DE1479302B2 - Verfahren zum Herstellen einer Dichtung in einem Behälterverschluß - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer Dichtung in einem BehälterverschlußInfo
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Description
1 ■■■'"■■■■ -: ' ■ 2 ■■'- ■'■
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen wird. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
einer Dichtung in einem Behälterverschluß, bei dem daß das Plastisol auf eine so hohe Temperatur erhitzt
ein Vinylharzplastisol auf den Verschluß aufgebracht, wird, daß ein Teil des darin enthaltenden Weichzum
Gelieren erhitzt und anschließend abgekühlt wird. machers verdampft und eine Schutzgasschicht bildet.
Bei Verwendung von Pasten aus synthetischen 5 Zur Erzielung derart hoher Temperaturen innerhalb
Harzen, wie Vinylchlorid-Plastisolen, als Dichtungs- von kürzester Zeit wird gemäß Erfindung Infrarotmasse
kann man eine dosierte Menge der Paste auf strahlung angewendet, die beim Auftreffen auf das
den horizontal gehaltenen Verschluß aufbringen und Plastisol praktisch vollständig absorbiert wird und
durch Zentrifugalkraft über die Innenfläche des dieses erhitzt.
Verschlusses verteilen. Nach einem anderen Verfahren io Die Verschlußhülle oder -kappe wird aus einem mit
kann die Paste als Tropfen oder Klümpchen auf die einem Schutzüberzug versehenen Metallblech, wie
Mitte des Verschlusses aufgebracht und dann durch z. B. Weißblech, hergestellt. Als Überzug kann ein
einen Formstempel über die Fläche verteilt werden. aus Vinylharz allein oder aus einer Kombination von
Nach einem weiteren/Verfahren kann man das Vinylharz mit einem oder mehreren Ölharz-, Epoxy-Plastisol
auch als Ring in den Verschleiß einbringen 15 oder Phenolkomponenten bestehender Lack verwendet
und dann gelatinieren,'so daß nur ein geringer Teil des werden. Eine geeignete Überzugsmasse ist ein Lack
Plastisols nach dem Verschließen mit dem Flaschen- aus Polyvinylchlorid oder vorwiegend aus mit bis zu
inhalt in Berührung kömmt. 20 Gewichtsprozent Vinylacetat copolymerisierten
Es sind bereits Verfahren zum Herstellen von Polyvinylchlorid in Kombination mit den genannten
Dichtungen in Behälterverschlüssen bekannt, bei 20 Ölharz-, Epoxy- oder Phenolkomponenten. Derartige
denen man ein Vinylharzplastisol auf den Verschluß Lacke sind in der USA.-Patentschrift 2 380 456 beaufbringt,
zum Gelieren erhitzt und anschließend schrieben. Die Strahlung und die Dicke der anschlieabkühlt.
Dabei wird so vorgegangen, daß die an der ßend aufgebrachten Plastisolschicht werden so ein-Zuführdüse
bereits auf eine Temperatur von etwa gestellt, daß die Strahlungsenergie den temperatur-44
bis 46°C vorerwärmte Masse in die Kapseln 25 empfindlichen Schutzlack in dem Verschluß nicht
eingebracht wird, worauf die Verschlüsse mit der darin beschädigen kann. Nach dem Überziehen mit dem
befindlichen Masse auf einer Heizplatte und mittels Schutzlack werden die Metallbleche zu einzelnen Vereines
ebenfalls beheizten Preßstempels auf eine schlußkappen gestanzt.
Temperatur von unterhalb 2000C erhitzt werden, so Nach Herstellung der Kappen wird die flüssige
daß bei dieser Temperatur die Verformung und 3° Dichtungsmasse auf die ebene Innenfläche der Kappe
Gelierung stattfindet. Zur Durchführung dieses Ver- aufgebracht. Hierfür sind Vinylharz-Plastisole wie
fahrens ist somit eine Vorrichtung erforderlich, welche plastifizierte Vinylchloridharzmassen besonders ge-.
drei beheizte Teile aufweist. Derartige Vorrichtungen eignet, jedoch können auch andere säurebeständige
sind kompliziert im Aufbau, ferner liegt der Energie- thermoplastische Harzmassen verwendet werden, wie
bedarf ungewöhnlich hoch. Es kommt hinzu, daß nur 35 z. B. Polyvinylacetat, Polyvinylbutyral Copolymere
eine begrenzte Taktgeschwindigkeit möglich ist. aus Vinylchlorid und Vinylacetat, Polyvinylalkohol,
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ver- Polyvinylidenchlorid und Copolymere aus Vinylidenfahren
zu entwickeln, das mit einer einzigen Behei- chlorid und einer vinylaromatischen Verbindung, wie
zungsvorrichtung auskommt und eine sehr schnelle Styrol. Grundsätzlich bestehen die Piastisole aus der
Gelierung der Plastisolmasse ermöglicht. 40 Dispersion eines Vinylharzes in einem Weichmacher,
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das auf in dem das Harz bei Raumtemperatur unlöslich ist,
den Verschluß aufgebrachte Plastisol zum Gelieren der es jedoch bei erhöhter Temperatur solvatisieren
mit kurzweiliger Infrarotstrahlung auf eine oberhalb kann. Das Plastisol kann außerdem andere gebräuchder
Zersetzungstemperatur des Plastisols liegende liehe Stoffe, wie Blähmittel, Gleitmittel, Füllstoffe,
Temperatur erhitzt und; dabei durch teilweises Ver- 45 Stabilisierungsmittel und Pigmente, enthalten,
dampfen des Weichmachers eine den Sauerstoffzutritt Als Weichmacher kann jeder bekannte Weichverhindernde Schutzschicht erzeugt wird und daß macher für Vinylharze, welcher das Harz bei erhöhter anschließend das gelierte Plastisol auf eine unterhalb Temperatur solvatisiert, verwendet werden. Hierzu der Zersetzungstemperatur'.. des . Plastisols liegende gehören primäre Weichmacher,. wie Dioctylphthalat, Temperatur abgekühlt wird. : " ' 50 Diisooctylphthalat, Didecylphthalat, Di-(n-octyl,
dampfen des Weichmachers eine den Sauerstoffzutritt Als Weichmacher kann jeder bekannte Weichverhindernde Schutzschicht erzeugt wird und daß macher für Vinylharze, welcher das Harz bei erhöhter anschließend das gelierte Plastisol auf eine unterhalb Temperatur solvatisiert, verwendet werden. Hierzu der Zersetzungstemperatur'.. des . Plastisols liegende gehören primäre Weichmacher,. wie Dioctylphthalat, Temperatur abgekühlt wird. : " ' 50 Diisooctylphthalat, Didecylphthalat, Di-(n-octyl,
Es ist seit langem bekannt, daß sich Vinylhalogenid- n-decyl)-phthalat, Acetyltributylcitrat, Dioctylsebacat,
polymere, wie z. B. Polyvinylchlorid, beim Erhitzen Dihexyladipat, Dioctyladipat, 2-Äthylhsxyldiphenylauf
höhere Temperaturen zersetzen. Bei dieser Zer- phosphat und Trikresylphosphat.. Es können auch
Setzung wird zunächst Chlorwasserstoff abgespalten, polymere Weichmacher, z. B. von dibasischen Säuren
so daß sich eine Polyen struktur ausbildet, wobei die 55 und Glykolen abgeleitete Polyester verwendet werden,
freigesetzte Säure die weitere Zersetzung katalysiert. Sekundäre Weichmacher, wie die allgemein als Plasti-Durch
Luftsauerstoff Oxydation der dabei entstehenden fizierungsmittel oder Weichmacher für Kautschuk
Doppelbindungen tritt eine unerwünschte Verfärbung verwendeten Petroleumrückstandsprodukte, können
der Masse ein. Das Plastisol wird bei einer derartigen in Ergänzung zu primären Weichmachern verwendet
Erhitzung schwarz und steif, was seine Verwendung 60 werden oder diese teilweise ersetzen. Die Auswahl
als Dichtung ausschließt, da es hierbei gerade auf die spezieller Weichmacher hängt vom Verwendungselastischen
Eigenschaften des gelierten Plastisols an- zweck der Dichtung ab. So sind z. B. Trikresylphosphat
kommt. Entgegen der allgemeinen Ansicht, daß und sekundäre Petroleumweichmacher bei Produkten
deshalb ein Erhitzen des Plastisols über dessen Zer- ungeeignet, die für den menschlichen Gebrauch
Setzungstemperatur nicht in Frage kommt, hat der 65 bestimmt sind. Der Weichmacher wird der Dichtungs-Erfinder
nun überraschend gefunden, daß ein kurz- masse allgemein in Mengen von 30 bis 150 Teilen pro
zeitiges Erhitzen auf hohe Temperaturen möglich ist, 100 Teile Vinylharz zugesetzt,
wenn dabei der Zutritt von Luftsauerstoff verhindert Neben den Weichmachern können noch ver-
wenn dabei der Zutritt von Luftsauerstoff verhindert Neben den Weichmachern können noch ver-
schiedene andere Zusatzstoffe zur Modifizierung der Piastisole dienen. Hierzu gehören Füllstoffe, wie
wasserfreies Calciumsulfat, Talk, Holzmehl, Diatomeenerde und Asbest, Stabilisierungsmittel, wie Tetranatriumpyrophosphat,
dreibasisches Bleisilikat, CaI-ciumstearat, Zinkstearat, zweibasisches Bleistearat,
organische Zinnkomplexe, Epoxyharze und epoxydierte Öle oder Fettsäuren, Pigmente, wie Ruß,
Titandioxid und Aluminiumpulver, sowie Dispergiermittel, wie Zinkresinat, Lecithin, Glykolstearat,
Propylenglykollaurat und Glyzerinmonooleat.
Die Plastisolmasse kann auf die lackierte Verschlußkappe
auf verschiedene Weise aufgebracht werden. Bei einem Verfahren wird eine kleine Menge Plastisol
maschinell auf die Mitte der Verschlußkappe aufgegeben und diese dann zur Verteilung des Plastisols
schnell rotiert.. Auf Grund der Zentrif ugalkrait der Rotation wird der Randbereich der Fläche mit einer
größeren Plastisolmenge versehen, was vorteilhaft ist, da dieser Teil besonders zur Abdichtung eines Behälters
beiträgt. Nach Verteilung der Masse wird der Verschluß so lange durch Infrarotstrahlung erhitzt,
bis die Masse gelatiniert ist. Bei Verwendung von Strahlern, die eine maximale Strahlungsdichte in der
-Mitte des Spektrums aussenden, und bei einer Temperatur der Abstrahlfläche von etwa 8000C kann die
Masse innerhalb von 10 bis 15 Sekunden gelatiniert werden.
Die Bestrahlung wird vorzugsweise mit einer künstlichen Strahlungsquelle, wie z.B. einer elektrischen
Wolframglühfadenlampe, durchgeführt, in welcher sich der Glühfaden in einer Röhre aus Quarzglas
befindet. Das Plastisol wird dadurch gelatiniert, daß es dem Infrarotbereich des elektromagnetischen Spektrums
ausgesetzt wird. Das Infrarotwellenband ist willkürlich in drei Bereiche unterteilt: den »nahen«,
den »mittleren« und den »fernen« Bereich. Die Gelatinierung wird vorzugsweise im »nahen« Bereich durchgeführt,
der eine Wellenlänge von etwa 7500 bis 30 000 Ä hat. In einem Spitzenbereich von etwa
10 000 bis 18 000 Ä wird das Plastisol innerhalb von etwa 10 bis 15 Sekunden wirksam gelatiniert.
Kurzwellige Infrarotstrahlen passieren Luft ohne wesentlichen Energieverlust. Nur.. wenn die Strahlen
auf ein Objekt treffen, das die Energie absorbiert, wird Wärme erzeugt. Im vorliegenden Fall wird durch
die kurzwelligen Infrarotstrahlen die umgebende Luft
nicht miterwärmt, sondern die meiste Wärme wird vom Plastisol absorbiert. Durch die Temperatur des
Glühfadens läßt sich der Bereich der ausgestrahlten Wellenlänge regulieren; obgleich es wünschenswert ist,
mit einer möglichst kurzen Wellenlänge zu arbeiten, setzen wirtschaftliche Faktoren der Glühfadentemperatur
eine Höchstgrenze. Kurze Wellenlängen sind vorteilhaft, da die Strahlen um so besser eindringen,
je kürzer die Wellen sind. Strahlungsmenge, Strahlungsintensität und Bestrahlungsdauer sind voneinander
abhängig, da das Plastisol zum Gelatinieren entweder kurze Zeit mit hoher Temperatur oder längere Zeit
mit niedriger Temperatur bestrahlt werden kann. In der Praxis ist die Maximaltemperatur durch die Zersetzungstemperatur
des Weichmachers und des Vinylchloridpolymeren gegeben. Die Minimaltemperatur
ist durch die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens gegeben, da eine lange Gelatinierungsdauer (länger als
einige Minuten) unzweckmäßig ist.
Die Entfernung der Lampe vom Plastisol hat keinen Einfluß, da kurzwellige Infrarotstrahlen nicht von der
Luft absorbiert werden. Dicke der Plastisolschicht, Plastisolzusammensetzung und Farbe des Plastisols
werden während des Verfahrens konstant gehalten, so daß die Intensität der Strahlung auf diese Faktoren
eingestellt werden kann. Insbesondere hat die Farbe des Plastisols einen starken Einfluß auf das Ergebnis,
weil verschiedene Farben die Infrarotstrahlen verschieden
stark absorbieren. Die folgende Übersicht gibt die Absorptionsfaktoren für verschieden Farben
ίο wieder. Der Absorptionsfaktor ist dabei das Verhältnis
von Intensitätsverlust durch Absorption zur gesamten ursprünglichen Strahlungsintensität.
.Farbe "'j;.;; | Absorpticms- . -faktor. |
Weiß | 0,35 . - 0,45 |
Creme .... .. | 0,50 0,55 0,55 . . 0,60 0,60 0,65 0,65 .. 0,70 0,75 0,80 |
Gelb ...: ;.. | |
Rot | |
Grün | |
Blau, helle Töne Braun |
|
Grau ■ | |
Rot ·.-. | |
Grün; dunkle Töne. Blau |
|
Braun .. .... |
Die folgenden Beispiele geben einige typische
Zusammensetzungen für die Plastisolmassen zur Herstellung der Dichtungen (in Gewichtsteilen):
A | Beispiel | C | 100 | |
35 .■■--■" | 100 | B | 100 | 75 |
Polyvinylchlorid ... | 65 | .56,0 | : 53 | :.. :-5 |
Diisooctylphthalat.. | — | 41,5 | ■■ — . ■ | l ·; |
Dioctyladipat | 5,6 ' | —-· | — | ■ · ^_ ■. |
40 Azodicarbönamid .. | 1,40 | . — , | .. | |
.Titandioxyd ....... | 0,23 | ■ ^-· ; · | ■ | |
Zinkstearat........ | 0,45 | "■ | > - -. | |
Siliconöl .......... | VJ * "S -1,0 . |
■ ■- - - | —: ; | |
Epoxydiertes Sojaöl | : 1,54 | 1,5 | - — - | :■ Λ |
45 Calciiimstearat .... | '..rrr.:r: | • — ■ | •0,7 | ■ -:' — ·;· |
'Calciumzinkstearat .' | — VT'--; | . .1,0 | ■■'■: 3,5: | ·■ .. - |
Mikrowachs | ■■ "'!Τ | ■—'- ■ | 10 | |
Vermahlenes c ■':*; | ||||
Calciumcarbonat | ||||
50 Dispersion von Ti | 4 | |||
tandioxyd und Ruß | — | — | ||
in Dioctylphthalat | — | |||
Das in den Beispielen A und D verwendete Blähmittel Azodicarbönamid verleiht dem Plastisol eine
Zellstruktur, wodurch die Elastizität der Dichtung verbessert und ihr Gewicht verringert wird. Waiters
für diesen Zweck geeignete Blähmittel sind 3,3-Disulfonhydrazid-diphenylsulfon,
Dinitrosopentamethylentetramin, Diazoaminobenzol und p,p'-Oxybis-(benzolsulfonylhydrazid).
Das Blähmittel kann in Mengen von 0,2 bis 5,0 Gewichtsprozent, bezogen auf
das Harz, verwendet werden. Mit 0,4 bis 2,0% Blähmittel
in der Plastisolmasss wird eins gute Zellstruktur,
verbunden mit einer geschlossenen Oberfläche, erhalten. Mit der Plastisolmasse nach Beispiel D wurde
eine graugefärbte Dichtung erhalten, während die Dichtungen nach den Beispielen B und C klar waren.
Nach der Aufgabe der Dichtungsmasse in die Verschlüsse
und Verteilung der Masse gelangen die Verschlüsse in eine umlaufende Gelatinierungsstation.
Über dem äußeren Rand der Gelatinierungsstation ist eine Anzahl von Infrarotlampen im Abstand voneinander
angeordnet. Diese Lampen bestehen z. B. aus einem Wolframglühfaden in einer klaren Quarzröhre.
Die Röhre ist an der Innenfläche eines Metallreflektors angebracht, der außen mit einem Paar
beweglicher, die Lampen über der umlaufenden Gelatinierungsstation haltenden Verbindungsstücke
versehen ist. Mittels der Reflektoren werden die Strahlen von der Lampe direkt auf die Verschlüsse
mit der Plastisolmasse gerichtet. Von jeder Lampe werden Strahlen im »nahen« Bereich des Infrarotspektrums
ausgesandt, in dem die Wellenlänge etwa 7500 bis 30 000 Ä beträgt.
Die normalerweise langen Gelatinierungszeiten können durch Einstellen der Umlaufgeschwindigkeit der
Gelatinierungsstation bei einer gegebenen konstanten Strahlungsenergie verkürzt werden. Bei Verwendung
von Lampen mit einer maximalen Strahlungsintensität in der Mitte des Spektrums, d. h. mit einer Wellenlänge
von etwa 15 000 Ä und einer Temperatur der bestrahlten Fläche von etwa 8000C für eine klare
Plastisolmasse, wie z. B. die Masse nach Beispiel B, können Gelatinierungszeiten von 10 bis 14 Sekunden
erzielt werden. Diese außerordentlich kurzen Gelatinierungszeiten sind möglich, weil die große Dichte der
kurzwelligen Wärmeenergie pro Quadratzentimeter Oberfläche dem Plastisol eine hohe Gelatinierungsenergie
zuführt. Außerdem kann das Eindringen der Wärmestrahlen je nach Dicke der Plastisolschicht
eingestellt werden.
Die Temperatur der Plastisoloberfläche liegt über
der Zersetzungstemperatur des Plastisols. Durch die intensive Energiezufuhr wird der Weichmacher teilweise
verdampft und bildet direkt über der Oberfläche des Plastisols eine Gaszone. Da der Druck der Gaszone
höher als der Außendruck ist, kann sich die Zersetzungstemperatur nicht auswirken, weil kein Luftsauerstoff
zugegen ist. Die durch die kurze Wellenlänge der Heizquelle bedingte hohe Temperatur ermöglicht
außerdem eine kurze Gelatinierungszeit, wobei eine schnelle und gleichmäßige Gelatinierung ohne Beeinträchtigung
des hitzeempfindlichen Schutzlackes auf dem Verschluß erzielt wird.
Nach dem Gelatinieren werden die Verschlüsse einer umlaufenden Kühl- und Formstation zugeführt.
Die Formstempel werden nicht durch äußere Wärmezufuhr erhitzt, sondern nehmen Wärme aus den
Dichtungen auf, die sie aus dem Plastisol formen, und haben eine Temperatur von etwa 80 bis 9O0C.
Die Stempel werden in die Verschlüsse eingesenkt und formen die gelatinierte Masse in der Wärme von innen
nach außen, so daß eine Dichtung mit einem dicken äußeren Ring und einem dünnen Mittelteil entsteht.
ίο Dabei kühlt der kalte Stempel das Plastisol unter seine
Zersetzungstemperatur ab, wobei es gleichzeitig gegen den Luftsauerstoff abgeschlossen wird, so daß auch
zu diesem Zeitpunkt keine Oxydation erfolgen kann. Durch Verwendung eines Kühlstempels werden unvollständig
gelatinierte Anteile im Inneren der Plastisolmasse durch die Druckwärme nachgelatiniert und so
eine Beeinträchtigung des Flascheninhalts durch Ausschwitzen von Weichmacher vermieden.
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen einer Dichtung in einem Behälterverschluß, bei dem ein Vinylharzplastisol
auf den Verschluß aufgebracht, zum Gelieren erhitzt und anschließend abgekühlt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das auf den Verschluß aufgebrachte Plastisol zum Gelieren
mit kurzwelliger Infrarotstrahlung auf eine oberhalb der Zersetzungstemperatur des Plastisols
liegende Temperatur erhitzt und dabei durch teilweises Verdampfen des Weichmachers eine den
Sauerstoffzutritt verhindernde Schutzschicht erzeugt wird und daß anschließend das gelierte
Plastisol auf eine unterhalb der Zersetzungstemperatur des Plastisols liegende Temperatur abgekühlt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gelierte Plastisol während des
Abkühlens gleichzeitig verformt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Plastisol durch
eine Infrarotstrahlung mit einer Wellenlänge von etwa 7500 bis 30 000 Ä erhitzt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das, ein chemisches
Blähmittel enthaltende Plastisol etwa 10 bis 15 Sekunden lang durch eine Infrarotstrahlung mit
einer Wellenlänge von 10 000 bis 18 000 A erhitzt wird.
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DE1479302B2 true DE1479302B2 (de) | 1970-02-26 |
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Family Applications (1)
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- 1964-09-18 SE SE1127864A patent/SE301232B/xx unknown
- 1964-09-19 DK DK461264A patent/DK119914B/da unknown
Also Published As
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