DE1460189C3 - Vorrichtung an einer Behandlungskammer, insbesondere an einer J-Box, für Textilgut - Google Patents
Vorrichtung an einer Behandlungskammer, insbesondere an einer J-Box, für TextilgutInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung mit einer Behandlungskammer, insbesondere an einer
J-Box, für Textilgut, vornehmlich zum gestapelten Verweilen des zu behandelnden Gutes, mit einer eine
kontinuierliche Behandlung gewährleistenden Zuführ- und Entnahmeeinrichtung, wobei die Zuführung des
Gutes in die Behandlungskammer steuerbar ist.
Die Forderung noch größerer, besserer und billigerer Produktion führt bei der Behandlung von Textilgut
immer mehr zu kontinuierlichen Verfahren, die besonders geringe Lohnkosten erfordern. Nach gewissen
Behandlungsvorgängen, wie z. B. bei gewissen Färbe-, Bleich- und Reinigungsverfahren, muß das zu behandelnde
Gut eine bestimmte Zeit unter bestimmten Bedingungen verweilen, beispielsweise unter Sattdampfatmosphäre.
Ein längeres Verweilen des Gutes in einer Behandlungskammer ist bei kontinuierlichen
Verfahren schwierig.
So muß beispielsweise beim Färbeverfahren mit Koazervaten-Farbstoffen, insbesondere bei Verwendung
von Chromfarbstoffen, das Gut bis zu 40 Minuten unter Dampfatmosphäre in einer Kammer verweilen.
Bei anderen Farbstoffen kann die Verweilzeit wesentlich kürzer, aber auch länger sein. Da die Zu- und
Abführgeschwindigkeiten der Textilbahnen oder ähnlicher Güter je nach den vor- und nachgeschalteten
Behandlungsanlagen bis zu 10 m/Min, betragen können, ist es bei kontinuierlich arbeitenden Anlagen schwierig,
das zu behandelnde Gut die erforderliche Behandlungszeit in einer Behandlungskammer verweilen zu lassen
und das Gut trotzdem kontinuierlich durch die Behandlungskammer zu führen.
Bei einer bekannten Vorrichtung zum Dämpfen von Textilbahnen besteht die Behandlungskammer, in der
das Textilgut eine gewisse Zeit verweilt, aus einer J-Box. Die Enden der beiden Schenkel der J-Box sind
offen; das Textilgut wird in den langen Schenkel eingeführt und dort gefaltet abgelegt. Durch das
Gewicht des im senkrechten oder nahezu senkrechten Schacht des langen Schenkels gestapelten Textilgutes
wird der untere Teil des Textilgutes durch die Krümmung in den kurzen Schenkel bis zu dessen
offenem Ende gedrückt und dort durch eine entsprechende Vorrichtung abgezogen. Statt eines bahnförmigen
Textilgutes, das in Faltenlagen gelegt ist, können in derartigen Behandlungskammern auch loses Fasermaterial
oder körniges Material behandelt werden.
Bisher ist es nicht möglich, die Verweilzeit des Gutes in der Behandlungskammer kontinuierlich zu steuern,
sondern je nach dem Reibungskoeffizienten des Gutes wird dieses im langen Schenkel mehr oder weniger hoch
gestapelt und auf Sicht gesteuert. Außer vom Reibungskoeffizienten ist die Stapelhöhe und damit die
Verweilzeit auch noch von der Fördergeschwindigkeit der Zuführ- und der Entnahmeeinrichtung abhängig. Es
ist sehr schwierig, die Fördergeschwindigkeit der Zuführeinrichtung und die Fördergeschwindigkeit der
Entnahmeeinrichtung so einzustellen, daß die erforderliche Stapelhöhe und damit Verweilzeit eine längere Zeit
wenigstens in gewissen Grenzen konstant gehalten werden kann, da es schon bei kleinen Fehleinstellungen
rasch zu einem Wachsen oder zu einem Schrumpfen der Stapelhöhe und damit der Verweilzeit kommt. Es ist
wohl bekannt, der Behandlungsvorrichtung einen Muldenspeicher vorzuordnen, dessen Füllgewicht abtastbar
ist (FR-PS 10 56 037). Auf diese Weise kann aber nur die Warenmenge im Speicher konstant gehalten
werden, aber nicht in der Behandlungskammer, die in Abhängigkeit von der Füllung im Speicher schneller
oder langsamer gereglt wird.
Bei der Behandlung von Textilgut, insbesondere bei losem · oder strangförmigem Material, ist besonders
darauf zu achten, daß dieses beim kontinuierlichen Durchlauf durch die Behandlungskammer nicht verletzt
wird. Es ist deshalb von Nachteil, irgendwelche Fühler in den Behandlungsraum vorstehen zu lassen, mit denen je
nach einer vorbestimmten Stapelhöhe die Zuführgeschwindigkeit des Gutes gesteuert werden könnte
(US-PS 25 21 440).
Ausgehend von der Vorrichtung anfangs genannter Art liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Mittel zu
finden, mit denen eine vorbestimmte Stapelhöhe des Gutes oder besser eine vorbestimmte Menge des Gutes
in der Behandlungskammer in gewissen Grenzen konstant gehalten werden kann und trotzdem die
jeweils günstigste Verweilzeit möglich ist.
Diese Aufgabe wird gelöst, indem eine die Differenz der Fördergeschwindigkeiten an der Zuführ- und
Entnahmeeinrichtung messende Einrichtung vorgesehen ist, die bei Überschreitung einer vorgegebenen
Differenz die Zuführ- und/oder die Entnahmeeinrichtung im Sinne einer Verringerung dieser Differenz
steuert. Damit ist es auch möglich gemacht, die jeweilige Menge des Behandlungsgutes in der Behandlungskammer
ohne Einrichtungen zu steuern, die in die Kammer ragen, um dort die tatsächliche Menge abzutasten.
Eine besonders vorteilhafte Verwirklichung der Grundidee' nach der Erfindung besteht in einer
Steuereinrichtung, die ein Differentialgetriebe enthält, welches mit je einer Antriebswalze der Zufuhr- und der
Entnahmeeinrichtung verbunden ist, und einem elektrischen Drehschalter, dessen Schaltachse mit der
Differentialgetriebewelle in Verbindung steht.
In Ausgestaltung kann weiterhin vorgesehen sein, über den mit dem Differentialgetriebe verbundenen
Drehschalter Schaltstufen und damit die Stapelhöhe oder die Gutsmenge einstellen zu können, wobei mit
Vorzug diese Steuereinrichtung mit einer Anzeigevorrichtung versehen sein kann, die die Stapelhöhe oder die
Gutsmenge in der Behandlungskammer sichtbar macht.
Ein weiteres Erfindungsmerkmal besteht darin, daß die Steuereinrichtung mehrere Schaltstufen enthält, die
auf vorbestimmte Nennhöhen des Stapels oder eine vorbestimmte Gutsmenge ansprechen und je eine
weitere Schaltstufe, die auf eine minimale und eine maximale Stapelhöhe oder Gutsmenge anspricht. In
Weiterbildung könnte wenigstens einer der Schaltpunkte als Sicherheitsschaltung wirksam sein und die Zufuhr-
oder Entnahmeeinrichtung abschalten und/oder ein Warnsignal betätigen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine Vorrichtung, in der das Gut gestapelt verweilt,
Fig.2 die Vorderseite einer Steuereinrichtung mit Mengenanzeige des in der Behandlungskammer verweilenden
Textilgutes,
F i g. 3 ein Differentialgetriebe der Steuereinrichtung nach F i g. 2 in der Ansicht,
F i g. 4 die Steuereinrichtung nach F i g. 2 bei abgenommener Vorderfläche und
F i g. 5 einen Schnitt in Richtung der Schaltachse durch die Vorrichtung nach den F i g. 2 und 4.
Bei der in F i g. 1 gezeigten Vorrichtung wird bahn- oder bandförmiges Textilgut 1 in einer J-förmigen,
einen kurzen und langen Schenkel aufweisenden Behandlungskammer 2 in Faltenlage gestapelt. Die
Behandlungskammer 2 besitzt einen doppelwandigen, dampfbeheizten Mantel 3. Die Dampfzuleitung 4 zum
Beheizen des Mantels 3 und zum Dämpfen des Textilgutes 1 liegt in einem Sumpf 5. Das Durchleiten
des Dampfes durch den Sumpf 5 garantiert, daß aus diesem nur Sattdampf austritt. Das von einer Zuführeinrichtung
6 zugeführte Textilgut 1 wird gefaltet in der Behandlungskammer 2 abgelegt. Oberhalb des freien
Endes des kurzen Schenkels ist eine Entnahmeeinrichtung 7 angeordnet, die zum Abziehen des Textilgutes 1
aus der Behandlungskammer 2 dient. Zuführ- und Entnahmeeinrichtungen 6 und 7 bestehen aus je einem
Walzenpaar. Die Behandlungskammer 2 hat in Stapelhöhe ein Fenster 8, durch das überpüft werden kann, ob
das Textilgut 1 in der vorgeschriebenen Höhe in der Behandlungskammer 2 gestapelt ist. Selbstverständlich
können auch mehrere Fenster vorgesehen sein.
Um die vorgeschriebene günstigste Stapelhöhe und damit Verweildauer zumindest in gewissen Grenzen
konstant zu halten, ist eine selbsttätig die Zuführ- und Entnahmeeinrichtung 6,7 steuernde Einrichtung vorgesehen.
Ein Ausführungsbeispiel einer derartigen Steuervorrichtung ist aus den F i g. 2 bis 5 zu entnehmen. Die
hier gezeigte Steuereinrichtung besitzt ein Differentialgetriebe 9, mit dem die Förderdifferenz der Zuführeinrichtung
6 und der Entnahmeeinrichtung 7 gemessen wird. Zu diesem Zweck sind die Triebwellen 10 und 11
des Differentialgetriebes 9 mit je einer Walze der Zuführeinrichtung 6 und der Entnahmeeinrichtung 7
verbunden. Die die Geschwindigkeitsdifferenz der Triebwellen 10 und 11 registrierende Differentialgetriebewelle
12 ist mit einer Schaltachse 13 eines elektrischen Drehschalters 14 verbunden.
Die Vorderseite dieses Drehschalters 14 besteht aus einem Zifferblatt, auf dem in Metern die in der
Behandlungskammer 2 gestapelte Gutsmenge vermerkt ist. Es kann jedoch auch die Stapelhöhe durch das
Zifferblatt angezeigt werden. Auf der Schaltachse 13 sitzt eine Zeigerscheibe 16 sowie Schaltringe 17,18,19,
mit denen elektrische Schalter 20, 21, 22 betätigt werden. Diese elektrischen Schalter 20, 21, 22 sind auf
einem drehbaren Träger 23 mit Einstellzeiger 24 angeordnet. Durch mehr oder weniger weites Drehen
des Trägers 23 im Uhrzeigersinn wird die Stapelhöhe eingestellt bzw. die Menge an Textilgut 1, die in der
Behandlungskammer 2 gelagert werden soll. So kann beispielsweise der Schalter 21 auf eine bestimmte
Nennhöhe eingestellt werden und die Schalter 20 und 22 auf eine Mindest- bzw. Maximalstapelhöhe. ·
Mit diesen Schaltern 20, 21, 22 kann entweder das Walzenpaar der Zuführ- oder der Entnahmeeinrichtung
6, 7 abgeschaltet oder, bei Zwischenschaltung eines Stellmotors, die Geschwindigkeit dieser Walzen verändert
werden. Gleichzeitig oder statt dessen können jedoch mit diesen Schaltern 20, 21, 22 auch Signale
betätigt werden, die anzeigen, daß die Einstellung einer Änderung bedarf bzw. eine minimal oder maximal
zulässige Stapelhöhe erreicht ist. Die einzelnen Schaltringe sind durch Spannschrauben 25 gegenüber
der Schaltachse 13 verdrehbar gelagert, so daß die jeweiligen Maximal- und Minimalwerte der Stapelhöhe
nach Belieben verändert werden können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Vorrichtung an einer Behandlungskammer, insbesondere an einer J-Box, für Textilgut, vornehmlich
zum gestapelten Verweilen des zu behandelnden Gutes, mit einer eine kontinuierliche
Behandlung gewährleistenden Zufuhr- und Entnahmeeinrichtung, wobei die Zuführung des Gutes in die
Behandlungskammer steuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur Konstanthaltung der
Stapelhöhe des Gutes oder der Gutsmenge in der Behandlungskammer (2) eine die Differenz der
Fördergeschwindigkeiten an der Zufuhr- und Entnahmeeinrichtung (6, 7) messende Einrichtung
vorgesehen ist, die bei Überschreitung einer vorgegebenen Differenz die Zufuhr- und/oder
Entnahmeeinrichtung (6,7) im Sinne einer Verringerung dieser Differenz steuert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung ein Differentialgetriebe
(9), welches mit je einer Antriebswalze der Zuführ- (6) und Entnahmeeinrichtung (7) verbunden
ist, und einen elektrischen Drehschalter (14), dessen Schaltachse (13) mit der Differentialgetriebewelle
(12) verbunden ist, enthält.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stapelhöhe oder Gutsmenge über
den Drehschalter (14) einstellbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung eine Anzeigevorrichtung (15,16) enthält, die die Stapelhöhe oder
Gutsmenge in der Behandlungskammer anzeigt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Steuereinrichtung, die mehrere Schaltstufen
enthält, die auf vorbestimmte Nennhöhen des Stapels bzw. vorbestimmte Gutsmengen ansprechen
und je eine weitere Schaltstufe, die auf eine minimale und eine maximale Stapelhöhe oder Gutsmenge
anspricht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der Schaltstufen als
Sicherungsschaltung wirksam ist und die Zuführ- und Entnahmeeinrichtung abschaltet und/oder ein
Warnsignal betätigt.
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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