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13 e s c h r e i b u n g Verfahren und Vorrichtung zum Formen von
Papierstoff.
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Die Erfindung bezieht sich auf das Formen von Papierstoff oder dergleichen,
und sie betrifft insbesondere eine neuartige Konstruktion einer Form zum Formen
von Papierstoff, ferner neuartige Verfahren zum Formen von Papierstoff mit Hilfe
einer erfindungsgemäßen Form sowie das mit Hilfe des Verfahrens und der Form hergestellte
Erzeugnis.
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Bis jetzt hat man nur mit geringem Erfolg versucht, die Wandstärke
oder Dicke des Papierstoff von aus Papierstoff geformten Erzeugnissen durch eine
Verkleinerung der Ablauföffnungen zu verringern, die hinter der siebförmigen Form
angeordnet sind.
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Auch Versuche, die Zahl der Öffnungen in der mit einem Sieb versehenen
Form zu verkleinern, haben sich in der Praxis nicht bewährt. Ferner wurde versucht,
eine größere Dicke des Papierstoffs je Flächeneinheit durch die Verwendung stärkerer
Drähte sowie durch die Stärke der Abführung des Wassers von der Rückseite der Form
zu erzielen, doch haben auch diese Versuche nicht zu praktisch brauchbaren Ergebnissen
geführt.
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Weiterhin wurde vorgeschlagen, relativ
große Flächen der Form zu verschiedenen Zwecken abzudecken. Jedoch wurde bei allen
bis jetzt durchgeführten Versuchen mit einer oder mehreren groBen abgedeckten-Flächen
gearbeitete Man könnte es für naheliegend halten, daß sich die Ahlagerung einer
kleineren Menge des Papierstoffs unter im übrigen gleichartigen Bedingungen während
des Formens einfach dadurch erzielen lassen müßte, daB man das gewöhnlich verwendete
Sieb mit einer Offnungsfläche von 25% durch ein feinmaschigeres Sieb 4 ersetzt,
das innerhalb derjenigen Flächen vorgesehen wird, innerhalb deren sich eine geringere
Menge des Papierstoffs ablagern soll. Dies hat sich jedoch in der Praxis nicht bestätigt,
denn die relativ kleine Wassermenge, die aus dem Papierstoff innerhalb der"dünnen'r
Flächen abgefuhrt werden muB, ist steta kleiner als die Menge, die das feinste Sieb
während der Pause zwischen den Eintauchvorgängen abführen kann. Ohne Rücksicht darauf,
wie engmaschig das Sieb gewebt ist, das für den normalen Produktionsbetrieb geeignet
ist, ermöglichen die sich kreuzenden Siebdrähte eine sehr gute seitliche Abführung
des Wassers, so daß der Papierstoff praktisch mit der gleichen Dicke abgelagert
wird wie auf dem üblichen Sieb mit 60 Maschen je Zoll, wenn die Pause zwischen den
Eintauchvorgängen die-gleiche Länge hat, und wenn mit dem gleichen Unterdruck gearbeitet
wird. Bei gewebten Drahtsieben mit einer Offnungsfläche von weniger als 5% zeigt
sich zwar eine Wirkung im Sinne einer Verringerung der abgelagerten Papierstoffmenge,
doch sind solche Siebe in der Praxis nicht brauchbar, da sie sich schnell verstopfen
und daher unbrauchbar werden. Ferner hat es sich unter normalen Produktionsbedingungen
gezeigt, daß die in dem Papierstoff vo-rhandene
Turbulenz ein gleichmäßiges
Ablagern des Papierstoffs verhindert, so daß leicht Löcher in dem Erzeugnis entstehen.
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Es hat sich nunmehr gezeigt, daß die Schwierigkeiten, die sich bei
der Regelung der Dicke der Papierstoffablagerung bei den gebräuchlichen Drahtsieben
ergeben, darauf zurückzuführen sind, daß unmittelbar nach der Ablagerung einer ersten
dünnen Schicht aus Papierstoff-Fasern diese Papierstoffschicht eine wirksame Sperre
gegen das Ablaufen weiteren Wassers bildet, und daß die Ablagerung weiteren Papierstoffs
nicht durch die Offnungen in dem. Formsieb geregelt wird, sondern durch die Entwäs-@
serungsgeschwindigkeit des Papierstoffs selbst.
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Aus vielen Gründen ist es natürlich erwünscht, die Ablagerung des
Papierstoffs zu beeinflussen. Ein Vorteil, der durch eine solche Beeinflussung ermöglicht
wird, besteht in der Möglichkeit der Herstellung von Papierstofferzeugnissen, bei
denen innerhalb einer bestimmten Fläche der Papierstoff mit einer bestimmten ersten
Dicke abgelagert ist, während der Papierstoff innerhalb einer anderen Fläche mit
einer zweiten anderen Dicke abgelagert ist. Beispielsweise kann es bei der Herstellung
einer Schüssel oder Schale bzw. eines Eierkartons erwünscht sein, bestimmte relativ
sch ; : ache eile des Erzeugnisses mit einer größeren Wandstärke zu versehen als
einen anderen relativ festen Teil des Erzeugnisses, wo eine größere Wandstärke nicht
erforderlich ist.
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Ein Ziel der Erfindung besteht somit darin, eir verbessertes Verfahren
zum Formen von Papierstoff derart vorzusehen, daß ein Erzeugnis aus geformten Papierstoff
hergestellt werden kann, das eine untersohiedliche Wandstõrke besi@zt.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht in der Schaffung eines verbesserten
Verfahrenszum Formen von Papierstoff derart, daß ein Erzeugnis entsteht, das innerhalb
bestimmter Flächen eine geringere Wandstärke hat als innerhalb anderer Flächen Ferner
sieht die Erfindung eine verbesserte Form zum Herstellen von Papierstofferzeugnissen
vor, die es ermöglicht, Papierstofferzeugnisse mit unterschiedlicher Wandstärke
herzustellen.
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Weiterhin sieht die Erfindung eine verbesserte Form zum Herstellen
von Papierstofferzeugnissen vor, mittels deren Papierstofferzeugnisse hergestellt
werden können, bei denen der Papierstoff innerhalb bestimmter Flächen in einer geringeren
Dicke abgelagert ist als innerhalb anderer Flache.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht in der Schaffung eines verbesserten
Verfahrens zum Formen von Papierstoff sowie einer Form, die es ermöglichen ; Papierstofferzeugnisse
herzustellen, deren Wandstärke geringer ist als bei den in bekannter Weise aus dem
gleichen Papierstoff mit Hilfe von Unterdruck hergestellten Erzeugnissen.
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, Ferner sieht die Erfindung verbesserte, aus Papierstoff geformte
Erzeugnisse vor, bei denen bestimmte Teile eine geringere Wandstärke. oder Dicke
haben als ändere Teile.
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Weiterhin sieht die Erfindung verbesserte, aus Papierstoff @ geformte
Erzeugnisse von variabler Wandstärke vor.
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@Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht in der Schaffung. eines
verbesserten Verfahrens zum Formen von Papierstoff, gemäß
welchem
zwei Erzeugnisse gleichzeitig geformt werden können, wobei jedoch der Papierstoff
bei jedem Erzeugnis mit einer anderen Dicke abgelagert wird.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen
an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläuterto Fig. 1 ist eine perspektivische
Teildarstellung einer erfindungsgemäßen Form für Papierstoff, Fig. 2 zeigt die Konstruktion
nach Fig. 1 im Längsschnitt.
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Fig. 3 ist ein Querschnitt durch einen gemäß der Erfindung hergestellten
Eierkarton.
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Fig. 4 zeigt in einer vergrößerten Draufsicht einen kleinen Teil
eines Drahtsiebes, wie es bis jetzt beim Formen von Papierstoff verwendet wird.
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Fig. 5 ist ein Schnitt längs der Linie 5-5 in Fig. 4.
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Fig. 6 zeigt in einer vergrößerten Draufsicht einen kleie nen Teil
eines gelochten Blechs, wie es gemäß der Erfindung verwendet wird.
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Fig. 7 ist ein Schnitt längs der Linie 7-7 in Fig. 6.
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Fig. 8 zeigt in einer graphischen Darstellung die Verringerung der
abgelagerten Papierstoffmenge in Abhängigkeit von der prozentualen Offnungsfläche
des gelochten Blechs.
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Fig. 9 ist eine perspektivische Teildarstellung einer abgeänderten
Ausbildungsform einer erfindungsgemäßen Form für Papierstoff.
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Fig. 10 zeigt perspektivisch einen Teil einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Formen von Papierstoff.
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Fig. 11 bis 18 zeigen jeweils in einer vergrößerten Draufsicht einen
kleinen Teil von gelochten Blechen zur Verwendungbei erfindungsgemäßen Formen zum
Herstellen von Erzeugnissen aus Papierstoff.
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Bei dem gebräuchlichen Verfahren zum Formen von Erzeugnissen aus
Papierstoff, z. B. von Eierkartons, bei dem Papierstoff der üblichen Art verwendet
wird, und bei dem jeweils die gleiche Zeit für das Formen eines Erzeugnisses zur
Verfügung steht und mit dem gleichen Unterdruck gearbeitet wird, erhält das gesamte
Erzeugnis in allen seinen Teilen eine gleichmäBige Dicke, und die so hergestellten
Erzeugnisse haben nahezu eine gleichmäßiges Gewicht. Es wurden bereits verschiedene
Verfahren erprobt, um das Gesamtgewicht des Erzeugnisses herabzusetzen und außerdem
die schwächeren Teile des Erzeugnisses mit einer großeren Wandstärke zu versehen
als die eine größere Festigkeit aufweisenden Teile.
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Gemäß der Erfindung werden die hierbei auftretenden Schwie-'rigkeiten
dadurch ausgeschaltet daB eine neuartige Form verwendet wird, oder daß ein Teil
dieser neuartigen Form als Ersatz für die bisher gebräuchliche Form in GeslaLt eines
Drahtsiebes benutzt wird. Die erfindungsgemäBe neuartige Form besteht aus einem
gelochten Material, das nach bestimmten Mustern mit Íffnungen unterschiedlicher
Gr~#e derart versehen ist, da# 'die Form ein Hindernis von ausreichender Wirkung
bildet, so daß das Ablaufen von Wasser verzögert wird und sich eine Verlangsamung
des
Ablagerns des Papierstoffs beim Eintauchen im Vergleich zu der normalen Ablagerung-unter
den gleichen Bedingungen bei Verwendung einer herkömmlichen Drahtsiebform oder eines
gelochten Materials ergibt, bei dem die. Offnungen eine-solche Große haben und so
verteilt sind, daß keine Verzögerung des Anlaufens von Wasser erfolgt.
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Zum Nachweis der soeben angedeuteten Wirkung dient die in Fig. 8
wiedergegebene graphische Darstellung. In Fig. 8 ist die prozentuale Verringerug
der Ablagerung eines normalen Papierstoffs ³ber der prozentualen Íffnungsflõche
einer Form dargestellt, die aus einem gelochten Material besteht. Bei einer Öffnungsfläche
von 3% bis 20% läßt sich bei der Verwendung von Offnungen mit einem Durchmesser
von-etwa 0, 4 mm eine Verringerung der abgelagerten Papierstoffmenge um etwa 45%
bis 8% im Vergleich zu der. enge erzielen, die sich unter ähnlichen Bedingungen
auf einer Drahtsiebform bekannter Art ablagert.
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Es hat sich gezeigt, daß bei einem Papierstoff der gebräuchlichen
Art, wie er zum Formen von Erzeugnissen verwendet wird, der Durchmesser der Löcher
von etwa 0, 15 mm finir einen feineren Papierstoff bis zu etwa 0, 78 mm für einen
gröberen Papierstoff variieren kann. Der bevorzugte Durchmesser der L~cher betrõgt
bei Papierstoffsorten durchschnittlicher Art etwa 0,4 mm.
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Ferner hat es sich gezeigt, daß dann, wenn die Löcher zu groß sind,
sogenannte Feinstoffe die Löcher passieren können, während bei zu kleinen Löchern
die Gefahr besteht, daß sie sich beim Gebraucll ziemlich leicht verstopfen. Wenn
die prozentuale Offnungsfläche der Form zu klein ist, d. h. wenn sie weniger als
3% beträgt, zeigt es sich bei einem normalen Papierstoff unter
Verwendung
einer Form mit Löchern mit einem Durchmesser von etwa 0, 4 mm weiterhin, daß-sich
aus dem abgelagerten Papierstoff keine brauchbare zusammenhängende Membran bildet.
Ist die prozentuale Íffnungsflõche großer als etwa 20% ist die Verrinerung der abgelagerten
Papierstoffmenge im Vergleich zur Verwendung einer Drahtsiebform bekannter Art nur
unbedeutend. Soll ein Erzeugnis hergestellt werden, bei dem der Papierstoff nahezu
gleichmäßig abgelagert worden ist, ist es gemäß Fig. 6 und 7 zweckmäßig, Löcher
von gleichmäßigem Durchmesser vorzusehen und die Löcher in dem Material der Form
gleichmäßig zu verteilen, so daß sich möglichst gleich große Lochabstände ergeben.
Wenn jedoch die Absicht besteht, gemäß Fig. 7 eine Papierstoffschicht 60 von unterschiedlicher
Dicke zu erzeugen, und zwar unter Benutzung einer einzigen Form, kane man gemõ#
Fig. 11 bis 18 die Löcher verschieden gro. ausbilden und sie in der verschiedensten
Weise verteilen.
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Die Tatsache, da# sich mit Hilfe von Formen aus gelochtem Material,
die die soeben beschriebenen Eigenschaften haben, unerwartete Ergebnisse erzielen
lassen, wenn man diese Ergebnisse mit der Wirkung von Drahtsiebformen vergleicht,
lõ#t sich in der verschiedensten Weise ausnutzen. In Fig. 1 und 2 ist eine insgesamt
mit 10 bezeichnete Forum fur Papierstoff dargestellt, die aus s dem in Fig. 4 und
5 gezeigten-Drahtsiebmaterial 12 besteht, wobei dieses Material jedoch gemäß Fig.
6 und 7 an bestimmten Stellen durch ein gelochtes Material 14 ersetzt ist.
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Bin Formteil 11 ist unmittelbar unterhalb der-eigentlichen Form angeordnet-und
gemäß Figo 1 und 2 mit zahlreichen Durchlässen 13 versehen. Der Rand des Formteils
11 trägt einen Flansch 15, der
mit anderen Teilen der Form verschraubt
isto Die Form 10 ist entsprechend der Gestalt des Formteils. 10 ausgebildet und
ebenfalls mit der Vorrichtung verschraubt. Der Papierstoff wird auf der in Fig.
1 und 2 gezeigten Form abgelagert, die zum herstellen von Eierkartons der in Fig.
3 gezeigten Art dient.
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Der insgesamt mit 16 bezeichnete Eierkarton umfaßt einen Bodenteil
18 zum Aufnehmen von Eiern, mit dem bei 20 eine Halteklappe 22 gelenkig verbunden
ist9 Bei 24 ist gemäß Fig. 3 mit dem gegenüber liegenden Rand des Bodenteils ein
im wesentlichen flacher Deckelteil 26 gelenkig verbunden.
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Der Deckelteil 26 umfaßt eine im wesentlichen ebene Wand 28, an die
sich nach außen abgewinkelte oder divergierende Seitenwände 30 anschließen. Die
Vorderwand 32 weist gemäß Fig. 1 durch einen Längsabstand getrennte Offnungen oder
Schlitze 34 auf, die dazu dienen, Verankerungsvorsprüngen36 aufzunehmen, die gemäß
Fig. 3 gegenüber der Yerankerungsklappe 22 nach außen ragen.
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Der die Eier aufnehmende untere Teil 18 des Kartmns umfaßt mellrere
einander im wesentlichen ähnelnde, insgesamt mit 38 bezeichnete Zellen zum Aufnehmen
der einzelnen Eier ; jede Zelle ist von den übrigen Zellen durch sich in der Längsrichtung
und in der Querrichtung erstreckende Sattelabschnitte 40 getrennt.
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Je zwei sich schneidende Sattelabschnitte 40 bilden Kantenabschnitte
von pyramidenstumpfförmigen Trennsäulen, die insgesamt mit 42 bezeichnet sind und
jeweils durch eine im wesentlichen quadratische obere Fläche 44 abgeschlossen werden,
deren Ecken in Fluchtung mit den Sattelabschnitten 40 stehen. Die oberen
Stirnflächen
44 der Trennsõulen 42 greifen an der Innenflõche der ebenen Wand 28 des Deckelteils
an,-. um die auf den Deckelteil wirkenden Krõfte aufzunehmen und sie e ³ber die
Trennsäulen auf die unteren Teile der Zellen zu übertragen,-ohne daß die in den
Zellen liegenden Eier beschädigt. werden.
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Gemäß Fig. 3 wird der mit 46 bezeichnete Teil jeder Trennsõule 42
so geformt, daß er eine geringere Wandstärke erhält. als die übrigen Teile des Kartons.
Zu diesem Zweck wird die in Fig. 1 und 2 gezeigte Form verwendet, bei der das erfindungsgemäße
gelochte Material 14 anstelle des sonst gebräuchlichen Drahtsiebmaterials 12 nach
Fig. 4 am oberen Teilo jeder Trennsõule verwendet wird. In Fig. 1 und 2 erkennt
man bei 48 die Trennfuge zwischen dem Drahtsiebmaterial und dem gelochten Material.
An diesen Trennfugen kann man das gelochte Material 14 mit dem Drahtsie. bmaterial
12 durch Verlöten, Punktschweißen oder mit Hilfe von Zungen oder anderen Organen
verbinden, die längs der Trennfugen zwischen den beiden DIateriaLien-verteilt sind.
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Der auf diese Weise hergestellte Eierkarton nach Fig. 3 bietet-gegenuber
einem Eierkartori ;-der-in der-bis jetzt üblichen . Weise mit gleichmäßiger Wandstärke
hergestellt ist, verschiedene Vorteile. In erster Linie ist die Ersparnis zu nennen,
die bezüglich-des Gesamtgewichts des Kartons erzielt wird. Von noch größerer Bedeutung
ist die Tatsache, daß sich die erfindungsgemäßen Eierkartons besser verschachteln
lassen, und daß sie'sich erheblich leichter-voneinander trennen lassen. Wird ein
Eierkarzon in der üblichen Weise mit gleichmäßiger Wandstärke hergestellt, besteht
die Gefahr, da# sich Papierstoff in Spalten und an den Schnittlinien ebener Flächen,
z. B. an den Säulenabschnitten
des Kartons, ansammelt. Werden solche
Kartons miteinander verachachtelt, besteht die Befahr, da# sie sich fest ineinander
verklemmen, da die Säulenabschnitte fest ineinandergedrückt werden, während zwischen
den Deckelteilen praktisch noch Abstände verbleiben. Bei dem erfindungsgemäßen Eierkarton,
bei dem die Säulenteile eine geringere Wandstärke haben als die Deckelteile, setzen
die verschiedenen Kartons innerhalb eines Stapels dem Trenne. der Kartons voneinander
einen geringeren Widerstand entgegen, und außerdem nimmt eine bestimmte Zahl von
Eierkartons weniger Raum in Anspruch.
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Das beschriebene Verfahren läßt sich auch bei anderen aus Papierstoff
geformten Erzeugnissen anwenden, um eine engere Verschachtelung zu ermöglichen und
die zur Herstellung eines bestimmten Erzeugnisses benötigte Papierstoffmenge dadurch
zu verringern, daß die Wandstärke der kräftigeren Teile des Erzeugnisses verringert
wird, während bei den schwächeren Teilen die Wandstärke unverändert bleibt.
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Für das erfindungsgemäße LIaterial ergeben sich noch weitere Verwendungsmoglichkeiten.
So zeigt z. B. Fig. 9 eine insgesamt mit 52 bezeichnete Form, die ausschließlich
aus dem gelochten Material hergestellt werden kann. Wird eine solche Form wõhrend
einer bestimmten Zeitspanne in des Papierstoff eingetaucht, wobei auf die Form der
gleiche Unterdruck aufgebracht wird,, lagert-sich eine kleinere llenge des Papierstoffs
gleicilmEßig ab, so da# ein Erzeugnis entsteht, das eine geringere Wandstdrke aufweist
als ein unter sonst gleichen Bedingungen mit Hilfe einer Drahtsiebform bekannter
Art hergestelltes Erzeugnis. In Fig. 10 erkennt man eine Vorrichtung, bei der zwei
Formen 54 und
56 gleichzeitig in die Papierstoffaufschwemmung eingetaucht
werden, damit sich Papierstoff auf den Formen ablagert. Die Form 54 besteht aus
dem bis jetzt gebräuchlichen Drahtsiebmatrial, während die Form 56 aus dem erfindungsgemäßen
gelochten Material hergestellt ist. Bei gleicher Eintauchdauer lagert sich auf der
Form 54 eine dickere Papierstoffschicht ab a-ls auf der Form 56, so : ; daß es mit
Hilfe eines einzigen Eintauchvorgangs möglich ist, zwei verschiedene Erzeugnisse
mit unterschiedlicher Wandstärke gleichzeitig herzustellen.
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Allgemein gesprochen handelt es sich bei dem gelochten Material für
eine vollständige Form oder einen Teil einer erfindungsgemäßen Form um ein dünnes
Flachmaterial, das vorzugsweise aut einem Metall wie Messing besteht ; jedoch kann
man auch jedes andere Metall verwenden, z. B. Nickel, Kupfer, nichtrostenden Stahl
usw., wenn das Material ausreichend flexibel ist und durch einen Stanzvorgang mit
Löchern der gewunschten Größe versehen werden kann. Auch nichtmetallische Materialien,
die die genannten Eigenschaften haben, können in der beschriebenen Weise mit Löchern
versehen oder durch Gießen in die endgültige Form gebracht werden. Das gelochte
Material kann z.B. aus einem Kunststoffilm hergestellt werden und beispielsweise
aus Polyõthylen, Polypropylen, Vinylharzen, Polystyrol oder Polyester bestehen.
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Die Dicke des gelochten Materials ist vorzugsweise annahernd gleich
dem Lockdurchmesser, doch ist die Dicke des Materials nicht von kritische-r Bedeutung,
solange das Material im gelochten Zustand genUgend flexibel ist, um in die gewünschte
komplizierte Form gebracht zu werden. Die Löcher haben einen Durchmesser von etwa
0, 15 bis etwa 0, 78 mm, und die Offnungsfläche des
fertigen Materials
beträgt 3% bis 20po. Bei diesen Grenzen handelt es sich um kritische Werte, die
eingehalten werden müssen, wenn eine bemerkbare prozentuale Verringerung der abgelagerten
Papierstoffmenge im Vergleich zu einer Form aus Drahtsiebmaterial bekannter Art
erzielt werden soll. ' Zu bestimmten Zwecken kann man ein grobmaschiges Drahtsieb
als StUtzmaterial zwischen der Form aus dem gelochten Material und dem Formteil
11 anordnen, wie es ähnlich bei den bekannten Formen aus Drahtsiebmaterial geschieht.
In manchen Fällen kann man auf die Verwendung des gebräuchlichen Formteils 11 mit
den in Abständen von etwa 12, 5 mm verteilten relativ großen Durchlässen vollständig
verzichten und das Formteil durch eine skelettähnliche Stützkonstruktion ersetzen.
Es sei jedoch bemerkt, daB die Menge des Wassers, die durch das Formteil hindurch
abgeführt werden kann, erheblich großer sein muß als die durch die Form aus gelochtem
Material abgeführte Menge.
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Bei einer bestimmten Ausbildungsform wurde eine Form aus gelochtem
Messingblech mit einer Dicke von etwa 0, 4 mm hergestellt, bei dem Löcher mit einem
Durchmesser von etwa 0, 4 mm gleichmäBig verteilt waren, wobei die Öffnungsfläche
der Form 6, 57 betrug. Bei diesem gelochten Blech betrug der Lochabstand etwa 1,
17 mm. Der auf dieser Form abgelagerte Papierstoff zeigte eine Verringerung der
Papierstoffmenge um 40% im Vergleich zu der Menge des gleichen Papierstoffs, die
bei gleicher Eintauchdauer und unter der Wirkung des gleichen Unterdrucks abgelagert
wurde, wenn man ein Drahtsieb bekannter Art verwendete.
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In einem anderen Falle wurde eine Form aus gelochtem Messingblech
mit einer Dicke von etwa 0, 4-mm he-rgestellt, wobei die Locher einen Durchmesser
von etwa 0, 4 mm hatten und die Offnungsflache 18% betrug. Der Abstand zwischen
benachbarten Löchern betrug etwa 0, 35 mm. Bei dieser Form ergab sich eine Verringerung
der abgelagerten Papierstoffmenge um 18% gegendber der Ablagerung unter den gleichen
Bedingungen, åedoch unter Benutzung einer Drahtsiebform bekannter Art.
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Ferner wurde ein Eierkarton mit Hilfe der Form nach Fig. 1 hergestellt.
Bei diesem Eierkarton zeigte es sich,daß die Menge des Papierstoffs, die sich auf
den Stützsäulen dort ablagerte, wo das Drahtsieb durch das gelochte Material ersetzt
war, um 40% verringert wurde. Diese Eierkartons mit den dünnwandigeren Säulenteilen
zeigten einen erheblich geringeren Widerstand gegen das Trennen miteinander verschachtelter
Kartons, wobei die Abstände benachbarter Kartons innerhalb des Stapels die gleichen
waren wie bei den herkömmlichen Eierkartons.
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Es sei bemerkt, daß der Papierstoff, der sich auf einer Form aus
dem gelochten Material ablagert, ein geringeres Gewicht je Flächeneinheit besitzt
als der sich auf einer Drahtsiebform bekannter Art ablagernde Papierstoff. Selbst
wenn bei einem frisch hergestellten Erzeugnis von unterschiedlicher Wandstärke eine
Verdichtung des Materials bewirkt wird, um ein Erzeugnis von praktisch gleichmäßiger
Wandstärke herzustellen, vrird s-omit das auf die Flächeneinheit bezogene Gewicht
der ursprünglich dickeren Ablagerung innerhalb des fertigen Erzeugnisses hoher sein
als das auf die Flächeneinheit bezogene Gewicht des fertigen Erzeugnisses innerhalb
der Teile, die ursprünglich eine
geringere Wandstärke hatten und
daher auch ein niedrigeres Gewicht je-Flächeneinheit aufwiesen.
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Der Eierkarton nach Fig. 3 könnte ebenso wie andere aus Papierstoff
geformte Erzeugnisse von unterschiedlicher Wandstärke mit Hilfe einer vollständig
aus gelochtem Material bestehenden Form hergestellt werden. Eine solche Form wurde
Teile A (Fig. 11) umfassen, wo die Papierstoffschicht 60 eine geringere Stdrke erhalten
soll ; diese Teile erhalten Locher mit einem Durchmesser von etwa 0, 15 bis 0, 78
mm, wobei die Offnungsfläche 3% bis 20% beträgt. Diejenigen Teile B (Fig. 11) der
Form, an welchen die Papierstoffschicht 60 eine größere Stärke erhalten soll, können
offnungen mit einem Durchmesser von mehr als etwa 0, 78 mm erhalten, wobei der Öffnungsquerschnitt
gröBer ist als 20% der Flache. Die auf den Flächenteilen B entstehende Papierstoffachicht
wurde derjenigen gleichwertig sein, welche sich auf einer Drahtsiebform bekannter
Art ablagern wurde. Fig. 11 und 12 zeigen als Beispiel ein gelochtes Material mit
zwei verschiedenen Lochdurchmessern und unterschiedlichen Werten für die offnungsfläche.
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Soll das Erzeugnis aus Papierstoff insgesamt eine geringere Wandstärke
erhalten, wobei jedoch innerhalb bestimmter Flächen des Erzeugnisses noch weniger
Papierstoff abgelagert werden soll als innerhalb anderer Flächen, kann man eine
Form aus gelochtem Material ahnlich der in Fig. 13 und 14 gezeigten benutzen, bei
der alle Abschnitte der Form innerhalb der kritischen Grenzen liegen, die weiter
oben genannt wurden, damit sich die abæelagerte Papierstoffmenge verringertt wobei
jedoch bestimmte
Teile der Form eine kleinere Öffnungsfläche haben
als andere Teile. Beispielsweise könnte der in Fig. 13 mit C bezeichnete eil der
Form eine Offnungsfläche von 6% haben, während die Offnungsfläche-des mit D bezeichneten
Teils 20% betragen könnteo Soll ein Erzeugnis von unterschiedlicher Wandstärke geformt
werden, kann man die Löcher in der Form bezüglich ihrer Größe und Verteilung so
wählen, daß die Menge des abzulagernden Papierstoffs bei allen Teilen des Erzeugnisses
genau bestimmt werden kann. Bei der in Fig. 15 und 16 gezeigten Anordnung haben
sämtliche Löcher den gleichen Durchmesser. Jedoch variiert'die Verteilung der Löcher
über die Fläche der Form nach einem kontinuierlichen Muster, so daß der Papierstoff
mit einer allmählich variierenden Dicke abgelagert wird, wobei die Dicke von einem
Minimum innerhalb der Teile E bis zu einem Maximum innerhalb der Teile F variiert.
Gemäß Fig. 17 und 18 läßt sich eine ähnliche Wirkung erzielen, wenn man nicht nur
den Durchmesser der Löcher vergrößert, sondern auch die Verteilung der Löcher variiert,
so daß sich eine noch größere Papierstoffmenge innerhalb der Abschnitte H im Vergleich
zu den Abschnitten G ablagert.
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Die Form aus dem gelochten Material erzwingt ein Ablaufen von Wasser
in waagerechter Richtung durch den Papierstoff, wobei die auf diese Weise abgeführte
Wassermenge größer ist als die den Papierstoff während seiner Ablagerung durchdringende
Wassermenge, so daß sich die Geschwindigkeit der Ablagerung des Papierstoffs nach
der waagerechten Bewegung des Wassers innerhalb des Papierstoffs und nicht etwa
nur nach der Bewegung in senkrechter Richtung durch die Dicke des Papierstoffs richtet.
Hierin besteht ein wichtiger Unterschied gegenüber der Ablagerung von
Papierstoff
auf normale Formflächen aus gewebtem Material oder auf Flächen aus gelochtem Material,
bei denen die Locher genügend groß und so angeordnet sind, daß sie die insgesamt
mögliche Wasserabfuhr aus dem Papierstoff während seiner Ablagerung nicht einschränken.
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Es sei bemerkt, daß man bei den vorstehend beschriebenen Ausfuhrungsbeispielen
die verschiedensten Abänderungen und Abwandlungen vorsehen. kann, ohne den Bereich
der Erfindung zu verlassen.