DE19800695A1 - Verfahren und Vorrichtung zum einfachen und gleichzeitig sicheren Anbringen eines bis zu Renngalopp tauglichen auswechselbaren Hufschutzes - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum einfachen und gleichzeitig sicheren Anbringen eines bis zu Renngalopp tauglichen auswechselbaren Hufschutzes

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    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01KANIMAL HUSBANDRY; AVICULTURE; APICULTURE; PISCICULTURE; FISHING; REARING OR BREEDING ANIMALS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NEW BREEDS OF ANIMALS
    • A01K13/00Devices for grooming or caring of animals, e.g. curry-combs; Fetlock rings; Tail-holders; Devices for preventing crib-biting; Washing devices; Protection against weather conditions or insects
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Description

Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, mit dem einfach und dennoch sicher und verrutschfest ein auswechselbarer Hufschutz, der an der Hufwand anliegen­ de Wandteile aufweist, am Huf angebracht werden kann. Die Erfindung be­ schreibt auch einen hierfür geeigneten Hufschutz.
Stand der Technik
Barfußgehen stellt anerkanntermaßen die für Pferde gesündeste Art der Fortbewegung dar. Zumindest bei Pferden mit schlechten Hufen, oder auf schlechten Böden, oder bei extremer Nutzung ist der Abrieb allerdings zu groß. Das Problem, den Pferdehuf vor übermäßigem Abrieb zu schützen, wurde und wird auf mehrere Weisen angegangen:
  • 1. Huf"eisen" aus Metall, welches auf den Huf aufgenagelt wird (das ge­ bräuchlichste Verfahren)
  • 2. Hufbeschlag aus Kunststoff, oder Kunststoff/Metall welcher auf den Huf aufgenagelt wird
  • 3. künstlicher Tragerand aus Kunststoff, in den auch ein Hufeisen konventio­ nell von unten her angenagelt werden kann
  • 4. Hufschutz aus Kunststoff, welcher auf den Tragerand aufgeklebt wird 5. Huf"eisen" aus Metall in/an Kunststoff, welcher mittels Kunststoffteilen an der Hufwand angeklebt wird
  • 6. Hufschuhe aus Kunststoff, welche den größten Teil des Hufes umschlie­ ßen (oft bis über die Hufkrone reichend) und auf die unterschiedlichsten Wei­ sen festgeschnallt werden
  • 7. Verringerung des Abriebs durch Veränderung der Hornbeschaffenheit 8. Gemäß Hauptpatent P 197 42 274 und Zusatzpatent P 197 53 120: Huf­ schutz mit Wandteilen, die an der Hufwand anliegen, bei denen ein Klettver­ schluß die Wandteile des Hufschutzes mit der Hufwand lösbar und dennoch verschiebefest verbindet.
Hufeisen aus Metall gemäß Ziffer 1 stellen das seit Jahrtausenden meist verwendete Verfahren dar. Vorteile sind hierbei die hohe Abriebfestigkeit und Steifheit, die die Zugkräfte gleichmäßiger auf alle Hufnägel verteilt und den Huf vor Druckstellen durch scharfe Steine schützt. Nachteil dieser hohen Steifheit ist aber, daß sie den Huf in einer Form fixiert und den Hufmecha­ nismus stark behindert, was zu einer geringeren Durchblutung der unteren Extremitäten führt (der Hufmechanismus wirkt als Blutpumpe) und dadurch zu einem erhöhten Verschleiß (geringere Nutzungsdauer durch Arthrosen und Sehnenschäden). Zudem wird die gesamte Hufstruktur mit der Zeit ge­ schwächt und die Hornqualität bei vielen Pferden dermaßen gemindert, daß das Tier bei Verlust des Eisens wegen plötzlichen Ausbrechens und starker Abnutzung des Hufes kaum noch laufen kann.
Der Beschlag aus Kunststoff oder Kunststoff/Metall gemäß Ziffer 2 ermöglicht dem Pferdehuf, sich beim Auftreten so zu verformen, wie es der unbeschla­ gene Huf täte. Bei Beschlägen, die anisotrop verformbar sind (wie in der DE 195 38 093 A1) und dadurch gewissermaßen die Bewegung der Hufwand nachmachen, ist der Hufmechanismus zwar nicht behindert, doch wird die Hufwand durch die Nägel weiterhin durchlöchert. Einfache Kunststoffbe­ schläge, die nicht anisotrop verformbar sind, haben zusätzlich den Nachteil, daß Schmutz, der zwischen Beschlag und Huf gelangt, den Beschlag mit der Zeit abhebelt.
Ein auf die Hufwand aufgebrachter künstlicher Kunstofftragerand gemäß Ziffer 3, wie in der WO 95/32619 (PCT/EP 95/02070) beschrieben, macht den Huf unverhältnismäßig breiter und bildet bald einen Spalt zwischen Kunststoff und Horn aus, der zum baldigen Abschälen führt. Ein zum Schutz des Kunststofftragerandes in den Kunstofftragerand aufgenageltes Eisen be­ seitigt zwar die Verletzung des Hufhornes durch den Nagel, schränkt aber weiterhin den Hufmechanismus des Pferdes ein.
Dauerhaftes Aufkleben von Kunststoff gemäß Ziffer 4 auf den Tragerand scheitert bisher daran, daß am Tierhuf nicht sauber, trocken und fettfrei ge­ arbeitet werden kann und auch ein Einspannen, sowie längere erhöhte Tem­ peratur nicht möglich sind. Zudem treten sehr hohe Scherkräfte im Zehen-, aber auch im Trachtenbereich auf, die zu einem Abschälen des angeklebten Kunststoffs vom Hufhorn führen.
Ein Ankleben mittels Kunststoffteilen an der Hufwand gemäß Ziffer 5 hat sich als Alternative zum gewöhnlichen Hufbeschlag für Pferde mit schlechter Hufwand erwiesen. Der Sitz ist fest genug, um sogar bei Pferderennen ein­ setzbar zu sein. Das Kleben ist auch von halbwegs geschickten Leuten ohne Hufschmiedeausbildung gefahrlos am Pferd durchzuführen (kein Nageln).
Die Haltbarkeit ist aber geringer als bei einem genagelten Hufbeschlag und da diese Art Hufschutz ebenfalls durch hufeisenförmige Metallteile versteift ist, ist der Hufmechanismus ebenfalls noch eingeschränkt. Ein weiterer Nachteil der Klebung ist, daß bei ungenauer Anbringung des Kunststoffteils ein Nachjustieren oft nicht mehr möglich ist, da der Kleber zu schnell abbin­ det. Ein langsam abbindender Kleber, der eine höhere Festigkeit aufweist kann nicht genommen werden, da die Klebebindung wegen der Unruhe des Pferdes während des Aufbringens schon sehr bald hohe Festigkeit aufweisen muß. Ein Erhitzen des Klebers auf der Hufwand , z. B. mittels Fön, ist um­ ständlich, erschreckt manche Pferde und schädigt das Hufhorn.
Ein weiterer Nachteil des angeklebten Hufschutzes ist, daß das Tier ihn rund um die Uhr am Huf hat. Dadurch ist der Hufstrahl ständig ohne Bodenkon­ takt, was das Hornwachstum negativ beeinflußt. Da für einen festen Halt re­ lativ große Flächen beklebt sein müssen, dazu mit einem Wärme schlecht leitenden Material (Kunststoff), ergibt sich auch das Problem, daß durch die Arbeit aufgestaute Wärme im Hufbereich schlechter abgeleitet wird. Dadurch kann es erfahrungsgemäß zu Reizungen der im Inneren liegenden Teile kommen, die sich bis in die Fessel fortsetzen kann. Ein Huf sollte daher im­ mer so schnell wie möglich wieder auf Ruhetemperatur herunterkühlen kön­ nen.
Weiterhin ist von Nachteil, daß durch den unweigerlich zwischen Tragerand des Hufes und Schuhsohle stattfindenden Abrieb (vor allem im Trachtenbe­ reich) dort mit der Zeit eine Lücke entsteht, in die Schmutz eindringt, der den Abrieb noch weiter verstärkt. Das seitlich angeklebte Wandteil wird dann in der Bewegung mehr und mehr gestaucht und durchgewalgt, was zur vorzeiti­ gen Ablösung führt. Beim aufgenagelten Hufeisen läßt sich diese durch Ab­ rieb entstehende Lockerung durch nachträgliches Anziehen der Nägel wieder beheben, beim angeklebten Hufschutz ist dies unmöglich.
Hufschuhe aus Kunststoff gemäß Ziffer 6, die den Pferden an und ausgezo­ gen werden können, haben in schnellsten Gangarten leider nicht genug Halt an einem Tier, das fast 10 mal schwerer als der Mensch ist und doppelt so schnell laufen kann. Das glatte Hufhorn bietet wenig Möglichkeiten, einen sich verformenden Huf sicher zu umhüllen. Eine zusätzliche Befestigung mittels Riemen in der Fesselbeuge, bzw. eine um den Ballen bis in die Fes­ selbeuge herumreichende Kappe führt schnell zu offenen Wunden, wenn das Pferd schnell geritten werden soll, da dann der Riemen bzw. die Kappe sehr fest geschnallt werden müssen, um ein Herausrutschen aus dem Schuh zu verhindern. Da Pferdehufe sich so wie die Füße der Menschen stark von­ einander unterscheiden (z. B. in der Größe, der Höhe der Trachten, der Form der Bodenfläche und dem Hufwandwinkel), wäre eigentlich für jedes Pferd eine Spezialanfertigung nötig. Gerade das Absichern eines Herausrutschens nach hinten macht Probleme, vor allem bei Hufen mit niedrigen Trachten, bei denen wenig Hornmaterial als Anschlag für einen Schuh zur Verfügung steht. Ein hoher hinterer Bereich der Schuhe erzeugt auch Druckstellen an der Fesselbeuge, wenn diese im schnellen Galopp weit bodenwärts durchgetre­ ten wird (im Renngalopp kann die Fessel sogar den Boden berühren!). Ob­ wohl sie den Vorteil haben, daß das Pferd die meiste Zeit barfuß ist, sind Hufschuhe nach dem Stand der Technik doch für die meisten Pferde nicht für sehr schnelle Gangarten geeignet. Der Verlust eines Schuhs im schnellen Galopp ist zudem gefährlich für Roß und Reiter.
Durch Verändern der Hornqualität gemäß Ziffer 7 lassen sich Abrieb und Ausbrechen vermindern. Für leichte Arbeit und/oder gute Böden ist diese Maßnahme oft ausreichend, doch läßt sich Horn naturgemäß nicht stahlhart machen. Die Tiere bleiben auch auf den Hufen druckempfindlich und laufen auf steinigen Böden schlecht. Festigung des Hufhornes wird entweder durch Härtung des Horns durch chemische Vernetzung der Eiweißmoleküle (z. B. mittels Formaldehyd) oder durch Versiegeln des Horns gegen den Austritt von Feuchtigkeit und fettartigen Pflegestoffen (z. B. mit Polyacrylaten) oder durch eine Kombination aus beiden (vgl. DE 44 39 572 A 1) erreicht. Barfußgehen stellt für die meisten Pferde die gesündeste Form der Arbeit dar, ist aber nicht immer zu verwirklichen und wird von manchen Reitern auch nicht gewünscht (Druckempfindlichkeit).
Gemäß Punkt 8 (siehe Hauptpatent P 197 42 274 und Zusatzpatent P 197 53 120) ist ein sicheres Anbringen eines Hufschutzes auch bei hohen Ge­ schwindigkeiten am Huf möglich. Der dort beschriebene Hufschutz benötigt hierzu Wandteile, die an der Hufwand hoch reichen und mit dieser über klett­ verschlußartige Mechanismen verbunden sind. Die am Huf angebrachten Klettverschlußhälften sind allerdings nach einem Koppelgang auf einer mat­ schigen Koppel verschmutzt und müssen relativ gründlich gereinigt werden, um wieder ihre Funktion ausüben zu können. Weiterhin erfordert das Weg­ biegen der Wandteile bei dickeren Wandstärken Aufwand.
Aufgabe der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist es, die Anbringung eines flächig über die Hufwand am Huf reversibel lösbar angebrachten Hufschutzes sicher und dabei pfer­ de- und reiterfreundlich zu erreichen.
Darstellung der Erfindung
Die Aufgabe wird durch die im Kennzeichen der Ansprüche angegebenen Merkmale gelöst. Hierfür sind Verbindungsmittel A an der Innenseite der Huf­ schutzwandung vorgesehen, die mit Verbindungsmitteln B auf der Hufwand einen flächigen Verbund bilden. Z.B. kann es sich bei den Verbindungsmit­ teln A um spitze Erhebungen handeln, bei Verbindungsmittel B um eine ela­ stische Masse, in die die spitzen Erhebungen von Verbindungsmittel A ein­ dringen können. Die nach mehrmaligem Gebrauch sich in der elastischen Masse anhäufenden Löcher können auf mehrere weisen ausgeheilt und wie­ der verschlossen werden: Es kann die elastische Masse z. B. aus einem schmelzbaren Material bestehen. In diesem Falle genügt ein Erhitzen, z. B. mit einem Fön. Ansonsten ist es auch möglich, eine vulkanisierende oder all­ gemein polymerisierende Masse aufzutragen, die in die Löcher eindringt. Alternativ ist als Verbindungsmittel B auch ein auf die Hufwand aufgeklebtes sehr grobes Gewebe denkbar, in das die Spitzen eindringen, wobei sie sich zwischen die Fäden und eventuellen Schmutz drängen. In diesem Falle müs­ sen die spitzen Erhebungen auch nicht wirklich spitz sein, sondern nur spitz genug, um in die Zwischenräume des Gewebes eindringen zu können. Die spitzen Erhebungen ragen aus einer Fläche (z. B. die Hufschutzwand selbst oder eine auf der Hufschutzwand angebrachte Fläche), die durch elastische Mittel in die elastische Schicht, bzw. in das Gewebe eingepreßt wird. Dies verhindert eine Verschiebung von Hufschutz und Huf relativ zuein­ ander. Die spitzen Erhebungen können senkrecht zur Hufwand gerichtet sein, oder aber einen oder auch mehrere andere Winkel einschließen. Durch Verwendung unterschiedlicher Winkel läßt sich der Sitz des Hufschutzes am Huf weiter verbessern, da dann eine Widerhakenwirkung in manche Kraftrich­ tung auftritt.
Um den Hufschutz anzulegen, vor allem aber gut abnehmen zu können, sollten die Wandteile von der Hufwand wegbiegbar sein, so wie in der P 197 42 274 und P 197 53 120 beschrieben.
Eine völlig andere Möglichkeit, einen Hufschutz ohne Weg biegen von Wandteilen abzunehmen, besteht darin, den oder die Wandteile des Huf­ schutzes mit Durchbrüchen zu versehen, in die Stöpsel paßgenau oder mit nur geringem Spiel eingeführt werden, die an ihrer der Hufwand zugewand­ ten Seite Verbindungsmittel zur Hufwand aufweisen (z. B. Verbindungsmittel A, die mit einem Verbindungsmittel B auf der Hufwand einen Verbund bilden, oder eine Klettverschlußhälfte, die zu einer auf der Hufwand aufgebrachten korrespondierenden Klettverschlußhälfte eine Verbindung bildet, oder auch nur ein Kleber, der direkt mit der Hufwand abbindet). Die Fixierung dieser Stöpsel am Huf führt dann gleichzeitig über den Kontakt zwischen Stöpsel und Rand des Durchbruchs zu einer Fixierung des Hufschutzes. Vorteil einer solchen Variante ist, daß der Hufschutz ohne Behinderung auf den Huf auf­ gezogen und zurechtgerückt werden kann und erst durch nachträgliches Ein­ drücken der Stöpsel Halt bekommt. Die Stöpsel sind dabei billig und leicht zu ersetzen. Auch das Ausziehen des Hufschutzes ist nach Abziehen der Stöp­ sel einfach. Die Wandteile des Hufschutzes müssen allerdings aus einem Hochmodulmaterial bestehen und sollten zumindest im Bereich um die Durchbrüche verstärkt sein, denn der Schuh soll sich ja nicht oder nur wenig relativ zum Huf bewegen können. Wie bereits erwähnt, ist die Verwendung von Stöpseln auch möglich, wenn man konventionelle Klettverschlußhälften gemäß P 197 42 274 verwendet. Auf der Hufwand sitzt dann z. B. ein Flausch, auf der hufzugewandten Seite des Stöpsels eine Pilzkopfklettver­ schlußhälfte.
Die Stöpsel können an ihrer hufzugewandten Seite eben sein, wenn sie nicht zu großflächig sind (Durchmesser größenordnungsmäßig 2 Zentimeter, je nach Hufgröße und dem die Verbindung zum Huf herstellenden Verbin­ dungsmittel). Großflächige Stöpsel müssen hingegen entsprechend der Wandkrümmung des Hufes gekrümmt sein, oder flexibel sein und sich der Wandkrümmung selbst anpassen können.
Die Stöpsel können rund oder von anderer Form sein. Runde Stöpsel haben den Vorteil, leicht herstellbar zu sein. Die Stöpsel können an ihrer Außenseite über Mittel verfügen, die das Ansetzen eines Werkzeuges zur besseren Ent­ fernung der Stöpsel erlauben. Dies kann z. B. im einfachsten Falle eine Boh­ rung sein, in die eine Stange als langer Hebelarm eingeführt wird, mit deren Hilfe dann die hufzugewandte Stöpselfläche über eine Kante des Stöpsels als Angelpunkt vom Huf abgedreht wird. Es ist im Falle eines runden Stöp­ sels auch möglich, in einer verdickten Schuhwandung ein Gewinde einzulas­ sen und den Stöpsel ebenfalls mit einem Außengewinde zu versehen: dann kann der Stöpsel in die Schuhwand eingeschraubt und mit großer Abhebe­ kraft auch wieder herausgeschraubt werden. Bei feinem Gewinde sollte aller­ dings die dem Huf zugewandte Stöpselfläche relativ zum Außengewinde des Stöpsels drehbar gelagert sein, so daß beim Schraubvorgang diese Fläche keine Drehung ausführen muß, solange sie mit ihrem Gegenstück noch Ver­ bindung hat. Ansonsten könnte nämlich eine Schädigung der verbindenden Mittel (spitze Erhebungen, elastische Masse, grobes Gewebe, Klettver­ schlußhälften,. . .) eintreten.
Die Lösbarkeit von Huf und Hufschutz ist auf ein senkrechtes Abheben der beiden miteinander wechselwirkenden Teile beschränkt, parallel zueinander ist keine Verschiebung mehr möglich: das System wirkt wie eine enorm große Haftreibungskraft, die Parallelverschiebungen unterbindet. (Eine geringfügige elastische Verformung ist allerdings möglich und erhöht den Tragekomfort für das Pferd durch Dämpfung von Kräften.) Die auf den Hufschuh einwirkenden äußeren Kräfte werden durch die erfindungsgemäßen Mittel dabei auf eine relativ große Fläche der Hufwand übertragen, so daß keine Überlastungen des Hufes an bestimmten Stellen auftreten. Schon von daher ist die Kraft­ einwirkung auf den Huf gesünder als bei einem aufgenagelten Eisen, bei dem die Kraft nur von sehr kleinen Flächen aufgenommen wird. (Diese Art der Verbindung von Hufschutz zu Hufwand hat dabei interessanterweise ihr natürliches Analogon in der Befestigung der Hufwand an der Huflederhaut, die über Zotten an der Huflederhaut erreicht wird.)
Ein weiterer großer Vorteil der beschriebenen flächigen Verbindung gegen­ über einer Befestigung mit Haken o. ä. ist auch, daß ein exaktes Einmessen des Befestigungsmittels nicht erforderlich ist. Auch wenn die entsprechenden Mittel an Schuh und Huf nicht exakt flächig aufeinander passen, ist der siche­ re Halt gewährleistet. Eine Abnutzung des Hufes, während das Pferd barfuß läuft, macht keine Nachanpassung des Schuhs notwendig, denn dieser sitzt bei jedem neuen Anlegen des Schuhs wieder fest! Und wenn das Horn weit heruntergewachsen ist und oben wieder genug freies Horn als Klebefläche zur Verfügung steht, kann dort einfach ein neues Stück Verbindungsmittel B angesetzt werden. Oft ist es aber besser, das alte Verbindungsmittel zu ent­ fernen (z. B. mit Heißluft oder Lösungsmittel oder bei weniger festen Klebern, z. B. bei selbstklebenden Klettverschlußhälften, auch nur durch kraftvolles Abziehen/Abschälen) und ein neues aufzukleben.
Auch die Verbindungsmittel A am Schuh (der, wenn er eine gute Sohle hat bei normaler Belastung bis zu einem 3/4 Jahr und länger halten kann) können natürlich ausgewechselt werden, wenn sie zu sehr verschlissen sind und kei­ ne Verschiebung des Hufes im Schuh mehr verhindern.
Bei Bewegung des Pferdes dürfen sich die Verbindungsmittel A natürlich nicht oder zumindest nicht an allen Stellen des Kontaktes so weit von den Verbindungsmitteln B entfernen, daß ein paralleles Aneinandervorbeigleiten von Hufwand und Hufschutz stattfinden kann. Dies wird durch elastische An­ preßkräfte in Richtung Hufwand erreicht. Im Hauptpatent sind hierzu elasti­ sche Mittel erwähnt, mit Hilfe derer klettverschlußhälftentragende Wandteile an Klettverschlußhälften der Hufwand angedrückt werden, um ein senkrech­ tes Abheben zu verhindern. Dies ermöglicht dort die Verwendung von Klett­ verschlüssen mit wesentlich geringerer vertikaler Abhebekraft, was einem leichten An- und Ausziehen des Schuhes zugute kommt, sowie die Reinigung erleichtert. Entsprechende anpressende elastische Mittel sind auch für die die Verbindung zwischen Huf und Hufschutz erzeugenden Verbindungsmittel sinnvoll, wie sie in dieser Anmeldung beschrieben werden.
Als anpressendes Element hat sich z. B. ein gespanntes elastisches Band als günstig erwiesen, welches sich über die Wandteile erstreckt und aufgrund der Krümmung der Hufwand eine Anpreßkraft in Richtung Hufwand ausübt (es sind auch mehrere in etwa parallel zueinander verlaufende Bänder mög­ lich). Dieses Band kann im hinteren unteren Bereich des Hufschuhs befestigt sein und von dort nach schräg oben über die Hufwand wand verlaufen oder sich mit dem Band, das am anderen Schuhhinterteil entspringt, hinter dem Ballen (gepolstert) kreuzen und dann nach vorne verlaufen, oder auch ring­ förmig sein und (gepolstert) den Ballen des Pferdes umschließen. Die Siche­ rung des Bandes auf den Wandteilen gegen Wegrutschen nach oben kann z. B. durch Führungsschlaufen auf den Wandteilen, durch Versenken in einer Führungsrinne der Wandteile oder durch lösbare Befestigungsmittel, wie z. B. Klettverschlüsse, Löcher und Noppen oder Druckknöpfe erreicht werden. Das Schließen und Spannen des Bandes kann ebenfalls durch Mittel wie z. B. Lö­ cher im Band und Noppen auf dem Wandteil zum Einhängen, Klettverschlüs­ se, oder bevorzugt auch Schnallen erfolgen. Es ist auch möglich, das Band selber unelastisch auszuführen und nur an einer Stelle ein elastisches Stück einzufügen, was den Vorteil hat, daß unelastische Bänder stabiler gegen Ab­ rieb (z. B. bei Streichen der Gliedmaßen) sind. So kann man im Falle zweier vom linken und rechten hinteren Schuhbereich nach vorne sich erstreckender Bänder diese z. B. in günstiger Weise mit Hilfe einer elastischen Schnalle verbinden und spannen, wie sie in früheren Jahren bei Skibindungen üblich war (eine Feder, die durch die Schnalle gespannt wird).
Auch unelastisches Bänder mit unelastischer Arretierung, wie sie bei man­ chen herkömmlichen Hufschuhen (z. B. der Fa. Dallmer) üblich sind, können als anpressende Mittel verwendet werden, doch ist in solchem Fall der Huf­ mechanismus etwas eingeschränkt, wenn auch die Elastizität der Verbindung zwischen Verbindungsmittel A und B eine gewisse Nachgiebigkeit immer noch garantiert.
Anstelle eines Bandes, welches die Wandteile überspannt, ist es zum An­ pressen der Wandteile an den Huf auch möglich Bänder zu verwenden, die die Zehe von einer Seite des Hufes zur anderen überspannen. Günstig ist hierbei der kleinere Krümmungsradius über die Zehe hinweg, der zu größe­ ren Anpreßkräften führt.
Anstelle von Bändern sind auch am Wandteil von unten nach oben reichende elastische Federelemente denkbar, die die Wandteile an die Hufwand an­ pressen. Durch solche Elemente läßt sich leichter ein größerer Druck auf die Wand ausüben, als mit einem Band. Sie haben allerdings den Nachteil, den Hufschuh etwas zu verbreitern. Diese Elemente könnten z. B. erst nach Anle­ gen des Schuhs eingesetzt werden, z. B. indem Stahlfedern in passende Lö­ cher eingesteckt werden. Oder bereits am Schuh vorhandene Federelemente werden nachträglich unter Spannung gesetzt (z. B. durch eine 180° Drehung und Arretierung).
Im Falle der Variante eines Schuhs mit Aussparungen in der Wand, in die Stöpsel gesteckt werden, werden die anpressenden Kräfte auch oder sogar nur auf die Stöpsel ausgeübt, die an ihrer dem Huf zugewandten Fläche ja den Verbund mit dem Huf erzeugen.
Die Stöpsel können auf ihrer hufabgewandten Seite einen größeren Durch­ messer als der Durchbruch haben, um ein Durchrutschen durch den Durch­ bruch zu verhindern. Eine solche Aufweitung sollte aber bevorzugt nicht auf der Schuhwandung aufliegen, sondern etwas Spiel aufweisen, da sonst jede vertikale Abhebebewegung der Schuhwand zu einer Lockerung des Verbun­ des AB führt. Bei starker Anpressung durch elastische Elemente von außen ist allerdings auch ein direkter Anschlag der Aufweitung an die Außenwand der Schuhwand möglich, da dann die Wand nicht oder kaum abhebt.
Der Hufschutz kann im einfachsten Fall die Form der auf dem Markt befindli­ chen Hufschuhe haben (da die erfindungsgemäßen Hufschutze alle Wandtei­ le aufweisen, wird in dieser Anmeldung der Begriff Hufschuh und Hufschutz synonym verwendet). Durch eine niedrigere Höhe der Schuhwand werden allerdings Druckstellen an den empfindlichen Ballen und der Kron- und Saumlederhaut vermieden, wie sie bei Pferden mit flachen Hufen (vor allem englischen Vollblütern und Pferden mit viel englischem Vollblutanteil) in kon­ ventionellen Schuhen leicht auftreten können.
Statt der auf dem Markt befindlichen Schuhe mit geschlossener Sohle oder offener Sohle mit unter Trachten und Strahl befindlichem Steg (der z. B. auch in seiner Länge verstellbar sein kann und damit erlaubt, die Schuhbreite der Hufweite anzupassen) sind auch andere Konstruktionen denkbar, die eine offene Sohle aufweisen und hufeisenförmig nur den Tragerand unterstützen (wie bei den konventionell angeklebten Hufschutzen gemäß Punkt 4). Dieser hufeisenförmige Teil müßte allerdings hinreichend starr sein, um ein vertika­ les Auseinanderreißen der Verbindung Hufwand/Hufschutz im Wandbereich zu verhindern; der Hufmechanismus wird dann aber auch etwas stärker ein­ engt als in einem gewöhnlichen Schuh, allerdings nur geringfügig, da die be­ schriebenen verbindenden Mittel noch ein geringes Spiel erlauben (Unterschied zur festen und unnachgiebigen Klebung: der Laufkomfort für das Pferd erhöht sich!). Außerdem ist es sinnvoll, daß der Huf in seinem un­ teren Bereich, in dem keine verbindenden Mittel vorhanden sind, nicht direkt an der Wand anliegt, sondern etwas Luft hat, die dem Hufmechanismus Raum für seine Funktion läßt. Da die Wandteile bei dieser Art von Hufschutz sowieso im herkömmlichen Fall nicht bis in den Trachtenbereich reichen, in dem die größten Aufweitungen vorkommen, sind hierfür schon 1-2 mm Spiel am hintersten Wandteil ausreichend, um den Hufmechanismus nicht mehr zu behindern.
Ein großer Vorteil eines im wesentlichen nur den Tragerand des Hufes unterstützenden Schuhs ist, daß die Gefahr, daß ein Pferd mit den Hinterhu­ fen in den Vorderschuh greift, deutlich geringer ist (wenn die Schenkel nicht zu weit nach hinten überstehen; beim Rennpferd darf sogar erfahrungsge­ mäß gar nichts über den Tragerand hinaus überstehen). Außerdem läuft Wasser problemlos ab und weicht nicht das Hufhorn auf. Auch die Kühlung des Hufes ist besser gewährleistet.
Zum Ankleben der elastischen Masse (auch ein direktes Aufpolymerisieren ist möglich), bzw. des groben Gewebes oder einer Klettverschlußhälfte wird der Huf gründlich gereinigt (wenn nötig mit Sandpapier leicht geschliffen), ge­ trocknet und entfettet. Erfahrungen mit Klebehufeisen zeigen, daß hierfür Aceton geeignet ist, doch muß anschließend mit einem Fön nachgetrocknet werden, um das Aceton, welches sich in die Hufwand saugt, wieder hinrei­ chend zu vertreiben. Geschieht dies nicht, ist die Klebung schlecht. Ether ist günstig, wenn auch nicht ganz ungefährlich (Peroxidbildung!). Aufgrund des niedrigen Siedepunktes von 34,5°C muß eine Etherflasche sehr gut dichtend sein, da die schweren Dämpfe am Boden entlang kriechen und stark explosi­ onsgefährdet sind. Als Kleber eignet sich z. B. ein Zweikomponenten- Epoxidkleber, wie er auch für die anklebbaren Hufschuhe der Fa. Dallmer (Easy-Schuhe, Easy-Cuffs) verwendet wird (Markenname Aralit). Auch Se­ kundenkleber sind möglich. Sie eignen sich jedoch weniger für grobes Ge­ webe, da sie Unebenheiten schlecht überbrücken.
In der Praxis haben sich auch selbstklebende Typen mit Abziehfolie als ge­ eignet erwiesen. Sie lassen sich problemlos aufbringen und wieder entfer­ nen. Beschädigte Stücke können leicht ersetzt werden. Der Kleber schädigt das Horn der Hufwand nicht.
Beim Barfußlaufen ohne Schuh in tiefem Geläuf besteht die Gefahr des Ab­ schälens des Verbindungsmittels an den Kanten. Um dies zu verhindern kann der Übergang zur Hufwand allmählich, rampenartig gestaltet werden, so daß keine Kräfte an Kanten angreifen können. Dies kann z. B. schon durch ein Beschmieren der Kanten mit einer aushärtenden und die Unebenheiten ausgleichenden Masse geschehen, z. B. einem Harz.
Da nach dem Entfernen aufgeklebter Verbindungsmittel der entblößte Huf an den betreffenden Stellen keine oder eine geschädigte Glasurschicht aufweist, empfiehlt es sich, den Huf mit entsprechenden Mitteln zu pflegen, wenn nicht gleich wieder neu beklebt wird. Am günstigsten hierfür sind künstliche Gla­ surschichten, wie sie z. B. in der DE 44 39 572 A1 aufgeführt sind, da diese nicht fettend wirken und einem späteren Wiederbekleben nicht hinderlich sind. Geschädigte Glasurschichten sind dabei aber keine Besonderheit be­ klebter Hufe: auch die konventionellen Hufschmiede beraspeln oft die Wand, Besitzer bürsten sie im nassen und dabei weichen Zustand ab, und selbst "wilde" Pferde, die viel auf Sand oder durch scharfkantige Gräser laufen, verfügen im unteren Bereich der Hufwand über keine Glasurschicht mehr. (Die Glasurschicht behindert als Sperrschicht den Austritt von Feuchtigkeit und darin enthaltener Hufpflegestoffe aus der Hufwand.)
Das Verfahren des Aufklebens/Aufpolymerisierens auf den Huf ist unkritisch, da selbst bei einem Verrutschen beim Auftragen noch hinreichend große Flä­ chen von Verbindungsmittel A und Verbindungsmittel B einander verbindend gegenüberstehen. Das Aufbringen ist auch sehr einfach auszuführen, da die frisch aufgebrachten Verbindungsmittel keine Belastung bei einer ungewoll­ ten Bewegung des Pferdes erfahren.
Die günstigste Position für die verbindenden Mittel zwischen Hufschutz und Hufwand ist der seitliche Wandbereich des Hufes, da hier die größten nach hinten und oben gerichteten Kräfte einwirken, die den Huf aus dem Schuh zu drücken/ziehen versuchen. An der Zehe ist die Wirkung geringer, da dort eher eine Druckbelastung nach vorne in die Hufschuhspitze hinein beim Auf­ setzen des Hufschutzes wirkt, bzw. eine Zugbelastung bei der Rückwärtsbe­ wegung des Beines. Im Zehenbereich kann daher notfalls auf eine Verbin­ dung auch verzichtet werden, allerdings bietet eine Verbindung dort einen guten zusätzlichen Verschiebewiderstand gegen eine Drehung des Hufes im Schuh. Bei Pferden, die zum Streichen neigen (d. h., mit dem Huf beim Lau­ fen das andere Bein berühren), ist es besser, an der breitesten Stelle des Hufes auf der Seitenwand keinen Verbindungsmittel anzubringen, oder aber deutlich oberhalb des Tragerandes, da ein verbindendes Mittel zusätzlich zum Material des Hufschuhs aufträgt. Der Huf würde dort noch breiter und das Streichen stärker (Gefahr der Bildung von Überbeinen). Hier ist es bes­ ser, vor und hinter der breitesten Stelle des Hufes verbindende Mittel anzu­ bringen, so daß nur das Material der Schuhwand an der breitesten Hufstelle aufträgt. Noch günstiger ist es, an dieser Stelle das Schuhmaterial dünner zu machen, oder dort gar kein Material zu haben. Der Schuh wiese dann an den breitesten Stellen des Hufes, wenigstens zum gegenüberbefindlichen Bein hin, seitlich Löcher auf, wie bei Sandalen. Dies ist wegen des guten Kraft­ schlusses der verbindenden Mittel an den anderen Stellen von Hufwand und Schuh möglich.
Aufgrund des hervorragenden Verbundes zwischen Hufwand und Schuh ist es auch möglich, die Spitze des Schuhs mit einem Loch zu versehen, so daß der Schuh nach vorne nicht länger wird als der Huf. Man vermindert so die Gefahr eines Stolperns, wie sie bei zu langen Zehen durch Hängenbleiben am Boden auftreten kann. Es geraten dafür allerdings leichter Sandkörnchen zwischen Tragerand und Schuhsohle, wenn die Sohle nicht hinreichend starr ist, oder der Huf nicht plan aufsitzt.
Im Falle eines Hufschuhs mit offener (z. B. hufeisenförmiger) Sohle ist es ver­ tretbar, den Schuh auch mehrere Tage oder auch Wochen am Huf zu belas­ sen. In diesem Falle können extrem stark verbindende Mittel, die aber auch nur schwer wieder lösbar sind, verwendet werden. Dieser Fall entspricht dann in etwa dem eines angeklebten Hufschuhs (der allerdings, wenn auch mit Mühe, durchaus noch abgenommen werden kann). Der Vorteil des solcher­ maßen sehr fest am Huf aufgehängten Hufschutzes gegenüber einem ange­ klebten ist der einer verbleibenden Elastizität der Verbindung, die dem Pferd ein angenehmeres und gesünderes Laufen beschert. Außerdem kann dem Pferd immer wieder einmal eine Barfußphase angeboten werden. Vor dem Wiederanlegen des Hufschutzes kann zudem erneut die Stellung des Hufes korrigiert werden, was zu weniger Verschleiß in Gelenken und Sehnen führt und dabei gleichzeitig ein stärkeres Training zuläßt.
Die schematischen Figuren verstehen sich ohne Beschränkung der Allge­ meinheit der möglichen Schuhvarianten, die am Huf anbringbar sind.
Fig. 1 zeigt einen Pferdehuf von der Seite
Fig. 2 zeigt einen Pferdehuf mit aufgeklebter elastischer Masse, in die ein Vlies eingelagert ist.
Im angelegten Zustand des Hufschutzes dringen die spitzen Erhebungen in die elastische Masse ein. Beim Laufen des Pferdes auftretende Bewegungs­ kräfte der Spitzen werden dann von dem Vlies aufgenommen und über die elastische Matrix und die Klebung in die Hufwand abgeleitet.
Fig. 3 zeigt im Schnitt einen Teil der Wand eines Hufschutzes, der an seiner Innenseite spitze Erhebungen, hier nadelförmig, aufweist, die in die elasti­ sche Masse an der Hufwand eingedrungen sind.
Fig. 4 zeigt einen Hufschuh, bei dem die Wandteile mit ihren innen spitzen Erhebungen durch ein Band in die elastische Masse auf der Hufwand ange­ preßt werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist an der linken und der rechten Seite des Hufschuhs im hinteren Teil je ein elastisches Band ange­ bracht (z. B. geschraubt, genietet), welches gespannt über die seitlichen Wandteile nach vorn zum Zehenwandteil geführt und dort befestigt wird (z. B. mittels der dargestellten Noppen oder mittels einer Schnalle). Durch die Krümmung der Hufwand wirkt eine Anpreßkraft auf die Wandteile, die ein Abheben verhindert.
Fig. 5 zeigt (an einem Huf, der auf seiner Hufwand Verbindungsmittel B auf­ weist) einen Hufschuh mit runden Durchbrüchen, in die später Stöpsel einge­ führt werden, die an ihrer hufzugewandten Fläche spitze Erhebungen auf­ weisen oder auch eine konventionelle Klettverschlußhälfte.
Fig. 6a und b zeigen einen Schnitt durch die Wand des Schuhs von Fig. 5 und zwei verschiedene Stöpselformen, die in diesem Fall eine Bohrung auf der Außenfläche aufweisen, in die eine Stange als Hebelarm zum Entfernen des Stöpsels eingesteckt werden kann.
Fig. 7 zeigt einen Stöpsel mit grobem Gewinde und Klettverschluß (hier Pilz­ köpfe) auf der hufzugewandten Fläche (ein Vierkantloch ermöglicht das Ein- und Ausdrehen).
Fig. 8 zeigt im Schnitt das Herausdrehen eines Stöpsels aus der Schuhwand.
Bezugszeichenliste
1
Zehenteil der Hufwand
2
Trachtenteil der Hufwand
3
Tragerand
4
Krone, Saum
5
elastische Masse auf der Hufwand
6
Schuh
7
Schuhwand
8
Schlitz
9
Fläche mit spitzen Erhebungen
10
dicker ausgeführter Teil der unteren Schuhwand (Stütze ge­ gen seitliche Verschiebungen des Hufes)
11
seitliche Hufwand
12
Durchbruch durch die Schuhwand
13
Sohle
14
elastisches Band, am hinteren Teil der einen Seite des Huf­ schuhs befestigt
15
elastisches Band, am hinteren Teil der anderen Seite des Hufschuhs befestigt
16
Noppen auf Zehenwandteil des Schuhs, der zum Einhaken der elastischen Bänder über die Löcher
17
dient (es sind selbstverständlich auch viele andere, nicht auftragende Be­ festigungsmittel möglich, z. B. auch wieder Klettverschlüsse)
17
Befestigungslöcher im elastischen Band passend für die Nop­ pen
16
18
Befestigungsmittel (z. B. Nieten, Schrauben) für das elastische Band im hinteren Schuhbereich
19
Stöpsel/Deckel
20
verstärkter Rand um Durchbruch
12
21
grobes Außengewinde in Stöpsel
22
Klettverschlußhälfte (Pilzköpfe)
23
grobes Innengewinde in
20
24
Schlüssel zum Ein- und Ausdrehen des Stöpsels

Claims (14)

1. Verfahren zum auswechselbaren Anbringen eines Hufschutzes an einen Huf, bevorzugt Pferdehuf, wobei der Hufschutz außer einer beliebig ge­ stalteten Sohle ein oder mehrere Wandteile aufweist, die zumindestens in Teilbereichen über Verbindungsmittel mit der Hufwand verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen Wandteil des Huf­ schutzes und Hufwand über Verbindungsmittel A und B hergestellt wird, die bei Kontakt miteinander einen flächigen und reversibel lösbaren Ver­ bund AB bilden und folgende Eigenschaften aufweisen:
  • a.) Verbindungsmittel B ist flächig auf der Hufwand aufgeklebt oder an­ derweitig mechanisch dort befestigt
  • b.) Verbindungsmittel A ist auf einem Teil der Hufschutzwand flächig be­ festigt oder flächig auf der hufzugewandten Seite von Stöpseln/Deckeln befestigt, die in hierfür speziell gefertigte Durchbrüche in der Hufschutz­ wand genau oder mit wenig Spiel zum Rand des Durchbruchs passen
  • c.) ein ungefähr vertikales Abheben der beiden miteinander den Verschluß bildenden flächigen Teile ist reversibel möglich, nicht jedoch eine Parallel­ verschiebung der beiden verbundenen Teile gegeneinander.
2. Vorrichtung für das Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Hufschutz mit beliebiger Sohle besteht, der über mindestens eines oder mehrere Wandteile ver­ fügt, außerdem aus Verbindungsmitteln B auf der Hufwand und Verbin­ dungsmitteln A auf der Innenwandung des Hufschutzes oder der hufzu­ gewandten Fläche von Stöpseln, welche in Durchbrüche der Hufschutz­ wandung passen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Verbindungsmittel B eine elastische Masse ist, die auf die Hufwand aufgeklebt oder auf ihr aufpolymerisiert wird, oder ein grobes Gewebe oder eine Klettverschlußhälfte darstellt, und daß Verbindungsmittel A eine Fläche ist, die eine Mehrzahl oder Viel­ zahl von spitzen Erhebungen aufweist, die bevorzugt nicht gekrümmt, aber bei Bedarf zur Senkrechten geneigt sind, oder auch eine Klettver­ schlußhälfte darstellt, die zu einer Klettverschlußhälfte B auf der Hufwand verbindend paßt.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß Verbindungsmittel B ein Gummi ist, bevor­ zugt in einer Dicke von größenordnungsmäßig 3 Millimetern.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die spitzen Erhebungen von Verbin­ dungsmittel A nadelförmig sind und aus einem harten Material, bevorzugt Metall, gefertigt sind, und daß sie eine bevorzugte Höhe von größenord­ nungsmäßig 3 Millimetern aufweisen.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in die elastische Masse von Verbindungs­ mittel B eine vliesartige oder textile Struktur eingelegt ist, die zwar ein Ein­ dringen der spitzen Erhebungen des Verbindungsmittels A in die elasti­ sche Masse erlaubt, einer Verschiebung der spitzen Erhebungen in der elastischen Masse parallel zur Hufwand jedoch starke Kräfte entgegen­ setzt.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrüche in der der Hufwand anlie­ genden Hufschutzwand einen verstärkten Rand haben und der Stöp­ sel/Deckel dicker als die normale Hufschutzwand ist.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrüche kreisrund sind.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Rand des Durchbruchs ein Innen­ gewinde vorhanden ist und am Rand des Stöpsels/Deckels ein dazu pas­ sendes Außengewinde.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Stöpsel/Deckel an seiner hufabgewand­ ten Seite mindestens einen Angriffspunkt zum Ansetzen eines Werkzeu­ ges aufweist, welches über Hebelwirkung erlaubt, den Stöpsel/Deckel aus dem Durchbruch zu entfernen und damit zu einer Lösung der Verbindung zwischen Hufschutz und Huf zu dienen.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsmittel zumindest im seitli­ chen Bereich des Hufschutzes angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsmittel erst ab einer Höhe von etwa 2 Millimeter oder mehr, bevorzugt 5 Millimeter oder mehr ober­ halb der Hufschutzsohle bzw. dem Tragerand beginnen.
13. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß Elemente, die bevorzugt elastisch sind oder elastisch gespannt werden können, z. B. ein die Hufschutzwand oder die Zehe umspannendes elastisch gespanntes Band oder Federelemen­ te, zumindestens die seitlichen Wandteile bzw. die Stöpsel/Deckel an die Hufwand andrücken.
14. Verfahren und Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Hufwand Verbindungsmittel B mit Verbindungsmittel A und am Hufschutz Verbindungsmittel A mit B ver­ tauscht ist.
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