DE1447917B2 - Vorrichtung zur Flüssigkeitsbehandlung von belichteten Offset-Druckplatten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Flüssigkeitsbehandlung von belichteten Offset-Druckplatten mit einer Vorrichtung zum Trocknen der feuchten Druckplatten.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Flüssigkeitsbehandlung ist grundsätzlich unabhängig von der Art und Weise der vorangehenden Belichtung und der hierzu verwendeten Einrichtung, wenn auch in praktischen Ausführungsformen eine konstruktive Vereinigung der Belichtungseinrichtung, d. h. der Reproduktionskamera, mit der nachgeschalteten Behandlungseinrichtung zu finden ist. Nach der Flüssigkeitsbehandlung, welche die speziell für Offset-Druckplatten verwendeten Entwicklungs- und Fixierverfahren einschließt, können die Druckplatten an sich unmittelbar einer Druckmaschine und damit nach dem Einfärben dem Druckvorgang zugeführt werden. Beim praktischen Betrieb von Offset-Druckanlagen tritt aber oft der Fall ein, daß die Druckplatten zwischen der Flüssigkeitsbehandlung und dem Druckvorgang für kürzere oder längere Zeit gelagert werden müssen. Hierbei ergeben sich nun Schwierigkeiten dadurch, daß die feuchten Druckplatten zum gegenseitigen Haften und Verkleben neigen, wodurch der Arbeitsvorgang gestört und die Gefahr von Beschädigungen hervorgerufen wird. Andererseits kommt eine Lagerung der meist in größerer Anzahl zusammentreffenden Druckplatten mit entsprechendem gegenseitigem Abstand schon aus Platzgründen nicht in Betracht. Auch die feste Einschaltung einer Trockenvorrichtung in den Arbeitsvorgang ist nachteilig, da hierdurch die mögliche unmittelbare Zuführung der feuchten Druckplatten zum Druckvorgang verzögert und gegebenenfalls eine an sich unnötige erneute Befeuchtung erforderlich wird. Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung einer Behandkingseinrichtung für Offsetdruckplattcn, die bei einfachem Aufbau eine rasche Anpassung an die beiden geschilderten Betricbsfiille ermöglicht.

Die erfindungsgemaße Vorrichtung ist gekennzeichnet durch eine der Vorrichtung zur Flüssigkeitsbehnndlung nachgeschaltete Förderweiche, welche die feuchten Druckplatten je nach ihrer Weichenstellung entweder der Trockenvorrichtung und einer Lagerungsstelle für trockene Druckplatten oder einer Lagerungsstelle für feuchte Druckplatten zugeführt und welche aus einer schwenkbaren Fläche besteht, die zwischen der Abgabevorrichtung für die feuchten Druckplatten und einer Lagerungsstelle für die feuchten Druckplatten angeordnet ist, und die mittels eines Wählhebels aus einer ersten Stellung in die zweite Stellung bewegbar ist.

ίο In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Trokkenvorrichtung unterhalb der Lagerstelle für die feuchten Druckplatten und unterhalb der Auflagerfläche angeordnet.

Durch die vorliegende Erfindung werden die Arbeitskosten erheblich, und zwar um etwa 30 :1, verringert. Das heißt, die Zeit zur Herstellung einer Offsetplatte für Druck ist von etwa einer halben Stunde pro Platte auf 60 Sekunden herabgesetzt worden.
Die Erfindung wird anschließend an Hand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigt

F i g. 1 eine Gesamtansicht einer Kopiermaschine,
F i g. 2 eine schematische Teildarstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung und

F i g. 3 ein Blockschaltbild des Verfahrensablaufs des Kopiervorgangs, in dem die erfindungsgemäße Vorrichtung verwendet wird.

Aus F i g. 1 ergibt sich, an welcher Stelle der Herstellung einer Offsetmatrize die erfindungsgemaße Vorrichtung verwendet wird.

In der Gesamtansicht gemäß F i g. 1 ist mit 10 ein Kopierrahmen bezeichnet, auf den das zu kopierende Material gebracht wird. Dieses wird durch Lampen 12 beleuchtet, die ein sehr starkes Licht auf der Kopie geben. Die Kopie wird mittels eines Linsen-Prismen-Satzes 14 projiziert und abgebildet.

Diese Linsen-Prismen-Kombination ist an einer Platte 16 angeordnet, die das vordere Endteil der Anlage darstellt. Kamerabalgen 18 bilden einen zweckmäßigen lichtdichten Übergang zwischen dem Linsensatz 14 und dem Offsetplattenmaterial, das sich innerhalb des Gehäuses 24 befindet. Das Offsetplattenmaterial (nicht dargestellt), das im Rahmen dieser Erfindung verwendet wird, liegt in Rollenform vor und weist eine eingeteilte Scheibe 26 auf, damit die Bedienungsperson die Länge der belichteten Kopie feststellen kann.

Vor kurzem wurde ein bevorzugtes Offsetplattenmaterial bekannt. Dieses hat viele erwünschte Eigenschaften, die bei erfindungsgemäßer Verwendung die Anforderungen sowohl hinsichtlich der Reproduktion als auch der erheblichen Senkung der Verfahrenszeit erfüllen. Dieses Material ist unter dem Warenzeichen »Project-A-Lith« im Handel bekannt. Die Merkmale dieses Materials bestehen in einem Silberverfahren mit einer orthochromatischen Emulsion, die eine Ablichtung mittels Licht erfordert, das von der Rückseite eines Originals reflektiert wird. Die Druckoberflächen werden daher durch Abziehen von tinteaufnahmefähigen Bereichen und nicht durch Zusätze zu diesen Bereichen gebildet.

Das vordere Endteil der Vorrichtung weist eine Trageinrichtung für den Kameraschlitten 20 auf, an der eine Schlitteneinstellvorrichtung 22 vorgesehen ist. Letztcrc kann beispielsweise mit einer Zahnstange und einem Zahnrad ausgerüstet sein, um den Linscn-Prismensalz 14 über dem Werkstück am Belichtungsrahmen 10 horizontal einzustellen. Zusätzliche Vorrichtungen (nicht dargestellt) werden zum Heben und Senken des Belichtungsrahmens 10 verwendet. Diese Einstel-

lungen dienen zur Veränderung der Vergrößerung und zur Einstellung der Brennweite.

Ebenfalls innerhalb des Gehäuses 24 ist eine Messerschneide und eine Vorrichtung zum Vorwärtsbewegen der Offsetplatte vorgesehen, um den belichteten Film abzuschneiden und diesen in den Teil der Vorrichtung zu bewegen, indem er nach der Belichtung bearbeitet wird.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Flüssigkeitsbehandlung befindet sich innerhalb des Gehäuses 28. Nachfüllbehälter 30 und 32 enthalten Aktivatorlösung bzw. Unterbrechungsbad und dienen dazu, die Flüssigkeit über einem vorbestimmten Spiegel zu halten. Die Aktivatorlösung ist, grob gesehen, der Entwicklerlösung gleich, während das Unterbrechungsbad mit der Fixierlösung vergleichbar ist, die normalerweise in den bekannten Entwicklungsverfahren verwendet wird.

Nivellier- oder Abgleichfüße 34 sind vorgesehen, um die Anlage in einer Ebene zu halten, während die mit den Lampen 12 verbundenen Drähte 36 ein Heben und Senken derselben erlauben.

Arbeitsweise

F i g. 3 zeigt ein Blockschaltbild des Systems, aus dem der Rahmen ersichtlich ist, in dem die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß F i g. 2 eingesetzt wird. Zunächst wird bei 180 eine Kopie hergestellt und diese auf den Kopierrahmen 10 gelegt. Danach wird die Entfernung zwischen dem Kopierrahmen 10 und dem Linsen-Prismen-Satz 14 eingestellt, wie in F i g. 1 dargestellt ist. Dieser Schritt ist bei 182 angeführt und wird durch die Tragvorrichtung für den Kameraschlitten 20 und zusätzliche Einrichtungen (nicht dargestellt) zum Heben und Senken des Kopierrahmens 10 (Fig. 1) durchgeführt. Anschließend wird der Materialnachschub 184 einer zeitlichen Belichtung 186 unterworfen, um ein Teil desselben zu belichten. Der belichtete Teil des Materials wird dann vorwärts bewegt (188) und vom unbelichteten Teil abgeschnitten (190). Alle diese genannten Schritte werden innerhalb des Gehäuses 24 durchgeführt.

Die Vorrichtung zur Flüssigkeitsbehandlung ist in den Darstellungen innerhalb der gestrichelten Linien 28 gezeigt und umfaßt die aufeinanderfolgende Beforderung des belichteten Teiles durch die Aktivatorlösung 59. Hieran schließt sich die Lösung 56 des Unterbrecherbades an. Die an der Oberfläche haftende Lösung wird durch eine aus Ausquetschwalzen 136 bis 138 bestehende Abgabevorrichtung entfernt, an welche sich eine Trockenvorrichtung 156 anschließt, die im Teil 28 der Kopiermaschine angeordnet ist.

Die Matrize wird entweder mittels eines Wählhebels 141 in dessen voll ausgezogener Stellung zur feuchten Lagerung geführt oder einem Trocknungsvorgang unterworfen, wenn der Wählhebel die gestrichelt gezeigte Stellung einnimmt.

Falls feuchte Lagerung 158 erwünscht ist, befindet sich der Wählhebel 141 in der dargestellten Lage, und die zum Gebrauch fertige Offsetmatrize kann aus der Lagerung 158 genommen und auf eine Offsetdruckmaschine 194 gebracht werden.

Falls es jedoch erforderlich ist. die Matrizen über eine gewisse Zeit lang zu lagern, wird der Wählhebel in die Trockenstellung gedreht, worauf dann die Matrizen mit Hilfe einer als Trommel ausgebildeten Trockenvorrichtung 156 getrocknet und in Trockenlagern 192 aufbewahrt werden.

Danach können sie zu der Offsetdruckmaschine 194 gebracht werden, wie oben beschrieben ist.

Unter Bezugnahme auf F i g. 2 ist ersichtlich, daß die Offsetplatte nach Austritt aus dem Quetschwalzenpaar 136,138 in die Trockenvorrichtung 156 gelangen kann.

Wenn feuchte Platten gewünscht werden, kann diese Entnahme durch Bewegen des Wählhebels 141 in seine voll ausgezogene Stellung erfolgen, wobei die vom Wählhebel betätigte, aus einer schwenkbaren Platte bestehende Förderweiche 148 die dargestellte Stellung einnimmt. Die Platten, die zwischen den Ausquetschwalzen 136 und 138 heraustreten, wandern dann sofort auf die Oberseite der Förderweiche 148 und von dort zur Lagerung 158. Auf diese Weise wird die Platte nicht in die Trockenvorrichtung 156 gebracht und kann sofort verwendet werden. Wenn jedoch die Bedienungsperson getrocknete Matrizen haben will, beispielsweise um diese zu lagern, wird der Wählhebel 141, der mittels eines Arms 140 an der schwenkbaren Platte befestigt ist, in die gestrichelt gezeichnete Stellung 142 bewegt, wobei die Förderweiche 148 um den Drehpunkt 154 geschwenkt und über den Kreuzungspunkt mit der aus dem Spalt der Walzen 136 und 138 heraustretenden Platte gebracht wird. In dieser letzteren Stellung bewegt sich die Platte von den Walzen 136 und 138 auf eine Vielzahl von im Abstand angeordneten porösen Riemen (von denen einer bei 144 gezeigt ist). Die Riemen 144 drehen sich um die Trommel 156a. Die Trommel wird durch den darin befindlichen Heizstrahler 157 erwärmt. Da die Drehung der Trommel und der Leitrollen 146, 172, 174 in Richtung der Pfeile erfolgt, die für die entsprechenden Trommelleitrollen angegeben sind, ist es offensichtlich, daß die Führungskante der Matrize über die Trommel und in Berührung mit der Innenseite von Eintrittsführungen 150 geführt wird. Diese Eintrittsführung ist kraftschlüssig mit einer Befestigungsplatte 152 verbunden, an der gleichzeitig die Förderweiche 148 angeordnet ist. Dadurch wird, wenn die Förderweiche 148 und die Eintrittsführung 150 aus der Feuchtstellung in die Trockenstellung bewegt werden, die ganze Förderweicheneinheit gemeinsam eingestellt. Wenn angenommen wird, daß sich der Wählhebel 141 in der Trockenstellung (gestrichelte Linien) befindet, wird ersichtlich, daß die Matrize um die Trommel 156a der Trockenvorrichtung 156 herum geführt wird, und zwar in enger Berührung mit dieser, wobei die Emulsionsseite von der Trommel 156a weg zeigt.

Nach Erwärmen der feuchten Emulsionsoberfläche, durch Wärmeleitung von der Trommel, wird die Verdampfung durch das Gebläse 159 im Gehäuse 28 beschleunigt. Das Gebläse 159 drückt Luft auf die Emulsionsoberfläche des Bogens. Ein Saugventilator 161 ist vorgesehen, um die Luft aus dem Trocknungsgehäuse zu entfernen, wobei der Feuchtigkeitsgehalt in diesem geregelt wird.

Die Oberflächengeschwindigkeit der Trommel ist mit der Geschwindigkeit des Antriebsmotors 166 synchronisiert, der mit einer Triebwelle 176 der Trommel über den Antriebsriemen oder die Antriebskette 162 verbunden ist. Die Riemen 144 sind endlos und um die Trommel 156a, die Trommel-Antriebswalze 178 und die Leitrollen 174, 172 und 146 geführt.

Da sich die Riemen 144 von der Trommel 156a lösen, bevor sie sich um die Antriebswelle 178 legen, hat die Offsetplatte die natürliche Neigung, sich von der Trommel wegzukrümmen. An diesem Punkt wird die Platte durch das Führungsglied 160 erfaßt und um die Walze 178 gebogen, und zwar bis sie die Finger 164 erreicht,

wo sie gezwungen wird, sich flach zu legen, so daß sie durch die Öffnung 168 austritt und durch zweckmäßige Einrichtungen, beispielsweise einen Trichter 202 gesammelt und/oder gelagert wird. Mit dieser Anordnung wird die Platte weiter durch die warme Luft getrocknet, die durch den Ventilator 161 ausströmt.

Es wird bemerkt, daß es zweckmäßig ist, die Geschwindigkeit der Riemenanordnung ungefähr derjenigen der Trommel anzupassen, um unnötiges Ziehen zu vermeiden, wodurch Streifen in der Emulsion auf der Platte auftreten können.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Flüssigkeitsbehandlung von belichteten Offset-Druckplatten, mit einer Vorrichtung zum Trocknen der feuchten Druckplatten, gekennzeichnet durch eine der Vorrichtung zur Flüssigkeitsbehandlung (56) nachgeschaltete Förderweiche (140, 148), welche die feuchten Druckplatten je nach ihrer Weichenstellung entweder der Trockenvorrichtung (156) und einer Lagerungsstelle für trockene Druckplatten oder einer Lagerungsstelle für feuchte Druckplatten zuführt, und welche aus einer schwenkbaren Fläche besteht, die zwischen der Abgabevorrichtung (136, 138) für die feuchten Druckplatten und einer Lagerungsstelle (158) für die feuchten Druckplatten angeordnet ist, und die mittels eines Wählhebels (141) aus einer ersten Stellung, in die zweite Stellung bewegbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trockenvorrichtung unterhalb der Lagerstelle (158) für die feuchten Druckplatten und unterhalb der Auflagerfläche angeordnet ist.