DE1544944A1 - Bedruckbare Polyaethylenfolie und Verfahren zur Herstellung derselben - Google Patents
Bedruckbare Polyaethylenfolie und Verfahren zur Herstellung derselbenInfo
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Description
(US 264 701 - prio 12.März 1963
9826 - 2670) W. R. Grace A Co.
Bedruckbare Polyäthylenfolie und Verfahren zur Herstellung derselben
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von bedruckbarer Polyäthylenfolie sowie die danach
hergestellte Folie und die bei diesem Verfahren verwendeten Kunststoffmischungen.
Polyäthylen verhält sich in chemischer Hinsicht weitgehend inert; dies ist zwar in vielen Beziehungen vorteilhaft,
jedoch ist es auch die Hauptursache für die geringe Aufnahmefähigkeit der Polyäthylenfolien für Farben und Klebstoffe, wodurch ihre wirtschaftliche Verwendbarkelt in der
Verpackungsindustrie stark beeinträchtigt wird.
Ihn die Aufnahmefähigkeit von Polyäthylen für Druckfarben zu
verbessern, sind bereits verschiedene Verfahren vorgeschlagen
worden. Die ersten Arbeiten betrafen die Verwendung von Spezialfarben mit verbesserter Haftfähigkeit auf Polyäthylen
(vgl. USA-Patentschriften 2 612 480 und 2 628 208), Jedoch mußte wegen der Vermeidung eines Abfärben* eine längere
Trocknungezeit der Farben und damit unwirtschaftliche
909830/139$ .
BAD
Druckgeschwindigkeiten in Kauf genommen werden. Es ist
auch versucht worden« die Aufnahmefähigkeit der Polyäthylenoberfläche durch chemische oder physikalische Behandlungen
zu verändern.
Keiner dieser Vorschläge zur Verbesserung der Bedruckbarke it von Polyäthylenfolie war Jedoch bisher befriedigend. BIe
Spezialfarben waren la Vergleich zu norealen Druckfarben
zu teuer, während Verfahren zur Veränderung der Oberfläche
zusätzliche, kostensteigeznde Verfahrensstufen erforderten.
Es wurde nun ein Verfahren entwickelt, nach welche« heißsehrumpffähige, vernetzte, biaxial orientierte Polyäthylenfolien hergestellt werden können, auf welchen normle Druckfarben ohne weitere Behandlung der Folie gut haften. Das
erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, dafi eine Mischung
aus im Normalzustand feste« Polyäthylen und 10 bis 50 Qc*.%
(bezogen auf das Polyäthylen) Äthylen-Vinylacetat- ! Copolymerem als Schlauch extrudiert, die den Schlauch
bildende Mischung vernetzt und der Schlauch dann zu einer biaxial orientierten sehlauehförmlgen Folie gestreckt wird.
Die nach decs erflndungageaiSen Verfahren hergestellte
Folie besitzt große Schruepffähigkeit und Festigkeit» 1st
durohslohtig klar und gut bedruokbar und ist besonders für die Verwendung als bedruckbar ee, gut auf schnupfendes
909830/1398:
Verpackungsmaterial für verschiedene Produkte, z.B. Lebensmittel wie Fleisch, geeignet.
Das Vernetzen kann (a) durch Verwendung eines freie
Radikale erzeugenden Vernetzungsmittels in der Mischung
aus Polyäthylen und Copolymere«« und Erhitzen des extrudierten
Schlauches Über die Zersetzungstemperatur dieses Mittels oder (b) dursh Bestrahlen des extradierten
Schlauches erfolgen.
Eine bevorzugte Form des Verfahrens (a) besteht darin, daß
man eine weitgehend homogene Mischung aus einem im Normalzustand
festen Polyäthylen, 10 - 50 Gew.% (bezogen auf das
Polyäthylen} Äthylen-Vinylacetat-Copolymerem und 0,1 bis
15 Gew.jS (bezogen auf das Polyäthylen) eines freie Radikale
bildenden Vernetzungsmittels herstellt, die Mischung durch Extrudieren bei einer zwischen dem Schmelzpunkt des
Polyäthylens und dem Gelierungspunkt der Mischung liegenden Temperatur zu einem Schlauch extrudiert, den extrudieren
Schlauch durch eine Härtezone führt, in der er Über die Zersetzungstemperatur des Vernetzungsmittels erhitzt wird
und die er suit einer solchen Geschwindigkeit durchläuft,
daß er etwa die dreifache Zeit der Halbwertzeit (half-life) des Vernetzungsmittels in derselben verbleibt, den so gehärteten
Schlauch soweit abkühlt, daß er nicht mehr aneinanderklebt,
den gekühlten Schlauch erneut auf eine
- 4 -.909830/1399
Temperatur zwischen 15C C unter und 30° C über dem
Schmelzpunkt des Polyäthylens erhitzt und den so erhitzten Schlauch zu einer sehlauchförmigen Folie ausdehnt.
Eine bevorzugte Form des Verfahrens (b) besteht darin, daß man eine weitgehend homogene Mischung aus einem im Normalzustand festen Polyäthylen und 10 bis 50 Oew.ji (bezogen auf
das Polyäthylen) Äthylen-Vinylaoetat-Copolymerem herstellt,
die Mischung bei einer Temperatur über dem Schmelzpunkt des Polyäthylens zu einem Schlauch extrudiert, den so gebildeten Schlauch bei einer Temperatur zwischen 20 und
60° C abschreckt« den abgeschreckten Schlauch durch Bestrahlen mit einer Dosis von 1 bis 100 Megarad bei 20 bis
60° C vernetzt, den vernetzten Schlauch erneut auf eine
Temperatur zwischen 15° C unter und 50° C über dem Schmelzpunkt des Polyäthylens erhitzt und den erhitzten Schlauch
zu einer schlauchförnigen Folie ausdehnt.
Die homogene Mischung aus im Normalzustand festem Poly»
äthylen und Xthylen-Vinylacetat-Copolymerem und (falls
verwendet) dem freie Radikale bildenden Vernetzungsmittel kann nach jedem geeigneten Verfahren hergestellt werden.
Eine geeignete Methode besteht darin, daß man das Vernetzungsmittel in einem Lösungsmittel löst, das dem Polyäthylen und dem Copolymeren gegenüber inert ist (beispielsweise Petroläther), die Lösung mit geeigneten Mengen an
909830/139 9 ^_^ - 5 -.
Polyäthylen und Copolymere™ in Form von Harz, Tabletten
(pellets) oder Körnern versetzt und die Mischung nach und
naeh auf eine Temperatur erhitzt, die zum Verdampfen des
Lösungsmittels ausreicht, jedoch das Vernetzungsmittel
nicht zersetzt. Das nach diesem Verfahren erhaltene Produkt beetent aus Polyäthylen und Copolyraerem in Form von
Tabletten oder Körnern mit gleichmäßig über die Oberfläche
verteiltem Vernetzungsmittel.
Nach einem anderen Verfahren werden gekörntes Polyäthylen»·
harz, Copolymeres und flüssiges oder pulverförmiges Ver~>
netzungsmittel solange trosken vei-miseht, bis des Vernetzungsmittel gleichmäßig in der Masse verteilt ist. So
wurden z.B. Polyäthylen-Tabletten (79#75 Qew.jO, Äthylen-Vinyl®öetat~Üopolymeres
(19,93 öew.#) und flüssiges 2,5~Dimethyl-2,5~di(fc"butylperoxy)hexan (0,54 Gew.^) in
einem Patterson-Kelley-ZwillingstiOnanelmiseher 20 Minuten
lang bei Raumtemperatur zu einer homogenen Masse gemischt. Nach einem anderen Verfahren können Polymeres, Copolymeres
und Vernetzungsmittel gründlich vermischt werden, indem man sie in einer Mischwalze oder einem Banbury-Misöher bei
!Temperaturen unter der Qelierungstemperatur der Mischung
plastifiziert.
Das Vernetzungsmittel wird vorzugsweise in einer Menge von etwa 0,5 bis etwa 5,ö Gew.%, bezogen auf das Polyäthylen,
eingesetzt. Die Konzentration des Vernetzungemittels
hat in dem genannten Bereich im Vergleich zu Polyäthylen ohne Zusetz wenig Einfluß auf die Extruderleistung. Die
beste Verbindung von Nutzeffekt und Wirtschaftlichkeit des Verfahrens wird bei dem bevorzugten Konzentrationsbereich erzielt. Geeignete Zusatzstoffe wie Pigmente«
Farben, Füllmittel oder Stabilisierungsmittel können in die homogene Polymermischung eingearbeitet werden. Für
die Herstellung von Schrumpffolien für Lebensmittelverpackungen ist es Jedoch im allgemeinen unnötig und oft
auch unerwünscht (wegen der möglichen Giftigkeit oder anderer physiologischer Nachtelle) andere Zusatzstoffe
als das freie Radikale bildende Vernetzungsmittel zu verwenden.
Die hier verwendete Bezeichnung "Gelierungapunkt" bezieht
sich auf die Temperatur, bei der eine für die Gelbildung des Polymeren oder Copolymeren ausreichende Zersetzung des
Vernetzungsmittels stattfindet. Der Gelierungepunkt der einzelnen Mischungen hängt von verschiedenen Faktoren ab,
wie beispielsweise der Art des verwendeten Polyäthylens und Copolymeren, der Art und der Menge des Vernetzungsmittels sowie der Halbwertzelt des Vernetzungsmittels bei
verschiedenen Verformungstemperaturen. Da der Gelierungspunkt jeder einzelnen Mischung von so vielen Faktoren abhängig 1st, wird er am besten empirisch ermittelt,
- 7 -909830/1399
beispielsweise durch Extrudieren einer kleinen Probe und Beobachtung oder Bestimmung eventuell gebildeter gellerter
Teilchen. Bei dem vorliegenden Verfahren dürfen beim Extrudieren nicht mehr als 2 Gew.# Gel gebildet werden»
Temperaturen, die diesen Wert ergeben, sind in aen Begriff
"Gelierungspunkt" mit eingeschlossen. Die Gelbildung
während des Strangpressens kann durch Einstellen der Temperatur des Extruderzylinders und der Extruderdüse, Einstellung
der Extruderleistung und Variieren der Vernetzermenge oder Auswahl bestimnter Vernetzungsmittel verringert
oder vermieden werden. Vorzugsweise erfolgt das Extrudieren
unter minimalem Gegendruck, indem man ohne Siebpackungen und Lochscheiben arbeitet und stromlinienförmige Düsen
verwendet. Unter diesen Bedingungen besteht nur eine geringe Gefahr, daß durch eine Stauung in den Zonen mit
hoher Temperatur oder in der röhrenförmigen Extruderdüse eine vorzeitige Vernetzung auftreten könnte.
Der extrudierte Schlauch kann durch die heiße Härtezone geführt werden, indem er entweder nach oben durch'dieselbe
hindurchgezogen wird oder diese aufgrund seiner Schwerkraft nach unten in weitgehend senkrechter,Richtung passiert.
Ein Durchlaufen der Härtezone in horizontaler oder anderer, nicht weitgehend senkrechter Richtung kann in Spezialvor»
richtungen erfolgen, in denen der heiße extrudierte Schlauch weder physikalisch noch anderweitig geschädigt wird
9098 30/1398 bad
δ -
und gleichzeitig durch geeignete Vorrichtungen am Z
fallen gehindert wird. Da die Zuführung aufgrund der Senwer-kraft
arc einfachsten ist, wird der Schlauch vorzugsweise nach unten durch die erhitzte Zone e-xtrudiert. Beim Extrudieren
nach unten können an der Exfcruderdüse oder eben
unterhalb derselben geringe Verengungen oder Einschnürungen des Schlauches auftreten, solange er noeh nicht genügend
Festigkeit (aoll'-supporting) besitzt; jedoeh kann dieser
Nachteil vermieden werden, wenn die Härtung sofort neöh
Austritt des Schlauches aus dem Extruder einsetzt»
Zur Härtung kann der extrudlerte Schlauch durah eine heiße
Härtezone oder durch mehrere Härfeezonen, die auf verschiedene
Temperaturen erhitzt sein können, geführt werden. Als heiße Zone ist ein röhrenförmiger Ofen geeignet, der
durch elektrische Wider&tandsheisungen euf die Härtetemperatur gebracht wird. Es iet äußerst zweckmäßig, das Härten
in einer inerten Atmosphäre vorzunehmen, um den oxydativen Abbau des Polymeren oder Copolymeren und/oder die Verzögerung
der Vernetzungsreaktion &o gering wie möglich zu halten.
Eine Methode aur Erzeugung der inerten Atmosphäre besteht darin, daß man ein inertes Gas (wie beispielsweise Stickstoff,
Helium* Argon oder dergleichen) mit minimalem
Sauerstoffgehalt (vorzugsweise unter 50 ppm) durch die Härtezone leitet.
- 9-909830/1399 .
Besonders interessante Ergebnisse wurden bei Verwendung von Kohlendioxyd als Inertgas erhalten, da sich hierbei
Carboxylgruppen in der fertigen Folie bildeten und so die Bedruckbarkeit derselben erhöht wurde. Die Verwendung von
Kohlendioxyd hat zwar einen geringen Nachteil, nSmlich daß
sie die Vernetzungsreaktion in geringem Maße hemmt (was sich in einem niedrigeren Gelgehalt des gehärteten Schlauches
zeigt), jedoch kann dieser Nachteil durch die Verwendung höherer Konzentrationen an Vernetzungsmittel als beispielsweise
bei Verwendung von Stickstoff als Inertgas verringert werden.
Vorzugswelse wird zumindest ein Teil der Härtezone auf eine
Temperatur erhitzt, die über der zum Erhitzen des Schlauches
auf die Zersetzungstemperatur des Vernetzungsmittels erforderlichen
liegt. Die hier verwendete Bezeichnung wZersetzungstemperatur®
bezieht sich auf die Temperatur, bei der das Vernetzungsmittel eine Halbwertzelt von weniger
als 1 und vorzugsweise weniger als 1/2 Minute hat. Da praktisch keine Möglichkeit besteht, die genaue Temperatur
des Schlauches ohne Beschädigung desselben zu messen, muß die in der Härtezone erforderliche Temperatur empirisch
ermittelt werden. Hinweise, wie man diese Temperaturen am besten ermittelt, sind in den nachfolgenden Beispielen
gegeben; darüber hinaus werden weitere Einstellungsraöglichkeiten
zur Erzielung optimaler Bedingungen den Fachmann
geläufig sein.
909830/1399 " 10 "
BAD ORIGINAL
Der Schlauch wird mit einer solchen Geschwindigkeit durch
die Härtezone geführt, daß er wenigstens die dreifache Zeit der Halbwertzeit des Härtemittels darin (bei der Zersetzungstemperatur)
verbleibt. Das heißt, die Verweilzeit reicht aus, um 85 % oder mehr des Vernetzungsmittels zu
zersetzen. Die hierin verwendete Bezeichnung "Verwellzeit"
wird unter Verwendung der folgenden Gleichung ermittelt:
L1
Verweilzeit = L2
-ψ-
-ψ-
worin L1 die Länge der Härtezone ist, in welcher der
Schlauch über die Zarsetzungstemperatur erhitzt wird,
■ψ- die Geschwindigkeit (Länge durch Zeiteinheit) 1st, mit
der er aus der Zone herausgezogen wird und L1 und L2 in
■3
gleichen Längenmaßen ausgedrückt sind. Die erforderlichen Verweilzeiten können durch Variieren der Länge L1, der
Geschwindigkeit, mit der der Schlauch aus der heißen Zone gezogen wird, oder beider Größen eingestellt werden.
Das Härten des Schlauches soll so schnell wie möglich erfolgen, damit er nach dem Austritt aus dem Extruder so bald
wie möglich so viel Festigkeit (self-support) erhält, daß er sich nicht verziehen kann. Der Grad der hierfür erforderlichen Härtung kann nicht genau festgesetzt werden. Für
Polyäthylene mit hohem Molekulargewicht ist im allgemeinen
eine Härtung auf etwa 10 % Gelgehalt ausreichend, Jedoch
909830/139« " " "
ORIGINAL
Kann In manchen Fällen ein Oelgehalt von bis zu 20 % erforderlich sein. Die zur Erreichung dieses Härtungsgrades
erforderlichen Temperaturen und Verweilzeiten hängen ab von Paktoren wie Temperatur des Schlauches beim Austritt aus
der Extruderdüse (d.h. wie weit die extrudierte Mischung
unter dem Gelierungspunkc liegt) und der Art und Menge
des oder der verwendeten Vernetzungsmittel. Um das Verziehen des Schlauches zu verringern oder auszuschalten» wird der
Schlauch beim Austritt aus dem Extruder vorzugsweise sofort in die Härtezone eingeführt und die in dem ersten Teil der
Härtezone (d.h. der Teil, in den der extrudierte Schlauch
zuerst gelangt) herrschenden Bedingungen so .eingestellt, daß sich innerhalb von 5 bis 10 Sekunden oder weniger
mindestens 20 £ OeI bilden. Das Härten kann dann unter
den gleichen Bedingungen oder mit geringerer Geschwindigkeit und unter milderen Bedingungen beendet werden.
Die nach dem beschriebenen Verfahren hergestellten gehärteten Schläuche haben einen Oelgehalt von über etwa 20 Gew.£.
Unter optimalen Bedingungen liegt der Oelgehalt zwischen
etwa 50 und 75 Gew.£. Untersuchungen von an verschiedenen
Stellen des Schlauchquerschnittes entnommenen Proben zeigten, eine Schwankung des Gelgehaltes um nicht mehr als etwa 2 %,
d.h. die Vernetzung erfolgt gleichmäßig über den ganzen Querschnitt des Schlauches.
- 12 -909830/1399 ' "*
BAD ORiGJNAL
Der die Härtezone verlassende Schlauch wird auf eine Temperatur abgekühlt, bei der er nicht mehr aneinanderklebt.
Diese Temperatur hängt von der Art des verwendeten Polyäthylens (d.h. hoher oder niederer Dichte) und von dem
Vernetzungsgrad des Schlauches ab. Es wurde gefunden« daß gehärtete Schläuche, die im wesentlichen aus Polyäthylen
niederer Dichte (etwa 0,91 bis 0,925) bestehen, auf unter
etwa 70° C abgekühlt werden müssen, ehe sie maschinell
oder manuell weiterbehandelt werden. Polyäthylen hoher Dichte (0,95 bis 0,98) kann nach dem Abkühlen auf unter
etwa 100° C weiterverarbeitet werden. Vorzugswelse erfolgt das Kühlen durch Abschrecken, beispielsweise in einem Bad
aus einer Inerten Flüssigkeit wie Wasser. Durch das Ab»
schrecken wird die Klarsichtigkeit der Folie und damit ihr Viert als Verpackungsmaterial wesentlich erhöht. Das Kühlen
kann jedoch auch nach anderen Methoden wie durch Luftkühlung oder unter Verwendung von Kühlringen erfolgen.
Der gekühlte Schlauch kann zur späteren Verwendung gelagert werden oder direkt nach dem Kühlen gestreckt werden. In
Jedem Fall muß er erneut auf eine Temperatur erhitzt werden, bei der er sich dehnen läßt. Diese Dehntemperatur hängt im
wesentlichen von der Art des für die Herstellung des Schlauches verwendeten Polyäthylens ab. Für Polyäthylene
niederer Dichte liegen die Dehntemperaturen bekanntlich zwischen etwa 75° C und etwa 1JO° C und vorzugsweise zwischen
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90° C und 110° C. PtIr gehortete Schläuche aus Polyäthylen
hoher Dichte sind die Dehnteapefaturen um etwa 20° bis 30° C höher als flir die Schläuche aus Polyäthylen niederer
Dichte. Einzelheiten des Verfahrene und der Vorrichtungen für das Dehnen von Polyäthylensohläuohen xu Folien sind
dem Fachmann bekannt und brauchen deshalb hier nicht wiederholt asu werden. .
In dem volikontinuierliohen Verfahren der vorliegenden Erfindung wird der gehärtete Schlauch wie oben beschrieben
gekühlt (vorzugsweise durch Abschrecken), sofort einem
zweiten Erhitzer zugeführt (z.B. einem Infraroterhitzer,
einem heißen Bad aus einer inerten Flüssigkeit wie Wasser»
01, Mineralöl, einem Ofen oder dergleichen), wo er auf
seine Dehntomperatur erhitzt wird, und dann zwischen zwei Walzenpaare geführt, wo er durch ein Inertgas zu einer
sohlauohförmigen Folie gedehnt wird.
Als Polyäthylen zur Herstellung der Folie nach dem erfindungsgeraäßen Verfahren können beispielsweise das in
Beispiel 1 beschriebene verzweigte Produkt niederer Dichte (d.h. etwa 0,910 bis 0,925)« Produkte mittlerer Dichte
oder die neueren naoh dem Ziegler-Verfahren (TiCl^-Al-Alkyl-Katalyaator) und dem Phillips-Verfahren (sechswertiges
Chromoxyd auf Kieselsäure-Tonerde-Träger) hergestellten linearen Produkt· hoher Dichte (0,950 bis 0,980) verwendet
909830/1399
BAD *
werden. Die linearen Polyäthylene HeIcen Schmelzpunkts im
Bereich von 120 - 1>T° C und die Copolymere aus Äthylen
und Vinylacetat Saliraelapunkte Im Bereich von 116 - l%° C>
auf, so daß Peroxyde (oder andere freie Radikale bildende Vernetzungsmittel) verwendet werden sollten, die Gelierungs·
punkte über diesen Temperaturen ergeben.
Üiü Vernetzungsmittel heben außer bei sehr hohen Temperaturen
im allgemeinen keine scharfen Zersotzurgspunkte, Normalerweise
braucht da« Mittel iKehverö Minutan., um weit»
gehend quantitativ zu zerfallen und im allgemeinen ist die Zersetzungagssehwindigkeit in einem gegebenen Augenbliek
der Materialmenge proportional. Folglieh kann die Zersetzungsgeschwindigkeit
eines gegebenen Materials bei einer gegebenen Temperatur im allgemeinen durch seine Halbwertzeit
bei dieser Temperatur bestiomt werden. Die Bestimmung
der Halbwertzeiten von Peroxyden wird in der Arbeit von
Coehnert et al "Evaluation of Organic Peroxides on the
Basis of Half»Life Data" in Ann.Techn. Management Conf.,
Reinforced Plastics Diν., Sou. Plastics Ind., Inc. 1?»
Sect. 1-B, 1-8 (1958) (Chem.Abs. 53* 1853^ i (1959))
beschrieben.
Zu den freie Radikale bildenden Vernetzungsmitteln, die in dem erfindungsgeraäflen Verfahren verwendet werden können,
gehören organische Persauerstoffverbindungen und Asover-
- 15 909830/130t . ^_
blndungen. Geeignete organische Persauerstoffverbindungen
sind beispielsweise Dieuraylperoxycl, t-Butylperbenzoat,
2,5-Diroethyl-2,5-di-(fc-butylperoxy}-hexan und 2,5-Dimethyl-2,5-di-(t~butylperoxy)-3~hexyn.
Geeignete Azoverbindungen sind beispielsweise 2-Phenylazo-2ί4-dimethylvaleronitril,
2*Phenylazolsobutyronitril, 2»Phenylazo-2,4,4-trimethylvaleronitril,
2-Phenyl«azolsobutyramid und dergleichen. Die Vernetzungsmittel können einzeln oder in Kombination
miteinander verwendet werden.
Wenn die Vernetzung durch Bestrahlung erfolgt» ist der Zusatz eines freie Radikale bildenden Vernetzungsmittels
nicht erforderlich. Geeignete Bestrahlungsmethoden, wie beispielsweise die von A.Charlesby in einem Kapitel des
Buches "Polythene" von A. Renfreid, Interscienoe ·
Publishers Inc., New York, 1957, auf Seite 2*7 - 264 beschriebenen Verfahren sind dem Fachmann bekannt.
Das folgende Verfahren zur Durchführung der vorligenden Erfindung ist besonders für die kontinuierliche Folienherstellung
geeignet. Das Polyäthylen und das Copolymere aus Äthylen und Vinylacetat werden mit oder ohne Zusatz von
Vernetzungsmittel - abhängig davon, ob eine chemische Vernetzung oder eine Vernetzung durch Bestrahlung erfolgen
soll - vermischt* Die Mischung wird dann als 0,05 bis 0,5 mn
dicke Folie extrudlert. Wenn eine chemische Vernetzung
- 16 94)9830/139*
BAD ORiGIf-«Al
stattfinden soll und die Mischung ein Vernetzungsmittel
enthält, wird das Extrudieren bei Temperaturen unter dem
Gelierungspunkt,.jedoch über dem Schmelzpunkt der Mischung
durchgeführt. Dann wird die Mischung zum Härten über ihren Gelierungspunkt erhitzt. .
Die gehärtete Mischung wird biaxial orientiert, indem sie
bei Temperaturen zwisehen 15° C unter und 30° C oder mehr über dem Schmelzpunkt des Polyäthylens durch erhöhte Ziehgeschwindigkeit in Längsrichtung und mittels einer Spannvorrichtung in Querrichtung gedehnt wird. Diese Streek-
und Spannverfahren sowie die entsprechenden Vorrichtungen sind dem Fachmann bekannt (vgl. z.B. USA-Patentschrift
2 866 2^1). Dureh das Spannen und Strecken wird eine Folie
mit mindestens der 4= bis δ-fachen Oberfläche der unge*~
streckten Folie erhalten, d.h. Länge und Breite der Folie werden mindestens verdoppelt. Das Bedrucken der vernetzten.,
biaxial orientierten Schrumpffolie wird in einer anschließenden Verfahrensstufe vorgenommen.
Wenn die Vernetzung mittels Bestrahlung erfolgt, wird das Polyäthylen mit 10 bis 50 % Äthylen-Vinylacetat-Copolymerem
vermischt und die Mischung bei einer Temperatur, bei der sie geschmolzen ist, als Folie von etwa 0,05 bis 0,5 mn
Dicke extrudiert, in einem Abschreckungsbad oder in Luft auf 20 bis 60° C gekühlt und einer energiereichen
• - 17 - · 909830/1399
8AO or— ■ '
ionisierenden Bestrahlung ausgesetzt, wobei in der
Mischung mindestens 10 % und vorzugsweise 20 - 75 # CeI
erhalten werden. Strahlendosen von 1 - 100 Megarad genügen, um den genannten Prozentgehalt an Gel in der Mischung zu
erzielen. Die vernetzte Folie wird dann erneut auf eine Temperatur zwischen 15° C unter und 30° C oder mehr über
der Schmelztemperatur des Polyäthylens erhitzt und in
einer Spannvorrichtung biaxial orientiert. Das Bedrucken der so !orientierten Folie kann direkt nach dem Kühlen der«
selben erfolgen.
Das Verhältnis Äthylen zu Vinylacetat in dem erfindungs«
gemäß verwendbaren Copolymeren kann sich in weiten Grenzen bewegen. Geeignet 1st ein Copolymer es, das zu 10 bis 40 Gew.
aus Vinylacetat (bezogen auf das Copolymere) und im übrigen
aus Äthylen besteht.
Die bedruckbaren, vernetzten, orientierten Folien der vorliegenden Erfindung bewahren eine gute Elastizität. Beim
Wiedererhitzen der orientierten Folie auf ihren Schmelzpunkt kann eine Schrumpfung von bis zu 60 % ihrer Fläche erreicht werden.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert, jedoch ist ihr Bereich nicht auf dieselben beschränkt.
- 18 -909830/1399
6AD
Der Sühraelainüex (MI) wurde in der vorliegenden Erfindung
n&oh ASl1IiD 1238-52T ermittelt.
Die Bestimmung der Dichte des Polymeren erfolgte na3h
ASTMD 1505-57Ϊ.
Zur Bestimmung des Gelgehaltes der vernetzten Folie wurde
eine in eine Soxhlet-Zellstoffhülse eingewogene Probe der
Folie (etwa 0,5 g) 24 Stunden lang am Rückfluß mit Xylol
(mit einem Gehalt von 0,5 Gew.$ 2,6»Pi-t»butyl-^-methylphenol4
das unter der Handelsbezeichnung "lonol" von der Shell Oil
Corp. erhältlich ist) extrahiert. Der unlösliche Teil der Probe wurde nach dem Trocknen zurüekgewogen und der Geigehalt
nach der folgenden Formel errechnet:
Gewicht des Unlgsllchen
Gelgehalt {%) - Einwaage *
Die Bedruclrbar^eit der Folie oder die Haftfähigkeit der
Farbe auf derselben wurde bei 25° -C durch einen Klebstreifen-Test bestimmt. Der Test bestand daraus, daß man die
gehärtete, biaxial orientierte Folie mit einer Schicht roter Druckfarbe (L502 Red) bestempelte, die Farbe völlig
trocken werden ließ und dann einen Cellophan-Klebestrelfen
von 2 cm Breite (Handelsmarke "Scotch") fest auf die bedruckte Fläche preßte; danach zog man den Klebstreifen von
einem Ende her in einem Winkel von etwas weniger als l80°
zurück. Die Haftfähigkeit der Farbe ergab sich aus der dabei auf der Folie
In den Beispielen wurde zum Mischen des Polyäthylens mit
dem Copolymere«« wenn nicht anders vermerkt« ein Brabender-Plastograph Modell PL-V2 verwendet« der mit einem Registriergerät zur Anzeige von Änderungen der Drehkraft ausgerüstet
war. Das allgemein angewandte Verfahren bestand darin, daß das Polymere und das Copolymere bei einer Temperatur von
etwa 10 bis 30° C über dem Schmelzpunkt dos Polyäthylens 10 Hinuten lang bei 50 U/min, zusammengeschmolzen wurden.
Bei Verwendung eines Vernetzungsmittels wurde dies anschließend zugesetzt und das Mischen 1 bis 5 Minuten fortgesetzt« um eine homogene Dispersion in der Polymermischung
zu erzielen. Proben der Mischung (etwa 12 g) wurden gehärtet« indem sie 20 Minuten lang bei 14O6 kg/cm und
176° C in einer Pasadena-Plattenpresse zu Folien von 0,5 on
Dicke verpreSt wurden. Anschließend wurden die MusterstUeke
an der Luft gekühlt und Proben derselben dann zur Bestimmung
des Oelgehaltes nach der oben beschriebenen Xylolextraktionsmethode verwendet.
Die gehärteten Musterstücke wurden dann biaxial orientiert« indem sie auf Temperaturen zwischen 15° C unter und 30° C
über dem Schmelzpunkt der Folie erhitzt und anschließend . durch Gasdruck« wie z.B. durch das Blasenstreokverfehren«
oder in einer Spannvorrichtung gedehnt wurden.
- 20 -9D9830/ 1 399:
31» 5 g handelsübliches Polyäthylen (Dichte 0,91) und 2,5 g
handelsübliches Kthylen-Vinylacetat-Copolymeres (Oewichtsverhältnis Äthylen : Vinylacetat = 67 : 33) mit einer
Dichte von 0,95 wurden bei 130° C in einem Brabender-Plastographen solange gemischt, bis die Mischung vollständig
geschmolzen war, was an der konstanten Anzeige der Drehkraft abzulesen war. Dann wurden 1,4 cnr einer Lösung
von 0,25 β 2,5-Dimethyl-2,5-di(t-butylperoxy)-hexyn-3* d.h.
P | ~ 0 | P | ?H3 | - 0". | P | |
CH, |
-C-O
I |
-C-C
I |
-C-O
I |
. c - | ||
CH, | CH, | CH, | CH, | |||
in Benzol zu der geschmolzenen Mischung gegeben und das
Mischen 5 Minuten fortgesetzt. Dann wurde eine aus der Mischung hergestellte Folie von 0,5 mm Dicke in einer
Plattenpresse 20 Minuten lang bei 177° C und 2812 kg/cm2
gehärtet. Die gehärtete Folie hatte einen Gelgehalt von 74 %. Eine Probe der gehärteten Folie wurde auf 105° C erhitzt und mittels Druckluft zu einer biaxial orientierten
Folie mit einer Dicke von 0,025 tata gedehnt.
Bei Prüfung der Haftfestigkeit von Druckfarbe auf der erhaltenen Folie nach dem oben beschriebenen Test verblieben
auf dem Film mindestens 90 % der Farbe;
- 21 -909830/1399 bAd ' -
Bel einem Vergleichsversuch, Oer in der gleichen Weise wie
Beispiel 1, Jedoch ohne Verwendung von Kthylen-Vinylacetat-Copolymerem durchgeführt wurde« hafteten in dem Drucktest
nur 15 % Farbe auf der Folie.
30 g handelsübliches Polyäthylen (Dichte 0,91 ) und 10 g
handelsübliches Äthylen-Vinylacetat-Copolymeres (Gewichtsverhältnis Äthylen zu Vinylacetat ·* 67 : 33) wurden in
einem Brabender-Plastographen bei 140° C bis zum Schmelzen,
d.h. bis zu einer konstanten Anzeige der Drehkraft gemischt. Dann wurde die geschmolzene Mischung mit 1,6 ort einer
Lösung von 0,229 S 2,5-Dimethyl-2,5-di(t~butylperoxy)hexyn-3
in Benzol versetzt und das Mischen 3 Minuten lang fortgesetzt. Eine aus der Mischung hergestellte Folie von 0,5 mm
Dicke wurde 20 Minuten lang in einer Plattenpresse bei 177° C und 2812 kg/cm2 gehärtet. Die gehärtete Folie hatte
einen Gelgehalt von* 63 %. Eine Probe der gehärteten Folie
wurde auf 105° C erhitzt und mit Druckluft zu einer biaxial
orientierten Folie von 0,038 mm Dicke gedehnt
Im Farbhafttest blieben mindestens 90 % der Farbe auf der
Folie.
- 22 -
909830/1399 BAD
In diesem Beispiel wird ein Verfahren beschrieben, bei dem die Vernetzung durch Bestrahlung erfolgte.
26,25 g handelsübliches Polyäthylen (Dichte 0,91) und 8,75 g handelsübliches Äthylen-Vinylaeetat-Copolymerea (Qewiöhtsverhältnis
Äthylen zu Vinylacetat =» 67 : 33) wurden in einem Brabender-Plastographen bei l4o° C solange gemischt,
bis die Mischung geschmolzen war. Eine Folie aus der ge» sshmolzenen Mischung von 0,5 asm Dicke wurde etwa 6 Minuten
lang bei 177° C unter 2812 kg/cm gepreßt und anschließend
bei Raumtemperatur mit einer Dosis von 8 Megarad bestrahlt. Die bestrahlte Folie hatte einen Gelgehalt von 60 %. Die so
gehärtete Folie wurde auf IO50 C erhitzt und mit Druckluft
zu einer biaxial orientierten Folie von 0,025 mn Dicke gedehnt.
Auf der erhaltenen Folie blieben im Farbhafttest nach
Beispiel 1 mindesten« 90 % der Farbe haften.
26,25 g handelsübliches Polyäthylen (Dichte 0,96) und 8,75 g handelsübliches Xthylen-Vinylacetat-Copolyneres wurden bei
I500 C solange gemischt, bis sie geschmolzen waren. Die
geschmolzene Mischung wurde alt 1,4 oir einer Lösung von
0,23 g 2,5-Diroethyl-2,5-di(t-butylperoxy)hexyn-3 in Benzol
- 23 -909830/1394
bad
versetzt und das Mischen 3 Hinuten fortgesetzt. Eine O45 mn
dicke Folie der Mischung wurde 20 Minuten lang in einer Plattenpresse bei 177° C unter 14O6 lcg/cra Druck gehärtet
und hatte danach einen Gelgehalt von 64 %. Die erhaltene
Folie wurde auf 130° C erhitzt und unter Gasdruck, z.B. mit
Luft, biaxial zu einer 0,038 ran dicken Folie orientiert.
Im Farbhafttest nach Beispiel 1 blieben auf der Folie mindestens 90 £ der Farbe haften.
29,25 g Äthylen-Buten-Copolymeres hoher Dichte (2,0 Oew.%
Buten, Dichte 0,95, Schmelzindex 9,0) und 9,75 g handelsübliches Äthylen-Vinylacetat-Copolyraeres (33 Gew.jS Vinylacetat) wurden in einem Brabender-Flastographen bei l40° C
vermählen, bis die geschmolzene Masse homogen durchmischt war. Dann wurde die geschmolzene Mischung mit 0,286 g in
Benzol gelöstem 2,5~Dimethyl-2,5-di(t~butylperoxy)hexyn«3
versetzt und das Mischen 5 Minuten lang fortgesetzt. Die Mischung wurde als Folie von 0,5 mm Dicke 20 Minuten lang
in einer Plattenpresse bei 177° C und I4o6 kg/cm gehärtet,
und hatte danach einen Gelgehalt von 49 %. Dann wurde diese
Folie auf IO50 C erwärmt und durch Blasen mit Druckluft
biaxial orientiert, bis eine Folie von 0,0025 mm Dicke entstanden war.
Im Farbenhafttest nach Beispiel 1 blieben auf der Folie
mindestens 90 % der Farbe haften.
909830/1399 - 24 -
-# —■"" *
ORIGINAL
Beispiel 5 wurde wiederholt, jedoch wurde das Äthylen«
Vinylaeetat-Copolymere in einer Menge von 33 Gew.£, bezogen
auf die Mischung, eingesetzt. Die gehärtete Folie hatte
einen Oelgehalt von 66 £.
In Farbhafttest blieben mindestens 90 % der Farbe auf der
Folie haften. Im Gegensatz zu diesem Ergebnis blieben auf einer Folie, die nach der gleichen Methode wie Beispiel 6,
jedoch ohne Äthylen-Vinylacetat-Copolymeres hergestellt worden war, nur 20 % der Druckfarbe haften.
Eine andere AusfUhrungsform der Erfindung wird in den
folgenden Beispielen beschrieben, in welchen die kontinuierliche Herstellung der bedruckbaren Folie beschrieben wird.
Als Polyäthylen wurde ein handelsübliches, nach dem Hoch»
druckverfahren hergestelltes verzweigtes Produkt niederer Dichte (0,92) verwendet. Das eingesetzte Äthylen-Vinylacetat=
Copolymere (Gewichtsverhältnis Äthylen zu Vinylacetat «
67 : 33) hatte eine Dichte von 0,95 und ist unter der
Handelebezeichnung "Elvax 150" erhältlich. Als Peroxyd wurde
2,5-Dimethyl-2,5-di(t=butylperoxy)hexan der folgenden Formel
verwendet:
- 25 -
909830/1390 bad
CH, CH* CH, CH,
I3 ι3 ι3 ι3
ί LL '
/in fm /»ti pll
Eine Lösung von 30 g des Peroxyds in 200 cor Petroläther
wurden in einem Zwillingetrommelmischer auf Tabletten
(pellets) von Polyäthylen und 25 Gew.# (bezogen auf das Polyäthylen) Sthylen-Vinylaeetat-Copolymeres gesprüht, so
daß die Tabletten mit etwa 0,75 Gew.# Peroxyd überzogen
wurden.
Die überzogenen Tabletten wurden dann in eine Strangpresse
gegeben, vo sie mittels einer Schnecke durch einen erhitzten
Zylinder von 2,5 cm Durchmesser und 50,8 cm Länge geführt
und aus einer Düse als Schlauch von 2,5 cm Durchmesser und
0,5 mm Wandstärke extrudiert wurden. Die Strangpresse hatte am Einfülltrichter eine Temperatur von 118° C und an der
Eüse eine Temperatur von 149° C und lieferte zwischen 1,1
und 2,9 kg Schlauch pro Stunde . Unter diesen Bedingungen wurde die vorzeitige Vernetzung im Extruderzylinder oder
in derDüse so gering wie möglich gehalten (unter 2 % Gelbildung).
Der extrudierte Schlauch wurde gehärtet (vernetzt), indem er
nach oben durch einen Härteofen mit einem inneren Durchmesser von 7*65 cm und einer Länge von 30,5 cm geführt wurde.
- 26 -
90983-0/1390
BAD ORIGINAL
Das Innere des Ofens kann den mehrfachen Durchmesser des
Schlauche haben und IO bis 12mal so lang sein. Das Erhitzen
erfolgte durch elektrische Widerstandsheizung; die Temperatur Im Ofen betrug etwa 260° C und die Verweilzeit etwa
40 Sekunden. Durch den Ofen wurde ein kontinuierlicher Strom von vorgeheiztem Stickstoff geleitet, um den oxydativen
Abbau so gering wie möglich zu halten. Bei diesen Bedingungen wurde In dem gehärteten Schlauch ein Gelgehalt von 60 %
erhalten, wie durch Extraktion einer Probe mit siedendem Xylol ermittelt wurde.
Die im Härteofen herrschende Temperatur 1st von Bedeutung;
sie muß hosh genug sein, um eine schnelle Vernetzung herbei"
zuführen, jedoch nicht so hoch, daß der Schlauch versengt wird. Es ist wichtig, daß die Vernetzung schnell erfolgt,
da der Schlauch nicht genügend selbsttragend 1st, solange er nieht vernetzt ist. Beispielswelse wurde unter den in
diesem Beispiel beschriebenen Bedingungen bei einer Ofentemperatur von 1^9° C nur etwa ein Drittel (20 % Gel) des
Schlauches vernetzt, so daß er wegen seiner niedrigen Schmelzviskosität nur schwer in Form zu halten war. Sogar
bei 177° C wurde noch ein geringes Fließen beobachtet. Bei einer Ofentemperatur von 204° C wurde der Schlauch genügend
fest und erhielt seine maximale Festigkeit zwischen 222 und
288° C. Über 288° C trat bei normaler Verweilzeit im Ofen
schon ein Versengen auf.
- 27 - 90 9830/1398
In der nächsten Stufe wurde der gehärtete Schlauch gedehnt,
während er noch eine Tensperatur nahe seines Schnei zpunktes
hatte. In manchen Fällen kann es zweckmäßig sein, den gehärteten Schlauch nicht im gleichen Verfahren biaxial zu
orientieren; man kann ihn dann kühlen, als flaches Band aufwickeln und später biaxial orientieren. In diesen Beispiel wurde 4er Schlauch jedoch direkt anschließend an das
Härten gedehnt.
Zum Dehnen des Schlauches wurde das Blasenstreck-Verfahren
verwendet. Dieses Verfahren ist bekannt und beispielsweise in "Encyclopedia of Chemical Technology", Bd. 14, S. 751 -752 von Kirk-Othmer beschrieben. In dem vorliegenden Fall
wurde ein Schlauch von 0,91 m Länge (bei etwa dem Schmelzpunkt des Polyäthylens, d.h. 105° C) zwischen einem ersten
und einem zweiten Rollenpaar durchgezogen und eingeklemmt. In diesen Abschnitt wurde Stickstoff, Luft oder ein anderes
Inertgas unter Druck eingeführt, was beispielsweise mittels einer PreßluftkanUle erfolgen kann, wobei das Binspritzloch
mit einem Klebestreifen abgedichtet wird. Der Schlauch wird, wenn er sich dem zweiten Walzensatz nähert, durch den Gasdruck zu einer Blase ausgedehnt, welche beim kontinuierlichen Fortlaufen des Schlauches die gleiche Form behält.
Durch das Dehnen nach dem Blasenstreck-Verf ahren wurde die
Folie biaxial orientiert. Das Verhältnis von Blasendurohmesser und Schlauchdurcnraesser kann abhängig von der
- 28 -9.09830/139$ *
BADORiGlNAL
Foliendicke und dem gewünschten Dehnungsgrad in weitern
Bereich variiert werden; ein typisches Verhältnis 1st 5:1· So beträgt der Blasendurchmesser für einen Schlauch von 2,5
cm Durchmesser im allgemeinen etwa 12,5 cm und der Querdehnungsfaktor 5, so daß (ohne Längsdehnung) eine Schlauchwand
von 0,5 mm Dicke zu einer Folie von 0,1 mn Dicke gedehnt wird. Eine gleich große Längsdehnung wird erreicht,
wenn sich die hinter der Blase liegenden Führungewalzen Bit der fünffachen Geschwindigkeit der Schlauchexfcrusion
bewegen, so daß die erhaltene biaxial orientierte Folie eine Dicke von 0,5 : 5 : 5 = 0,02 erhält.
Zn dem vorliegenden Beispiel erfolgte die biaxiale Orientierung bei einem Verhältnis von Blasendurehmesser zu
Sehlauchdurchmesser von 5:1 und Bewegung der hinter der Blase liegenden Führungswalzen mit der fünffachen Geschwindigkeit der Extrudiergeschwindigkelt. Die erhaltene
bedruckbare, vernetzte, biaxial orientierte Folie hatte eine Dicke von 0,02 mm.
Die so hergestellte schlauchform!ge Folie kann entweder
als Schlauch aufgewickelt oder an den Kanten aufgeschnitten und als flache Folie auf verschiedene Walzen aufgewickelt
werden.
- 29 -
909830/1399
Im Farbenhafttest nach Beispiel 1 wurden von der so hergestellten Folie weniger als 5 % Farbe entfernt.
In einem Vergleißhsversueh, der unter den gleichen Bedingungen wie Beispiel 7, jedoch ohne Verwendung von Äthylen-Vinylaöeiat-Copolyrcerem
durchgeführt worden war, wurden in dem Farbenhafttest mehr als 80 % Farbe entfernt.
Beispiel 7 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daS der Polymermlsehung
kein Vernetzungsmittel zugesetzt wurde. Anstelle der Behandlung im Härteofen nach Verlassen des Extruders
wurde der extradierte Schlauch auf eine Temperatur zwischen
20 und 60° C abgeschreckt und bei dieser Temperatur durch Bestrahlung mit einer Dosis von 10 Megarad mittels eines
Van de Graaff9sehen Elektronenbeschleunigers vernetzt.
Es können auch verschiedene andere, dem Fachmann bekannte Vorrichtungen verwendet werden und die Bestrahlung des
Schlauches kann bei Temperaturen zwischen Raumtemperatur und dem Schmelzpunkt des Polymeren vorgenommen werden.
Die Bestrahlungsdosis soll so hoch sein, daß der anfängliche Gelierungepunkt Ubersohrltten wird und vorzugsweise
so hoch, daß der nicht schmelzende vernetzte Anteil 10 £ OeI
beträgt. Bei diesem Gehalt bildet eich ein selbsttragender
-30 -
909830/ m
Schlauch. Dosierungen in der Größenordnung von 1 bis
100 Megarad sind im allgemeinen ausreichend, um den Gellerungspunkt zu überschreiten.
Der stabile, vernetzte Schlauch wurde auf 105° C erhitzt
und orientiert. Bei Prüfung des Druckfarbenhaftvennögens
nach Beispiel 1 wurden weniger als 10 % Farbe von der Folie entfernt.
909830/1399
Claims (1)
- 3» (US 264 701'- prio 12.März I963 9826 - 2670)W. R. Grace ft Co.New York, N.Y./V.St.A.Hamburg, den 10. Februar 1964Patentansprüche1. Verfahren zur Herstellung von bedruokbarer Polyäthyienfolie, bei welchem eine Polyäthylenmasse als Schlauch extrudiert und der Schlauch zu einer biaxial orientierten schlauchförmigen Folie gedehnt wird, dadurch gekennzeichnet, daß dis Polyäthyleninasse aus einer Mischung von im Normalzustand festem Polyäthylen und, bezogen auf das Polyäthylen, 10 bis 50 Gew.% Äthylen-Vinylaeetat besteht und die den Schlauch bildende Mischung vor dem Dehnen vernetzt wird.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung ein freie Radikale bildendes Vernetzungsmittel enthält und die Vernetzung durch Erhitzen des
extrudierten Schlauches auf eine das Vernetzungsmittel zersetzende Temperatur erfolgt.J. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine weitgehend homogene Mischung aus einem im
Normalzustand festen Polyäthylen, 10 bis 50 Gew.#,.909830/1399 m ^ ^BAD ORIGINALbezogen auf das Polyäthylen» Äthylen-Vinylaeetat-Copolymerem und 0,1 bis 13 0ew.£, bezogen auf das Polyäthylen, eines freie Radikale bildenden Vernetzungemittels herstellt, die Mischung bei einer zwischen dem Schmelzpunkt des Polyäthylens und dem Gelierungepunkt der Mischung liegenden Temperatur zu einem Schlauch extrudiert, den extrudierten Schlauch durch eine Härtezone von einer zum Erhitzen des Schlauches Über die Zersetzungstemperatur des Vernetzungsmittels ausreichenden Temperatur mit einer solchen Geschwindigkeit führt, daß die Verweilzelt in der Zone etwa dreimal so groß wie die Halbwertzeit des Vernetzungsmittels ist, den so gehärteten Schlauch auf eine sein Aneinanderkleben ver- . hindernde Temperatur abkühlt, den gekühlten Schlauch erneut auf eine Temperatur zwischen 15° C unter und 50° C über dem Schmelzpunkt des Polyäthylene erhitzt und den erhitzten Schlauch zu einer schlauohförmlgen Folie ausdehnt.4. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man den gehärteten Schlauch auf eine Temperatur zwischen 15° C unter und 50° C über den Schmelzpunkt des Polyäthylens abkühlt und ihn auf mindestens das Doppelte seiner Weite dehnt.909830/1399 ^aq ofhQ!Nal5. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß als Vernetzungsmittel Dicumylperoxyd, 2,5-Dimethyl-2,5-di-(t-butylperoxy)hexan oder 2,5-Dimethyl-2,5-di-(t~butylperoxy)-;3-hexyn verwendet wird.6. Verfahren nach Anspruch I4 dadurch gekennzeichnet« daß das Vernetzen durch Bestrahlen des extrudierten Schlauches erfolgt.7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man eine weitgehend homogene Mischung aus einem im Normalzustand festen Polyäthylen und, bezogen auf das Polyäthylen, 10 bis 50 0ew.$ Äthylen-Vinylacetat-Copolymerem herstellt, die Mischung bei einer über dem Schmelzpunkt des Polyäthylens liegenden Temperatur zu einem Schlauch extrudiert, den extrudierten Schlauch bei einer Temperatur zwischen 20° und 60° C abschreckt, den abgeschreckten Schlauch duroh Bestrahlen mit einer Dosis von 1 bis 100 Megarad bei einer Temperatur zwischen 20° und 60° C vernetzt, den vernetzten Schlauch erneut auf eine Temperatur zwischen 15° C unter und JO0 C über dem Schmelzpunkt des Polyäthylene erhitzt und den erhitzten Schlauch zu einer schlauchförmigen Folie ausdehnt.8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man <äen Schlauch auf mindestens das Doppelte seiner Länge und mindestens das Doppelte seiner Weite ausdehnt.909830/1399 - - -~* -BAD ORIGINAL9* Verfahren nach Anspruch 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß das Copolymere 10 bis 40 Gew.£ Vinylacetat« bessogen auf das Gewicht des Copolymeren, enthält.10. Bedruckbare Folie, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer vernetzten Mischung von im Normalzustand festem Polyäthylen und, bezogen auf das Polyäthylen, 10 bis 0ew.£ Äthylen-Vinylacetat-Copolymerem besteht.11.Kunststoffmasse zur Verwendung in dem Verfahren nach Anspruch 2-9» daduroh gekennzeichnet, daß sie aus einem im Normalzustand festen Polyäthylen, 10 bis 30 Qew.£, bezogen auf das Polyäthylen, Äthylen-Vinylacetat-Copoly-■erem und 0,1 bis 15 Gew.£, bezogen auf das Polyäthylen, eines freie Radikale bildenden Vernetzungsmittels besteht.12. Kunststoffmasse naoh Anspruoh 11, daduroh gekennzeichnet, dafi das Vernetzungsmittel Dicuraylperoxyd, 2,5-Dimethyl-! 2,5-di(t-butylperoxy)hexan oder 2,5-Dimethyl«-2,5-di-(t-butyiperoxy)-3-hexyn ist.13· Kunststoffmasse naoh Anspruoh 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, dafi das Copolymere aus etwa 60 bis 90 % Äthylen und 10 bis 40 £ Vinylacetat besteht.909830/1399
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