DE1468142A1 - Verfahren zur Herstellung von Halogenierungsprodukten der Cyclobutan-1,2-dicarbonsaeure bzw. deren Derivate - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Halogenierungsprodukten der Cyclobutan-1,2-dicarbonsaeure bzw. deren DerivateInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C61/00—Compounds having carboxyl groups bound to carbon atoms of rings other than six-membered aromatic rings
- C07C61/04—Saturated compounds having a carboxyl group bound to a three or four-membered ring
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Description
Knapsack bei Köln
K 462 Aktenzeichen P 14 (S 142.6
Verfahren zur Herstellung von Halogenierungsprodukten
der Cyclobutan-1,2-dicarbonsäure bzw. deren Derivate.
Halogenierung3produkte der Cyclobutan-1,2-dicarbonoäure, wie
z. B. 1,2-Dihalogen-cyclobutan-i^-dicarbonsäuren bzw. deren
Derivate sind bisher in der Literatur nicht beschrieben.
Ss wurde nun gefunden, daß man 1^-Dihalogen-cyclobutan-i,2-dicarbonsäuren
bzw. deren Derivate dadurch herstellen kann, ä daß man Cyclobutan-1,2-dicaibonsäuren bzw. deren Derivate
mit einem Halogen bei mäßig erhöhter Temperatur umsetzt und nach beendeter Reaktion das Reaktionsgemisch einer fraktionierten
Destillation unterwirft.
So läßt sich beispielsweise 1,2-Dichlor-cyclobutan-1,2-dinitril
in guter Ausbeute herstellen, indem man in flüssiges 1,2-Dicyancyclobutan bei einer Temperatur von 90 bis 100 ° C
einen Chlorstrom einleitet und aus dem chlorierten Reaktionsgemisch das erwünschte Endprodukt im Vakuum abdestilliert.
Grundsätzlich führt man die Halogenierungsreaktion in der
flüssigen Phase durch, wobei entweder in der Schmelze oder in ' Gegenwart eines Lösungs- oder Verdünnungsmittels gearbeitet
wird. Bei Verwendung eines Lösungsmittels hat sich Chloroform
oder Tetrachlorkohlenstoff besonders bewährt, was jedoch nicht ausschließt, daß auch andere inerte Lösungsmittel zur
Anwendung gebracht werden können.
Die Reaktionstemperatur beträgt im allgemeinen von zwischen
etwa 60 und 140° C, vorzugsweise 90 bis 100° C.
Zur Beschleunigung der Reaktion kann gegebenenfalls auch ein geringer Überdruck angewandt werden, der dann beispieleweise
etwa 0,1 bis etwa 5 atU beträgt.
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" 2 " U68U2
Als geeignete Ausgangsprodukte zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung kommen die Cyclobutan-1,2-dicarbonsäure eowie
deren Derivate in Betracht, wobei unter Derivaten die Ester, wie z. B. Methyl-, Äthyl-, Propyl- und Butylester, Amide oder
Nitrile zu verstehen sind. Diese Ausgangoprodukte können in
der bereits beschriebenen Weise halogeniert werden, wobei als Halogen inoebesondere Chlor oder Brom verwendet wird.
Der Verlauf der Halogenierung der erfindungogemäßen Ausgangsprodukte
muß al3 äußerst überraschend bezeichnet werden, da man neben der Einführung eines Halogen3tromes in die 1,2-Stellung
der Cyclobutan-1,2-dicarbonsäure bzw. deren Derivate
eine solche in 3,4-3tellung erwarten sollte. Eine weitere Rea^tionsmöglichkeit de3 Halogens besteht in der Aufspaltung
des nicht besonders stabilen Cyclobutanringea, die jedoch ebenfalls nicht eintritt.
Das Verfahren der Erfindung ermöglicht somit die selektive Halogenierung der Cyclobutan-1,2-dicarbonsäure und deren
Derivate in 1,2-iUellung, wobei Verfahrensprodukte erhalten
werden, die bisher unbekannt warben und die wertvolle Ausgangsprodukte
für weitere Synthesen darstellen. Die erhaltenen Verbindungen lassen sich ohne Zersetzung destillieren und stellen
gut kristallisierbare Verbindungen dar.
In 530 g 1,2-Dicyancyclobutan werden unter Rühren bei einer
Temperatur von 90 bis 100° C innerhalb von 2 Stunden 710 g Chlorgas eingeleitet, wobei Chlorwasserstoff aus dem Reaktionsgemisch entweicht. Nach Zugabe der gesamten Chlormenge wird
das Reaktionsgemisch noch weitere 20 Miruten unter obiger Temperatur
belassen und anschließend im Vakuum einer fraktionierten Destillation unterworfen. 1,2-Dichlorcyclobutan-i,2-dinitril
besitzt bei einem Druck von 3 mm Quecksilber einen Siedepunkt von 99° C. Die bei 68° C schmelzende Vorbindung wurde
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-3- U68U2
in einer Auobeute von 875 β oder 90 # der Theorie erhalten.
Beispiel 2
In 5 Mol Cyclobutandicarbonaüure-I, 2-diinethylester wird unter
Rühren bei einer Temperatur von 90° C so lange Chlorgas eingeleitet, bis die Gewichtszunahme des Reaktionsgemisches
einer Aufnnhme von 10 Hol Chlor entspricht. Durch an3ch±ie3-sende
fraktionierte Destillation des Reaktionsgemisches im Vakuum wurden I-Chlorcyclobutandicarbonsliure-1,2-dimethylester
und 1^-Dichlor-cyclobutandicarbonsa'ure-i^-dimethylester
im Gewichtsverhaltnis von 2 : 1 in 70 #iger Ausbeute
erhalten. Die isolierten Verfahrensprodukte haben folgende Siedepunkte:
i-Chlor-cyclobutandicarbcnsäure-i ,2-dimethylester Kp1- 115° Ct
1,2-Dichlor-cyclobutandicarbonsäure-1,2-dimethylester
128° C.
Durch Zugabe von Spuren Jod neben Phosphor oder Phosphortricl'lorid
zum Reaktionsgemisch läßt sich da3 Gevichtsverhältnis der anfallenden Verfahrensprodukte zugunsten des 1,2-Dichlor-cyclobutandicarbonsäure-1,2-dimethylesters
verschieben.
In 1 Mol Cyclobutandicarbonsäure-I,2 wird unter Rühren bei
einer Temperatur von 195° C so lange Chlor eingeleitet, bis die Gewichtszunahme des Reaktionsgemisches einer Aufnahme
von einem Mol Chlor entspricht. Nach Erkalten wird das Reaktionsprodukt aus vVasser umkristallisiert, wobei man in 70 $
Ausbeute die 1,2-Dichlcrcyclobutandicarbonsäure-i,2 vom
Schmelzpunkt 251° C erhält.
30 g Cyclobutan-i^-dicarbonsäuredioethylester werden mit 200 g
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BAD
U68U2
Brom 6 Stunden unter Bromrückfluß auf 100° C erhitzt. An-Bchließend wird daa nicht umgesetzte Brom vom Reaktionsge-Blβoh la Vakuum abdeetilllert. Der verbleibende Rückstand
wird aus Fetroläther umkristaiiieiert, wobei 1,2-Dibromoyolobutan-1,2-dicarbonsäuredimethylester mit einem
Sohmelspunkt von 86° C in einer Ausbeute von 65 i» der Theorie erhalten wird.
909847/1057
Claims (1)
- -5- U68U2PatentanspruchVerfahren zur Herstellung von 1-Chlor- und 1,2-Dichlor- bzw. 1-Brom- und 1,2-Dibrom-cyclobutan-i^-dicarbonsäuren sowie deren Ester, Amide oder Nitrile, dadurch gekennzeichnet, daß man Cyclobutan-1,2-dicarbonaäure bzw. deren Derivate mit Chlor oder Brom bei mäßig erhöhter Temperatur zu einer entsprechenden 1-Halogen- bzw. 1,2-Dihalogen-cyclobutan-i,2-dicarbonsäure oder deren Derivate umsetzt und nach beendeter Reaktion das Reaktionsgemisch einer fraktionierten Destillation unterwirft.909847/1057
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