DE1480318C - Hydrodynamischer Retarder fur Kraftfahrzeuge, insbesondere Schwer kraftfahrzeuge - Google Patents
Hydrodynamischer Retarder fur Kraftfahrzeuge, insbesondere Schwer kraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen hydrodynamischen Retarder, insbesondere für Schwerkraftfahrzeuge,
welcher aus einem von einer Antriebswelle, beispielsweise der Kardanwelle, angetriebenen Rotor
und einem durch eine lösbare Bremse feststellbaren Stator besteht.
Ein derartiger Retarder ist aus der deutschen Patentschrift 858 203 bekannt. Das Bremsmoment dieses
Retarders ist außer von den geometrischen Abmessungen sehr stark abhängig von der Drehzahl des
Rotors, und zwar derart, daß das Bremsmoment mit sinkender Rotordrehzahl nach Art einer Parabelfunktion
zunächst ansteigt und anschließend nach Erreichen eines Maximums wieder abfällt. Die Folge davon
ist, daß mit sinkender Drehzahl das gewünschte konstante Bremsmoment nicht gehalten werden und
damit eine Retarderwirkung nur in dem von den geometrischen Abmessungen abhängigen hohen Drehzahlbereich
erreicht werden kann. Die verbleibende, mit der Fußbremse abzubremsende kinetische Energie
ist bei diesem Retarder demgemäß verhältnismäßig hoch.
Es ist aus der schweizerischen Patentschrift 190 022 auch ein hydrodynamischer Retarder bekanntgeworden,
bei dem Rotor und Stator zur Erhöhung der Bremswirkung-gegenläufig angetrieben werden.
Die während des gesamten Bremsvorganges wirksame gegenläufige Bewegung der Rotor- und Statorräder
führt jedoch ebenfalls nicht zu einer Konstanthaltung des Bremsmomentes bei absinkender
Drehzahl.
Es ist aus der deutschen Patentschrift 720 051 auch ein hydrodynamischer Retarder bekanntgeworden,
bei dem zwischen der Antriebswelle und dem Stator ein schaltbares Umkehrgetriebe vorgesehen ist,
mit dessen Hilfe der Stator in eine dem Rotor gegenläufige Drehung versetzt werden kann.
Die das Umkehrgetriebe betätigende Schaltvorrichtung
dient bei diesem Retarder jedoch dazu, den Retarder einzuschalten, d. h. ihn aus seiner Lösestellung
ιό in seine Betätigungsstellung zu bringen, wonach die
: gegenläufige Bewegung zwischen Stator und Rotor
während der gesamten Betätigungsdauer des Retarders erhalten bleibt. Auch bei diesem bekannten Retarder
tritt daher mit absinkender Drehzahl ein Abfall des Bremsmomentes ein.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Retarder zu schaffen, mit dessen Hilfe ein möglichst gleichbleibendes
Bremsmoment bis in kleinste Drehzahlbereiche hinunter erzielt werden kann.
Diese Aufgabe.wird gemäß der Erfindung dadurch
gelöst, daß zwischen der Antriebswelle und dem Stator ein zuschaltbares Umkehrgetriebe vorgesehen ist,
mit dessen Hilfe der Stator unterhalb einer 'vorbe-, stimmten Drehzahl der Antriebswelle nach dem Lösen
der Bremse in an sich bekannter Weise in eine dem Rotor gegenläufige Drehung versetzt werden
kann.
Der erfindungsgemäß ausgebildete Retarder vermag ein gleichbleibend hohes Bremsmoment bis in
die niedrigsten Drehzahlbereiche hinein abzugeben, so daß zum völligen Abbremsen des Fahrzeuges nur
noch ein sehr kleiner Rest an kinetischer Energie mit Hilfe der Fahrzeugbremse vernichtet werden muß.
Vorteilhaft ist in an sich bekannter Weise als Umkehrgetriebe
ein Planetenschaltgetriebe vorgesehen. Zur stufenweisen Regelung des Bremsmomentes
kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung dem Umkehrgetriebe ein Schaltgetriebe vorgeschaltet
sein, mit dessen Hilfe der Stator in eine dem Rotor gegenläufige Drehbewegung verschiedener
Drehzahl versetzt werden kann. Auf diese. Weise kann das Bremsmoment stufenweise, entsprechend
der jeweiligen Drehzahl, auf den gewünschten Wert gebracht werden. Der Retarder kann auch zur Erzielung
eines über den gesamten Wirkungsbereich gleichbleibenden Bremsmomentes in an sich bekannter
Weise (deutsche Patentschrift 689 768) mit einer Flüssigkeitspumpe versehen sein, mit deren Hilfe der
Füllungsgrad des Retarders verändert werden kann.
Zwei Ausführungsformen der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 einen hydrodynamischen Retarder gemäß
Erfindung in schematischer Darstellung, Fig. 2 den Momentverlauf des in Fig. 1 dargestellten
Retarders. ■-. ■
In Fig. 1 ist mit 1 die Antriebswelle, beispielsweise
die Kardanwelle, eines Retarders bezeichnet, die mit dem Rotor 2 fest verbunden ist. Die Welle 1
ist zentrisch durch den Stator 3 geführt, der mit dem Rotor 2 einen Flüssigkeitskreislauf bildet. Zum
Zwecke der Feststellung des Stators 3 ist eine lösbare Bremse, beispielsweise eine Bandbremse 4, vorgesehen.
Zwischen Antriebswelle 1 und Stator 3 ist ein Umkehrgetriebe 5 angeordnet, mit dessen Hilfe der
Stator in eine dem Rotor 2 gegenläufige Drehung versetzt werden kann. Bei der wiedergegebenen Ausführungsform
findet als Umkehrgetriebe ein Planetenumkehrgetriebe Verwendung. Dem Umkchrge-
triebe 5 kann zusätzlich ein Schaltgetriebe vorgeschaltet sein, mit dessen Hilfe der Stator in eine dem
Rotor 2 gegenläufige Drehbewegung verschiedener Drehzahl versetzt werden kann.
F i g. 2 zeigt den Momentenverlauf des in F i g. 1 wiedergegebenen Retarders, wobei die Kennlinie 6
den Momentenverlauf bei blockiertem Stator und die Kennlinie 7 den Momentenverlauf bei in gegenläufige
Drehbewegung versetztem Stator wiedergibt. Die Gerade 8 bezeichnet das gewünschte Sollbremsmoment.
Bei sinkender Drehzahl der Antriebswelle 1 erreicht der Retarder im Punkt 9 das gewünschte Bremsmoment,
das bei weiterem Drehzahlabfall zunächst ansteigt und im Punkt 10 wieder unter den gewünschten
Wert fällt. In diesem Moment wird die Bandbremse gelöst und das Umkehrgetriebe 5 eingeschaltet, worauf
der Stator in eine dem Rotor 2 gegenläufige Drehbewegung versetzt wird, so daß das Bremsmoment
nunmehr zunächst ansteigend und anschließend wieder abfallend der Kennlinie 7 folgt, bis es im
Punkt 11 wiederum unter den Sollwert fällt. In diesem Punkt ist jedoch bereits eine fast auf Null abgefallene
Drehzahl erreicht, so daß zum vollständigen Abbremsen des Fahrzeuges eine nur noch sehr geringe
kinetische Rest-Energie mit Hilfe der Fußbremse abgebremst werden muß. Zum Ausgleich der
ίο zwischen den Punkten 9 und 10 bzw. 10 und 11 erreichten
Maxima, d.h. zur Erzielung eines über den gesamten Wirkungsbereich gleichbleibenden Bremsmomentes,
kann eine Flüssigkeitspumpe vorgesehen sein, mit deren Hilfe der Füllungsgrad des Retarders
x5 verändert werden kann. Auf diese Weise ist die Erzielung
eines praktisch genau der Linie 8 entsprechenden Bremsmomentes möglich.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Hydrodynamischer Retarder für Kraftfahrzeuge, insbesondere für Schwerkraftfahrzeuge,
welcher aus einem von einer Antriebswelle, beispielsweise der Kardanwelle, angetriebenen Rotor
und einem durch eine lösbare Bremse feststellbaren Stator besteht, dadurch gekennz^eichnet,
daß zwischen der Antriebswelle (1) und dem Stator (3) ein zuschaltbares Umkehrgetriebe
(5) vorgesehen ist, mit dessen Hilfe der Stator (3) unterhalb einer vorbestimmten Drehzahl der Antriebswelle
(1) nach dem Lösen der Bremse (Bandbremse 4) in an sich bekannter Weise in eine dem Rotor (2) gegenläufige Drehung versetzt
werden kann. . .
2. Hydrodynamischer Retarder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich
bekannter Weise als Umkehrgetriebe (5) ein Planetenschaltgetriebe vorgesehen ist.
3. Hydrodynamischer Retarder nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Umkehrgetriebe (5) ein Schaltgetriebe vorgeschaltet ist, mit dessen Hilfe der Stator (3) in eine
gegenläufige Drehbewegung verschiedener Drehzahl versetzt werden kann.
4. Hydrodynamischer Retarder nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in an
sich bekannter Weise eine Flüssigkeitspumpe vorgesehen ist, mit deren Hilfe der Füllungsgrad des
Retarders verändert werden kann.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET0028176 | 1965-03-13 | ||
DET0028176 | 1965-03-13 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1480318A1 DE1480318A1 (de) | 1969-07-17 |
DE1480318C true DE1480318C (de) | 1973-02-01 |
Family
ID=
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