DE1448C - Hufpuffer, um Pferde vor dem Ausgleiten zu bewahren - Google Patents
Hufpuffer, um Pferde vor dem Ausgleiten zu bewahrenInfo
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- A01L1/00—Shoes for horses or other solipeds fastened with nails
- A01L1/04—Solid horseshoes consisting of multiple parts
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Description
1877.
Klasse 56.
CONTINENTAL CAOUTCHOUC- UND GUTTAPERCHA-COMPAGNIE
in HANNOVER.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. Juli 1877 ab. Längste Dauer: 4. Mai 1890.
Zweck gegenwärtiger Erfindung ist, den aus dem Beschlagen der Pferde mit Hufeisen sich
ergebenden Unzuträglichkeiten in wirksamer Weise zu begegnen. Der Huf des Pferdes ist von der
Natur so geschaffen, dafs derselbe mit seiner ganzen Fläche — Strahl, Sohle und Wand — den
Boden berührt und das Gewicht des Körpers trägt. Durch jeden bisher angewendeten Beschlag,
Stolleneisen, Griffe, wird ein unnatürlicher Zustand hervorgerufen, indem die Last
nur auf der Wand ruht, da der Strahl mit der Sohle den Boden nicht mehr berührt.
Durch die in Rede stehende Vorrichtimg wird auch der mit Eisen belegte Huf des Pferdes
in die Lage versetzt, dafs Strahl und Sohle ihre Functionen ausüben können. Zu dem Behufe
wird in die durch das Hufeisen und den Strahl des Hufes gebildete Höhlung ein Hufbuffer
aus vulcanisirtem Kautschuk eingelegt, der auf einer Fläche den Umrissen des Strahles
und der Sohle entsprechend geformt ist und auf der anderen Fläche zwei ovale Vertiefungen
hat. Der Rand dieses Buffers entspricht der Form des Hufeisens und es werden die Dimensionen
desselben den Gröfseverhältnissen des Hufes und Eisens angemessen.
Bei Anwendung dieses Buffers wird das Pferd mit einem gewöhnlichen glatten Falzeisen beschlagen,
dessen Schenkel nach innen gebogen sind. In die dadurch zwischen Strahl, Sohle und Eisen entstehende Höhlung wird der Buffer
mittelt einer besonders construirten Zange eingesetzt und durch drei Stahlplättchen festgehalten.
In beiliegender Zeichnung ist die Erfindung des Näheren erläutert:
Fig. ι ist die untere Ansicht eines mit dem Buffer versehenen Pferdehufes. Das Hufeisen
zeigt weit einwärts gekrümmte Enden.
Fig. 2 ist eine untere und Fig. 3 eine obere Ansicht des aus dem Hufe genommenen Buffers.
. Fig. 4 ist ein Querschnitt nach der Linie χ χ in Fig. i.
Fig. 5 ist eine äufsere Seitenansicht des mit dem Buffer versehenen Hufes.
Fig. 6 ist ein horizontaler Schnitt durch den Buffer in verkleinertem Maafsstabe und zeigt
die Lage der Stahlplättchen, welche zum Festhalten des Buffers im Hufe dienen.
Fig. 7 zeigt eine Modification, indem hier eine quer durch den Buffer gesteckte Stahlplatte
das Festhalten der Buffer bewirkt.
Fig. 8 zeigt den Griff der zum Einsetzen des Buffers dienenden Zange.
' Fig. 9 zeigt die Art und Weise, wie der Buffer durch die Klauen 1, 2, 3 der Zange gepackt
wird, um in den Huf eingesetzt oder aus demselben herausgenommen zu werden.
A ist der Huf, B das flache sogen, englische
Hufeisen mit nach innen gebogenen Enden b b. C ist der Buffer, welcher auf seiner unteren
Fläche zwei symmetrisch nebeneinander liegende Vertiefungen c c hat.
Die obere Fläche ist mit einer dem Strahle des Hufes entsprechenden Vertiefung cl versehen.
d1 d2 und d3 sind drei Stahlplatten,
welche vor dem Vulcanisiren in den Buffer gebracht werden und sich mit ihren vorspringenden
Theilen zwischen Eisen und Huf legen, wie dies aus Fig. 4 ersichtlich ist..
Die Operation des Einsetzens ist folgende:
Man legt den Buffer in die Maulöffnung der Zange, so zwar, dafs der Schnabel derselben
in die dem Strahl entsprechende Vertiefung der Sohlfläche des Buffers zu liegen kommt, während
sich die beiden Flügel 2 und 3 in die entsprechenden Stellen der anderen Bufferseite einlegen
und schliefst dann die Zange; infolge dessen wird der Buffer in die Wölbung der Zange gedrückt.
In diesem Zustande bringt man den Buffer mit der Zange in die durch Strahl und Sohle
und Hufeisen gebildete Höhlung; wenn man jetzt die Zange öffnet und herauszieht, so nimmt
der Buffer seine ursprüngliche Form wieder an und indem sich die Enden der Stahlplatten auf
die Abdachung des Eisens legen, wird der Buffer gegen die Sohle und den Strahl des
Hufes gedrückt und gleichzeitig in dieser Lage festgehalten.
Durch lange fortgesetzte Versuche ist constatirt worden, dafs selbst bei der angestrengtesten
Gangart und bei der ungünstigsten Bodenbeschaffenheit sowohl bei Reit- als Wagen-
pferden ein Lösen und Herausfallen des Buffers nicht stattfindet. Das Verschieben des Buffers
nach hinten verhüten die umgebogenen Schenkel b b des Falzeisens; dagegen ist es sehr leicht,
mittelst der oben erwähnten Zange zu jeder Zeit den Buffer zu entfernen. Man hat dann
nur nöthig, den Schenkel ι der geöffneten Zange zwischen Strahl und Buffer einzuschieben und
und die Zange zu schliefsen.
Der auf vorstehend beschriebene Weise unter dem Hufe des Pferdes befestigte Buffer wirkt
nun folgendermaafsen:
1. Durch den Buffer wird die durch das Beschlagen entstehende Höhlung ausgefüllt und
das Pferd berührt nunmehr wieder mit der ganzen Fläche des Hufes den Boden.
Die Last des Pferdes wird nicht mehr ausschliefslich durch den Hufrand getragen, sondern
wie es bei den unbeschlagenen Pferden der Fall ist, durch den ganzen Fufs, (Sohle,
Wand und Strahl) und dadurch werden die als Zwanghuf, Hornspalten, Steingallen bekannten
krankhaften Erscheinungen vermieden; ferner wird der Stofs, welchen die Sohle bei Aufsetzen
des Hufes auf den Boden erfährt, abgeschwächt und Verletzungen, die durch Treten auf scharfe
Gegenstände, z. B. Glas, Nägel, Steinsplitter entstehen, verhütet.
Da nun die Eigenschaften des vulcanisirten Kautschuks, aus welchem der Buffer besteht,
denen des Strahles sehr ähnlich sind — beide sind eben eine weiche, elastische Masse — so
erhält das Pferd wieder das sichere Gefühl, als gehe es barfufs. Erfinder hat verschiedentlich
constatirt, dafs Pferde, welche bei Glatteis oder Schnee, trotzdem sie mit starken Stolleisen beschlagen
waren, kaum von der Stelle sich bewegten, sofort nach Anbringung der Huf buffer sicher und schnell gingen.
2. Bekanntlich ist es eine der gröfsten CaIamitäten,
dafs im Winter bei eintretendem Thauwetter und bei vorhandenem Schnee letzterer sich in der Höhlung des Hufes festsetzt und
dort oft 3 bis 6 Zoll dicke, harte Ballen bildet.
Dieses erschwert nicht nur die Fortbewegung des Thieres ungemein, sondern es bewirkt auch
Krankheiten im Gelenke (Verrenkung des Fesselgelenkes, Ausdehnung der Gelenkbänder, ja
selbst Knochenbrüche). Selbst bei Anwendung der besten bis jetzt bekannten Eisen, z. B. Graf
Eisiedel'sche Wintereisen, Schraubstolleisen, Domenick'sche Patent-Schärfvorrichtung, Amerikanische
Steckstollen, ja selbst die aus Kautschuk bestehenden Sohlen von Downie und
Harris etc., wird das Ballen des Schnees nicht nur nicht verhindert, sondern zum Theil
begünstigt. Letztere sind deswegen zu verwerfen, weil sie gleichzeitig mit dem Eisen
festgenagelt werden und dadurch eine Ausdünstung der Sohle gänzlich verhindern und zu
Krankheiten Veranlassung geben. Bei Anwendung des Buffers fällt dieser Uebelstand fort,
da jener nach dem Gebrauche mit Leichtigkeit von dem Hufe entfernt werden kann.
Die durch den Beschlag gebildete Höhlung giebt die hauptsächliche Veranlassung zur Bildung
der Schneeballen. Letztere fällt bei Anwendung meines Buffers, der die Höhlung vollständig
ausgefüllt, weg.
Wie durch hinreichende Versuche constatirt ist, haftet an der unteren Fläche des Buffers
kein Schnee; denn dieselbe verändert fortwährend durch das abwechselnde Zusammenziehen
und Ausdehnen beim Niedersetzen und Aufheben des Hufes ihre Form. Dies ist ganz dieselbe.
Erscheinung, die wir bei dem unbeschlagenen Pferde bemerken, an dessen Huf auch kein Schnee haftet, da der Huf sich bei dem
Niedersetzen ausdehnt, beim Aufheben wieder zusammenzieht.
3. Ein grofser Vortheil des Buffers ist der, dafs man ein ganz einfaches ungekünsteltes
Eisen zum Beschlagen verwendet, welches auch der ungeschickteste Hufschmied anzufertigen im
Stande ist und die gefährlichen Verletzungen, die durch Anwendung der scharfen Stollen nicht
selten an der Krone des Fufses durch Treten hervorgerufen werden, wegfallen.
4. Ein weiterer Vortheil des Buffers ist der, dafs man bei eintretendem Frost oder Schneefall
nicht mehr genöthigt ist, die glatten Eisen abzunehmen und durch geschärfte zu ersetzen,
hierdurch wird Zeit und Geld gespart, auch findet das sogen. Vernageln der Hufe nicht
mehr statt, was sich sonst bei dem häufigen Wechsel des Beschlages selbst bei der geschicktesten
Ausführung nicht vermeiden läfst.
Claims (5)
- Patent-Ansprüche:ι. Der aus Kautschuk oder sonst einem passenden Material verfertigte Buffer C, wie er oben beschrieben und in der Zeichnung dargestellt ist.
- 2. Die in dem erwähnten Buffer angebrachten Stahlplatten d1 d- d3, mittelst welcher der Buffer an dem Hufeisen festgehalten wird.
- 3. Das Hufeisen B mit seinen nach innen gebogenen Enden b b.
- 4. Der Kautschukbuffer C und die Stahlplatten d1 (P d3 in ihrer Verbindung mit einem Hufeisen irgend welcher Gestalt, in der oben angegebenen Weise und zu dem gedachten Zweck.
- 5. Die zum Einsetzen und Herausnehmen des Buffers dienende Zange mit ihren beiden Wangen 2, 3 und dem Schnabel und ihre Anwendung zu dem oben genannten Zweck.Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1448T | 1877-07-26 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1448C true DE1448C (de) |
Family
ID=70912325
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1448DA Expired - Lifetime DE1448C (de) | 1877-07-26 | 1877-07-26 | Hufpuffer, um Pferde vor dem Ausgleiten zu bewahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1448C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE967009C (de) * | 1954-01-01 | 1957-09-26 | Buckau Wolf Maschf R | Verfahren und Vorrichtung zur Beschickung eines Roehrentrockners mit feinkoernigem Aufgabegut |
-
1877
- 1877-07-26 DE DE1448DA patent/DE1448C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE967009C (de) * | 1954-01-01 | 1957-09-26 | Buckau Wolf Maschf R | Verfahren und Vorrichtung zur Beschickung eines Roehrentrockners mit feinkoernigem Aufgabegut |
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