DE1470154B2 - Verfahren zur herstellung von substituierten dimeren von 2,4,5-triphenylimidazolylverbindungen und ihre verwendung als fototropes material - Google Patents
Verfahren zur herstellung von substituierten dimeren von 2,4,5-triphenylimidazolylverbindungen und ihre verwendung als fototropes materialInfo
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- DE1470154B2 DE1470154B2 DE1963P0031373 DEP0031373A DE1470154B2 DE 1470154 B2 DE1470154 B2 DE 1470154B2 DE 1963P0031373 DE1963P0031373 DE 1963P0031373 DE P0031373 A DEP0031373 A DE P0031373A DE 1470154 B2 DE1470154 B2 DE 1470154B2
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Description
in der R1 bis R6 jeweils ein Fluor-, Chlor- oder
Bromatom oder eine Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1 bis 2 C-Atomen bedeuten, die Reste R2 bis
R6 auch Wasserstoff bedeuten können und je zwei der Substituenten R, bis R4 in benachbarten Stellungen
zusammen einen Benzolring bilden können, oxydiert.
2. Verwendung der nach dem Verfahren des Anspruchs 1 erhältlichen Verbindungen als fototropes
Material.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von substituierten Dimeren von 2,4,5-Triphenylimidazolylresten,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man in an sich bekannter Weise 2,4,5-Triphenylimidazole
der allgemeinen Formel
R,
in der R1 bis R6 jeweils ein Fluor-, Chlor- oder Bromatom
oder eine Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1 bis C-Atomen bedeuten, die Reste R2 bis R6 auch
Wasserstoff bedeuten können und je zwei der Substituenten R1 bis R4 in benachbarten Stellungen zusammen
einen Benzolring bilden können, oxydiert.
Diese nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten neuen substituierten 2,4,5-Triphenylimidazolyl-Dimeren
besitzen fototrope Eigenschaften. Bei Belichtung mit Sonnenlicht oder bei Bestrahlung mit
Ultraviolettlicht ändern sie ihre Farbe und nehmen nach Beendigung der Bestrahlung ihre ursprüngliche
Farbe wieder an. Die Erfindung umfaßt dementsprechend die Verwendung der nach dem zuvor
geschilderten Verfahren erhältlichen Verbindungen als fototropes Material.
Die substituierten 2,4,5-Triphenylimidazole, die das
Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren und damit Zwischenprodukte bei der Herstellung
der Dimeren sind, können nach bekannten Methoden hergestellt werden, wie sie beispielsweise in J. Org.
Chem. 2, 319 (1937) von Wiedenhagen und Mitarbeitern sowie in Ber. 70, 570 (1937) oder in der belgischen
Patentschrift 5 89 417 beschrieben sind.
Das substituierte Triphenylimidazol wird dann in Äthanol, das Kaliumhydroxyd enthält, nach Methoden,
die im Prinzip für diese Gruppe von Verbindungen bekannt sind, zu einem Dimeren der Imidazolverbindung
oxydiert. Bei einer dieser Methoden wird beispielsweise eine Behandlung mit wäßrigem Kaliumferricyanid
vorgenommen. Das gewünschte Produkt scheidet sich vom Reaktionsgemisch ab, wird abfiltriert und mit Wasser gewaschen, bis es frei von
Ferricyanid ist. Dieses allgemeine Verfahren wird von Hayashi und Mitarbeitern in Bull. Chem.
Soc. Japan, 33, 565 (1960) beschrieben.
Das substituierte Triphenylimidazol kann auch oxydiert werden, indem eine Benzol- oder Chloroformlösung
des Imidazole mit Bleidioxyd (PbO2) gerührt wird oder indem eine gesättigte Lösung des
Imidazols in Benzol durch eine mit PbO2 und Diatomeenerde
gefüllte Kolonne geleitet wird. Die Produkte können aus Benzol oder Cyclohexan umkristallisiert
werden.
Neben Kaliumferricyanid und Bleidioxyd kann auch Jod zur Oxydation des Imidazols zum Diimidazol
verwendet werden. Die Oxydation kann auch elektrolytisch erfolgen, wobei das Imidazol in
einem Lösungsmittel, wie Dimethylformamid oder Acetonitril, gelöst wird, das einen Elektrolyten enthält,
der aus einem Alkalichlorat besteht, und eine Spannung an inerte Elektroden angelegt wird.
Das Dimere liegt in einer Reihe von denkbaren Is6-merstrukturen
vor, die sich durch die Art und Weise unterscheiden, in der die Reste aneinander gebunden
sind. Die Isomeren des phototropen Dimeren, die isoliert worden sind, unterscheiden sich in den Spektraleigenschaften
und in den thermotropen Eigenschäften. Ein stabileres Dimeres läßt sich durch Standardmethoden,
wie sie vorstehend beschrieben wurden, isolieren. Ein weniger stabiles Dimeres wurde
durch Bestrahlung einer Lösung eines Diimidazols, z.B. in Toluol usw., bei -3O0C oder darunter gebildet.
Es zeigte sich, daß das weniger stabile Isomere des Dimeren durch Erhitzen eine intensiver gefärbte
Lösung bei niedrigeren Temperaturen ergibt als das stabilere Dimere.
Die Diimidazolverbindungen werden durch EIementaranalyse und Molekulargewichtsbestimmung
identifiziert. Sie werden durch Schmelzpunkt, Farbe, die durch Phototropic entstandene Farbe, Beständigkeit
der Farbe, d. h. die Dauer bis zur Rückkehr zum
natürlichen Zustand nach Aufhören der Bestrahlung, Infrarolspektren, sichtbares und UV-Absorptionsspektrum
sowie durch Thermotropie und Piezotropie (Ansprechen auf Druckänderungen) gekennzeichnet,
wenn diese Eigenschaften für die jeweilige Verbindung vorliegen.
Sämtliche Dimere gemäß der Erfindung kehren nach Aufhören der Bestrahlung schneller zu ihrem
ursprünglichen Zustand zurück als ihre isomeren Verbindungen, die keinen Substituenten in o-Stellung des
in 2-Stellung stehenden Phenylrings enthalten.
Die neuen Dinieren des substituierten Imidazolylrestes lassen sich vorteilhaft als Farbumkehrkomponenten
von durch Licht aktivierten Sonnenschutzvorrichtungen und Sonnenblenden verwenden. Der
Zusatz dieser Dimeren zu Kunststoffzwischenschichten von Verbundglas oder zu überzügen, die auf transparente
Unterlagen, wie Glas, Putz u. dgl., aufgebracht werden, ist eine Ausweitung dieser Anwendung.
Die lichtempfindlichen Stoffe und überzüge sind vorteilhaft in Brillengläsern, da sie den Träger
• gegen plötzlich einfallendes starkes Sonnenlicht oder künstliches Licht schützen. Bei Verwendung auf
Windschutzscheiben von Autos erhöhen die erfindungsgemäßen Stoffe die Sicherheit, weil die Windschutzscheibe
beim übergang vom Hellen ins Dunkle, z. B. in einen Tunnel, ihre Farbe verliert und wieder
ihren ursprünglichen klaren, farblosen Zustand annimmt. In Verbindung mit transparenten Materialien,
die als Ersatz für Glas verwendet werden, können die Stoffe für den gleichen Zweck verwendet werden.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß bei den vorstehend beschriebenen Dimeren des Imidazolylrestes,
die wenigstens einen der aufgezählten Substituenten in o-Stellung im 2-Phenylring enthalten, die Farbe
erheblich schneller verschwindet als bei einem entsprechenden Dimeren, das keinen o-Substituenten im
2-Phenylring enthält. Dies ist überraschend und unerwartet. Darüber hinaus benötigt das o-substituierte
Dimere eine höhere Temperatur, um eine Farbänderung hervorzurufen, als das entsprechende Dimere,
d. h., es ist in geringerem Maße thermotrop.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß durch Variation der Substituenten in anderen
Stellungen als der o-Stellung im 2-Phenylring die verschiedensten Farbtöne oder eine Veränderung· des
Farbtons bei Bestrahlung erzielt werden. Es ist ferner möglich, durch Veränderung der Substituenten in den
anderen Stellungen als der o-Stellung im 2-Phenylring andere Eigenschaften zu verändern, beispielsweise den
Schmelzpunkt zu verändern, die Löslichkeit in einem bestimmten Lösungsmittel zu verbessern usw.
In den folgenden Beispielen beziehen sich die Mengenangaben auf das Gewicht, falls nicht anders
angegeben.
Zu 2,1 Teilen Benzyl (0,01 Mol), die in 50 Teilen Eisessig gelöst waren, der 6 Teile Ammoniumacetat
(0,078 Mol) enthielt, wurden 1,4 Teile o-Chlorbenzaldehyd (0,01 Mol) gegeben. Die Lösung wurde 2 Stunden
unter dem Rückflußkühler erhitzt. Sie wurde dann in 200 Teile kaltes Wasser gegossen, wobei 3,1 Teile
Reaktionsprodukt ausgefällt wurden. Das Produkt wurde abfiltriert und durch zweimaliges Umkristallisieren
aus Äthanol gereinigt. Das als Produkt erhaltene 2-(o-Chlorphenyl)-4,5-diphenylimidazol ist ein
weißer, kristalliner Feststoff mit einem Schmelzpunkt von 196 bis 197°C und folgenden Analysendaten:
Berechnet ... C 76,3, H 4,6, N 8,5%;
gefunden ... C 76,7, H 4,7, N 8,2%.
gefunden ... C 76,7, H 4,7, N 8,2%.
Zu einer Lösung von 1,1 Teilen des auf die beschriebene Weise hergestellten Imidazols in 100 Teilen
ίο Äthanol, das 12 Teile Kaliumhydroxyd enthielt, wurden
450 Teile einer l%igen Lösung von Kaliumferricyanid in Wasser in einer Menge von 5 Teilen/Minute
innerhalb von 1,5 Stunden unter ständigem Rühren gegeben. Das Produkt der Oxydationsreaktion,
das sich in einer Menge von 1,0 Teil aus dem Reaktionsgemisch abschied, wurde abfiltriert und mit
Wasser gewaschen, bis es frei von Ferricyanid war. Nach Vortrocknung in einem Vakuumtrockenschrank
bei 50°C über Nacht wurde das Produkt 8 Stunden bei 56°C und 0,1 mm Hg getrocknet. Es wurde mit
2 MoI Äthanol pro 3 Mol Diimidazol solvatiert. Das Produkt, ein Dimeres des 2-(o-Chlorphenyl)-4,5-diphenylimidazolylrestes,
ist ein blaßgelber kristalliner Feststoff, der bei etwa 900C weich wird und bei 95 bis
110°C zu einem gelben Gel schmilzt. Die Verbindung wird bei 1700C lavendelfarben, bei 190°C rotbraun
und bei 220° C rot. Die Analyse des solvatierten Diimidazols
ergab folgende Werte:
Berechnet ... C 75,4, H 4,7, N 8,1 %;
gefunden ... C 75,9, H 4,7, N 8,1%.
gefunden ... C 75,9, H 4,7, N 8,1%.
Ein Teil des mit Äthanol solvatierten Produkts wurde azeotrop mit Cyclohexan getrocknet, wobei
nicht solvatiertes Material erhalten wurde.
Eine farblose 0,5%ige Lösung dieses Diimidazols in Benzol wurde bei Bestrahlung mit Sonnenlicht
sofort purpurrot. Die Farbe verschwand innerhalb einer Minute nach Aufhören der Bestrahlung. Eine
Vergleichslösung des Dimereri von 2,4,5-Triphenylimidazolyl
brauchte 15 Minuten nach der Einwirkung des Sonnenlichts bis zum Verschwinden der Farbe.
Bei einer weiteren Messung der Lebensdauer der Farbe wurde die Benzollösung 1 Minute in einer
1 cm dicken Quarzzelle, die im Abstand von 6,4 cm von einer 275-W-Höhensonne (General Electric RS)
angebracht war, bestrahlt und in ein Spektrophotometer gegebt-i, um die Änderung der optischen
Dichte (D) der maximalen Absorptionsbande bei 545 πΐμ mit der Zeit zu registrieren. Ein Wert wurde
auch ermittelt, nachdem die Lösung über Nacht im Dunkeln gehalten worden war, und als »Unendlich«-
Wert (D 00) benutzt. Eine graphische Darstellung von 1/(D-D 00) in Abhängigkeit von der Zeit (Minuten) ergab
eine Linie, deren Neigung die Geschwindigkeit des Abklingens der Farbe der phototropen Verbindung
darstellte und einen reproduzierbaren quantitativen Wert dieser Eigenschaft zum Vergleich mit einer Vergleichsverbindung,
die keinen o-Substituenten im 2-Phenylring enthielt, und mit anderen phototropen
Verbindungen lieferte. Der für den 2-(o-Chlorphenyl)-4,5-diphenylimidazolylrest
erhaltene Wert, d. h. die Neigung der genannten graphischen Darstellung, betrug 7,3 gegenüber einem Wert von 0,46 für den unsubstituierten
Triphenylimidazolylrest, d. h., die Farbe des Restes der neuen Verbindung klingt 16mal so
schnell ab wie die Farbe beim Rest der unsubstituierten Verbindung.
14 /U 104
Auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise wurden 1,75 Teile 2,4-Dichlorbenzaldehyd (0,01 Mol) mit Benzil
zu 3,5 Teilen 2-(2,4-Dichlorphenyl)-4,5-diphenylimidazol umgesetzt. Das Produkt war ein weißer
kristalliner Feststoff mit einem Schmelzpunkt von 174,5 bis 175°C und folgenden Analysendaten:
Berechnet ... C 69,0, H 3,9, N 7,7%;
gefunden ... C 69,0, H 4,0, N 7,4%.
gefunden ... C 69,0, H 4,0, N 7,4%.
1,2 Teile des Imidazols wurden durch Behandlung mit Kaliumferricyanid auf die in Beispiel 1 beschriebene
Weise zum Dimeren von 2-(2,4-Dichlorphenyl)-4,5-diphenylimidazolyl
oxydiert. Das Produkt wurde in 81 %iger Ausbeute als blaßgelber phototroper Feststofferhalten.
Es wird bei 90°C weich, bildet bei 115'C
ein Gel und bei 133°C eine gelbe Flüssigkeit, wird bei
210° C rot, bei 2500C orangefarben und zersetzt sich
bei 262° C. Eine Analyse des nicht solvatierten Diimidazols ergab folgende Werte
Berechnet ... C 69,2, H 3,6, N 7,7%;
gefunden ... C 69,3, H 4,2, N 7,4%.
gefunden ... C 69,3, H 4,2, N 7,4%.
Eine 0,5%ige Lösung des Produkts in Benzol wurde bei Einwirkung des Sonnenlichts purpurrot.
Die Farbe verschwand in 45 Sekunden. Messungen der optischen Dichte der Äbsorptionsbande bei
558 ΐτίμ auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise ergaben
einen Abklingwert der Farbe von 17, d. h., die Farbe des 2,4,5-Triphenylimidazolylrestes, bei dem
als Vergleichsverbindung ein Wert von 0,46 festgestellt wurde, verschwand erst nach einer Zeit, die
35mal so lang war wie bei der erfindungsgemäßen Verbindung.
Der Feststoff wird bei Einwirkung von Licht purpurrot und nimmt wieder seine ursprüngliche blaßgelbe Farbe an, wenn er aus dem Licht genommen
wird. '
B e i s ρ i e 1 3
Auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise wurden 1,4 Teile o-Methoxybenzaldehyd mit 2,1 Teilen Benzil
umgesetzt, wobei 2,9 Teile (90%ige Ausbeute) 2-o-Anisyl - 4,5 - diphenylimidä'zol erhalten wurden. Dieses
Imidazol ist ein weißer kristalliner Feststoff mit einem Schmelzpunkt von 207,5 bis 208,50C und folgenden
Analysendaten:
Berechnet ... C 81,0, H 5,6, N 8,6%;
gefunden ... C 80,8, H 5,6, N 8,5%.
gefunden ... C 80,8, H 5,6, N 8,5%.
Oxydation von 1,1 Teilen des Imidazols mit Kaliumferricyanid
auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise ergab 0,96 Teile eines blaßgrünen phototropen
Dimeren von 2-(o-Anisyl)-4,5-diphenylimidazolyl. Wenn dieses Material erhitzt wird, erweicht es bei
160° C, wobei es blaßgrün bleibt. Bei weiterem Erhitzen
dunkelt es unter Annahme einer braunen Farbe und wird rot, wenn die Temperatur 210° C erreicht.
Wenn das Diimidazol bei Raumtemperatur dem Licht ausgesetzt wird, nimmt es eine schwache blaue
Farbe an. Die Identität des Produkts wurde durch folgende Analysenwerte eines Materials bestätigt, das
im Durchschnitt mit 2* Mol Äthanol pro 3 Mol Biimidazol
solvatiert worden war:
Berechnet ... C 80,0, H 5,6, N 8,2%;
gefunden ... C 79,8, H 5,4, N 8,6%
gefunden ... C 79,8, H 5,4, N 8,6%
Eine 0,5%igc Lösung der Verbindung in Benzo! wurde schwachblau, wenn sie mit Sonnenlicht bestrahlt
wurde. Der Abklingwert der Farbe, ermiUelt auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise durch Messung
der optischen Dichte der maximalen Absorptionsbande bei 612 mn, betrug 7,7 im Vergleich zu
0,46 beim unsubstituierten Triphenylimidazolylrest, d. h., die Farbe verschwand in weniger als einer
Minute.
Auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise wurden 1,7 Teile 2,4-Dimethoxybenzaldehyd mit Benzil umgesetzt,
wobei 3,2 Teile (90%ige Ausbeute) 2-(2,4-Dimethoxyphenyl)-4,5-diphenylimidazol
gebildet wurden. Diese Verbindung ist ein weißer Feststoff mit einem Schmelzpunkt von 164 bis 165°C und folgenden
Analysenwerten:
Berechnet ... C 77,5, H 5,7, N 7,9%;
gefunden ... C 77,9, H 5,8, N 8,0%.
gefunden ... C 77,9, H 5,8, N 8,0%.
Oxydation des Imidazols mit Kaliumferricyanid ergibt in 91%iger Ausbeute das Dimere von 2-(2,4-Dimethoxyphenyl)-4,5-diphenylimidazolyl,
einen blaßgrünen phototropen Feststoff. Die Analyse eines Teils des Produkts, das in nicht solvatiertem Zustand isoliert
worden war, ergab folgende Werte:
Berechnet ... C 77,7, H 5,4, N 7,9%;
gefunden ... C 77,2, H 5,8, N 7,8%.
gefunden ... C 77,2, H 5,8, N 7,8%.
Der Feststoff wurde durch Lichteinwirkung blaugrün und nahm nach Aufhören der Bestrahlung wieder
eine blaßgrüne Farbe an. Eine Lösung in Benzol wurde bei Belichtung ebenfalls blaugrün und zeigte einen
Abklingwert der Farbe von 0,82, ermittelt auf die in
Beispiel 1 beschriebene Weise durch Messung der Veränderung der optischen Dichte der Absorptionsbande bei 611 πΐμ. Dieser Wert läßt erkennen, daß die
Farbe praktisch zweimal so schnell verschwindet wie beim unsubstituierten Triphenylimidazolylrest.
Auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise wurden 1,6 Teile 1-Naphthaldehyd mit Benzil in Gegenwart
von Ammoniumacetat kondensiert, wobei in 99%iger Ausbeute 2-( 1 -Naphthal)-4,5-diphenylimidazol als weißer
kristalliner Feststoff mit einem Schmelzpunkt von 289,5 bis 2900C und folgenden Analysen werten erhalten
wurde: ·
Berechnet ... C 86,7, H 5,2, N 8,1 %;
gefunden ... C 87,0, H 5,2, N 8,2%.
gefunden ... C 87,0, H 5,2, N 8,2%.
Durch Behandlung mit Kaliumferricyanid wurde das Imidazol zum Dimeren von 2-(l-Naphthyl)-4,5-diphenylimidazolyl
oxydiert. Das Produkt war ein blaßgrüner phototroper Feststoff, der im nicht solvatierten Zustand folgende Analysen werte zeigte:
Berechnet ... C 86,9, H 5,0, N 8,1 %;
gefunden ... C 86,6, H 5,2, N 8,1 %.
gefunden ... C 86,6, H 5,2, N 8,1 %.
Wenn dieses Diimidazol erhitzt wird, tritt bei 85"C
eine Aufhellung der grünen Farbe ein. Bei 13O'JC
wird die Farbe gelb. Die Verbindung wird bei 1530C weich und bildet bei 165°C ein gelbes Gel. Durch Abkühlen
des Materials auf Raumtemperatur und erneutes Erhitzen können diese Farbänderung wieder
hervorgerufen werden.
Das feste Material wird bei Einwirkung von Sonnenlicht orangefarben und wird bei Aufhören der Lichteinwirkung
wieder blaßgelborange. Eine verdünnte farblose Benzollösung wird grün, wenn sie belichtet
wird, und ergibt einen Abklingwert der Farbe von 1,2, wenn die Änderung der optischen Dichte der Bande
bei 467 πΐμ auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise
gemessen wird. Dieser Wert läßt erkennen, daß die Farbe mehr als 2,5mal so schnell verschwindet als
beim unsubstituierten Triphenylimidazolylrest, der einen Wert von 0,46 aufweist.
B e i s ρ i e 1 6
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wurde wiederholt, wobei jedoch 1,9 Teile o-Brombenzaldehyd
anstelle des o-Chlorbenzaldehyds verwendet wurde. Hierbei wurden 3,6 Teile (97%ige Ausbeute)
2-(o-Bromphenyl)-4,5-diphenylimidazol gebildet. Dieses Produkt ist ein weißer kristalliner Feststoff, der
bei 2Θ5,5 bis 206,5°C schmilzt und folgende Analysenwerte hat:
■ Berechnet ... C 67,2, H 4,0, N 7,5%; gefunden ... C 67,8, H 4,4, N 7,4%.
Auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise wurden 1,3 Teile des Imidazole mit Kaliumferricyanid oxydiert,
wobei die Verbindung in 90%iger Ausbeute in ein Dimeres von 2-(o-Bromphenyl)-4,5-diphenylimidazolyl
umgewandelt wurde. Dieses Dimere ist ein blaßgelber Feststoff, der bei 1060C weich wird und bei
12O0C ein gelbes Gel bildet. Seine Identität wurde durch die folgende Analyse des Materials bestätigt,
das als Produkt, das im Durchschnitt mit 2 Mol Äthanol pro 3 Mol Diimidazol solvatisiert war, isoliert
worden war:
Berechnet ... C 66,8, H 4,1, N 7,2%; gefunden ... C 66,8, H 4,0, N 7,2%.
Bei. Bestrahlung des festen Diimidazols mit einer Höhensonne trat Purpurfärbung ein. Eine purpur- ·-
farbene Lösung bildete sich sofort, wenn eine im wesentlichen farblose 0,5%ige Lösung der phototropen
Verbindung in Benzol in der gleichen Weise bestrahlt wurde. Die Farbe verschwand in etwa einer
Minute, wenn das Licht abgeschaltet wurde. Die wie in Beispiel 1 durchgeführte Messung der Geschwindigkeit
des Abklingens der Farbe durch Registrierung der Änderung der optischen Dichte der Absorptionsbande bei 550 ηΐμ nach der Bestrahlung ergab einen
Wert von 7,4, d. h., die Farbe verblaßte etwa 16mal so schnell wie beim unsubstituierten Triphenylimidazolylrest.
- . . . .
2-(o-Fluorphenyl)-4,5-diphenylimidazol wurde in 99%iger Ausbeute durch Umsetzung von 1,2 Teilen
o-Fluorbenzaldehyd mit Benzil auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise hergestellt. Das Produkt ist ein
weißer kristalliner Feststoff mit einem Schmelzpunkt von 205,5 bis 2060C und folgenden Analysenwerten:
55
C 80,2, H 4,8, N 8,9%; C 80,0, H 4,9, N 8,9%.
hydroxyd in Äthanol auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise wurde das Dimere des 2-(o-Fluorphenyl)-4,5-diphenylimidazolyIrestes
in 78%iger Ausbeute gebildet. Dieses Diimidazol ist ein blaßgelber Feststoff, der bei 139 bis 149°C weich wird, bei 158°C ein
Gel bildet und bei 165° C in eine gelbbraune Flüssigkeit
übergeht.
Die Analyse desphototropen Diimidazols, das 1 Mol Wasser pro Mol der Verbindung enthielt, ergab folgende
Werte:
Berechnet ... C 78,3, H 4,7, N 8,7%;
gefunden ... C 78,6, H 4,8, N 8,6%.
gefunden ... C 78,6, H 4,8, N 8,6%.
Bei Belichtung mit direktem oder indirektem Sonnenlicht (letztere durch eine Fensterscheibe) oder einer
UV-Lampe wird die gelbe Verbindung im festen Zustand purpurrot, und die Farbe verschwindet, wenn
die Belichtung aufhört. Eine im wesentlichen farblose 0,5%ige Lösung in Benzol wird ebenfalls purpurrot,
wenn sie in der gleichen Weise bestrahlt wird, und nimmt bald wieder den farblosen Zustand an, wenn
die Lösung aus dem Licht genommen oder die Lampe ausgeschaltet wird. Die in Beispiel 1 beschriebene
quantitative Messung der Geschwindigkeit des Abklingens der Farbe durch Registrierung der Änderung
der optischen Dichte der maximalen Absorptionsbande für die farbige Lösung bei 548 πΐμ ergibt einen
Abklingwert von 6,2. Dies bedeutet, daß die Farbe des Imidazolylrestes mit einem Fluorsubstituenten in einer
o-Stellung der 2-Phenylgruppe im Vergleich zur unsubstituierten
Verbindung, die einen Abklingwert von 0,46 hat, nur etwa Vi 3 der Zeit bestehen bleibt.
Auf die in Beispiel i beschriebene Weise wurden mit dem geeigneten substituierten Benzaldehyd bzw.
9-Phenanthrencarboxaldehyd die folgenden substituierten Diimidazole hergestellt:
a) Ein Dimeres des 2-(o-Äthoxyphenyl)-4,5-diphenylimidazolylrestes
Diese Verbindung ist ein hellgelber Feststoff (Amax
= 610 πΐμ), der bei 138° C weich wird, bei 140 bis
1450C ein grünes Gel und bei 154° C eine klare grüne
Flüssigkeit bildet. Als weiterer Effekt wird festgestellt, daß die grüne Flüssigkeit zwischen 165 und
180°C braun und bei 218° C orangefarben wird. Bei
Einwirkung von Licht bei Raumtemperatur wird eine Lösung der Verbindung in Benzol blau. Im Dunkeln
verschwindet die Farbe in etwa 5 Minuten. Die Identität der Verbindung wurde durch die folgenden Analysenwerte
von nicht solvatisiertem Material bestätigt:
Berechnet ... C 81,4, H 5,64, N 8,25%;
gefunden ... C 80,8, H 5,65, N 8,15%.
gefunden ... C 80,8, H 5,65, N 8,15%.
60
Berechnet
gefunden
gefunden
Durch Umsetzung von 1,0 Teil des Imidazols mit Kaliumferricyanid in einer Lösung von Kalium-
b) Ein Dimeres des 2-(2,3-Dimethoxyphenyl)-4,5-diphenyIimidazolylrestes
Dies ist ein hellgelber Feststoff (ληαχ — 538 ηΐμ), der
bei 95"JC weich wird und bei 1040C ein gelbes Gel
bildet, bei 1400C in eine gelbe Flüssigkeit übergeht, die bei 160° C orangefarben, bei 18O0C rotorangefarben
und bei 200° C braun wird. Eine Lösung der Verbindung in Benzol färbt sich bei Belichtung purpurrot
und verliert diese Farbe im Dunkeln in etwa
709 517/467
14 /U i54
6 Minuten. Die chemische Analyse ergab folgende
Werte:
Berechnet für das
im Durchschnitt mit
im Durchschnitt mit
1 Mol Äthanol pro
2 Mol der Verbindung solvatisierte
Material C 77,0, H
gefunden C 76,95, H
5,63, N 7,64%; 5,70, N 7,68%
c) Ein Dimeres des 2-(9-PhenanthryI)-4,5-diphenylimidazolylrestes
Dieses Diimidazol ist ein blaßrosafarbener Feststoff (λ,ηαχ = 465 πΐμ), der bei 165°C gelb und weich
wird und bei 1800C ein gelbes Gel und bei 230°C eine
gelbe Flüssigkeit bildet. Eine Lösung der Verbindung in Benzol wird gelborangefarben, wenn sie belichtet
wird, und verliert die Farbe im Dunkeln in weniger als 2 Minuten. Eine Analyse des im Durchschnitt
mit 1 Mol Äthanol pro 2 Mol solvatisierten Material ergab folgende Werte:
Berechnet ... C 87,2, H 4,91, N 7,00%;
gefunden ... C 87,2, H 4,6, N 7,00%.'
gefunden ... C 87,2, H 4,6, N 7,00%.'
Als weitere dimere Verbindungen wurden auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise hergestellt:
d) Das Dimere von 2-(2,4,6-Trimethylphenyl)-4,5-diphehylimidazolyl,
das eine violette Farbe bildet (Ämax ~ 584 πψ) und eine Farbbeständigkeit von
etwa 7 Minuten und einen Abklingwert von 1,0 hat;
e) ein Dimeres des 2-(o-Methoxyphenyl)-4-(p-methoxyphenyl)-5-phenylimidazolylrestes,
das sich blau färbt {kmax = 612 ηΐμ), eine Farbbeständigkeit
von etwa 4 Minuten und einen Abklingwert von 1,61 hat;
0 ein Dimeres, des 2-(a-Naphthyl)-4,5-di(p-methoxyphenyl)imidazolylrestes,
das eine grüne Farbe annimmt, (kmax = 660 ηΐμ), eine Farbbeständigkeit
von etwa 7 Minuten und einen Abklingwert von 1,01 hat, gemessen bei 660 ηΐμ, und
g) ein Dimeres des 2-(o-Methoxyphenyl)-4,5-di-(p-methoxyphenylimidazolylrestes,
das sich blau färbt (Xmax = 612 ηΐμ) und einen Abklingwert von
0,50 hat.
B e i s ρ i e 1 9
Ein Gemisch von 24,03 g (0,10 Mol) 4-Methoxybenzil (A 1 d r i c h, Schmelzpunkt 58—62°C), 14,0 g
(0,10 Mol) 2-Chlorbenzaldehyd, 61,8 g (0,80 Mol) Ammoniumacetat
und 400 ml Eisessig wurde 4 Stunden am Rückflußkühler erhitzt. Nach der Abkühlung
wurde das Gemisch in einen Überschuß einer kalten Ammoniumhydroxydlösung gegossen. Das Produkt
wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen und über Nacht unter vermindertem Druck getrocknet. Das
rohe 2 - (2' - Chlorphenyl) - 4 - (4' - methoxyphenyl)-5-phenylimidazol
(A) wurde aus einem Gemisch von Acetonitril und Äthylenchlorid umkristallisiert. Die
gebildeten farblosen Kristalle wurden abfiltriert, mit Acetonitril gewaschen und getrocknet: Die erste
Fraktion wog 29,6 g; Schmelzpunkt 195—198,5°C.
Eine zweite Fraktion in einer Menge von 3,6 g wurde vom Filtrat abgetrennt. Schmelzpunkt 193,5—196° C
Die Analyse durch Dünnschichtchromatographie an Kieselgel unter Verwendung von Chloroform als
■ Elulionsmittel ergab für beide Materialien einen R r-Wert von 0,672. Banden, die Verunreingungen
zuzuschreiben waren, waren nicht vorhanden. Die Analysenprobe wurde weiter aus Äthanol umkristallisiert.
Schmelzpunkt 197,5—198,8 C.
Elementaranalyse für C22H17N2OCl:
Berechnet ... C 73,23, H 4,75, N 7,76, Cl 9,82%; gefunden ... C 72,92, H 4,50, N 7,80, Cl 10,02%.
Berechnet ... C 73,23, H 4,75, N 7,76, Cl 9,82%; gefunden ... C 72,92, H 4,50, N 7,80, Cl 10,02%.
Molekulargewicht 360,845.
NMR: Eine einzelne Absorption des Methoxylprotons war bei 3,81 I) vorhanden.
Ein Gemisch von 7,22 g (0,02 Mol) des Monomeren A, 8,00 g (0,2 Mol) Natriumhydroxyd, 13,17 g (0,04 Mol) Kaliumferricyanid, 150 ml Wasser und 200 ml Benzol wurde bei Raumtemperatur gerührt. Da der gesamte Feststoff selbst nach 1 stündigem Rühren nicht in Lösung zu gehen schien, wurden weitere 100 ml Benzol zugesetzt. Nach 4stündigem Rühren blieb die rotbraune Farbe der organischen Phase bestehen, so daß das Gemisch über Nacht (16 Stunden) gerührt wurde. Die Lösung hatte nun eine klare gelbe Farbe. Die Benzolschicht wurde abgetrennt und vier- * mal mit Wasser gewaschen. Das Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck abgedampft. Der blaßgelbe Rückstand wurde aus Butylchlorid umkristallisiert, wobei 6,9 g 2-(2'-Chlorphenyl)-4-(4'-methoxyphenyl)-5-phenylimidazolyldimeres vom Schmelzpunkt 150 bis 152,50C (Schaumbildung) in Form eines ausgezeichneten gelben kristallinen Feststoffs erhalten wurden. Die Analyse durch Dünnschichtchromatogräphie (an einer 20-cm-Kieselgelplatte unter Verwendung von 10% Äthylacetat-Chloroform als Elutionsmittel) ergab Komponenten bei Rf = 0,496 (stark) und Rf = 0,598 (schwach). Die Banden waren in einem Verhältnis von etwa 2: 1 vorhanden. Durch wiederholte Umkristallisation dieses Materials konnte kein aus einer Einzelkomponente bestehendes Dimeres erhalten werden. Die Elementaranalysen des aus den verschiedensten Lösungsmitteln umkristallisierten und unter hohem Vakuum auf 8O0C erhitzten Produkts ergaben, daß das Dimere vorzugsweise das Lösungsmittel hartnäckig festhält.
Ein Gemisch von 7,22 g (0,02 Mol) des Monomeren A, 8,00 g (0,2 Mol) Natriumhydroxyd, 13,17 g (0,04 Mol) Kaliumferricyanid, 150 ml Wasser und 200 ml Benzol wurde bei Raumtemperatur gerührt. Da der gesamte Feststoff selbst nach 1 stündigem Rühren nicht in Lösung zu gehen schien, wurden weitere 100 ml Benzol zugesetzt. Nach 4stündigem Rühren blieb die rotbraune Farbe der organischen Phase bestehen, so daß das Gemisch über Nacht (16 Stunden) gerührt wurde. Die Lösung hatte nun eine klare gelbe Farbe. Die Benzolschicht wurde abgetrennt und vier- * mal mit Wasser gewaschen. Das Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck abgedampft. Der blaßgelbe Rückstand wurde aus Butylchlorid umkristallisiert, wobei 6,9 g 2-(2'-Chlorphenyl)-4-(4'-methoxyphenyl)-5-phenylimidazolyldimeres vom Schmelzpunkt 150 bis 152,50C (Schaumbildung) in Form eines ausgezeichneten gelben kristallinen Feststoffs erhalten wurden. Die Analyse durch Dünnschichtchromatogräphie (an einer 20-cm-Kieselgelplatte unter Verwendung von 10% Äthylacetat-Chloroform als Elutionsmittel) ergab Komponenten bei Rf = 0,496 (stark) und Rf = 0,598 (schwach). Die Banden waren in einem Verhältnis von etwa 2: 1 vorhanden. Durch wiederholte Umkristallisation dieses Materials konnte kein aus einer Einzelkomponente bestehendes Dimeres erhalten werden. Die Elementaranalysen des aus den verschiedensten Lösungsmitteln umkristallisierten und unter hohem Vakuum auf 8O0C erhitzten Produkts ergaben, daß das Dimere vorzugsweise das Lösungsmittel hartnäckig festhält.
Elementaranalyse für C44H32N4O2Cl2:
Berechnet ... C 73,43, H 4;48, N 7,78, Cl 9,85;
gefunden
(aus Butylchlorid) C 71,13, H 4,89, N 7,23, Cl 11,83; *
(aus CCl4) ... C 62,58, H 3,9, N 6,97, Cl 24,52;
(aus Tetra-
hydrofuran-
Petroläther) C 72,94, H 5,07, N 7,62, Cl 9,41.
Molekulargewicht: 719,68.
NMR: Vier stärkere Methoxylprotonen-Absorptionsresonenzen waren bei 3,72, 3,76, 3,78 und 3,87 <)
vorhanden. Das Verhältnis von aromatischen Protonen zu Methoxylprotonen betrug 4,66. Das theoretische
Verhältnis für die Struktur der gewünschten Verbindung beträgt 4,33.
IR: Die Spektren der beiden Fraktionen zeigten keine NH-Absorption.
(Der Farbabklingwert in Benzol bei Raumtemperatur beträgt 6,9 gegenüber einem Wert von 0,46 für
die unsubstituierte Triphenylimidazolyl verbindung.)
Beispiel K)
Ein Gemisch von 28,52 g (0,2 Mol) 3-Chloranisol,
26,67 g (0,2 Mol) Aluminiumchlorid und 140 ml Mcthylenchlorid wurde unter Rühren auf OC gekühlt,
worauf 23,00 g (0,2 MoI) 1,1-DichiormethyImethyläther
innerhalb von 15 Minuten zugesetzt wurden. Das Gemisch färbte sich bei Zusatz des Äthers dunkelrot, wobei Chlorwasserstoff frei wurde. Nach erfolgtem
Zusatz wurde das Gemisch 1,5 Stunden bei Raumtemperatur gerührt und in ein Wasser-Eis-Gemisch
gegossen, worauf weiteres Methylenchlorid zugesetzt wurde. Der abgetrennte Extrakt wurde mit
Wasser, Natriumcarbonat und dann mit Wasser gewaschen. Nach Trocknung des Extrakts über Natriumsulfat
wurde das Lösungsmittel unter Vakuum abgedampft. Der teilweise kristallisierte rohe Rückstand
wurde abfiltriert und mit Petroläther gewaschen. Erhalten wurden 7,0 g Produkt vom Schmelzpunkt
53—59'JC. Das Filtrat ergab 22,7 g eines Öls, das
Kristallisierte, wenn es stehengelassen wurde.. Die Infrarotanalyse ergab, daß es mit dem vorstehend
genannten Feststoff identisch war. Sublimiertes Material, das aus Methanol-Wasser umkristallisiert wurde,
bildete lange Nadeln vom Schmelzpunkt 60— 61,5'C (Literaturwert 62—63°C). 4-Chlor-2-methoxybenzaldehyd
hat einen Schmelzpunkt von 74''C.
Elementaranalyse Tür C8H7O2Cl:
Berechnet ... C 56,32, H 5,14, Cl 20,78;
gefunden ... C 56,40, N 4,11, Cl 20,51.
Berechnet ... C 56,32, H 5,14, Cl 20,78;
gefunden ... C 56,40, N 4,11, Cl 20,51.
Molekulargewicht: 170,61.
NMR: Eine einzelne Methoxylprotonenabsorption war bei 3,88 >) vorhanden.
IR: Carbonylabsorption bei 1686 cm"1.
Ein Gemisch von 10,51 g (0,05 Mol) Benzil, 19,06 g (0,10MoI) 2-ChIor-4-methoxybenzaldehyd, 30,9Og
(0,4 Mol) Ammoniumacetat und 200 ml Eisessig wurde 4 Stunden am Rückflußkühler erhitzt. Nach Abkühlung
schied sich kein Feststoff ab. Das Gemisch wurde mit kaltem verdünntem Ammoniumhydroxyd
neutralisiert. Die Fällung wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Durch Umkristallisation
aus Acetonitril wurde die erste Fraktion von 8,3 g, die hauptsächlich aus 2-(2'-Chlor-4'-methoxyphenyI)-4,5-diphenylimidazol
bestand, erhalten. Die Dünnschichtchromatographie (Kieselgel, Chloroform) ergab einen R f-Wert von 0,315 und 0,508, wobei der
letztere stärker war.
Die Einengung des Filtratrückstandes ergab eine zweite Fraktion von 3,3 g mit R rWerten von 0,315
und 0,508, wobei der erstere stärker war. Beide Produkte wurden dreimal aus Acetonitril umkristallisiert,
wobei beide Materialien Dünnschichtchromatographie-Reinheit hatten. Das 2-(2'-Chlor-4'-methoxyphenyl)-4,5-diphenylimidazol
(4,0 g) schmolz bei 196— 196,9°C und zeigte bei der Analyse die Anwesenheit
von Halogen. Die letztgenannte Verbindung (2,2 g) die uninteressant war, schmolz bei1 182—184° C und
zeigte bei der Analyse kein Halogen.
Elementaranalyse für C22H17N2OCI:
Berechnet ... C 73,23, H 4,75, N 7,76, Cl 9,82;
gefunden ... C 73,05, H 4,76, N 8,01, Cl 9,65.
gefunden ... C 73,05, H 4,76, N 8,01, Cl 9,65.
NMR: Eine einzelne Absorption für Methoxylprotonen war bei 3,75 Λ vorhanden.
IR: D; intensive scharfe NH-Absorption bei 3415 cm-1.
Ein Gemisch von 5,30 g (0,147 Mol) 2-(2'-Chlor-4'
- methoxyphenyl) - 4,5 - diphenylimidazol, 5,88 g Natriumhydroxyd, 9,7 g Kaliumferricyanid, 110 ml
Wasser und 150 ml Benzol wurde 21 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Die Benzolschicht wurde
dann abgetrennt, mit Wasser gewaschen und über wasserfreiem Ammoniumsulfat getrocknet. Das Benzol
wurde unter Vakuum abgedampft und der Rückstand aus 1 -Chlorbutan umkristallisiert. Der kristalline
ίο Feststoff wog 3,944 g. Schmelzpunkt des Dimeren von
2-(2'-Chlor-4'-methoxyphenyl)-4,5-diphenyljmidazo-IyI betrug 208—2O9'JC: Die Dünnschichtchromatographie
(Kieselgel, 5% Äthylacetat-Chlorform) ergab einen Flecken bei einem R f-Wert von 0,604. Dieser
einzige Flecken färbte sich blau, wenn er mit Leukofarbstoff, Säure und Xenon-Blitzlicht behandelt wurde.
Eine zweite Fraktion von 0,5 g eines etwas weniger reinen Material wurde aus dem Filtrat gewonnen.
Elementaranalyse für C44H32O2N4Cl2:
Berechnet ...' C 73,43; H 4,48, N 7,78, Cl '9,85;
gefunden ... C 73,01, H 3,75, N 7,80, Cl 10,04. ',
Berechnet ...' C 73,43; H 4,48, N 7,78, Cl '9,85;
gefunden ... C 73,01, H 3,75, N 7,80, Cl 10,04. ',
Molekulargewicht: 719,68. ■
NMR: Zwei Methoxyprotonenabsorptionen von gleicher Intensität waren bei 3,46 und 3,79./>
vorhanden. ,. :
IR: E; keine NH-Absorption ,vorhanden.
(Der Farbabklingwert in Benzol bei Raumtemperatur betrüg 4,4 gegenüber einem Wert von 0,46 für
dieunsubstituierteTriphenylimidazölylverbindung.) ■,
Im folgenden Beispiel sind weitere in deii Rahmen
der Erfindung fallende substituierte Imidazolyldimere beschrieben.'■'■'■■' ' ■■ ■"■'■■',■■■- ■.■■' -
Beispiel 11
a) Dimeres von 2,4,5-Tris(o-methoxyphenyl)imidazolyl,
gelber phototroper Feststoff, der sich unter Einwirkung von UV-Licht blaugrün färbt und in benzolischer
Lösung blaßblau wird. Wenn die Verbindung erhitzt wird, schrumpft sie bei 1100C, erweicht
bei 115 bis 125°C zu einem Gel, wird bei 175° C hellbraun
und schmilzt bei 180 bis 196° C zu einer braunen Flüssigkeit, die bei 2200C rot wird.
Analyse für (C24H21N2O3J2 -1/2 C2H5OH:
Berechnet ... C 74,2, H 5,7, N 7,1%;
gefunden ... C 74,4, H 6,0, N 7,2%.
Berechnet ... C 74,2, H 5,7, N 7,1%;
gefunden ... C 74,4, H 6,0, N 7,2%.
b) Dimeres von 2-(o-Tolyl)-4,5-diphenylimidazo-IyI, gelber Feststoff, der sich bei Einwirkung von
UV-Licht orange färbt und in benzolischer Lösung eine violette Farbe entwickelt,, die innerhalb von
3 Minuten nach Aufhören der Bestrahlung abklingt. Wenn die Verbindung erhitzt wird, schrumpft sie bei
1000C, bildet bei 114° C ein gelbes Gel, wird bei 122° C
orange und schmilzt bei 160 bis 185°C zu einer braunen Flüssigkeit, die bei 220° C rot wird.
Analyse für (C22H17N2) : !
Berechnet ... C 85,4,. H 5,5V N 9,1 %;
gefunden ... C 85,6, H 5,7, N 9,0%.
gefunden ... C 85,6, H 5,7, N 9,0%.
c) Dimeres von 2-(2,4,6-Trimeihylphenyl)-4,5-diphenylimidazolyl,
ein weißer Feststoff, der bei 135°C schrumpft und blaßgelb wird, bei 155°C weich und
orangefarben wird und bei 195 bis 203°C schmilzt.
Analyse für (C24H21N2J2 · 2/3 C2H5OH:
Berechnet ... C 83,4, H 6,6, N 7,9%;
gefunden ... C 83,6, H 6,7, N 7,7%.
Berechnet ... C 83,4, H 6,6, N 7,9%;
gefunden ... C 83,6, H 6,7, N 7,7%.
i Hr IU
d) Dimcres von 2-(o-Methoxyphcnyl)-4-(p-melhoxyphenyl)-5-phenylimidazoIyl,
ein gelber Feststoff, der bei 119'C schrumpft, bei 135"C zu einem blaßgrünen Gel erweicht, bei 190"C zu einer braunen
Flüssigkeit schmilzt, die bei 226"C rot wird.
Analyse für (C23H19N2O2J2:
Berechnet ... C 77,7, H 5,4, N 7,9%;
gefunden ... C 77,4, H 5,5, N 7,8%.
gefunden ... C 77,4, H 5,5, N 7,8%.
e) Dimeres von 2-(l - Naphthyl)-4,5-di(p-methoxyphenyljimidazolyl,
ein gelber Feststoff, der bei 170°C schrumpft, bei 180 bis 195°C zu einem braunen
Gel erweicht, das bei 205°C orange wird und bei 255°C
eine braune Flüssigkeit bildet.
Analyse Tür (C27H21N2O2J2 · 2 H2O:
Berechnet ... C 76,6, H 5,5, N 6,6%;
gefunden ... C 76,6, H 5,5, N 6,2%.
Berechnet ... C 76,6, H 5,5, N 6,6%;
gefunden ... C 76,6, H 5,5, N 6,2%.
f) Dimeres von 2 - (o - Methoxy - phenyl) - 4,5 - di-(p-methoxyphenyl)-imidazolyl,
ein gelber Feststoff, der bei 120°C schrumpft, bei 135°C ein blaßgriines
Gel bildet, zwischen 170 und 185° C schmilzt unter Bildung einer Flüssigkeit, die bei 215° C braun und
bei 222° C orange wird.
Analyse für (C24H21N2O3J2 ■ 2/3 C2H5OH:
Berechnet ... C 73,9, H 5,8, N 7,0%;
gefunden ... C 74,0, H 5,9, N 6,9%.
Berechnet ... C 73,9, H 5,8, N 7,0%;
gefunden ... C 74,0, H 5,9, N 6,9%.
g) Dimeres von 2-(Phenanthryl)-4,5-di(p-methoxyphenyljimidazolyl,
ein blaß orangefarbener phototroper Feststoff, der unter UV-Licht braun wird und
in einer benzolischen Lösung eine Farbe mit grünen und orange Komponenten entwickelt. Nach Aufhören
der Bestrahlung klingt die grüne Farbe in etwa 5 Sekunden und die orange Farbe in 12 Minuten ab.
Wenn die Verbindung erhitzt wird, schrumpft sie bei 162"C, bildet bei 180° C ein hellbraunes Gel und wird
bei 210° C eine gelbe viskose Flüssigkeit.
Analyse für (C31H23N2O2J2:
Berechnet ... C 81,7, H 5,1, N 6,2%;
gefunden ... C 81,5, H 5,4, N 6,2%.
gefunden ... C 81,5, H 5,4, N 6,2%.
h) Dimeres von 2,4,5 - Tri(o - tolyl)imidazolyl, ein blaßgelber Feststoff der unter UV-Licht purpurn
wird und in benzolischer Lösung eine reversible Purpurfarbe entwickelt. Wenn die Verbindung erhitzt
wird, schrumpft sie bei 1300C, bildet bei 180 bis 200° C ein purpurfarbenes Gel, wird bei 205° C braun
und schmilzt bei 209°C zu einer roten Flüssigkeit.
Analyse für (C24H21N2J2:
Berechnet ... C 85,4, H 6,3, N 8,3%;
gefunden ... C 85,1, H 6,4, N 8,1%.
gefunden ... C 85,1, H 6,4, N 8,1%.
j) Dimeres von 2 - (o - Chlorphenyl) - 4,5 - di(p - methoxyphenylj-imidazolyl,
ein gelber Feststoff, der unter UV-Licht blaugrün wird und in benzolischer Lösung
eine reversible blaue Farbe annimmt. Wenn die Verbindung erhitzt wird, schrumpft sie bei 114"C, bildet
bei 175 bis 185°C ein braunes Gel und schmilzt bei 190 bis 1980C zu einer dunkelbraunen Flüssigkeit,
die bei 235° C rotbraun wird.
Analyse für (C23H18N2O2Cl)2:
Berechnet ... C 70,9, H 4,7, N 7,2%;
gefunden ... C 70,6, H 4,9, N 7,1%.
gefunden ... C 70,6, H 4,9, N 7,1%.
j) Dimeres von 2,4-Di(o-methoxyphenyl)-5-phenylimidazolyl,
ein gelber Feststoff, der unter UV-Licht grün wird und in benzolischer Lösung eine reversible
blaue Farbe annimmt. Wenn die Verbindung erhitzt wird, schrumpft sie bei 125''C, bildet bei 135 bis 145 C
ein grünes Gel und schmilzt bei 185 C zu einer braunen Flüssigkeit, die bei 230'C rotbraun wird.
■s Analyse Tür (C23H19N2O2J2 · 2/3 C2H5OH:
Berechnet .. C 76,7, H 5,7, N 7,6%;
gefunden ... C 76,9, H 5,6, N 7,6%.
Berechnet .. C 76,7, H 5,7, N 7,6%;
gefunden ... C 76,9, H 5,6, N 7,6%.
Anwendungsbeispiel
Eine Lösung von Dimethylformamid, die 10 Gewichtsprozent Celluloseacetat (praktisch vollständig
acetyliert) und 0,1 Gewichtsprozent des Dimeren des 2-(o-Chlorphenyl)-4,5-diphenylimidazolylrestes (hergestellt
gemäß Beispiel 1) enthielt, wurde auf eine Glasscheibe aufgetragen und durch Anwendung schwacher
Wärme einer Infrarotlampe bei ausreichender Ventilation getrocknet. Die Glasscheibe wurde in einen
Fensterrahmen eingesetzt und entwickelte schnell eine angenehme Rosafarbe, wenn sie von der Sonne
beschienen wurde. Die Glasscheibe nahm in Sekunden wieder ihren praktisch farblosen Zustand an, wenn sie
nicht mehr belichtet wurde.
Die folgenden Beispiele 10 bis 13 veranschaulichen den Einfluß der Temperatur auf die Bildung des jeweiligen
speziellen Isomeren und verdeutlichen, daß für die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Verbindungen
der Orthosubstituent des in 2-Stellung befindlichen Phenylrests bestimmend ist.
Verhalten der Verfahrensprodukte bei der Photolyse Versuch A
Eine Lösung von 2,2'-Di(o-bromphenyl)-4,4',5,5'-tetraphenylbisimidazol
wurde bei — 85° C der Photolyse unterworfen und die relative Radikalkonzentration
durch Elektronenspinresonanz bestimmt. Die Photolyse wurde unterbrochen, nachdem die Radikalkonzentration
einen stationären Wert erreicht hatte. Die Probe wurde dann dem Erwärmen überlassen, während
die Radikalkonzentration ständig bestimmt wurde. Die Radikalkonzentration erhöhte sich zunächst
und erreichte nach 2 Minuten ein Maximum. Ein neben der Probe angeordnetes Thermoelement zeigt
— 20° C. Die Radikalkonzentration verringerte sich dann wieder, um nach 3 Minuten (T = 5°C) ein
Minimum zu durchlaufen und ging nach 6 Minuten durch ein weiteres Maximum (T = + 12°C). Die Konzentration
näherte sich dem Wert Null, als sich die* Temperatur der Probe der Raumtemperatur näherte.
Die Daten zeigen, daß sich drei verschiedene Isomere des 2,2'-Di(o-bromphenyl)-4,4',5,5'-tetraphenylbisimidazols
bilden.
Ein Isomeres bildet sich durch Photolyse bei —85'C,
ein zweites Isomeres bildet sich zwischen —20 und 120C, und ein drittes Isomeres entsteht oberhalb
12"3C. Das bei Raumtemperatur stabile Isomere ist
2,2'-Di(o-brornphenyl)-4,4',5,5'-tetraphenyl-l,2'-bisimidazol.
Von geringfügigen Unterschieden im Hinblick auf die Zeiten und Temperaturen abgesehen, werden
gleiche Ergebnisse mit 2,2'-Di(o-chlorphenyl)-4,4',5,5' - tetraphenylbisimidazol, 2,2' - Di(o - fluorphenyl)-4,4',5,5'
- tetraphenylbisimidazol, 2,2' - Di (o- methoxyphenyl) - 4,4',5,5' - tetraphenylbisimidazol und
2,2' - Di(2,4- dimethoxyphenyl) - 4,4',5,5' - tetraphenylbisimidazol
erhalten.
Diese hergestellten Isomeren können isoliert und durch übliche Methoden charakterisiert werden.
Versuch B
Eine verdünnte, etwa OJgewichtsprozentige Lösung von 2,2' - Di(o - fluorphenyl) - 4,4',5,5' - tctraphenyll,2'-bisimidazol
in Äther, die sich in einem UV-durchlässigen Glasgefäß befand, wurde auf —78"C gekühlt
und mit UV-Licht der Wellenlänge 3000—4000 Ä einer
Lampe des Tensor-Typs mit hoher Intensität mit einer Lichtausbeute von 200 cd in 30,5 cm Entfernung von
der Glühbirne, die in einer Entfernung von 30,5 cm von dem Gefäß angeordnet war, bestrahlt. Die bestrahlte
Lösung entwickelte die für das 2-Orthofluorphenyl - 4,5 - diphenylimidazolylradikal charakteristische
purpurrote Färbung. Nach 4 Minuten wurde die Lampe abgeschaltet und ein Stickstoffstrom
4 Stunden lang bei -78"C oder so lange durch die Lösung geleitet, bis der gesamte Äther verdampft
war. Während des Verdampfens wurde die Lösung noch zweimal bestrahlt — einmal, nachdem sie auf
das halbe Volumen eingedampft war während 4 Minuten und ein weiteres Mal, nachdem sie auf den
V4 Teil des Volumens eingedampft war, während 2 Minuten. Um die letzten Ätherspuren und etwa im
Produkt vorliegendes Wasser zu entfernen, wurde das Gefäß in einen Vakuumexsiccator gebracht und eine
Stunde lang auf 0,1 mm Hg evakuiert. Das erhaltene Produkt, ein hellgelber Farbstoff, war offensichtlich
ein Gemisch von Bisimidazylen, was aus folgenden Daten hervorging:
1. Das Infrarotspektrum einer Dispersion in KBr unterschied sich von dem des als Ausgangsstoff verwendeten
i,2'-Dimeren und zeigte die Anwesenheit von mindestens einem anderen Bisimidazol neben
dem 1,2'-Dimeren an. So ist beispielsweise anzunehmen, daß die Schulter bei 6,22 ηΐμ, die in dem ursprünglichen
Spektrum des 1,2'-Dimeren fehlt, die Anwesenheit des 4,4'-Isomeren anzeigt.
2. Beim Reiben mit einem Spatel entwickelte eine Probe die purpurrote Färbung des Imidazolylradikals.
Im Gegensatz dazu war das als Ausgangsmaterial verwendete
1,2'-Dimere nicht so stark piezotrop und färbte sich unter diesen Bedingungen nicht.
3. Im Gegensatz zu dem Ausgangsstoff, dem 1,2'-Isomeren,
löste sich das genannte Produkt in Benzol unter augenblicklichem Auftreten der Färbung. Im
Hinblick auf das sichtbare Absorptionsspektrum und den Farbabklingwert entsprach diese Lösung im
wesentlichen der gefärbten Benzollösung, die gemäß Beispiel VII durch Photolyse des I,2'-Dimeren erhalten
wurde. Dies zeigt, daß die verschiedenen Bisimidazyle zu dem gleichen Imidazolylradikal dissoziieren.
Der Anteil des genannten Bisimidazyls, das wahrscheinlich das 4,4'-Isomere ist, der in Lösung bei
Raumtemperatur in Radikale dissoziiert, wurde folgendermaßen mit 8,4% bestimmt. 2 mg(3,2 · 10~6 Mol)
wurden zu 10 ml Äthanol gegeben, das 4 · 10~6 Mol Tris(4-N,N-diäthyIamino-2-rnethylphenyl)methan in
Form des Leukofarbstoffs sowie 1,05 · 10~5 Mol p-Toluolsulfonsäure
enthielt. Die Färbung des Triarylmethanfarbstoffs (in der folgenden Gleichung D+)
bildete sich augenblicklich. Die aus dem Leukofarbstoff (DH) gebildete Menge wurde spektropholometrisch
bestimmt und mit dem Anteil des Bisimidazolyls (LL) entsprechend der Stöchiometrie in
Beziehung gesetzt, der in Imidazolylradikale zerfiel:
LL--+2 L.
2 L. + DH + H+--+2 LH + D+.
2 L. + DH + H+--+2 LH + D+.
Im Gegensatz dazu bildet das Ausgangsprodukt, das 1,2'-Isomere, welches in Äthanol nicht spontan
ίο dissoziiert, während 24 Stunden unter den gleichen
Bedingungen keine Färbung.
Im wesentlichen gleiche Ergebnisse wurden erzielt, wenn in diesen Versuchen die o-Fluorverbindung
durch andere Bisimidazyle ersetzt wurde, nämlich
,5 2,2'-Di(o-methylphenyl)-4,4',5,5'-tetraphenyl-l,2'-bisimidazol;
2,2' - Di(o - chlorphenyl) - 4,4',5,5' - tetra-(m - methoxyphenyl) -1,2' - bisimidazol (Farbabklingwert
23,4); 2,2'- Di(o - Bromphenyl) - 4,4',5,5'- tetraphenyl-l,2-bisimidazol.
In jedem Fall wurde ein Gemisch aus Bisimidazylen erhalten, welches mindestens ein anderes Isomeres zusätzlich zu dem 1,2'-Isomeren
enthielt, einschließlich des 4,4'-Isomeren (welches bei Raumtemperatur in Lösung thermisch dissoziierbar
ist).
Farbabklingwerte
Die Farbabklingwerte verdeutlichen das überraschend schnelle Abklingen der Färbung bei weiteren
erfindungsgemäßen, orthosubstituierten Imidazolylradikalen. Verschiedene erfindungsgemäße Verbindungen,
die analog zu den Beispielen 1—11 hergestellt und in der nachstehenden Tabelle aufgeführt
sind, wurden nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren zur Prüfung des Farbabklingwerts mit analog
substituierten Stellungsisomeren, die ebenfalls nach dem Verfahren des Beispiels 1 hergestellt worden
waren, verglichen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle A aufgeführt.
Farbabklingwerte von substituierten 2,4,5-TriphenyI-imidazolylradikalen
in Benzol bei Raumtemperatur
2-Phenyl
4-Phenyl
5-Phenyl
-
o-Methyl
p-Methyl
o-Chlor
o-Chlor
p-Chlor
p-Methyl
o-Chlor
o-Chlor
p-Chlor
„ o-Brom
60
60
p-Brom
o-Fluor
p-Fluor
o-Methoxy
p-Methoxy
o-Methoxy
p-Methoxy
p-Fluor
o-Methoxy
p-Methoxy
o-Methoxy
p-Methoxy
m-Methoxy m-Methoxy
o-Chlor —
o-Chlor —
p-Methoxy
p-Methoxy
p-Methoxy
Farbabkling wert
0,46
3,5
0,22
7,3
23,4
0,41
0,20
7,4
0,36
6,2
0,46
7,7
0,092
1,61
0,043
709 517/467
Korlsctzunsi
2-1'hciiv!
4-PlK-IiVl
-ΙΊκιηΙ
1-arbabklinyw
cn
o-Methoxy p-Methoxy
p-Methoxy p-Methoxy
o-CH3O, ITi-CH3O —
o-CH3O, P-CH3O —
m-CHjO, P-CH3O —
o-, m-Benzo —
m-, p-Benzo —
p-Methoxy 0,50 p-Methoxy 0,077 3,42 0,82
— 0,091
— 1,2
— 0,81
Aus der Tabelle A geht hervor, daß die erfindungsgemäßen,
orthosubstituierten Verbindungen gegenüber analog substituierten Isomeren, die sich lediglich
in der Stellung des Substituenten des 2-Phenylrests "unterscheiden, einen überraschend hohen Farbabklingwert
zeigen.
Thermische Farbänderungen
Der folgende Vergleichsversuch veranschaulicht die relativ hohe Beständigkeit der erfindungsgemäßen
Dimeren gegen thermische Färbänderungen. Sämtliche, in der nachstehenden Tabelle gezeigten Verbindungen
wurden nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren hergestellt, so daß sie sich lediglich durch
die Stellungsisomerie des angegebenen Substituenten
in dem 2-Phenylrest des Imidazolylrests unterschieden.
Zur Prüfung wurde das Bis-imidazyl auf 110 C erhitzt
und die Färbung beobachtet.
Thermotrope Eigenschaften von Substituierten Bis-(2,4,5-lriphenyIimidazolylen)
2-Phenyl-Subslitucnl
o-Methoxy
o,m-Dimethoxy
o,p-Dimethoxy
p-Methoxy
o,m-Dimethoxy
o,p-Dimethoxy
p-Methoxy
Ursprüngliche
Färbung
des Dimcrcn
Färbung
des Dimcrcn
blaßgelb
hellgelb
blaßgrün
hellgrün
hellgelb
blaßgrün
hellgrün
Färbänderung
bei Erhitzen
auf IIO C
bei Erhitzen
auf IIO C
keine
keine
keine
dunkelgrün
keine
keine
dunkelgrün
Diese Daten zeigen, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen, die eine Orthomethoxygruppe enthalten,
keiner Farbänderung unterliegen, während die p-Methoxyverbindung thermotrop ist und rasch
beim Erhitzen unter den Prüfbedingungen eine dunklere Färbung annimmt. Die durch die o-Methoxygruppe
bewirkte Stabilisierung ist besonders bemerkenswert bei der o,p-Dimethoxyverbindung, bei der
der o-Methoxysubstituent die gegensätzliche Wirkung der p-Methoxygruppe völlig unterdrückt.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von substituierten Dimeren von 2,4,5-TriphenylimidazoIylresten, d adurch
gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise ^AS-TriphenylimidazoIe
der allgemeinen Formel
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |