DE1485468C - Verfahren zum Herstellen eines Tufting erzeugnisses - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Tufting erzeugnissesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Tuftingerzeugnisses durch taktweises
Durchführen von in Abständen voneinander befindlichen Abschnitten einer Mehrzahl von in einer Hohlnadel
geführten Florfaden mit unterschiedlichem Aussehen durch Löcher eines Grundgewebes an in
Abständen voneinander befindlichen Stellen unter Ausbildung einer Mehrzahl von in Abständen voneinander
angeordneten Tuftingbüscheln, wobei zwei Florfaden gemeinsam dasselbe Loch unter Ausbildung
zweier Florschlaufen in demselben Tuftingbüschel an wenigstens einigen der genannten Stellen
durchdringen.
Bei einem solchen bekannten Verfahren durchdringen jeweils zwei, auch verschiedenartige oder verschiedenfarbige,
in einer Hohlnadel des Nadelträgers geführte Florfaden taktweise ein intermittierend vorrückendes
Grundgewebe; unmittelbar nach jedem Durchstechen bildet jeder in der Hohlnadel geführter
Florfaden aus der Nadelspitze austretend eine Schlaufe gleicher Länge (schweizerische Patentschrift
556); unterschiedlich lange Florschlaufen lassen sich nur dadurch erzielen, daß einzelne Hohlnadeln
mehr oder weniger tief in das Grundgewebe eindringen, wodurch die von jeder Hohlnadel gebildeten
Florschlaufen aus zwei Florfaden jedoch stets die gleiche Länge aufweisen.
Ferner ist bekannt, die Florschlaufe zu verlängern, indem sie mittels eines Strömungsflusses längs des in
einer Hohlnadel geführten Florfadens beaufschlagt wird (USA.-Patentschriften 2422 126 und 2599226).
Schließlich ist es bekannt, diese Schlaufenverlängerung eines in einer üblichen Nadel geführten Florfadens
abzustoppen, wenn sie' nach einem vorgegebenen Muster die wählbare Länge erreicht hat (britische
Patentschrift 794 710).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Verfahren zu schaffen, das im ununterbrochenen
Arbeitsgangs an wählbaren Stellen des Gewebes Florschlaufen von verschiedener Länge innerhalb
eines Tuftingbüschels ausbildet. Diese Aufgabe wird
ίο erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß, während der
an sich bekannte Strömungsfluß längs der Florfaden entlanggeführt wird, der erste Florfaden, welcher die
erste Florschlaufe innerhalb eines Tuftingbüschels ausbildet, arretiert wird, so daß er nicht verlängert
wird, und daß gleichzeitig der zweite Florfaden, welcher die zweite Florschlaufe in dem gleichen Tuftingbüschel
ausbildet, sich frei verlängern läßt, so daß die zweite Florschlaufe langer ist als die erste, und umgekehrt.
Durch dieses erfindungsgemäße Verfahren kann einfach in jedem Tuftingbüschel wahlweise und
mustergemäß eine längere oder kürzere Florschlaufe aus dem ersten Florfaden oder aus dem zweiten Florfaden
durch den Strömungsfluß und das jeweilige Arretieren eines Florfadens erzielt werden.
In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wird der Florfaden der kürzeren Florschlaufe
in einem Tuftingbüschel nach nur geringer Durchdringung des Grundgewebes arretiert, ohne
eine merkliche Schlaufe zu bilden.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert; es
zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt einer Mehrfach-Tuftingmaschine
zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens,
F i g. 2 eine Ansicht, die allgemein die Wege der den Hohlnadeln der Tuftingmaschine zugeführten
Florfaden erläutert, wobei diese Anordnung allgemein in Richtung des Pfeils A der F i g. 1 gegeben ist,
F i g. 3 eine vergrößerte Ansicht, teilweise im Aufriß und teilweise im Querschnitt, eines Teils der die
Florfäden zuführenden Zuführvorrichtung in der Maschine nach Fig. 1,
F i g. 4 eine auseinandergezogene Darstellung, die den Aufriß von Teilen eines Paares miteinander kämmender
Musterstangen der Art zeigt, wie sie in der Zuführvorrichtung nach F i g. 3 angewandt werden,
Fig. 5 bis 10 sind Ansichten, welche die zur Schlaufenbildung führenden Arbeitsgänge erläutern,
die erfindungsgemäß durchgeführt werden,
Fig. 11 eine perspektivische Ansicht eines Oberflächenteils
eines erfindungsgemäß hergestellten Tuftingerzeugnisses,
Fig. 12 eine perspektivische Darstellung der Unterfläche eines Fußbodenbelages, wobei ein Teil des Abdeckstoffes angehoben ist, um so die Lage der Florfaden in dem Grundgewebe zu zeigen,
Fig. 12 eine perspektivische Darstellung der Unterfläche eines Fußbodenbelages, wobei ein Teil des Abdeckstoffes angehoben ist, um so die Lage der Florfaden in dem Grundgewebe zu zeigen,
Fig. 13 bis 15 Ansichten, welche die zur Schlaufenbildung
führenden erfindungsgemäßen Arbeilsgänge erläutern, die vermittels des Führens der Nadelspitze
um eine kürzere Entfernung durch das Grundgewebe- als in den F i g. 5, 7 und 9 gezeigt,
durchgeführt werden und
Fig. 16 einen Teilquerschnitt längs der Linie 16-16
derFig. 1.
Die Tuftingmaschine nach F i g. 1 ist mit einer geeigneten Anordnung für das Zuführen und Führen
des Stoffes versehen, die Rollen 2 und 4 für das Vor-
wärtsbewegen des Grundgewebes 6 über das Bett 8 der Maschine in herkömmlicher Weise aufweist. Das
Grundgewebe 6 ist gewöhnlich aus Jute oder Baumwolle, es kann jedoch jedes geeignete Material angewandt
werden.
Bei der Vorwärtsbewegung des Grundgewebes 6 wird es durch die Tuftingzone bewegt, wo Schlaufen
durch das Grundgewebe 6 hindurchgeführt werden, [n dieser Zone wird das Grundgewebe 6 von unten
durch eine Vielzahl Fingerelemente 10 getragen, die an dem Bett 8 befestigt sind und gegen eine merkliche
Bewegung nach oben vermittels eines Drückers 12 gehalten werden, der durch eine Halterung 14 getragen
wird, die an einer oberen Gehäuseeinheit 16 befestigt ist. Der Drücker 12 ist mit Öffnungen 18 senkrecht
ausgerichtet mit den Räumen zwischen benachbarten Fingern 10 versehen, die ebenfalls senkrecht
mit den Hohlnadeln 20 in der Maschine ausgerichtet sind.
Jede der Hohlnadeln 20 ist mit einem axialen Kanal 21 ausreichender Größe zwecks Aufnahme mehrerer
Garne, wie in den Zeichnungen durch die Bezugszeichen 22 und 24 gezeigt, versehen. Die Nadeln
20 sind auf einem Nadelträger 26 angeordnet, der periodisch nach oben und unten bewegt wird, um so die
unteren Spitzenteile der Hohlnadeln 20 in das Grundgewebe 6 einzuführen und die Hohlnadeln 20 von
dem Grundgewebe 6 zurückzuziehen. Bei dieser Art Nadelbewegung ist es zweckmäßig, daß die Vorwärtsbewegung
des Grundgewebes 6 intermittierend erfolgt, so daß dasselbe dann nicht bewegt wird, wenn
die Spitzen der Hohlnadeln 20 in das Grundgewebe 6 eingeführt werden. Es ist bevorzugt, daß die Hohlnadeln
20 in einer Vielzahl von Reihen angeordnet sind, die sich über dem Weg des Grundgewebes 6 erstrekken,
und daß die Hohlnadeln 20 einer Reihe bezüglich der Hohlnadeln 20 der anderen Reihe versetzt angeordnet
sind. In der Fig. 16 sind zwei querseitige Reihen 20«, 20 b der Hohlnadeln 20 gezeigt.
Der Antrieb für den Nadelträger 26 weist einen drehbar mit einer Antriebswelle 30 im Inneren eines
Lagerungsteils 32 angeordneten Exzenter 28 auf. Das Lagerungsteil 32 ist schwenkbar bei 34 an dem oberen
Ende einer Druckstange 36 angelenkt, die für eine senkrechte Gleitbewegung in einem Lagerungsteil
38 angeordnet ist, das durch die obere Gehäuseeinheit 16 der Maschine getragen wird. Das untere
Ende der Druckstange 36 ist starr mit dem Nadelträger 26 verbunden, so daß der Nadelträger 26 sich
nach oben und unten bewegt, wenn der Exzenter 28 um die Achse der angetriebenen Welle 30 umläuft.
Die Florfaden 22 und 24 werden durch den axialen
Kanal 21 der Hohlnadeln 20 durch Strömungsmittel zugeführt, wie gezeigt, weist der Nadelträger 26 eine
große Luftkammer 40 auf, der unter Druck stehende Luft durch ein oder mehrere flexible Schläuche 42
zugeführt. Wie gezeigt, weist der Nadelträger 26 eine Druckquelle 44 aus, wie der Abgabekammer eines
Kompressors, zugeführt sind. Jede der Hohlnadeln 20 ist auf dem Nadelträger 26 vermittels Einstellschrauben
45 oder anderer geeigneter Mittel befestigt, und jede derselben tritt durch die Luftkammer 40 hindurch.
Die Wand jeder Hohlnadel weist Öffnungen 46 in Verbindung mit der Luftkammer 40 auf. Es
wird verhindert, daß die Luft um die äußere Wand jeder Nadel austritt, indem geeignete O-Rinae 48 oder
andere Abdichtungen vorgesehen sind.
Die öffnungen 46 sind nach unten und innen geneigt, so daß die Luft von der Kammer 40 aus in den
axialen Kanal 21 der Hohlnadel in Form eines nach unten gerichteten Stroms hoher Geschwindigkeit geführt
wird. Es ist zweckmäßig, daß die Öfnungen 46 derartig ausgeführt sind, daß der Luftdruck unter den
Normaldruck an dem Auslaß der Öffnungen verringert wird. Bei dieser Anordnung wird ein zusätzlicher
Luftzug nach unten durch das offene obere Ende des axialen Kanals 21 in der Hohlnadel 20 induziert, und
ίο das Einfädeln der Hohlnadel kann durch die Abgabe
eines Endes der Florfäden 22 und 24 an das obere Ende des Kanals 21 durchgeführt werden.
Der nach unten durch die Hohlnadel 2 fließende Luftstrom hoher Geschwindigkeit übt auf die Florfäden
22 und 24 Zugkräfte aus, wodurch diese Garne von dem unteren Ende der Hohlnadel aus herausgeführt
werden. Der Luftstrom wird durch eine Hohlnadel 20 eine beliebige, an die Hohlnadel abgegebene
Fadenlänge hindurchziehen. Es ist weiterhin wichtig, festzustellen, daß die Kräfte auf die Florfäden dergestalt
beaufschlagt werden, daß die einzelnen Florfäden mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten zugeführt
werden können; so kann z. B. während eines gegebenen Zeitintervalls durch den axialen Kanal 21
einer gegebenen Hohlnadel 20 eine kurze Länge des Florfadens 22 und eine größere Länge eines anderen
Florfadens 24 zugeführt werden.
Wenn mehrere Florfäden zusammen durch einen einzigen Kanal 21 in einer Hohlnadel 20 geführt werden,
liegen deren Oberflächen in Berührung miteinander vor, und unter bestimmten Bedingungen ist es
möglich, daß ein Florfaden die Zuführung eines anderen Florfadens nachteilig beeinflußt. Daher ist es
zweckmäßig, synthetische Garne, wie mehrfache Nylongarne, bei der Durchführung der Erfindung anzuwenden.
Derartige Garne sind relativ glatt, und da dieselben durch den Luftstrom unter Spannung gehalten
werden, der durch den Kanal 21 fließt, besteht keinerlei Gefahr der gegenseitigen Beeinflussung der
Garne. Wenn andere Garnarten Anwendung finden, kann es zweckmäßig sein, zusätzliche Maßnahmen
zwecks Verhinderns einer gegenseitigen Beeinflussung zu treffen. So können die Garne z. B. einer temporären
Behandlung, wie einem Überziehen mit Stärke, unterworfen werden, um so deren Oberflächeneigenschaften
während des Tuftingverfahrens zu verbessern, oder der Kanal durch die Hohlnadel kann
unterteilt oder abgeteilt werden, so daß die Berührung zwischen den Garnen kleinstmöglich gehalten
wird.
Das Zuführen der Florfaden 22 und 24 zu den Hohlnadeln 20 wird in der in den Zeichnungen gezeigten
Maschine durch eine Zuführvorrichtung 50 in Form einer mit Auskehlungen versehenen Musterstange
durchgeführt. Es können jedoch auch andere geeignete Zuführvorrichtungen Anwendung finden,
die selektiv die Zuführungsgeschwindigkeit der einzelnen Florfäden oder Florfadengruppen verhindern
können. Die Zuführvorrichtung 50 ist allgemein bekannt und wird hier somit nicht im einzelnen beschrieben.
Es wird lediglich darauf hingewiesen, daß die Florfaden von einer geeigneten Quelle aus, wie
einer Spule, durch miteinander kämmende Musterstangen 52 und 54 in Eingriff gebracht werden, die
auf endlosen Ketten 56 und 58 angeordnet sind, welche durch eine Zuführzone geführt werden. Wie
in den F i g. 3 und 4 gezeigt, weisen die Musterstangen 54 an der oberen Kette 58 flache Auskehlungen
60, Auskehlungen 61 mittlerer Tiefe und tiefe Auskehlungen 62 an deren Kanten für die Aufnahme von
Florfadenpaaren auf. Somit werden in der Zuführzone, wo die Musterstangen 52 und 54 im miteinander
kämmenden Verhältnis angeordnet sind, die Florfäden längs wellenförmiger Wege unterschiedlicher
Längen getragen. Wenn die endlosen Ketten 56 und 58 ein Paar Musterstangen 52 und 54 aus der Eingriffzone
herausbewegen, hängt die Menge des abgegebenen Florfadens davon ab, ob der Florfaden ίο
durch eine flache Auskehlung 60, eine Auskehlung 61 mittlerer Tiefe oder eine tiefe Auskehlung 62 in
dieser Musterstange 54 hindurchgetreten ist. Von einer tiefen Auskehlung 62 in dieser Musterstange 54
wird weniger Florfaden als von einer flachen Auskehlung 60 abgegeben.
Damit die Breite der Zuführvorrichtung 50 kleinstmöglich
gehalten wird, ist es bevorzugt, daß eine Mehrzahl Florfäden in jeder der Auskehlungen 60,
61 und 62 angeordnet ist. Wie gezeigt, treten Paare der Florfäden 22 einer Farbe durch abwechselnde
Auskehlungen hindurch, und die Paare der Florfäden
24 einer anderen Farbe treten durch die zwischengeordneten Auskehlungen hindurch. Diese Anordnung
ist nicht wesentlich, und es können auch andere Zuführvorrichtungen angewandt werden.
Von der Zuführvorrichtung 50 aus treten die Florfäden
zu den Hohlnadeln 20 der Tuftingmaschine durch Führungen, wie Öffnungen 64 und 66, in einer
Platte 68 hindurch, die an der Gehäuseeinheit 16 befestigt ist. Bei der gezeigten Vorrichtung liegen zwei
der Führungsöfnungen 64 und 66 für jede der Hohlnadeln 20 vor. Wenn jedoch mehr als zwei Florfäden
jeder der Hohlnadeln 20 zugeführt werden sollen, würde die Führung mehr Führungsöffnungen pro
Hohlnadel aufweisen.
Dort, wo mehrfarbige Effekte ausgebildet werden sollen, weisen die Florfäden 22 und 24, die einer gegebenen
Hohlnadel 20 zugeführt werden, verschiedenes Aussehen auf. Dieselben können sich in der
Farbe oder Textur oder in beiden unterscheiden. Dies wird in den Zeichnungen durch die Tüpfelung angezeigt,
die den Florfaden 22 trägt.
Die F i g. 5 bis 10 erläutern die Aufeinanderfolge von drei Nadeldurchdringungen, durch die drei ausgeprägt
unterschiedliche Effekte bezüglich des Aussehens der Oberfläche des Tuftingerzeugnisses durch
eine einzige Hohlnadel 20 ausgebildet werden. In diesen Figuren sind nur zwei Florfäden gezeigt, jedoch
versteht es sich, daß gegebenenfalls einer einzigen Hohlnadel auch eine größere Anzahl Florfäden zugeführt
werden kann.
Die F i g. 5 und 6 zeigen die Hohlnadel 20 in einer derartigen Lage, die dieselbe annimmt, nachdem dieselbe
durch das Grundgewebe 6 hindurchgefühlt worden ist, sowie eine Lage, die dieselbe dann einnimmt,
nachdem die Hohlnadel aus dem Grundgewebe 6 bei einem Arbeitsgang zurückgezogen worden
ist, bei dem aus dem Florfaden 24 eine lange Schlaufe
70 und aus dem Florfaden 22 eine kurze Schlaufe 72 ausgebildet worden ist, die zusammen durch eine einzige
Öfnung des Grundgewebes 6 hindurchgeführt worden sind. Die unterschiedlichen Schlaufenlängen
werden dadurch erreicht, daß durch die Zuführvorrichtung 50 während dieses Arbeitsganges, eine größere
Menge des Florfadens 24 als des Florfadens 22 zugeführt wird. Unter erneuter Bezugnahme auf die
F i g. 3 und 4 und unter Berücksichtigung des Führens eines einzigen Paares Musterstangen 52 und 54
aus der Zuführzone heraus, ergibt sich, daß die in der F i g. 6 gezeigten unterschiedlichen Schlaufenlängen
dann erhalten würden, wenn der Florfaden 24 in einer flachen Auskehlung 60 und der Florfaden 22 in
einer Auskehlung 62 mittlerer Tiefe in der Musterstange 54 vorliegen.
Die F i g. 7 und 8 sind ähnlich den F i g. 5 und 6 bezüglich der gezeigten Lagen der Hohlnadeln 20.
Diese Figuren zeigen jedoch die Zustände, die während des nächsten Arbeitsschrittes vorliegen. Während
dieses Arbeitsschrittes ist die der Hohlnadel 20 zugeführte Menge des Florfadens 24 ausreichend, um die
Ausbildung einer kurzen Schlaufe 74 zu ermöglichen. Die an die Hohlnadel 20 abgegebene Menge des
Florfadens 22 ist ausreichend, damit sich der Florfaden um die Kante der Öfnung in der Spitze der Hohlnadel
erstrecken kann. Eine derartige kurze Fadenzuführung tritt z. B. dann ein, wenn ein Florfaden aus
einer tiefen Auskehlung 62 an eine Musterstange 54 abgegeben wird. Sobald die Nadelspitze ausreichend
unter Freilegen der gesamten Öffnung unter dem Grundgewebe 6 geführt worden ist, wie es in den
F i g. 5, 7 und 9 gezeigt ist, kann sich eine sehr kurze Schlaufe 76 zeitweilig von der Oberfläche des Grundgewebes
6 aus erstrecken. Diese Schlaufe kann jedoch aus dem Grundgewebe 6 während der Vorwärtsbewegung
des Grundgewebes 6 oder während der nächsten nach unten gerichteten Bewegung der
Hohlnadel 20 dadurch zurückgezogen werden, daß die Menge des an die Hohlnadel während dieser Zeitspanne
abgegebenen Florfadens 22 auf einen kleineren Wert begrenzt wird, wie er für den Florfaden 22
benötigt wird, der sich frei längs des Grundgewebes und um die Kante der Öffnung in der Nadelspitze erstreckt.
Dieser Zustand ist in der Fig. 9 dargestellt, wo die Schlaufen 76 vollständig zurückgezogen worden
sind, so daß sich der Florfaden 22 längs des Grundgewebes 6 von einer Stelle, an der Schlaufen
70 und 72 ausgebildet worden sind, über die Stelle, wo die Schlaufen 74 ausgebildet worden sind und bis
zu einer Stelle erstreckt, wo die Hohlnadeln an der nächsten Stelle das Grundgewebe 6 durchdringt.
Die Fig. 9 und 10 erläutern eine dritte Arbeitsphase,
in der gleiche Mengen der Florfäden 22 und 24 an die Hohlnadel 20 unter Ausbildung langer
Schlaufen aus beiden Florfäden abgegeben werden. Es ist in diesen Figuren nur eine derartige Schlaufe
78 gezeigt, da die andere direkt hinter der ersteren liegt.
An Hand der F i g. 9 und 10 ist weiterhin ersichtlich, daß sich die zwei Florfäden 22 und 24 seitlich
zueinander bei 80 verschoben haben. Da die Florfäden 22 und 24 frei durch den mittigen Kanal 21 in
der Hohlnadel 20 hindurchtreten, können dieselben relativ zueinander ohne Schwierigkeit verschoben
werden. An einer Stelle in einer längsseitigen Reihe der Schlaufen kann der Florfaden 22 links von dem
Florfaden 24 und an einer anderen Stelle der Florfaden 22 rechts zu dem Florfaden 24 angeordnet werden.
Das Überkreuzen der Florfäden kann man wahllos oder gegebenenfalls in gesteuerter Weise durchführen.
Verschiedene der erfindungsgemäß erzielbaren Mustereffekte sind in dem in der Fig. 11 gezeigten
Tuftingerzeugnis eingearbeitet, wo die Punktet, B,
C, D und E aufeinanderfolgende Durchdringungsstellen einer Hohlnadel zeigen, die eine längsseitige
Schlaufenreihe bildet. Es sei nun angenommen, daß die getüpfelten Florfaden in dieser Figur braun sind
und daß die anderen Garne weiße Farbe besitzen. Die zwei durch die gleiche Öffnung in dem Grundgewebe
6 an der Stelle A vorspringenden Schlaufen weisen ungleichmäßige Höhe auf, wobei die braune
Schlaufe langer als die andere Schlaufe ist. An dieser Stelle wird die Farbe des braunen Florfadens auf der
Oberfläche des Tuftingerzeugnisses überwiegen, und der braune Florfaden wird über dem weißen Florfaden
liegen und denselben teilweise verdecken. An der Stelle B besitzen die zwei von dem Grundgewebe 6
aus vorspringenden zwei Schlaufen ebenfalls ungleichmäßige Höhen, jedoch ist hier die weiße
Schlaufe höher als die braune Schlaufe, so daß der weiße Polfaden teilweise über dem braunen Polfaden
-überliegt und denselben verdeckt. An der Stelle C besitzen die zwei Schlaufen gleiche Höhe, wobei die
letzten hohe oder lange Schlaufen sind. An dieser Stelle tragen beide Florfäden gleicher Weise zu dem
auf der Oberfläche des Tuftingerzeugnisses ausgebildeten Farbeffekt bei. Ein ähnlicher Farbeffekt wird
an der Stelle D erreicht, wo beide aus dem Grundgewebe vorspringende Schlaufen Schlaufen niedriger
Höhe sind. An der Stelle E erstreckt sich nur der weiße Florfaden durch das Grundgewebe unter Ausbildung
einer Schlaufe hindurch, und an dieser Stelle verläuft der braune Florfaden längs der hinteren
Oberfläche des Grundgewebes, wie es in der F i g. 9 durch das Bezugszeichen 81 angezeigt wird.
Im Rahmen der Erfindung werden ebenfalls Veränderungen
der Farbeffekte innerhalb beliebiger quer-■seitiger Reihen der Schlaufen in Betracht gezogen.
Die Stelle F ist querseitig mit der Stelle C ausgerichtet. An der Stelle C weisen die braunen und die weißen
Schlaufen gleiche Höhen auf und tragen somit in gleicher Weise zu dem Aussehen der Oberfläche des
Tuftingerzeugnisses bei, jedoch ist an der Stelle F die braune Schlaufe höher als die weiße, so daß die weiße
Schlaufe wenigstens teilweise verdeckt ist.
Es ergibt sich somit, daß durch die Anwendung von zwei unterschiedlich gefärbten Florfaden eine
Anzahl unterschiedlicher optischer Effekte in der einzigen längsseitigen Schlaufenreihe ausgebildet werden
können. Mischungen der zwei Farben können sowohl in die hohen als auch die niedrigen Schlaufen erzielt
werden, oder man kann eine Farbe gegenüber der anderen dominieren lassen. Weiterhin ist zu beachten,
daß Veränderungen in den mechanischen Eigenschaften, wie der Deformierbarkeit der Fadenoberfläche
des Tuftingerzeugnisses, erfindungsgemäß erzielt werden können. An einer Stelle, wo Schlaufen verschiedener
Höhen vorliegen, wird z. B. die höhere Schlaufe in einem gewissen Ausmaß durch die darunterliegende
Schlaufe getragen. Diese Effekte können selektiv in Übereinstimmung mit einem angestrebten
beliebigen Muster erreicht werden.
Bei der Herstellung von Fußbodenbelägen ist es bevorzugt, daß ein Bindematerial und eine Abdekkung
auf die hintere Oberfläche des Tuftingerzeugnisses aufgebracht werden. Vermittels eines auf das
Grundgewebe 6 und die Florfäden 22 und 24 aufgebrachten Latexüberzuges werden die Florfäden in ihrer
Lage absolut festgelegt, und derselbe dient ebenfalls dazu, eine Abdeckung 82 an dem Grundgewebe 6
zu befestigen, wie es in der F i g. 12 angedeutet ist. Die Abdeckung stellt vorzugsweise ein lose gewebtes
Textilgut aus Jute oder Baumwolle dar. Hierdurch wird dem Fußbodenbelag eine verbesserte dimensionale
Stabilität und Abriebfestigkeit vermittelt.
Die Fig. 12 erläutert ebenfalls das Verhältnis der Florfäden 22 und 24 bezüglich deren Verlauf längs
des Grundgewebes 6 zueinander. Dieselben verlaufen allgemein Seite an Seite. Jedoch kann eines derselben
über das andere seitlich gekreuzt geführt sein, wie es durch das Bezugszeichen 80 angezeigt wird, oder es
kann durch das Grundgewebe unter Ausbilden einer Schlaufe an einer Stelle hindurchgeführt sein, wo das
andere auf der Hinterseite des Grundgewebes verbleibt, wie es durch das Bezugszeichen 81 angezeigt
wird. Wenn man anstrebt, daß an einer speziellen Stelle überhaupt keine Schlaufen ausgebildet werden,
wo eine Hohlnadel durch das Grundgewebe 6 hindurchdringt, können beide Florfaden eines Fadensatzes
so geführt werden, daß sich dieselben längs des Grundgewebes an einer Stelle erstrecken, wie es
durch das Bezugszeichen 83 angezeigt wird.
Es ist nicht wesentlich, daß sich die Spitzen der Hohlnadeln durch das Grundgewebe 6 hindurch unter
Freilegen der gesamten Flächen deren Garnauslaßöffnungen unter dem Grundgewebe erstrecken. Unter
einigen Bedingungen kann es bevorzugt sein, nur einen Teil des verjüngten Teils der Spitze durch das
Grundgewebe hindurchzuführen, wie es in den Fig. 13 bis 15 gezeigt ist. Der verjüngte Teil der
Spitze der Hohlnadel 84 ist in diesen Figuren größer als derjenige der Hohlnadeln 20, und der senkrechte
Arbeitshub ist hier kürzer.
Bei einer derartigen Anordnung ist es nicht wesentlich, daß eine Schlaufe an einer Stelle in dem Grundgewebe
gebildet wird, wo ein Florfaden nicht auf der Oberfläche des fertigen Tuftingerzeugnisses erscheinen
soll.
So zeigen z. B. die Fig. 13 und 14 die Ausbildung einer hohen Schlaufe 86 aus dem Florfaden 22 an
einer Stelle, wo der Florfaden 24 niemals in die Öffnung des Grundgewebes 6 eintritt. Es kann jedoch
eine Vielzahl Schlaufen 88 und 90, wie in der Fig. 15 gezeigt, an einer Eindringstelle der Hohlnadel
ausgebildet werden, wo dies angestrebt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 209 534/71
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen eines Tuftingerzeugnisses durch taktweises Durchführen von in
Abständen voneinander befindlichen Abschnitten einer Mehrzahl von in einer Hohlnadel geführten
Florfaden mit unterschiedlichem Aussehen durch Löcher eines Grundgewebes an in Abständen
voneinander befindlichen Stellen unter Ausbildung einer Mehrzahl von in Abständen voneinander
angeordneten Tuftingbüscheln, wobei zwei Florfäden gemeinsam dasselbe Loch unter Ausbildung
zweier Florschlaufen in demselben Tuftingbüschel an wenigstens einigen der genannten
Stellen durchdringen, dadurch gekennzeichnet,
daß, während der an sich bekannte Strömungsnuß längs der Florfaden entlanggeführt
wird, der erste Florfaden, welcher die erste Florschlaufe innerhalb eines Tuftingbüschels ausbildet,
arretiert wird, so daß er nicht verlängert wird, und daß gleichzeitig der zweite Florfaden,
welcher die zweite Florschlaufe in dem gleichen Tuftingbüschel ausbildet, sich frei verlängern
kann, so daß die zweite Florschlaufe länger als die erste ist, und umgekehrt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Florfaden der kürzeren
Florschlaufe in einem Tuftingbüschel nach nur geringer Durchdringung des Grundgewebes arretiert
wird, ohne eine merkliche Schlaufe zu bilden.
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Publications (2)
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