DE1456720C3 - Vorrichtung zum Wenden von parallelflächigen Gegenständen - Google Patents
Vorrichtung zum Wenden von parallelflächigen GegenständenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wenden von parallelflächigen Gegenständen, insbesondere von
Türen, die durch eine Oberflächenbehandlungsanlage bewegt werden, an einem in Längsrichtung einer Bearbeitungsstraße
umlaufenden Zugmittel befestigt sind und an beiderseits der Bearbeitungsstraße angeordneten
Führungsvorrichtungen geführt sind.
Derartige Gegenstände müssen häufig von beiden Seiten behandelt werden. Insbesondere gilt dies für
vorzufertigende Türen oder für Möbelelemente. Sofern es sich bei den Bearbeitungsvorgängen um Beschichten,
z. B. um Lackieren, handelt, ist es erforderlich, daß das Beschichtungsmaterial von oben auf die liegende Fläche
des Gegenstandes aufgebracht wird. Dadurch wird verhindert, daß sich eine flüssig aufgebrachte Schicht
während ihrer Erhärtung ungleichmäßig verteilt. Man muß daher den parallelflächigen Gegenstand nach der
Behandlung einer seiner beiden Seiten zunächst wenden, um dessen andere Seite behandeln zu können. Bei
der Verwendung von Bearbeitungsstraßen bedingt dies einen doppelten Durchlauf, der die Bearbeitungszeit erheblich
belastet und viel Bedienungspersonal beansprucht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Wenden von derartigen parallelflächigen
Gegenständen zu schaffen, mit deren Hilfe der Wendevorgang im Zuge der Bearbeitungsstraße automatisch
ablaufen kann. Insbesondere soll es danach möglich sein, die Oberflächenbearbeitung während nur eines
einzigen Durchlaufes durch die Bearbeitungsstraße vornehmen zu können.
Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe ist daher bei einer eingangs genannten Vorrichtung zum Wenden
von parallelflächigen Gegenständen, insbesondere von Türen, erfindungsgemäß vorgesehen, daß das umlaufende
Zugmittel beidseitig an einem an der in Bewegungsrichtung hinteren Kante des parallelflächigen Gegenstandes
befestigten, seitlich vorstehenden Trägerstab angreift, und daß ein an der in Bewegungsrichtung
vorderen Kante des parallelfächigen Gegenstandes befestigter weiterer Träger- bzw. Führungsstab mit seinen
seitlich vorstehenden Enden in Führungsbahnen zwangsgeführt ist, die in senkrecht zur Straßenebene
liegenden Ebenen in der Bewegungsrichtung ansteigen, sich bis zu einem Scheitel erheben und daran anschließend
in der Bewegungsrichtung abfallen.
Nach dem Stande der Technik ist eine Vorrichtung zum Stürzen von Gußformen für Schokoladentafeln
bekannt, wobei jede Form an beiden Seiten einen Befestigungszapfen aufweist, über den das beiderseitig der
Form laufende Zugmittel an der Form angreift. Dieser Zapfen ist in der Mitte zwischen der in Bewegungsrichtung
vorderen und hinteren Kante der Form angeordnet. Beim Wendevorgang müssen deshalb bei dieser
vorbekannten Vorrichtung beide Kanten des parallelflächigen Gegenstandes, und zwar sowohl die in Bewegungsrichtung
vorn liegende Kante als auch die in Bewegungsrichtung hinten liegende Kante der Gußform
aus der Ebene der Bearbeitungsstraße herausbewegt werden. Aus diesem Grunde muß das Zugmittel in
einem bestimmten Bereich den zu wendenden Gegenstand frei und ohne Unterstützung durch ein Führungsmittel
tragen. Dieser Nachteil, der vielleicht bei den sehr leichten Gußformen für Schokoladentafeln in
Kauf genommen werden kann, wird bei einer Vorrichtung zum Wenden wesentlich schwererer Gegenstände
wie z. B. Türen durch die Erfindung auf besonders einfache und vorteilhafte Weise vermieden, wobei eine
einwandfreie tragende Unterstützung des Zugmittels in dem Bereich der Bearbeitungsstraße, in dem der Wendevorgang
stattfindet, ermöglicht ist. Außerdem ist der zu wendende Gegenstand bei der Vorrichtung gemäß
der Erfindung während des gesamten Wendevorganges exakt zwangsgeführt, was nicht möglich wäre, wenn
sich während des Wendevorganges sowohl die in Bewegungsrichtung vordere als auch die in Bewegungsrichtung
hintere Kante von der Ebene der Bearbeitungsstraße entfernen müßten.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß sich der parallelflächige Gegenstand beim Durchlauf durch die
Wendevorrichtung lediglich an seiner in der Bewegungsrichtung vorderen Kante anhebt, während ihn das
Fördermittel an seiner hinteren Kante nur vorwärts drückt. Im Scheitel der Führungsbahnen steht der parallelflächige
Gegenstand dann genau senkrecht auf der Straßenebene und gleitet aus dieser Stellung bei weiterer
Bewegung des Zugmittels, nun in den abfallenden Abschnitten der Führungsbahnen gestützt, wieder in
die Straßenebene zurück. Dabei hat er eine Wendung um 180° vollzogen, so daß seine ursprünglich in der
Bewegungsrichtung hinten liegende Kante nunmehr vorn liegt.
Um den beschriebenen Wendevorgang besonders leicht verlaufen zu lassen, sind die Führungsbahnen
nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung gekrümmt, wobei ihre unteren Abschnitte die Straßenebene tangieren und ihre oberen Abschnitte in einen
auf letzterer senkrecht stehenden Abschnitt übergehen, in dem sich die Umlenkung der Führungsstifte aus den
ansteigenden in die abfallenden Führungsbahnen vollzieht. Dadurch wird gewährleistet, daß die Trägerstäbe
und die Führungsstäbe und mithin der von ihnen getragene, parallelflächige Gegenstand besonders weich in
die Wendevorrichtung einlaufen und der Wechsel der Kraftrichtung in der Scheitellage stoßfrei erfolgt.
Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung erläutert, in
der die Wendevorrichtung in Seitenansicht dargestellt ist.
Nach der Zeichnung besteht die Wendevorrichtung unter anderem aus den Förderketten 1, deren Obertrum
im Rahmen 2 geführt ist und deren Untertrum durch die kraftbelasteten Spannrollen 3 gespannt ist.
Im mittleren Teil der Wendevorrichtung verläuft die gekrümmte Führungsbahn 4, die mit ihrem unteren Abschnitt
5 tangierend an die Ebene 6 der Straße anschließt. In ihrem oberen Abschnitt geht die Führungsbahn
4 in einen senkrechten Bahnabschnitt 7 über, von dem die abfallende Führungsbahn 8 ausgeht. Der Übergang
vom Abschnitt 4 in den Abschnitt 8 vollzieht sich über die im unteren Teil des senkrechten Abschnittes 7
vorgesehene Weiche 9. Der abfallende Abschnitt 8 läuft mit seiner unteren Kante wiederum tangential auf die
Ebene 6 der Straße aus. Die gesamte Wendeführung ist innerhalb des Rahmens 10 angeordnet, der im Boden
verankert ist und sich torartig über die Breite der Straße erstreckt. Gegenüber dem Rahmen 2 der Straße ist
er mit seitlichen Wänden 11 und 11' abgestützt, die im
übrigen so gestaltet sind, daß sie ihrerseits die Führungsabschnitte 4 und 8 tragen.
Der Wendevorgang vollzieht sich in der bereits beschriebenen Weise, wobei es an sich ausreichend ist,
wenn nur die Vorderkanten des parallelflächigen Gegenstandes mit Führungsstäben oder -stiften versehen
sind, die von den Führungsbahnen der Wendevorrichtung aufgenommen werden. Mit Rücksicht darauf, daß
es hierbei aber zu einer Wendung des zu bearbeitenden Gegenstandes um 180° kommt, so daß dessen zunächst
in der Bearbeitungsrichtung hinten liegende Kante also nach der Wendung vorn liegt, ist auch diese Kante mit
entsprechenden Tragstäben versehen, die der Verbindung mit den Förderketten und dem Tragen des Gegenstandes
im Wendebereich dienen. Dies bedingt aber eine konstruktive Abänderung des unteren Abschnittes
5 der Führungsbahn 4, um sicherzustellen, daß nicht auch diese hinteren Tragstäbe in die Wendeführungsbahnen
eintreten. Diese Bahnen sind dafür in ihrer Höhenlage verstellbar ausgebildet, so daß die seitlich vorstehenden
Tragstäbe der hinteren Kante des zu bearbeitenden Gegenstandes unter ihnen hindurchführbar
sind. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist das in der Form geschehen, daß der vordere, untere Abschnitt
5 der Führungsbahn 4 mittels des Gelenkes 12 an letzterer schwenkbeweglich angeschlossen ist. Über den
Schwenkhebel 13 kann man somit den Abschnitt 5 aus seiner in der Zeichnung mit vollen Strichen dargestellten
Aufnahmelage in die gestrichelt wiedergegebene Stellung 5' überführen, in der die Führungsstifte der
Hinterkante des parallelflächigen Gegenstandes unter ihm hindurchführbar sind. Die Trag- und Führungsstifte
werden am einfachsten in Form seitlich vorstehender Trägerstäbe ausgebildet, die an den senkrecht zur Bearbeitungsrichtung
liegenden Kanten des parallelflächigen Gegenstandes befestigt sind. Für Lackierungsvorgänge
habe diese Trägerstäbe einen runden oder ovalen Querschnitt. Somit liegen sie nicht an der gesamten
Dicke des parallelflächigen Gegenstandes an und verhindern dadurch, daß die Lackierungsschicht der jeweils
behandelten Seite unmittelbar an sie angrenzt und dadurch bei ihrer späteren Entfernung beschädigt
wird. Insbesondere werden durch die runde bzw. ovale Ausbildung der seitlich vorstehenden Trägerstäbe aber
auch die Voraussetzungen für eine erschütterungsfreie Verschwenkung des parallelflächigen Gegenstandes
während des Wendens erfüllt. Hierfür muß der parallelflächige Gegenstand unter beliebigem Winkel sowohl
von entsprechend ausgebildeten, in den zu beiden Seiten der Straße umlaufenden Ketten vorgesehenen Mitnehmern
als auch in den Wendeführungsbahnen sicher gehalten sein.
Ferner ist auch der untere Abschnitt 14 der abfallenden Führungsbahn 8 in seiner Höhe derart verstellbar,
daß die seitlich vorstehenden Trägerstäbe der zunächst hinteren und nach dem Wendevorgang vorderen Kante
des zu bearbeitenden Gegenstandes unter ihm hindurchführbar sind. Zu diesem Zweck dient im Ausführungsbeispiel
das Schwenkgelenk 15, um das ein entsprechendes Hochschwenken des Abschnittes 14 nach
oben möglich ist.
Die Förderkette 1 wird in bekannter Weise angetrieben. Ihr Untertrum ist noch durch die Steuervorrichtung
17 geführt, über die der Wendeführungsabschnitt 5 von seiner Aufnahmelage in seine Durchlaßstellung
betätigbar ist. Zu diesem Zweck dient der um die Achse 18 verschwenkbare, zweiarmige, am Schwenkhebel 13
angelenkte Zwischenhebel 19, an dessen anderem Ende die Kolbenstange 20 eines mit einem Druckmittel beaufschlagbaren
Zylinders 21 gelenkig angreift. Der Zylinder 21 ist einerseits an der Konsole 22, die mit dem
Rahmen 23 verbunden ist, gelenkig angeschlossen. Die Schwenkachse 18 wird von einer quer zur Förderrichtung
verlaufenden Welle gebildet, so daß man mit nur einem Zylinder 21 die auf beiden Seiten der Straße liegenden
Führungsbahnabschnitte 5 verschwenken kann. Die Steuerung erfolgt in der Form, daß ein an der Förderkette
1 befestigter Steuerstift ein in der Druckleitung des Zylinders 21 vorgesehenes Druckmittelventil
in dem Augenblick öffnet, in dem die Mitnehmer der Förderkette 1 in die Nähe des Führungsbahnabschnittes
5 gelangen. Durch die dann einsetzende Druckmittelbeaufschlagung wird die gesamte Steuer- in die gestrichelte
Lage überführt, in der der Führungsbahnabschnitt 5 die bereits beschriebene Stellung 5' einnimmt.
Die seitlich vorstehenden Trägerstäbe an der hinteren
Kante des parallelflächigen Gegenstandes können dann ungehindert unter dem Führungsbahnabschnitt 5
hindurchleiten. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß sich nicht nur die beiden gegenüberliegenden
Seiten eines parallelflächigen Gegenstandes in einem Durchlauf auf der Straße beschichten lassen,
sondern auch die Längskanten in gleicher Weise behandelt werden können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Wenden von parallelflächigen Gegenständen, insbesondere von Türen, die durch
eine Oberflächenbeharidlungsanlage bewegt werden, an einem in Längsrichtung einer Bearbeitungsstraße
umlaufenden Zugmittel befestigt sind und an beiderseits der Bearbeitungsstraße angeordneten
Führungsvorrichtungen geführt sind, dadurch gekennzeichnet, daß das umlaufende Zugmittel
beidseitig an einem an der in Bewegungsrichtung hinteren Kante des parallelflächigen Gegenstandes
befestigten, seitlich vorstehenden Trägerstab angreift, und daß ein an der in Bewegungsrichtung
vorderen Kante des parallelflächigen Gegenstandes befestigter weiterer Träger- bzw. Führungsstab mit
seinen seitlich vorstehenden Enden in Führungsbahnen (5, 4, 7, 9, 8, 14) zwangsgeführt ist, die in senkrecht
zur Straßenebene (6) liegenden Ebenen in der Bewegungsrichtung ansteigen, sich bis zu einem
Scheitel erheben und daran anschließend in der Bewegungsrichtung abfallen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbahnen gekrümmt sind,
wobei ihre unteren Abschnitte (5, 14) die Straßenebene (6) tangieren und ihre oberen Abschnitte (4,
8) in einen auf letzterer senkrecht stehenden Abschnitt (7) übergehen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die unteren Abschnitte (5,14) der Führungsbahnen
derart in ihrer Höhe verstellbar sind, daß die seitlich vorstehenden Trägerstäbe wahlweise
unter ihnen hindurchführbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die unteren Abschnitte (5,14) gelenkig
gelagert sind und daß an den in der Bewegungsrichtung ansteigenden Abschnitten (5) betätigbare
Schwenkhebel (13) angreifen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkhebel (13) mittels eines
druckmittelbeaufschlagbaren Zylinders (21) zu betätigen
sind, der in Abhängigkeit von der jeweiligen Lage des parallelflächigen Gegenstandes auf der
Straße gesteuert ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlich vorstehenden
Trägerstäbe runden oder ovalen Querschnitt haben.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Zugmittel zu beiden
Seiten der Straße angeordnete umlaufende Ketten vorgesehen sind, die Mitnehmer für die seitlich
vorstehenden Trägerstäbe besitzen.
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Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEM0071882 | 1966-12-03 | ||
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Publications (3)
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DE1456720A1 DE1456720A1 (de) | 1970-01-15 |
DE1456720B2 DE1456720B2 (de) | 1975-06-05 |
DE1456720C3 true DE1456720C3 (de) | 1976-01-29 |
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