DE145413C - - Google Patents
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Classifications
-
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- C11C—FATTY ACIDS FROM FATS, OILS OR WAXES; CANDLES; FATS, OILS OR FATTY ACIDS BY CHEMICAL MODIFICATION OF FATS, OILS, OR FATTY ACIDS OBTAINED THEREFROM
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
■- Ja 145413 KLASSE 23 fl.
Das Vorhandensein fettspaltender Fermente in ölhaltigen Pflanzensamen ist von Green
(Proceedings of the Royal Society 1890, S. 370ΓΪ., Green-Windisch, »DieEnzymea,
Berlin 1901, S. 230) und von Sigmund (Monatshefte für Chemie 1890, S. 272, und
Sitzungsberichte der Wiener Akademie der Wissenschaften 1891, Bd. I, S. 328) bei ihren
wissenschaftlichen, auf die Ergründung pflanzenphysiologischer Fragen gerichteten Untersuchungen
beobachtet worden. Diese Autoren stellten beim Verreiben ölhaltiger'Samen mit
Wasser das allmähliche Auftreten von Säuren fest, welches sie darauf zurückführten, daß
ein in den Samen vorhandenes Ferment die gleichfalls in den Samen vorhandenen, neutralen
Fette zum Teil in freie Fettsäure und Glyzerin zerlegt. Sie geben an, daß das Ferment durch die Anwesenheit geringer
Mengen Alkali oder Säure unwirksam wird. Nach den von Green und Sigmund innegehaltenen
Arbeitsbedingungen kann, wie die Autoren selbst hervorheben, die Spaltung stets nur bis zu einem mäßigen Grade fortschreiten,
so daß unter Innehaltung der von ihnen bekannt gegebenen Arbeitsbedingungen eine technische Durchführung der Spaltung
der Fettsäureester nicht möglich ist.
Es wurde nun gefunden, daß die Spaltung
der Fette, Öle, Wachsarten und dergl. durch die vielen Pflanzen, besonders in den Euphorbiaceen,
speziell den Rizinusarten, vorhandenen Fermente in technisch vollständiger Weise gelingt,
wenn man im Gegensatz zu den von Green und Sigmund mitgeteilten Beobachtungen
nicht in neutraler, sondern in saurer Lösung die Einwirkung der Fermente vor sich gehen läßt.
Hierdurch erreicht man außer der annähernd quantitativen Spaltung der Ester
auch nach folgender Richtung hin bessere Resultate.
In saurer Lösung werden hauptsächlich die wichtigeren, höheren Fettsäureester angegriffen,
während bei den von Green und Sigmund innegehaltenen Arbeitsbedingungen
nur die Ester der technisch unwichtigeren," niederen Fettsäuren teilweise gespalten werden.
Die Benutzung der angeführten Beobachtungen zur technischen Spaltung der Fettsäureester
kann derartig erfolgen, daß die Einwirkung der Pflanzenfermente auf die zu
spaltenden Fette in Gegenwart einer von Anfang an zugesetzten Säuremenge, z.B. Schwefelsäure,
stattfindet. Die am besten innezuhaltenden Bedingungen sind die folgenden:
I. Innehaltung einer nicht zu hohen Temperatur, etwa 10 bis 400 C.
, 2. Gegenwart geringer Mengen Säure in verdünntem Zustande.
3. Anwesenheit von Wasser in mindestens der theoretischen Menge, die sich aus der
allgemeinen Gleichung RCOOR1+ H2O =
R CO OH + R1 OH ergibt.
4. Von besonderer Wichtigkeit für die Ausführung des Verfahrens ist, daß die zu zerlegenden
Fette in emulgiertem Zustande vorhanden sind.
Es hat sich besonders Schwefelsäure und Salzsäure in der Konzentration von Y10 normal
als geeignet erwiesen, es würde aber auch eine organische Säure anwendbar sein. Diese
kann man entweder sofort dem Fettansatz hinzufügen, oder aber, wenn eine organische
Säure angewendet wird, sich selbst durch den Spaltungsprozeß entwickeln lassen.
Wenn man nämlich den Fettansatz ohne sofortigen Säureansatz macht, so tritt allmählich
eine geringe Spaltung der niedrigen Fettsäureester ein, aber erst nach tagelangem
Warten wird hierdurch eine genügende Menge Säure frei, um die energische Spaltung der
höheren Fettsäureester einzuleiten.
Ein Beispiel wird das geschilderte Verhalten klar machen. Wenn man 5 g entschälten
Rizinussamen mit kaltem Wasser verreibt, so kann man bereits nach etwa '/2 Stunde
ao einen Säuregrad von 1,2 ecm
i0
/2
Normal-
Normal-
Natronlauge feststellen; nach 2tägigem Stehen hat sich die Säuremenge etwa verdoppelt
(2,3 ecm V10 NaOH); nach 4 Tagen endlich
hat die allmählich langsam sich vermehrende Säure eine genügende Konzentration erreicht,
um die starke und energische Spaltung der höheren Fettsäureester einzuleiten, so daß die
Säuremenge jetzt am 4. Tage plötzlich auf 59 ecm V10 Normal-Afa OH in die Höhe geht.
Dieses Resultat hätte man anstatt in 4 Tagen bereits in wenigen Stunden · hervorrufen
können, wenn man sofort zu der Rizinussamen-Wasser-Emulsion ein Quantum von
Y10 N.-Schwefelsäure hinzugegeben hätte.
Green und Sigmund sind bei ihren Versuchen aus dem Grunde zu so äußerst unbefriedigenden
Resultaten gelangt, weil sie von der falschen Ansicht ausgingen, daß Säure ihr Ferment schädige, und weil sie ihre Experimente
in einem Zeitpunkt abbrachen, wo eine energische Wirkung wegen Säuremangels noch gar nicht eingetreten sein konnte.
Die Herstellung der Emulsion kann in der Weise bewirkt werden, daß man das zu zerlegende
Fett mit den Pflanzenteilen und Wasser verreibt.
Bei Innehaltung der vorstehend angeführten Bedingungen gelingt es leicht, z. B. durch
Zusammenbringen von 6 kg entöltem Rizinussamen, 100 kg Talg (Palmöl oder etwas anderem
Neutralfett), 20 kg Wasser und 100 g konzentrierter Schwefelsäure, Verrühren der
•Masse zu einer Emulsion und Stehenlassen der letzteren, innerhalb 24 Stunden eine annähernd
quantitative Spaltung des Neutralfettes zu erzielen.
Zur Spaltung niederer Fettsäuren und Wachsarten kann man folgendermaßen verfahren:
ι kg Tributyrin wird mit 1,4 kg Rizinus-
samen und 3 kg — Schwefelsäure verrieben,
nach 18 Stunden waren bereits über 40 Prozent des Esters gespalten.
15 kg Walrat werden mit 4,5 kg Rizinus-
samen und 10 kg — Essigsäure verrieben und
18 Stunden lang bei 35 ° gehalten. Nach dieser Zeit waren bereits 32 Prozent des Walrats
gespalten. '
Die in der üblichen Weise,, z. B. durch Pressen, Filtrieren usw. isolierten Spaltungsprodukte
(Fettsäure und Glyzerin) sind dabei von einer so großen Reinheit, wie sie sonst nur durch Anwendung besonders kostspieliger
Reinigungsverfahren erzielt werden kann.
Claims (2)
1. Verfahren zur Spaltung von Fettsäureestern in Fettsäuren und Alkohole,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fettsäureester in Gegenwart von Säure der Einwirkung fettspaltender Pflanzenfermente
ausgesetzt werden.
2. Die Ausführungsform des unter J. geschützten Verfahrens, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fermente auf eine Emulsion von Fettsäureestern einwirken.
Priority Applications (2)
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Publications (1)
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---|---|---|---|
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Country Status (1)
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DE (1) | DE145413C (de) |
-
1902
- 1902-04-21 DE DE1902145413D patent/DE145413C/de not_active Expired - Lifetime
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