DE1468647C3 - Verfahren zum Isomerisieren bicyclischer Naphthenkohlenwasserstoffe in Gegenwart eines Aluminiumhalogenid-Katalysators bei 0 bis 30 Grad C - Google Patents

Verfahren zum Isomerisieren bicyclischer Naphthenkohlenwasserstoffe in Gegenwart eines Aluminiumhalogenid-Katalysators bei 0 bis 30 Grad C

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DE1468647C3 DE19631468647 DE1468647A DE1468647C3 DE 1468647 C3 DE1468647 C3 DE 1468647C3 DE 19631468647 DE19631468647 DE 19631468647 DE 1468647 A DE1468647 A DE 1468647A DE 1468647 C3 DE1468647 C3 DE 1468647C3
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Description

Naphthalin-2,6-dicarbonsäure ist ein außerordentlich wichtiges Produkt, insbesondere zur Herstellung von Polyesterharzen. Diese Dicarbonsäure wird durch Oxydation von 2,6-Dimethylnaphthalin in flüssiger Phase nach verschiedenen Methoden erhalten. Gemäß einem bekannten Verfahren erfolgt die Oxidation mit molekularem Sauerstoff in Gegenwart von Schwermetall-Katalysatoren (US-PS 28 33 816).
Eine andere Möglichkeit ist die Oxidation von 2,6-Dimethylnaphthalin mit Hilfe von Stickstoffdioxyd in Kombination mit Selen. Bei diesem bekannten Verfahren erhält man die Naphthalin-2,6-dicarbonsäure in einer Ausbeute von mehr als 80 % der Theorie.
Für die großtechnische Herstellung von 2,6-Naphthalindicarbonsäure liegt eine Schwierigkeit im Auffinden einer geeigneten Quelle für das 2,6-Dimethylnaphthalinisomere. Diese Verbindung kommt im Kohlenteer und in gekrackten Erdölfraktionen von geeignetem Siedebereich vor, jedoch nur in geringer Menge, da sie von verschiedenen anderen Dimethylnaphthalinisomeren, monocyclischen Aromaten und nichtaromatischen Kohlenwasserstoffen begleitet ist. Ein Konzentrat der Dimethylnaphthaline kann durch Lösungsmittelextraktion der Fraktion mit einem für Aromaten selektiven Lösungsmittel, wie Furfural, erhalten werden. Jedoch ist das 2,6-Isomere auch dann in noch kleineren Mengen Bestandteil des Konzentrats. Versuche, die anderen Isomeren zur Herstellung des 2,6-Isomeren zu isomerisieren, insbesondere diejenigen, bei denen beide Methylgruppen am gleichen Ring hängen, sind fehlgeschlagen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein einfaches und wirksames Verfahren zur Herstellung von 2,6-Dimethyldekalinen zur Verfügung zu stellen, bei dem als Ausgangsmaterial bicyclische Naphthenkohlenwasserstoffe verwendet werden können.
Es war bereits bekannt, verschiedene monocyclische 5 oder bicyclische kondensierte oder nicht kondensierte Naphthene katalytisch umzulagern.
So wurde bereits Dekalin in Gegenwart eines HF-BF3-Katalysators unter Ringverengung in Isodekaline übergeführt (US-PS 27 34 093). Die Kondensation von
ίο Cyclopentan oder Cyclohexan zu Dekalin oder Dimethyldekalin konnte bereits mit Hilfe eines Siliciumdioxid-Al2O3-Katalysators oder eines AlCl3- und t.-Butylchlorid enthaltenden Katalysators durchgeführt werden (Journal of the American Chemical Society, Band 76 [1954], S. 4578 bis 4580).
Es war ferner bekannt, a-Methyldekalin in Gegenwart von Aluminiumchlorid in /3-Methyldekalin bei etwas Raumtemperatur zu isomerisieren (J. allg. Chemie [UdSSR] 32 [94], Jahrgang 1962, S. 1942 bis 1945, zitiert nach Chemisches Zentralblatt, 1964, Heft 5, Referat 0810).
Auch war es bekanntgeworden, Naphthenkohlenwasserstoffe mittels eines Mischkatalysators aus AIuminiumhalogenid und Halogenwasserstoff unter Wasserstoffzusatz zu isomerisieren (CA-PS 4 46 431).
Demgegenüber ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zum Isomerisieren bicyclischer Naphthenkohlenwasserstoffe in Gegenwart eines Aluminiumhalogenid-Katalysators bei 0 bis 300C, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man zur Herstellung von syn-2 - Methyl - anti - 6 - methyl - trans - dekalin bicyclische Naphthenkohlenwasserstoffe mit 12 Kohlenstoffatomen, die eine andere Substanz als 2,6-Dimethyldekalin sind, mit einem bekannten AlBr3-HBr- oder AlClg-HCl-Katalysator in Berührung bringt und daß man nach Abschluß der Isomerisierungsreaktion das Isomerisierungsgemisch kühlt, bis ein kristalliner Niederschlag ausfällt, und den Niederschlag von den nicht kristallisierten Isomeren abtrennt.
Vorzugsweise verwendet man als Katalysator einen vorgebildeten flüssigen Komplex, der durch Umsetzung von AlCI3 und HCl bzw. von AlBr3 und HBr mit einem Paraffinkohlenwasserstoff mit wenigstens 7 Kohlenstoffatomen erhalten worden ist, wobei für letzteren Kohlenwasserstoff ein Isoparaffin mit wenigstens
8 Kohlenstoffatomen, insbesondere mit wenigstens
9 Kohlenstoffatomen, bevorzugt wird.
Auf diese Weise kann man bicyclische Naphthene mit 12 Kohlenstoffatomen leicht unter Bildung eines Gleichgewichtsgemisches von Dimethyldekalinen isomerisieren, in dem sich das syn-2-Methyl-anti-6-methyl-trans-dekalin verhältnismäßig hoher Konzentration vorfindet. Dieses Isomere wird dann nach Entfernung des Katalysators erfindungsgemäß durch fraktionierte Kristallisation vom Gleichgewichtsgemisch der anderen Isomeren abgetrennt.
Die fraktionierte Kristallisation wird bei einer Temperatur unterhalb —100C vorgenommen. Die anderen Isomeren können in die Isomerisierungsstufe, auch im Gemisch mit einer zusätzlichen Menge an Cj2-Ausgangsnaphthen, zurückgeführt werden. Auf diese Weise wird im wesentlichen das gesamte bicyclische Naphthen in syn-2-Methyl-anti-6-methyltrans-dekalin übergeführt.
Der Katalysator kann AlBr3 und HBr oder AlCl2 und HCl, vorzugsweise in Form eines Komplexes mit einem im folgenden näher beschriebenen Kohlenwasserstoff enthalten.
Im Isomerisierungs-GIeichgewichtsgemisch der Dimethyldekaline siad annähernd 20 bis 25% 2,6-Dimethyldekaline enthalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist anwendbar auf die Umwandlung aller Acyclischen C12-Naphthene, gleichgültig welche Struktur sie besitzen. Die Naphthenringe können kondensiert oder nichtkondensiert sein, und sie können einen oder mehrere Alkylsubstituenten enthalten, sofern das Naphthen 12 Kohlenstoffatome besitzt. Die folgenden Substanzen sind Beispiele für geeignete bicyclische Ausgangsnaphthene: Dimethyldekaline (andere als die 2,6-Isomeren), Äthyldekaline, Trimethylhydrindane, Äthylmethylhydrindane, Propylhydrindane, Bicyclohexyl, Dimethylbicyclopentyle, Äthylbicyclopentyle, l^-Bicyclopentyläthan, Cyclopentylmethylcyclopentyimethane. Dieses Ausgangsmaterial kann man aus geeigneten Erdölfraklionen abtrennen, durch Hydrierung von Kohlenteerfraktionen oder Dimerisierung von Methylcyclopentan und/oder Cyclohexan erhalten. Ein besonders geeignetes Ausgangsmaterial ist Bicyclohexyl, da es leicht durch Dimerisierung von Benzol unter Bildung von Biphenyl und anschließender Hydrierung zum Bicyclohexyl erhalten werden kann.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrensbesteht darin, daß man die Reaktion in Abwesenheit irgendeines Lösungsmittels durchführt. Die Reaktionszeit wird so gewählt, daß wenigstens der größere Teil des Ausgangskohlenwasserstoffs in das Gleichgewichtsgemisch der Dimethyldekaüne und vorzugsweise im wesentlichen das gesamte Ausgangsmaterial in dieses Gemisch überführt wird. Der Katalysator wird dann vom Kohlenwasserstoff abgetrennt, worauf letzterer auf eine Temperatur gekühlt wird, die ausreicht, um eine fraktionierte Kristallisation des 2,6-Isomers zu erreichen. Die nicht kristallisierten Dimethyldekaline werden vom kristallinen Produkt abgetrennt und vorzugsweise in die Reaktionszone zur weiteren Umwandlung in 2,6-Dimethyldekalin zurückgeführt. Nach einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das dicyclische CI?- Ausgangsnaphthen mit einem monocyclischen C7- bis C9-Naphthen in einem Gewichtsverhältnis von 30 bis 90 Teilen dicyclisches Naphthen zu 10 bis 70 Teilen monocyclisches Naphthen verdünnt. Die Mischung wird dann mit dem Aluminiumhalogenid-Katalysator in Berührung gebracht, wodurch eine Isomerisierung und eine Bildung des Gleichgewichtsgemisches von Dimethyldekalinen zusammen mit dem monocyclischen Naphthen erfolgt, welches im wesentlichen unumgesetzt zurückbleibt. Nach Entfernung des Katalysators kann das 2,6-Dimethyldekalin durch fraktionierte Kristallisation abgetrennt werden, wobei das C7- bis C9-Naphthen als Lösungsmittel für die anderen Isomere dient. Die anderen Isomere, gelöst im Lösungsmittel, können in die Isomerisierungsstufe zur weiteren Äquilibrierung zurückgeführt werden.
Bei der zuletzt erwähnten Durchführungsform können alle monocyclischen Naphthene mit 7 bis 9 Kohlenstoffatomen verwendet werden, z. B. Methylcyclohexan, Dimethylcyclopentan, Dimethylcyclohexan, Athylcyclopentan, Propylcyclopentan, Melhyläthylcyclohexan, Isobutylcyclopentan. Das monocyclische Naphthen bleibt im wesentlichen im Reaktionsprodukt unverändert, ausgenommen zur Äquilibrierung in ein Gemisch von Naphtlienisomcrcn; nachdem das gewünschte 2,6-Dinicthyldckalin selektiv auskristallisiert worden ist, können die anderen Isomere und das monocyclische Naphthenlösungsmittel in die Isomerisierungsstufe zurückgeführt werden.
Vorzugsweise ein flüssiger Komplex-Katalysator verwandt, der durch Reaktion von Aluminiumchlorid bzw. -bromid und Halogenwasserstoff in Gegenwart eines oder mehrerer Paraffinkohlenwasserstoffe erhalten wird, die wenigstens 7 und insbesondere wenigstens 8 Kohlenstoffatome enthalten. Wenn man
ίο AlCl3 verwendet, so sollte es sich vorzugsweise um Paraffinkohlenwasserstoffe mit wenigstens 9 Kohlenstoffatomen handeln. Ein derartiger Komplexkatalysator ist unlöslich im Reaktionsgemisch, und die Aktivität des Katalysators hängt davon ab, daß wenigstens
is eine kleine Menge nicht komplexgebundenes AlCl3 oder AlBr3 in ihm anwesend ist.
Wenn man als Aluminiumhalogenid AlCl3 verwendet, so sollte ein verhältnismäßig hoher HCl-Partialdruck, z. B. von 7,03 bis 35,2 kg/cm2, in der Reaktionszone zur Erhöhung der katalytischen Aktivität angewendet werden. Bei Verwendung von AlBr3 ist ein hoher Partialdruck von HBr nicht notwendig, und eine hohe Aktivität wird schon erhalten, wenn nur ein geringer Partialdruck von HBr vorhanden ist.
Der Katalysatorkomplex ist eine gefärbte, bewegliche. Flüssigkeit und bei Verwendung von AlBr3 typischerweise hell orangegelb, jedoch bräunlich, wenn als Aluminiumhalogenid AlCl3 diente. Bei der Herstellung des Komplexes kann jeder Paraffinkohlenwasserstoff oder Gemische hiervon mit 7 oder mehr Kohlenstoffatomen verwendet werden. Es ist jedoch erwünscht, ein verzweigtes Paraffin zu verwenden, z. B. eines, das wenigstens zwei Verzweigungen besitzt, um die Zeit zur Herstellung des Komplexes zu verringern. Besonders vorzüglich eignen sich Isoparaffine mit wenigstens 8 Kohlenstoffatomen pro Molekül. Das Verhältnis des Katalysalorkomplexes zum dicyclischen C,2-Ausgangsnaphthen ist nicht ausschlaggebend, doch ist es allgemein erwünscht, ein Gewichtsverhältnis von Komplex zu Kohlenwasserstoff von wenigstens 1 : 10 und insbesondere von wenigstens 1:1 zu verwenden. Im allgemeinen erfolgt nach einer gewissen Zeit eine geringe Zersetzung des Katalysators, insbesondere wenn man AlBr3 verwendet hat, doch reaktiviert die Zugabe einer kleinen Menge von frischem Aluminiumhalogenid von Zeit zu Zeit den Katalysator. Auch ein Teil oder der gesamte Katalysatorkomplex kann von Zeit zu Zeit durch frischen Katalysatorkomplex zur Aufrechterhaltung der katalytischen Aktivität ersetzt werden.
Zur Herstellung des Katalysatorkomplexes löst oder suspendiert man das Aluminiumhalogenid in Paraffinkohlenwasserstoff und leitet dann den Halogenwasser-
stoff in die Mischung. Dies kann bei Raumtemperatur erfolgen, obwohl die Anwendung erhöhter Temperatur, wie 50 bis 1000C, im allgemeinen zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit erwünscht ist. Für bester Ergebnisse sollten wenigstens 5 Mol Paraffin pro Mol
AlCl3 oder AlBr3 verwendet werden. Unter diesen Bedingungen spaltet ein Teil des Paraffins offensichtlich zu Fragmenten auf. Im Fall von AlBr3 wird mit fortschreitender Reaktion die Mischung milchig, und der orangegelbe flüssige Komplex sondert sich von der Kohlenwasserstoff phase ab. Die Zugabe von HBr wird fortgesetzt, bis das milchige Aussehen verschwunden ist. Zur Herstellung eines besonders aktiven Katalysatoi komplexes sollte die Zugabe von HBr an diesem
5 6
Punkt unterbrochen werden. Wenn man AlCl3 zur Mischung auf eine Temperatur genügend unterhalb Herstellung des Katalysators verwendet, tritt kein —100C kühlt. Glücklicherweise ist das Isomer, welches milchiges Aussehen auf, wenn das HCl zugegeben selektiv auskristallisiert, eines mit der 2,6-Konfigurawird. In diesem Fall werden vielmehr die AlCl3-TeU- tion, und es ist nur eines von sieben möglichen geochen in der Kohlenwasserstoffsuspension lediglich in 5 metrischen Isomeren dieser besonderen Konfiguraden flüssigen Komplex umgewandelt. Die Zugabe von tion. Seine Struktur kann durch die folgende Formel HCl wird unterbrochen, bevor das gesamte AlCl3 wiedergegeben werden:
reagiert hat, so daß der gebildete Komplex noch einige ,. ~
AlCl3-TeUChCn suspendiert enthält. Diese Komplexe, / \/ ■>— C
hergestellt mit AlCl3 oder AlBr3, sind verhältnismäßig ίο | ' stabile Substanzen mit hoher katalytischer Aktivität. C
Wenn als Aluminiumhalogenid AlBr3 dient, so
kann der Katalysator auch mit im Kohlenwasserstoff- worin die dicken Punkte Wasserstoffatome darstellen,
ausgangsmaterial gelöstem AlBr3 verwendet werden, die aus der Formelebene gegen den Betrachter her-
so daß das Reaktionsgemisch homogen ist. Wenn 15 vortreten und wobei die Methylgruppen äquatorial
man diesen Katalysatortyp verwendet, wird das AlBr3 liegen. Es handelt sich bei dieser Verbindung um das
im dicyclischen Ausgangs-Naphthen in einer Menge syn^-Methyl-anti-o-methyl-trans-dekalin. Es hat im
von 5 bis 200 Gewichtsprozent, bezogen auf den reinen Zustand einen scharfen Schmelzpunkt von 45° C. Kohlenwasserstoff, gelöst, worauf HBr in die Mischung Die selektive Kristallisation zur Gewinnung des
in einer Menge von wenigstens 0,25 Gewichtsprozent, 20 genannten Isomers sollte im allgemeinen bei einer
bezogen auf den Kohlenwasserstoff, eingepreßt wird. Temperatur zwischen —10 und —700C durchgeführt
Das so entstandene Reaktionsgemisch bleibt während werden, wenn die Mischung kein C7- bis C„-Naphthen,
des Reaktionsablaufs homogen. Mit AlCl3 kann kein wie Methylcyclohexen, enthält. Wenn ein solches
homogenes System verwendet werden, da AlCl3 in Lösungsmittel im Gemisch vorhanden ist, können
Kohlenwasserstoffen im wesentlichen unlöslich ist. 25 niedrigere Kristallisationstemperaturen, z. B. —80 bis
Der erste Teil des erfindungsgemäßen Verfahrens —1000C, erforderlich werden. Die Ausbeute des wird durchgeführt durch inniges Vermischen des Alu- Niederschlags nimmt mit Abnahme der Temperatur miniumhalogenid-Katalysators mit dem Kohlenwas- zu; jedoch sollten zu niedrige Kristallisationstemperaserstoffreaktionspartner bei einer Temperatur von 0 türen vermieden werden, da hierdurch auch die Kribis+300C. Die Reaktionsgeschwindigkeit und infolge- 30 stallisation von 2,7-Dimethyldekalin verursacht werdessen die Zeit, die zur vollständigen Umsetzung er- den kann. In Fällen, bei denen man das 2,7-Dimethylforderlich ist, hängt von der Temperatur und auch dekalin ebenfalls isolieren will, kann die Kristallivom Verhältnis des Kohlenwasserstoffs zum Kataly- sation in zwei Stufen durchgeführt werden, wobei man sator ab. In manchen Fällen kann eine im wesentlichen zunächst sehr reines 2,6-Dimethyldekalin und dann vollständige Isomerisierung in 5 bis 10 Minuten er- 35 durch Erniedrigung der Temperatur einen Niederreicht werden, während in anderen Fällen diese Reak- schlag von 2,7-Dimethyldekalin im Gemisch mit dem tion bis zu 5 Stunden benötigen kann. Die Zusammen- bei der ersten Stufe nicht auskristallisierten 2,6-Isomer Setzung der erhaltenen Dimethyldekaline ist typischer- erhält,
weise folgende:
_,T _,o/ 40 Beispiell
2,6-Isomer 23% ^
2,7-Isomer 15 % _ ,. , „ . . , , ,. . .
16 + 17 + 1 3-Isomere 20 V vorliegende Beispiel erläutert die Anwendung
23 + 14 Isomere 6°/ eines homogenen Katalysatorsystems, bei dem das
Andere'isomere .'."'.'.'.Y.'."'.'.'.'."'. 36% AlBr3-HBr im Kohlenwasserstoffmaterial gelöst ist.
45 Das dicyclische Ausgangsnaphthen war eine Mi-
Die mit »andere Isomere« bezeichneten Substanzen schung von 2,3-Dimethyldekalinen, die wenigstens scheinen geminale Substitutionsverbindungen (Doppel- fünf der möglichen geometrischen 2,3-Isomere entsubstitution an einem C-Atom) mit Methylsubstitu- hielten. Dieses Material wurde mit der gleichen enten am Brückenkohlenstoffatom zu sein, da sie Gewichtsmenge Methylcyclohexan vermischt, worauf nicht unter Bildung von Aromaten dehydriert werden 50 7,75 g dieser Mischung in einen Schüttelautoklav gekönnen. füllt wurden. Hierzu wurden 7,76 g AlBr3 gegeben und Nach der Abtrennung des 2,6-Isomers aus dem oben Wasserstoff bis zu einem Druck von 7,03 kg/cm2 aufbeschriebenen Gleichgewichtsprodukt können die ver- gepreßt. Die Mischung wurde auf 00C gekühlt, und bleibenden Isomere in der gleichen Weise unter Bildung es wurden 97 g HBr zugegeben, wodurch ein Druckeines Gleichgewichtsgemisches isomerisiert werden, das 55 anstieg auf 8,79 kg/cm2 erzielt wurde. Die Mischung im wesentlichen die gleichen Anteile des gewünschten wurde auf Raumtemperatur erwärmt, und es wurde 2,6-Isomers enthält. Wasserstoff zugegeben bis zu einem Gesamtdruck Unter den oben aufgeführten Isomeren befinden sich von 21,31 kg/cm2. Die Mischung wurde dann bei zahlreiche mögliche geometrische Isomere. Tatsächlich etwa 27°C gerührt. Die Isomerisierung der Mischung beträgt die mögliche Anzahl der Dimethyldekaliniso- 60 war nach 90 Minuten noch nicht vollständig in das mere 128. Infolgedessen ist es sehr unwahrscheinlich, Gleichgewichtsgemisch übergegangen. Nach insgedaß ein Gleichgewichtsgemisch von Dimethyldeka- samt 235minutigem Schütteln war die Mischung volllinen, wie es nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ständig in das Gleichgewichtsgemisch überführt. Das erhalten wird, einer selektiven Kristallisation unter- Produkt wurde aufgearbeitet durch Waschen mit Wasworfen werden kann, bei der nur ein einziges Isomer 65 ser zur Entfernung des Katalysators. Ein Teil des Reselektiv ausgefällt werden kann. Torztdem konnte aktionsgemisches wurde auf —8O0C gekühlt, wobei beobachtet werden, daß dieses Ergebnis überraschen- sich Kristalle abschieden, die im wesentlichen 2,6-Didcrwcise dennoch erzielt werden kann, wenn man die mclhyldekalin darstellten.
Beispiel II
Das folgende Beispiel erläutert die Anwendung des obenerwähnten Komplexes als Katalysator. Der Komplex wurde hergestellt durch Sättigen einer Mischung aus 4,55 g AlBr3 und 5,45 g Dimethylhexanen mit HBr bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck und Erhöhung der Temperatur auf 50° C und Hindurchleiten von HBr im Verlauf von 30 Minuten. Es bildete sich als untere Schicht ein schwach gelber Komplex, der von der Kohlenwasserstoffphase abgetrennt und dann zweimal mit 9 ml Anteilen Methylcyclohexan gewaschen wurde. Die Ausbeute des Komplexes betrug 4,93 g. Er wurde in einen Schüttelautoklav gegeben, worauf 7,75 g einer 50:50-Mischung von 2,3-Dimethyldekalinen und Methylcyclohexan zugegeben wurde; die Mischung wurde bei etwa 28°C geschüttelt. Die Isomerisierung verlief rasch, und in weniger als 20 Minuten war die Mischung in ein Gleichgewichtsgemisch übergegangen. Die Dampfphasenchromatographie zeigte, daß das Reaktionsprodukt genau das gleiche war, das im Beispiel I erhalten wurde. Im wesentlichen das gesamte Isomerisat hatte einen niedrigeren Siedepunkt als die .Ausgangsmischung der isomeren 2,3-Dimethyldekaline. Das Isomerisat hatte einen Siedepunkt von 215 bis 2320C, wobei der größte Teil bei 215,5 bis 215,70C überging. Erneut wurde gefunden, daß sich weiße Kristalle von 2,6-Dimethyldekalin abschieden, wenn auf —800C gekühlt wurde.
Beispiel III
5
In diesem Beispiel wurde als Katalysator wieder ein Komplex verwendet. Als dicyclisch.es Ausgangsnaphthen diente Bicyclohexyl, während kein monocyclisches Naphthen verwendet wurde. Der Katalysatorkomplex wurde in ähnlicher Weise wie bei Beispiel II hergestellt unter Verwendung von 9,85 g AlBr3 und 10,95 g gemischten Dimethylhexanen, wobei man 13,45 g des Komplexes erhielt. Letzterer wurde mit 14,35 g Bicyclohexyl bei 25°C 70 Minuten lang vermischt. Das erhaltene Reaktionsprodukt war im wesentlichen das gleiche wie bei den beiden vorhergehenden Beispielen. 6,65 g des Produkts wurde mit 7,6 n-Penten vermischt, die Mischung wurde auf —8O0C gekühlt und filtriert. Die erhaltenen Kristalle wurden bei Raumtemperatur in 26 ml Methanol gelöst, die Lösung auf 00C gekühlt, filtriert und die ausgefallenen Kristalle getrocknet. Es wurde reines 2,6-Dimethyldekalin in einer Ausbeute von 15,2% des auf diese Weise umgesetzten Reaktionsprodukts erhalten. Diese Verbindung stellt bei Raumtemperatur eine weiße kristalline Substanz dar und hatte einen Schmelzpunkt von 45° C.
509 533/402

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Isomerisieren bicyclischer Naphthenkohlenwasserstoffe in Gegenwart eines AIuminiumhalogenid-Kataiysators bei 0 bis 30° C, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung von syn-2-Methyl-anti-6-methyltrans-dekalin bicyclische Naphthenkohlenwasserstoffe mit 12 Kohlenstoffatomen, die eine andere Substanz als 2,6-Dimethyldekalin sind, mit einem bekannten AlBr3-HBr- oder AlCl3-HCl-Katalysator in Berührung bringt und daß man nach Abschluß der Isomerisierungsreaktion das Isomerisierungsgemisch kühlt, bis ein kristalliner Niederschlag ausfällt, und den Niederschlag von den nicht kristallisierten Isomeren abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator einen vorgebildeten flüssigen Komplex verwendet, der durch Umsetzung von AlCl3 und HCl bzw. von AlBr3 und HBr mit einem Paraffinkohlenwasserstoff mit wenigstens 7 Kohlenstoffatomen erhalten worden ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsmaterial ein Gemisch von 30 bis 90 Gewichtsteilen bicyclischen Naphthenen und von 70 bis 10 Gewichtsteilen monocyclischen Naphthenen des C7- bis C9-Bereichs verwendet.
DE19631468647 1962-08-10 1963-05-22 Verfahren zum Isomerisieren bicyclischer Naphthenkohlenwasserstoffe in Gegenwart eines Aluminiumhalogenid-Katalysators bei 0 bis 30 Grad C Expired DE1468647C3 (de)

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