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Die Erfindung bezieht sich auf eine Strangüberführungseinrichtung
für eine mit hoher Geschwindigkeit arbeitende Wickelvorrichtung.
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Es ist eine automatische Spulmaschine bekannt, bei welcher die jeweils
volle Spule abgenommen und danach eine neue leere Spule eingespannt wird, wonach
das Wickeln fortgesetzt wird. Bei dieser Spulmaschine ist kein kontinuierlicher
Übergang von einer Spule zur anderen vorhanden.
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Es ist auch eine Kötzerspulmaschine bekannt, bei welcher beim Übergang
von einer vollen Spule zur nächsten leeren Spule der Spindelantrieb und der Fadenführerantrieb
ausgerückt werden, so daß sowohl Spindel als auch Fadenführer angehalten werden,
wodurch eine kontinuierliche Arbeitsweise nicht möglich ist. Nahe dem Ende der einzelnen
Kötzerspulen ist eine an sich bekannte nicht trennbare Klemmnut vorgesehen, und
das Garn, das auf die nächste Kötzerspule gewickelt ist, wird mittels eines Garnführungselementes
abgeschnitten.
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Es ist weiter eine Aufwickelvorrichtung für die kontinuierliche Fertigung
von elektrischen Leitungen bekannt, die zwei Trommeln aufweist, deren jede eine
axial verschiebbare Seitenscheibe trägt. Die Seitenscheibe wird zunächst durch eine
Feststellvorrichtung beliebiger Art entgegen einem Federdruck in einem gewissen
Abstand von dem Trommelkern gehalten. Sobald das Wickelgut in den Zwischenraum zwischen
Seitenscheibe und Trommelkern gelangt und dort auf eine geeignete Auslösevorrichtung
auftrifft, wird die die Verschiebung der Seitenscheiben bewirkende Feder gelöst
und dadurch das Wickelgut zwischen Kern und Seitenscheiben festgeklemmt. Wenn bei
dieser bekannten Ausführung Trommeln aufeinanderfolgend bewickelt werden sollen,
muß eine mit einer Schneideinrichtung gekoppelte Weiche vorgesehen sein.
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Es ist auch eine Strangüberführungseinrichtung bekannt für eine mit
hoher Geschwindigkeit arbeitende Wickelvorrichtung, die eine Mehrzahl von drehbaren
Wickeltrommeln aufweist, die für eine selbsttätige Überführung eines kontinuierlichen
fadenartigen Stranges von einer Wickeltrommel zu einer anderen ohne Unterbrechen
der kontinuierlichen Zufuhr des Stranges von einer Quelle an einem fortschaltbaren
Drehtisch angeordnet sind, mit einer Strangführungsvorrichtung zum Aufwickeln des
Stranges in Schraubenform, wobei jede Wickeltrommel mit einer Strangklemmnut versehen
ist.
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Bei dieser bekannten Einrichtung, die für Schnelllaufende, vorzugweise
starke Fadenkabel, bestimmt ist, wird das Fadenkabel direkt auf die Trommeln gewickelt,
die für die Mitnahme des Kabels mit einer oder mehreren Strangklemmrillen oder -nuten
oder mit einem Reibbelag, vorzugsweise in Form eines Kratzenbandes, versehen ist.
Das Kabel wird nach dem Übergang von einer Trommel zur anderen mittels einer Schneideinrichtung
durchgetrennt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Strangüberführungseinrichtung
für eine mit hoher Geschwindigkeit arbeitende Wickelvorrichtung, die eine Mehrzahl
von drehbaren Wickeltrommeln aufweist, zu schaffen, bei der die Wickeltrommeln aufeinanderfolgend
kontinuierlich und ohne Unterbrechung der gleichmäßigen Strangzufuhrgeschwindigkeit
bei minimaler Verwirrung und minimalem Verlust des Strangmaterials bewickelt werden.
Zur Lösung der Aufgabe geht die Erfindung von einer Strangüberführungseinrichtung
der
zuletzt genannten Art aus, die gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet ist, daß
die Strangklemmnut durch eine Stirnfläche der Wickeltrommel und eine Stirnfläche
einer an dem Ende der Wickeltrommel lösbar befestigten Platte gebildet ist und die
Strangführungsvorrichtung einen schwenkbaren Hebel zum Führen des Stranges von der
Führungsvorrichtung in Ausrichtung mit den Strangklemmnuten benachbarter Wickeltrommeln
aufweist.
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Wenn bei einer Strangüberführungseinrichtung gemäß der Erfindung
eine Spule vollgewickelt ist, kommt der besondere schwenkbare Hebel zur Wirkung,
um den Faden beim Fortschalten der Wickeltrommeln zu der nächsten Wickeltrommel
zu führen, und zwar in die an deren Stirnende mittels der abnehmbaren Platte gebildete
Klemmnut. Durch die Klemmwirkung der Nut wird der Faden durchgerissen, so daß der
wesentliche Vorteil erhalten ist, daß keine besondere Schneideinrichtung erforderlich
ist.
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Hiernach wird der schwenkbare Hebel in seine Ausgangsstellung zurückgeführt,
wonach die gewöhnliche Strangführungsvorrichtung wieder zur Wirkung kommt. Dadurch,
daß die Klemmnut an einem Ende der Wickeltrommel gebildet ist, ist es möglich, die
Spulen auf Hülsen zu wickeln, die bequem auf die Wickeltrommeln aufgeschoben und
von diesen abgenommen werden können. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn das Material,
welches aufgewickelt werden soll, sich beim Aufwickeln noch in halbplastischem Zustand
befindet und beim Aufwickeln direkt auf die Trommelfläche an dieser ankleben würde.
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Somit ist die Strangüberführungseinrichtung gemäß der Erfindung insbesondere
für das Aufwickeln von Glasfäden und Glasfadensträngen geeignet, die aus einer Glasziehbuchse
in Form dünner Fäden abgezogen werden. Hierbei ist es außerordentlich wichtig, daß
das Glas aus der Buchse fortlaufend abgezogen wird. Um eine Gleichförmigkeit im
Querschnitt des aus der Buchse abgezogenen Fadens aufrechtzuerhalten, muß das Glas
fortlaufend und mit einer verhältnismäßig gleichförmigen Geschwindigkeit abgezogen
werden. Wenn die Abzugsgeschwindigkeit sich auf einen unterhalb optimaler Arbeitsgeschwindigkeiten
liegenden Wert vermindert, vergrößert sich der Querschnitt des Fadens und wird allmählich
unregelbar, bis sich schließlich an den Buchsenöffnungen Glastropfen entwickeln
und der Abzugsvorgang unterbrochen wird. Wenn jedoch die Abzugsgeschwindigkeit sich
auf einen über der optimalen Geschwindigkeit liegenden Wert erhöht, hat der Faden
die Neigung, zu dünn zu werden und schließlich zu reißen, da sein Querschnitt und
seine Zugfestigkeit allmählich vermindert werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Platte
an der Stirnfläche der Wickeltrommel durch einen Magneten und einen Zentrierzapfen
lösbar gehalten.
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Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
die Platte an der Stirnfläche der Wickeltrommel durch einen Zentrierzapfen und Federn
lösbar befestigt.
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Eine noch andere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist gekennzeichnet
durch radial im Abstand angeordnete Zapfen oder einen ringförmigen Vorsprung, die
zwischen der Platte und der Wickeltrommel und innerhalb der durch ihre Stirnflächen
geschaffenen Strangklemmnut angeordnet sind, um
die radiale Eingriffstiefe
des Stranges in die Strangklemmnut zu begrenzen, während eine gleichfönnige Umfangswicklung
des Stranges innerhalb der Strangklemmnut aufrechterhalten bleibt.
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Schließlich können Zapfen zum Verhindern einer relativen Drehbewegung
der Platte mit Bezug auf die Wickeltrommel vorgesehen sein.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung beispielsweise
erläutert.
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Fig. 1 ist eine teilweise weggebrochene Seitenansicht einer Wickelvorrichtung
mit einer Strangüberführungseirrrichtung gemäß der Erfindung; F i g. 2 ist eine
Stirnansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 1; Fig.3 ist eine axiale Teilschnittansicht
einer Wickeltrommel; Fig. 4 ist eine Stirnansicht einer weiteren Ausführungsform
der Wickeltrommel; F i g. 5 ist eine axiale Teilschnittansicht der Wickeltrommel
gemäß F i g. 4; F i g. 6 ist eine axiale Teilschnittansicht einer weiteren Ausführungsform
der Wickeltrommel ; Fig. 7 ist eine Stirnansicht einer weiteren Ausführungsform
der Wickeltrommel.
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Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Wickelvorrichtung weist eine Reihe
von Wickeltrommeln 1 auf, die auf Wellen 2 drehbar angeordnet sind. Die Wellen 2
sind in einem Drehtisch 3 gelagert, und die Wickeltrommeln 1 sind im Abstand voneinander
angeordnet.
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Die Wickeltrommeln 1 werden in der Uhrzeigerrichtung durch einen
Riemen 4 angetrieben, der mit einer Nabe 5 auf jeder Welle 2 in Berührung steht
(Fig. 2). Ein zweiter Riemen 6, der durch einen Motor 7 angetrieben wird, dreht
eine Nabe 8.
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Wenn die Nabe 8 durch den Riemen 6 gedreht wird, treibt sie den V-förmigen
Riemen 4 an, der mit einem Ende der Nabe 8 in reibendem Eingriff gehalten wird.
Ein gemeinsames Riemensystem dient daher dazu, die Wickeltrommeln 1 gleichzeitig
zu drehen.
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Das System wird im allgemeinen mit einer Geschwindigkeit angetrieben,
die ausreicht, um etwa 1500 bis 1800 m eines Fadens oder Stranges auf die Wickeltrommel
je Minute aufzuwickeln. Jedoch können, falls es erforderlich, Geschwindigkeiten
verwendet werden, die 3000 m oder mehr je Minute aufzuwikkeln gestatten.
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Eine fußbetätigte Bremse, die allgemein mit 9 bezeichnet ist, wird
in Verbindung mit einer Kupplung 10 verwendet (nicht im einzelnen dargestellt),
um die Drehbewegung einer Wickeltrommel 1 vor dem Einleiten des fortlaufenden Aufwickelvorganges
anzuhalten. Die Bremse 9 ist über einen Verbindungslenker 12 mit einem Pedal gekuppelt,
und der Verbindungslenker 12 wirkt dahingehend, eine Stirnplatte 13 gegen die Stirnfläche
der Kupplung 10 zu drücken. Dadurch wird die Nabe 5 außer Antriebseingriff mit der
Welle 2 gebracht. Die Wickeltrommel, auf welche der Faden oder Fadenstrang anfangs
aufgewickelt werden soll, kann auf diese Weise unabhängig von der gleichförmigen
Drehbewegung der anderen Wickeltrommeln stillgesetzt werden.
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Eine Handbremse, die allgemein mit 14 bezeichnet ist und einen von
Hand betätigbaren Hebel 15 aufweist, der mit der gleichen Kupplung 10 und Stirnplatte
13 wie die Fußbremse 9 zusammenwirkt, wird verwendet, um eine volle Wickeltrommel
unabhängig von den übrigen Wickeltrommeln zum Stillstand zu bringen.
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Der Drehtisch 3 und die Wickeltrommel 1 werden durch eine Welle 16
gedreht, die den Drehtisch 3 in Uhrzeigerrichtung dreht. Die Welle 16 ist in Lagern
17 gelagert und mit einem Kettenrad 18 versehen.
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Das Kettenrad 18 wird über eine endlose Kette 19 von einem Motor 20
angetrieben. Der Motor 20 ist mit einer Zeitgebervorrichtung (nicht dargestellt)
verbunden, welche den Motor betätigt und den Drehtisch in vorbestimmten Intervallen
um ein Drittel einer Umdrehung dreht. Die Intervalle werden gemäß der Fadenmenge
bestimmt, die auf eine Wickeltrommel in einer gegebenen Zeit aufgewickelt werden
soll. Wenn die vorbestimmte Wickelzeit verstrichen ist, arbeitet der Motor 20 über
die Kette 19 und das Kettenrad 18 dahin, die Wellel6 und den Drehtisch 3 zu drehen,
wodurch eine leere Wickeltrommel in der Hauptwickelstellung angeordnet wird.
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Bei der Herstellung von Glasfadensträngen aus einer Vielzahl von
Glasfäden, die aus einer mit vielen Öffnungen versehenen Buchse abgezogen und vor
dem Aufwickeln zusammengeführt werden, ist es allgemein üblich, in Verbindung mit
einer Strangwickelvorrichtung eine Führungsvorrichtung zu verwenden, die den Strang
quer zu dem Wickel hin- und herbewegt, wenn er aufgewickelt wird. Wie aus Fig. 1
und 2 ersichtlich ist, wird eine Führungsvorrichtung 21 verwendet, um einen Strang
22 auf einer Hülse 23 hin- und herzubewegen, die vor dem Aufwickeln auf die leere
Wickeltrommel aufgeschoben wird, um das Entfernen des vollen Wickels von der Wickeltrommel
zu erleichtern. Die Führungsvorrichtung 21 ist zwischen der Strangzufuhrquelle und
der Wickeltrommel, auf welcher der Strang aufgewickelt werden soll, in paralleler
Lage zu dieser Wickeltrommel angeordnet. Die Führungsvorrichtung21 ist so angeordnet,
daß der Strang22 während des Aufwickelvorganges in dauernder Berührung mit ihr gehalten
wird. Der Strang 22 ist in diesem Fall aus einer Mehrzahl von Einzelfäden 24 zusammengesetzt,
die aus einer mit vielen Öffnungen versehenen Buchse oder Düse 25 abgezogen und
unterhalb der Buchse durch ein Graphitrad 26 zusammengeführt werden, um den Strang
zu bilden.
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Es wurde nun gefunden, daß es notwendig ist, den Strang 22 auf die
Hülse 23 in Schraubenform aufzuwickeln, statt aufeinanderfolgende Windungen des
Stranges nebeneinander auf die Hülse 23 aufzuwikkeln, wie es gewöhnlich in der Garnindustrie
geschieht. Zwei Faktoren sind für dieses Erfordernis verantwortlich: Erstens wird
der Strang aus verhältnismäßig lose zusammengeführten Fäden gebildet. Falls der
Strang in Nebeneinanderlage aufgewickelt wird, können einige der Fäden einer Windung
das Bestreben haben, sich mit einigen der Fäden einer benachbarten Windung zu vermischen
und zu verwirren. Wenn eine auf diese Weise gefüllte Hülse abgewickelt wird, brechen
die miteinander verwirrten Fäden, und der Strang erzeugt ein erhebliches Ausmaß
an Ausfrasen. Das Brechen hat häufig ein solches Ausmaß, daß ein vollständiges Abwickeln
des Strangwickels verhindert wird.
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Zweitens werden Glasfadenstränge häufig mit einer Schlichte versehen,
bevor sie zu einem Wickel aufgewickelt werden. Zufolge der hohen Geschwindigkeit
des Wickelvorganges hat die Schlichte im allgemeinen nicht genügend Zeit zum Trocknen,
bevor der Strang aufgewickelt wird. Wenn der geschlichtete Strang in Nebeneinanderlage
aufgewickelt wird, hat
er eine Klebrigkeit, die ausreicht, daß aufeinanderfolgende
Windungen des Stranges aneinanderhaften.
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Wie im Fall von miteinander verwirrten Fäden entsteht häufig ein Brechen
zufolge des Aneinanderhaftens, und ein großer Teil eines Strangwickels kann Abfall
sein.
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Die den Strang hin- und herbewegende Führungsvorrichtung 21 weist
einen Motor 27, eine durch den Motor in Gegenuhrzeigerrichtung angetriebene Welle
28 und ein Paar mit dem Strang in Eingriff tretende komplementäre Nocken 29 von
allgemein spiralförmiger Gestalt auf, die auf der Welle 28 angeordnet sind. Der
Motor 27 ist an einer sich in senkrechter Richtung erstreckenden Tragplatte 30 angeordnet,
die an ihrem unteren Ende mit einer Welle 31 verbunden ist. Die Welle 31 wird auf
einer parallel zu den Wickeltrommeln verlaufenden Achse durch einen Getriebe- und
Steuerkasten 32 (dessen Einzelheiten nicht dargestellt sind) hin- und herbewegt.
Die Welle 31 erteilt der Führungsvorrichtung 21 eine hin-und hergehende Bewegung,
und der über die Nocken 29 laufende Strang 22 wird auf die Wickeltrommel 1 in der
Hauptwickelstellung in Schraubenform aufgewickelt, die keine Nebeneinanderlageberührung
aufeinanderfolgender Strangwindungen zuläßt. Die gewünschte Breite des Strangwickels
kann dadurch erhalten werden, daß das Ausmaß der Axialbewegung der Welle 31 entsprechend
eingestellt wird, und der Grad des schraubenförmigen Verlaufs kann dadurch geändert
werden, daß die Wickelgeschwindigkeit, die Spannung des Stranges, die Geschwindigkeit
und die Länge der Hin- und Herbewegung des Stranges und andere weniger bedeutende
Faktoren eingestellt werden.
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Wenn die gewünschte Menge des Stranges 22 auf die Hülse 23 aufgewickelt
worden ist, um einen vollständigen Strangwickel zu bilden, wird die den Wikkel tragende
Wickeltrommel 1 durch den Drehtisch 3 und die Welle 16 aus der Hauptwickelstellung
herausgedreht, und die nächste eine leere Hülse aus Pappe oder einem anderen Material
tragende Wickeltrommel wird in die Stellung bewegt, die vorher von der Wickeltrommel
1 eingenommen wurde. Während dieses Verschiebens der Wickeltrommeln wird die normale
Wickelgeschwindigkeit jeder Wickeltrommel aufrechterhalten.
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Gleichzeitig mit dem Verschieben der Wickeltrommeln unterbricht eine
Zeitgebervorrichtung in dem Getriebe- und Steuerkasten 32, der mit dem Motor 20
zusammenarbeitet, die Hin- und Herbewegung der Welle 31 und damit der Führungsvorrichtung
21. In diesem Augenblick bewegt die Welle 31 die Führungsvorrichtung 21 axial nach
außen über ihre äußerste Bewegungsgrenze hinaus. Ein Hebel 33, der bei 34 an der
Tragplatte 30 schwenkbar gelagert ist, wird auf einem Bogen allgemein axial außerhalb
der Wickeltrommel durch die Wirkung eines am unteren Ende des Hebles 33 vorgesehenen
Vorsprunges 35 verschwenkt, der mit einem Flansch an einer feststehenden Stange
36 in Eingriff tritt, wenn die Tragplatte 30 nach außen bewegt wird.
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Der vordere Teil des Hebels 33 greift an dem Strang 22 an, der immer
noch mit der normalen Wickelgeschwindigkeit auf die gefüllte Wickeltrommel aufgewickelt
wird, und lenkt den Strang in allgemeiner Auswärtsrichtung mit Bezug auf die Wickeltrommeln
und zur Außenseite der Hülse 23 ab. Der Hebel 33 führt den Strang über die äußere
Begrenzung der
Nocken 29 hinaus in Ausrichtung mit einer Strangklemmnut 37, die neben
der Hülse 23 nahe dem äußersten Ende der Wickeltrommel vorgesehen ist, auf welche
der Strang 22 übertragen werden soll.
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Das Ablenken des Stranges 22 erfolgt, sobald die gefüllte Wickeltrommel
in Uhrzeigerrichtung aus der Hauptwickelstellung herausgedreht und eine leere Wickeltrommel
in ihre Stellung verschoben wird.
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Wenn die leere Wickeltrommel sich der normalen Wickelstellung nähert,
wird der Strang, der durch den Hebel 33 in Ausrichtung mit der Strangklemmnut 37
geführt ist, mit den die Strangklemmnut37 begrenzenden Flächen in Berührung gebracht
und durch sie erfaßt. In dem Augenblick, in dem der Strang 22 durch die die Strangklemmnut
37 begrenzenden Flächen ergriffen wird, wird eine ausreichende Zugspannung entwickelt,
um den Strang 22 zwischen der vollen Wickeltrommel und der leeren Wickeltrommel
zu zerreißen. Es werden mehrere Windungen des Stranges 22 in die Strangklemmnut
eingelegt, um eine sichere Verbindung mit der leeren Wickeltrommel zu gewährleisten.
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Der Zeitgebermechanismus in dem Getriebe- und Steuerkasten 32 bewegt
dann die den Strang hin-und herbewegende Führungsvorrichtung 21 axial einwärts,
und eine Zugfeder 38 zieht den Hebel 33 außer Berührung mit dem Strang 22, wenn
die Tragplatte 30 axial einwärts bewegt wird. Der Hebel 33 wird schließlich vollständig
außer Berührung mit dem Strang 22 geführt. Sobald die von dem Hebel 33 auf den Strang
ausgeübte Spannung aufgehoben wird, hat der Strang das Bestreben, eine Lage senkrecht
unterhalb des Graphitrades 26 einzunehmen, wodurch er sich aus der Strangklemmnut
37 axial einwärts in Ausrichtung mit der Hülse 23 verschiebt.
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Der Getriebe- und Steuerkasten 32 bewirkt wieder die Hin- und Herbewegung
der Führungsvorrichtung 21 mit Bezug auf die Hülse 23, wenn die Nocken 29 mit dem
Strang 22 in Eingriff treten.
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Die Überführung des Stranges 22 von der einen Wickeltrommel auf die
andere ist ein sorgfältig zeitlich bestimmter und koordinierter Arbeitsvorgang,
der im wesentlichen ohne Unterbechung des Aufwickel- oder Ziehvorganges durchgeführt
wird. Die Fäden werden aus der Buchse oder Düse 25 mit einer gleichförmigen Geschwindigkeit
und Spannung abgezogen, und die Wickeltrommeln fahren fort, sich während des Strangübertragungsvorganges
mit optimaler Wickelgeschwindigkeit zu drehen.
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Um den Aufwickelvorgang einzuleiten, wird das Pedal 11 der Fußbremse
9 niedergedrückt, und durch die Wirkung des Verbindungslenkers 12 tritt die Stirnplatte
13 mit der Kupplung 10 in Eingriff und bringt damit die VVickeltrommel 1, die sich
in der Hauptwickelstellung befindet, zum Stillstand, während die übrigen Wickeltrommeln
sich mit optimaler Wickelgeschwindigkeit drehen. Der Bedienende erfaßt einen Abschnitt
des Stranges22, der von der Buchse oder Düse 25 abgegeben wird, und führt den Strang
in die Strangklemmnut 37 der Wickeltrommel 1 ein. Er löst allmählich die Fußbremse
9, so daß sich eine Anzahl Windungen des Stranges in der Strangklemmnut 37 ansammeln,
um eine sichere Verbindung mit der Wickeltrommel zu gewährleisten.
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Die Fußbremse 9 wird dann vollständig freigegeben, um die Wickeltrommel
sich mit optimaler Geschwindigkeit drehen zu lassen. Der Strang kann dann seinen
normalen Weg, auf dem er aus der Düse 25
abgegeben wird, wieder
aufnehmen, wodurch er in Berührung mit den Nocken 29 der Führungsvorrichtung 21
gelangt und auf die Hülse 23 neben der Strangklemmnut 37 aufgewickelt wird.
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Der Strang 22 wird auf die Hülse 23 der Wickeltrommel aufgewickelt,
bis sich eine vorbestimmte Menge auf der Wickeltrommel angesammelt hat, woraufhin
eine selbsttätige Strangüberführung eingeleitet wird. Zufolge der mangelhaften Gleichförmigkeit
des Fadendurchmessers, die sich aus der von Hand erfolgenden Verbindung des Stranges
mit der Wickeltrommel und dem verhältnismäßig allmählichen Anstieg der Geschwindigkeit
der Wickeltrommel ergibt, mit welcher der Strang anfänglich verbunden wurde, kann,
sobald der Stang mit der Anfangstrommel sicher verbunden ist, eine selbsttätige
Überführung eingeleitet werden, um den Stang auf eine zweite Wickeltrommel mit gleichförmiger
Geschwindigkeit zu übertragen. Das auf der Anfangstrommel angesammelte Strangstück
kann dann weggeworfen werden.
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Die Handbremse 14 wird verwendet, um einen vollen Wickel von einer
Wickeltrommel abnehmen zu können. Wenn die gewünschte Faden- oder Strangmenge auf
eine Wickeltrommel aufgewickelt worden ist und die Überführung beendet ist, kann
die gefüllte Wickeltrommel unabhängig von dem Arbeiten der übrigen Wickeltrommeln
mittels der Handbremse 14 stillgesetzt werden. Die Hülse 23, auf welche der Strang
aufgewickelt worden ist, kann entfernt werden. Dann kann eine neue Hülse auf die
Wickeltrommel aufgeschoben und die Handbremse 14 gelöst werden. Auf Grund der Wirkung
der Kupplung 10 arbeitet die Nabe 5 dahin, die Welle 2 mit normaler Wickel geschwindigkeit
anzutreiben. Diese Ausführung gestattet daher das Abnehmen gefüllter Wickeltrommeln
und das Aufsetzen neuer Hülsen, ohne den mit hoher Geschwindigkeit vor sich gehenden
Wikkelvorgang zu unterbechen.
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Fig. 3 ist eine Schnittansicht des tJberführungsendes einer Wickel
trommel 1. Bei dieser Ausführungsform ist die den Strang 22 aufnehmende oder ergreifende
Strangklemmnut37 dadurch geschaffen, daß eine schalenförmige Platte 39 mit der Stirnfläche
der Wickeltrommel 1 magnetisch verbunden wird.
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Die Platte 39, die einen Magneten 40 trägt, wird auf einen Zentrierzapfen
41 aufgesteckt, der mit dem Wickeltrommelende verbunden ist. Durch die Verwendung
der Platte und des Magneten, wie dargestellt, kann der in der Strangklemmnut 37
angesammelte Strangteil beim Abnehmen eines Strangwickels und Aufsetzen einer neuen
Hülse 23 bequem entfernt werden.
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In Fällen, in welchen die Platte 39 möglicherweise eine rauhe Behandlung
erfahren oder der mit ihr verbundene Magnet 40 möglicherweise mit magnetischen Teilchen
in Berührung kommen kann, kann die in F i g. 4 und 5 dargestellte Ausführungsform
verwendet werden. Es ist gefunden worden, daß, falls die Oberfläche der Platte 39
bei der Handhabung bechädigt worden ist oder magnetische Teilchen trägt, die Platte
39, wenn sie mit der Stirnfläche der Wickeltrommel 1 in Berührung gebracht wird,
nicht in Flächenberührung mit dem Ende der Wickeltrommel gelangt. Wenn eine im wesentlichen
gleich-Förmige Flächenberührungen nicht erhalten werden kann, hat der Strang, wenn
er von der Strangklemmnut 37 erfaßt wird, das Bestreben, in unregelmäßigen
oder elliptischen
Schleifen zwischen die die Strangklemmnut37 begrenzenden Flächen zu fallen. Das
Ergebnis ist, daß einige Teile des Stranges der Mitte der Strangklemmnut näher als
andere Teile liegen.
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Die der Mitte der Strangklemmnut 37 näher liegenden Strangteile bewegen
sich langsamer als die dem äußeren Ende der Strangklemmnut 37 näher liegenden Strangteile.
Es entwickelt sich eine ungleichmäßige Spannung, und der Strang reißt unter diesen
Umständen häufig, wodurch ein Versagen der selbsttätigen Strangüberführung hervorgerufen
wird. Um diesen Nachteil zu beheben, kann an der Wickeltrommel 1 eine Reihe von
im Abstand voneinander auf einem Kreis angeordneten Zapfen 42 befestigt sein (Fig.
4 und 5). Die Platte 39 ist mit Löchern versehen, welche in ihrer Lage der Anordnung
der Zapfen an der Wickeltrommel entsprechen, um das Anbringen der den Magneten tragenden
Platte 39 zu ermöglichen.
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Bei der in F i g. 4 und 5 dargestellten Ausführungsform dringt der
Strang, der in der Strangklemmnut 37 gefangen wird, in den allgemein ringförmigen
Raum ein, der innen durch die im Abstand voneinander angeordneten Zapfen 42 begrenzt
ist. Der Strang wird dadurch daran gehindert, ein unregelmäßiges oder elliptisches
Muster innerhalb der Strangklemmnut 37 zu bilden, und ein Reißen zufolge ungleichmäßiger
Spannung, die durch ungleiche Wickelgeschwindigkeiten ausgeübt wird, kann vermieden
werden. Zusätzlich wirkt die Reihe von im Abstand voneinander angeordneten Zapfen
dahingehend, eine Schlupfdrehbewegung der Platte 39 relativ zur Wickeltrommel 1
während des Strangübertragungsvorganges zu verhindern.
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Eine abgeänderte Ausführung der Stranggreifmittel gemäß F i g. 4
und 5 ist in F i g. 6 dargestellt.
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Bei dieser Ausführungsform ist das Ende der Wickeltrommel 1 mit einem
allgemein ringförmigen Vorsprung43 und die Platte 39 mit einer entsprechenden ringförmigen
Ausnehmung 44 versehen. Wenn die Platte 39 mit der Wickeltrommel 1 verbunden wird,
übergreift derjenige Teil der Platte, welcher die Ausnehmungen 44 begrenzt, den
Vorsprung 43.
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Wie bei der in Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsform wird auch
hier der Strang daran gehindert, in einem unregelmäßigen oder elliptischen Muster
zwischen die die Strangklemmnut 37 begrenzenden Flächen einzudringen, was zu einem
häufigen Bruch führen könnte. Dadurch, daß innerhalb der Strangklemmnut 37 ein im
wesentlichen kreisförmiges Strangmuster aufrechterhalten wird, kann ein Brechen
des Stranges vermieden werden.
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Eine abgeänderte Ausführungsform der Mittel, welche die Platte 39
mit der Stirnfläche der Wickeltrommell in Berührung halten, ist in Fig. 7 dargestellt.
An der axial außenliegenden Fläche der Platte 39 sind zwei Federn 45 befestigt,
welche an der Umfangsfläche des Zentrierzapfens 41 angreifen.
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Um ein zwangläufiges Ergreifen zu fördern, kann der Zentrierzapfen
41 mit einer Umfangsnut versehen sein, in welche die Federn 45 einfallen können,
wenn die Platte 39 auf den Zentrierzapfen 41 an der Wickeltrommel 1 geschoben wird.