals 25 freigegeben hat, so ist der Kolben 40
des Schaltstiftes in das als Dämpfungszylinder wirkende Rohr 38 eingetreten. Dadurch wird der
Schaltstift abgebremst. Der zwischen ihm und dem feststehenden Schaltstück gezogene Lichtbogen erzeugt
in dieser Stellung einen Druck, der das Löschmittel aus der Kammer 19 durch den Kanal 25 in
den oberen Bereich 26 der Düse treibt. Ein Abströmen des Löschmittels durch den unteren Teil 27
der Düse wird dabei durch die Isolierstoffspitze 8 des Schaltstiftes behindert.
Die durch den Bereich 39 des Rohres 38 im Zusammenwirken mit dem Kolben 40 hervorgerufene
Verzögerung ist so bemessen, daß die Isolierstoffspitze 8 den Weg zwischen der Freigabe der Mündung
des Kanals 25 bis zum Austritt aus dem unteren Ende der Düse, d. h. der Freigabe des Düsenteils 27,
in etwa einer Halbwelle normalen industriefrequenten Wechselstromes zurücklegt. Während dieses Weges
wird der Lichtbogen durch die genannte Löschmittelströmung gelöscht. Danach gelangt der Kolben 40
des Schaltstiftes in den Bereich 41 des Rohres 38. der einen größeren Durchmesser aufweist. Der
Strömungswiderstand, der vom Rohr 38 gebildet wird, ist dann geringer, so daß der Schaltstift 7 von
der konstanten Antriebskraft erneut beschleunigt wird. Dadurch gelangt der Schaltstift schnell in die
Ausschaltlage, und man erhält rasch eine dielektrisch feste Trennstrecke.
Am Ende des Ausschalthubes tritt der Kolben 40 in den wiederum verengten Bereich 42 des Rohres 38
ein. Dadurch wird der Schaltstift erneut abgebremst und die Schaltstiftbewegung stoßfrei beendet.
Claims (6)
1. Elektrischer Flüssigkeitsschalter mit einem beweglichen Schaltstift mit Isolierstoffspitze und
mit einer mit Löschflüssigkeit gefüllten Kammer, aus der die Löschflüssigkeit beim Ausschalten
durch eine in einem Isolierstoffkörper angeordnete Düse abströmt, durch die der Schaltstift
hindurchragt, wenn er in der Einschaltstellung mit einem außerhalb der Kammer liegenden feststehenden
Schaltstück im Eingriff steht, wobei die Düse über einen Kanal im Isolierstoflkörper
mit der Kammer derart verbunden ist, daß die aus dem Kanal austretende Löschflüssigkeit den
Lichtbogen in der Düse von mehreren Seiten bespült, nach Patentanmeldung P 14 90 378.7-34.
gekennzeichnet durch einen Antrieb, der den Schaltstift (7) beim Ausschalten stark beschleunigt,
bis die Isolierstoffspitze (8) die Mündung des Kanals (25) erreicht hat, dann verzögert,
bis die Isolierstoffspitze (8) die Düse (24) verläßt, und dann wieder beschleunigt.
2. Elektrischer Flüssigkeitsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb
mit annähernd konstanter Kraft arbeitet und daß die unterschiedliche Beschleunigung
durch eine Dämpfungseinrichtung (38, 40) hervorgerufen wird.
3. Elektrischer Flüssigkeitsschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Boden
(35) der Kammer (19) ein Dämpfungszylinder (38) angeordnet ist, der mit einer als Kolben (40)
dienenden Verdickung des Schaltstiftes (7) zusammenwirkt.
4. Elektrischer Flüssigkeitsschalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder
von einem Rohr (38) gebildet wird, das in eine in den Boden (35) der Kammer (19) eingesetzte
Kappe (37) eingeschraubt ist.
5. Elektrischer Flüssigkeitsschalter nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dämpfungszylinder (38) an seinem dem Schaltstift zugekehrten Ende einen Bereich (39) kleineren
Durchmessers als der anschließende Bereich (41) aufweist.
6. Elektrischer Flüssigkeitsschalter nach Anspruch 3 oder 4. dadurch gekennzeichnet, daß
das dem Schaltstift abgekehrte Ende (42) des Dämpfungszylinders (38) einen kleineren Durchmesser
als der mittlere Bereich (41) aufweist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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DES0090750 | 1964-04-24 | ||
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