DE1442979B1 - Verfahren zur Reindarstellung von Flusssaeure aus Reaktionsgasen - Google Patents
Verfahren zur Reindarstellung von Flusssaeure aus ReaktionsgasenInfo
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Description
1 2
In bekannter Weise wird reine Flußsäure durch hung mit der im Sumpf 2 der Kolonne 1 sich sammelnmehrstufige
Destillation aus Rohsäure gewonnen. Die den Flüssigkeit, werden die Festkörper mit der Flüssig-Nachteile
dieses Verfahrens bestehen darin, daß die keit beladen und in Agglomerate übergeführt, die
Rohgase aus dem Reaktionsapparat und mit diesen gegen die Flüssigkeitsoberfiäche des Sumpfes 2 prallen
ein gewisser Anteil von leichtsiedenden und schwer- 5 und dort abgesetzt werden. Zusätzlich findet in der
siedenden Bestandteilen kondensiert werden muß. Waschvorrichtung 3 ein intensiver Stoff- und Wärme-Eine
solche Kondensation kann nur bei tiefer Tempe- austausch statt, so daß die Gase abgekühlt werden und
ratur erfolgen, so daß ein teures Kühlmittel erforder- ein Großteil der hochsiedenden Bestandteile kondenlich
ist. sieren. Die von den Festkörpern und von den hoch-Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Reindar- io siedenden Bestanteilen zum Teil befreiten Gase steigen
stellung von Flußsäure aus Reaktionsgasen vor- in der Kolonne 1 hoch, in welcher ein Wärme- und
geschlagen, gemäß welchem reinste Flußsäure aus den Stoffaustausch zuerst mit der aus Kolonne 11 durch
Reaktionsgasen in einfacher und billiger Weise ge- Leitung 16 und dann mit der aus dem Kondenser 7
wonnen werden soll. Das Verfahren besteht darin, daß kommenden Rücklaufflüssigkeit stattfindet. Im Kondie
überhitzten Reaktionsgase in einer Waschvorrich- 15 denser 7 erfolgt keine vollständige Kondensation der
tung mittels eines Gemisches von flußsäurebeladener HF-Gase, so daß alle leichtsiedenden Bestandteile und
Schwefelsäure von den Festkörpern befreit und so Luft mit einer gewissen Menge Flußsäure in die nachweit
abgekühlt werden, daß ein Teil der hochsiedenden geschaltete Absorptionsanlage 8 gelangt. Es wird
Bestandteile kondensiert wird, darauf die die Flußsäure Wasser von normaler Temperatur und Kühlsole als
aus den Reaktionsgasen, den Flußsäureanteil aus der 20 Kühlmittel für die Kondensation verwendet.
Schwefelsäure und die leichtersiedenden Bestandteile Die von den leichtsiedenden Bestandteilen befreite der Reaktionsgase enthaltenden Dämpfe einer Kolonne kondensierte Flußsäure wird durch die Leitung 14 zugeführt werden, aus welcher mittels der Pumpe 12 aus der Kolonne 1 abgezogen
Schwefelsäure und die leichtersiedenden Bestandteile Die von den leichtsiedenden Bestandteilen befreite der Reaktionsgase enthaltenden Dämpfe einer Kolonne kondensierte Flußsäure wird durch die Leitung 14 zugeführt werden, aus welcher mittels der Pumpe 12 aus der Kolonne 1 abgezogen
a) vom Kopf eine dampfförmige, leichtsiedende und in die eventuell unter Druck arbeitende Kolonne
Fraktion einer Schwefelsäureabsorption zugeführt 25 11 befördert. Im Abtriebsteil dieser Kolonne 11 wird
und dort von der dem Partialdruck entsprechen- nun die Flußsäure von den hochsiedenden Bestandden
Flußsäuremenge befreit wird, teilen vollständig getrennt. Die Sumpfflüssigkeit der
b) vom oberen Teil eine flüssige Fraktion abgezogen Kolonne 11 gelangt über die Leitung 16 und Wärme-
und einer zweiten Kolonne zugeführt wird, wobei austauscher 13 m den Unterteil der Kolonne 1. Ferner
diese Fraktion in zwei Drittel der Höhe der Ko- 3° f es vorteilhaft wenn dem Kopf der Kolonne 11 oder
lonne ausgegeben wird. Jm Kondenser 17 Preßluft oder em anderes inertes
. . , ... . „, n .. . . . „ , . , Gas zugegeben wird, um die Gleichgewichte des Ab-
c) eine hoher als Flußsaure siedende Fraktion dem triebsvorganges vorteilhaft zu beeinflussen.
Sumpf der Waschvorrichtung zugeführt wird, Die aug den Kondensern 7 und 17 entweichenden
und daß in der Kolonne durch Rektifikation die höher 35 Gase gelangen in die Absorptionsanlage 8, in welcher
als Flußsäure siedenden Verunreinigungen und — ge- die noch in Restmengen vorhandene Flußsäure durch
sondert — eine hochprozentige Flußsäure abgetrennt Schwefelsäure absorbiert wird, welche durch die Leiwerden,
sodann die Flüssigkeit vom Sumpf der Ko- tung 9 in die Absorptionsanlage gelangt. In dieser
lonne über einen Wärmeaustauscher dem unteren Weise erspart man die sehr aufwendige Kondensation
Drittel der Kolonne zugeführt und von dort der 40 der letzten HF-Reste aus den Rohgasen. Das durch
Waschvorrichtung zugeführt wird. Flußsäure angereicherte Absorptionsmittel wird durch
In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel eine die Leitung 10 der Kolonne 11 zugeführt, wo die Fluß-Anlage
zur Durchführung des Verfahrens schematisch säure desorbiert wird. Das in der Anlage eventuell
dargestellt. noch frei vorhandene Wasser kann durch Oleum zu
Mit 1 ist eine erste Kolonne bezeichnet, auf deren 45 Schwefelsäure gebunden werden.
Sumpf 2 eine Waschvorrichtung 3, ζ. B. in der Form Die Restgase, in denen noch SiF4, SO2, CO2, Luft
Sumpf 2 eine Waschvorrichtung 3, ζ. B. in der Form Die Restgase, in denen noch SiF4, SO2, CO2, Luft
eines Venturiwäschers montiert ist. Die Waschvorrich- und HF enthalten sind, werden anschließend einer
tung weist eine Zuführung 4 für die Reaktionsgase und Restgaswäsche (in der Zeichnung angedeutet durch:
eine mit dem Sumpf 2 in Verbindung stehende Lei- zur Absorptionsanlage) bekannter Art mit Wasser
tung 5 auf, durch welche die sich im Sumpf der Ko- 50 oder/und Alkalien unterworfen, wodurch auch der auf
lonne sammelnde Flüssigkeit mittels einer Pumpe 6, in dem F-Gehalt im Reaktionsgas bezogene geringe Restdie
Waschvorrichtung 3 geleitet wird. Die Kolonne 1 gehalt an F in Form von Dünnsäure und/oder Alkalisteht
über einen Kondenser 7 mit einer Absorptions- fluoriden gewonnen wird,
anlage 8 in Verbindung, welche eine Zuleitung9 für Beisoiel
anlage 8 in Verbindung, welche eine Zuleitung9 für Beisoiel
Schwefelsäure sowie eine Verbindungsleitung 10 be- 55
sitzt, die zu einer Druckkolonne 11 führt. Diese steht Bei einem Versuch in einer großen Anlage kommen
ihrerseits über eine Pumpe 12 und Wärmeaustauscher aus dem Reaktionsapparat 900 kg/h heiße Gase mit
13 mit der Kolonne 1 über eine Leitung 14 in Verbin- folgender Zusammensetzung:
dung. Der Sumpf 15 der Kolonne 11 steht über eine HF 8Q Q Gewichtsprozent
dung. Der Sumpf 15 der Kolonne 11 steht über eine HF 8Q Q Gewichtsprozent
Leitung 16 mit der Kolonne 1 in Verbindung, welche 60 HSo;p [[[[[[]][][[[[[[ ^0 Gewichtsprozent
Leitung wiederum über den Wärmeaustauscher 13 H Q
3 5 Gewichts£rozent
fuhrt Ferner ist noch ein Kondenser 17 vorgesehen, Inerte + LSB 65 Gewichts;rozent
welcher zwischen der Absorptionsanlage 8 und der
Kolonne 11 geschaltet ist. Unter der Bezeichnung »Inerte + LSB« sind Luft,
Die aus dem Reaktionsapparat kommenden Gase, 65 SiF4, SO2 und CO2 umfaßt. Die Temperatur des Gasdie
mit SiF-, SO2, H2O, CO2 usw. und Festkörpern gemisches ist 1500C. Das Gasgemisch, das noch mit
beladen sind, werden vorerst durch die Leitung 4 in die Festkörpern beladen ist, wird vorerst durch die Lei-Waschvorrichtung
3 geführt. Durch intensive Besprü- tung 4 in die Waschvorrichtung 3 geführt. Durch
intensive Besprühung mit der im Sumpf 2 der Kolonne 1 sich sammelnden Flüssigkeit werden die Festkörper
aus dem Gasgemisch ausgewaschen. Die von den Festkörpern befreiten Gase steigen in der Kolonne 1 hoch
und treten in Kontakt mit der entgegenfließenden kalten (250C) Waschflüssigkeit, die sich aus 74 Gewichtsprozent
HF, 25% H2SO4 und l°/0H2O zusammensetzt.
Durch die Verdampfung des größten Teils der in der Waschflüssigkeit enthaltenen Flußsäure
und durch das Aufwärmen des Restes der Waschflüssigkeit bis 90° C wird das Gasgemisch bis 210C abgekühlt
und von dem größten Teil der schwersiedenden Bestandteile (HSO3F, H2O) befreit. Aus dem Sumpf 2
der Kolonne 1 treten durchschnittlich 1100 kg/h Waschflüssigkeit mit der Zusammensetzung 3 Gewichtsprozent
HF, 45 Gewichtsprozent HSO3F, 44 Gewichtsprozent H2SO4 und 8 Gewichtsprozent H2O aus.
Die Waschflüssigkeit enthält unter Berücksichtigung der auf HF umzurechnenden Fluorsulfonsäure insgesamt
etwa 12 % HF. Die abgekühlten Gase gelangen in den oberen Teil der Kolonne 1, in dem sie einem
Rektifikationsvorgang unterworfen werden, wobei die Flußsäure von den leichtsiedenden Bestandteilen befreit
wird. Sie wird durch die Leitung 14 mittels der Pumpe 12 aus der Kolonne 1 abgezogen und, nach dem
Aufwärmen bis 40° C im Wärmeaustauscher 13, in die unter Druck von 2 ata arbeitende Kolonne 11 gefördert.
Aus dieser rohen Flußsäure, die 96 bis 98 Gewichtsprozent HF, 1 bis 2 Gewichtsprozent H2SO4,
1 bis 2 Gewichtsprozent H2O und Spuren von leichtsiedenden
Bestandteilen (vor allem SO2) enthält, werden als Kopfprodukt der Kolonne 11 612,5 kg/h reine
Flußsäure, deren Zusammensetzung 99,94% HF, 0,005% SO2, 0,005% H2SiF6, 0,005% H2SO4 und
0,01 % H2O ist, gewonnen. Die Sumpfflüssigkeit der Kolonne 11 gelangt über die Leitung 16 und Wärmeaustauscher
13, indem sie von 50 bis 25° C abgekühlt wird, in den Unterteil der Kolonne 1, in welcher sie als
kalte Waschflüssigkeit verwendet wird.
Die aus den Kondensern7 und 17 entweichenden Gase, deren Zusammensetzung bei 14° C 92 Gewichtsprozent
HF und 8 Gewichtsprozent Inerte + LSB ist, gelangen in die Absorptionsanlage 8, in welcher die
noch vorhandene Flußsäure durch 98%ige Schwefelsäure absorbiert wird, welche durch die Leitung 9 in
die Absorptionsanlage 8 gelangt. Das durch Flußsäure angereicherte Absorptionsmittel wird durch die Leitung
10 der Kolonne 11 zugeführt. Die Zusammensetzung dieser Flüssigkeit ist 45 Gewichtsprozent HF,
Gewichtsprozent H2SO4 und 1 Gewichtsprozent
H2O und deren Temperatur 40° C. Die Restgase aus
der Absorptionsanlage 8 enthalten neben Inerte + LSB noch etwa 26,5 % F als SiF4 und HF, sie ergeben nach
einer in bekannter Weise mit H2O vorgenommenen Absorptionswäsche, vorteilhaft wenig Dünnsäure mit
einem Gehalt von 20 bis 30% KieselfluorwasserstofF-säure. Dabei beträgt der Gesamtfluorgehalt, der in der
Waschflüssigkeit absorbiert wird, nur maximal 4 % F, bezogen auf den F-Gehalt der Reaktionsgase.
Die ins Freie geblasenen Abgase enthalten dann nur noch Verunreinigungen in Spuren weit unter den erlaubten
Werten.
Claims (3)
1. Verfahren zur Reindarstellung von Flußsäure aus Reaktionsgasen, dadurch. gekennzeichnet,
daß die überhitzten Reaktionsgase in einer Waschvorrichtung mittels eines Gemisches
von flußsäurebeladener Schwefelsäure von den Festkörpern befreit und so weit abgekühlt werden,
daß ein Teil der hochsiedenden Bestandteile kondensiert wird, darauf die die Flußsäure aus den
Reaktionsgasen, den Flußsäureanteil aus der Schwefelsäure und die leichtersiedenden Bestandteile
der Reaktionsgase enthaltenden Dämpfe einer Kolonne (1) zugeführt werden, aus welcher
a) vom Kopf eine dampfförmige, leichtsiedende Fraktion einer Schwefelsäureabsorption zugeführt
und dort von der dem Partialdruck entsprechenden Flußsäuremenge befreit wird,
b) vom oberen Teil eine flüssige Fraktion abgezogen und einer zweiten Kolonne (11) zugeführt
wird, wobei diese Fraktion in zwei Drittel der Höhe der Kolonne 11 aufgegeben wird,
c) eine höher als Flußsäure siedende Fraktion dem Sumpf (2) der Waschvorrichtung (3) zugeführt
wird,
und daß in der Kolonne (11) durch Rektifikation die höher als Flußsäure siedenden Verunreinigungen
und — gesondert — eine hochprozentige Flußsäure abgetrennt werden, sodann die Flüssigkeit
vom Sumpf der Kolonne (11) über einen Wärmeaustauscher (13) dem unteren Drittel der Kolonne
(1) zugeführt und von dort der Waschvorrichtung (3) zugeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kopf der Kolonne (11) ein
inertes Gas zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch. 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Kolonne (11)
mit einem Druck von 0,5 bis 10 atü gearbeitet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
COPY
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