DE1490548C2 - Verfahren zur Herstellung von Wider Standselementen fur elektrische Prazisions widerstände - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Wider Standselementen fur elektrische Prazisions widerständeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Widerstandselementen für elektrische Präzisionswiderstände,
die aus einem dünnen biegsamen Widerstandsmaterial bestehen, das jeweils auf einen
steifen, zumindest an seiner Oberfläche isolierenden Träger aufgeklebt ist, dessen Werkstoff seine Abmessungen
im Laufe der Zeit oder unter dem Einfluß der Feuchtigkeit nicht verändert. Derartige
Präzisionswiderstände werden im Meßgerätebau und auch in der Nachrichtentechnik viel verwendet.
Gegenwärtig weisen Drahtwiderstände die höchste Stabilität auf. Sie wird durch komplizierte, zeitraubende
und kostspielige Bearbeitung des Drahtes und der daraus hergestellten Widerstände erreicht. Nach
dem Ziehen wird der Draht angelassen, um die inneren Spannungen zu beseitigen, welche die Hauptursache
der Instabilität bei elektrischen Drahtwiderständen sind. Es findet dabei jedoch eine Oxydation
des Drahtes statt und einige Komponenten der Legierung, aus welcher der Draht besteht, verdampfen.
Infolge Veränderungen der Zusammensetzung der Drahtoberflächenschicht tritt auch eine Verschlechterung
des Temperaturganges des Widerstandes des Drahtes auf.
Das Anlassen bedingt ferner eine Veränderung der Zusammensetzung der Drahtoberflächenschicht und
ruft den nachfolgenden spontanen'Vorgang eines Zusammensetzungsausgleiches
(d. h. einer Homogenisierung) durch Diffusion hervor. Dieser Vorgang
wird von unerwünschten Veränderungen des elektrischen Widerstandes im Laufe der Zeit begleitet,
die seine Stabilität herabsetzen.
Bei der weiteren Behandlung des Drahtes ist wiederholt ein Auftreten von inneren mechanischen
Spannungen möglich.
Das nachfolgende Anlassen eines mit einer Isolierschicht überzogenen Drahtes ist aber unzulässig, da
die Isolation hohen Temperaturen in der Regel nicht zu widerstehen vermag.
Die fertigen Widerstände werden in zwei Etappen stabilisiert: Erst durch eine künstliche Alterung mittels
einer thermischen Behandlung bei einer bestimmten Temperatur (die unter der Anlaßtemperatur des
Metalles liegt) und dann durch eine natürliche Alterung
mittels einer langdauernden Lagerung (bis zu einigen Monaten oder Jahren).
Dieselben Gründe erschweren aber in noch höherem Maße die Herstellung von Präzisionswiderständen
aus dünnen Metallblechen oder Folien. Beim Aufbringen einer Folie auf einen steifen Träger treten
naturgemäß bedeutende mechanische Beanspruchungen und innere Spannungen auf, die, wie erwähnt,
Widerstandsänderungen verursachen. Es ist zwar bekannt, daß der durch Kaltbearbeitung hervorgerufene
Widerstandsanstieg bei Metallen durch Erwärmung auf höhere Temperaturen, insbesondere die Rekristallisationstemperatur,
zum Teil wieder zurückgeht, und daß auch der Temperaturkoeffizient durch besondere Wärmebehandlung klein gemacht werden
kann; die durch die geringe Dicke einer Metallfolie bei einer derartigen Wärmebehandlung auftretenden
Probleme sind bisher jedoch nicht befriedigend gelöst worden.
Die Herstellung stabiler Widerstände nach bekannten Verfahren, beispielsweise durch Aufkleben elektrischer
Widerstandsstreifen auf keramische Plätt-'■(·(·
■■ ist nkn ohne lanßdauernde Stabilisierung des
Widerstandsmaterials und der fertigen Widerstände nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, das
die bei der Herstellung von Präzisionswiderständen zur Beseitigung innerer mechanischer Spannungen
bisher erforderlichen, zum Teil langdauernden Stabilisierungsmaßnahmen
vermeidet und eine einfachere und schnellere Herstellung derartiger Widerstände erlaubt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das als Widerstandsmaterial verwendete
Metallblech vor dem Aufkleben auf den Träger, der einen Wärmeausdehnungskoeffizienten besitzt, der
dem des Blechwerkstoffes nahekommt, in einer Preßform auf Temperaturen erwärmt wird, die zur Verkleinerung
oder völligen Beseitigung der inneren mechanischen Spannungen im Blechmaterial erforderlich sind, wobei die Gesenke der Preßform an dem
so mit dem Metallblech in Berührung kommenden Arbeitsblechen
eine Form aufweisen, die der Form des Trägers entspricht, und daß das Metallblech erst nach ·
seiner Abkühlung in der Preßform auf den Träger aufgeklebt wird.
Vorteilhaft werden mehrere Metallbleche zu einem Paket zusammengefügt in die Preßform eingelegt.
Die Metaljbleche werden vorzugsweise bis auf die Rekristallisationstemperatur ihres Werkstoffs erwärmt.
Für den steifen Träger wird vorteilhaft Metall mit einer Isolierstoffzwischenlage — z. B. dünnem Glasstoff
oder Glasnetz — oder Isolierstoff — z. B. Glas, Keramik oder Kunststoff — verwendet.
• Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert: Das dünne zur Herstellung des
elektrischen Widerstandes bestimmte Metallblech wird in einer Preßform zwischen Gesenken gepreßt,
deren Oberfläche der Form der Oberfläche des Trägers gleicht, auf welche nachfolgend das Blech geklebt
wird. Das in der Preßform zusammengepreßte Blech wird bis auf eine Temperatur erwärmt, die zur
Verkleinerung oder völligen Beseitigung der inneren mechanischen Spannungen im Blechmaterial erforderlich
ist. Nach dem Abkühlen des Bleches in der Preßform wird es auf den steifen Träger geklebt.
Um der Entstehung von inneren mechanischen
Spannungen im Blechmaterial während des Aufklebens vorzubeugen, wird zum Andrücken des Bleches
ein steifes Hilfsstück verwendet, dessen mit dem Blech in Berührung kommende Oberfläche der Form
des Bleches entspricht.
Es können auch mehrere Bleche zusammengelegt zu einem Paket in die Preßform eingelegt werden,
um dadurch einen besseren Schutz der Blechoberfläche gegen unerwünschte Veränderungen während
der Erwärmung zu erreichen. Durch dichtes Zusammenpressen mehrerer Bleche wird zumindest eine
Oxydation aller innen liegender Bleche beim Erwärmen in einem sauerstoffhaltigen Medium oder eine
Verdampfung flüchtiger Blechniaterialbestandteile, beispielsweise des Mangans, beim Erwärmen im Vakuum
verhindert.
Eine besonders hohe Widerstandsstabilität wird erreicht, wenn die Bleche in der Preßform bis zu der
Temperatur erwärmt werden, bei der eine Rekristallisation ihres Werkstoffs stattfindet.
Der steife Träger, auf den das Blech nach dem Pressen aufgeklebt wird, ist aus einem Material her-
zustellen, das seine Abmessungen im Laufe der Zeit oder unter dem Einfluß von Feuchtigkeit nicht verändert
und einen Wärmeausdehnungskoeffizienten besitzt, der dem des Blechmaterials nahekommt. Dabei können sowohl Metalle als auch elektrische Iso-
lierstoffe, z. B. Glas, Keramik oder Kunststoff, Verwendung finden.
Die besten Ergebnisse haben sich bei der Herstellung,
des steifea,Trägers aus Metall derselben Zu-. sammensetzung wie das Blech selbst ergeben. In sol- ίο
chen Fällen wird das Blech auf den Träger aufgeklebt, indem eine elektrische Isolierstoffschicht, beispielsweise
aus dünnem Glasstoff oder Glasnetz, dazwischen gelegt wird. Wenn dagegen ein Träger aus
. elektrischem Isoliermaterial verwendet wird, kann natürlich ohne Isolierzwischenlage geklebt werden.
Das beschriebene Verfahren ermöglicht es, elektrische Präzisionswiderstände herzustellen, die aus
einem auf einen steifen Träger aufgeklebten Metallblech bestehen, das frei von inneren mechanischen
Spannungen und · homogen in seiner Zusammensetzung ist und für lange Zeit eine hohe Stabilität
aufweist.
Es können elektrische Präzisionswiderstände, beispielsweise mit einer Genauigkeit von 0,001% vom
Widerstandsnennwert und darüber hergestellt werden, ohne daß dafür eine künstliche Alterung oder
langdauernde Lagerung der fertigen Widerstände vorgenommen werden müßte.
Bei der Herstellung elektrischer Widerstände aus derartigen Widerstandselementen sind nur solche Arbeitsgänge
auszuschließen, die eine Verformungshärtung des Blechmaterials hervorrufen. Beispielsweise
können die Widerstandselemente chemisch, elektrochemisch oder elektroerosiv behandelt werden.
Das beschriebene Verfahren ermöglicht es, die Herstellung von Widerständen hoher Genauigkeit
(und beliebiger Form) zu vereinfachen und wesentlich zu beschleunigen, und bietet neue umfassende
Möglichkeiten bei der Verwendung gedruckter Schaltungen auf dem Gebiet des elektrischen Präzisionsgerätebaues.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Widerstandselementen für elektrische Präzisionswiderstände,
die aus einem dünnen biegsamen Widerstandsmaterial bestehen, das jeweils auf einen steifen,
zumindest an seiner Oberfläche isolierenden Träger aufgeklebt ist, dessen Werkstoff seine Abmessungen
im Laufe der Zeit oder unter dem Einfluß der Feuchtigkeit nicht verändert, dadurch gekennzeichnet, daß das als
Widerstandsmaterial verwendete Metallblech vor dem Aufkleben auf den Träger, der einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
besitzt, der dem des Blechwerkstoffes nahekommt, in einer Preßform auf Temperaturen erwärmt wird, die zur Verkleinerung
oder völligen Beseitigung der inneren mechanischen Spannungen im Blechmaterial erforderlich
sind, wobei die Gesenke der Preßform an dem mit dem Metallblech in Berührung kommenden
Arbeitsblechen eine Form aufweisen, die der Form des Trägers entspricht, und daß
das Metallblech erst nach seiner Abkühlung in der Preßform auf · den Träger aufgeklebt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Metallbleche in einem
Paket zusammengefügt in die Preßform eingelegt werden.
3: Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallbleche bis auf die Rekristallisationstemperatur
ihres Werkstoffs erwärmt werden.
4. Verfahren nach'einem der vorhergehenden. Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für den
steifen Träger Metall mit einer Isolierstoffzwischenlage, z.B. dünnem Glasstoff oder Glas-.
netz, verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für den
steifen Träger Isolierstoff, beispielsweise Glas, Keramik oder Kunststoff, verwendet wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES0090424 | 1964-04-08 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1490548B1 DE1490548B1 (de) | 1970-06-18 |
DE1490548C2 true DE1490548C2 (de) | 1971-02-04 |
Family
ID=43746629
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19641490548 Expired DE1490548C2 (de) | 1964-04-08 | 1964-04-08 | Verfahren zur Herstellung von Wider Standselementen fur elektrische Prazisions widerstände |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1490548C2 (de) |
-
1964
- 1964-04-08 DE DE19641490548 patent/DE1490548C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1490548B1 (de) | 1970-06-18 |
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