DE1490101C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von mit geschäumtem Kunststoff isoliertem elektrischen Draht - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von mit geschäumtem Kunststoff isoliertem elektrischen DrahtInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel- führt wird und nach dem Auftragen der Kunstharzlung
von mit geschäumtem Kunststoff isoliertem lösung diese bis auf ihre Geliertemperatur gekühlt
elektrischem Draht, bei dem der blanke Draht durch und anschließend in einem schaumerzeugenden Ofen
eine Kunstharzlösung geführt, nach dem Auftragen wieder erhitzt wird derart zu gestalten, daß es mögder
Kunstharzlösung bis auf ihre Geliertemperatur 5 lieh ist, ein Kunstharz mit hohem Molekulargewicht
gekühlt und anschließend in einem schaumerzeugen- mit hoher Geschwindigkeit gleichmäßig auf den
den Ofen wieder erhitzt wird, sowie eine Vorrich- Draht aufzutragen,
tung zur Durchführung des Verfahrens. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge-
Ein Verfahren zur Herstellung von mit geschäum- löst, daß ein Kunstharz mit einem Molekulargewicht
tem Kunststoff isoliertem elektrischem Draht ist be- ίο von über 50 000 verwendet wird, das Verhältnis von
reits bekannt. Bei diesem Verfahren zur Herstellung Harz zu Flußmittel etwa zwischen 1 : 2,5 und 1 : 2
von Kunststoffummantelungen für Drähte ,wird der liegt und das Auftragen der Kunstharzlösung bei
blanke Draht durch eine Kunstharzlösung geführt, einem Luftdruck zwischen etwa 38 und 61 mm Hg-
wobei zur Erzeugung feiner, voneinander unabhän- Säule erfolgt.
giger Blasen in der Ummantelung der Draht nach 15 Infolge des beim Auftragen angewendeten Luft-.
dem Auftragen der Kunststofflösung unter die Ge- druckes ist eine für diesen Zweck ausreichend niedliertemperatur
gekühlt und anschließend in einem rige Zähigkeit der Lösung erreichbar, auch wenn das
schaumerzeugenden Heizungsofen wieder erhitzt Mischungsverhältnis in den angegebenen niedrigen
wird. Sämtliche Verfahrensschritte werden bei nor- Grenzen liegt. Da also die Menge des Lösungsmittels
malern, konstantem Druck ausgeführt. Als Kunst- ao verhältnismäßig gering ist, ist der Verdampfungsvorstoffe
werden Harze mit hohem Molekulargewicht, gang kürzer und die gesamte Fertigungszeit wird dawie
Polyäthylen verwendet, die durch Mittel- und durch ebenfalls verkürzt. Dabei bleibt der Vorteil
Hochdruckverfahren gewonnen werden. Auch Poly- erhalten, der aus der Verwendung eines Kunstharzes
propylen kann als Ummantelungsmittel verwendet mit hohem Molekulargewicht folgt, nämlich die gewerden.
Die Zähigkeit der Harzlösung muß so weit 35 wünschte feine Bläschenverteilung nach dem Schäuherabgesetzt
werden, daß sich die Lösung für die men. Außerdem ist die fertige Isolierschicht gleich-Verarbeitung
eignet. Wegen des hohen Molekular- mäßig dick, wobei der Draht selbst immer genau in
gewichtes von Polyäthylen muß darum die Menge der Mitte liegt; denn die Ummantelungsschicht
des Flußmittels das 5 bis 8fache der Menge des Har- schrumpft beim Verdampfen des Lösungsmittels
zes (im Gewicht) betragen. Je größer aber das Ver- 30 nur wenig, so daß Falten und Unebenheiten der Isohältnis
Flußmittel zu Harz ist, um so größer ist auch lierschicht vermieden werden.
die gesamte Menge der Lösung, und die Ausbildung Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver-
der Kristalle nach dem Eindampfen der Lösung fahrens dient eine Vorrichtung, welche erfindungs-
dauert verhältnismäßig lange, auch wenn die Lösung gemäß gekennzeichnet ist durch einen Nippel, der in
nach dem Auftragen des Ummantelungsmittels bis 35 einen luftdichten, mit der Kunstharzlösung gefüllten
unter die Geliertemperatur gekühlt wird. Außerdem Behälter hineinragt und durch den der blanke Draht
schrumpft die Ummantelungsschicht, so daß sich hineingeführt wird, einen Druckluftanschluß zum Er-
auf der Oberfläche große Falten und flache Stellen zeugen des Überdruckes im Kunstharzlösungsbehäl-
bilden, weil die Lösung, die bis zur Stufe der plötz- ter und eine Prägeform, durch die der ummantelte
liehen Kühlung reichlich in der Schicht enthalten ge- 40 Draht die Vorrichtung verläßt, um anschließend auf
blieben ist, auf einmal verdampft wird. Aus diesem die Geliertemperatur der Kunstharzlösung abgekühlt
Grunde läßt sich mit diesem Verfahren keine ge- und im schaumerzeugenden Ofen erhitzt zu werden,
nügend gleichmäßig dicke Isolierschicht auf dem Der Behälter kann infolge dieser Ausbildung auch
Draht erzielen. bei kontinuierlichem Durchziehen des Drahtes dicht
Eine Verringerung der zuzusetzenden Menge des 45 und damit unter dem gewünschten Druck gehalten
Lösungsmittels ist an sich möglich, wenn ein Kunst- werden.
harz mit verhältnismäßig niedrigem Molekular- Die Erfindung wird an Hand der in der Zeichgewicht
verwendet wird. Mit diesen Harzen können nung dargestellten Ausführungsbeispiele näher beLösungen
von genügend geringer Zähigkeit erhalten schrieben.
werden, bei einem Verhältnis von Harz zu Fluß- 50 Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer
mittel zwischen 1 : 2 und 1:2,5. Jedoch eignen sich Vorrichtung, durch die der Draht in waagrechter
Harze mit geringerem Molekulargewicht als Poly- Richtung geleitet wird; . · ,
äthylen nicht gut als Ummantelungsmittel, weil die F i g. 2 zeigt eine andere Ausführungsform, bei der
Ummantelungsschicht praktisch unzerstört bleibt, der Draht in senkrechter Richtung durch die Vor-
also kein feinblasiger Schaum gebildet wird, auch 55 richtung geleitet wird.
wenn die Lösung nach deren Auftragen unter die In F i g. 1 stellt 1 den Kupferdraht, 2 den Nippel,
Geliertemperatur gekühlt und ein Teil der Lösung 3. den Behälter der Harzlösung, 4 die Prägeform, 5
verdampft wird. Für die Isolierung elektrischer - das Rohr für die Zuleitung von Druckluft und 6 die
Drähte ist aber ein feinblasiger Schaum erwünscht. Ummantelungsschicht dar.
Die Verkürzung der Fertigungszeiten, die durch Ver- 60 Mit dieser Vorrichtung kann der Draht mit einer
ringerung des Mischungsverhältnisses erreicht wer- gleichmäßigen Polyäthylenschicht, die feine Blasen
den kann, würde also mit einem Produkt geringerer von etwa 10 bis 30 Mikron Durchmesser. enthält,
Güte erkauft, weil ein Harz mit geringem Molekular- ummantelt werden. Der blanke Draht wird mit einer
gewicht verwendet werden müßte. Geschwindigkeit von etwa 16 bis 20 Meter pro Mi-Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das 65 nute durch den am Behälter 3 angebrachten Nippel 2
Verfahren zur Herstellung von mit geschäumtem und die Prägeform 4 geführt. Die im Behälter 3 beKunststoff
isoliertem elektrischem Draht, bei dem findliche Lösung ist eine Mischung aus nach dem
der blanke Draht durch eine Kunstharzlösung ge- Mitteldruckverfahren hergestellten Polyäthylen und
Xylen im Gewichtsverhältnis 1: 2 bis 2,5. Diese Mischung
wird im Behälter 3 bis auf etwa 140° C erhitzt, um eine vollständige Lösung zu bekommen.
Der auf Zimmertemperatur gekühlte Draht wird nunmehr durch den Heizungsofen geführt. Dabei
wird die Lösung im Behälter 3 unter Druck gesetzt. Der hierfür geeignete Druck ist etwa 38 mm Hg-Säule,
wenn das Verhältnis von Harz zu Lösung 1 : 2,5 ist und etwa 61 mm Hg-Säule, wenn das Verhältnis
1: 2,0 beträgt.
Wenn der Druck auf 38 mm Hg-Säule oder darunter herabgesetzt wird, wird die Dicke der Ummantelungsschicht
6 ungleichmäßig, d. h., die Schicht wird an. einigen Stellen dicker und an anderen Stellen
dünner. Um die Oberfläche des Drahtes bei einem geringeren Druck als 38 mm Hg-Säule vollständig zu
bedecken, ist es nötig, die Menge des Flußmittels auf das Dreifache der Harzmenge zu erhöhen. In diesem
Fall jedoch wird die Oberfläche der Schicht 6 der Ummantelung nicht eben und glatt.
Es wurde gefunden, daß ein gleichmäßig ummantelter Draht dann erhalten wird, wenn weniger als
2,5 Gewichtsteile Flußmittel im Verhältnis zu Harz in der Lösung sind und bei einem Druck im Harzlösungsgefäß
von über 38 mm Hg-Säule gearbeitet wird.
F i g. 2 zeigt eine Ausführungsform der Vorrichtung, bei der der blanke Draht senkrecht durch dieselbe
geführt wird. Die Ziffern 11 bis 14 entsprechen den Ziffern 1 bis 4 in Fig. 1. Im oberen Teil des
Harzlösungsbehälters 13 ist der Zylinder 15 angeordnet. Durch das Rohr 16 wird Luft zur Erzeugung
des Druckes im Behälter 13 geleitet. 17 ist die Harzschicht, die den Draht ummantelt.
Der blanke Draht 11 mit einem Durchmesser von etwa 0,32 mm wird durch den Nippel 12, der in den
Zylinder 15 hineinragt, und durch diesen Zylinder 15 in die Prägeform 14 geführt. Infolge des Luftdruckes
auf die Lösungsfläche im Behälter 13 ist der Z-ylinder
15 mit der Lösung gefüllt. Bei der Durchführung des Verfahrens beträgt die Temperatur im Behälter 13
140° C und der Innendruck 38 mm Hg-Säule. Die Lösung ist eine Mischung aus Kristall-Polyäthylen
und Xylen als Flußmittel im Gewichtsverhältnis von 1 : 2,5. Der nach diesem Verfahren ummantelte
Draht wird mit Hilfe eines Ventilators auf Zimmertemperatur abgekühlt und anschließend in den Heizungsofen gelegt. Der auf diese Weise hergestellte
isolierte Draht hat eine Harzschicht 17 mit feinen unabhängigen Blasen mit Durchmessern von 10 bis
30 Mikron. Der Aufschäumungsgrad beträgt dabei etwa 20 bis 30% und die Ummantelung.ist glatt und
gleichmäßig.
An Stelle von Polyäthylen und Polypropylen können auch andere Kristallkunstharze verwendet wer-
den. Zwecks Änderung der Eigenschaften der Isolierschicht, beispielsweise um die Stärke der - Ummantelung
zu verbessern, können bestimmte Mengen anderer Kunstharze, wie beispielsweise Polyisobutylen,
den obengenannten Stoffen bis etwa 10% der Lösung hinzugesetzt werden. Gegebenenfalls
kann auch eine kleine Menge eines Farbstoffes dem Zweck entsprechend beigemischt werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von mit geschäumtem Kunststoff isoliertem elektrischem
Draht, bei dem der blanke Draht durch eine Kunstharzlösung geführt, nach dem Auftragen
der Kunstharzlösung bis auf ihre Geliertemperatur gekühlt und anschließend in einem schaumerzeugenden
Ofen wieder erhitzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kunstharz mit
einem Molekulargewicht von über 50 000 verwendet wird, das Verhältnis von Harz zu Flußmittel
etwa zwischen 1 : 2,5 und 1 : 2 liegt und das Auftragen der Kunstharzlösung bei einem
Luftdruck zwischen etwa 38 und 61 mm Hg-Säule erfolgt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
einen Nippel (2), der in einen luftdichten, mit der Kunstharzlösung gefüllten Behälter (3) hineinragt
und durch den der blanke Draht (1) hineingeführt wird, einen Druckluftanschluß (5) zum
Erzeugen des Überdruckes im Kunstharzlösungsbehälter und eine Prägeform (4), durch die der
ummantelte Draht (6) die Vorrichtung verläßt, um anschließend auf die Geliertemperatur der
Kunstharzlösung abgekühlt und im schaumerzeugenden Ofen erhitzt zu werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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