DE1653194B1 - Verfahren zum Fuellen von Pressformen und Vorrichtung zu seiner Durchfuehrung - Google Patents
Verfahren zum Fuellen von Pressformen und Vorrichtung zu seiner DurchfuehrungInfo
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Description
1 2
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile beFüllen
von Preßformen, insbesondere von Preßfor- stehen darin, daß auch bei komplizierteren Preßformen
komplizierterer Formgebung, mit nicht steig- men eine schnelle und überall gleichmäßig dichte
fähigen Preßmassen, die vorzugsweise aus einem Ge- Packung der Preßmasse erreicht wird. Gegenüber den
misch von zerkleinerten, organischen Faserstoffen 5 bekannten Füllverfahren mit Hilfe von mechanischen
und Bindemitteln bestehen, beispielsweise wärme- Hilfsmitteln, wie Stachelwalzen od. ä., zeigt die Vorhärtenden
Kunstharzen, und auf Vorrichtungen zur richtung zur Durchführung dieses Verfahrens einen
Durchführung des Verfahrens. kleineren Raumbedarf sowie einen geringeren tech-
Preßformen dieser Art wurden bisher im allge- nischen Aufwand. Außerdem bringt das Verfahren
meinen von Hand gefüllt. Hierbei ergab sich jedoch io gemäß der Erfindung gegenüber den bekannten Ver-
der Nachteil, daß selbst zum Füllen einfach ausge- fahren den Vorteil, daß gerade das Feinmaterial an
bildeter Preßformen ein verhältnismäßig großer Zeit- die äußeren Begrenzungsflächen der Preßform ge-
aufwand notwendig war. Außerdem war eine Ver- bracht wird. Dies bedeutet, daß das außenliegende
teilung des Preßmasse-Gemisches mit der wünschens- Feinmaterial eine weniger poröse, sehr glatte und
werten Einheitlichkeit bezüglich seiner Dichte kaum 15 feine Oberfläche des fertigen Preßteiles bedingt, was
zu erreichen. insbesondere dann von Bedeutung ist, wenn die
Es sind Füllverfahren für derartige Preßformen Oberfläche dieses Preßteiles beschichtet werden soll,
bekannt, bei denen die Preßmasse durch einen Ein- Im folgenden soll an Hand der Zeichnungen das
fülltrichter stetig in die Preßform eingebracht wird, Verfahren in seinen Einzelheiten dargestellt und
nachdem die Masse eine Anordnung von umlaufen- 20 gleichzeitig ein Beispiel für eine zu seiner Durchfühden
Stachelwalzen passiert hat. Durch Wahl, Anord- rung geeignete Vorrichtung beschrieben werden. Es
nung und Dimensionierung der Stachelwalzen kann zeigt in schematischer Darstellung
die Preßform mit der Preßmasse bis zu einem gewis- F i g. 1 eine Vorrichtung zur Durchführung des sen Grad in verschiedener Schichtstärke gefüllt wer- Verfahrens mit einer Einblasvorrichtung und einei den, um auf diese Weise einen Preßkörper mit ein- 25 daran angeschlossenen Preßform,
heitlicher Dichte zu erhalten. Bei komplizierter aus- Fig. 2 die in der Vorrichtung gemäß Fig. 1 vergebildeten Preßformen liefert jedoch auch dieses Ver- wendete Ausführungsform der Einblasdüse in Drauffahren keine befriedigenden Ergebnisse, da es häufig sieht,
die Preßform mit der Preßmasse bis zu einem gewis- F i g. 1 eine Vorrichtung zur Durchführung des sen Grad in verschiedener Schichtstärke gefüllt wer- Verfahrens mit einer Einblasvorrichtung und einei den, um auf diese Weise einen Preßkörper mit ein- 25 daran angeschlossenen Preßform,
heitlicher Dichte zu erhalten. Bei komplizierter aus- Fig. 2 die in der Vorrichtung gemäß Fig. 1 vergebildeten Preßformen liefert jedoch auch dieses Ver- wendete Ausführungsform der Einblasdüse in Drauffahren keine befriedigenden Ergebnisse, da es häufig sieht,
kaum möglich ist, auch in entferntere, schwer zugang- F i g. 3 die Preßform gemäß F i g. 1 in Draufsicht,
liehe Teile der Preßform das Preßmasse-Gemisch mit 30 F i g. 4 einen vertikalen Längsschnitt durch die
der erforderlichen gleichmäßigen Dichte einzubrin- Preßform gemäß F i g. 3, entsprechend der strich-
gen. Außerdem is't in diesem Fall sowohl der mecha- punktierten Linie IV-IV,
nische als auch der räumliche Aufwand erheblich. F i g. 5 einen vertikalen Querschnitt durch die
Es ist auch schon versucht worden, durch Rütteln Preßform gemäß F i g. 3, entsprechend der strich-
oder Vibrieren eine gleichmäßige Packung der Füll- 35 punktierten Linie V-V,
masse zu erreichen. Diese Verfahren, insbesondere F i g. 6 bis 8 Beispiele für Sieb- oder Lochplatten
das Vibrieren, sind jedoch bei großen und schweren mit verschiedenen Profilen.
Formen nur begrenzt oder gar nicht anwendbar. F i g. 1 zeigt eine Preßform 1, die zur Herstellung
Außerdem treten namentlich beim Vibrieren Schwin- eines räumlichen Preßkörpers dient. Die seitlich wirgungknoten
auf, durch die sich die Füllmasse in be- 4° kenden, in horizontaler Richtung beweglichen Preßstimmten
Raumfiguren anordnet. Zugleich wird durch stempella, Ib und Ic, sind ausgefahren, so daß
Rütteln und Vibrieren ein Separationseffekt erzielt, zwischen dem Kernteil des Preßwerkzeuges und den
durch den sich die Grob- und Feinteile mehr oder seitlichen Stempeln der gesamte, mit der Preßmasse
weniger nach ihrem Feinheitsgrad voneinander abson- zu füllende Raum freigegeben ist. Der von oben wirdern,
wobei entweder eine den durch die Knoten- 45 kende Preßstempel 2 ist so weit nach oben ausgebildung
hervorgerufenen Schwingungsbildern entspre- fahren, daß die Form 1 von oben her leicht zugängchende
Verteilung auftritt, oder aber die Grobteile lieh ist. Diese Form wird nun durch ein Sieb oder
nach oben gebracht werden. Gerade diese letzt- eine Lochplatte 3 abgedeckt. Der Abstand dieses
genannte Wirkung ist jedoch dann unerwünscht, wenn Siebes bzw. der Lochplatte von dem Kernteil des
eine möglichst feine Oberfläche, beispielsweise bei zu 50 Preßwerkzeuges ist so bemessen, daß zwischen dem
beschichtenden Preßkörpern, gewünscht wird. Sieb und der Oberfläche des Kernteiles ein Abstand
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der entsteht, in den die Preßmasse in entsprechender
eingangs genannten Art zu entwickeln, durch das Schichtstärke eingebracht werden kann. Dieser Abeine
schnelle und gleichmäßig dichte Verteilung des stand kann selbstverständlich je nach den vorliegen-Preßmasse-Gemisches
in Preßformen und insbeson- 55 den Aufgaben veränderlich einstellbar sein,
dere auch in Preßformen komplizierterer Form- Die aus einem Gemisch von zerkleinerten, orgagebung zu erreichen ist, ohne daß sich grobe Teil- nischen Faserstoffen mit einem Bindemittel bedien an der Oberfläche absondern. stehende Preßmasse befindet sich im oberen Teil
dere auch in Preßformen komplizierterer Form- Die aus einem Gemisch von zerkleinerten, orgagebung zu erreichen ist, ohne daß sich grobe Teil- nischen Faserstoffen mit einem Bindemittel bedien an der Oberfläche absondern. stehende Preßmasse befindet sich im oberen Teil
Die Erfindung löst die Aufgabe dadurch, daß die eines Vorratsbehälters 4, der vom unteren Teil 4' des
gebunkerte Preßmasse in einen Luftstrom eingespeist 60 Behälters durch eine Zellradschleuse 5 getrennt ist.
und von diesem derart in die Form eingeblasen wird, Durch die Zellradschleuse 5, die beispielsweise in
daß sich die Preßmasse zuerst an den äußersten Tei- dem durch den Pfeil α angedeuteten Sinn entweder
len des zu füllenden Raumes der Preßform und von von Hand oder mechanisch mit regelbarer Geschwindort
stetig gegen die Einblasstelle fortschreitend an- digkeit stetig oder intermittierend gedreht wird, wird
lagert, bis der ganze Raum gleichmäßig mit Preß- 65 die einzufüllende Preßmasse mit der erforderlichen
masse gefüllt ist, und daß der Luftstrom nach der Geschwindigkeit und in der gewünschten Dosierung
Anlagerung der Preßmasse aus der Preßform abge- in den unteren Raum 4' gebracht,
leitet wird. Durch den Ventilator 6 wird über den Kanal 7 in
leitet wird. Durch den Ventilator 6 wird über den Kanal 7 in
3 4
Richtung des Pfeiles b Luft in den unteren Raum 4' bender Dichte der Preßmasseteilchen und unter Ver-
des Behälters unter einem gewissen Druck eingebla- meidung von Hohlraumbildung mit Preßmasse zu
sen und in Richtung des Pfeiles c durch den flexiblen füllen. Nachdem die Preßform nunmehr mit einer
Kanal 8 zu der Düse 9 weitergeleitet, die beispiels- vollkommen gleichmäßigen Packung gefüllt ist, wird
weise an der Stelle 1© in eine entsprechende Ausneh- 5 einerseits die Einblasdüse 9 entfernt und die Einfüh-
mung der Preßform 1 eingesetzt werden kann. Statt rungsöffnung 10 in geeigneter Weise geschlossen und
einer Ausnehmung kann an dieser Stelle selbstver- andererseits das Sieb oder die Lochplatte 3 abge-
ständlich auch ein Stutzen vorgesehen sein, in den die hoben und der von oben kommende Preßstempel 2
Düse 9 eingreift. eingefahren. Der Preßvorgang kann nunmehr in der
Die Zellradschleuse 5 verhindert, daß die unter io üblichen Weise ablaufen, wobei entweder auf kaltem
Überdruck in den unteren Raum 4' einströmende Wege ein Vorpreßling oder unter gleichzeitiger
Luft nach oben in den Vorratsbehälter 4 entweicht, Wärmeeinwirkung ein Fertigstück hergestellt werden
während durch die Drehung der Zellradschleuse das kann.
Gemisch in den unteren Raum 4' gebracht wird. Der Um ein einwandfreies Füllen bis zum Ansatzpunkt
über den Kanal 7 eintretende und über den Kanal 8 15 der Düse 9 bzw. bis zur Öffnung 10 zu erreichen,
in Richtung des Pfeiles c weiterfließende Luftstrom kann in der Düse 9 eine mit einer Klappe 9' verführt
die von der Zellradschleuse 5 eingebrachten schlossene öffnung vorgesehen werden, wie dies in
Teilchen der Preßmasse über die Düse 9 in den F i g. 2 angedeutet ist. Unterhalb der Klappe 9' ist
Innenraum der Form 1. diese öffnung dann mit einem verhältnismäßig eng-
An Hand der F i g. 3, 4 und 5 ist der Einfüllvor- 20 maschigen Drahtnetz abgedeckt, durch das das Entgang
am Beispiel einer Preßform von etwas kompli- weichen der Preßmasse verhindert wird. Auf diese
zierterer Formgebung erläutert. In F i g. 3 ist die Weise wird ermöglicht, daß die einzufüllende Preß-Preßform
bei abgehobenem Sieb bzw. abgehobener masse bis zur Düsenöffnung gleichmäßig eingebracht
Lochplatte in Draufsicht gezeigt, und zwar für einen wird, da sich die Klappe 9' durch den steigenden
Zeitpunkt, kurz nach Beginn des Einfüllvorgangs. Die 25 Druck der gestauten Luft öffnet und diese ausströmen
F i g. 4 und 5 zeigen die gleiche Form mit aufgelegtem läßt, sobald die Form selbst vollständig gefüllt ist
Sieb bzw. Lochplatte. und die Luft nicht mehr über sie durch die OfE-
Es handelt sich in diesem Beispiel um die Form nungen des Siebes bzw. der Lochplatte 3 ausfür
einen Preßkörper, der aus einer glatten, oberen strömen kann.
Wand sowie einer senkrecht hierzu stehenden, glatten 30 Selbstverständlich stellt die hier beschriebene Form
Stirnwand sowie zwei einander gegenüberliegenden, nur ein Beispiel dar. Das Verfahren läßt sich bei
rippenartig gewellten Seitenwänden besteht, während jeder beliebigen Preßform anwenden und kann na-
die der Stirnwand gegenüberliegende Seite sowie die türlich auch bei noch komplizierteren und ebenso
Unterseite offenbleiben. Die bereits angelagerte Füll- auch bei einfachen Formen Verwendung finden,
masse ist durch eine Punktschattierung angedeutet. 35 Statt, wie in F i g. 1 gezeigt, das Sieb bzw. die
Hierbei wird durch die Dichte der Schattierung nicht Lochplatte auf die Form 1 aufzusetzen, beispielsweise
etwa die Dichte des angelagerten Materials, sondern mittels eines Rahmens 3', in dem das Sieb oder die
lediglich die Stärke der betreffenden Materialschicht, Lochplatte verstellbar befestigt ist, etwa derart, daß
bezogen auf die Blickrichtung, angedeutet. das Sieb oder die Lochplatte unter die untere Kante
Der feste Teil der Form 1 besteht aus dem Kern- 40 des Rahmens bis in das Innere der Form hineinragt,
stück, an das nach oben und seitwärts die Begren- ist es auch möglich, die Form selbst derart auszubilzungsflächen
1' für die Kanten längs der offenbleiben- den, daß das Sieb bzw. die Lochplatte auf einem entden
Flächen des Körpers anschließen. Diese Flä- sprechenden, an den einzelnen Teilen der Form selbst
chen 1' dienen zugleich als Führung für die beweg- vorgesehenen Absatz 1" aufliegt. Die Einblasöffnung
liehen Stempella, Ib und Ic sowie für den von 45 10 der Düse9 kann je nach den Bedürfnissen entoben
aufzusetzenden Stempel 2. Die Einblasdüse 9 sprechend der zu füllenden Form gewählt werden. Sie
wird in die im Stempel Ic vorgesehene öffnung 10 muß nicht, wie in dem gezeigten Beispiel, an einer
eingesetzt, die für den Preßvorgang nach Entfernen Seitenkante vorgesehen sein, sondern kann sich auch
der Düse 9 durch ein entsprechendes Verschlußstück innerhalb einer der Begrenzungsflächen, beispielsausgefüllt
wird. 50 weise der oberen Begrenzungsfläche, befinden, etwa in
Zum Füllen der Form wird in Richtung des Pfei- deren Mitte. Desgleichen kann der Winkel, unter
les c der die Preßmasse mitführende Luftstrom unter dem die Preßmasse in die Form eingeblasen wird
entsprechendem Druck bzw. mit entsprechender Strö- bzw. unter dem die Düse in die Form eingesetzt wird,
mungsgeschwindigkeit in die Form eingeblasen und den jeweiligen Gegebenheiten angepaßt sein, insbeträgt
die Feinteilchen der Füllmasse bis in die äußer- 55 sondere, wenn die Zuführungsöffnung bzw. die Düse
sten Winkel der Form, wo sie infolge der starken sich an einer Seitenkante der Form befindet. Wird
Richtungsänderung der Strömung durch die Zentri- die Düse in der Mitte einer der seitlichen oder der
fugalkraft abgesetzt werden und gegen die Düse 9 oberen oder gegebenenfalls auch der unteren Befortschreitend
eine zusammenhängende, gleichmäßige grenzungsfläche angebracht, so wird ihre Achse im
Packung der Füllmasse aufbauen. Nach dem Abset- 60 allgemeinen vorteilhafterweise senkrecht zu dieser
zen der Feinteilchen entweicht die Luft durch das Fläche stehen.
Sieb bzw. die Lochplatte 3. Die Luftströmungen sind In dem gewählten Beispiel ist angenommen, daß
in der Zeichnung durch kleine Pfeile angedeutet. Aus die Düse, die sich gegen ihre Austrittsöffnung erwei-
der Zeichnung geht hervor, wie die Preßmasse sich tert, eine flache Form aufweist, derart, daß die Kan-
gleichzeitig von unten und hinten her absetzt, um die 65 ten der Austrittsöffnung etwa ein flaches Rechteck
Preßmassepackung aufzubauen. bilden. Selbstverständlich kann je nach Bedarf für
Auf diese Weise gelingt es, selbst diese kompli- diese Düse auch jede beliebige andere geeignete Form
zierte Form völlig gleichmäßig, d. h. mit gleichblei- gewählt werden, indem die die Öffnung begrenzenden
Kanten beispielsweise ein längliches Oval oder einen Kreis bilden.
Bei Verwendung einer Lochplatte an Stelle eines Siebes ergibt sich der Vorteil, daß die dem Ausströmen
der Luft dienenden Öffnungen einen größeren Durchmesser haben können als dies bei einem Sieb
der Fall ist. Auf diese Weise ist die Gefahr des Verstopfens der Öffnungen wesentlich herabgesetzt.
Außerdem lassen sich in diesem Falle die Anordnung, die Dichte und der Durchmesser der Löcher
den jeweiligen Gegebenheiten der Form anpassen, etwa derart, daß durch geeignete Verteilung der
Löcher an Stellen, an denen in der Form beispielsweise scharfe Kanten vorgesehen sind, eine Wirbelbildung
des die einzulagernde Preßmasse heranführenden Luftstromes verhindert wird. Das Verhältnis
zwischen offener und geschlossener Fläche ist dabei an verschiedenen Punkten ungleich. Gegebenenfalls
kann bei einer solchen Lochplatte eine Steuerung der Füllung durch teilweises Abdecken der Löcher erfolgen.
Es ist selbstverständlich auch möglich, das Sieb oder die Lochplatte, deren Abstand von der inneren
Begrenzungsfläche der Preßform entsprechend der gewünschten Dicke der entsprechenden Preßmasseschicht,
wie bereits oben gesagt, einstellbar sein kann, nicht oben, sondern an einer der seitlichen Begrenzungsflächen
an Stelle eines völlig ausgefahrenen Stempels einzusetzen. Desgleichen können auch das
Sieb oder die Lochplatte eine profilierte Form erhalten, wenn beispielsweise die entsprechende Außenfläche
des fertigen Preßkörpers ein bestimmtes Profil aufweisen soll. Beispiele für eine solche Formgebung
des Siebes oder der Lochplatte 3 sind in den F i g. 6, 7 und 8 dargestellt. In F i g. 8 ist mit 3" eine zur Versteifung
der Lochplatte quer zur Profillängsrichtung angeordnete Verstärkungsrippe bezeichnet.
Durch den im Ventilator erzeugten Luftdruck und die hierdurch bedingte Strömungsgeschwindigkeit des
Luftstroms bzw. durch die auf diese Weise erzeugte Pressung kann die Dichte der Packung beeinflußt
bzw. geregelt werden.
Vorteilhafterweise kann man die durch die Öffnungen des Siebes bzw. der Lochplatte austretende Luft,
die selbstverständlich einen gewissen Anteil an Feinteilchen mit sich führt, mittels einer in der Zeichnung
nicht gezeigten Absaugevorrichtung absaugen und in den Vorratsbehälter 4 zurückbringen. Auf diese
Weise ist es möglich, einerseits den Verstaubungsgrad der umgebenden Atmosphäre niedriger zu halten und
andererseits die mitgeführten Feinteile zurückzugewinnen.
Statt der in F i g. 1 gezeigten Ausführungsform, bei der die Preßmasse dem Luftstrom zugeführt wird,
nachdem dieser bereits unter Überdruck und mit einer gewissen Strömungsgeschwindigkeit vom Ventilator
kommend in den unteren Teil des Vorratsbehälters eintritt, ist es auch möglich, den Ventilator
zwischen dem Vorratsbehälter und dem Formwerkzeug anzuordnen. In diesem Falle wird die Preßmasse
zunächst durch den Ventilator angesaugt, mit dem Luftstrom durch diesen hindurchgeführt, beschleunigt
und dann unter Druck und mit der erforderlichen Geschwindigkeit in die Preßform eingeblasen.
Bei der praktischen Durchführung des Verfahrens ist es unter Umständen vorteilhaft, wenn man die
zur Durchführung dieses Verfahrens dienende Einfüllvorrichtung beweglich ausbildet, so daß sie abwechselnd
verschiedene Formwerkzeuge bedienen kann. Sie kann zu diesem Zweck beispielsweise verschwenk-
oder verstellbar mehreren Pressen fest zugeordnet sein, die sie abwechselnd bzw. der Reihe
nach beschickt, oder auf einem Fahrzeug frei beweglich angeordnet werden, um nach Belieben an verschiedenen
Stellen eingesetzt zu werden. Andererseits kann sich auch die Notwendigkeit ergeben, die Einfüllvorrichtung
einer einzigen Presse fest zuzuordnen,
ίο beispielsweise dann, wenn man mit Hilfe dieses Einfüllverfahrens
den gesamten Einfüll- und Preßvorgang einschließlich des Herausnehmens des Fertigteiles
automatisiert. Sobald der Einfüllvorgang beendet ist, was beispielsweise durch das Öffnen der zuvor erwähnten
Klappe 9' kontrolliert werden kann, wird dann der mit der Preßform direkt in Verbindung stehende
Teil der Einfüllvorrichtung einschließlich des Siebes oder der Lochplatte sowie der Absaugevorrichtung
für den nunmehr einzuleitenden Preßvor-
ao gang abgehoben und ausgeschwenkt, um dem entsprechenden, für den Einfüllvorgang weit ausgefahrenen
Stempel wieder Platz zu machen. Nach Beendigung des Preßvorgangs und dem Herausnehmen des
fertigen Preßteiles werden die beweglichen Teile der Einfüllvorrichtung, etwa ein Teil des Zubringerkanals
8, die Düse 9 und das Sieb oder die Lochplatte 3 einschließlich der Absaugevorrichtung erneut
eingeschwenkt und eingesetzt, und der Vorgang beginnt von neuem.
Daraus ergibt sich der weitere Vorteil, daß dieses Verfahren für eine vollautomatische Durchführung
der gesamten, aufeinanderfolgenden Phasen bei der Herstellung von Preßteilen selbst komplizierter Formgebung
anwendbar ist, d. h. vom Einfüllen der Preßmasse an bis zum Ausstoßen des Fertigteiles. Tatsächlich
wird eine solche Vollautomatisierung überhaupt erst durch ein solches Einfüllverfahren ermöglicht.
Claims (18)
1. Verfahren zum Füllen von Preßformen, insbesondere von Preßformen komplizierter Formgebung,
mit nicht steigfähigen Preßmassen, die vorzugsweise aus einem Gemisch von zerkleinerten,
organischen Faserstoffen und Bindemitteln bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß die gebunkerte Preßmasse in einen Luftstrom eingespeist
und von diesem derart in die Form eingeblasen wird, daß sich die Preßmasse zuerst an
den äußersten Teilen des zu füllenden Raumes der Preßform und von dort her stetig gegen die
Einblasstelle fortschreitend anlagert, bis der ganze Raum gleichmäßig mit Preßmasse gefüllt ist, und
daß der Luftstrom nach der Anlagerung der Preßmasse aus der Preßform abgeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßmasse dem bereits
unter Überdruck stehenden, mit großer Geschwindigkeit fließenden Luftstrom zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßmasse angesaugt und
zusammen mit dem Luftstrom beschleunigt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft nach dem Ablagern
der Preßmasse gesiebt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch ge-
kennzeichnet, daß die Luft nach dem Ablagern der Preßmasse und nach der Siebung abgesaugt
und die noch in ihr enthaltenen Feinteilchen wieder gebunkert werden.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie zumindest einen zur Erzeugung des Luftstromes dienenden Ventilator (6), einen Vorratsbehälter
(4) für die Preßmasse, einen zur Preßform (1) führenden Verbindungskanal (7, 8), eine
an der Preßform zu befestigende Einblasdüse (9) sowie eine Austrittsöffnung für den Luftstrom
aufweist·
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsbehälter (4) zwisehen
dem Ventilator (6) und der Einblasdüse (9) angeordnet und mit dem Ventilator (6) durch
einen Teilkanal (7) und mit der Einblasdüse (9) durch einen zweiten Teilkanal (8) verbunden ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem das Füllgut enthaltenden
Behälter (4) und dem Kanal (7, 8) ein Zwischenbehälter (4') vorgesehen und dieser mit
dem Vorratsbehälter (4) durch eine Zellradschleuse (5) in Verbindung steht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilator zwischen dem
Vorratsbehälter und der Einblasdüse (9) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6, 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der zur
Einblasdüse (9) führende Zuführungskanal (8) flexibel ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einblasdüse (9) mit einer
Klappe (9') versehen ist,, die eine durch ein Drahtnetz
oder Sieb abgeschlossene Öffnung verdeckt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Preßform (1) eine Einblasöffnung
(10) vorgesehen ist, in die die Einblasdüse (9) eingesetzt werden kann.
13. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens an einer Seite der
Preßform (1) ein dort befindlicher Preßstempel
(2) so weit ausfahrbar ist, daß dort, während des Füllvorgangs, an Stelle des Preßstempels ein entsprechend
angepaßtes Sieb bzw. eine Lochplatte
(3) eingesetzt werden kann.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Siebes oder der
Lochplatte (3) eine Absaugvorrichtung vorgesehen ist, die die abgesaugte Luft in den Vorratsbehälter
(4) führt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Sieb oder die Lochplatte
(3) entsprechend der für den Preßkörper vorgesehenen Oberflächenform profiliert ist (Fig. 6
bis 8).
16. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher auf der Lochplatte
entsprechend den Strömungsverhältnissen des Luftstromes innerhalb der Preßform mit verschiedener
Dichte angeordnet sind und/oder verschiedene Durchmesser haben.
17. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, die
einen Teil der Löcher in der Lochplatte an einer oder verschiedenen Stellen zeitweise verschließen
können.
18. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand des Siebes bzw.
der Lochplatte (3) entsprechend der gewünschten Dicke der einzubringenden Preßmasseschicht einstellbar
ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen COPY
009512/165
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEF0049820 | 1966-07-29 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1653194B1 true DE1653194B1 (de) | 1970-03-19 |
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ID=7103300
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19661653194 Pending DE1653194B1 (de) | 1966-07-29 | 1966-07-29 | Verfahren zum Fuellen von Pressformen und Vorrichtung zu seiner Durchfuehrung |
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ES (2) | ES343486A1 (de) |
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